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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 16
Date: 19.11.1911
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364 N i ho Si gef> «in fofl Te na! der Vo 8 <rr in Si get des S» Nr 26 ste blc ba dir St W «et au de» sch »u; A G S G vo ha ka! Ei Ift de S 9 ' uv N! UV f0! ML Er de; fv! de, ba ve, Die Grabstätte des Dichters Heinrich v. Kleist (Zum hundertjährigen Todestag des Dichters — Durch Bob Morris' Nachricht, daß Dante noch nicht beim Jagdfeld erschienen sei, kühn gestimmt, erbot sich Jabez, Drei gegen Eins auf das Pferd zu setzen. „Ein etwas nied riger Preis," sagte Fred, „ich schlage DreizuFünfzig

vor." „Wollen der Herr nicht bis zu Hundert gehen?" „Mir auch recht. Dreihundert gegen Einhundert," erwi derte Fred. „Ihr scheint sehr ver trauensselig betreffs Bolter." „Ich bin fest überzeugt, daß mein Pferd gewinnt, Herr Dormer," sagte Ja bez. „Wenn Sie ir gendeinen zu finden vermöchten, der tö richt genug wäre, Ihnen auch nur die geringfügigsteWette gegen ihn zu bieten, täten Sie besser, den Hunderter wieder einzustecken, den Sie na Dante verlieren müßten." „Ich glaube, daß Dante Euer Pferd schlagen wird," sagte

. „Wenn sie nur Euch nicht packt nach dein Rennen," bemerkte Rack. „Schaut dorthin." Alle Umstehenden wandten ihre Blicke nach der bezeichneten Richtung und sahen Alec, unterdes sen Ueberrock ein orange farbenes Jackett hervor leuchtete, auf Dantes Rücken gemächlich der Rennbahn zu traben. Bob Morris glaubte zu träumen. Er hätte darauf geschworen, daß das Pferd total unfähig hier in seinen Gesichtskreis trat. Ein Zweifel schirr jedoch ausgeschlossen. Es war Dante, und zwar — Bob Morris sah es mit Verblüf fung—in ausgezeich

neter Verfassung. Jabez Milling eilte über den Platz und auf Bob zu tretend, flüsterte er mit vor Erregung zitternder Stimme: „Verrückter Tor, Ihr habt wohl den Gift stoff dem Unrechten Pferde verabreicht? Dante sieht aus, als vermöchte er alle Pferde der Welt auszustechen." seid ein Dummkopf, Jabez," versetzte Bob. „Es war Dante und kein anderer, dem ich die Mischung gab. Das Pferd ist hier zur Stelle, gewiß, aber ich halte jede Mög lichkeit für ausge schlossen, daß es siegen kann mit der Dosis

, die es im Leib sich hat, wird es tot am Wannsee bei Kerlin. 21. November 1911 .) Hochzeit im österreichischen Kaiserhause: Das Neuvermählte paar, Erzherzog Karl Franz Joseph von Oesterreich und seine Gemahlin Erzherzogin Zita, geb. Prinzessin von Parma, im Kreise der fürstlichen Gäste nach der Trauung. sein würde, den Rerrnplatz zu erreichen, und er betrachtete es mit prüfenden Blicken, in dem er sich frug, ob es denn wirklich Dante sein kömle, der hat. Ehe es eine halbe Meile hinter zu Boden stürzen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 7 of 16
Date: 19.11.1911
Physical description: 16
An diesem Abend fand sich eine große Menge Minen arbeiter bei Jabez Mitling etit, und da das Rennen für den nächsten Tag festgesetzt war, wurden eifrigst Wetten aller Art eingegangen. Je mehr Geld zugunsten Dantes gesetzt wurde, desto beträchtlicher wuchsen die Summen an, die Jabez gegen ihn ausspielte. „Ihr müßt eine hohe Meinung von Eurem Pferde haben, Jabez Mitling," sagte Rack, „daß Ihr soviel gegen Dante wagt. Ich wette, Ihr werdet um einige Tausende ärmer sein, ehe der morgige Tag zu Ende

geht." „Bolter wird bestimmt den Preis davon tragen," versetzte Jabez. „Uebrigens dürfte es nicht ausgeschlossen sein, daß sich noch ebenso tüchtige Pferde beim Rennen einfinden werden, wie Wiltons Dante." „Ihr wiegt Euch mit trügerischen Hoffnungen," s g e Rack. „Dante wird Sieger bleiben, soviel ist gewiß." „Weshalb wettet Ihr denn nicht auf ihn, wenn Ihr Eurer Sache so sicher zu sein glaubt?" frug Jabez. „Ich bin gerne dazu bereit, wenn Ihr eine anständige Summe neunen wollt." „Ein Pferd

gegen das andere, — gleich und gleich —, aas dürfte das richtige sein." „Nein, das ist es nicht," sagte Rack. „Ich wette Zwei hundert gegen Hundert, daß Dante Bolter schlägt." „Wie? Ihr werft mit Hunderten um Euch, als wären's Kieselsteine," rief Milling erstaunt. „Wo habt Ihr all das viele Geld her?" „Mein Geld ist ebensogut wie Eures, Jabez, ja, in iber Nähe besehen, sogar noch etwas besser. Es fällt mir nicht in den Schoß, indem ich Gift verkaufe, um das Ge hirn meiner Kunden einzuschläfern, sondern indem ich suche

, es auf ehrliche Weise zu verdienen. Bedenkt das künftighin, wenn Eure Zunge im Begriffe steht, mit Euch durchzugehen." Jabez Milling fand die Anspielung auf das Gift mischen in seiner Bar aus mehr denn einem Grunde -licht nach seinem Geschmack, und ärgerlich erwiderte er: „Wenn es Euch ernst ist, bin ich erbotig, meine Hundert gegen Eure Zweihundert zu wetten, daß Bolter Dante besiegt." „Hier ist das Geld," sagte Rack, indem er fünf Stück Zwanzig-Pfund-Noten aus seinem Taschenbuch nahm. „Aber wer übernimmt

