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Außferner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 01.06.1918
Physical description: 8
und weitreichen dem verbrecherischen Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat verübt worden, lote der so großes Aufsehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge- tan. Er hat, ein raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Lat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodatz man in die sem Falle von zwei Opfern sprechen muß: die Ermordete

auf ihn, wie der Schüler auf das Wort des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Nesse des Freiherrn Fortunatus Vivante von Villabella, mit Kurt Franke, den er seit etwa drei Jahren kannte, zum erstenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer

mit dem kost baren Inhalt aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und. der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan mit allen Einzelheiten und erwog alle Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen

in Aussicht genommen. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein aus sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die sein Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er instruierte seinen Komplizen aus das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte

. Der vermut liche Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie sich zum Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." I „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte

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Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 29.05.1918
Physical description: 4
ist nicht der Mörder, sondern nur der Anstifter, aber als solcher von einer wohl noch nie dagewese nen diabolischen Verworfenheit. Der Dtörder selbst ist ein 17jähriger Bursche, Kurt Franke, der Sohn eines Hausmeisters in der Waser- gasie, ein aufgeweckter, intelligenter Junge; er war Praktikant in lener Versicherungsanstalt, in welcher David die Stelle eines Büro vorstandes innehotte. David hatte es verstanden, in vertraulichem Umgang mit dem Jungen ein Verhältnis herzustellen

, durch welches dieser zum willenlosen Werkzeug seines Freundes wurde. Den Plan zum Mord hat natürlich David gesponnen und in seinen Ein zelheiten entworfen und ausgearbeitet» mit Zeichnungen hat er feinen Gehilfen in die Situation vollkommen eingeweiht, und nach den theo retischen Versuchen ging er mit seinem Werkzeug zu praktischen Ver suchen über, es wurden förmliche Generalproben veranstaltet. Am Donnerstag gingen beide nach dem Hotel, Franke in Davids Klei dern, dem gelben Ueberzieher und mit einer Sportmütze auf dem Kopf

und den Rucksack in der Hand. David hat sich in das Zimmer der Earl begeben, während Franke auf dem gegenüberliegenden Trottoir Aufstellung nahm und auf das Zeichen seines Auftraggebers wartete. David drang in die Gesellschafterin, ihn das Testament des Barons sehen zu lassen, das, wie er sagte, in dem Lederkoffer auf bewahrt sein müsse. Als die Gesellschafterin seinem Drängen nach- gab und das Zimmer verließ, um die Tasche zu holen, rief David sein Werkzeug zu sich herauf und versteckte den Jungen

hinter einer Por tiere. Nachdem die Gesellschafterin mit dem Lederkoffer zurückgekehrt war, verließ David mit der Motivierung, daß er Nachsehen müsse, ob der Baron nicht zurückkehrte, das Zimmer, und im nächsten Moment sprang Franke gegen die Gesellschafterin und versetzte ihr mit der seinerzeit von David gekauften Keule einen Schlag auf den Kopf; die Gesellschafterin schrie aus, doch ein zweiter Hieb streckte sie besinnungs los zu Boden. Franke wand ihr dann den Strick um den Hals, der vollends den Tod

herbersühren sollte. David betrat dann wieder das Zimmer und beauftragte Franke, der Unglücklichen zur Sicherheit noch den Hals durchzuschneiden, was dieser widerspruchslos ausführte. Dann entfernten sich beide, jedoch getrennt, Franke verließ das Hotel durch den neuen Trakt, David benützte den Ausgang des alten Trak tes. Den Lederkosfer mit den Werten trug Franke. Nach. zwanzig Minuten trafen sie sich wieder, nachdem David rasch ins Hotel „Europa" geeilt war, um für sich ein Alibi zu schaffen. Durch ver

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 01.06.1918
Physical description: 8
dem verbrecherischen Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat verübt worden, wie der so großes Aufsehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge tan. Er hat, ein raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Tat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodaß man in. die sem Falle von zwei Opfern sprechen muß: die Ermordete und ihren Mörder, die Emo Davids

des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Neffe des Freiherrn Fortunatus Vivante von Villabella, mit Kurt Franke, den er seit etwa drei Jahren kannte, zum erstenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer mit dem kost baren Inhalt

aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan mit allen Einzelheiten und erwog all? Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen in Aussicht genommen

. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein auf sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die sein Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er rnstruierte seinen Komplizen auf das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte ihn den Unterschied

Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie sich zum Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte die gnädige Frau. „Zu Befehl

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Newspapers & Magazines
Tiroler Post
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Page 6 of 8
Date: 31.05.1918
Physical description: 8
dem verbrecherischen Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat verübt worden, !oie der so großes Aussehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge tan. Er hat, t'in raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Tat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodaß man in die sem Falle von zwei Opfern sprechen muß: die Ermordete und ihren Mörder, die Emo Davids

des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Neffe des Freiherrn Fortunatns Vivante von Villabella, mit Kurt Franke, den er seit etwa drei Jahren kannte, zum erstenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu , setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. 1 Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer mit dem kost baren Inhalt

aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan . mit allen Einzelheiten und erwog alle Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen in Aussicht genommen

. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein auf sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die sein Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er instruierte seinen Komplizen ans das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte ihn den Unterschied

Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie sich zum Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte die gnädige Frau. „Zu Befehl

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 31.05.1918
Physical description: 8
dem verbrechcrischci: Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat verübt worden, wie der so großes Aufsehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge tan. Er hat, ein raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Tat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodcrß man in die sem Falle von zwei Opfern spreche:? mutz: die Ermordete und ihren Mörder, die Emo Davids

des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Neffe des Freiherrn Fortunatus Vivante.von Villabella, mit Kurt Franke, den er seit etwa drei Jahren kannte, zum erstenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer mit dem kost baren Inhalt

aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan mit allen Einzelheiten und erwog alle Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen in Aussicht genommen

. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein auf sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die sein Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er instruierte seinen Komplizen auf das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte ihn den Unterschied

Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie ffch zum Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte die gnädige Frau. „Zu Befehl

