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Innsbrucker Nachrichten
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Page 34 of 48
Date: 10.12.1910
Physical description: 48
. KriMteLrgramüre drr *2toiäns&er Nschrichtrs". Vs wird nunmehr der Hauptangeklagte Eolpi vorgeführt. Auf die Frage des Vorsit¬ zenden, um welche Gefälligkeit er Dante vor dessen Einrückung zur Gaffenübung ersucht habe, sagte Eolpi, er habe Dante gesagt: Dort soll ein Schießplatz stehen, schreibe mir, wie er aussieht. — Präs. : Was hat Sie der Schie߬ platz interessiert? — Angekl. : Das war für meine anderen Sachen, nicht direkt, aber ich Habe mir gedacht

, vielleicht kann ich das für meine Spionägegeschäste brauchen. — Präs.: Für die Festung haben Sie sich nicht interes¬ siert? — Angekl.: Absolut nicht, ich habe ja alles schon gewußt. — Präs. : Hat Ihnen Dante Informationen gegeben? — Angekl. : Nein, er hat mir nichts geschrieben, und ich habe auch später mit ihm über die Sache nichts gesprochen. Zeuge Santo bell Orsola, Südbahn- kassier, teilt mit, daß er die Frachtbriefe an die Parteien

wollte. Landesgerichtsrat Ducati aus Trient, der die Untersuchung gegen Dante und Tomasini geführt hat, gibt als Zeuge an, die beiden Angeklagten seien bei ihrer Vernehmung durch¬ aus nicht aufgeregt gewesen. Der Zeuge ge¬ wann von Dante den Eindruck, daß er sich der Tragweite des Verschuldens, das er auf sich geladen haben soll, nicht bewußt gewesen sei. Zeuge Dr. T e s s a d r i , Staatsanwalts-Stell- Vertreter in Trient, wird über einen Brief Uolpis

an dessen Mutter vernommen, den er in der Hand gehabt habe und der verloren g egangen sei. Der Zeuge gibt nach Notizen, ie er gemacht hat, an, daß Eolpi in dem Briese seiner Mutter geschrieben habe, im Ge- metndeamte von Mal« hänge ein Bild der Kai- 6 's; statt des Wortes „Kaiser" war aber das ort gebraucht, dessentwegen Dante der Maj estätsb el eid igung angellagt ist. — Der Brief Uolpis wurde nicht zum Gegenstand der An¬ klage gemacht

hat. — Dr. Batisti gibt weiter an, es bestehe die Mög¬ lichkeit, das inkriminierte Wort für den Aus¬ druck Souverän zu gebrauchen. — Staatsanwalt: Ist es Ihnen als lebendes Wort bekannt? — Sachverständiger: Nein. — Verteidiger : Be¬ steht die Strömung, Worte mit „vr" in solche mit „pr" zu verwandeln? Sachverständi¬ ger: Ja. Die Zeugen Giuseppe Dante, ein Bruder des Angeklagten Dante, Tullio Malpaga und Giulio Bernardi sind von der Verteidigung Zum Beweise

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 33 of 48
Date: 10.12.1910
Physical description: 48
hat, die am Dante-Denkmal aufgehängt wurde. — Präs. : Tie Puppe sollte den Andreas Hofer vorstellen. — Angekl. : Min, sie hatte ja keinen Bart ; es war halt ein Tiroler aus dem achtzehnten Jahrhundert. — Präs.: Was sollte mit dieser Tenronstration bezweckt wer¬ den? — Angekl. : Wir haben es für unpatrio¬ tisch gehalten, daß Schützen aus Trient nach Innsbruck gefahren sind. Die haben dort nichts zu tun. Wir sind einmal an Tirol gefallen

waren. War der Dante auch dabei? — Angkl. : Ja, der ist aber ganz hinten gestanden. — Präs. : In der Polizeinote werden Sie als der zweifellose Organisator und teilweise Urheber der Demonstration bezeichnet. — Der Angeklagte zuckt mit den Achseln. Der Präsident geht nun zu der Anklage auf Majestätsbeleidiguug über. Colpi wird beschul¬ digt, ein die Ehrfurcht vor dem Kaiser ver¬ letzendes Lied mit anderen Personen im Chor gesungen und es einen jungen

gefüllt. Ich habe damit gefrorene Stellen in Höhlen ge¬ sprengt. — Staatsanwalt: Man kann sie auch zu etwas andern: brauchen. — Der Angeklagte gibt dann den Besitz eilte» Dolches, eines De¬ genstockes und eines Schlagringes zu. In der Nachmittagssitzung wurde der An¬ geklagte Luigi Dante vernommen. Er be¬ kannte sich nicht schuldig, gab aber zu, daß er in der Wohnung Colpis gewesen sei, als dieser die Eierschalen Mit Nuß gefüllt habe, chn

haben? Angekl.: Ich habe ihm gesagt, daß ich nichts erfahren habe, ich bin aber dessen nicht sicher. Der Präsident verlas die Übersetzung einer in der Wohnung Dantes Vorgefundenen Ab¬ schrift eines altitalienischen und antiösterreichi¬ schen Liedes des Dichters Mameli und dann den Brief, den Dante von der Wasfenübung aus an seine Freunde gerichtet hatte. Er schil¬ derte darin ein Wirtshaus und machte ironische Bemerkungen über die dort hängenden

