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Tiroler Wastl
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Page 4 of 16
Date: 22.08.1909
Physical description: 16
ein gehender die Rede geht, treibt auch irn felsenfesten Oberland weithin riechbare Blüten, aber daß sie gut schmecken, kann marr net behaupten. Man rieche selber zu einer, die mir ans Zams präsentiert wird wie folgt: W^" David Thurner hat in jeder Tasche einen Rosenkranz und ist auch sonst ein warer Mann, welln es gilt, einem seiner Viertel-Hausteilgutsnachbarn christliche Liebe zu erweisen. Als er noch Gutsnachbar des Jakob Schüler war, baute er während dessen Auf enthalt in der Schweiz in die gemeinsame

Küche einen Abort. Durch einen von David allein gefertigteil Re vers sollte dieser Abort noch über das Grab hinaus zur christlichen Erinnerung, zum ewigell Gedächtnis air das moderne Patentchristentum bestehen bleiben. Neber ein Schreiben des Rechtsanwaltes Festner in Innsbruck entschied das Gericht zu Gunsten des Jakob Schüler und der Abort mußte entfernt werden. Nun hat er Bärbele Rudig zur Nachbarin. Diesem 61 Jahre alten kleinen Weiblein hatte er das Dachwasser in Küche und Stall geleitet

. Bärbele frug zuerst den Gemeindevorsteher, ob sie sich das gefallen lassen müsse? Als der Gemeindevorsteher dies verneinte, stellte 's Bärbele auch den David zur Rede. Am 11. Juli wurde der David agressiv, packt 's Bärbele mit beiden Händen am Hals, schlug deren Kopf wiederholt an die rauhe Steinmauer im Stall und fchleiderte die kleine Person dann weit von sich, 's Bärbele erlitt einen tiefen Schrecken, der ihr heute noch anhaftet, und klagt über Kopfschmerz. Sie befürchtet überdies, daß die Folgen

dieser ganz und gar nnchristlichen Brutalität dauernd bleiben werden. Das alleinstehende Weiblein wagte es auch nicht neben dem konservativ-christlichsozialen David weiter zu leben, ließ ihr Heim inr Stich, flüch tete und zog zu einem barmherzigen Bauern im Weiler Lötz. Am 30. Juli vormittags 9 Uhr, fand beim k. k. Bezirksgerichte Landeck über diese brutale Miß handlung, über welche der Gemeindevorsteher pflicht gemäß die Anzeige erstattet hatte, die Verhandlung statt. David Thurner, welcher glauben

's Bärbele der Simulation und darob großes Siegesgeschrei des Gewaltmenschen Thurner, welcher nun die folgende Klage gegen das Bärbele einbrachte: „An das k. k. Bezirksgericht Landeck. Kläger: David Turner, Bauer in Zaurs, Beklagte: Barbara Rudig, Bäuerin in Zaurs, durch Tr. Adolf Eornployer, k. k. Notar in Landeck. Wegen 12 Kronen zweifach mit 1 Beilage. Tatbestand: Im heurigen Frühjahr vor einem Jahre, habe ich über Auftrag und auf Er suchen der Beklagten Barbara Rudig durch einen gan zen Tag aus deren

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 17 of 24
Date: 21.12.1950
Physical description: 24
Aus ollen Kenstem fällt warmer Eines Abends, kurz vor dem Fest, schiebt David eine Axt unter den Rock und watet durch tiefen Schnee in das Jungholz hinauf, um Christbäume zu holen. Einen, den größten, für das Pfarrhaus, den anderen für die Krämerin und die Mutter, und zuletzt noch einen kleinen Wipfel für ihn selbst. Er will heuer auch einen Baum aufput zen, weil er doch gewissermaßen seinen eigenen Hausstand gegründet hat. Es ist richtiges Christwetter, klar und beißend kalt. Der Schnee blüht

in langen Nadeln aus und klirrt unter dem Schuh, und der Tropfen friert einem an der Nase fest. Eine Weile verschnauft David unter den Fichten und betrachtet das abendliche Dorf, wie es da unten liegt, so be haglich und wohlgeborgen in den weißen Betten. Er sucht das Krämerhaus und das Fenster der Mutter. Sie hat schon die Lampe angezündet, sicher sitzt sie noch mit ihrem Strickzeug auf dem Sofa, in Decken eingedreht, ch, und im merfort rollt ihr der Garnknäuel unter die Stühle. David hat lange

und die Krämerin einen Begonienstock. David hofft we nigstens, daß der Ableger anwachsen und ge deihen wird, um derentwillen die Köchin Helene insgeheim schon alle Dorfweiber des Diebstahls zeiht. Er hat ihn sorgfältig in eine Fettbüchse gepflanzt und auf einen warmen Platz am Kamin gestellt. Vorerst sieht der Ableger zwar noch recht dürftig aus, aber Agathe wird ihn gewiß zum Blühen bringen, sie hat eine gute Hand für so kümmerliche Gewächse. Und es kommt der Heilige Abend, der einzige Tag im Jahr

, den man rein vergeudet und der erst mit dem Dunkelwerden beginnt. Auf der gan zen Welt gibt es sicher keinen Christenmenschen, der diese Stunde nicht feiert. Denn an diesem Abend sind alle Menschen freundlich und gut. Friede, sangen die Engel, Nur so ein Knecht, vier Gulden Jahrlohn hatte er, David, solche Menschen gibt es. Das darf man nie vergessen, meinte die Mutter Den ganzen Tag mühte er sich ab, der Doktor schalt ihn noch aus, weil er ihm Schnee ins Haus schleppte, als er uns vom Schlitten hob

und in dem Spital durch die sauberen Gänge trug. Der Knecht schlug nicht etwa an die Brust und sagte, seht, was für ein guter Mensch ich bin, was für ein Wohltäter! Sondern er vergaß alles wieder. Und wenn Gott einmal seine Werke aus dem Buch liest und sagt: selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen, so wird der Knecht gar nicht verstehen, wofür ihn Gott lobt. Herr, wird er antworten, das hat leicht geschehen können, das war weiter nichts... David löscht die Kerzen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 28.02.1934
Physical description: 8
sich — mit ewigem Eis bedeckt, gigantische Gipfel. Dazu w«t und breit kein Mensch; keine Ansiedlung. Nichts.. Als wir gegen Mittag auf einer Anhöhe rasteten, sahen wir weit unten, in einem Tal, das nordwärts verlief eine Staub wolke. Worauf David, der die Augen eines Falken hatte, das Wort „Tusei" sagte. Tusei ist der mandarinchinesische Ausdruck für Räuber. Schone Geschichte. Wir waren vier Mann; drei Weiße und ein Chinese. Nach der Staubwolke zu urteilen, waren da unten — vielleicht sechs