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 6 of 8
Date: 01.06.1918
Physical description: 8
und weitreichen dem verbrecherischen Vorbedacht, ist wohl selten eine Morttat vernbl worden, luic der so großes Aufsehen er regende Raubmord an Wien. Emo David hat den Mord nicht selbst begangen, er hat noch viel Schlimmeres ge tan. Er hat, ctn raffinierter Verbrecher von keineswegs alltäglichem Maß, dabei ein widerwärtiger Feigling, einen anderen zur Lat angestiftet. Er hat ein gefügi ges Werkzeug schuldig werden lassen, sodaß man in die sem Falle von zwei Opfern sprechen mutz: die Ermordete und ihren Mörder

aus ihn, wie der Schüler auf das Wort des Lehrers. Vor etwa einem halben Jahre hat Emo David, der Neffe des Freiherrn Fortunatus Vivante von Villabella, mit Kurt Franke, den ev seit etwa drei Jahren kannte, zum erftenmale von seinem Plane gesprochen, sich in den Besitz des Schmuckes und des Geldes seiner Tante zu setzen. Erst sprachen die Beiden nur wie spielend davon. Dann befaßte sich David immer eindringlicher mit der Idee, die er in allen ihren Möglichkeiten erwog. Die Carl soll bewogen werden, den Koffer

mit dem kost baren Inhalt aus dem Safe des Hotels zu holen. Dann sollte sie ermordet werden und der Lohn des Verbre chens war der Koffer. David entwarf den Plan mit allen Einzelheiten und erwog alle Möglichkeiten, wie die Schuld abgewälzt werden konnte, wie ein künstliches Alibi zu erbringen sei, wie die Tat vorbereitet werden sollte, was für Requisiten notwendig wären, damit es möglichst ohne Blutvergießen und ohne Lärm geschehe. Als Requisiten waren die Keule zum Betäuben und der Strick zum Erwürgen

in Aussicht genommen. Für alle Fälle sollte ein Rasiermesser mitgenommen werden. Da vid sollte sich nicht mit Blut beschmutzen; die Arbeit des Tötens sollte Franke allein auf sich nehmen. Für alle Fälle sollte ein Korb mitgenommen werden, in dem die Leiche allenfalls weggeschafft werden sollte. Den Strick stellte Franke bei, eine Gurte, die seirk Vater zu Arbei ten zu benützen pflegte. David ließ sich keine Mühe ver drießen. Er instruierte seinen Komplizen auf das ge naueste. Er zeichnete Pläne, lehrte

werden ileß. Der vermut liche Stallknecht schritt neben seinem Herrn einher und und so begaben sie sich zum. Bristolhotel, wo David sich in das Zmimer der Earl begab, während der den Koffer „Um meinen Sohn?" fragte Frau von Emden, wobei sich eine große Unruhe ihrer bemächtigte. „Jawohl", bestätigte Herr Silberling. „Sie brauchen indes keineswegs zu erschrecken; a nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Wenn Max Silber ling vor Ihnen steht, steht ein Ehrenmann vor Ihnen." „Bitte, kommen Sie zur Sache!" drängte

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 12.06.1918
Physical description: 4
; Don erstag und Samstag auch nach Hall. Machdruck verboten.) // Lukas Hvchstraßers Haus 66 44 von Ernst Jahn Die Margherita zog das Tuch fester. Es war kalt, rre wenig Spuren von Arbeit zeigenden Hände liefen an an. Sie wtckelte sie in das Tuch und wollte sich ent fernen. Da sab sie David Hochstraßer die Halde heran- stetgen, ganz wie sie thn zu sehen erwartet hatte. Er trug einen runden Hut, batte dunkle Kleidung an und sah auf den Boden, während er langsam empor stieg. Tief iw Ge danken ging

er. Vielleicht, daß er mit den Gedanken lange oben war, während er so langsam ging, und daß er in die- feB Gedanken Dinge sah, die er nicht Eile hatte zu ändern. Margherita neigte sich über den Hang vor, um thn besser *« scheu; dann warf sie einen Buck nach dem Wagen der Ihrigen zurück, ob niemand auf sie achte. Sie riefen sie von dort, aber sie winkte hastig und zornig abwehrend mtt der Hand. Unruhe faßte sie. Jetzt blickte David auf, und sie sah es und wehte mit der Hand ihm zu; es war wie ein Zeichen

, daß er etle. Aber er verstand es nicht so. Immer gleich langsam und wie scheu kam er heran. Als er tw ihr stand, sagte er: „Gott grüße dich! Btst du auch wieder da?" ^ Bom Wagen herüber ließen die Brüder ein anzügliches Husten hören. Margherita streckte David die Hand hin, und Als er zögerte, faßte sie ihn am Handgelenk und zog ihn über die Straße unter die Bäume des Waldes. Nie mand sah sie hier. Dann schien ein Taumel sie zu fassen. Sie lehnte sich dicht an ihn, den Arm um setne Schulter ge. legt

. Sie war ganz anders als früher, alle Zurückhal tung und alle Laune waren von ihr gewichen. »W war riir, daß du kommen müßtest," sagte sie. „Warum bist du fort und hast mich nicht wissen lassen, wo du bist?" fragte David. Setne Scheu hatte ihn nicht verlassen. Aber er machte ihr Vorwürfe, sagte ihr, wie er sie gesucht hatte, wie er heute durch Zufall gehört, daß sie wieder im Land seien. Margherita cmtwortete ihm nicht. Sie nahm ihm den Hut vom Kopfe, warf ihn auf die Blatter des Waldbvbens und strich

einen sehnsuchtsvollen und weit hin schauenden Ausdruck. Es war, als sehe sie das, von dem sie sprach., David schaute an ihr hinauf, die um einen Kopf größer war als er. Die Scheu glitt von ihm ab. Es war, als nehme ste thn langsam mtt sich dorthin an den See, von dem sie gesprochen hatte! Er umfaßte sie und sie küßte ihn willig, mit einer Art Wildheit. Es war noch nie so gewesen mit ihnen beiden. In David flammte etn ungeheures Feuer auf, in dem alles andere unterging. „Du kommst doch nicht mit!" sagte sie spottend

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 2 of 4
Date: 13.07.1934
Physical description: 4
-es Mchslldkverliehks. Das Krtsentief des Durchfuhrverkehrs ist in Oesterreich in das Jahr 1932 gefallen. Der Geschäftsbetrieb der einem Tische nieder. An einem Nebentische saß David mit mehreren Bauern, Der Kansel bestellte Wein. „Keut müßt Ihr mit mir trinken," sprach er zu seinen Freunden. „Es hat mich oft verlangt, mit Euch wieder zu sammen zu sitzen, und nun ist es früher gekommen, als ich gehofft Hab'." Der Wir! brachte den Wein, und die jungen Burschen stießen an. «Kaha! die wenigen Gulden

werden auch ein Ende nehmen! Es ist nur gut, daß dann von den Bergen Wasser genug fließt!" rief der Unterburgsteiner mit lauter, herausfordernder Stimme. Besorgt blickten Sepp und Franz auf den Kansel. denn auch dieser hatte einen leicht erregbaren Kops und sie befürchteten, daß er mit David an einander geraten könne. Aber Kansel stimmte in das Lachen des Unterbnrg- steiners ein. „Säst Recht!" rief er mit lustigem Tone zu dem Tische hinüber. «Das Wasser möcht ich weniger missen als den Wein! Es hat den Vorzug

