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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 12.10.1899
Physical description: 8
des Ministerpräsidenten Grasen Clary ein Minisierrath statt, an rcm mit Ausnahme des nach Lemberg abgcecikten Ministers Chledowski, alle Mitglieder des CabinetS theilnahmen. Wien, 12. Oct. Die Brünner „Lidove Noviny' meldete, dass der Ministerpräsident Graf Clary in d«r Unterredung mit den Abg. StranSky und Zacek sich geäußert habe, dass er sichren Uebergang zu stabilen Zuständen, welchen das Beamlenministerium durch die Aushebung der Sprachenverordnungen herbeiführen soll, nur in der Einsetzung eines Ministeriums

der Rechten vorstelle, und dass er hinzufügte, ihm sei e» sehr un angenehm, dass er diesen Uebergang mit diesen Mitteln herbeiführen müsse, da ihm die Rechte sympathisch ist. Dem gegenüber ist das „Fremdenblatt' ermächtigt, zu erklären, dass dieser Theil der Meldung auf freier Erfindung beruhe. Graf Clary behauptete nichts mehr und nichts anderes, als dass feiner Anschauung nach gerade das Beamtenininistcrium geeignet ist, den Ueber gang zu parlamentarischen Zuständen zu bewerkstelligen. Gras Clary

. Lnibuch, 12. Oct. Der „Sloveuec' berichtet über die Unterredung, welche der Führer der conseroativen flovenischen Partei, Schnsterfchic, mit dem Minister präsidenten Grasen Clary hatte. Schusterschic erklärte, er werde mit den gemäßigten Parteien der Rechten zusammengehen uud dem Ministerium Clary, soweit dieses dem Charakter des UebergangSministeriums treu bleibe, keine Schwierigkeiten bereiten. Aus Schuster schic — meldet daL Blatt weiter — machte Gras Clary sowohl persönlich als auch bezüglich

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 16.12.1899
Physical description: 10
ein nehmen. (Zustimmung bei den Jungczechen.) Die Ver treter des böhmischen Volkes werden Alles aufbieten, um diese Regierung zum Falle zu bringen. Die Re gierung des Grasen Clary hat den Vertretern des deutschen Volkes dafür, dass sie jede parlamentarische Thätigkeit lahmlegten, dafür, dass sie durch Toben, Schreien und Gewaltaete, sowie durch Sprengung des Präsidiums jede parlamentarische Arbeit störten, dafür, dass sie hochverräterische Demonstrationen in und außer Oesterreich arrangierten und dafür

, dass sie uns mit preußischen Kanonen drohten, für Alles das hat die Regierung des Grafen Clary ... Präsident: Ich bitte, die Krone nicht in die De batte zu ziehen. Abg. Tekly: Dies beweist, dass man in Oester reich nicht das dynastische Volk, sondern nur Hochver räther belohnt. Die Ruhe wird nicht eintreten, so lange die Deutschen als bevorzugtes, als dominierendes Volk betrachtet werden. Oesterreich muss ein Hort der Gleichberechtigung für alle Völker

sein. Wir wollen nichts Anderes als jener Rechte theilhaftig werden, welche die Deutschen in unserem Lande als die Mino rität besitzen. . . . Einer Regierung, welche uns die Sprachenverordnungen geraubt hat, werden wir keine Vorlage, werden wir weder Geld noch Soldaten be willigen. Unser Losungswort ist: Fort mit Clary! Abzug Clary! (Beifall und Rufe bei den Jungczechen: Abzug Clary!) Nach den Reden der Abg. Krallk und Sileny er klärt König, er sei während der Debatte vom Abg. Dr. Fournier durch den Zwischenruf „Flegl' beleidigt worden

und Landtag nicht tagen, denn die Gemüther müssen beruhigt sein. Die erste Hälfte des Monats Jänner wäre hiefür am besten geeignet. Die Lösung wäre eine Coalition. „Mich wundert es', fuhr der Präsident fort, „dass dieser Gedanke von den Deutschen noch nicht aufgegriffen wurde, denn nur ein Ausgleich der Deutschen und Czechen und ein Coalitionsministeriunt können auf Jahre hinaus eine ruhige parlamentarische Thätigkeit sichern. Ich habe vor dem Grafen Clary große Achtung, aber ein Beamtenministerium

