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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 01.09.1868
Physical description: 4
- lienversicherungs- und das Schul-Comite aufgenommen ward. Die Wahlergebnisse haben wir gestern mitgetheilt. Nächste Sitzung am 9. September. Innsbruck, 31. August. Schon oft ist die Frage aufgeworfen worden, warum die deutsch-liberale Partei in Oesterreich und nur sie im Gegensatz zu allen anderen mit allen möglichen Mitteln Opposition gegen die Politik des Patents vom 25. Sept. 1865 und gegen den außerordentlichen Reichsrath machte? Weil sich diese Partei heutzu tage im Gegensatze

zu allen anderen, die in der Opposition, aber nicht in der Minorität stehen, die „verfaflungsfreundliche" nennt, so möchte vielleicht noch immer mancher dem Wahne huldigen, daß wir Oesterreicher nur der deutsch-liberalen Partei es zu danken haben, daß wir überhaupt noch eine Verfaffung haben. Diese An sicht wäre grundfalsch; ihr widersprechen die Patente vom 25. Sept. 1865 und vom 2. Jänner 1867. Das erstere sistirte die thatsäch lich bereits unmöglich gewordene Februarverfaffnng auch formell; und das zweite Patent berief

, um verfaffungs- mäßige Zustände zu kommen! Weil das nicht gesagt werden kann, darum kann sich die deutsch-liberale Partei mit Recht der Ansicht nicht hingeben, daß sie die Verfaffung gerettet. Denn die Februar- verfaffung war von ihr im Juli 1865 bereits aufgegeben worden und eine neue sollte an ihre Stelle kommen, allerdings nicht eine oktroyrte, auch nicht eine nur von einer Partei gewünschte; die gleichgewichti gen Stimmen aller Länder sollten gehört werden und daher der außerordentliche Reichsrath

. Hieraus folgt, daß die Parteien, welche heutzutage in Opposition stehen, wenigstens ebenso sehr ver fassnngSfreundlich sind, als die deutsch-liberale Partei.—Die deutsch- liberale Partei thut sich ferner auf ihren Freiheitssinn bekanntlich sehr viel zu Gute und erklärt seit dem 26. Februar 1861 jeden, der nicht mit ihr Ueberzeugung wie einen Rock wechselt, als Ver- faffungsfeind und deßwegen als einen Feind der Freiheit. Bleiben wir aber bei den Patenten vom 25. Sept. 1865 und 2. Jänner reitungskomitv

, die sich nicht weniger eifrig und thätig für die Wahrung der katholischen Jntereffen erheben, und uns Tiroler, möchte ich sagen, sogar übertreffen. Das brave Volk Vorarlbergs hat seine glaubenstreue Gesinnungen bei jeder Gelegenheit in 1867 stehen und es ergibt sich, daß dieser Vorwurf nicht der heu tigen Opposition, daß er vielmehr nur der deutsch-liberalen Partei gemacht werden kann. Denn das Januarpatent ließ allen Parteien ven weitesten Spielraum, damit sie alle ihre Rechte geltend machen könnten

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 08.08.1868
Physical description: 4
in Deutsch- Oesterreich in den Haaren. Man kann daher schon jetzt mit Grund sagen, daß dieses nationale Fest anstatt auch nur die deutsche Na tion, geschweige die anderen, die neben ihr leben, zu einigen, oder doch zu ihrer Einigung beizutragen, dieselbe noch mehr veruneiniget hat. Vermochten all' die vielen vor dem Jahre 1866 gefeierten nationalen Feste den Bruderkrieg nicht zu verhindern, so hat dieses nationale Fest in Wien anstatt die tiefen Wunden zu heilen, welche der Krieg vom Jahre 1866

gestiftet haben. Was die Festredner gesäet haben, das und nur das geht jetzt auf überall in deutschen Landen und in Cisleithanien! War das der Zweck des nationalen Bundesschießens? — Da wurde in diesen Tagen in Wien von Deutsch-Oesterreichern und Süddeutschen dem deutschen Föderalismus das Wort geredet. Wie, muß man sich fragen, kommen die Leute im August dazu den deutschen Föderalismus zu proklamiren in Wien, im selben Wien, wo vor einigen Monaten die königstreue Schaar der Hannoveraner mit Schimpf

und Schande überschüttet wurde, von eben den Organen jener Partei, die jetzt auf der Rednerbühne für den deutschen Fö deralismus so sehr in's Zeug geht? Wie kommen diese Leute dazu, dem Prager Frieden zum Trotz die Zerreißung Deutschlands, ins besondere die gewaltsame Ausscheidung Deutsch-Oesterreichs zu ver- urtheilen, sie, die an der Treue der von Preußen annektirten Han noveraner für ihren legitimen Monarchen mehr Aergerniß nahmen als selbst die Preußen? Was schwärmen die Deutsch-Oesterreicher

und dieselben zum Frieden ermahnen, während sie zum Unfrieden im eigenen Hause hetzen? Woher haben die Deutsch-Oesterreicher und die deutschen Schützen brüder das Recht Namens der Bewohner von Deutsch-Oesterreich und deS deutschen Volkes Beschlüsse zu fassen? was sie wollen, ist ja nur der Wille einer Minorität in Deutsch-Oesterreich und Deutsch land. Was reden diese Leute von Deutsch-Oesterreich? wo ist denn dieser Staat? wo eristirt die Verfassung für dieses Deutsch-Oesterreich, T«tt! Pert AtIo Ala Morl Hove Ctllii

, als Dinge frank und frei discntirt wurden, die den Staatsverband Oesterreichs, die innere staatsrechtliche Gestaltung desselben und internationale Verträge die ses Staates in Frage stellten?" — Nun fragen wir, war es noth wendig, war es österreichisch oder deutsch - patriotisch einem Feste, das als nationales Schützenfest angekündigt war, eine ausgesprochene politische Bedeutung zu geben und wenn das, warum hat man das Schützenfest benützt, um Unfrieden zu stiften in Oesterreich und in Deutschland

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 11.09.1868
Physical description: 4
gesprochen, fortgesetzt rohen Ausfälle der deutsch-liberalen Organe vorausgesagt, das ist einge treten. Die Nationalitäten-Frage wird nicht mehr bloß in den Journalen besprochen, sie ist bereits Gegenstand heftiger Erör terungen in mehreren Landtagen geworden. — Wie bereits er wähnt, hat die Versammlung deutscher Abgeordneten in Prag das sanktionirte Gesetz, wornach die deutsche und böhmische Sprache gleichberechtigt waren, aufzuheben beschloffen. Im galizischen Land tag legte die polnische Majorität

regelmäßigen Verlauf genommen. Daß es so gekommen, ist, wir wiederholen es, zunächst und am meisten die deutsch-liberale Partei Schuld, indem fie sich aus nationalen Gründen zur Herrschaft auch auf staatsrechtlichem Gebiethe über alle anderen Nationen, insbesondere über die slavische — die weitaus stärkste Nationalität in Oesterreich — für berufen erklärt. Wie sie diesen Beruf versteht, das haben nicht nur ihre Führer offen herausgesagt, wir erinnern nur an die jüngste Rede Kaiser felds

nach allen Richtungen wirklich, so wäre das Vorgehen der deutsch-liberalen Partei ebenso zweck widrig als undeutsch, um nicht zu sagen unösterreichisch. — Denn wer wirklich den Beruf in sich fühlt, ein Volk, das weit unter ihm steht, zu bilden, geistig zu heben, der darf und wird auch sein Missionsgeschäft nicht damit beginnen, daß er den zu Bildenden erst im Koth herumzerrt, um ihn auf solche Weise für sich zu gewinnen. Das und nicht anders thun die deutsch liberalen Blätter und zwar nicht nur heute