, daß es nichts kostet und den Kopf klar erhält!" Er hatte die Lacher auf seiner Seite. David schwieg. Er war ein verschmitzter Kopf, aber zu schwerfällig, um es in Wortgeplänkel mit dem Kansel auszunehmen. Er hatte ohnehin in seinem Grolle hastig getrunken, und der Wein hatte sein Gesicht gerötet und seine Gedanken verwirrt. Still sah er da und starrte brütend vor sich hin. Er horchte auf jedes Wort, welches Kansel sprach, und es grollte in ihm, weil er keinen Anlaß fand, ihm entgegen zu treten. Kansel schien

Du nicht auch mit dem Kaiser gegessen?" rief David, der den in ihm nagenden Groll nicht länger bän digen konnte. „Nein." entgegnete Kansel ruhig. „Aber gesehen Hab' ich in oft, und Du besser weißt, wie er aussieht, dann er zähl Du!" «Ich brauch daß nicht zu wissen, denn hier wird er mir doch nimmer begegnen," gab David zur Antwort. „Es ist ein Pfarrer nach Rom gereist, der hat seinem Kund mitgenommen, und der Kund hat den Papst gesehen, aber der Papst nicht ihn!" „Kat der Kund dies Dir selbst erzählt?" fragte Kansel

gegen mich, und wenn ich raufe, soll es nicht in Feindschaft geschehen." „Ich müßt nicht, weshalb ich Dir grollen sollt!,, rief David. „Kaha! Das kann Jeder vorschützen, dem es an Mut fehlt." Kansel sprang empor. Mit einem Schritte stand er dicht vor dem Unterburgsteiner, dessen Gestalt ihn um mehr als Kopfeslänge überragte. Das Blut war aus seinem Gesichte gewichen, jeder seiner Nerven schien zu zucken. Freitag, den 13. Juli 1935 samteinnahmen betrugen 89.5, die Gesamtausgaben 87« Millionen Schilling

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.10.1931
Physical description: 8
der Bauern, denn die „Bauern-Zeitung" greift den Ständebündler geradezu mit Vorliebe an. Vor kurzem am 8. September — erschien nun in diesem Bauern Nachdruck verboten. — Lopynght 1929 by Verlag Neues Leben, Bayrisch-Gmain. — Alle Rechte Vorbehalten. 531 Das Herz ohne Treue. Der Roman eines Strebers von Kurt Martin. David nickte nur, und sank wieder neben Fees Lager in die Knie. Der Arzt aber begab sich hinaus zu den Mädchen, die ihn bleich und zitternd anstarrten, und gab seine An weisungen. * Bernhard

-Kriemhild-Bündler möglichst bald einwandfrei fest, ob der Nibelungen-Siegfried wirklich zweieinhalb Meter hoch war. Lange Hütte es die Menschheit ja nicht mehr ausgehalten, über diese welt bewegende Frage auch weiterhin noch im dunkeln zu tap pen . . . „Hier Doktor Anders bei Jakob David." „Bitte, rufen Sie Herrn David an den Apparat." „Ich bedauere. Herr David befindet sich in einem der artigen Zustand, daß er unmöglich an den Apparat kommen kann. Ich bin ein Freund des Hauses und Herrn Davids

Gaßmann saß neben dem Führer. Seine Augen bohrten sich in die Ferne vorn. „Schneller!" Was war das? — Wie kam dieser Herzschlag? — $e» lizitas war doch nie herzleidend. Sollte David? —- Hm. und nun war Peter reich. Jetzt fiel die umfangreiche Jahres rente ihm zu. — Der Wagen hielt. Er eilte in das Haus. Eine lastende Sülle nahm ihn auf. Der Arzt empfing ihn. Bot ihm die Hand. „Mein aufrichtiges Beileid.^ führte ihn zu David. Der saß in seüwm ÄrbeiWimmer, in dem Seffel, in dem er in der vergangenen

Nacht Fee gegenüber saß. Fahl, selbst einem Toten ähnlich. Gaßmann ließ sich chm gegenüber nieder. Da führ David auf: „Nicht dorthin! Bitte, steh auf! Setze dich an den Schreibtisch ---- wo du hin willst; aber nicht dorchinL^ Ein Edelhakingev. Der Führer der oberösterreichischen Hakenkreuzler ist ein Theo Habicht. Aus seiner Vergangenheit weiß das christ lichsoziale „Linzer Volksblatt" folgende bemerkenswerte Ge schichten zu erzählen. Habicht stammt aus Wiesbaden, wo er Handlungsgehilfe

. „Hier habe ich einen Brief an Peter, von ihr." „Von ihr?" «Ja." „Wann, wo fandest du ihn?" „Ans dem Toilettentisch." Bernhard Gaßmann trat erregt auf David zu. „Gib nrir den Brief." „Willst du ihn Peter aushändigen? Da. Bitte." Gaßmann steckte den Brief rasch ein. „Hm. ES tut mir aufrichtig leid." Da erhob sich David. Langsam, drohend. „Leid?" „Wozu die Frage!" „Leid?" „Ja, Fee —" * Und stierte ihn böse und düster an. „Leid?" .„Du! Wer ist schuld?"' „Schuld? Woran?" David schaute ihn betroffen an. Er wandte

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 2 of 4
Date: 27.07.1934
Physical description: 4
buschigen Brauen zogen sich zusammen. «Gieb eine Antwort" mahnte er. Moidl rang nach Atem. Aengstlich und bittend zugleich blickte sie zu ihrem Vater auf. Nie—nie! Ich kann die Seinige nicht werden!" rief sie dann. „Moidl. ich Hab' dich so lieb'!" rief David. „Laß mich reden unterbrach ihn der Bauer streng. „Sprich weshalb Du meinen Willen entgegentrittst," wandte er sich an feine Tochter. .Sprich" „Ich lieb' in nicht." antwortete die Moidl. „Laha! Die Lieb' wird kommen, wenn Du erst sein Weib

bist!" „Nie —nie! ich will gar nicht heiraten—ich will bei Dir bleiben!" „Moidl. ist Dir's zu gering. Lerrin auf dem Unter burgstein zu werden?" warf David ein. «Ja. wenn mein Lerz nicht mitziehen kann, ist mir's zu gering!" rief das Mädchen. Und Dir wird mein Lerz nie gehören — nie." „Lab ich Dir je ein Leid zugefügt?" fragte David aufspringend. «Laß das Fragen." unterbrach ihn der Bauer ärger lich. „Du hast mein Wort, und die Moidl kennt meinen Willen, ich Hab' beides noch immer durchgesetzt." „Diesmal

ein österreichisches Zollamt errichtet. „Es stirbt nicht so schnell!" rief der Bauer. „Du kennst meinen Willen! Auf dem Oterburgstein gelt' ich so lang ich lebe! Nun fort. Du wirst schon lernen, daß mein Wille gilt!" Das Mädchen eilte aus dem Zimmer. Verblüfft blickte David darein, denn er hatte nicht erwartet, auf einen so entschiedenen Widerstand zu stoßen. Er sprach dies aus. «Genügt Dir mein Wort nicht?" entgegnete der Bauer ärgerlich. „Wohl, wohl," gab David zur Antwort. „Aber wenn die Moidl auf ihren Kopfe

