wird das Wet ter noch eine Zeitlang. Vielleicht kommt es noch mals zürn Ausbruch von einer arrderen Seite her, Dr. Deutsch, der Schuft. Verflossenen März, glaube ich, wars, da saß Bergrat Reinl von Hall in Grein (Obcrösterreich) in einem Gast haus. Im Gespräche, das er mit seinen Bekannten führte, kam man auch auf den Umsturz und den bekannten sozia listischen Kriegsmmister Dr. Deutsch u. dgl. zu sprechen. Reinl äußerte sich sehr abfällig über Deutsch, bezeichnte ihn geradezu als einen Schuften. Da stand
ein Herr am Nebentisch aus, kam herzu und sagte, er sei der Doktor Deutsch. Wenn Sie Dr. Deutsch sind, dann sind Sie ein Schuft, erklärte unerschrocken Bergrat Reinl. Dr. Deutsch klagte darauf beim Bezirksgericht Grein. Das Urteil war für Dr. Deutsch nicht günstig, befriedigte aber beide Teile nicht. Es kam zur Berufung und jetzt zur Schlußverhand- lung beim Landesgericht irr Linz. Das Gericht entschied, daß Dr. Deutsch mit Recht ein Schuft genannt zu werden verdient, da das, was er als beeideter
Offizier vor dem Umsturz getan, um denselben herbeizuführen, eine.Schuf terei gewesen sei. Der Wahrheitsbeweis ist für die Aus drücke „Schuft" und „Schufterei" nach der Ansicht des Berufungssenates durch das Buch des Privatanklägers „Aus Oesterreichs Revolution" und die Zeugeneinver nahme des Dr. Deutsch vollständig gelungen. Aus diesen durchgeführten Beweisen gehe hervor, daß Dr. Deutsch in das Kriegsministerium als Offizier kommandiert wurde, wobei er selbst schreibt, daß nur ein Offizier
für die Stelle, die er einnahm, erwünscht war. Dr. Deutsch behaupte gar nicht, daß er seiner mit seinem Berufe verbundenen Ge heimhaltungspflichten enthoben wurde. Er spricht von Vorgesetzten, sagt, daß er kommandiert wurde, war sich auch seiner Stellung als Offizier bewußt und seiner Ver schwiegenheitspflicht nicht entbunden. In der eigenen Schilderung seiner Tätigkeit gibt er nun zu, daß er die Nachrichten, die ihm durch seine Vertrauensstelle zukamen und die er sich auf unerlaubtem Wege verschaffte
, dazu benützte, um gegen die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen Stellung zu nehmen. Er wollte demnach gegen die Maßnahmen, die zur Aufrechterhaliung der Ordnung im damaligen Staatswesen getroffen wurden, Stellung nehmen. Hiebei habe sich Dr. Deutsch diese seine Nachrichten im Geheimen verschafft. Er sagt, daß er selbst zum offensiven Eingreifen der Arbeiter Auftrag gab. Seine eigene Tätigkeit nennt er Verschwörung und gibt zu, daß ihm diese damals den Kopf hätte kosten können. Diese Tätigkeit sei