, sondern fortgesetzt und darum sagen wir zur Ret- tung des deutschen Namens und der deutschen Bildung in den Au gen unserer nichtdeutschen Mitbürger: Diese deutsch-liberalen Blätter mißbrauchen die deutsche Sprache und sie haben nicht die Spur vom deutschen Geiste. Möchten die Slaven Oesterreichs durch dieses ganz und gar undeutsche Vorgehen der deutsch-liberalen Partei und ihrer Organe sich nicht auf Abwege drängen kaffen, d. h. möchten sie nicht den österreichischen Standpunkt verlaffend

sich auf jenen der deutsch-liberalen Partei stellen, um auf demselben die österrei chische Frage zu lösen. Oesterreich ist kein deutsches, es ist aber auch trotz der slavischen Majorität kein slavisches Reich; Oesterreich ist durch Vereinigung vieler Königreiche und Länder ein mächtiges Reich und dadurch, daß es allen im Bereiche dieser Königreiche und Länder seßhaften Nationalitäten gerecht ward, ein Wunderreich ge worden und Jahrhunderte lang geblieben, — der Revolution un serer Zeit ein Aergerniß und den Philistern

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 23.05.1870
Physical description: 4
, Phantasiegebilde nicht mehr für Wirklichkeit ausgeben, daß sie mit deiyThatsachen rechnen und im Großen ganzen eine anerkennenswerthe Uebereinstimmung bekunden. Neuestens liegt uns das Programm des Vereins der Deutsch-Nationalen in Graz vor. Es ist unter allen deutschösterreichischen Programmen, die wir kennen, das radi kalste, das deutscheste und stimmt deshalb auch mit unseren persönlichen Anschauungen unter allen bis jetzt zu unserer Kenntniß gekommenen derartigen Kundgebungen am genauesten überein

unser Programm klar legen, und die Forderungen aussprechen, die wir an Jeden stellen, der für den Landtag oder Neichsrath zu kandidiren gedenkt. Nur wer sich zu diesen Ansichten bekennt, und den Muth hat, für dieselben überall einzutreten, sei der Kandidat der deutsch- nationalen Partei. I. Die deutsch-nationale Partei steht auf dem Nechtsboden der Dezemberverfassung; sie wird jedem Versuche einer Ausgleichs- Aktion mit Jgnorirung dieses Rcchtsbodens energisch entgegen treten. H. Die deutsch-nationale Partei

sind aber m den staatsrechtlichen Verband der deutsch-slavischen Kronländer auch heterogene Elemente, Länder, inßwelchen es deutsche Interessen Ulcht zu vertreten gibt, hineingezwängt, und hierin lirgt die schwache der Dezemberversassung. Die sieben Millionen Deutsche in West-Oesterreich werden ihre staatsrechtliche Position - lange gegen Tschechen und Slovenen zu vertheidigen haben, aber nun, daß man Galizien in den Rahmen der Dezemberver- faffung einbezogen, daß man es bisher abgelehnt hat, diesem Lande die geforderte

ist, eine Majorität, welche weder durch Wahlmanövers, noch durch bloße Aenderung der Wahlordnungen in Frage gestellt werden kann. Diese Voraussetzung kann aber nur daun ver wirklicht werden, wenn die Deutschen sich entschließen, der Forde rung gerecht zu werden, wenn sic es verstehen, die Allianz der Polen mit den Tschechen und Slovenen durch Befriedigung der Ersteren zu sprengen, hiedurch aber letztere zu isoliren und somit zu schwächen. Die deutsch-nationale Partei hält es daher als im Interesse der Deutschen

in Oesterreich gelegen, daß dem König reiche Galizien eine möglichst selbständige staatsrechtliche Stellung eingeräumt werde; sie erblickt hierin keinen Akt der Resignation, sondern die naturgemäße Ausscheidung eines heterogenen Elementes aus dem engern Verbände der deutsch-slavischen Kronländer. Die deutsch-nationale Partei sieht ferner auch durch die Abtrennung Dalmatiens von der westlichen Reichshälfte, durch die früher oder später wol unvermeidliche Vereinigung dieses Landes mit Kroatien kein deutsches

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 27.05.1870
Physical description: 4
dem einträchtigen Zusammenwirken der Vev einsmirglteder und des dortigen Herrn Pfarrers und Herrn Ge meindevorstehers verdankte, welche zufällig beide Schachtner heißen. So wetteiferten die Unterinnthaler auch diesmal, vor der ganzen Welt Zeugniß abzulegen, daß sie an echt tirolifcher Gesinnung hinter keinem Landestheile zurückstehen. R Von der Mur, 24. Mai. (Wohin streben die Deutsch-Liberalen?) Die Antwort auf diese Frage gibt uns das Programm unseres „Vereins der Deutsch-Nationalen," welches die Wünsche

und Forderungen der deutsch-nationalen Partei ausspricht. Daß sie nichts anderes wollen, als die Herrschaft über alle andern Völker und Nationen „CiSleithanienS" ist wohl hinlänglich bekannt. Sie haben es ja zu wiederholten Malen ausgesprochen und durch ihre Thaten aufs Eklatanteste bewiesen. DaS erwähnte Programm des Vereins der Deutsch-Nationalen spricht sich aber noch offener aus, indem es auch einen auf die auswärtige Politik Bezug neh menden Punkt enthält. Dieser Punkt, der gleichsam den Gipfel punkt

d»S Programms bildet, lautet nämlich: „Die deutsch nationale Partei fordert eine Politik des Friedens, sie fordert insbeson dere, daß Oesterreich sich jedes störenden oder hemmenden Ein flusses auf das im außerösterreichischen Deutschland sich vollziehende Einigungswerk unbedingt enthalte." Die deuisch-nationale Partei will daher den Frieden, aber nicht so sehr den Frieden um seiner selbst willen, als vielmehr und insbesondere Frieden gegen über dem sich im außerösterreichischen Deutschland vollziehenden

EinigungSwerke; dieser Friede soll unbedingt sein. Worin besteht nun dieses gegenwärtig sich vollziehende Einigungswerk? Jedermann weiß, daß es nichts anderes ist, als das Bestreben Preußens, seine Herrschaft über ganz Deutschland auszudehnen dem das Verlangen der preußischen Partei in Süddeutschland, baldmöglichst in Preußen aufzugehen entgegenkommt. Wenn daher die deutsch-nationale Partei von Oesterreich verlangt, daß es sich unbedingt jeden störenden und hemmenden Einflusses auf dieses Einigungswerk

würde, ja könnte, am allerwenigsten glauben dies die Deutsch-Nationalen selbst. Sie selbst wissen, so gut wie jeder Andere, daß Preußen nothwendiger Weise sodann seine Hand auch nach Oesterreich aus strecken müßte. Doch auch da noch müßte nach dem Begehren der Deutsch-Nationalen Oesterreich ruhig zusehen, denn dieses ruhige Zusehen soll ja ein unbedingtes sein. (Und wie verhalten sich dazu die Liberalen Tirols? Ihr Organ, das „Innsbrucker Tagblatt", bemerkt zu dem besprochenen Programme, „daß es unter allen deutsch