besteht?" „Wart's ab, wessen Kopf der härtere ist!" David bewegte bedenklich den Kops hin und her, denn er hegte wenig Vertrauen, daß der Bauer seinen Willen durchsetzen werde. Sie liebt einen Andern! bemerkte er. „Wen meinst Du" fragte der Bauer ruhig, obschon er wußte, wen seine Tochter im Lerzen trug. David zögerte mit der Antwort, er konnte Lansel'S Namen nicht über die Lippen bringen. An das Fenster tretend zeigte er mit der Land ans das Gehöft Laidachers, welches so grau und düster drüben

so lang werden der Lansel und die Moidl auch nicht zusammen kommen - wenigsten so lang' ich lebe, nicht." fügte er hinzu. «Was der Bub dort drüben denkt, weiß ich nicht, die Moidl ha> ein hübsches Gesicht, das mag ihm's angetan haben — aber ich glaube nicht, daß er es je wagen würde, seinen Fuß hier her zu setzen und um ihre Land zu werben." „Und wenn er tut?" warf David ein. Der Bauer richtete seine Gestalt stolz und gerade em por, aus seinen Augen leuchtete es. «Ich bin zu alt um mit ihm zu raufen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 16.05.1918
Physical description: 4
tung des „Widerhall", Innsbruck, Leopoldstraße Nr. 12 (Telefon 521) zu richten. Hotel Maria Theresia. Vom 1. Mai bis 30. September 1915 W KONZERTE, s NSbsres beim Koto!-Ein3ans ersichtlich. Jaden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag omJ Sonn- md Feiertag. 23 44 (Nachdruck verboten.) „Lukas Hochstraßers Haus Don Ernst Zahn. »Das heiß' ich keinen dummen Gedanken," sagte Lon-. ainuS, kam heran und streckte sich neben David hin,- seine Bewegungen waren faul und langsam, und er lag wie ein Sack

im Gras. ^Ja, ja," gähnte er dann und blinzelte nach dem Hausen Holz, das sie aufaeschichtet hatten, „jetzt haben wir schon ein schönes Stück Ruten betseitegemacht." tzr war so zufriede» mit sich, als ob er für drei gearbeitet hätte. ^Daß heute die Küffelflicker nicht herumstreichen," hob er nach einer Weile wieder an. David antrvortete nicht. Er staunte in die Ferne und hatte das in sich, was ihn in der Kanzlei,tube daheim nie lange litt und was ihn überall zu einem schlechten Arbeiter machte

, ein unbestimmtes Verlangen: Das möchtest jetzt! Dorthin möchtest gehen! Das wolltest ein mal sehen können! Was er haben und sehen, wohin er gehen möchte, hätte David Hochstraßer reinem je sagen können, weil er es selbst nicht wußte. wIeht hast du das Mädchen noch immer nicht gesehen," warf Longinus abermals htn, und wieder hörte der andere kaum, was er sagte, dann aber richtete er sich, auf einen Ellbogen sich stiitzend, langsam auf. Ein Pfeifen kam durch den Wald in Herrlibach übersormnern wollten

." Das Meisen kam näher und entfernte sie Die Büsche Krackten bald da, bald dort, wie wenn ein springendes Tier Hineinbrüche, plötzlich glitt jemand mü emem »Trala" unweit der beiden Daliegenden aus dem Walde und nach einer Stelle hinüber, wo reife Erdbeeren in Menge auf brauner Roöuna wuchsen. Longtnus wollte auflachen, aber David stieß ihm ärgerlich die Faust in die Sette. So schwieg er, und das Mädchen im braunen zerrissenen Rock, schlechten Schuhen an nackten Füßen, kurzärmeligem ^schmutzigem Hemde

, das den schlanken braunen Hals bloß ließ, räumte eine Weile lang unter den Erdbeeren auf. ohne daß sie die Männer bemerkte. Darm wendete ve sich, den kleinen Blechkeffel, in den üe die Beeren sammelte, beiseitesteüend, und fuhr mit einem „Dio santo!" zurück. David Hochstraßer lachte. »Ist das die?" fragte er den Knecht. Longinus nickte und setzte sich auf. Mü den kleinen Blinzaugeu betrachtete er das Mädchen. Fast war es, als ob er vor Behagen schleckte, so wohlgefällig ließ er seine Augen über ihre schlanke

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 13.06.1918
Physical description: 4
(Nachdruck verboten.) 67 ,Lukas Hochstraßers Hans" '■ ^ Don Ernst Jahn. Der späte, graue Morgen kam über den Herrllbacher Berg herangeschlichen. Keuchend erreichte David die Höhe. Dann sah er den Wagen. Er hielt inne. Die Welschen waren schon auf den Beinen. Rauch stieg aus dem Kamin- rohr des Wagens, Becken klirrten. Die Männer. Frauen und Kinder saßen am Waldrand und nahmen ihr Mor genbrot ein. Er mochte nicht hingehen, eine Befangenhett ohnegleichen kam ihn an. Er machte einen Umweg, im mer die Blicke

. Er wußte, daß sie nach ihm ausschaute. Er wollte sie anrufen, aber die Brüder hatten ihr Stehenbleiben bemerkt und foppten sie. Da folgte sie ihnen mit großen schwebenden Schritten, welche die schöne Bieglamkeit ihres Körpers zutage treten ließen. David ging ihnen nach, immer im Wald sich haltend. Den ganzen Tag zogen sie über den langen Hügelrücken hin gen Sü den und er verlor sie nicht aus den Augen. In einer ein samen Bauernwirtschaft kaufte er sich ein Mittagsbrot, atz wenig und trug

das andere mit sich und war wie der treue Hund, der den Spuren seines Herrn folgt. Es wurde kalt auf den Abend, der Wind brauste stärker aus Norden daher, so daß von einer freien Höhe der im Sturm sich beugenhe Wald des langest Berges wie hagelzerschla genes Feld sich ansah. Noch immer wagte sich David nicht an die Welschen heran. Zuweilen zog ihn ein unbändi ges Verlangen, und er machte sich gegen den Wagen hin auf: aber unterwegs überfiel ihn die Scheu, und er htelt inne und verbarg sich auf's neue. Als die Nacht kam, fand

und schlug an, aber als er näher kam erkannte er ihn, und kam wedelnd herausgesprungen. Von den In sassen des Wagens regte sich niemand. Da ließ David sich dem Gefährt gegenüber auf einen Stein nieder. Der Hund setzte sich zu chm und sie saßen eine W-ile, während wel cher * " " * " W. ten Morgen. Die Margherita war die erste, die aus dem Wagen stieg. Es war noch nicht ganz hell. Aber sie sah Davids zusam mengekauerte Gestalt, wie sie wieder auf dem Stern saß. Sie blieb am Wagen stehen und blickte

