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Page 1 of 4
Date: 27.05.1915
Physical description: 4
. Mit ihm waren eine hübsche Tochter, Miß Clary Buxden, eine Anzahl Dienerschaft, die große Prätentionen rnachte, und ein junger Herr von etwa fünfundzwanzig Jahren, in dem, trotz seiner redlichen Bemühungen, als Brite zu wirken, man sofort den typischen Oesterreicher wahrnahm, den Oesterreicher aus gutem Hause mit all den charak teristischen Vorzügen und Nachteilen der Kaste. Er hieß Freiherr Johann v. W. . . . (es war ein bekannter Name) und man rief ihn Io, auf welchen Namen er tadellos parierte. Er war hübsch, heiter

, weltgewandt und sorglos leichtherzig. Die Miß Clary war in ihn *) Wir entnehmen diese hübsche Erzählung dem präch tigen „Almanach des Kriegsjahres 1914/15 der patrio tischen Frauen Oesterreichs". verliebt bis zum Verlobtsein und der Vater Bürden tolerierte ihn. Die englische Dienerschaft hatte an ihm hingegen viel auszusetzen. Aus ihren Bemerkungen ging hervor, daß dieser junge Baron der Sohn eines durch Leichtsinn deklassierten Wiener Aristokraten war, der vor Jahrzehnten Oesterreich den Rücken gekehrt

eingenommen hatte. Jetzt galt er als der Bräutigam. Mister Buxden schien resigniert und er trug ihn, Miß Clary kommandierte ihn anmutig, aber rücksichtslos, wie nur eine kühle, selbstgesättigte Britin es sein kann. Io schwamm so dahin im Dasein. Er hatte sich selber aufgegeben, er lebte dem Tage. And wenn er nicht deutsch gekonnt hatte, das unkorrekte an mutende Deutsch seines Vaterlandes, hätte er vielleichl schon nicht 'mehr gewußt, was ihn an Das deutsche Land knüpfte, nicht mehr empfunden

, daß österreichisches Blut in seinen Adern floß. Seine Zukunft lag in England. Sie würde in einer fortlaufenden Serie von „Imving a good Times“ bestehen, wenn er sich die Gnade Mister Buxdens und die Neigung der Miß Clary erhielt. Sport und Flirt, Reisen, Besuchmachen, ein Wohl leben mit wechselnden Bildern, ohne Tiefe, ohne Wär me und innerem Ziel, war sie, diese Zukunft. Anab hängig würde er nie sein. Inzwischen, bis ihm der Hochzeitstag angegeben wer den würde, die Stunde, wo er sich, tadellos gekleidet

, in dieser und dieser Kirche einzusinden hatte, um Miß Clary das einzige, was er besaß, seinen alten Namen» zu geben, inzwischen trieb sich Io auf den Tennisplätzen oder iin Kursaal Interlakens herum, die Hände in den Taschen, meist auf das Fräulein Buxden wartend, das auf ihn keine Rücksicht nahm. Die Bergwelt sah er sich Von unten an und beurteilte sie als eine Komplikation des Weltalls. Manchmal flirtete er mit den Verrückt angezogenen Schönheiten aus Paris und New-Pork, ebenso wie seine Braut mit den blasierten jungen

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 8
Date: 30.05.1915
Physical description: 8
. Die Miß Clary war in ihn verliebt bis zum Berlobtsein und der Vater Buxden tolerierte ihn. Die englische Dienerschaft hatte an ihm hingegen viel auszusetzen. Aus ihren Bemerkungen ging hervor, daß dieser junge Baron der Sohn eines durch Leichtsinn deklassierten Wiener Aristokraten war, der vor Jahrzehnten Oesterreich den Rücken gekehrt hatte und nach manchen Abenteuern und Irrfahrten in Groß britannien eine neue Heimat fand durch die Neigung einer Frau. Diese Frau war nur mäßig begütert

und hatte den Mann gezwungen, seine Individualität voll ständig aufzugeben. Er hatte sich in England naturali sieren lassen müssen und sein Kind wurde als Eng länder erzogen. Außer der fremden Staatsangehörig keit hatte es von den Eltern fast nichts geerbt. Jo war schon einige Zeit ein Anhängsel des Hauses Buxden, in dessen Bureau er ursprünglich eine kleine Stelle eingenommen hatte. Jetzt galt er als d er Bräutigam. Mister Buxden schien resigniert und er trug ihn, Miß Clary kommandierte ihn anmutig

, wenn er sich die Gnade Mister Buxdens und die Neigung der Miß Clary erhielt. Sport und Flirt, Reisen, Besuchmachen, ein Wohl leben mit wechselnden Bildern, ohne Tiefe, ohne Wär- nie und innerem Ziel, war sie, diese Zukunft. Unab hängig würde er nie sein. Inzwischen, bis ihm der Hochzeitstag angegeben wer den würde, die Stunde, wo er sich, tadellos gekleidet, in dieser und dieser Kirche einzufinden hatte, um Miß Clary das einzige, was er besaß, seinen alten Namen, zu geben, inzwischen trieb

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