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 31.07.1868
Physical description: 4
. — Zeittmgsbestellungm unt Zuschriften erbittet man sich frankirt; unversiegelte Reklamattonen wegen nicht erhaltener Nummern sind portoftei. Manuskripte werden nicht zurückgestellt Rr. Freitag 31. Juli. 1868. Innsbruck, 30. Juli. Wenn man so ein liberales deutsch-österreichischeS Blatt in die Hand nimmt, und daraus erfährt, was es Alles von deutscher Wis senschaft, von deutscher Kaltur und in Folge dessen von der Mission der deutschen Nation zu sagen weiß, so könnte man wohl zur An sicht verleitet werden, ein Blatt

man wie der meinen, daß d e liberalen deutsch-österreichischen Organe eben düse Mittel unausgesetzt anwenden werden, um die, wie sie behaup ten, weit unter der Bildungsstufe der deutschen Nationalität stehen den österreichischen Völker eben für diese deutsche Bildung zu.ge winnen. — Wer das von den liberalen deutsch-österreichischen Blät tern erwartet; wer da glaubt, in ihnen auch nur eine Spur von jenem wahren deutsch, n Geiste zu entdeck.n, der sich so innig mit dem Christenthum vermählte und dann als christlich-germanischer

Geist auf allen Gebieten des geistigen Lebens Unsterbliches zu Tage förderte — der braucht diese Blätter nicht in die Hand zu nehmen, denn bitter enttäuscht und beschämt muß gerade der Deutsche solche miserable „Geistespcodukte" bei Seite legen, an denen nichts deutsch ist, als die Sprache, als die Form, in welche Gedanken würdig eines Aitila oder Robeepierre (letzterer als Repräsentant der „civilisirten Rohheit") gekleidet sind. — Undeutsch ist das ganze Gebühren aller jener liberalen Blätter

, in deren Mitte sie wohnten. Mit stolzer Verachtung da gegen fallen unsere deutsch-liberalen Blätter über Alles her, was nicht deutsch oder was nicht magyarisch ist und treten es in den Koth, um es zu vernichten, und an dessen Stelle die Herrschaft des deutschen Geistes, wie sie behaupten, zu begründen. Das heißt man nicht deutsche Kultur verbreiten, das heißt man beim rechten Namen den Rotenkamps heraufbeschwören und Blätter, die einen solchen Kampf auf alle Weise schüren, die ganze Nationalitäten

thue, sich der deutschen auf Gnade und Ungnade zu ergeben und froh zu sein, wenn die deutsche Nation sich selbst unter dieser Bedingung mit ihr abgibt. — Wir können solches Ge bühren nur verdammen als undeutsch. Wir Tiroler haben etwas mehr Recht als die „N. Pr." zu bestimmen, was wirklich deutsch ist und was nur liberales Deutsch ist, welch letzteres sich zum ersteren verhält wie das echte Gold zum Scheingold. Wir Zur Ivvjahrigen Geburtsfeier des Maler Koch. Bach (im Lechthale), L2. Juli. (Schluß

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 07.05.1870
Physical description: 4
und dieser Absicht der Muth gleichen Schritt hielte, dafür Beweise aufzusuchen, ist leider auch heute noch eine ganz vergebliche Mühe. Im Gegen theile man verhandelt noch immer mit bekannten deutsch-liberalen „Größen", wobei es sich bald um den Eintritt in das Ministerium, bald um irgend etwas Anderes handelt. Meist endeten diese Ver handlungen mit einem Korb für das Ministerium; selbst Dr. Sturm konnte sich nicht enthalten, dem Grafen Potocki zu erklären, daß er noch in'S Ministerium nicht eintreten wolle

. — Man will aus gleichen und zeigt nebenbei, daß man Furcht hat vor der Partei, die soeben abgewirthschaftet. Dieser Widerspruch zwischen dem, was das Ministerium soll und will und dem was es thut, hemmt die Ausgleichsthätigkeit desselben und es muß an diesem Uebelstande schließlich zu Grunde gehen, entschließt es sich nicht, die ausgleichs freundlichen Elemente im deutsch-österreichischen Volke zu hören. Diesen Elementen geht daS Ministerium sichtlich aus dem Wege und beraubt sich dadurch eben jener Stütze, deren

es zumeist bedarf, soll es den allgemeinen Ausgleich zur Thatsache machen. Es ist unbegreiflich und dennoch wahr, das Ministerium hört nur auf solche Deutsch-Oesterreicher, die mit dem Volke, in deffen Namen sic zu sprechen vorgeben, notorisch im schreiendsten Gegensatz stehen. Freilich diese Deutsch-Oesterreicher stehen im Gerüche „liberal" zv sein, wogegen das Volk, für das sie sprechen, vielleicht ultramontar ist — man denke beispielsweise an so manchen oberösterreichischer Abgeordneten

und vergegenwärtige sich, welche Bewegung dieß „Größen" unter dem Volke veranlaßt haben! Nun wir begreifet wohl und stoßen uns nicht daran, daß Graf Potocki nicht ab ; Ultramontaner auftreten will, aber folgt denn daraus, daß e ^liberal im Sinne der von Wien heimgekehrten „Größen" sein muß' Ehe mit dem deutschen Liberalismus, mit der Clique nicht ge brachen wird, so lange ist und bleibt der Ausgleich zum mindeste! fraglich; so lange die bekannten „Scheingrößen" anstatt di realen Faktor e nim deutsch-österr. Volke

gehört werden, kann jeder falls kein dauerhaftes Werk geschaffen werden. Warum zaudert da Ministerium die Ausgleichsfreunde in den deutsch-österr. Ländern zu b » s rücksichtigen und warum löst es die Landtage nicht auf, damit die Freunde der ihm zur Lösung aufgegebenen Arbeit dieiPlätz- der Feinde des Ausgleichs einnehmen können? Warum gibt es dem Volke in den deutsch-österreichischen Ländern nicht die Gelegenheit, durch die Wah len seinen Willen kund zu geben: Auch ich will den Ausgleich und darum

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 09.09.1862
Physical description: 6
einen posi tiven (Hegemonischen) Einfluß, so daß ein Theil Deutschlands im Schlepptau der österreichischen Politik gezogen werde; oder Oester reich übe zwar einen derartigen positiven Einfluß nicht, hindere aber gleichwohl, daß das übrige Deutschland sich irgend gestalte und konsolidire; oder Oesterreich scheide ganz aus Deutschland aus und dieses (mit Ausschluß Deutsch-Österreichs) schließe sich zur Einheit zusammen; oder endlich Deutsch-Oesterreich trete unter glei chen Bedingungen wie die übrigen

deutschen Staaten in das deutsche Staatensystem ein. Auf dem Gebiete der drängenden Nothwendig keit und der durch sie gebotenen praktischen Politik könne es sich nur um die dritte oder vierte Form handeln, und insbesondere in Beziehung auf letztere, welche den Eintritt Deutsch-Oesterreichs in Deutschland ausspricht, frage nun Bluntschli nach seiner offenen „Darlegung" die Oesterreicher, wie sie sich, namentlich unter der die Centralisation anstrebenden Februarverfaffung, den Eintrit Deutsch-Oesterreichs

