»aber der Priester war nach ihrer Aussage, um das Schicksal des Bischof Diaz in Erfahrung zu bringen, 8 Tagreisen weit in das Land hinein gezogen.« Die Heiden flohen bei unserm Herannahen, die par Christen begrüßten uns aber als Brüder, dienten uns als Wegweiser und Doll- metscher, und nahmen nur gleichsam gezwungen von uns eine Erkennt lichkeit an. Am 12. gelangten die Schiffe an eine große Ortschaft, genannt Li. Kaum gelandet, sah sich die Mannschaft von Christen umringt, deren erstes Wort
war, baß Msgr. Diaz am 20. Juli um die fünfte Stunde in Nann-Ting enthauptet worden sei. Man entschloß sich sogleich, nach der Stadt zu segeln, welche der Schauplatz dieses Marterthums gewesen, gleichwie schon im Jahre 1851 und 1852 zwei französische Missionäre, Schäffler und Bonnard, alldort getödtet worden waren; allein keiner der Einwohner wollte uns als Wegweiser dienen. Alles, was wir erfahren konnten, war, daß wir 3 Tage lang an der Küste Hinschiffen müßten, bevor wir von der Höhe der Masten Nann
hatte. Er erkannte augenblicklich die frän kische Fahne, und machte seine Glaubensgenossen darauf aufmerksam. Durchliefe Christen benachrichtiget, kamen in der Nacht ein eingeborner Priester mit 2-3 Katechisten und ein Dutzend christlicher Einwohner. Der Priester hieß Andreas, und hatte ungeachtet seiner armseligen Kleidung ein sehr würdevolles Aussehen. Er bestätigte die Nachricht von dem Tode des Bischofs Diaz, und entwarf ein recht schauerliches Gemälde von den Verfolgungen, denen die Christen ausgesetzt
seien. Er bot uns Piloten an, um uns nach Nann-Ting zu geleiten; allein im Augenblick der Abreise erhielt »der Katinat« de» Besuch zweier Mandarinen, welche auf gestellte genaue Fragepunkte allerlei Ausflüchte vorbrachten. Sie wußten wohl und läugneten auch nicht den Tod des Msgr. Diaz. oder wie sie sagten, irgend eines fremden Menschen. Sie hätten davon sprechen gehört; allein der Generalgouverneur habe gewiß nicht gewußt, wo er her wäre. Wie hätte er es wagen können, einen französischen