Ministerpräsident von Szell. Er wollte wissen, wie es in Wien steht im Abgeord netenhause und wie es mit ihm selber steht, damit er sich darnach einrichten könnte. Auch Szell hat seine Noth mit der Erhöhung der Quote. Die Berathung wird eben durch eine abgekartete Dauerrede unmöglich gemacht. Es heißt, v. Szell sei mit der Ueherzeugung nach Ungarn zurückgekehrt, dass der Ausgleich nicht vom Grasen Clary, sondern von einem andern Manne mit Hilfe des § 14 werde fertig gestellt werden. Die Frage, ob die Majorität

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 17.10.1899
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 83. Dienstag, „Brixener Chronik.' 17. Oetober 1899. Jahrg. N. Politische Rundschau. Der Keirtzsrath Wird nach der Eröffnung am 18. Oetober (11 Uhr vormittags) voraussichtlich nur zwei oder drei Wochen beisammenbleiben, worauf das Mini sterium Clary bis Weihnachten noch die Ge schäfte weiterführen wird, um dem kommenden Mann Platz zu machen. — Die Eröffnungssitzung des Herrenhauses findet am 18. Oetober um 4 Uhr nachmittags statt. Die Haltung der Christlichsorialen zur neuen

ist, so erscheint der Ankauf von czechlscher Seite umso wichtiger.' Die Jungtzechen bei Graf Clary. Der neue Ministerpräsident bleibt seinem Grundsatz, den er im Grazer Landtag ausge sprochen, auch als Chef der Regierung treu: seine „Erfahrungen nicht nur aus den Acten, sondern durch den innigsten Contact mit der Be völkerung zu schöpfen und zu erhalten'. Seit dem Antritte des neuen Amtes empfieng er fast täglich die Vertreter der verschiedenen Parteien, Abgeordnete des Reichsraths, aber auch der Land tage

. Auch ezechische Abgeordnete hat er zu sich beschieden. So den Führer der Czechen in Mähren, Dr. Stransky, der sofort die Unterredung mit Graf Clary in seinem Leibblatte veröffentlichte; mehrere angebliche Aeußerungen des Grafen Clary, z. B., dass seine Sympathien einem Mini sterium der Rechten gelten, wurden aber im osfieiösen „Fremdenblatt' sehr entschieden als erfunden bezeichnet. Der Jude Dr. Stransky hat sich dadurch in ein sonderbares Licht gestellt. -- Am 12, Oetober waren die ezechischen Ab geordneten

Dr.Paeak und Dr. Skarda bei Graf Clary; sie erklärten sich gegen die Auf hebung der Sprachenverordnungen und meinten ganz bescheiden: Das sei wohl der Lohn dafür, daiS das ezechische Volk die Interessen des Staates, des Reiches und der Dynastie bis zur äußersten Selbstverleugnung (!) gegen deren offenkundige Femde vertheidigte. Graf Clary bemühte sich, nachzuweisen, dass die radicale Bewegung unter den Deutschen von den Czechen überschätzt werde. In seiner Mehrheit sei das deutsche Volk loyal

, was sich bei den heurigen Manövern gezeigt habe. Zum Schluss erklärten die beiden Ab geordneten dem Grafen Clary: „Feindschaft zwischen Ihnen, Excellenz, und unserem Volke, so sind unsere Beziehungen.' Au« Deutschland. Der deutsche Kaiser hat in Potsdam die Königin Wilhelmine der Niederlande und deren Mutter Emma, welche daselbst zum Besuche ein trafen, feierlich empfangen. Kürzlich verabschiedeten sich die Gäste des Kaisers und kehrten nach Holland zurück. — Die Protestanten thun sehr entrüstet, weil der Papst