, daß sie es von vornherein an die Spitze Deutschlands stellen, wo durch die Centralgewalt nicht eine allgemein deutsche, sondern eine spezifisch preußische wird. Gegen einen solchen Bandesstaat sträubt sich allerdings der Sinn Deutsch-Oesterreichs. Wir unsererseits streben keine Suprematie an; wir wollen blos Gleichberechtigung; wir wollen uns mit voller. Seele und selbst mit Opfern an einen deutschen Bundesstaat anschließen, aber nicht an einen preußischen. Wir stehen mit diesem Anspruch nicht allein; der ganze

kleindeutschen) Seite die Neugestaltung Deutschlands denke, wenn Deutsch-Oesterreich aus demselben aus schiede? Nach seiner (Berger's) Anschauung sei eben nur eine drei fache Form denkbar, entweder ein Verschmelzen Preußens und der übrigen deutschen Staaten zu einem ganz neuen Staatengebilde, in welchem sowohl Preußen als auch die übrigen deutschen Staaten aufgingen; oder eine Umstellung Deutschlands in der preußischen Spitze (preußische Annerions-Polikik), oder ein lockeres Einheits- gebilde

der kleindeutschen Politik, und er (Berger) frage nun Bluntschli, ob er die preußische Spitze als diejenige Form meine, in welcher sich Deutschland nach Ausscheiden Deutsch-Oesterreichs zu konstituiren hätte? Sei aber diese nicht gemeint, beziele man eine Einheit, welche minder stramm die Sonder-Souveränitäten der Einzelstaaten bestehen lasse, dann begreife er nicht, wie man nur überhaupt von der Nothwendigkeit eines Ausscheidens Deutsch- Oesterreichs aus Deutschland sprechen könne, denn dann befinde

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 06.11.1866
Physical description: 6
und der italienische deutsch lernen, und zwar gut lernen und so ist'S recht. Dann werden den jungen tüchtigen Männern Jtalienisch-Tirols Aemter und Stellen in Deutsch-Tirol allcrwegs offen stehen und umgekehrt, insbesondere wenn solche junge angehende Beamte auf geraumere Zeit von Deutsch- nach Italienisch- und von Italienisch- nach Deutsch-Tirol versetzt werden, um Sprache. Land und Leute, Verhältnisse und Be dürfnisse wechselseitig genau kennen und mit der Kenntniß auch lieben zu lernen. ES umspannt nnS

des Zerwürfnisses wie auf einen schweren Traum zurückblicken, ans dem man zum wechselseitigen Besten erwacht ist, — beiderseitige Härten werden geglättet, Vorurtheile abgelegt, Zerwürfnisse in Güte beseitigt werden, und alle Landesttnder, ob sie ihre Mütter deutsch oder italienisch beten lehrten, als Brüder zu Schutz und Trutz dastehen, wie eS ja auch in der Schweiz ist. Daß eine solche, lessere Zeit komme, liegt im wohl verstandene« wechselseitigen Interesse Ita lienisch- nnd Deutsch-Tirols, und eben des halb

ist Einsender überzeugt, daß Deutsch-Tirol und seine Vertreter sich angelegen sein lassen, allen bil ligen und gerechten Forderungen WälschtirolS brüderlich entgegen zu kommen. Es liegt dies, wie gesagt, im eigenen und wahren Interesse der Deutsch- Tiroler. Denn einerseits gegen Billigkeit und Recht auf die Minderheit einen Druck auszuüben und doch verlangen, daß selbe ein solches Verhältniß liebe und nicht zn lösen trachte, wäre nicht nur ungerecht, e» wäre widersinnig, und müßte früher oder später gewiß

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 01.06.1869
Physical description: 6
: ..Auf Ansuchen der Gemeinde wird mit nächstem anstatt eines ita lienischen ein deutscher Seelsorger angestellt, welcher auch zugleich der italienischen Sprache mächtig ist.' Wenn dann im gleichen Arikel von Fanatismus ge sprochen wird, so findet sich dieser eben nur in der Phantasie des Schreibers. Ferner« bringt genannter Artikel die drollige Nachricht, daß die Mokeni nicht deutsch verstehen, und zum Beweise führt er an, daß an einem schönen Tage, als der Kurat in der Kirche den Rosenkranz deutsch vorbeten

wollte, kein Mensch mit einem Laute antwortete, ja daß am Ende der Kurat allein noch in der Kirche war. Wieder frech gelogen. Bevor ich nicht überzeugt war, daß wenigstens meine Schulbesucher die deutschen Gebete kennen, habeich nicht angefangen, deutsch vorzubeten. — Schulbesu- chende aber sind 56 Pflichtige und 47 nichtPflichtige. Von diesen letzteren ist der jüngste 15 und der älteste 54 Jahre alt. Die Nichtschulpflichtigen sind gekom men, und zwar mit ungemeinem Fleiße, um ihre deutsche Sprache besser

sprechen und schreiben zu lernen. Ist das nicht ein Beweis, daß diese Mokeni ihre deutsche Sprache wiedergewinnen wollen? Lüge und Ehren beleidigung ist eS gegen die Gemeinde, daß Alle davon gelaufen feien, — kein Einziger verließ die Kirche — so sind die gutmüthigen Mokeni nicht. Deutsch wollen sie lernen, ohne jedoch das Italienische zu vernach lässigen. Gegen diesen von Lügen strotzenden Artikel wurde in der „Trientner Zeitung' vom 30. April, wenn ich nicht irre, ein Gegenartikel geschrieben

, der vom „Boten für Tirol und Vorarlberg' lobend er wähnt wird. Auf diesen Artikel der „Trientner Ztg.' war der unehrliche Correspondent aus Pergine schnell wieder mit einer neuen Lüge fertig. Nämlich im „Tren- tino' vom 4. Mai steht zu lesen: „Die Mokeni ver- stehen so wenig deutsch, daß der Kurat von Frassilongo es ausgeben mußte, deutsch zu predigen.' Der Korre spondent im „Trentino' soll aber zum Aerger seiner italienischen Sympathien wissen, daß der Kurat von Frassilongo nie die deutschen Predigten

ausgegeben habe und, im Bewußtsein seiner ihm von seinem Hoch- würdigsten und auch k. k. Vorgesetzten auferlegten Pflicht, dies Volk in beiden Landessprachen zu bilden, fortfahren werde, nach seinem Gutachten italienisch und deutsch zu predigen, ohne den lügenhaften Eorre- fpondenten des „Trentino' um die Erlaubniß zu fra gen. Am 30. Mai wird die deutsche Predigt in Fras silongo gehalten werden, wozu der Eorrespondent des „Trentino' zu erscheinen eingeladen ist, wenn er etwa soviel deutsch versteht

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Volksblatt
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Page 1 of 4
Date: 05.06.1867
Physical description: 4
man um die Proteste der deutsch-liberalen Partei nicht viel geben zu dürfen, einmal deßwegen nicht, weil diese Proteste nur von einem winzig kleinen Theile der deutschen Bevölkerung in Oesterreich aus gingen, und fürs zweite deßwegen nicht, weil gerade diese protestirende deutsch-liberale Partei ihre völlige Regierungsunfähigkeit nach fünfjähriger parlamentarischer Wirthschaft selbst einbekennen mußte.— Es kam anders. Die wohlbegründete Erwartung patriotischer Österreicher fiel in dem Augenblick in's Wasser

