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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 06.10.1899
Physical description: 8
, Dr. Lueger) zu sich kommen. Der Kaiser versicherte, dass die erste That des neuen Ministeriums die Aufhebung der Sprachenverordnungen sein werde, und dass an ihre Stelle ein Sprachengesetz treten solle, das dem Parlamente sofort vorgelegt wird. -- Nachdem schon sicher war, dass ein Beamten ministerium kommen werde, wurde außer dem Grafen Clary auch derVorgängerThuns, v. Gautsch, als Chef desselben genannt. Man hat aber von ihm abgesehen, weil die radicale Opposition ihn entschieden ablehnte

, da er bei' der Schaffung der Badenischen Sprachenverordnungen mitgewirkt und später dieselben zwar durch neue, aber nicht bessere ersetzt hatte. Es wäre wohl auch etwas schwer von ihm zu verlangen gewesen, dass er seine eigenen Verordnungen widerrufe. So ist Graf Clary, der trotz seiner konser vativen Gesinnung auch bei den Obstructions- parteien als politisch unbescholten gilt, der Leiter der neuen Regierung geworden. Seine College» sind sämmtlich Beamte; vom früheren Ministerium Thun verbleiben nur Eisenbahnminister

v. Wittek und Landesvertheidigungstninister v.Welsersheimb. — Als Aufgabe des:?eiÄr Cabinets wird be zeichnet: dieAufhebung der Sprachenverordnungen und die Wahl der Delegationen. Dann soll es durch ein anderes, parlamentarisches Ministerium abgelöst werden; es soll demnach Nur ein Ueber gangs- oder, wie man auch sagt, Verlegenheits ministerium sein. Ohne ein Parteien- oderCoali-- tionsministerium glaubt mau in Oesterreich einmal nicht regieren zu können. Um dem Grafen Clary die Arbeit zu erleichtern

und dann abzutreten. — Ueber den Grafen Clary schreibt sie: „Der Vater des neuen Ministerpräsidenten war im Herrevhause ein eifriges Mitglied der (liberalen) Verfassungspartei. Der älteste Bruder des Cabinetschefs, Fürst Carlos Clary, ist da gegen ein eifriger Parteigänger der Clericalen und präsidierte wiederholt clericalen Veran staltungen. Graf Manfred Clary selbst ist bis her politisch nur wenig hervorgetreten. Im all gemeinen gilt er nur als gemäßigt-clerical, jedoch von „deutscher' Gesinnung.' Die „Narodni

Listy', das verbreitetste Jung- czechenblatt, sind natürlich voll Wuth und Grimm über die sicher bevorstehende Aufhebung der Sprachenverordnungen und wurden auch schon wegen ihrer Kritik der neuen Regierung kon fisciert. —^ Sie nennen die Einsetzung eines Beamtenministeriums unter Clary eine Öhrfeige für das czechische Volk, die nur mit rücksichtslosester Opposition beantwortet werden könne. Die staats rechtliche Bewegung werde jetzt umso mächtiger werden; Oesterreich werde keine Ruhe haben, solange

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 06.10.1899
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 80. Freitag, Politische Rundschau. Das neue Cavinek ist erst am 2. Oetober vollständig geworden. Erst an diesem Tage nahm der Kaiser die De mission des früheren Ministeriums an, ernannte den Statthalter von Steiermark, Grafen Manfred Clary-Aldringen, zum Acketbauminister und betraute denselben provisorisch mit dem Vor» sitze im Ministerrathe. Ferner wurde Welsersheimb neuerlich zum Landesvertheidigungsmimster, Wittek neuerlich zum Eisenbahnminister, Koerber zum Mi nister des Innern

, Oberlattdssgsrichtspräsident von Trieft, Kindinger, zum Justizminister, Ministerial- rath Chledowski zum Landsmannminister für Galizien ernannt. Sectionschef Hartel wurde mit der Leitung des Ministeriums für Cultus und Unterricht, Sectionschef Stibral mit der Leitung des Handelsministeriums und Sectionschef Kniazio- lucki mit der Leitung des Finanzministeriums be traut. Der neue Ministerpräsident Clary empfieng am 3-October die Abgeordneten Stürgkh, Hochen- burger, Kaiser und Pergelt, um die bevorstehende Einberufung des Parlamentes

desStefans- Ordens und den früheren Ministern Wittek, Ruber, Bylandt-Rheydt, Kast, Kaizl, Jedrzejowicz und Di Pauli den Orden der Eisernen Krone erster Classe. — Am 3. Oetober wurden die Minister Clary, Koerber, Kindinger und Chledowski vom Kaiser beeidigt. Die übrigen Leiter der Ministerien werden nicht beeidigt. Darauf erschienen die ab tretenden Minister zur Abschiedsaudienz. — Am Abend des 2. Oetober hatte das neue Cabinet die erste Ministereonserenz. Die Christlichsocialen hatten sich anfangs