Bilder des Kaisers und des Papstes und die patriotische Musik, die der Musikautomat spielte. Wegen eines Wortes in dem Briefe ist Dante wegen Majestätsbeleidigung angeklagt. Es ist dasselbe Wort, das auch in dem Gedicht über den Trien¬ ter Staatsanwalt vorkommt. Der Präsident teilte mit, daß der Gerichtshof über dieses Wort Prof. Meyer-Lübke und Dozenten Bat- tisti als Sachverständige vernehmen werde. Hierauf wurde der dritte Altgeklagte Ottv

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 6
Date: 10.12.1910
Physical description: 6
weist der Vorsitzende dem Ange klagten Dante zwei Zettel vor, die dieser aus der Zelle an einen gewissen Zanetta h-iuausschmuggeln wollte, der sich gleichfalls wegen der Adlerbeschmutzun gen in Haft befand. Auf dem einen Zettel stand: „Ich war .sehr dumm, daß ich gestanden habe; ich tat es, weil ich alles für entdeckt hielt. Ich verlebe Tage der Hölle, weil ich die Achtung meiner teueren Freunde verloren habe." In dem zweiten Zettel dankt Dante dem Zanetta dafür, daß er ihm mitgeteilt

habe, das Vertrauen seiner Freunde sei ihm auch weiter er halten. Dr. Türkei stellt nun eine Reihe von Fragen an den Angeklagten über die Art, in der Colpi von Dante militärische Äuskünfte erlangen wollte, und sucht dar zutun, daß die Verquickung dieser Fragen mit Ange- j legenheiten des Turnvereines eine solche war, daß sie j Dante harmlos erscheinen mußten. Der Verteidiger Dantes, Dr. Perathvner, legt j dem Gericht einen Brief vor, der ihm von den Ange- j hörigen Dantes zugeschickt wurde. Es ist der Brief

, ; den Colpi an Dante nach Sexten geschrieben hat. Er j berichtet über die letzten zwei Sitzungen des Turn- ! Vereins, namenllich über den geplanten Bau des neueir j Turnsaales, der 250.000 Kronen kosten solle, aber kaum ? zustande kommen dürfte. Am Schluß heißt es: „Ver- - giß nicht, mir den Namen des Platzes, den Umfang, j alles, soviel als möglich zu schreiben." — Der Ange- j klagte erklärt, daß er auf diesen Brief die bereits j verlesene Karte als Antwort geschrieben habe, an j deren Schluß es heißt

, daß er „über den Rest" nichts i erfahren könne, weil es verboten sei, auszugehen. Es wird nunmehr der Hauptangeklagte Colpi vor- j geführt. Auf die Frage des Vorsitzenden, um welche z Gefälligkeit er Dante vor dessen Einrückung zur \ Waffenübung ersucht habe, sagt Colpi, er habe Dante j gesagt: Dort soll ein Schießplatz stehen, schreibe mir, j wie er aussieht. — Präs.: Was hat Sie der Schieß- j platz interessiert? — Angekl.: Das war für meine j anderen Sachen, nicht direkt, aber ich habe mir ge- j dacht, vielleicht

kann ich das für meine Spionagege- ! schäfte brauchen. — Präs.: Für die Festung haben - Sie sich nicht interessiert? — Angekl.: Absolut nicht, i ich habe ja alles schon gewußt. — Präs.: Hat Ihnen j Dante Informationen gegeben? — Angekl.: Nein, er ! hat mir nichts geschrieben, und ich habe auch später i mit ihm über die Sache nichts gesprochen. ggaasaeEBBraiMBBSMHSMaSEamgniMlHMMIMMBBIIttatgMiMMaaifflaBBMMB Antrmodernisteneid. Ein jeder Unterzeichnete alsdann das betreffende Dokument, welches den Archiven ein verleibt wurde

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Der Bote für Tirol
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Page 9 of 12
Date: 10.12.1910
Physical description: 12
meine anderen Sachen, nicht direkt, aber ich habe mir gedacht, vielleicht kann ich das für meine Spionagegeschäfte brauchen. — Präs.: Für die Festung haben Sie sich nicht interes siert? — Angekl.: Absolut nicht, ich habe ja alles schon gewußt. — Präs.: .Hat Ihnen Dante Informationen gegeben? — Angekl.: Nein, er hat mir nichts geschrieben, nnd ich habe auch später mit ihm über die Sache nichts gesprochen. Zeuge Äanto dell Orsola, Südbahn- kajsier, teilt mit, das; er die Frachtbriefe an dic