Variationen behandeln. „Die Niederlage von Königgräß wäre unmöglich gewesen, tönt es neuerdings von der ^u'dncrbühne herab, wenn der Liberalismus in Oesterreich in Herr schaft geblieben wäre.' — Gedankenlose Leute, die so reden und schreiben; ^ute mit schwachem Gedächtnisse. Es war in den Juni-Tagen 1865, daß die deutsch-liberale Partei das ueuerdings beliebte Steckenpferd D Tod geritten hatte, nachdem sie den Reiter hatte in den Sand IMken lassen. — Aber hievon abgesehen, hat die deutsch-liberale Partei

der Niederlage ' zu suchen, wo sie nicht gefunden werden können und im höchsten Grade ungerecht ist es, Jemanden eines Verbrechens zu zeihen, der das Verbrechen unmöglich begangen haben kann. Mit Recht bezeichnet „Schuselka's-Reform' das Unterfangen der deutsch-liberalen Partei, die Niederlagen in Böhmen der „Sistirunas'-Politik in die Schuhe zu schieben, als „trivial.' — Um die im September-Manifeste ausgesprochenen Grundsätze bei der jedes selbstständigen gedankensunfähigen Masse zu discreditiren, erfand

die deutsch-liberale Partei den verdächtigen Ausdruck „Sistirungs'- Politik und „Sistirung der Verfassung' und indem die Partei so vorging, zeigte , sie, daß ihr das eigene Interesse mehr gilt als die Wahrheit. Denn was wurde durch das September- Manifest „siltirt'? Etwa die den Völkern feierlichst garantirte Ver fassung? Keineswegs; sistirt wurde» nur die Uebergrisfe der deutsch-liberalen Partei, die das Reich auf eine Sandbank getrieben hatten und dieß geschah, nachdem jene „Reichsvertretung' entlassen

der deutsch-liberalen Partei über Bord warf, um auf Grund der gegebenen und zu Recht bestehenden mannigfachen Verhältnisse eine Verfassung dem Reiche zu geben, daher erfand jene Partei, die so gerne „Volks vertretung' spielt, den verdächtigenden Ausdruck: ,,^istirungs'-Politik uud „Sistirung der Verfassung.' Wie man sich dem Glauben hingeben kann, mit einer Partei lasse sich die österreichische Verfassungsfrage lösen, und mit einer solchen Partei, wie Deutsch-Liberale einzig und allein, könne Oesterreich

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 02.04.1869
Physical description: 4
auf den ersten Anschein meinen sollte, von der Opposition, sondern von der deutsch-liberalen Partei erhoben. So viel sich diese Partei auf die Rechtrkontinuität zu Gute thut, daraus sie ihren Einfluß in Cisleithanien den übrigen Parteien gegenüber ableitet und ihr Verhältniß mit den Magyaren rechtfertiget, so kann doch gerade sie nicht umhin von Zeit zu Zeit .das Geständniß abzulegen, daß der Boden, auf dem sie steht, den sie frei gewählt und dm sie von Rechtswegen einnehmen will, ihr durchaus

nicht so ganz behagt und daher die Klage: Zwangslage! Zwangslage! — Es ist kein Zweifel, daß sich die deutsch-liberale Partei durch den Ausgleich eine Zwangslage bereitet hat, an der selbstverständlich Cisleithanien mitleiden muß/ sowie daß andererseits die Deak-Partei außer auf Ungarn auch auf die „übrigen Länder" bestimmenden Einfluß übt. Diese Erscheinungen entsprechen eben ganz genau dem Machtver- hältnifle der beiden Parteien, welche den Ausgleich abschlössen, besten nothwendige Folge die beiden

staatsrechtlicher, sondern nur nationaler Natur Haben; die verfassungstreuen Deutschösterreicher halten sich eben für so außerordenttiche Wesen, daß sie selbst einen Magyar als österreichischen Reichskanzler nicht vertragen. Hätte die deutsch-liberale Partei Grund, von Andrassy fürchten zu muffen, daß er in Cisleithanien staatsrechtlich eingreife, d. h. ihren Sturz wolle, so wäre nicht zu erklären, wie die „N. Pr." dem Grafen Andraffy neuestens sogar ihre Hilfe anbietet. — Diese Nichtbeeinfluffung

Cisleithaniens in B-zug auf innere Ange legenheiten seitens der Deak-Partei ist aber auch nicht damit za er klären, daß derselben die Zustände diesseits der Leitha unbekannt sind; im Gegentheile ministerielle Pester Blätter haben diesbezüglich wiederholt sehr naturgetreue Schilverungeu veröffentlicht und Be merkungen daran geknüpft, welche in den Ohren der deutsch-liberalen Partei sehr unangenehm klangen. Aber damit ließen es die Ma gyaren noch immer bewenden. Es bleibt sohin nichts übrig, diese stets

zur Herstellung eines großen „Ungarn-Reiches" von Cisleithanien nicht behindert zu werden, darum erweist sich die D.ak-Partei fortwährend freundlich der deutsch-liberalen Partei und insbesondere den die Rnffm hassenden Po en, dagegen sie sich wie den Rumänen und Kroaten, so auch den Ultramontanen, den Feudalen, den Böhmen und Slovenen gegenüber abstoßend benimmt. Denn wenn diese Elemente in Cisleithanien an's Ruver kämen, so würden sie zwar nicht den Ungarn nehmen, was ihnen von Rechtswegen gebührt, wohl

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 22.03.1869
Physical description: 4
Innsbruck, 21. März. Schon7neulichIagten wir, daß die herrschende Partei eigentlich nur mehr über einen einzigen Punkt des ursprünglich gemeinsamen Programms einig ist. Gilt es der Kirche, den Bischöfen und den Katholiken den Text zu lesen, da singen sie alle das gleiche Lied — die deutsch-liberalen V-rfassungsfreunde. Handelt es sich aber um eine politische, staatsrechtliche oder nationale Frage, dann zer fällt die Partei, löst sich in Fraktionen und Frakliönchen auf, so daß das ChaoS

was ist damit ge wonnen? Gar nichts, als daß die Ptssimisten aller Farben und Leute, die programmmäßig die Dinge gehen zu lassen beschlossen haben, wieder etwas in ihr Gedenkduch einzutragen haben; solches Volk mag sich ungemeflener Freude hingeben, weil die herrschsüch tige Partei klagt und ihre Unfähigkeit mit so grellen Farben aus malt. Wir haben ein zu starkes Bewußtsein vorder isnneren Be rechtigung unserer religiösen und politischen Grundsätze, als daß wir zur deutsch-liberalen Partei übergehen könnten

nicht blos dafür, daß die Grundsätze der deutsch-liberalen Partei unberechtigt und unmoralisch sind, sondern auch dafür, daß das Programm der Opposition, insbesondere jener in Tirol ein solches ist, mit dem der Staatsmann in Oesterreich auch in der neuesten Zeit noch rechnen muß, wenn er die Rechnung nicht ohne den Wirth machen will gleich der deutsch-liberalen Partei. Das ist nun der Punkt, auf dem angekommen, wir und unsere Gegner heute ebenso weit auseinandergehen, als im Februar 1867 — in der Zeit

, wo die deutsch-liberale Partei in voller Pracht und Herrlich keit prangte und doch dieser Punkt ist der einzig entscheidende. Was nützt das weibische Klagen und Flehnen über die eigene Un fähigkeit, wenn die Partei trotzdem den Stuhl nicht verläßt? Nichts? Und der praktische Staatsmann denkt so wie wir und wird eine unfähige Partei geradeso wie ein gleich qualifizirtes Individuum entlassen, sobald er sich darüber klar geworden, wo er die Partei zu suchen hat, die an Grundsätzen festhält