, ebenso wie die Parteien der Majorität, entschieden gegen ein Beamtenministerium erklärt, hauptsächlich aus Furcht, dasselbe werde einen ganz liberalen Charakter tragen. Die jüdischen Namen Doctor R. v. Blumfeld und v. Klein gaben dieser Be fürchtung Recht. Dass diese Herren fallen gelassen wurden, constatiert die „Reichspost' mit Befriedi gung. — Das „Vaterland' begrüßt Clary als wohlwollend gesinnten Mann und wünscht, dass es ihm gelinge, die Absichten des Kaisers für Beilegung der Stürme

nicht in den Acten sind, die aber Vonseite der Verwaltungsbeamten die größte Beachtung verdienen, mit einem Worte, dass eine möglichst intensive Fühlung mit der Bevölkerung für jeden politischen Beamten Und insbesondere den Landes chef von der größten Bedeutung ist. Es genügt nicht für den Verwaltungsbeamten ein offenes Auge, er muss auch ein warmes Herz für die Bevölkerung haben.' Die Familie Clary stammt aus Italien. Zu den Zeiten der ersten Mediceer in Florenz waren die Vorfahren dieses alten Geschlechtes

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 14
Date: 06.10.1899
Physical description: 14
-Correspondenz). Wie«» 3. Oktober. Durch eine Reihe Allerhöchster Hand- schreiben, datirt von? 2. Oktober, hat Se. Majestät das Ministerium Thun enthoben und ein Beamtenministerium eingesetzt, in dem der bisherige Statt halter der Steiermark Graf Clary den Borsitz führen wird. Sprechen wir zuerst von den ab tretenden Ministern. Sie find unter schwierigen Verhältnissen seinerzeit - ins Amt berufen worden und^keme-wilsssal» oder politische Voreingenommenheit sollte verhindern, anzuerkennen, daß sie dem Staate

ein offenes Geheimniß, daß jener Staatsmann, der als die stärkste Stütze des provisorischen Beamten- Ministeriums gilt, der Minister des Inneren Dr. von Koerber berufen ist, auch später den Mittelpunkt und Träger des politischen Mi nisteriums zu bilden und so die Continuität aufrecht zu erhalten. Die Männer, die das neue Cabinet bilden, find durchwegs erfahrene und den Ruf hoher Thätigkeit genießende Beamte, speciell Graf Clary hat als Bezirks - hauptmanu in Wiener-Neustadt, als Regierungsrath

das neue sogenannte Beamten-Ministerium ernannt. Wir erhielten bereits Dienstag Vormittag fol gendes Original-Telegramm: „W ien, 3. October. Der Kaiser nahm in Gnaden die von dem Gesammtministerium Thun erbetene Demission an, ernannte Manfred Graf Clary und Aldringen zum Ackerbaumini« ster und betraute denselben provisorisch mit dem Vorfitz im Ministerrathe. Ernannt wurden ferner Graf Welserheimb zum Minister für Landesvertheidigung, Ritter v. Wittek zum Ei senbahnminister, v. Körber zum Minister

, v. Ruber, Graf Bylandt-Rheidt, Freih. v. Kast, Dr. Kaizl, R. v. Jedrzejowicz und Freih. v. Dipauli den Orden der eisernen Krone erster Klasse. Manfred Graf Clary und Aldringen ist zu Wien am 30.M^i 1852 als Sohn des Fürsten Edmund Moriz Clary und Aldringen geboren. Nach Beendigung seiner juridischen Studien an der Wiener Universität trat er zu Beginn der Achtziger-Jahre bei der Satthalterei in Nieder österreich in den Staatsdienst. In der letzten Session des steirischen Landtages hatte Graf Clary