, wir wollen Zweihundert gegen Vierhundert setzen, mit andern Worten, daß ich alle Aussicht habe, sechshundert Pfund zu gewinnen, wenn Bolter nicht über Dante siegt." „So ist es. Wie Ihr seht, habe ich die Wette bereits eingetragen," entgegnete Jabez, indem er Rack die be treffende Stelle in seinem Buche wies. Ehe die Mitternachtsstunde schlug, hatte Jabez Milling bereits einige tausend Pfund gegen Dante für den goldenen Becher gewettet. „Seid Ihr auch sicher, daß kein Irrtum bezüglich des Pferdes obwaltet?" frug

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Page 9 of 16
Date: 19.11.1911
Physical description: 16
aufzusteigen, daß schließlich die Lorbeeren des Tages doch Dante zufallen könnten. „Vielleicht hat das Pferd nicht alles aufgefressen," dachte Bob. „Aber selbst wenn es nur zur Hälfte mit dem Zeug aufräumte, dürfte es kür ausgeschlossen gelten, daß es gewinnen könnte." Ben Royd trug Jackett und Mütze von schwarzer Seide, wie Milling dies be stimmt hatte, und es war ersichtlich, daß er als bloßer Amateur sich auf dem Rücken seines Renners ver blüffend gut zurecht fand. Man hatte Bob Royd

bedeutet, ein scharfes Auge auf Alecs Pferd zu haben, und er war auch da von in Kenntnis ge setzt, daß Dante so viel wie keine Chance für den Erfolg habe. Diesem Berichte zufolge hatte Royd Voller mit dem vollsten Vertrauen bestiegen, um so mehr, als das Tier sich in der Tat unbestrittener Vorzüge rühmen durfte. Bald nachdem die Flagge gefallen war, wurde es jedem ersichtlich, daß lediglich Bolter und Dante für den Admiral Winsloe, Oberbefehlshab:r der Flotte der europäischen Mächte in den chinesischen

Gewässern. Das am 18. Oktober enthüllte Kaiser-Friedrich-Denkmal in Aachen. (Photographie von der Berliner Illustrations-Gesellschaft.) Der Gimug des Deutschen Kaisers tn Aachen anläßlich der.Enthüllung des Kaiser-Friedrich-Dentmals. Preisbecher in Frage kommen konnten, denn sie hatten die übrigen Pferde be reits weit hinter sich gelassen. Als Jabez Milling wahrnahm, wie ausgezeichnet Dante galoppierte, be gann er die Gefäße seiner Wut über den ihm zur Seite stehenden Morris auszugießen. „Geduldet

Euch noch eine Weile, Jabez," sagte dieser, „die Bestie wird im Augenblick zusammenbrechen. Es ist faktisch unmöglich, daß sie Schritt halten kann mit Bolter." Alec Wilton ließ Bolter die Vor hand und hielt sein Pferd genau hinter diesem, so daß Royd nicht zu beur teilen vermochte, wie Dante sich führte. Obwohl dieser Umstand Ben Royd verdrießlich stimmte, gab er sich doch keinerlei Befürchtungen hin, da sein eigenes Pferd sich alß vollkommen leistungsfähig erwies. „Nun haben sie bereits eine halbe Meile

zurückgelegt," sagte JabezMilling, „und, beim Henker, ich möchte fast darauf schwören, daß Dante besser aus sieht, als jemals vorher. Verwünschter Tor, der Ihr seid, Bob Morris! Ihr habt uns alle zugrunde gerichtet!" Morris fühlte, wie auch sein Mut stetig mehr zu sinken begann, und seine » li ttHC UUC si/Uv| vavy.v. Einem geneigten Zuspruch unter Zuficherung reeller Bedienung entgegensehend Hochachtung-voll Moifia Ktuibenschädt wird ausgenommen in der Buch-u. Kunstdruckerei Martin Ritzer in Kitzbühel

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Page 5 of 16
Date: 26.11.1911
Physical description: 16
4a " ^ ' mg. Beilage zum..Ikißbübeler Bote/* EfrafHwi Druck und Vertag der Kgl, Bayer. Hofbuchdruckerei von Gebrüder Reichel in Auf den Goldfeldern Australiens. Coolgardie-Roman von Nat Gould. Uebertragung von Wilma Wer«. (8. Fortsetzung.) — (Nachdruck verboten.) Ben Royd mochte noch ein Drittel des Weges vom Preispfosten entfernt sein, als er, einen Blick nach hinten werfend, den Eindruck erhielt, als könne ihn Dante nicht mehr überholen. Befriedigt überließ er nunmehr alle weitere

Verantwortung Bolter allein. Noch war das letzte Drittel der Rennbahn nicht zur Hälfte zurückgelegt, als Alec begann, Dante zu seiner vollsten Kraftleistung aufzustacheln. Bis zu diesem Augen blick hatte das Pferd, wie er wohl wußte, sein höchst es Können noch nicht eingesetzt. „Beim Jupiter, er ist der geborene Renner,"dachteAlec, als er Dantes mäch tiges Ausholen be merkte und instinktiv fühlte, wie das Tier förmlich zu schwel genschien in der Ent faltung seiner stau nenswerten Mög lichkeiten

. Es war, als ob es sich bewußt wäre, daß der ent scheidende Moment nahe sei. Dem Druck von Alecs Schenkeln ge horchend, flog Dante wie sprühende Gischt auf der Bahn da hin und befand sich im nächsten Augenblick dicht hinter Bolter. Erstaunt und verblüfft über den plötzlichen Ansturm Dantes trieb Ben Royd seinen Renner zu höherer Eile an. Dante jedoch flog unaufhaltsam dahin wie auf Windes schwingen, und aus Tausenden von Kehlen tönten ihm begeisterte Zurufe entgegen. Zur Revolution in China: Der chinesische Generalstabschef

prinj Tfattao ( x) inmitten seines Stabes. Jabez Millings Gesicht war fahl wie das eines Toten, als er das Pferd, das er für unfähig gehalten hatte, an Bolter vorüberfliegen sah. Er gedachte der großen Summen, die er gen Dante auf das Spiel gesetzt und fluchte seiner Torheit, daß er dem schwarzen Bob Glauben gechenkt hatte. „Ihr habt mich betrogen, Ihr elender Hund," raunte er zähneknirschend feinem Spießgesellen zu. „Gebt es ihm, aber tüchtig, Jabez!" brüllte der aufs höchste erregte Snags. „Wagt