;" ec wünsche, daß Oesterreich innerlich stark werde, damit sein Wort nach Außen Gel tung habe. Ueber diese Worte des Vaters der dua'istischen Aera ist die „N. Pr." bestürzt, was wir von diesem verbissenen deutsch liberalen Blatte begreifen würden, wenn es nicht gleichzeitig selbst gestehen müßte, daß es nicht weiß, was thun, um die unhaltbaren Zustände von heute zu bessern, d. h. die „N. Pc." weiß nicht ein mal wie es angehen, um auch nur die eigene Partei zu stützen, geschweige daß sie zugäbe

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 11.12.1867
Physical description: 8
- und Siltenkunde bilden wird. Zur „deutschen' sage ich, weil, abgesehen von der Sprache und mehreren örtlichen Zuthaten, die meisten Mäbrchen und Sagen echt deutsch sind, von welcher barbarischen Abstammung sie sich trotz ihres italieni schen UeberkleideS nicht retten können. Daß mit dieser werthvollen Sammlung das wälsch- tirolische Gebiet noch nicht erschöpft ist, sondern noch manches in dieser Hinsicht zu thun übrig bleibt, hat der dtfcheidene Herausgeber in seiner Vorride selbst erklärt. So besitzt

, wie wir hören, Ritter v. Alpen burg, dem wir bereits eine sehr hübsche Sprichwörter- sammlung aus dem Pinö und Cembrathale verdanken, noch manchen unedirten Stoff aus jener Gegend. Vor allem aber möge Prof. P. Moser in Trient, der sich in dieser Beziehung um Tirol so große Ver dienste erworben hat. uns bald mit Herausgabe seiner reichen wälschiirolischen Sammlungen erfreuen. Dazu dürfte das vorliegende Werk unseres wackern Eh. «chneller gewiß die schönste Aufmunterung sein. An die deutsch-österreichischen

Schlitzen! , lleb' Aug' und Hand .Für'S Vaterland!' Bei dem im Juli 1863 in unserer NeichShaupt- stadt Wien stattfindenden dritten deutschen BundeS- schießen werden Schützen des In.' und Auslandes zum großen Weltkampfe zusammentreffen. Diesen Welt- kampf werden die deutsch-österreichischen Schützen mit Siegeszuversicht eingehen, und sich.in großer Zahl auf »H«»5 der Wahlstatt ? einsinken, um »ur Verherrlichung de» nationalen Festes und zur Ehre Oesterreichs beizutragen. l Es ergeht datier

an alle deutsch-österreichischen Schützen und alle deutschen Männer Oesterreichs, die sich als Schützen an den» dlitsen. deutschen Buudesschießen zu dclhklligen gedenken, tiiemit die dringende Ausfor derung, dem.deutschen'.Schützenbunde beizutreteil unh sich, zu- diifem Ende-nach der Vorschrift .des 3 der .Satzungen des Bundes vorher einem .deutsch österrei chischen Schützenvercine ald' Mitglieder ' einverleiben zu lassen^ ' /.U'l - ! Die sämmtlichen Wehr- und Schützenvereine Deutsch- Oesterreichs

Beitrclenden Pro l868, sowie der bisherigen Mitglieder pro 1867 und t368. werden sohin unverweilt an die betreffenden VereinS- vorstäude eingesendet werden. > ' Zugleich werden die Herren Vorstände der sämmt lichen Wehr- und Schützenvereine Deutsch-Oesterreichs ersucht, den Namen und Standort ihres Vereine« dem abgedachten Een tralbureau bekannt geben zu wollen; damit sowohl die bereits festgestellte Schießordnung, als alle weiteren, auf daS BundeSschießen bezüglichen Mittheilungen unmittelbar an die resp

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 03.02.1870
Physical description: 4
entlassenen Minister-Minorität hat von beiden Häusern desselben die entschiedenste Verurtheilnng gefunden. Der Verfasser dieses Men'.orairdums, Dr. Berger, hat in rich tiger Erkenntniß, daß mit dieser Verurtheilnng seine politische Rolle zu Ende sei, sein Reichs- und Landtags-Mandat niedcr- gelegt, und sich in das Privatleben zilrückgezogen, und wir mögen ihm diese Ruhe herzlich gerne gönnen. — Auch unsere überaus wackern und gesinnungstüchtigen deutsch- tirolischen Abgeordneten, Freiherr v. GiovaneUi

widerfahren, wodurch ihr Davonlaufen aus dem Reichs rathe gerechtfertigt werden könnte? Wir haben deßhalb die letzten Adreß-Debatten noch einmal genau studirt, und nichts weiter herausgefunden, als daß unsere Herren Abgeordneten reich lich Wind gesäet, und folgerichtig auch ebenso reichlich Wind geerntet haben! Als Greuter der deutsch-österreichischen Ver- fassungspartei den Vorwurf in's Gesicht schleuderte, sie handle f^la Murawieff — da hätte dieselbe wol auch in sittliche Ent rüstung gerathen

, der Papst ihr Kaiser! 77 - Nun, das war freilich mehr, als die patriotischen deutsch- vstcrreichischen Herzen eines GiovaneUi, Greuter, Jäger rc. ver- tragen konnten; nicht deutsch! ein Giovanelli, der echte un verfälschte Sprößling einer bcrgamaskischen Aristokraten-Familie urcht^ deutsch! Die ganze Partei unserer Feudal-Klerikalen, die "nSchleswig-Holsteinischen Kriege so wacker für die Dänen, in unserm Verfassungs-Konflikte so entschieden mit den Tschechen und Slovenen, gegen die Deutsch

-Oesterrcicher Partei nahm, deutsch — das ist doch stark, — und wol im höchsten Grade ungerecht! — Und österreichisch? — selbst das will man tzicht mehr sein lassen-, diese guten frommen österreichischen Patnoten, welche die vom Kaiser sanktionirten Staatsgrundgesktze nur deßhalb bekämpfen , weil der Papst sie verdammt hat und ihnen und ihren Vollziehungs-Organen nur deßhalb den hartnäckigsten weil von Rom aus dicker Widerstand Widerstand bereiten befohlen wurde. Arme, tief verkannte Herren — wie bedauern

auf die Tagesordnung kommen kann, und es unseres Erachtens doch billig gewesen wäre, daß die Herren, welche den famosen §. 4 im Landtage dnrchzusetzen wußten, denselben auch im Reichs rathe vertreten hätten. — Mannhafter in ihren Augen mag es allerdings erscheinen, dieser unangenehmen Verhandlung aus dem Wege zu gehen, ob aber das Land Tirol, worauf sie sich so gerne berufen, solche Mannhaftigkeit zu würdigen wissen wird, das wird die Folge lehren. — Jedenfalls erklären wir uns im Namen der liberalen Deutsch

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Tiroler Stimmen
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Page 6 of 6
Date: 03.01.1862
Physical description: 6
fl. weniger als im Vorjahre), Gebäudesteuer 18,984,400 fl. (296,600 fl. mehr). Erwerbsteuer 5,814,900 ff. (45,400 fl. mehr), Personal - Erwerbsteuer 5,417,700 fl., Erwerbsteuer 29,500 fl., anderweitige Einkommensteuer 10,567,000 fl. (115,500 fl. weniger . Hieher gehören dann noch die zu den Einnahmen der Militärverwaltung gehörigen Steuern der Militärgrenze mit 2,214,700 fl. An der Jahressumme der direkten Steuern bethciligten sich: die deutsch slavischen Länder mit 60,984,200 fl., die Länder