ein. Es waren Feuersteinschloßflinten. Sicher brauchte jeder gute vier Minuten zum Laden. David flüsterte mir zu: „Es sind Lolos.." Ich wußte aber nicht, was und wer Lolos waren; konnte daher mit der Auskunft nicht viel anfangen. Schwierige Unterhandlungen Die Räuber — solche waren es wirklich — zogen lang sam einen Kreis um unsere beiden Wagen. Dann senkten sie die Flinten, zogen hinter den Röcken lange, schwert- ' ähnliche, scharsgeschliffene Messer hervor und sähen uns an. Endlich — es mochten zehn Minuten vergangen sein, begann

der vorderste zu reden. Ich sah David an. David sollte einige Dutzend Dialekte sprechen — diesen verstand er scheinbar nicht. So sprach er den Anführer an. Wider großes Erstaunen beiderseits. Endlich — als Lal , schon fürchterlich zu fluchen und David genau so nervös zu werden begann, fanden sie einen Dialekt, auf den sie sich festlegten. Der erste verständliche Besehl lautete: „Steigt aus dem Wagen. Legt die Waffen nieder. Setzt euch auf. die Erde."' Die Beratung Wir stiegen aus dem Wagen, legten

ist nämlich ein Verwandter von mir. auf den ich nicht gerade stolz bin. Er gehört zu der Sorte von Männern, die Abendkleidung tragen und ftch in der Stadt wohlfühlen. Er ist stolz auf seine beiden Na- men Burril und Lee. Weil große Männer aus dem Süden, zu deren Familie er gehört, sie vor ihm getragen haben. Er ist stoiz aich sein- Art zu tanzen, bei Fuchsjagden zu reiten anderen blieben stehen. David und der Anführer sprachen die ganze Zeit über. Sre hatten viele Worte zur Verfügung — trotzdem nahmen

sie die Hände zu Hilfe. Ich sagte: „David — wer sind die Leute und was wol len sie?" — „Es sind Räuber," sagte David. „Sie haben nicht uns aufgelauert, sondern einem Mandarin, der viel Jade mitführen soll und hier vorbeikommen wird. Sie ver langen kein Lösegeld. Sie verlangen aber „Schmu". — „Und — wofür?" fragte Lal gereizt. „Sie behaupten," sagte David, „daß diese Straße ihnen gehört. Wer auf dieser Straße fährt, muß bezahlen.. die Straße.." — Lal wurde rot vor Wut: „Sag ihnen, daß ich nichts bezahle. Sag

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 21.08.1909
Physical description: 8
, gedachte er des Fluches der Witwe Larseit. Er war an ihm in Erfüllung gegangen. Er hing seine Waffen an die Wand, schob sich einen Stuhl an den Tisch und stützte den Kopf in die Hände. David begoß unterdessen in dem Gärtchen am Hause die Blumen. Mona, die ihm noch immer die Wirtschaft führte und ihn vollkommen, beherrschte, störte in aus seiner beschaulichen oder hindämmernden Ruhe. Aufgeregt berichtete sie, daß der Ambros Falkner in der Stube säße. Da vid betrachtete sie eine Weile

mit seinen verschwommenen Augen und sagte: „Ja, ich weiß nicht, es hat ja geheißen, daß er wiederkommen würde". „Und jetzt ist er da", rief Mona. „Er hat gar nicht aufgeschaut, wie ich in die Stube gekommen bin. Ihr müsset zu ihm gehen, Vater David. Er wird auch was essen wollen. Fraget ihn das". David erhob sich mit einem leisen Seufzer und ging, von dem halb wüchsigen Mädchen gefolgt, in die Stube. AmbroS hob den Kopf und, nachdem er David in dem Ordenskleide erkannt hatte, streckte er ihm die Hand hin und sagte

: „Grüß Gott, Ohm". Dieser setzte sich ihm gegenüber, steckte die Hände übereinander in die Aermel seiner Kutte und wiegle seinen Kopf stumm hin und her. Moncv — 309 — stieß ihn leise mit dem Ellenbogen an, um ihn an den Auftrag zu erinnern, den sie ihm gegeben hatte. David erinnerte sich auch und sagte: „Ja, ich weiß nicht, du wirst was essen wollen? „Ja, ich Hab' Hunger", murmelte Ambros zerstreut. Mona trug die Ueberreste des Abendessens auf. Sie hatte Furcht vor Ambros; aber sie konnte die Augen

nicht von ihm wenden. Er sah so un heimlich und unglücklich zugleich aus. Ambros fing einen ihrer Blicke auf und frug David, wer sie wäre? „Das ist Schullehrers Mona", versetzte dieser. Da wurde sie rot, lief aus der Stube und kam nicht wieder. Ambros aß einige Bissen; dann schob er den Teller fort und stützte den Kopf auf den Arm. „Ja, sie hat die Stasi in ihrer schweren Krankheit rechtschaffen ge- gewartet", unterbrach David nach einer langen, langen Weile das Schweigen. Er meinte Mona. Wieder nach einer Weile

murmelte Ambros: „Ich Hab' sie gesehen, Ohm". David ächzte. Ambros strich sich einigemale über die Stirne und nach einigen Sekunden sagte er: „Erzähl' mir von ihrer Krankheit, Ohm!" Es war mittlerweile ganz finster geworden. David ächzte abermals^ schüttelte seinen großen großen Kopf und versuchte zu berichten. Ambros unterbrach ihn mit keinem Worte und blieb auch stumm, nach dem David zuletzt den Schrecken geschildert, in den sich die Freude von ihnen Allen über die glücklich überstandene Krisis

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Außferner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 01.06.1918
Physical description: 8
und weitreichen dem verbrecherischen Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat verübt worden, lote der so großes Aufsehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge- tan. Er hat, ein raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Lat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodatz man in die sem Falle von zwei Opfern sprechen muß: die Ermordete

auf ihn, wie der Schüler auf das Wort des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Nesse des Freiherrn Fortunatus Vivante von Villabella, mit Kurt Franke, den er seit etwa drei Jahren kannte, zum erstenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer

mit dem kost baren Inhalt aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und. der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan mit allen Einzelheiten und erwog alle Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen

in Aussicht genommen. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein aus sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die sein Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er instruierte seinen Komplizen aus das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte

. Der vermut liche Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie sich zum Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." I „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 29.05.1918
Physical description: 4
ist nicht der Mörder, sondern nur der Anstifter, aber als solcher von einer wohl noch nie dagewese nen diabolischen Verworfenheit. Der Dtörder selbst ist ein 17jähriger Bursche, Kurt Franke, der Sohn eines Hausmeisters in der Waser- gasie, ein aufgeweckter, intelligenter Junge; er war Praktikant in lener Versicherungsanstalt, in welcher David die Stelle eines Büro vorstandes innehotte. David hatte es verstanden, in vertraulichem Umgang mit dem Jungen ein Verhältnis herzustellen