^u seinen Beobachtungen gegeben haben. Der Präsident des Kreisgerichtes von Trient, Dr. Schumacher, hat als Zeuge zu Protokoll gegeben, er habe, als Colpi sich erbot, wenn man ihn frei lasse, alle Mitschuldigen zu nen nen nnd Dynamitdepots zu verraten, den Ein druck gehabt, daß Colpi ihn frotzeln wollte. Landesgerichtsrat Dncati aus Trient, der die Untersuchung gegen Dante nnd Tomasini geführt hat, gibt als Zeuge an, die beiden Angeklagten seien bei ihrer Vernehmung durch aus nicht aufgeregt gewesen. Der Zeuge

ge wann von Dante den Eindruck, das; er sich der Tragweite des Verschuldens, das er auf sich geladen haben soll, nicht bewußt gewesen sei. Zeuge Dr. Tcssadri, Staatsanwalts-Stell vertreter in Trient, wird über einen Brief Colpis an dessen Mutter vernommen, den er in der Hand gehabt habe uud der verloren gegangen sei. Der Zeuge gibt nach Notizen, die er gemacht hat, au, das; Colpi in dem Briefe seiuer Mutter geschrieben habe, im Ge meindeamt von Male hänge ein Bild der Kai sers; statt des Wortes

„Kaiser' war aber das Wort gebraucht, dessentwegen Dante der Majestätsbeleidiguug angeklagt ist. — Der Brief Colpis wurde uicht zum Gegenstand der An klage gemacht, weil er nicht öffentlich war. Der. Beweis soll dazu dienen, das; im Brief statt des Wortes Souverän das andere Wort ge braucht war. — Dr. Tcssadri erklärt, dieses andere Wort sei nicht gebräuchlich und ehr- lurchtverletzend. Es wurden nnn vom Gerichte die vorgela denen zwei Sachverständigen über dic- >cn Ausdruck vernommen. Hofrat

gebraucht werde. Vorsitzender: Das ist die juridische Seite, über die nur das Gericht zu entscheiden hat. — Dr. Batist! gibt weiter an, es bestehe die Mög lichkeit, das inkriminierte Wort für den Aus druck Souverän zu gebrauchen. — Staatsanwalt: Ist es Ihnen a,ls lebendes Wort bekannt? — Sachverständiger: Nein. — Verteidiger: Be steht dic Strömung, Worte mit „vr' in solche mit „Pr' zu verwandeln? — Sachverständi ger: Ja. Dic Zeugen Giuseppe D a u t e, eiu Bruder des Augcklagtcu Dante, Tnllio Malpaga

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 12
Date: 10.12.1910
Physical description: 12
ihm gesagt, das; ich nichts erfahren habe, ich bin aber dessen nicht sicher. Der Präsident verlas die libersetzuug einer in der Wohnung Dantes vorgcsuudene» Ab schrift eines altitalicnischen und antiösterreichi- schen Liedes' des Dichters Maineli nnd dann den Brief, den Dante von der Waffenübung ans an seine Freunde gerichtet hatte. Cr schil derte darin ein Wirtshaus und machte ironische Bemerkungen über die dort hängenden Bilder des Kaisers nnd des Papstes nnd die patriotische Musik

mit dem Reichs- italiener, den der Angeklagte in der Unter suchung Vittorio Colombo genannt hatte, wäh rend er heute behauptet, das; dieser Name von ihm erfunden worden sei. Der Vorsitzende konstatierte dann das; in der Wohnung Tomasinis eine Ode an d'Anunzio sowie Karten von Rovereto und Riva mit eini gen Einzeichnungen gesunden wurden. Weiter wies der Vorsitzende dem Angeklag ten Dante zwei Zettel vor, die dieser aus der Zelle an einen gewissen Zanetta hinansschmng- geln wollte, der sich gleichfalls wegen

, in der Colpi von Dante militärische Auskünfte erlangen wollte, nnd sncht darzutun, daß die Verguicknng dieser Fragen mit Angelegenheiten des Turnvereines eine solche war, daß sie Dante harmlos erscheinen mußten. Der Verteidiger Dantes, Dr. Perat hon er, legte dem Gerichte einen Brief vor, der ihm von den Angehörigen Dantes zugeschickt wurde. Es ist der Brief, den Colpi an Dante nach Sexten geschrieben hat. Er berichtet über die letzten zwei Sitzungen des Turnvereines, na mentlich über den geplanten Bau

, um welche Gefälligkeit er Dante vor dessen Einrückung zur Wafsenübung ersucht habe, sagte Colpi, er habe Daute gesagt: Dort soll ein Schießplatz stehen, schreibe mir, wie er anssicht. — Präs.: Was hat Sie der Schieß platz interessiert? — Angekl.: Das war für - V4 - blieb. Wäre ich damals gegangen, cs wäre vielleicht besser HHmcsen. Nun kamen, jene Nächte, wo ich nicht wagte, die Angcn zu schließen — um das blasse Antli<.'> des Mauues nicht zu scheu, den ich im Zorn gemordet hatte. — Bis ich dann in eine,r Nacht

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