W lton — Bravo, Jüngelchen! Hurra, Dante! Bol ter hinkt hinterher," tönte es jubelnd aus der Menge. Ben Royds Blut erhitzte sich bei dem Gedanken, daß Bolter geschlagen werden könne, und noch mehr bei der Vorstellung, daß ein Mann wie Alec der Gewinnende sein sollte. Er wandte feine ganze Reitkunst auf, aber ybschon ihm das Pferd blindlings gehorchte, vermochte er seinen Zweck doch nicht zu erreichen. 0 %* Ir l- t. ■ 1(41« * T’S'a II "" -rS« g'~ lll 1 | | t

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Der Arbeiter
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Page 4 of 14
Date: 22.09.1921
Physical description: 14
!) Da möchte ich 4. Sympathisch muß uns an Dante auch der Umstand be rühren, daß er sein ganzes Leben lang einen energischen Kamps führte gegen Hochmut und Kastengeist aller Art. Ob wohl selbst aus den vornehmsten Kreisen hervorgegangen, war ihm nichts mehr zuwider, als die eitle Selbstüberhe bung der damaligen Ritter und Patrizier, lieber deren an maßendes Benehmen konnte er oft in grimmigen Zorn ge raten. Es werden aus seinem Leben diesbezüglich manche Anekdoten erzählt, die uns Dante als einen wahren

Edel mann erscheinen lassen. Der Adel der Gesinnung stand ihm höher als der Adel der Geburt. Er war der edelsinnigste Monarchist seiner Zeit und zugleich der echteste und beste Demokrat. 6. Dante ist gewisiermaßen auch ein Vorbild für uner müdliche Strebsamkeit. Er hat zwar infolge sei ner Geburt schon von Haus aus eine vortreffliche Erziehung genossen, aber der eigentliche regelmäßige Besuch einer Uni versität, der für die Vornehmen der damaligen Zeit zu einer Selbstverständlichkeit gehörte

, war ihm nicht ver gönnt. Das meiste Wissen und Können hat sich Dante durch Selbstunterricht angeeignet. Ueberall in der Verbannung in Verona, in Padua, in Paris und in Ravenna war er unablässig bemüht, die Lücken seines Wissens durch tagelanges Arbeiten in den Bibliotheken auszufüllen. Stile Kämpfe der Arbeiterbewegung werden vergeblich sein, wenn wir nicht mit Dantefleiß und -Eifer uns bemühen, den gan zen Arbeiterstand auf eine höhere geistige Stufe zu stellen. Die geistige Bildung des Arbeiters zu heben

, ist eine Auf gabe, die leider über dem Materialismus des heutigen Zeit geistes noch immer vielfach verkannt und vergessen wird. Wer von den strebsamen Arbeitern, ähnlich wie Dante, ein mal die Fähigkeit entwickelt, das wahrhaft Große und Schöne zu verehren, wer wie er in der sittlichen Läuterung die Rettung der Menschheit erkannt, der wird nicht mehr in eine dringende Bitte an jene südtiroler Arbeiterfreunde richten, die sich mit der Feder helfen können, doch hin und wieder dem „Arbeiter" für die Spalte

des Mittelalters. Dantes Geist allein vermag uns aus dem Elend zu führen. Möge namentlich in der christlichen Arheiterfchaft Dantes Geist recht lebendig und fruchtbar werden. I. B. Dante-Anekdoten. Im Gespräche mit seinem Freunde Cetto behauptete Dante einst, die Kunst vermöge mehr als die Natur. Cetto bestritt dies. Dante führte zum Beweise für seine Behauptung an, er habe eine Katze so abgerichtet, daß sie ihm mit ihrer Pfote ein brennendes Licht halte, wenn er des Abends speise oder lese. „Das muß ich erst

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 16
Date: 05.11.1911
Physical description: 16
höchsten nationalen Pflicht untreu wurde. Sie richten im Gefühle der ganzen Gefahr, die un- QT">« aCm. « V*** s~+t fiJL**» Fal exn> ML Witz erkl «et sti am .1 eins den VN | da« au« häuj Kinl »Ut Kinl weif Kinl konv Totxtt im I chen Das Litt, tzUNj Lauf bisz abtei nähr den i Cha 4 ausg Wir! Bitt. mit Krai tnh des durck daß einfti Zeit haltr Gest Praj bogei und Monn durch vom — 348 — „Nun, Harris, was macht Dante?" frug der junge Eigentümer. „Er ist wohlauf," erwiderte der Angeredete

, wenn es ein verläßigeres Temperament besäße." Wir brechen hier unsere Schilderung ab, indem wir nur die Tatsache mitteilen, daß Alec Wilton Dante kaufte und mit ihm dessen treuen Wärter Snags zu sich nahm. Dante war ein prächtiger Rotfuchs, dessen Haut wie Atlas glänzte. Er stand augenscheinlich in bester Pflege und war ein edelgebautes Pferd, das allen Anforderungen an Am Grabe §chon Ist der Totengräber heimgegangen, pom Dörflern her klingt Abrndkirchgrläut', Do sind str heimlich an ein Grab gegangen

, Auf das der Kerbstwind falbe Klätter streut. „Ich nenne das Tier nur iusoferue schlecht, als ihm nicht zu trauen ist," entgegnete Fred. „Dante bringt den Hafer nicht herein, den er verschlingt, obschon er dazu imstande wäre, wenn er wollte." „Welch sonderbarer Name für ein Pferd," sagte Alec. „Eigentümlich genug, in der Tat. Er leitet seinen Stamlnbaum von Richmend und Dämon-Queen ab — und da wir ihn oft genug in die höllischen Regionen verwünschten, habe ich ihn Dante genannt. Ich faufte das Tier voll