, durch welches dieser zum willenlosen Werkzeug seines Freundes wurde. Den Plan zum Mord hat natürlich David gesponnen und in seinen Ein zelheiten entworfen und ausgearbeitet» mit Zeichnungen hat er feinen Gehilfen in die Situation vollkommen eingeweiht, und nach den theo retischen Versuchen ging er mit seinem Werkzeug zu praktischen Ver suchen über, es wurden förmliche Generalproben veranstaltet. Am Donnerstag gingen beide nach dem Hotel, Franke in Davids Klei dern, dem gelben Ueberzieher und mit einer Sportmütze auf dem Kopf

und den Rucksack in der Hand. David hat sich in das Zimmer der Earl begeben, während Franke auf dem gegenüberliegenden Trottoir Aufstellung nahm und auf das Zeichen seines Auftraggebers wartete. David drang in die Gesellschafterin, ihn das Testament des Barons sehen zu lassen, das, wie er sagte, in dem Lederkoffer auf bewahrt sein müsse. Als die Gesellschafterin seinem Drängen nach- gab und das Zimmer verließ, um die Tasche zu holen, rief David sein Werkzeug zu sich herauf und versteckte den Jungen

hinter einer Por tiere. Nachdem die Gesellschafterin mit dem Lederkoffer zurückgekehrt war, verließ David mit der Motivierung, daß er Nachsehen müsse, ob der Baron nicht zurückkehrte, das Zimmer, und im nächsten Moment sprang Franke gegen die Gesellschafterin und versetzte ihr mit der seinerzeit von David gekauften Keule einen Schlag auf den Kopf; die Gesellschafterin schrie aus, doch ein zweiter Hieb streckte sie besinnungs los zu Boden. Franke wand ihr dann den Strick um den Hals, der vollends den Tod

herbersühren sollte. David betrat dann wieder das Zimmer und beauftragte Franke, der Unglücklichen zur Sicherheit noch den Hals durchzuschneiden, was dieser widerspruchslos ausführte. Dann entfernten sich beide, jedoch getrennt, Franke verließ das Hotel durch den neuen Trakt, David benützte den Ausgang des alten Trak tes. Den Lederkosfer mit den Werten trug Franke. Nach. zwanzig Minuten trafen sie sich wieder, nachdem David rasch ins Hotel „Europa" geeilt war, um für sich ein Alibi zu schaffen. Durch ver

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 01.06.1918
Physical description: 8
dem verbrecherischen Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat verübt worden, wie der so großes Aufsehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge tan. Er hat, ein raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Tat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodaß man in. die sem Falle von zwei Opfern sprechen muß: die Ermordete und ihren Mörder, die Emo Davids

des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Neffe des Freiherrn Fortunatus Vivante von Villabella, mit Kurt Franke, den er seit etwa drei Jahren kannte, zum erstenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer mit dem kost baren Inhalt

aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan mit allen Einzelheiten und erwog all? Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen in Aussicht genommen

. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein auf sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die sein Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er rnstruierte seinen Komplizen auf das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte ihn den Unterschied

Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie sich zum Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte die gnädige Frau. „Zu Befehl

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Tiroler Post
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Page 6 of 8
Date: 31.05.1918
Physical description: 8
dem verbrecherischen Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat verübt worden, !oie der so großes Aussehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge tan. Er hat, t'in raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Tat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodaß man in die sem Falle von zwei Opfern sprechen muß: die Ermordete und ihren Mörder, die Emo Davids

des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Neffe des Freiherrn Fortunatns Vivante von Villabella, mit Kurt Franke, den er seit etwa drei Jahren kannte, zum erstenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu , setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. 1 Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer mit dem kost baren Inhalt

aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan . mit allen Einzelheiten und erwog alle Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen in Aussicht genommen

. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein auf sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die sein Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er instruierte seinen Komplizen ans das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte ihn den Unterschied

Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie sich zum Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte die gnädige Frau. „Zu Befehl

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 31.05.1918
Physical description: 8
dem verbrechcrischci: Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat verübt worden, wie der so großes Aufsehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge tan. Er hat, ein raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Tat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodcrß man in die sem Falle von zwei Opfern spreche:? mutz: die Ermordete und ihren Mörder, die Emo Davids

des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Neffe des Freiherrn Fortunatus Vivante.von Villabella, mit Kurt Franke, den er seit etwa drei Jahren kannte, zum erstenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer mit dem kost baren Inhalt

aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan mit allen Einzelheiten und erwog alle Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen in Aussicht genommen

. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein auf sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die sein Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er instruierte seinen Komplizen auf das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte ihn den Unterschied

Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie ffch zum Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte die gnädige Frau. „Zu Befehl

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 30.04.1898
Physical description: 10
. Die Lex Fallenhayn wurde vom Reichsgericht als ungesetzlich erkannt. Aie „Weichsrveyr" und der Graf Wadeui. Ein Preßskandal, der ziemlich alle politischen Kreise Oesterreichs interessirt, macht z. Z. großes Aufsehen. Der Herausgeber des Wiener Blattes „Reichswehr", Gustav David, ehemals Oberlieutenant, dann Mili- tärschriftsteller, zuletzt Hauptosfiziosus des Grafen Badeni. har das Staatsärar auf Zahlung einer Forderung von 279.868 Gulden 96 Kreuzer geklagt. Die Vorgeschichte der Klage

ist eine Kuriosität und wir wollen deshalb unsere Leser im Folgenden mir der selben vertraut ulachen. Als Graf Badeni zur Ministerpräsidentschaft gelangte, wollte er ein heim liches Regierungsblatt haben und es kam auf seine Anregung hin mit den Vertretern der Regierung und genannten Gustav David ein schriftlicher Vertrag zu stande. David verpflichtete sich, vom 1. November 1896 sein militärisches Fachblatt „Reichswehr" zwei mal täglich als großes politisches Blatt erscheinen zu lassen. Die „Reichswehr