Bruder blickte aus der Tür. Er lachte, als er David erblickte, und sprach etwas in das Innere des Wagens zurück. Nach einer Weile, während welcher Margherita nachdenklich dagestanöen und David auf ein Wort von ihr gewartet hatte, kamen die Welschen alle aus dem Wagen gestiegen, die Kinder voran, die sich um David sammelten und ihn begafften. „Er geht mit," sagte Margherita zum Vater und den Brüdern, als sie herankamen. Der Alte antwortete etwas was David nicht verstand, aber Margherita zuckte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 16
Date: 24.12.1924
Physical description: 16
des Genosten David. Mit unserem Anton David, besten Tod wir kurz meldeten, sinkt einer unserer ältesten Partei genossen in das Grab. Genosse Anton David ist jung, sehr jung zur Partei gestoßen und hat ihre Entwicklung sozusagen von den allerersten Anfän gen an mitgemacht. Die Kämpfe, die die Arbeiter- schaff in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhun derts führen mußten, um der Reaktion ein Stück Bewegungsfreiheit äbzuringen. waren auch die Kämpfe unseres Gen. David. Alle Erschütterungen

, welchen die Arbeiterbewegung ausgesetzt gewesen ist. hat er miterlebt, die blutige Verfolgung hat er mit ertragen, denn Gen. David stand schon in sei ner Jugend in den vordersten Reihen der Partei in Wien. Als junger Seifensieder kam im Jahre 1869 Gen. David von seiner Heimat Prag nach Wien und schloß sich dort unverweilt der Arbeiterbewe gung an. Sein lebhaftes Temperament trieb ihn zuerst zu dem radikalen Flügel und mit diesem war er den größten Verfolgungen und polizeilichen Be drückungen ausgesetzt So oft

er in den späteren Jahren in vertrauten Freundeskreisen von der Ver gangenheit und den Kämpfen, die geführt worden ftnK erzählte, leuchteten dem alten Manne noch im mer vor heller Begeisterung und fester Kampses- ontschlostenheit die Augen. Anton David war eine wenigen Menschennaturen, die eine gewon- Ueberzeugung bis zur letzten Konsequenz ver» , und es ablehnen. den Feinden ihrer An shauung auch nur die leiseste Konzession zu ma chen. Ein aufrechter Mann und ein ganzer Mann. Die persönlichen Opfer

, die er seiner politischen Ueberzeuguna bringen mußte, waren groß. Unzäh- ligemale ist David von den Unternehmern gemaß- regelt worden. Aber keine Verfolgung konnte den Mann auch nur einen Augenblick irre machen. Er diente bis an sein Ende als treuer Kämpfer feiner Ueberzeugung.

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 30.06.1918
Physical description: 6
alles bei Lukas zusarmnen, der derjenige war, an den jedes von ihnen freudiges Wort und Klage, Frage wie Bitte richtete. .In Bre Sonntage, in ihre Zeit überhaupt trat bald noch ein anderer tapferer und lebensstarker Mensch, Martha Schwerzmann, die Magd. David war nicht versonnen ge nug, daß nicht ihre Helle, starke Sttmme, ihr freies Lachen und Singen allmählich rn seine Versunkenheit gedrungen wäre. Sie weckte ihn mtt ihrer Frische, und wenn er an fangs mit großen Augen und erstaunt auf sie blickte, so kam

nach und nach in diesen Blick Freude und Teilnahme. Es brauchte nur eines leisen Winkes von Lukas' Hand, damit er zur Erkenntnis kam. wie er sich keinen besseren Kame raden an die Seite nehmen konnte als die starke Magd. Martha war nachdenklich geworden. Sie war nicht mehr ganz jung, und es kam ein junger Bauer aus ihrem Hei matort, den sie seit ihrer Jugend gekannt hatte, und wollte öur Frau haben. Dre Absage wurde ihr nicht so leicht wie früher. Es war deshalb, daß Lukas mtt David sprach. „Du wirst nicht tags

deines Lebens allein bleiben wol- sagte er und fügte hinzu: „Wenn du nicht acht hast, machte dir in diesen Tagen eine wegkommen, um die es schade wäre." Am Abend kam der Bewerber Marthas wieder. David sab ihn wieder aufs Haus zuschreiten und erschrak so jäh. baß ein plötzlicher Entschluß in ihm aufsprang. Von der stelle weg gmg er Martha, die er im Felde wüßte, suchen und bat sie. als sein Weib im Hause zu bleiben. Sie aber mochte an seiner Unruhe erraten, daß der Jugendfreund gekommen war, seine Antwort

zu holen. Sie sah ihn fest und diesmal ohne zu lachen an, besann sich und war bald entschlossen. Du Hast mich nötiger, weine ich", sagte ste mch. . '' V tauschte nicht ohne einen leisen Schmerz den ihr lieben andern um die Heimat in Lukas' Hause, weil ihr darin und in seiner freien Luft wohl war und etwas sie sonder bar zu dem traumhaften Menschen, dem David, zog, der eine feste Hand brauchte, ihn zu führen. § w Herbst darauf hielten sie Hochzeit, nö als das Laub fiel und der Wald in allen Feuer farben

und Wiese, Haus und Stein, alles lag scharf herausgerissen in der düsteren Landschaft. David hatte im Herrlibacher Walde Holz zu schlagen. Martha, feine Frau, trug ihm zu Mittag. Er setzte sich an den Rand der mit Unkraut bewachsenen Straße, unweit der Stelle, wo der Kesselflickerwagen einmal gestanden hatte, um seine Mahlzeit zu halten. Die Frau ließ sich neben ihm nieder, damit sie das leere Blechgeschirr nachher gleich zurücknehme. Sie saßen eine Weile, sprachen ein paar Worte, während David atz

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 4
Date: 31.08.1934
Physical description: 4
. Es hatte gezehrt und gezehrt an ihm. feine Freunde hatten nicht bemerkt, wie das Feuer still weiter geglommen war, der Scherz des Freundes war der Funke ( in's Pulverfaß. Wie ein Blitz schnellte er von seinem Sitz empor, seine Wangen waren bleich, seine Augen glühten, sein ganzer Körper zitterte. Jede Selbstbeherrschung hatte ihn verlassen. I »Der David ist ein lügnerischer Bub'!" rief er heftig, laut. »Wenn Du ihm begegnest, dann sag' ihm. daß meine Kugel sicherer trifft als die [einige, und sag