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Gardasee-Post
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Page 1 of 12
Date: 25.09.1909
Physical description: 12
ausgeschlossen ist. Köstlicheres als Gardaseeiiüt und Gardase klima gibst es in unserer Breite nicht. Das ist ein Vorzug des Sees, wie ihn kein anderer und keine an de e Fremdenzone bei uns aufweisen kam. Alles am blauen Gardasee hat sich gerüstet zum Empfange der Gäste. Möchten sie zahlreich kommen, es wird sie nicht ge reuen. Dante in I irol. (Aus Ad. Pichlers Werken. Verlag G. Müller, Leipzig). Die Sage behauptet, Dante habe sich längere Zeit im Val Lagarina an der unteren Etsch aufgehalten. Sie erzählt

in der Arena, bei Orcagna an den Wänden von S. Maria Novella oder bei Fiesoie in der Akademie, ja sogar noch Michelangelo und Vasari lassen den Einfluß der divina commedia erkennen. Wie Home/ die antike Kunst beherrschte, so daß die Alten sagten, er habe den Hellenen ihre Götter geschaffen, so lenkte Dante die mittel alterliche in seine Spuren, so daß man hier den Spruch von Horaz: „ut pictura poesis“ in gewissem Sinne umkehren könnte: „ut poesis pictura“. Daß Homer und Dante durch ihren Geist so bedingend

auf die Kumt wirkten, gerade dadurch legitimieren sie sich als Poeten von welthistorischer Bedeutung. Man darf dabei freilich nicht an unsere Il lustratoren denken, die zwischen die Zeilen jedes Amors ihre Bildchen flicken, wenn es ein Verleger bestellt und bezahlt. Die Sage meldet noch: Dante habe eine Weile zu Lizzana gewohnt. Kaum eine Vier telstunde von Rovereto erblicken wir links von der Straße einen alten Turm, den letz ten Rest j**ner berühmten Burg der römischen Licinier. Die Sage kümmert

sich in der Regel wer ig um Zeit und Ort, ihre Gebilde schweben wie goldene Abendwolken frei von Berg zu Berg. War nun Dante in Lizzana? Wir können es mittelbar aus historischen Urkunden sehr wahrscheinlich machen und diese Wahrscheinlichkeit noch verstärken durch den Anblick der wüsten Steintrümmer von Marco. Dante lebte etwa seit 1311 mehrere Jahre als Verbannter am Hofe des Herzogs Can delia Scala zu Verona, machte jedoch wäh rend dieser Zeit im Aufträge jenes Fürsten und wohl auch aus eigenem Antriebe ver

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 16
Date: 19.11.1911
Physical description: 16
kann ihm nicht schaden. Der Schuft! Er läßt sich nicht träumen, welche Kette von Beweisen wir gegen ihn in Händen haben. Wie erstaunt wird er sein, wenn er Dante frisch und munter beim Rennen sieht!" „Er ist ein abgefeimter Bösewicht," versetzte Ter, „und es ist gut, daß wir ihn auf der Tat ertappten. Was gedenken Sie nun zu tun?" „Ich werde bis nach dem Rennen über die Sache schweigen," sagte Alec. „Ihr könnt auf Dante gegen Bolter wetten, und Milling wird mehr als betreten sein, wenn er verliert, wie ich sicher

wohl," sagte er. „Es mag um die siebente Stunde gewesen sein, als ich eiuschlief." Morris zog seine Uhr hervor und hielt sie Snags hin. Sie zeigte auf zwanzig Minuten nach eins. „Zum Kuckuck!" rief Snags, „was mag aus dem Pferde gewordeu sein! Laßt mich hinaus, Ihr Schurke, sage ich! Es ist alles Eure Schuld. Ihr habt mich be- trunken gemacht. Fluch Euch, wenn Dante etwas zuge stoßen ist! Ihr sollt es büßen, so wahr ich Snags heiße!" „Ihr seid ein netter Kerl, fürwahr," rief Morris. „Erst hielt

. „Nichts weiter, als daß ich Eurer Hut weder Mensch noch Tier anvertrauen möchte," versetzte Snags, während er zur Türe hinausstürmte und wie ein Pfeil die Bar durchschoß, um in unglaublich kurzer Zeit die Straße zu gewinnen. — Black Bob zögerte nicht, Jabez Milling zu bedeuten, daß Dante als Rivale Bolters beim Nennen nicht mehr in Frage kommen könne. „Selbst wenn sie das Pferd bis zum Pfosten brächten, wäre die Möglichkeit des Erfolges als ausgeschlossen zu betrachten," fügte er hinzu, „aber selbst das ist undenkbar." „Was habt

Ihr mit Dante angestellt?" frug Jabez. „Laßt es Euch nicht kümmern:," versetzte Bob Morris, „es genüge Euch zu wissen, daß Ihr gegen das Pferd weiten köunt, soviel Euch beliebt." „Ich bin doch nicht so ganz sicher," brummte Jabez. „Euer Wort ist mir noch lange kein Bürge, ich kenne Euch zu gut dafür, schwarzer Bob." „Zum Kuckuck auch!" rief Morris, „ich glaube, Ihr würdet Eurem eigenen Vater nicht trauen." „Gewiß nicht, wenn er Euch gliche," sagte Jabez. „Und jetzt heraus mit der Sprache. Sagt

mir, was mit Dante los ist, und dann will ich so viel gegen das Pferd wetten als Ihr wollt. Die Hälfte meines Gewinnes ist Euer." Bob Morris, der sich in die Enge getrieben fühlte, gestand nun dem Wirt der Goldsucherkneipe, wie er sich in Dantes Box eingeschlichen und dem Pferde ein Be täubungsmittel in den Hafer gemischt hatte. Diesem Be richte zufolge glaubte Jabez Milling nicht länger an der Tatsache zweifeln zu dürfen, daß mit Dantes Rivalität auf der Rennbahn nicht mehr zu rechnen sei. „Ihr habt Eure Sache

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 16
Date: 26.11.1911
Physical description: 16
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für einen wiederholten lärmenden Ausbruch enthusiastischer Hurrarufe, und er lief beinahe Gefahr, von der Menge erdrückt zu werden, die sich jauchzend um ihn drängte. Snags gelang es nur mittels Püffen und Stößen, sich einen Weg zu seinem Herrn zu bahnen, und als sich Alec aus dem Sattel schwang, griff der Zwerg nach dem Zügel. „Entfernt Dante aus dem Gewühle," sagte Alec zu Snags, „er hat sich keineswegs überanstrengt — das Rennen war ihm nur ein Uebungsgalopp." Hohe Befriedigung im Herzen, führte Snags

seinen vierbeinigen Liebling durch die Menge. Er fühlte sich so stolz, als hätte er den Preis im Derby davongetragen. Inzwischen war Alec in seinen Ueberrock geschlüpft und kostete die Süßigkeit des Triumphes. „Ich hätte nicht geglaubt, daß Dante sich so prächtig be währen würde," sagte Fred Dormer, „und ich freue mich aufrichtig, daß Ihnen die Lorbeeren des Tages zufallen." „Dante übertraf meine kühl sten Erwartungen," ver setzte Alec. „Es war dies Rennen einer der vergnüglichsten Ritte. derer ich jemals genoß