" sollte zur Hälfte Eigen thum des Herrn David, zur anderen Hälfte Eigen thum der Regierung sein. Die „Reichswehr" sollte als „Kampfblatt der Regierung" streng nach Badeni's Intentionen geleitet werden und versprach die Re gierung hiefür Herrn David für die Zeit vom l. November bis 1. Dezember 1896 40.000 fl. und für das Jahr 1897 90.000 fl, zusammen 130.000 fl. als nicht verzinslich^ und nicht rückzahlbare Sub vention in monatlich vorauszubezahlenden Theilbe- trägen zu gewähren. Die „Reichswehr" begann

auch am festgesetzten Datum als politisches Tagblatt zu erscheinen, aber schon 14 Tage naclher wurde die geleugnete Offiziosität des Blattes in der „Zeit" aufgedeckt. Für Badeni verlor das Blatt nun seinen Werth und er wollte sich desselben entledigen, aber es gelang ihm nicht. Herr David halte ihn infolge des Vertrages in den Händen. David wandte sich im März 1897 an Badeni mit der Forderung, ihm die Subvention für 1897 von 90.000 fl. auf 150.000 fl. zu erhöhen. Und cs gelang David wirklich, bis zum Sturz Badems

Ministerpräsident Baron Gautsch, wollte mit dieser etwas zweideutigen Sache nichts zu thun haben, und wies Davids Zumuthung, die Verbindung fort zusetzen, schroff ab. David eröffnete nach der Ab lehnung gegen Gautsch auch die schärfste Opposition. Als dann Graf Thun Ministerpräsident wurde, brachte die „Reichswehr" einen äußerst liebenswürdigen Will kommartikel. Als aber Thun seine Forderung ebenso wie Gautsch ablehnte, ging David auch hier zur schärfsten Opposition über und hat sich nun sogar entschlossen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 6 of 8
Date: 01.06.1918
Physical description: 8
und weitreichen dem verbrecherischen Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat vernbl worden, luic der so großes Aufsehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge tan. Er hat, ctn raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Lat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodaß man in die sem Falle von zwei Opfern sprechen mutz: die Ermordete und ihren Mörder

aus ihn, wie der Schüler auf das Wort des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Neffe des Freiherrn Fortunatus Vivante von Villabella, mit Kurt Franke, den ev seit etwa drei Jahren kannte, zum erftenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer

mit dem kost baren Inhalt aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan mit allen Einzelheiten und erwog alle Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen

in Aussicht genommen. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein auf sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die seirk Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er instruierte seinen Komplizen auf das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte

werden ileß. Der vermut liche Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie sich zum. Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 29.07.1922
Physical description: 8
seiner Verantwortlichkeit den Beschluß ge faßt, von 6 Entwürfen (1. Architektur, 2. „Der erste Brudermord" (als Kriegsproblem). 3. „Eva beweint den ersten Toten" (als Trauermotiv). 4. „Der Hirten knabe David mit dem Haupte Goliaths" (Symbol der Kraft des Gottvertrauens). 5. „St. Vitus. Kirchm- patron, auf dem Feuerkeffel*. 6. „St. VttuS auf der Säule"), den vierten zur Ausführung zu bringen. Wie fast überall bei solcher Frage gilt auch bei uns daS Sprichwort: „Viel' Köpf', viel Sinn!" Wollte man Jedem, der seine Idee

überhaupt ausgeschaltet bleiben. Dieser Morgengruß der neuen Partei ist aber auch sachlich gänzlich miß lungen. David, der Hirtenknabe mit dem Haupte Goliaths wird als „Judenjüngel". als Beduinenhäupt ling. Ehebrecher. Wüstling. Mörder, brutaler Harems mensch und Schandbube bezeichnet! David, der von Gott selbst erwählte König, der heilige Prophet, der Dichter der Psalmen, der Stammvater Christi, der von der kathol. Kirche als Heiliger verehrt wird (30. Dezember), wird verhöhnt. Er wird als Semit

be kämpft. Christus, der „Sohn Davids*, wird der „große Arier* genannt! Dann muß auch David ein Arier gewesen sein! Ein schöner Hereinfall! Wir aner kennen die sittliche Entrüstung der Artikelschreiber ge gen den Ehebruch! Aber wiffen die bibelfesten Schrei ber nichts davon, wie David nach seinem schweren Falle ein Vorbild der Reue und Buße geworden ist? (II. Buch Samuels. Kap. 12.) Als Hirten knabe. als Ueberwinder Goliaths, der ein Chamit war und nicht ein Arier, wie die Ar tikelschreiber ganz

unrichtig behaupten, galt David schon seit Jahrhunderten, seit dem tiefsten Mittelalter, als Symbol der Kraft des Gottvertrau en S bei allen christlichen Völkern, auch bei den Deut schen! DaS ist ein christliches Symbol, jedem Kinde schon aus der biblischen Geschichte bekannt, daher allgemein verständlich und volkstümlich. Unzählige Male findet fich der Knabe David an den deutschen Domen, auf Brunnen deutscher Städte, Florenz beherbergt den „Knaben David" van Michel angelo als seinen höchsten Schatz

im Museum und auf dem Monte Martina, eS feierte ganz Florenz 8 Tage lang ein Freudenfest, als die Figur enthüllt wurde; Donatello schuf mehrere Statuen des Da vid mit dem Haupte Goliaths, als Stand bilder für oberilalienische Städte, Berlin hat seinen Schildträger David — alle ohne Erlaubnis un serer Nationalsozialisten —. nur für Kufstein soll dieses tieffinnige christliche Symbol eine Schande sein ! „Herr, vergib ihnen, fie wiffen nicht, was fie sagen!" Seit den Zeiten Kaiser Karls des Großen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 12.06.1918
Physical description: 4
; Don erstag und Samstag auch nach Hall. Machdruck verboten.) // Lukas Hvchstraßers Haus 66 44 von Ernst Jahn Die Margherita zog das Tuch fester. Es war kalt, rre wenig Spuren von Arbeit zeigenden Hände liefen an an. Sie wtckelte sie in das Tuch und wollte sich ent fernen. Da sab sie David Hochstraßer die Halde heran- stetgen, ganz wie sie thn zu sehen erwartet hatte. Er trug einen runden Hut, batte dunkle Kleidung an und sah auf den Boden, während er langsam empor stieg. Tief iw Ge danken ging

er. Vielleicht, daß er mit den Gedanken lange oben war, während er so langsam ging, und daß er in die- feB Gedanken Dinge sah, die er nicht Eile hatte zu ändern. Margherita neigte sich über den Hang vor, um thn besser *« scheu; dann warf sie einen Buck nach dem Wagen der Ihrigen zurück, ob niemand auf sie achte. Sie riefen sie von dort, aber sie winkte hastig und zornig abwehrend mtt der Hand. Unruhe faßte sie. Jetzt blickte David auf, und sie sah es und wehte mit der Hand ihm zu; es war wie ein Zeichen