. Die Freunde des Unterburgsteiners unterließen es nicht, diesem, der in der „Post" beim Wein saß, die wilde Drohung Kansel's noch in derselben Stunde zu hinterbringen. David, der bei dem unerwarteten Anblickes seines Feindes in der Kirche die Fassung verloren, hatte dieselbe längst wieder gewonnen. Er war klug genug, sich zu ge stehen. daß er jeden Verdacht nur durch ein unbefangenes und heiteres Benehmen von fich abwenden könne. In ihm zehrte freilich der Kaß. „Was Dir einmal mißlungen

ist. wird das zweite Mal nicht fehlschlagen!" flüsterte es in ihm. »Ich lache über die Drohung des Welschen!" rief er. Es hat ihn übermütig gemacht, weil er mich beim Raufen geworfen, aber er soll nicht denken, daß ich mich vor ihm sürcht'!" »Er ist ein verwegener Bursch', weich' ihm aus," mahnte ein älterer Bauer. Weshalb? Ich fürcht' ihn nicht." entgegnete David. „Aber ich wüßt' nicht, wo unsere Wege sich kreuzen sollen," fuhr er ruhiger fort. »Zu seinem Gehöft steige ich nicht hinauf, und auf dem Unterburgstein

war. So hatte Egon Schwarz dessen Eltern in Währig ein kleines Geschäft betreiben. Gelegenheit, Dr. Dollfuß aus der Nähe zu sehen und persönliche Zuneigung zu ihm zu fassen. »Er hat's mir nicht gesagt, aber ich kann's mir denken," gab David lachend zur Antwort. »Er hat ein Aug' auf die Moidl geworfen und wahrscheinlich geglaubt, er brauch' nur heimzukehren, dann werde der Oberburgsteiner ihm seine Tochter antragen, weil er in Wien gewesen ist. Der Oberburgsteiner denkt aber anders, er will kein welsches Blut

nieder gedrückt. Welchen Weg sollte er einschlagen, um sich gegen die Tücke seines Feindes zu schützen? Daß David den An schlag auf sein Leben nicht aufgegeben hatte, war er fest überzeugt. Er dachte daran, zum Oberburgsteiner zu gehen und ihm zu sagen, rvel ?,e Tat der begangen habe, dem er seine Tochter geben wolle; er wußte, daß dies den Bauern em pören würde, denn so hart und eigensinnig er war, sein Charakter war ein rechtschaffener. Aber hatte er Beweise, daß David die Kugel abgeschossen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 25.06.1918
Physical description: 4
wußte er zu erzählen, baß bas Zuhause vor Davids Blicken immer schärfer und deut licher aus verschwommenen Nebeln tauchte. Haus und Dorf und Menschen standen vor ihm, eines kam zum an dern, bis das Bild klar und groß und vollständig war. Und da war es nun, als wehe ein starker und kalter Wind von diesem heimatlichen Land herüber, der die schwere lastende Hitze, die über dem welschen Orte lag, zertellte. Wie ein Gesundhauch ging es von dem fernen Lande aus. David wußte nicht, wie es kam

, daß ihm auf einmal ein Verlangen danach im Innern brannte, kaum merkbar zu erst, dann wachsend und wachsend. Bis an dte Herberge in der kleinen welschen Stadt, von der Ponte nur eine kalbe Stunde entfernt lag, brauchte David kein Wort zu sagen, sprach Lukas zu ihm in seiner langsamen und ruhigen Art, als ob nichts geschehen wäre, sondern als ob er dem Sohn zufällig auf gemeinsamem Wege begegnet. In der Herberge fand auch David endlich Worte, solche nur, die als Antwort auf irgendeine Frage not taten, vom Essen, Trinken

, was einen Vorwurf geaen David enchielt. Weder setzt noch später sprach er von besten Tor heit. Bei diesem Worte aber empfand David wie einen ^n im ^leissk Ein Drang überkam ihn: „Gutmachen willst dm bei Gott!" Am anderen Morgen früh zoaen sie heimwärts. Darnd chaute nicht zurück. Rüstig schritt er an der Seite des Vaters beraauf und später vom Hochgebirge wieder ins Tal. Dte Schönheiten des Weges und ein: ^Das sieh an" ober ein ^Jst es nicht schön?" des Vaters befreite ihm die Seele von der anfänglichen Scheu

. Sie kam ihm zurück, als sie nach Tagen Herrlibach erreichten, durch die bekannten Straßen schritten und die Geschwister und Brigitte ihn grüßten. Eine schwere Trauer lag über dem Hause. Die Geschwister, dte alle in schwarzen Kleidern gingen, trugen sie an sich. Auch sie war wie ein Vorwurf für David. Aber es war eine im Hause, die einen hellen und starken Ton in seine Schwüle trug. Martha, die Magd, stand am Waschtrog, als David sie zum erstenmal und am Morgen nach seiner Heimkehr wie- bersah

. Sie hatte die Aermel fast bis zur Achsel aufge krempelt. Die weißen, festen Arme leuchteten aus dem Seifenschaum, in dem sie hantierte. Ihr Gesicht war heiß, aber ihre Augen blttzten Heller als je. Als David herankam, zog sie die Arme aus dem Waschtrog, trocknete sie an der grauen Schürze und lachte dazu. ^Gottlob, es findet sich doch manchmal ein Roß an die Krippe zurück, wo es es gut hat." Mtt diesem Wort reichte sie David die eine noch feuchte und vom Wasser weichrunzlige Hand, drückte die seine fest und kurz

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 24.06.1918
Physical description: 4
, aber es war noch immer heiß, obschon die Sonne eben hinter dem grünen Berge, an dem das Dorf hing, versank. Ein grauer Staubschleier lag über der Berghalde, über Buschwerk und Bäumen und den Laubgängen der Weinberge. Nur der See in der Tiefe verlor sein Blau nicht und war wie in sich selber ver sunken, schlief und Mief und schlief. „Mache ein Ende, Margherita", sagte David Hochstraßer. .Es muß einen Weg gehen, irgendeinen." Er sagte das in einem trockenen, brüchigen Ton, als ob ihm das trockengeglühte Land

seinen wundervollen Schnitt, wie eine Figur aus was David gesagt hatte, zuckte einer Weile leicht die schlanke Schulter. Er kam ÄMÄ * u ihr Uran und hob sein hager gervordenes rtÄ' t# Ä. e i n Ausdruck stillen KunaerS war. ,um SR,Ä! Lieben? fragte er. Ich kann dir nicht wieder durch die halbe Welt nachlausen." - k. tr® 5 zornig zurück, „wir können noch nicht ßjf Aer. Der Vater will ja nicht weg von der Mutter." sich :'lach dem Trevvenweg um. der zur Kirche führte; dort saß die Alte, ihre Mutter, Kopf und Brust

nicht sein konnte. „Margherita", bat er, „wenn wir wieder fortgehen, laß uns fester Zusammenhalten. Heiraten laß uns!" ^ Im Eifer seines Bittens legte er den Arm um ihre Margherita war in der Laune, mit David zu tändeln aber über die Achsel zurttckvlickend, sah sie, wie die Leute arr der Kirche mit spöttischen Blicken nach ihnen qafften. Da machte sie sich iah und mit einem schroffen Worte von ihm loS. Er stand wie begossen da. „Ich will nickt zum Gespött werben deinetwegen," sagte Margherita. Alle anfängliche