gewann, war mehr als Glück," fügte er hinzu, als fern Blick auf Morris siel. „Denkt euch, Jungens," fuhr er fort, zu den ihn umgebenden Goldgräbern gewendet, „es wurde in der letzten Stunde der Versuch gemacht', Dante zu vergiften." Ein zorniges Gemurmel durchlief die Reihen der Männer. „Wer war es? Wer wagte es, sich an Dante zu vergreifen?" riefen verschiedene Stimmen. „Ich glaube es zu wissen, und ich will es euch nicht verschweigen," sagte Alec, „solche Elemente verdienen aus der Gegend verwiesen

zu werden. Wenn ein Mann versucht, ein Pferd zu vergiften, begeht er einen schändlichen Raub an dem Eigentümer." „So ist es in der Tat," klang es einstimmig aus d r Menge. „Ich weiß, wer Dante zu vergiften suchte, weil ich den Missetäter bei seinem lichtscheuen Tun in der Box sah. Und nicht allein ich, sondern auch Ter Moß hat ihn ge sehen. Aber der Schurke hat einen Mißgriff begangen. Als Snags um die gewohnte Stunde nicht erschien, rochen wir den Braten und beschlossen, dem Elenden eine Ueber- raschung zu bereiten

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 25.09.1909
Physical description: 12
schließt, der Bergsturz bei Marco sei von Dante im 12. Gesang geschildert, folgern wir umgekehrt aus jenen Versen, Dante habe die Gegend besucht, und dann ist es uns nach den historischen Belegen über das Verhältnis des Can grande zum Grafen Wilhelm von Ca- stelbarco gewiß, daß der Dichter diesen persönlich gekannt habe und auf Lizzana als se.'n Gast war. Erst in neuerer Zeit wurde aus sehr pa radoxen Gründen, wenn wir Hirngespinste so heißen wollen, der alte Glaube, Dante; habe die Lavini von Marco

gemeint, ange- fochten. „Di qua da Trento“ Maffei nimmt in seiner „Verona lllustrata“ an, Dante beziehe sich auf einen Felsen, der nach einer Chronik im Jahre 1310 bei Ri- i voli unweit der Chiusa in die Etsch stürzte. Ohne Zweifel sah Dante auch diesen Sturz, der übrigens nicht sehr bedeutend gewesen sein kann, weil davon wenig mehr zu be merken ist, er sah aber auch ganz gewiß die Lavini sonst hieße es nicht: „Di qua da Trento“ sondern „di Ja "da Verona“, denn Rivoii ist von Verona, dem gewöhnlichen

Aufenthalts orte Dantes, nicht viel weiter entfernt, als Marco von Trient, Trient aber weit von Rivoii. Cesari behauptet in seinem Werke: „Bel- lezza della divina commedia di Dante Ali ghieri“, es sei der Ceugio rosso bei Laste!Io della Pietra unweit Calliano bezeichnet. Wenn aber dieser Bergsturz in den Tagen Dantes entweder gar nicht oder nicht so gewesen wäre, wie ihn Cesari sah, wie er jetzt ist und wohl von niemanden als eine auffällige Merkwürdigkeit betrachtet wird? Wir folgen hier den Angaben

ist zwar verschollen, sein Name soll aber unvergessen sein, denn er hat Schönes und Echtes geschaffen. waren persönliche Freunde, abgesehen von den politischen Beziehungen, welche sie aneinander banden. Wilhelm war sogar im Jahre 1288 Podestä von Verona. Ueber diese Verhältnisse liegen verschiedene Ur kunden vor. Sollte nun Dante während sei nes Aufenthaltes zu Verona, wo er stets am Hofe des Can verkehrte, mit Wilhtlm nicht bekannt geworden sein? Das ist geradezu undenkbar! Dann hat er jedenfalls Rovereto besucht

und fand bei dem mächtigen Partei genossen Aufnahme. Auch jene Verse der 10. Canzone mag man hier anführen: Cosi m’hai concio amore in mezzo l’alpe Nelle valle del füime Lungo il quäl sopra me sei forte, Wir stimmen in diesem Falle nicht Va- retti zu, sondern Giuliani, der sie entschieden in das Casentino, „wo Dante die Qualen einer neuen Liebe empfand“, versetzte. Die Sage entstand nicht etwa später aus jener bekannten Stelle des 12. Gesanges der Hölle «in den Kreisen des Volkes

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 16.04.1916
Physical description: 8
waren in den Gebirgsgegenden immer mysteriöse Erscheinun gen . Das Volk hat seit jeher die Vorstellung, daß Menschen, die viele Bücher besitzen, mit überirdischen Mächten in Verbindung stehen und sie wurden deshalb auch als Zauberer gefürchtet. ^ Ungefähr eine Stunde von Tolmein entfernt, erhebt sich in wildromantischer Alpengegend am Fuße der Tomiska ein Berg, auf dem die Reste der Feste des Grafengeschlechtes von Tolmein sich erheben. Auf einem steilen Felsabhang befindet sich eine Gruppe, die angeblich voll Dante

besucht worden war. Von dieser aus soll Dante bei Betrachtung der pittoresken wilden Bergwelt. Eingebungen für feine „Divina co- media" empfangen haben. Im Volk leben zwei Ver sionen hierüber. Die eine berichtet von einer mit der Gestalt Dantes in Verbindung gebrachten Bergsage, die stark an jene des Venusberges erinnert; die andere Version wieder erzählt von einem „Heiligen Dante" der diese Höhle bewohnt hätte. Abt Bianchi hat in seinem im Jahre 1844 erschienenen Büchlein „Del proteso foggiorno

di Dante in Ildine et in Tulmino" mit Belegen nachgewiesen, daß der Dichter in Tolmein niemals gewesen sei. Im Volksglauben heißt es, daß der Geist dieses Einsiedlers in der Nacht noch immer in der Höhle weite und daß es nicht geraten erscheine, in der Dunkelheit an ihr vorbeizugehen. Man vermutet, daß der Venezianer Iacopo Valvasone, der gegen Ende des 1 I.Iahrhunderts die Gegend besuchte, beim An blicke des Tales auf den Gedanken kam, Dante hätte hier die Eindrücke für bestimmte Verse im „Purga