, daß er etle. Aber er verstand es nicht so. Immer gleich langsam und wie scheu kam er heran. Als er tw ihr stand, sagte er: „Gott grüße dich! Btst du auch wieder da?" ^ Bom Wagen herüber ließen die Brüder ein anzügliches Husten hören. Margherita streckte David die Hand hin, und Als er zögerte, faßte sie ihn am Handgelenk und zog ihn über die Straße unter die Bäume des Waldes. Nie mand sah sie hier. Dann schien ein Taumel sie zu fassen. Sie lehnte sich dicht an ihn, den Arm um setne Schulter ge. legt

. Sie war ganz anders als früher, alle Zurückhal tung und alle Laune waren von ihr gewichen. »W war riir, daß du kommen müßtest," sagte sie. „Warum bist du fort und hast mich nicht wissen lassen, wo du bist?" fragte David. Setne Scheu hatte ihn nicht verlassen. Aber er machte ihr Vorwürfe, sagte ihr, wie er sie gesucht hatte, wie er heute durch Zufall gehört, daß sie wieder im Land seien. Margherita cmtwortete ihm nicht. Sie nahm ihm den Hut vom Kopfe, warf ihn auf die Blatter des Waldbvbens und strich

einen sehnsuchtsvollen und weit hin schauenden Ausdruck. Es war, als sehe sie das, von dem sie sprach., David schaute an ihr hinauf, die um einen Kopf größer war als er. Die Scheu glitt von ihm ab. Es war, als nehme ste thn langsam mtt sich dorthin an den See, von dem sie gesprochen hatte! Er umfaßte sie und sie küßte ihn willig, mit einer Art Wildheit. Es war noch nie so gewesen mit ihnen beiden. In David flammte etn ungeheures Feuer auf, in dem alles andere unterging. „Du kommst doch nicht mit!" sagte sie spottend

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 2 of 4
Date: 13.07.1934
Physical description: 4
-es Mchslldkverliehks. Das Krtsentief des Durchfuhrverkehrs ist in Oesterreich in das Jahr 1932 gefallen. Der Geschäftsbetrieb der einem Tische nieder. An einem Nebentische saß David mit mehreren Bauern, Der Kansel bestellte Wein. „Keut müßt Ihr mit mir trinken," sprach er zu seinen Freunden. „Es hat mich oft verlangt, mit Euch wieder zu sammen zu sitzen, und nun ist es früher gekommen, als ich gehofft Hab'." Der Wir! brachte den Wein, und die jungen Burschen stießen an. «Kaha! die wenigen Gulden

werden auch ein Ende nehmen! Es ist nur gut, daß dann von den Bergen Wasser genug fließt!" rief der Unterburgsteiner mit lauter, herausfordernder Stimme. Besorgt blickten Sepp und Franz auf den Kansel. denn auch dieser hatte einen leicht erregbaren Kops und sie befürchteten, daß er mit David an einander geraten könne. Aber Kansel stimmte in das Lachen des Unterbnrg- steiners ein. „Säst Recht!" rief er mit lustigem Tone zu dem Tische hinüber. «Das Wasser möcht ich weniger missen als den Wein! Es hat den Vorzug

, daß es nichts kostet und den Kopf klar erhält!" Er hatte die Lacher auf seiner Seite. David schwieg. Er war ein verschmitzter Kopf, aber zu schwerfällig, um es in Wortgeplänkel mit dem Kansel auszunehmen. Er hatte ohnehin in seinem Grolle hastig getrunken, und der Wein hatte sein Gesicht gerötet und seine Gedanken verwirrt. Still sah er da und starrte brütend vor sich hin. Er horchte auf jedes Wort, welches Kansel sprach, und es grollte in ihm, weil er keinen Anlaß fand, ihm entgegen zu treten. Kansel schien

Du nicht auch mit dem Kaiser gegessen?" rief David, der den in ihm nagenden Groll nicht länger bän digen konnte. „Nein." entgegnete Kansel ruhig. „Aber gesehen Hab' ich in oft, und Du besser weißt, wie er aussieht, dann er zähl Du!" «Ich brauch daß nicht zu wissen, denn hier wird er mir doch nimmer begegnen," gab David zur Antwort. „Es ist ein Pfarrer nach Rom gereist, der hat seinem Kund mitgenommen, und der Kund hat den Papst gesehen, aber der Papst nicht ihn!" „Kat der Kund dies Dir selbst erzählt?" fragte Kansel

gegen mich, und wenn ich raufe, soll es nicht in Feindschaft geschehen." „Ich müßt nicht, weshalb ich Dir grollen sollt!,, rief David. „Kaha! Das kann Jeder vorschützen, dem es an Mut fehlt." Kansel sprang empor. Mit einem Schritte stand er dicht vor dem Unterburgsteiner, dessen Gestalt ihn um mehr als Kopfeslänge überragte. Das Blut war aus seinem Gesichte gewichen, jeder seiner Nerven schien zu zucken. Freitag, den 13. Juli 1935 samteinnahmen betrugen 89.5, die Gesamtausgaben 87« Millionen Schilling

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1848/1852
Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Page 132 of 1236
Author: Rothmüller, Nikolaus / von zwei Priestern der Diöcese Brixen
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 730, 488 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 1848. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. 1852. - In Fraktur
Subject heading: s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Location mark: III 119.015/1-2
Intern ID: 182109
126 David. Auch wir haben mit einem solchen Goliath zu käm pfen, mit dem Satan, und wenn wir schwache Men schen diesen furchtbaren, kampfgeübten Geist überwinden wollen, müssen wir wie David im Vertrauen auf Gott in den Kampf gehen. Im Namen Jesu und mit dem Kreuze Christi werden wir ihn sicherlich b.ezwingen. , ä. David,6 Verherrlichung. Jonathas, der erstgeborne Sohn Sauls, hatte den David in seinem Kampfe gesehen, und war überaus erfreut über den Sieg. Als David nach dem Siege mit Saul

redete, .„verband sich die Seele des Jonathas mit der Seele Davids, und es liebte ihn Jonathas wie sich selbst.' „Und David und Jonathas schlössen einen Bund/ denn Jonathas liebte den David wie sich selbst. Und zum Zeichen der innigsten Freundschaft „zog Jo nathas sein Oberkleid aus, das er anhatte, und gab es dem David, auch seine übrigen Kleider, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel. Und David zog aus zu allem, wohin ihn Saul sandte, und hielt sich klug, und Saul setzte

ihn über die Kriegsleute und er war beliebt in den Augen des ganzen Volkes und besonders in den Augen der Knechte Sauls.' «Und als David den Philister erschlagen, und zurück kehrte, dq zogen die Weiber aus- allen Städten Israels, und sangen , und führten Reigen dem Könige Saul entgegen, mit Pauken der Freude und Triangeln.' Und die Weiber stmgen wechselweise und spielten^ Während aber die eine Hälfte sang: „Saul hat tausend (Feinde) geschlagen;' entgegnete die andere Hälfte : „Aber David zehn tausende/' So wurde

also David vom Volke wei noch über Saul erhoben. Aber je höher David stieg, .desto tiefer sank der gottverlassene Saul. Er erzürnte, als er diese Rede hörte, und sie mißfiel, seinen Augen, und er sprach . „David haben sie zehntausend und mir tausend gegeben was ist ihm noch übrig, als allein das Königreich?' d. h nun wird mir David wohl auch meine Krone nehmen wollen. „Darum sah Saul den- David nicht mit rech-- ten Augen an von dem TM und hinfort. Am andern Tage geneth der böse Geist von Gott über Saul