Weine und Moste um 281,000 fl., beim Biere um 4000 fl., beim Zucker aus inländ. Stoffen 1,349,000 fl. Die Kronländer sind bei der Verzehrungssteuer in nachstehendem Verhältnisse bethei- ligt: Die deutsch-slavischen Länder mit 39,359,800 fl., die Länder der ungarischen Krone mit 13,339,400 fl., das lomb.-venet. König reich mit 3,364,000 fl. Bei dem Tabaksgefälle sind die Kron länder in folgender Weise vertheilt: Die deutsch-slavischen Kron länder mit 36.330,563 fl., die Länder der ungarischen Krone

mit 15,116,737 fl., das lomb.-venet. Königreich mit 4,792,000 fl. Ungarn empfängt nach dem dermaligen Einlösungssystem über 8 Millionen Gulden baar von seiner Tabaksbesteuerung wieder zurück. Der Zollertrag ergibt in den deutsch-slavischen Kronländern 11,991,530 fl., in den Ländern der ungarischen Krone 1,929,120 fl., im lomb.-venet. Königreiche 2,797,250 fl. Der Betrag der Kron- ländergruppen zu der für 1862 veranschlagten Reineinnahme der Stempel, Rechtsgebühren und Taren stellt sich in folgender Weise

heraus: Deutsch-slavische Länder 22,638,900 fl., Länder der un garischen Krone 8,984,400 fl., das lombard.-venet. Königreich 2,620,700 fl. An dem Reinerträge des Postgefälls betheiligen sich: die deutsch-slavischen Länder mit 2,430,170 fl., die Länder der ungarischen Krone mit 405,470 fl., das lomb.-venet. König reich mit 209,560 fl. III. Einnahmen vom Staatseigenthume, bann Berg- und Münzwesen 7,474,500fl., um 561,800 fl. weniger, als im Vor jahre. Es erscheinen in dieser Rubrik angeführt

Partizipiren die Ländergruppen in folgender Weise: Deutsch slavische Kronländer mit l 90,951,400 fl., Länder der ungarischen Krone mit 82,555,300 fl., das lombard.- venet. Königreich mit 22,093,100 fl. — Aus dieser Zusammen stellung , sowie aus den oben angeführten einzelnen Rubriken der indirekten Abgaben wird das interessante Faktum ersichtlich, daß auf die Länder der ungarischen Krone bei Weitem nicht einmal die Hälfte der auf die deutsch-slavischen Länder entfallenden Abgaben veran schlagt ist.

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Innzeitung
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Page 2 of 4
Date: 02.10.1862
Physical description: 4
Ü90 Aus Wien, 26. Sept., schreibt man der Augs- burger Allgemeinen Zeitung: Der deutsche Aufschwung in Oesterreich ist ein Produkt der jüngsten Zeit. Die Wellenkreise der Bewegung gehen von dem Central- punkt Wien aus, und verbreiten sich nach. allen Theilen Deutsch-Oesterreichs. In Steiermark, Oberösterreich, Salzburg und Tirol ist der Kern der Bevölkerung entschieden deutsch gesinnt, dem engern Anschluß Oester reichs an Deutschland zugeneigt. Weniger empfänglich sind die Länder

mit einer gemischten, deutsch-slavischen Bevölkerung, deren deutsche Volkstheile wohl der deut schen. Pewegung entschieden günstig sind, aber aus, übertriebener, allzuängstlicher Besonnenheit vor jedem Schritt zagen welcher als eine Demonstration gegen das^Slaventhum, als eine Aufreizung gegen dasselbe aufgefaßt, d. i. mißdeutet werden könnte. Uebrigens beginnen sich die Abgeordneten, welche den deutsch slavischen Ländern angehören, lebhaft für die Angelegen heit izU interessiren. , Ich spreche

nicht von den Deutsch böhmen, welche niit Lebhaftigkeit in die deutsche Bewe gung' eintreten',' und deren zahlreiches- Erscheinen in Frankfurt-gesichert ist. Ich beziehe--mich speziell auf Mähren-. Gestern hat hier eine Versammlung der sämmtlichen-'Abgeordneten aus Mähren, welche nicht der tschechischen (föderalistischen) Fraktion, sondern der deutsch-centrälistischen Partei des Reichsraihs angehören, stattgefunden/ um sich über die deutsche Frage,'- und insbesondere über die Betheiligung' an der Versamm lung

'der deutsch-mährischen Abgeordneten - als solcher könnte als eine Demonstration gegen die slavische Bevölkerung betrachtet, und als Handhabe zu nationalen Hetzereien mißbraucht werden. Dr.'Giskra, Abgeordneter aus Brünn. der mährischen Landeshauptstadt, wohnte der Versammlung nicht bei, da er noch von Wien abwesend ist. Von bekannteren Mitgliedern-der Versammlung sind zu nennen: Skene, v. Hopfen, Szabel, Graf Kinsky. Wien, 29. Sept. Der Finanzausschuß hat ber schloffen, darauf anzutragen, die von der Bank

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 29.05.1869
Physical description: 8
nicht deutsch verstehen, und zum Beweise führt er an, daß an einem schö nen Tage, als der Curat in der Kirche den Rosenkranz deutsch vor beten wollte, kein Mensch mit einem Laute antwortete, ja daß am Ende der Curat allein noch in der Kirche war. Mieder frech gelogen. Bevor ich nicht überzeugt war, daß wenigstens meine Schulbesucher die deutschen Gebete kennen,, habe ich nicht angefangen, deutsch vorzu- beten. — Schulbesuchende aber sind 56 Pflichtige und 47 nichtpflich- tige. Von diesen letzteren

ist der jüngste 15 und der älteste 54 Jahre alt. Die Nichtschulpflichtigen sind gekommen, und zwar mit unge meinem Fleiße, um ihre deutsche Sprache besser sprechen und schrei ben zu lernen. Ist das nicht ein Beweis, daß die Mokeni ihre deutsche Sprache wiedergewinnen wollen? Lüge ünd Ehrenbeleidigung ist eS gegen die Gememde, düß Alle davongelaufen seien, —- kein Einziger verließ die Kirche — so sind die gutmüthigen Mokeni nicht. Deutsch wollen sie lernen, ohne jedoch das Italienische zu vernachlässigen

. Gegen diesen von Lügen, strotzenden Artikel wurde in der Trientner Zeitung vom 30. April, wenn ich nicht irr< ein Gegenartikel geschrie ben, der vom „Boten für Tirol und Vorarlberg' lobend erwähnt wird. Auf diesen Artikel der Trientner Zeitung war der unehrliche Eorre spondent aus Pergine schnell wieder mit einer neuen Lüge fertig. Nämlich/im Trentino vom 4. Mai steht zu lesen: „Die Mokeni ver stehen so wenig deutsch, daß der Curat von Frassilongo eS aufgeben „mußte»; .deutsch; zu ' predigen.?. Der Korrespondent

im Trentino soll aber zum Aerger seiner italienischen Sympathien wissen, daß der Curat von Frassilongo nie die deutschen Predigten aufHeaeben habe und. im Be wußtsein seiner ihm von seinem Hochwürdlgsten'und auch k. k. Vor gesetzten auferlegten Pflicht, dies Volk in beiden Landessprachen zu bilden, fortfahren werde, nach seinem Gutachten italienisch und deutsch zu predigen, ohne den lügenhaften Correspondenten deS Trentino um die Erlaubniß zu fragen. Am 30. Mai wird die deutsche Predigt in