- torio" gesammelt. Valvasone will in der Höhle den Namen Dante eingemeißelt gesehen haben. Die Spaziergänge von Maillys im Isonzotal. in Görz selbst und allen jenen Orten, wo heute so glor reich unsere Truppen kämpfen und siegen, sind von einen, ungewöhnlichen volloristischen und landschaft lichen Reiz, so daß dieses Buch, Geschichte und Mär- chcu. Gegenwart und uralte Vergangenheit verbindend den weitesten Leserkreis verdient. * >n. f. Abenteuer in einem Kohlenschacht. Was der alte Bergmann erzählte

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 16
Date: 17.02.1926
Physical description: 16
Dante — Mussolini — Strindberg. Der „Duce" hat nun schon zweimal der aufhorchen- den Welt als Eideshelfer für die Größe Italiens Dante Alighieri vorgeführt. Das erstemal, als er vor nicht langer Zeit ihn als den größten Dichter und Denker der Erde hingestellt, das anderemal, als er vor ganz kurzem ihn mit dem Himalaya, und Walther von der Vogelweide mit dem Monte Pincio verglich. Man muß noch! als armer Deutscher stolz darauf sein, daß er letzteren nicht mit dem Brocken oder gar dem Berliner

Kreuzberg in eine Linie stellte. Nun hören wir, was der berühmte schwedische Dichter Strindberg, der dem watschen gewesenen Dorfschul meister und Vagabunden an Verstand. Geist und Bildung doch turmhoch überragt, in seinem Werke „Der Sohn einer Magd" über Dante spricht: „Die Komposition der „göttlichen Komödie" ist nicht originell, sondern eine sehr gewöhnliche Form, diie kuch vorher in der Vision des Albericus angewendet worden. Dante hat in dieser Dichtung nicht die ganze Bildung und alle Gedanken

seiner Zeit wiedergeben können, da er so ungebildet gewesen, daß er nicht griechisch gekonnt. Dante ist kein Philosoph, da er die Gedanken in die Bande der Offenbarung geschlagen, daher ist er auch kein Vorläufer der Reformation oder Renaissance. Er war kein Patriot, höchstens Florentiner Lokal-Patriot, denn er huldigte einem deutschen Kkaisertüm von Gottesgna den. Auch Demokrat war er nicht, denn er träumte immer' von einem vereinten Papst- und Kaisertum. Er hat nicht das Papsttum angegriffen

, in die Hölle beför derte und den deutschen Kaiser Heinrich VII. gegen seine Vaterstadt Florenz unterstützte. Er hatte einen schlechten Geschmack, da er zu den 6 größten Dichtern der Welt!: Homer. Horar- Lucian, Ovid, Virgil und s'ch selbst rechnete. Wie können moderne Menschen, die so strenge ge- gen allen Skandal sind. Dante preisen, der durch seine Dichtung so viele lebende Familien und Personen ent ehrte und seine geliebte Vaterstadt beschimp't hat. als ev unter den Dieben 5 Florentiner edler Geburt

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Der Arbeiter
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Page 3 of 14
Date: 22.09.1921
Physical description: 14
ist. Oder sollte der Der Dichter Dante u Mc Arbeiter. Am 14. September waren es 600 Jahre, daß zu Ravenna in der Verbannung Dante Alighieri eines einsamen Todes gestorben ist. Es ist keine Uebertreibung, wenn Dante als „Licht und Ruhm des ganzen Menschengeschlechtes" bezeich net wird. Er ist nicht nur der größte katholische Dichter, sondern der größte Dichter aller Zeiten überhaupt. Auf der ganzen Welt wird in diesen Tagen sein Gedächtnis ge feiert. Da ist es wohl am Platze, wenn auch wir ihm einige Worte der Verehrung widmen

. Dantes Lebenswerk. Fast jedermann weiß, daß Dante die „Göttliche Komö die" geschrieben hat. Gelesen haben dieses Werk freilich nicht alle, die davon zu reden misten; viele, selbst Gebildete, kennen es nur dem Namen nach, obwohl es in alle leben den Sprachen öfter übersetzt wurde als selbst die Bibel. Wenn schon die „Gebildeten" das Werk nicht genügend ken nen und schätzen, ist es sehr begreiflich, wenn es in Arbei terkreisen fast ganz unbekannt ist. Dies liegt schon in der Anlage des ganzes Werkes

. Wenn unsere katholischen Ver- Alles ist Vorsehung und alles ist Läuterung. Dante kann gewissermaßen als der Dichter des star ken Willens und des unerschütterlichen Gottver- trauens genannt werden. 2. Dante muß uns christlichen Arbeitern schon deshalb nahestehen, weil er die größte und edelste der Arbeiterfrauen in unsterblicher Weise verherrlicht hat. Viele tausend Dich ter haben zum Preise der Muttergottes ihre Harfe gestimmt, Dante übertrifst sie alle, sowohl in der gemütvol len Tiefe der Auffassung

, als in der hinreißenden Schönheit des dichterischen Ausdruckes. Dante hat uns auch andere Geheimnisse des Glaubens für das menschliche Verstehen näher gebracht. Das Geheimnis der hl. Dreifaltigkeit ist in der „Göttlichen Komödie" in so glänzenden Bildern ge schildert und mit der Harmonie der Weltenschöpfung in solch anschauliche Verbindung gebracht, daß auch Leute ohne theo logische und scholastische Bildung für die Verehrung der hl. Dreieinigkeit begeistert werden. 3. Dante ist nicht nur der lieblichste

Mariendichter, er ist auch der größte Dichter der Frauen überhaupt. Sei ner Iugendgeliebten B e a t r i c e setzte er in seinem ersten Werke „Das neue Leben" ein wundervolles Denkmal. Es gibt in der ganzen Literatur kein Seitenstück, das in glei cher Weife eine so reine und edle Auffassung der Liebe wider spiegelt, wie es hier der Fall ist. Der heutigen Zeit täte es wirklich notz beim Dichter Dante die rechte Liebe zu lernen, dann gäbe es mehr Keuschheit und mehr glück liche Ehen. Dante sagt