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 22.10.1899
Physical description: 18
Nr^127 Me?a»er Zeit»»«. Seite S liberalen Partei bei verschiedenen öffentlichen Kund gebungen entwickelten und im sogenannten „Pfingst- Programme' zusammengefaßten Programmes sein würde.' Minister Graf Clary empfieng vorgestern nachmittags die Abgg. Malsatti und Basevi. Malfatti legte die Verhältnisse in Südtirol und Körnten im allgemeinen dar, sowie die Südtiroler Sprachenverhältnisse in Amt und Schule und die Nothwendigkeit der Besserung derselben im Speziellen und präzisierte

dann die Wünsche der südtirolischen Italiener mit Rücksicht auf die Abtrennung deS Treutino von der Statthalter« in Innsbruck und die? autonome Verwaltung Graf Clary erklärte, er bringe den Italienern großes Wohlwollen ent gegen und werde bestrebt sein, den vorgebrachten Wünschen nach Möglichkeit gerecht zu werden, er warte aber seinerseits, daß die italienischen Abge ordneten der Regierung gegenüber Entgegenkommen zeigen und deren Bemühungen unterstützen werden. Abg. Basevi sprach über die Verhältnisse

in Trieft, besonders über die Herstellung einer zweiten Eisen bahnverbindung mit dem Norden der Monarchie und die rasche Fertigstellung der Triester Hasen bauten, da sonst Trieft von Fiume überflügelt würde. Graf Clary ersuchte auch Basevi, bei den Klubgenossen dahin zu willen, die Regierung zu unterstützen, und sagte die Förderung der Reali sierung der zweiten Eisenbahnverbindung, sowie die unverzügliche Inangriffnahme der Hafenbauten zu. Sowohl Malfatti als Basevi versicherten Clary

, daß die italienischen Abgeordneten die Regierung in deren Bestrebungen unterstützen werden. Gras Clary .empfieng gestern auch den Abg Salva - d ö r i und konferierte nachmittags auch mit Dr. Bärnreither und mit dem Abg. Dr. Schöpfer. Im Herrenhaus wiederholte Graf Clary seine im Abgeordnetenhaus? abgegebenen Erklär ungen und knüpfte daran die Bitte, das HauS wolle die Absichten und Bestrebungen der Regier ung, welche unter den schwierigsten Verhältnissen die Führung der öffentlichen Angelegenheiten über nommen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 01.10.1899
Physical description: 20
< hier eingetroffenen Statihalter Grafen Clary, serner den ehemaligen Minister v. Körber und die Abgeordneten Dr. Funke, Pergelt, Hochenburger und Lueger, sowie von der Rechten Povsche und Palffy. Die Führer der Linken er hielten vom Kaiser die Mittheilung, daß die Sprachenverordnungen aufgehoben werden. Sie sind über den huldvollen Empfang sehr befriedigt und gewannen den Eindruck, daß die Rückkehr zu einem deutschfeindlichen System nicht beabsichtigt ist, daß vielmehr die Bildung einer neu?n Majorität

mit Einschluß der Deutschen versucht werden wird. Wien, 29. Sept. Die Abendblätter bezeichnen einmüihig die Bildung eines Beamtenministeriums als sichergestellt und zwar höchstwahrscheinlich durch den Statthalter Grafen Clary. Wien, 3V. Sept. AuZ parlamentarischen Kreisen wird über die Audienzen der Führer der deutschen Opposition berichtet: Hochenbrrger verblieb ungefähr V» Stunde im Audienzzimmer. Der Empfang Pergelts dauerte 40 Min., der Luegers 20 Min. Die Herren hatten sich eines ausge zeichneten