Uebellannigkeit kam ibr^ zu rück. Die braunen Racken färbten sich dunkel. Aus ihrer konnte er lesen: „Meinetwegen lauf, so weit du David sich um Auch fein Gefickt war heiß. Er hing den Kopf. Sein Leben war ihm leid in dem Augenblick. Er schickte sich an, die Stelle zu verlassen k^in Fremder die Treppe herauf. Schwarzes Ge wand hatte er an, trug einen sckwarzen, halbhohen Filz und ging aus einen Stock gestützt. Er stieg gemächlich „nd mit weiten Schritten daher und hatte etwas Schlichtes in Gang und Gebärde

. David streifte ihn mit flüchtigem Blick S!m J£? .Et^vertcr^im ihn. _ Die Blicke der Aus einmal stand der, der den Weg herausgeküMj war, dicht vor ihm und streckte chm die Hand hin. «P Tag, David," sagte er. , Dieser fuhr zurück, dann konnte er nicht anders,» nichts zu sagen, legte folgsam die Hand in die chM o« gebotene und sagte: „Guten Tag, Vater." , Die vön Ponte staunten, aber nicht wie sie zu Hemm gegafft und die Nase gestreckt haben würden, sondern/ blinzelten nur unter halbgeschlossenen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 21.06.1946
Physical description: 6
Frdtag, 21. Jan! 1946 Seite 3 Nr. 140 Papen, ein vielseitiger Politiker Papen im Kreuzverhör Nürnberg, 20. Juni (DANA). Mit dem Hinweis auf eine Aussage Papens im September v. J., er halte Hitler für den größten Verbrecher aller Zeiten, begann der britische Ankläger, Sir David Maxwell-Fyfe, das Kreuzverhör des Ange klagten Franz von Papen. Der Angeklagte be hauptete, zu dieser Erkenntnis erst nach dem Münchener Abkommen gelangt zu sein. Er habe zwar schon nach dem 30. Juni 1934 Hitlers Cha

rakter erkannt, jedoch bis zum Jahre 1938 ge hofft, Hitler werde auf außenpolitischem Gebiet vernünftig sein. Sir David machte Papen darauf aufmerksam, daß er schon im Jahre 1932 durch Hitler und Göring ausführlich über die Ziele der Nazipartei aufgeklärt worden sei. Papen gab das zu, erklärte jedoch, er habe angenommen, daß die Nazis einen Teil ihres Programmes aufgeben werden, wenn sie in eine Koalitionsregierung ein träten. Auf die Frage des Anklägers, ob Hindenburg nicht große Bedenken

gegen das Einbeziehen Hit lers in die Regierung gehabt habe, antwortete Papen, daß diese Bedenken durch die Sicherung, die der Eintritt der Deutschnationalen bedeutete, beseitigt worden seien. Anschließend zitierte Sir David einige Äuße rungen des ehemaligen Otto hebrecht Meißner, wonach Hindenburg die NSDAP geräuschvoll und undiszipliniert genannt habe, der man nicht die Macht in die Hände geben dürfte. Sir David: Sie,aber mußten doch wissen, daß die Nazis in Wirklichkeit schlimmer waren, daß, wenn Hitler

tionslager gebracht worden waren. Als der britische Ankläger eine Stelle aus Pa pens Essener Rede vom November 1933 zitierte, in der Papen gesagt hatte, die Vorsehung habe ihn dazu ausersehen, die Hand des Führers in die Hand des geliebten 'Feldmarschalls (Hinden burg) zu legen, behauptete Papen, Hitler die Loyalität erklärt zu haben, damit Hitler auch seinerseits loyal werden sollte. Im übrigen habe er nach besten Kräften innerhalb des Kabinetts opponiert. Er vergaß die Konsequenzen zu ziehen Sir David

stellte dann fest, daß Papens nächste Freunde und Mitarbeiter, wie Edgar Jung und Herr von Böse, am 30. Juni erschossen und andere verhaftet wurden. Trotzdem habe Papen daraus keinerlei Konsequenzen gezogen. Der Angeklagte behauptete dagegen, daß er immer noch geglaubt habe, es handle sich um eine SA- Revolte. Sie wußten doch, daß Ihre Freunde, die Hitler ermorden ließ, Schleicher, Böse, Edgar Jung, un schuldig waren, fuhr Sir David fort, Ihr einziges Interesse war aber anscheinend, daß Ihre per

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Page 4 of 4
Date: 18.05.1918
Physical description: 4
eine lusti meinte Christian, n Händen . „ _ . _ . gewachsen, schaffen und sparen, daß die Prämie her auskommt," sagten sie zu Lukas, als der sie nach dem g ieber von Sparsamkeit fragte, das sie vollends ange- »mmen. Was Wunder, daß die Uebereifrigen, immer nur vor der eigenen Tür Kehrenden nicht merkten, daß der neben ihnen wohnende David abends oft außer Haus war. So wußten sie lange nicht, daß dieser den Herrlibacher Berg hinaufstrich und mit dem welschen Kesselflickern eine Art Freundschaft

angeknttpft hatte. Am Waldrand war ieöen Abend eine merkwürdige Gesellschaft beisammen. Der lange grüne Wagen stand auf niederen starken Rädern am Waldsaum, hatte kleine Fenster auf beiden Seiten, eine Tür und eine Hänge treppe auf der Rückseite, ein Kamin auf dem Dach. Dr>Ä nicht übersaubere Kinder krabbelten herum bis lang nach Dunkelwerden. Die Kesselflicker selbst pflegten um die Zeit, da David heraufgeschlenöert kam, um oas: Runzeln, im zerstörten bleichen Gesicht, das Haar wirr und unordentlich