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Alpenland
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Page 3 of 14
Date: 14.09.1921
Physical description: 14
italisch-rätische Grenze als Scheide- -«beiden Völker nach Dantes Ansicht zu sprechen, luogu auch * Auffassung von Tiralli als der Burg Tirol stimmt. Nun cber jene Grenze, wie gesagt, vom Stilfser Joch in west- r Richtung längs der Wasserscheide zwischen dem Vintsch- M- und dem Sulzberg und Ultental anderseits, um dann "«ott überzuspringen und nach Nordosten zu ziehen. Diese -Ade kann aber Dante mit seiner „Alpe" nicht gemeint knn an ihrem Fuße befindet sich der Gardasee nicht. Es Ä nur der Alpenzug

, der vom westlichen Gardanfer über dezzano unk, Mezzolombardo streicht, auf den Nonsbcrg ch und sich gegen Burg Tirol ausdehnt, gemeint sein, der H seine südnördliche Richtung die Möglichkeit a u§- ! 5t, Dante hätte d i e w e st ö st l i ch streichende, ^sch-rätrsche Grenze als Grenze zwischen Italien und Deutsch« '"gesehen. Der Alpenzug vom Garda bis Burg Tirol trennte -ch die Grafschaft Tirol vom Bistum Trient und auch das y : dom italienischen Sprachgebiet. Dante hat also unter Ti- i'smbar nicht bloß die Burg

Tirol, sondern die Graf- ! Tirol gemeint, daß er keinen Artikel diesem Namen Vor sicht nicht wunderzunchmen. da das Fehlen des Artikels Ächen Ländernamen bei Dante und in der älteren italie- " Sprache überhaupt gewöhnlich ist, ja noch in der heutigen uikel in dieser Stellung wenn auch allgemein üblich, doch durchgedrungen ist.'st v- Scheidung wäre dennoch ungenügend und ungenau, denn ? die Frage offen, wo die Grenze östlich der Etsch zu su- f Dieselbe Eigenschaft, nämlich Tirol von Trient

“ bis zur Salurner Klause oder der Avisio-Mttndung hat ff« nicht zu Italien gerechnet. Der das Etschland um« 7. Alpenzug ist dann wirklich, wie Dante sagt, oberhalb DM Tirol: sovra Tiralli. Man wende endlich nicht ern. 'E dielleicht das Land nicht so gut gekannt, weiß er doch Wassermann (Dantes Spuren in Italien, Heidelberg 1837, ; I überseht merkwürdigerweise „D-'rgwall", was jedoch den ^ nicht ändert. iS- unt zwei Beispiele aufs Geratewohl herauszugreifen. ^ uns angezogenen Stelle: che serra Lamagna

, oder Holle ; 5 Dcnioja in Oesterricch. wo nebenbei bemerkt, der Laut- 111 Alltel hochdeutschen Österlich genau entspricht. — . genau den Punkt am Gardasee, wo die drei Bischofssprengel von Trient. Verona und Brescia zusammenstießen.") Das somit gewonnene Ergebnis stimmt auch trefflich mit der Erwägung überein, daß Dante der bestehenden kaum eine verschol lene Grenzlinie vorgezogen hätte, die nicht nur eine damals mäch tige und festgefügte Herrschaft, wie es die Grafschaft Tirol war. ent- zweigerissen

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 10.10.1915
Physical description: 16
noch dem Dantedenk- m fi l, dem Wahrzeichen von Trient. Es steht aus einem der schönsten Plätze der Stadt und hat bisher zu vielen irredentistischen Kundgebungen herhalten müssen. Wie mit Berufung auf Dante hielt man hier bis vor dem Krieg oft Reden, die allem Patriotismus Hohn sprachen. Damit ge schah dem bitter Unrecht, den die Satue auf dein Denkmal darstcllt. Dante wird als der größte italienische Dichter gefeiert, aber er war ein katholischer Dichter. Es hat kein Künst ler das Erlösungswerr Christi

und Laster feiner Zeit zu halten, sondern auch um Freude und Trost, Tugend und Himmelssehnsucht im Herzen zu Wecken. Deshalb sind die Katholiken auch anderer Länder stolz auf ihn. Von Dante ist das ernste prophetische Wort: „La sana reli- gione fa sano il governo", was auf Deutsch dem Sinne nach heißt: „Eine gottlose Regierung treibt das eigene Volk zur Revolution." Das würde Dante dem heutigen politischen Italien Vorhalten und sich mit Abscheu von ihm abwenden. Insofern ist die ganze Anlage des Denkmals

überaus sinn voll. Dante ist nämlich dargestellt wohl mit dem Blick nach Norden und mit der Hand dorthin weisend, wo die jetzigen Italiener ihre Grenze haben möchten („fino al Brennero" — bis zum Brenner), aber den Rücken Italien zugekehrt. Die Darsteller und Auftraggeber haben ungewollt dem Denkmal seine Bedeutung gegeben. — Auch aus einem anderen Grunde würde Dante heute seinem Heimatlande den Rücken kehren, deswegen, weil es sich einen d'A n n u n z i o zum Herold und Dolmetsch oder Ausrufer

selbst) einen Flug über Trient veranstaltet und dabei Zettel mit „geflü gelten" Worten d'Annunzios herabgeworfen. So großer Schimpf ist dem Dichterfürsten Dante in Trient noch nie zugefügt worden. — Wo Tante in seinem Werke die Höllenstrafen zu beschreiben beginnt, sagt er, über dem Eingänge zur Hölle stünden die Worte: „Laßt alle Hoffnung fahren, ihr, die ihr da eingeht." Wenn Dante heute leben und von Trient aus sehen würde, wie patriotische Treue und wahres Heldentum dieses Paradies! Südtirols verteidigen