Clary; Inneres Körber; Finanz Böhm-Bawerk; Landesvertheidigung Witte!; Unterricht Hartel; Justiz Klein; Handel Stibral; Ackerbau Blumfeld. Andererseits hieß es, Clary wird außer dem Präsidium auch den Ackerbau inne haben. Auch wurde als Leiter des Justizministeriums der Oberlandesgerichtspräsident in Trieft, Kindinger und als Leiter des Handelsministeriums Weigelsbcrg genannt. Wie», 30. Sept.*) Graf Clary Aldrin gen wurde gestern mit der Kabinetsbildung betraut. Vorläufig wurde für das Ministerium

des Innern Körber auSerfehen. WelferShcimb und Wittek be halten Ihre Portefeuilles. Die Intention des Monarchen ist, ein neutrales Beamtenministerium zu bilden. Der Kaiser hat gestern an die erschienenen politischen Persönlichkeiten das dringende Ersuchen gestellt, ein neues Ministerium zu unterstützen und den Parteistandpunkt dem allgemeinen Interesse unterzuordnen. Wien, 30. Sept. Graf Clary übernimmt provisorisch die Leitung deS Ministeriums und des Ackerbaues, Wittek und Wels ersheimb bleiben

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 06.10.1899
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 80. Freitag, Politische Rundschau. Das neue Cavinek ist erst am 2. Oetober vollständig geworden. Erst an diesem Tage nahm der Kaiser die De mission des früheren Ministeriums an, ernannte den Statthalter von Steiermark, Grafen Manfred Clary-Aldringen, zum Acketbauminister und betraute denselben provisorisch mit dem Vor» sitze im Ministerrathe. Ferner wurde Welsersheimb neuerlich zum Landesvertheidigungsmimster, Wittek neuerlich zum Eisenbahnminister, Koerber zum Mi nister des Innern

, Oberlattdssgsrichtspräsident von Trieft, Kindinger, zum Justizminister, Ministerial- rath Chledowski zum Landsmannminister für Galizien ernannt. Sectionschef Hartel wurde mit der Leitung des Ministeriums für Cultus und Unterricht, Sectionschef Stibral mit der Leitung des Handelsministeriums und Sectionschef Kniazio- lucki mit der Leitung des Finanzministeriums be traut. Der neue Ministerpräsident Clary empfieng am 3-October die Abgeordneten Stürgkh, Hochen- burger, Kaiser und Pergelt, um die bevorstehende Einberufung des Parlamentes

desStefans- Ordens und den früheren Ministern Wittek, Ruber, Bylandt-Rheydt, Kast, Kaizl, Jedrzejowicz und Di Pauli den Orden der Eisernen Krone erster Classe. — Am 3. Oetober wurden die Minister Clary, Koerber, Kindinger und Chledowski vom Kaiser beeidigt. Die übrigen Leiter der Ministerien werden nicht beeidigt. Darauf erschienen die ab tretenden Minister zur Abschiedsaudienz. — Am Abend des 2. Oetober hatte das neue Cabinet die erste Ministereonserenz. Die Christlichsocialen hatten sich anfangs

, ebenso wie die Parteien der Majorität, entschieden gegen ein Beamtenministerium erklärt, hauptsächlich aus Furcht, dasselbe werde einen ganz liberalen Charakter tragen. Die jüdischen Namen Doctor R. v. Blumfeld und v. Klein gaben dieser Be fürchtung Recht. Dass diese Herren fallen gelassen wurden, constatiert die „Reichspost' mit Befriedi gung. — Das „Vaterland' begrüßt Clary als wohlwollend gesinnten Mann und wünscht, dass es ihm gelinge, die Absichten des Kaisers für Beilegung der Stürme

nicht in den Acten sind, die aber Vonseite der Verwaltungsbeamten die größte Beachtung verdienen, mit einem Worte, dass eine möglichst intensive Fühlung mit der Bevölkerung für jeden politischen Beamten Und insbesondere den Landes chef von der größten Bedeutung ist. Es genügt nicht für den Verwaltungsbeamten ein offenes Auge, er muss auch ein warmes Herz für die Bevölkerung haben.' Die Familie Clary stammt aus Italien. Zu den Zeiten der ersten Mediceer in Florenz waren die Vorfahren dieses alten Geschlechtes