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.05.1870
Physical description: 4
gegenüber einzunehmen gesonnen ist, durch ein „Actionsprogramm' klargestellt, welches an die Deutschen Oesterreichs gerichtet ist und folgende wesentliche Punkte enthält: I. Die deutsch-nationale Partei steht auf dem Rechts- boden der Decemberverfassung; sie wird jedem Ver suche einer AuSgleichSaction mit Ignoriruug dieses Rechtsbodens energisch entgegentreten. II. Die deutsch-nationale Partei ist aber zugleich auch der Ueberzeugung, daß eine Revision der De- cemberverfassung unabweisbar geworden

, ja daß «ine solche im Interesse der Deutschen in Oesterreich drin gend geboten ist. Zwar können die Deutschen nie mals einer VerfassungSrevision ihre Zustimmung er theilen, durch welche der staatsrechtliche Zusammen hang der Deutschen in West-Oesterreich zerrissen und die deutschen Minoritäten in Böhmen, Mähren und Krain der Vergewaltigung slavischer Majoritäten preisgegeben würden. Durch die Decemberverfassung sind aber in den staatsrechtlichen Verband der deutsch- slavischen Kronländer auch heterogene

Elemente, Län der, in welchen es deutsche Interessen nicht zu ver treten gibt, hineingezwängt, und hierin liegt die Schwäche der Decemberverfassung. Die deutsch-nationale Partei hält es daher als im Interesse der Deutschen in Oesterreich gelegen, daß dem Königreiche Gali;ien eine möglichst selbstsländige staatsrechtliche Stellung eingeräumt werde; sie er blickt hierin keinen Act der Resignation, sondern die naturgemäße Ausscheidung eines heterogenen Ele mentes aus dem engeren Verbände der deutsch

-slavischen Kronländer. Die deutsch-nationale Partei sieht ferner auch durch die Abtrennung DalmatienS von der westlichen Reichshälfte, durch die früher oder später wohl un vermeidliche Bereinigung dieses Landes mit Croatim kein deutsches Interesse gefährdet; sie wird daher auch einer dahin zielende!» Bewegung nicht hemmend entgegentreten. *) III. Die deutsch-nationale Partei erklärt sich gegen jede Erweiterung der in der Decemberverfassung be reits hinreichend ausgedehnten LandtagSautonomie

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.01.1861
Physical description: 4
an das Verblei ben detz Grafen Ncchberg im Ministerium. Den Grund dafür braucht man nicht weit zu suchen. Er liegt in dem richtigen Instinkt der Bevölkerimg. daß unter Verbältnissen, die nach innen ein unzweideutiges, freisinniges Vorgehen, nach außen aber auf dieser Grundlage Allianzen mit Deutsch land und. unserer Küsten wegen mit England erheischen, auch die Kräfte, mit denen wir die neuen Ziele erreichen wollen, andre sein müssen. Niemand füllt neuen Most in alle Schläuche Wir werden weder

vom Minister posten mir, wie Pariser Blätter schon behaupten, eine Frage der Zeit sein. — Se kais. Hobelt Erzherzog Ferdinand Max ist am 9. Abenös von »Berlin zurückgekehrt und in der k. k. Hofburg abgestiegen. — Oberst Graf d'Eqnerilley ist direet von Gaeta mit Briefschaften hier angekommen. Aus -Deutsch-Oesterreich' geht der «Südd. Ztg.' die Mittbeilung zu. daß eine Partbei sich zu bilden und zu or- ganisiren im Begriff sei, deren Programm in folgenden Sätzen ausgedrückt wird: 1. „Vereinigung

der zum deut scheu Bunde gehörigen Länder Oesterreichs zu Einem or- ganischen Staatskörper mit Gesammtlandtag, vor allem, um hiedurch dem Königreiche Ungarn die Wage zu halten. 2. Inniger Anschluß von „«Deutsch-Oesterreich'' an das übrige Deutschland, so daß dasselbe einen integrirenden Theil Deutschlands ebenso wie alle anderen deutschen Bun desstaaten bildet, ohne eine Sonderstellung, daher nament lich auch sofortige Anerkei nung und Vollziehung des Ar tikels 16 der Bundesacte in demselben; Verbindung

Deutsch- Oesterreichs mit dem geistigen und materiellen Leben Deutsch lands. 3. Mitwirkung zur Schaffung einer bessern Central- gewalt Deutschlands, wobei von vornherein jede Prätension. daß Oesterreich in irgend einer Weise eine bevorzugte Stel lung hiebei erhalte, ausgeschlossen. Deutsch-Oesterreich viel mehr, wie jedes andere Bundesland, der Centralgewalt untergeordnet werden solle.' Pesth L Jan. Ueber die bedauerlichen Borfälle in Nagy. KöröS wurde gestern in der Generalkongregation ein Be richt

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 6
Date: 16.10.1866
Physical description: 6
vergessen zu sein, daß ja auch BezirkSvertretungen in's Leben zu treten haben, und da werden denn doch auch die speziellen Interessen der einzelnen wälschtirolischen Bezirke in's Auge gefaßt und geltend gemacht werden. Wenn sich übrigens die deutsch-tirolischen Abgeordneten bequemen die spezi' fisch deutsch-tirolischen Angelegenheiten in Gegenwart ihrer wälsch-tirolischen College» zu verhandeln, warum soll nicht auch ohne Scheu das Gegentheil geschehen, und dies um so mchr, als Niemand auf dem Landtage

in seine schützenden Arme nimmt, und mit der Zahl „Million' herausrückt, da es sich doch bekanntlich in unserer An gelegenheit nur um Wälschlirol handelt? nnd 2. warum war es den deutsch-österreichischen Studenten bisher keine Unmöglichkeit die Universität Padua zu besuchen und wird eS hoffentlich auch setzt noch denselben keine Unmöglichkeit sein in eines der Gymnasien Trient oder Roveredo zu trete«, ohuc daß dort deutsche Lehr-, stuhle aufgeschlagen sind? Die Wichtigkeit des dritten Punktes, die Nothwen digkeit

sprechen und schreiben. Die deutschen Studenten sollen ital enisch und die italienischen deutsch lernen, dann wird auch die künstliche Kluft nach und nach schwinden nnd wird die ungerechte Klage, daß dem Wälschtiroler die Erlangung höherer Stellen unthun- lich wäre, von selbst aufhören. Als Tiroler seien wir Brüder, wir mögen hier oder dort ge boren fein, mögen wir deutsch oder wälsch reden. Grund und zwar triftigen Grund zu klagen hätten vielmehr manche arme deutsche Ortschaften und Gemeinden

zu sprechen, nach unserer Ansicht nicht red lich mit dem Volke, nicht redlich mit dem Lande und endlich nicht redlich mit der Regierung und.n»'t Oester reich; sie arbeiten auf Zersplitterung und Zertrüm merung hin. Möge daher die Regierung gegen eine, wenn auch nur theilweise Trennung Tirols ein für allemal ein kategorisches Nein auSsprechen. Nur Ein Tirol soll bleiben und sein, mögen seine Söhne wälsch oder deutsch reden. Verschiedenes. lAus dem Leben eines Schlemmers). Man schreibt uns ans Paris

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