,' und gerleth m völlige Raserei aus Neid gegen David. Cv spielte also David wieder die Harfe vor ihm, wie c -k hatte den Spieß in seiner Hand, fachte den David damit an die Wand zu heften; aber David wich zum zweiten Ma ^ Saul fürchtete sich vor David,' David/ von Saul aber war à'?- David vielleicht im Kriege wnì Äa? l. '^hrwals gegen die Phi lister. Aber Gott schützte es überall und David be nahm sich sehr klug, und das ganze Volk liebte ihn sehr. Saul hätte sollen seinem Versprechen aemäß nach dem Siege

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.10.1931
Physical description: 8
der Bauern, denn die „Bauern-Zeitung" greift den Ständebündler geradezu mit Vorliebe an. Vor kurzem am 8. September — erschien nun in diesem Bauern Nachdruck verboten. — Lopynght 1929 by Verlag Neues Leben, Bayrisch-Gmain. — Alle Rechte Vorbehalten. 531 Das Herz ohne Treue. Der Roman eines Strebers von Kurt Martin. David nickte nur, und sank wieder neben Fees Lager in die Knie. Der Arzt aber begab sich hinaus zu den Mädchen, die ihn bleich und zitternd anstarrten, und gab seine An weisungen. * Bernhard

-Kriemhild-Bündler möglichst bald einwandfrei fest, ob der Nibelungen-Siegfried wirklich zweieinhalb Meter hoch war. Lange Hütte es die Menschheit ja nicht mehr ausgehalten, über diese welt bewegende Frage auch weiterhin noch im dunkeln zu tap pen . . . „Hier Doktor Anders bei Jakob David." „Bitte, rufen Sie Herrn David an den Apparat." „Ich bedauere. Herr David befindet sich in einem der artigen Zustand, daß er unmöglich an den Apparat kommen kann. Ich bin ein Freund des Hauses und Herrn Davids

Gaßmann saß neben dem Führer. Seine Augen bohrten sich in die Ferne vorn. „Schneller!" Was war das? — Wie kam dieser Herzschlag? — $e» lizitas war doch nie herzleidend. Sollte David? —- Hm. und nun war Peter reich. Jetzt fiel die umfangreiche Jahres rente ihm zu. — Der Wagen hielt. Er eilte in das Haus. Eine lastende Sülle nahm ihn auf. Der Arzt empfing ihn. Bot ihm die Hand. „Mein aufrichtiges Beileid.^ führte ihn zu David. Der saß in seüwm ÄrbeiWimmer, in dem Seffel, in dem er in der vergangenen

Nacht Fee gegenüber saß. Fahl, selbst einem Toten ähnlich. Gaßmann ließ sich chm gegenüber nieder. Da führ David auf: „Nicht dorthin! Bitte, steh auf! Setze dich an den Schreibtisch ---- wo du hin willst; aber nicht dorchinL^ Ein Edelhakingev. Der Führer der oberösterreichischen Hakenkreuzler ist ein Theo Habicht. Aus seiner Vergangenheit weiß das christ lichsoziale „Linzer Volksblatt" folgende bemerkenswerte Ge schichten zu erzählen. Habicht stammt aus Wiesbaden, wo er Handlungsgehilfe

. „Hier habe ich einen Brief an Peter, von ihr." „Von ihr?" «Ja." „Wann, wo fandest du ihn?" „Ans dem Toilettentisch." Bernhard Gaßmann trat erregt auf David zu. „Gib nrir den Brief." „Willst du ihn Peter aushändigen? Da. Bitte." Gaßmann steckte den Brief rasch ein. „Hm. ES tut mir aufrichtig leid." Da erhob sich David. Langsam, drohend. „Leid?" „Wozu die Frage!" „Leid?" „Ja, Fee —" * Und stierte ihn böse und düster an. „Leid?" .„Du! Wer ist schuld?"' „Schuld? Woran?" David schaute ihn betroffen an. Er wandte

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 2 of 4
Date: 27.07.1934
Physical description: 4
buschigen Brauen zogen sich zusammen. «Gieb eine Antwort" mahnte er. Moidl rang nach Atem. Aengstlich und bittend zugleich blickte sie zu ihrem Vater auf. Nie—nie! Ich kann die Seinige nicht werden!" rief sie dann. „Moidl. ich Hab' dich so lieb'!" rief David. „Laß mich reden unterbrach ihn der Bauer streng. „Sprich weshalb Du meinen Willen entgegentrittst," wandte er sich an feine Tochter. .Sprich" „Ich lieb' in nicht." antwortete die Moidl. „Laha! Die Lieb' wird kommen, wenn Du erst sein Weib

bist!" „Nie —nie! ich will gar nicht heiraten—ich will bei Dir bleiben!" „Moidl. ist Dir's zu gering. Lerrin auf dem Unter burgstein zu werden?" warf David ein. «Ja. wenn mein Lerz nicht mitziehen kann, ist mir's zu gering!" rief das Mädchen. Und Dir wird mein Lerz nie gehören — nie." „Lab ich Dir je ein Leid zugefügt?" fragte David aufspringend. «Laß das Fragen." unterbrach ihn der Bauer ärger lich. „Du hast mein Wort, und die Moidl kennt meinen Willen, ich Hab' beides noch immer durchgesetzt." „Diesmal

ein österreichisches Zollamt errichtet. „Es stirbt nicht so schnell!" rief der Bauer. „Du kennst meinen Willen! Auf dem Oterburgstein gelt' ich so lang ich lebe! Nun fort. Du wirst schon lernen, daß mein Wille gilt!" Das Mädchen eilte aus dem Zimmer. Verblüfft blickte David darein, denn er hatte nicht erwartet, auf einen so entschiedenen Widerstand zu stoßen. Er sprach dies aus. «Genügt Dir mein Wort nicht?" entgegnete der Bauer ärgerlich. „Wohl, wohl," gab David zur Antwort. „Aber wenn die Moidl auf ihren Kopfe