, Giovanni Doria und seine beiden Söhne, da. Dem Alten hing ein langer, grauschwarzer, verwilderter Bart auf die Brust, aber er batte im braunen Gesicht einen Ausdruck männlicher Ruhe und Ehrbarkeit, die Jungen waren schöne Bur schen mit dunkelm Haar und schwarzen, glänzenden Augen. Der ältere, Giovanni, trug einen sdwarzen Kreis. Dann ließ auch sie sich zwischen Mutter und Brü dern nieder. Wenn alle saßen, kam David Hochsiraner langsam und als brächte ihn der Zufall her

mit und tat, als kümmere sie nichts, und doch hatte sie nachher in threm Benehmen gegen David etwas, was ihn lockte und sernhielt zugleich, und wußte das Feuer zu schüren, das chm Herz und Kopf heiß machte. David wurde wärmer, je öfter er kam. und je wetter die Bekanntschaft vorrückte, um so mehr verlor er Scheu und Eckigkett. Die Burschen fuhren fort zu spotten und warfen allerlei Anzüalu ,^>< hin, wenn er bei ihnen faß, aber er gewöhnte sich daran, sich nicht um sie zu kümmern, ließ sie reden und hielt

sich an die Marghertta. als ob sie allein da wäre. Das Mädchen fiaud ihm Rede scherzte mtt chm, leuchtete ihn auch manchmal mit einem langen Blick chrer ichouen braunen Augen an. aber als len Brüdern, wie die feine sie umspannte,* etwas w gelassenes war in ihrer Art. Schon am nächsten r« aber, als die Rede darauf kam, dan sie mit ihrem W bald wetterziehen tvüröen, verstummte sie wie ttt J plötzlichen Trauer, verließ David, stieg in den M und kam nicht mehr zum Vorschein. So zeigte sie v seltsam wechselndes Wesen

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 12
Date: 12.07.1935
Physical description: 12
mann Anton, Lienz, Bstieler Alfons, Birgen, Schneeberger David, Matrei, Schwarzer Hans, Lienz, Hibler Theodor, Lienz. Auf der Hauptscheibe wurden 27 Blätt chentreffer gemacht und verlangten nachfolgende Schützen Beste: Meirer Hans, Lienz, Schöpfer Franz, Lienz, Höller Luis Lienz, Neidl Hans, Lienz, Trost Tobias, Matrei, Wibmer Alfons, Matrei, O.-R.-Rat v. Kundmtitz, Lienz, Bstieler Alfons, Birgen, Schwarzer Hans, Lienz, Wibmer Jof., Matrei, Trost Hermann, Matrei, Hibler Theod., Lienz, Egger

Mich! Matrei, Jakober Hans, Lienz, Maier Leo, Lienz. Auf der S ch l e ck f ch e i b e wurden 33 Blätt chentreffer erzielt und gewinnen folgende Schützen Beste: Pompanin Johann, Abfaltersbach, Schnee berger David, Matrei, Schöpfer Franz, Lienz, Glaser Rudolf, Lainach, Meirer Hans, Lienz, Wibmer Alfons, Matrei, Trost Hermann, Jungschütze, Matrei, Neidl Hans, Lienz, Mofer Toni, Lienz, Großgasteiger Josef, Lienz, O. Sch.-M. Angermann Toni, Lienz, Höller Luis, Lienz, Lukaffer Bartl, Aßling, Bergeiner Andrä

, St. Johann i. W., Schwarzer Hans, Lienz. Meisterkarte: 15er Serie: Bergeiner Andrä, St. Johann i. W., Glaser Rudolf, Lainach, Schwarzer Hans, Lienz, Trost Hermann, Matrei. Lukaffer Bartl, Aß ling, Jakober Hans» Lienz, Trost Josef, Matrei, Großgasteiger Josef, Lienz, Schneeberger David, Matrei, Trost Tobias, Matrei, Neidl Hans, Lienz, Egger Michl, Matrei, Mofer Anton, Lienz, Obwexer Hermann, Matrei, Schöpfer Franz, Lienz. 3er Serie: Jakober Hans, Lienz, Trost Tobias, Matrei, Bergeiner Andrä, St. Johann

i. W-, Schnee berger David, Matrei, Schwarzer Hans, Lienz, Glaftr Rudolf, Lainach, Großgasteiger Josef, Lienz, Obwexer Hermann, Matrei, Trost Her mann, Matrei, Egger Michl, Matrei, Lukaffer Bartl, Aßling, Schöpfer Franz, Lienz, Moser Anton, Lienz, Meirer Hans, Lienz, Obwexer Ernst, Matrei. Jungschützenscheibe: Kern Herbert, Leisach, Wainig Franz, Lienz- Ofttteoler vundesmeifterschast 1935: Andrä Bergeiner, St. Johann i. W. Nuwmern-Prämien: Anton Angermann, Lienz, Neidl Hans, Jakober Hans, Lienz, Bergeiner

Andrä, St- Johann i. W. Für den Osttiroler Schützenbnnd: David Schneeberger e. h. Bundes-Oberschützenmeister. Für den Haupschietzftand Lienz: Anton Angermann e. h. Oberschützenmeifter. Seid klug: Eh' Ähr im Kauf Euch bindet, prüft erst, >ob Ähr das Rechte findet, Llnö nehmt für Euer gutes Geld, Rur was die Heimat hergestellt! Kauft österreichische Waren! Dücher und Schemen. Sprachenpflege» Le Tradueteur» französisch- deutsches Sprachlehr- und Unterhaltungsblatt. Nach wie vor sei die anregende Art

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 8
Date: 28.02.1915
Physical description: 8
dern eines Herrn Alfred Berg gegründet und geführt wurde, welcher Herr Berg ein Urdeutscher, ein Westfale ist. Herr Berg ist am Tag nach der Mobilisierung aus Frankreich verschwunden. Mit ihm sein Neffe.' eben jener Herr David aus der Firma Bechoff-David, ein ge bürtiger Kölner. Der „Figaro" hat weiter geforscht und entdeckt, daß jener Herr Berg auch der Kapitalist und Hauptinhaber des berühmten Pariser Modehauses Drecoll in Paris ist, als dessen Direktor ein Herr v. Wagner, gleichfalls

ein gebürtiger Westfale, zeichnete. Der „Figaro" hat noch nicht geruht und richtig des ferneren herausgebracht, daß jener unheimliche Herr Berg nicht nur Kopf und Herz der Firmen Bechoff- David und Drecoll, sondern auch der Parfümerie d' Orsay ist, die in der vornehmen Gesellschaft der ganzen zivilisierten Erde als Erzeugerin der herrlichsten fran zösischen Parfüms bekannt und berühmt ist. Und wer sind die Direktoren der Parfümerie d'Orsay? Ein Herr Siegfried Berg, naher Verwandter des Herrn Alfred Berg

dem französischen Nationalstolz, das heißt dem Dünkel der Pariser tut. Was wird das nun einmal auf der Deutschen-Iagd befindliche Blatt noch auf spüren? Am Ende entpuppt sich noch halb Paris als deutsches Unternehmen und die Unwiderstehlichkeit der französischen Kultur als ein Triumph deutscher Erfin- dungs- und Organisationsgabe! Die Herren Berg, 'David, Fink usw., die in der „echten Pariser Mode" eine so hervorragende Rolle gespielt haben, werden gut daran tun, sich nach Friedensschluß in Berlin oder Wien

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