Hauptverband: Fusion noch aufzuhalten? Entscheidung über Zusammenschluß mit Consorzio Agrario liegt in der Luft / Finanzkrise „Es sieht nicht gut aus“, sagte einer, der es wissen muß. Daß der im ersten Nachkriegsjahr von den landwirt schaftlichen Genossenschaften als Selbsthilfeorganisation gegründete Südtiroler Hauptverband auf wackligen Bei nen steht, ja daß er sogar „ins Taumeln“ gekommen ist, haben wir schon in den vergangenen Jahren berichten müssen. Nun aber hat es den Anschein
, als ob wir in Bälde noch Negativeres zu melden haben würden. Wenn dem Patienten nicht in letzter Sekunde noch eine Radikalkur nach Doktor Eisenbart oder aber eine kräftige Finanz spritze verpaßt wird, dann dürfte ein Zusammenschluß mit dem konkurrierenden italienischen Verband Consorzio Agrario (auch als Landwirtschaftliche Hauptgenossen schaft bekannt) kaum noch abzuwenden sein. Auf dem Spiel steht aber nicht nur die Selbständigkeit eines hono rigen Südtiroler Verbandes, sondern auch ein großer Teil
. Auch der befragte Präsident des Consorzio Agrario, Baron Günther von Unterrichter, beschränkte verlaufen und, wie manche sagen, zu spät gekommen ist. Bauten wurden er richtet, für die spater hohe Zinsen zu zahlen waren und sind. Das Personal wurde auf 200 Lohn- und Gehaltsemp fänger aufgestockt. Berger selbst gab zu, daß der Hauptverband recht unorga nisch gewachsen sei und einen aufge blähten Apparat erhalten habe, der 60 Prozent der Gesamtkosten für Personal spesen verschlungen habe. Dieses schmucke Gebäude
des Consorzio Agrario, einer sei11928 bestehenden landwirtschaftli chen Genossenschaft, wurde Anfang 1981 In der Bozner Industriezone eingeweiht. Wird dort künftig auch der Sitz des Südtiroler Ilauptverbandessein? Aufnahme: „D''/Flcnficr sich uns gegenüber auf die Auskunft, es läge noch „nichts Konkretes“ vor. Beim Südtiroler Bauernbund ist man der Mei nung, daß alles noch offen sei und daß eine eventuelle Sanierung in erster.Linie Sache der den Hauptverband tragenden Genossenschaften wäre, der Bauern bund
werden. Erstaunlicherweise hat der konkurrie rende Verband, eben der Consorzio Agrario, der in ganz Italien verbreitet ist, die Krisenjahre erheblich besser gemei stert, wohl nicht zuletzt wegen seiner besseren finanziellen Ausstattung. Der mit Liquiditätsschwierigkeiten käm pfende Südtiroler Hauptverband stand hingegen immer auf schwachen Beinen, und jetzt haben die Mitgliedsgenossen schaften im Zeichen der Obst- und Wein absatzkrise alle Hände voll zu tun, um die eigenen Kassen nicht leer werden zu lassen. Es gibt