besteht?" „Wart's ab, wessen Kopf der härtere ist!" David bewegte bedenklich den Kops hin und her, denn er hegte wenig Vertrauen, daß der Bauer seinen Willen durchsetzen werde. Sie liebt einen Andern! bemerkte er. „Wen meinst Du" fragte der Bauer ruhig, obschon er wußte, wen seine Tochter im Lerzen trug. David zögerte mit der Antwort, er konnte Lansel'S Namen nicht über die Lippen bringen. An das Fenster tretend zeigte er mit der Land ans das Gehöft Laidachers, welches so grau und düster drüben

so lang werden der Lansel und die Moidl auch nicht zusammen kommen - wenigsten so lang' ich lebe, nicht." fügte er hinzu. «Was der Bub dort drüben denkt, weiß ich nicht, die Moidl ha> ein hübsches Gesicht, das mag ihm's angetan haben — aber ich glaube nicht, daß er es je wagen würde, seinen Fuß hier her zu setzen und um ihre Land zu werben." „Und wenn er tut?" warf David ein. Der Bauer richtete seine Gestalt stolz und gerade em por, aus seinen Augen leuchtete es. «Ich bin zu alt um mit ihm zu raufen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 16.05.1918
Physical description: 4
tung des „Widerhall", Innsbruck, Leopoldstraße Nr. 12 (Telefon 521) zu richten. Hotel Maria Theresia. Vom 1. Mai bis 30. September 1915 W KONZERTE, s NSbsres beim Koto!-Ein3ans ersichtlich. Jaden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag omJ Sonn- md Feiertag. 23 44 (Nachdruck verboten.) „Lukas Hochstraßers Haus Don Ernst Zahn. »Das heiß' ich keinen dummen Gedanken," sagte Lon-. ainuS, kam heran und streckte sich neben David hin,- seine Bewegungen waren faul und langsam, und er lag wie ein Sack

im Gras. ^Ja, ja," gähnte er dann und blinzelte nach dem Hausen Holz, das sie aufaeschichtet hatten, „jetzt haben wir schon ein schönes Stück Ruten betseitegemacht." tzr war so zufriede» mit sich, als ob er für drei gearbeitet hätte. ^Daß heute die Küffelflicker nicht herumstreichen," hob er nach einer Weile wieder an. David antrvortete nicht. Er staunte in die Ferne und hatte das in sich, was ihn in der Kanzlei,tube daheim nie lange litt und was ihn überall zu einem schlechten Arbeiter machte

, ein unbestimmtes Verlangen: Das möchtest jetzt! Dorthin möchtest gehen! Das wolltest ein mal sehen können! Was er haben und sehen, wohin er gehen möchte, hätte David Hochstraßer reinem je sagen können, weil er es selbst nicht wußte. wIeht hast du das Mädchen noch immer nicht gesehen," warf Longinus abermals htn, und wieder hörte der andere kaum, was er sagte, dann aber richtete er sich, auf einen Ellbogen sich stiitzend, langsam auf. Ein Pfeifen kam durch den Wald in Herrlibach übersormnern wollten

." Das Meisen kam näher und entfernte sie Die Büsche Krackten bald da, bald dort, wie wenn ein springendes Tier Hineinbrüche, plötzlich glitt jemand mü emem »Trala" unweit der beiden Daliegenden aus dem Walde und nach einer Stelle hinüber, wo reife Erdbeeren in Menge auf brauner Roöuna wuchsen. Longtnus wollte auflachen, aber David stieß ihm ärgerlich die Faust in die Sette. So schwieg er, und das Mädchen im braunen zerrissenen Rock, schlechten Schuhen an nackten Füßen, kurzärmeligem ^schmutzigem Hemde

, das den schlanken braunen Hals bloß ließ, räumte eine Weile lang unter den Erdbeeren auf. ohne daß sie die Männer bemerkte. Darm wendete ve sich, den kleinen Blechkeffel, in den üe die Beeren sammelte, beiseitesteüend, und fuhr mit einem „Dio santo!" zurück. David Hochstraßer lachte. »Ist das die?" fragte er den Knecht. Longinus nickte und setzte sich auf. Mü den kleinen Blinzaugeu betrachtete er das Mädchen. Fast war es, als ob er vor Behagen schleckte, so wohlgefällig ließ er seine Augen über ihre schlanke

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 19.10.1917
Physical description: 8
trat der Parteitag in die Verhandlnug über den Bericht der Reichstagsfraktion ein. Der Berichterstatter Dr. David rechtfertigte die Kreditbewilligung. Die Verweigerung wäre keine neutrale Handlung gewesen, sondern eine positive Handlung zugunsten der Feinde Deutschlands. Dr. David wendete sich dann scharf gegen die Vaterlands partei, deren äußeres Ziel Annexionen seien, während ihr inneres darin bestehe, jeden freiheitlichen Fort schritt zu verhindern. Die Tirpitz-Kappsche „Volks bewegung" richte

sich gegen das Volk selbst. Es gelte jetzt, die Abwehrbeivegung mit aller Energie einzu leiten. Man kann sich kein frevelhafteres Spiel den ken, sagte David, als wenn man vor Friedensfühlern der Gegner warnt. Daß die Herren von der Vater landspartei keinen baldigen Frieden wollen, erklärt sich zum nicht geringen Teil aus der Interessiertheit am Kriege: Schwerindustrie auf der einen, Großagra rier auf der anderen Seite. Die Herren von der Va terlandspartei spielen mit dem Gedanken der Diktatur gegen das Volk

Kraftprobe ankommen zu lassen im nächsten Frühjahr und Sommer, wobei sie hoffen, die Macht Amerikas mit ins Feuer führen zu können. Bei dem Ueberblick über die Tätigkeit der Fraktion auf dem Gebiete der inneren Politik stellt David den Satz in den Vordergrund, daß, wenn das deutsche Volk noch den vierten Kriegswinter durchhalten soll, auch seine Widerstandskraft mit allen Mitteln gestärkt werden müsse. Das gelte vor allem in der Ernäh- rungssrage und da hätte die englische Aushunge rungspolitik gar

nicht die jetzigen Einschränkungen zeitigen müssen. An diesen trügen neben den Eng ländern die agrarischen Interessen und die Profit- Händler die Schuld, Leute, die man auch in der Va terlandspartei finde. Scharf kritisiert David die Hal tung der Unabhängigen im Reichstag. Die Einmi schung Wilsons in deutsche Verhältnisse lehnt er ent- ichieden ab. Von der gegenwärtigen inneren Krise erwartet er nur dann einen befriedigenden Ausgang, wenn sie zur raschen Durchführung des parla mentarischen S Y st e m 3 mif 'bet

ganzen Linie führt. Zur Zeit, sagt David, haben wirkeinVer trauen zudenMän ne r n, die ander S p i tz e d e r Regierung st e h e n. Die Mittwochsitzung. In der Aussprache über den Rechenschaftsbericht der Reichstagsfraktion spricht Reichstagsabgeordneter Hoch als Vertreter des linken Flügels der Fraktion. Er bemerkte, daß 1914 bei den herrschenden Klassen aller Staaten die Absicht des Eroberungskrieges be standen habe. Zweierlei hätte sich da für die Sozial demokratie ergeben: 1. Nachdem