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 14
Date: 06.10.1899
Physical description: 14
Vaterlande den inne ren Frieden und mit diesem alle seine Segnun gen und alle Kraft und Wohlstand wiederzu geben.' In der Rede, in der Graf Clary sich 5em steirischen Landtage vorgestellt hatte, ver sprach er seine Erfahrungen nicht nur aus den Allen, sondern durch den innigsten Kontakt mit der Bevölkerung schöpfen zu wollen. Für den Verwaltungsbeamten genüge nicht ein offenes Auge, er müsse auch ein warmes Herz für die Bevölkerung haben. Die Wiener Blätter besprechen in den Lei!« artikeln

auf die großen Schwierigkeiten hin, welche sich der Zusammensetzung eines neuen Ministeriums entgegenstellten. Dessen ungeachtet weist das Cabinet Clary Männer von großem Ansehen auf, die in regelmäßigen Zeiten sich der Sympathien aller Parteien zu erfreuen hätten. Die Aufgaben des neuen Cabinels besprechend, sagt das „Frdbl.' das selbe tritt das Werk in so schwieriger Situation an, daß im voraus gerechtfertigt ist, falls es hinter den Erwartungen zurückblicke. Gelingt es dem Beamtencabinet, die naturgemäßen

Wechselbeziehungen des Staates zu den deutschen Parteien zu erneuern und auf seine Nachfolger zu übertragen, so hat es seine bedeutsame Mission erfüllt. Das Vaterland begrüßt Clary als einen unserer allerbesten höheren Ver waltungsbeamten und einen ebenso vornehmen wie wohlwollend gesinnten Mann und sagt, wenn es dem neuen Cabinet gelingt, den In tentionen Sr. Majestät des Kaisers zu ent sprechen, werden die Stürme des politischen Lebens bald einer fruchtbaren Arbeit Platz machen. Das „Extrablatt' sagt

einer sehr ernsten Förderung von Industrie, Handel und Gewerbe in Oesterreich. Der k. k. Handelsminister Di Pauli.' Prag. 2. Okt. Die „Narodni Listy' nennt die Einsetzung eines Beamtenministeriums unter Clary eine Öhrfeige für das tschechische Volk, die nur mit rücksichtslosester Opposition beant wortet werden könne. Die staatsrechtliche Be wegung werde jetzt um so mächtiger werden. Oesterreich werde keine Ruhe haben, solange nicht die deutsche Herrschaft total vernichtet sei. Mien, 30. Septbr. Man vernimmt

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 06.10.1899
Physical description: 14
Clary als Platzhalter nicht be- zeichnet werden. Nichtsdestoweniger hat man sich sehr bemüht, sür den Posten eines „Ministers ohne Portefeuille' einen NichtParlamentarier auf „Ski' zu finden, den man, da er im Hause war, in dem poetisch veranlagten Hofrath v. ChledowSki glücklich entdeckt hat. Wergeradeaus denkt, wird schwer ver stehen, waS ein bureaukratischer Vertreter der pol nischen Schlacht« in einem neutralen Beamtenmini sterium zu thun hat. Ein weiterer Vertreter des Polenklubs

KabinetS Seine und Dr. ChledowSlr'S Ernennung wird, das ist wohl die politisch ernste Absicht de» Grasen Clary gewesen, der Fronde im Polenklub den Boden entziehen und daS Beamtenniinisterium vor der Opposition dieses Clubs, an die wir niemals glaubten, zu bewahren. An Stelle des zum Minister ohne Portefeuille, d. i. sür Galizien, ernannten Hofrathes Dr. v. ChledowSki tritt der bisherige Leiter des Preßbureau's im Ministerrathspräsidium, SektiouSrath Dr. RoSner, unter Beförderung zum Hofrathe. Graf

Claiy wird zu seinem Preßchef eine bis her politisch noch nicht hervorgetretene Persönlichkeit ernennen. Politische Nachrichten. Meran, S. Ok ober. Der Ministerpräsident Clary empfieng vor der Leiter fU<ß. Csanyi, der durch seinen eisernen Muth wenigstens bewies, doß auch er selber nur geringen Werth aus das Leben lege, rief dem Henker, all dieser ihm beim Umlegen der Schling« die Mütze vom Kopse stieß, zu: .Setzen Sie mir mein Käppel aus, ich verkühl' wich sonst!' Im Ganzen kann man sagen

der Sprachen verordnungen. In den deutschen Klubs und in der Wiener Presse haben außer der Ernennung de» Grafen Clary und deS Ministers des Innern Dr. v. Koerber auch die Namen der meisten übrigen neuen Portefeuilleinhaber sehr guten E i nd ruck gemacht. DaS gilt inSbesonderS von .Dr. v. Kindin ger, dem neuen Justizminister, von Dr. v. Hartel, der der Linken des Herrenhauses angehört, und namentlich von dem Leiter deS Handels ministeriums, Dr. Stibral. Wen» die deutschen Parteien

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