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 01.04.1933
Physical description: 8
Ansprachen an die übrigen italienischen Saisonarbeiter hielt, allerdings war er zu dieser Zeit noch Sozialist. Walter und Dante. Zu unserem in Folge 5 erschienenen Aufsatz seirdet uns Herr Franz Neumayr einen Artikel, aus dem wir! 'den Schluß absatz bringen wollen: Walter und Dante stehen sich gegenüber, der eine mit dem Blick nach Süden, der andere nach Norden. Das Leben trennte sie wohl fast ein Jahrhundert von einander, aber beide beseelte in gleicher Weise die Idee des Kaisertums und darüber hinaus

tiefes religiöses Erleben. Mag auch bei Walter schon leise der Gedanke des bewußt nationalen deutschen Staates mitge-- schwungen, den italienischen Patrioten Dante hingegen die Idee des übernationalen Weltkaisertums, das eben an die deutschen Herrscher gebunden war, begeistert haben, so sind sie sich doch nicht Feind, sondern Brüder im G eiste. Nur kleinliche Engherzigkeit kann sie zu Gegnern machen, kann Dante zum Schutzpatron des gewalttätigen Jtälienertums er niedrigen und Walter von seinem Sockel

stürzen wollen, Wal ter, den Träger desselben hohen Gedankens, den Dante so machtvoll und groß darstellte, daß wir selbst in der zeitge nössischen deutschen Literatur keine ebenbürtige Würdigung be sitzen: des Gedankens vom mittelalterlichen deutschen Welt- kaisertum. Uns Nachkommen erfüllt die Weltftellung des Reiches im Mittelalter wohl mit leiser Wehmut; doch tief im Herzen näh ren wir die Hoffnung eines neuen Aufstieges; dann wird die Geschichte das Lügengewebe, das über die Heimat Waltsrs

stehen sollte. Dieser Kaiser war zu Dante's Lebzeiten ein deutscher Fürst. Von ihm und ihm allein erwartete Dante die Beseitigung der Schäden und Schwächen seines Italien und die Ausmerzung der bodenlosen Versumpfung und Korruption im politischen Leben. In den Augen Dante's war Italien das wilde Pferd, dem der Kaiser die Sporen in die Weichen drpcken «nutzte. Ast. einer anderen Stelle spricht er von Italien ohne Kaiser als einer trauernden Witwe. Im Himmel erblickt er neben Beatrice den hohen Sitz

Verunstaltung, Verdrehung, ja Ver fälschung seines Geistes und seiner Gedanken welt zu begehen. Hier wird in der Tat „das Strahlende geschwärzt und das Erhabene in den Staub gezogen." Friede und Freiheit waren unter den Gütern, die Dante besonders hoch schätzte — Güter, für die der fanatisierte Nationalismus kein Verstä«:dnis astsbringen kar:n. / Es «väre wahrlich ein leichtes, aus den Werken Dante's ei«: Bild des italieirischen Charakters zu entwerfen, das nichts weniger als schmeichelhaft ist. Dante

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 18
Date: 12.11.1911
Physical description: 18
33 Tisü Ma, der Foid chen! Pril Bret und 3ose der Mai Höck und hanu Gtis Spe Arm brur -enz. der de- der Ge Ve rvb teil 2 Dom gege »er fahr 705 GW auf die L0° Haft für die der Hie ( <r * -ei ori fch In Re m5' JL i — 354 Als Dante, von Snags geritten, das erstemal dort erschien, entzückte er die Anwesenden durch die freie und leichte Art seiner Bewegungen. „Mit einem solchen Pferd wird Wilton sicherlich den goldenen Becher gewinnen," sagte einer der Goldgräber. „Meiner Ansicht

, es habe srch bei verschiedenen Gelegenheiten als guter Renner bewährt. Als Alec Bolter erblickte, meinte er, daß es Dante schwer fallen würde, ihn zu besiegen, aber Snags wollte davon nichts hören. „Ihr seid zu sehr in Eurem günstigen Vorurteil für Dante befangen," sagte Alec zu dem Zwerg. „Wohl möglich," erwiderte dieser, „aber keiner kennt die Vorzüge dieses Pferdes so wie ich. Dante ist einem Pferd wie Bolter weit überlegen." Abends, wenn des Tages Mühsal beendet war, wurden zahllose Wetten eingegangen

bezüglich des Gewinners des Goldpokales. Verschiedene der vermöglicheren Männer hatten sich ebenfalls Pferde von auswärts verschrieben, um das Jagdfeld belebter zu gestalten. Allgemein wurde jedoch angenommen, daß die Entscheidung hauptsächlich zwischen Dante und Bolter liegen würde. Coolgardie war nun zu einem bevölkerten Orte ge worden und es fehlte nicht an Herumstreichern und Tage dieben, die die Arbeit scheuten und stets Vorgaben, keine Beschäftigung finden zu können. Je mehr Alec vom Glücke

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 01.03.1933
Physical description: 8
des Lebens rausche aus diesem Brunnen! Friede und Reichtum, Tugend und Ehre. Sitte und Glaube blühen allezeit in Tirol! Das walte Gott! Ganz anders klingt, was der Präsident des Denkmalkomitees zu Trient, Dr. G. Ranzi. zur Feier der Enthüllung des Dantedenkmals sprach: Euch Brüder, die ihr entfernt seid, grüßen wir; denn ihr seid eins mit uns. Wir fühlen, daß euer Blick auf uns ruht — ja Brüder, das Vaterland, die Spräche, die Kultur von Dante ist auch hier. Sein Denkmal ist das feierliche Zeichen

der Jtalianität dieses Landes. Wenn ein Volk etwas feierlich bejaht, dann ist dieses Volk etwas ange griffen bedroht. — Genügten nicht die vielen Beweise unserer italienischen Gesinnung? Nein, sie waren zu wenig. Nun, hier ist ein anderer, kräftigerer Beweis. Dante!in Trient. Sichler wäre dies Denkmal nie errichtet worden, wenn das nationale Recht nicht angegriffen worden wäre. Gott hat uns als Italiener in italienischem Lande erschaffen Auf dem Waltherplatz zu Bozen wurde am 13. September 1889 das Standbild

Gestalt Dante Alighieris. Am 11. Oktober 1896 ist dieses Denkmal mit größter Feierlichkeit enthüllt worden. —■ — Bozen und Trient, Walther und Dante, Deutfchtirol und Welschtirol sind Sinnbilder ausgeprägtester Volklichkeit, bedeutsamste Inhalte volklicher Selbstbehauptung, Symbole nationalen Erwachens Kämpfens, Leidens. Und zugleich sind sie eindrucksvollste Verkörpe rung der nationalen Eigenart: Leidenschaftlich fordernd, oft maßlos und zum bitterstenj Hasse des Gegners geneigt, des Italieners Art

von dem stausischen Geschlecht, die wir uns vorstellen als herrliche, königliche Helden mit großem Geiste und mächtigem Schwerte als Kaiser des Abendlandirs, über das sie von Dänemark bis Sizilien, von Ungerland bis nach Frankreich hinein geboten haben. Das Dante-Denkmal in Trient

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