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 4
Date: 27.07.1934
Physical description: 4
sich zu dem schwirren Gange gestärkt, sein Mut hielt deshalb stand. „Guten Tag, Oberburgsteiner.,, sprach er, als er zu dem Bauern in das Zimmer trat. Der Angeredete, der auf einer Bank am Fenster faß erhob sich langsam und streckte ihn die Land entgegen „Setz Dich" erwiderte er. indem er einen Schemel am Tisch rückte. „Ich habe in das Land geschaut und mein' es ist gut, daß das Vieh von den Almen zurück iit, denn es steckt Schnee in der Luft" „Der Limmel ist klar und der Wind kommt aus Norden warf David

ein". «Um so schlimmer, dann wird der Winter gleich mit den ersten Schnee eintreten," fuhr der Bauer fort. »Es ist Heuer zeitig ober mir kanns recht sein. Da können meine Knechte das Kolz was sie gefällt haben noch vor dem Christfest zu Tal bringen Du hast es bequemer und kannst, was Du brauchst, jederzeit hinabschaffen. „Ja. der Unterburgstein liegt günstiger." entgegnete David der auf seine Besitzung stolz war. «Das will ich nicht gesagt haben," warf der Bauer ruhig aber mit ernsten Gesichte ein. «Wer hier oben

geboren ist und gelebt hat, der haltet es unten nicht lange aus. Wenn ich ins Tal hinabsteig, dann ist es mir stets, als ob etwas auf meiner Brust läg' und drücke." „Im Tal hielt ich's auch nicht aus? rief David. «Du kommst selten zu mir, deshalb weißt du nicht, daß sich auf den Unterburgstein auch gut leben läßt. Lust und Wind Hab ich allzeit genug. Aber ich hoff', Du wirst dies kennen lernen. „Was meinst" fragte der Bauer, die Augen forschend auf den jüngeren Mann richtend. „Das ich's offen

herausfage," gab David zur Antwort. «Ich komm zu Dir, um die Moidl zu werben. Ich brauch eine Frau, und ich wüßt keine, die auf den Ilnterburgftein besser paßte, als die Moidl." Der Bauer verzog keine Miene. «Käst es so eilig?« fragte er. „Ja. Ich wüßte nicht, worauf ich noch warten sollt; die Stätte für eine Frau ist bereit." «Käst mit der Moidl schon gesprochen?" fragte der Bauer weiter. „Nein, ich wollte zuerst wissen, wie Du denkst," gab David zur Antwnrt. „Ich hoff, die Moidl wird nichts dagegen

haben, Kerrin auf dem Unterburgsiein zu werden, wenn es Dein Mille ist." Heber das Gesicht des Bauern glitt ein genugtuendes Lächeln. «Mir ift's recht, und ich Hab' nichts dagegen wenn sie bald dort unten als Deine Frau einzieht. Er streckte David seine Rechte entgegen, und freudig schlug dieser ein, denn er hatte kaum auf ein so williges Entgegenkommen bei dem finsteren Manne gerechnet. „Bestimm' Du, wenn die Verschreibung fein soll!" rief er. „Wie hoch mein Gehöft zu schätzen ist. weißt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 12.10.1931
Physical description: 8
aus „Fee, wir sind dann zum Essen nicht allein. Herr David kommt wieder mit. Komm, wir wollen uns umkleiden. Du kennst Bernhards Wunsch. Sobald ein Gast anwesend ist. will er uns in festlichen Kleidern sehen." Felizitas sah die Schwägerin zagend an. „Ach, wieder dieser Herr David." „Ja, Fee. Bernhard ladet ihn recht oft zu uns ein. Ich kann mir nicht helfen, es sieht so aus, als ob er Herrn Davids Schwärmerei für dich gern sieht." „Aber, gute Hermine! Bernhard kann doch im Ernst nie den Gedanken

erwägen, daß ich etwa diesen Herrn Da vid —. Er ist mir direkt widerlich. So aufdringlich und —. Nein. Ich könnte nie auch nur Freundschaft für ihn emp finden. Ich will überhaupt immer bei dir bleiben und nie heiraten!" „Wer Fee! Herrn David sollst du ja gar nicht heira ten. Das ist ja ausgeschlossen. Ich werde Bernhard bitten, daß er uns diesen Gast nicht mehr so oft hierher bringt. Wenn er sich ihm gegenüber geschäftlich verpflichtet fühlt, da mag er sich lieber manchmal mit ihm in Leipzig

in einem Restaurant treffen." „Ach ja, bitte, liebe Hermine, sage es Bernhard! Er schaut mich oft so böse an, wenn ich mich den Aufdringlich keiten dieses Herrn David gegenüber kühl verhalte. Hilf mir! Du bist die einzige, die mir helfen kann, feitdem Peter in Stuttgart weilt. Ach, wäre Peter doch da!" „Ich stehe dir schon bei, Fee. Aber nun komm, laß uns eilen!" — Als Bernhard Gaßmann mit seinem Gast erschien, fand er Hermine und Felizitas in duftigen, weißen, mit Schwarz S ' erten Kleidern. Er hatte diese neuen

Gewänder selbst in g bestellt und es durchgesetzt, daß das düstere Schwarz rauerkleidung aus dem Hause schwand. David strahlte über sein ganzes Antlitz, als er vor Feli zitas stand. „Reizend, reizend sehen Sie heute wieder aus, gnädiges Fräulein. Und schon wieder schöner geworden!" einem Mißtrauensantrag gegen die Reichsregierung, einem Antrag, den Reichstag aufzulösen und Neuwahlen für den 8. November anzuberaumen, ferner der Forderung, die Notverordnungen aufzuheben, und der Forderung

nicht von ihr. Sie erötete unter sei nen begehrlichen Blicken und sah flehend zu Hermine hin über. die indessen von Bernhard in ein Gespräch gezogen wurde. David beugte sich ganz nahe zu ihr. „Sie gehören an einen anderen Platz, gnädiges Fräu lein. Hier neben der Frau des Hauses, die selbst so reizend ist, blühen Sie viel zu sehr im stillen. Sie müssen selbst Mittelpunkt, Königin, sein. Sie müssen selbst Frau, ange- betete, vergötterte und liebespendende Frau werden! Ich habe Ihren Herrn Bruder für nächste Woche

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