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 26.11.1899
Physical description: 20
Seite L M. 14» und noch sind. Darauf, daß Graf Clary aus M besserem Holze geschnitzt ist als sie und daß er auch ^ in,-dem Falle, wenn die offene Obstruktion der '-^-Tschechen die rechtzeitige Erledigung des Budget. Provisoriums, deS UeberweisungS- und QuotengesetzeS verhindern würde, zum § 14 nicht greisen würde, bauen sie ihre Hoffnungen, welche die nun für die StaatSnolhwendigkeiten gewonnenen Klerikalen, Polen und Slovenen theilen. Es paßt der Rechten und ihrem ehrenwerthen Präsidenten

müssen. Die Tschechen können ihn nicht aus den Angeln heben, — und die Geschichte der letzten fünfzig Jahre hat gezeigt, daß erst seit Taaffe daS öffentliche Leben in Oesterreich vergiftet, durch die Tschechen der Rassenhaß entfacht und die früheren k-nsolidierten politischen Verhältnisse auf den Kopf gestellt worden sind. Wie im Reichsrathe verlautet, soll der Kaiser fest entschlossen sein, weder Clary noch den Justiz minister Kindinger der Obstruktion der Tschechen zum Opfer zu bringen. starkes

Stück Naivetät dazu, von den Beschimpften auch noch zu fordern, sie sollten seine Aktionen unterstützen, um ihn vor seinen Wählern heraus zuputzen! UebrigenS hat Schönerer ausdrücklich gesagt, er glaube nicht, daß Graf Clary mit § 14 vorgehen werde. DaS ist nun die Meinung der anderen Deutschen auch. Diese aber richten dem gemäß auch ihre Taktik darnach ein, was aber Schönerer nicht thut; er wollte doch gegen Clary Obstruktion gemacht wissen! Mußte er dämm gegen die anderen Deutschen

sollte hier nicht auftreten!' StojalowSki erwidert: „Sie sind ein Mein eidiger! Sie haben drei Meineide geschworen! Sie Spion!' Nach StojalowSki erklärt der Abg. Franz Hofmann, die deutsche VolkSpartei unterstütze nicht in allen Fällen das Ministerium Clary. Sie wolle es nur als neutrales Ministerium betrachten und ihm keine Schwierigkeiten bereiten. Horiea sagt, das tschechische Volk sei bereit, alles für die Ehre der Nation einzusetzen. Redner schließt mit den Worten: „Entweder gibt eS einen Gott und ein Recht

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 14
Date: 28.12.1899
Physical description: 14
hat das Christenthum hemmend, sondern überall nur fördernd und bildend gewirkt. Das sind so einige Weihnachtsgedanken, welche sich manchem aufdrängen, der gegenwärtig die politische Lage in Oesterreich betrachtet. Man muss sagen, es steht nicht gut, es will nichts vorwärtsgehen; seit Monaten sind wir kaum um einen Schritt weiter gekommen. — Das Ministerium Clary, das erst vor 2'/r Monaten auf den Plan getreten, hat also schon wieder seine Demission gegeben, ohne dass es ihm gelang, die ihm gestellte Auf gabe

auch nur halbwegs zu erfüllen; die Verhältnisse liegen eben außerordentlich schwierig. Was die Haupt sache wäre, ein alle Nationalitäten gleich befriedigendes Sprachengesetz zu schaffen, ist unmöglich geworden, nach dem es nicht einmal gelang, die Staatsnothwendigkeiten, welche bis Neujahr geregelt sein müssen, parlamentarisch durchzubringen. Dieser Umstand hat den Rücktritt des/ Cabinetes Clary veranlasst, weil nur ein Ausweg bleibt, auf dem Wege des 8 14 vorläufig fortzuwursteln; denn der richtige

Weg ist diese Verordnungsmanier gewiss nicht, aber es hilft derzeit nichts anders, der Regierung bleibt leider nichts anders übrig. Der Kaiser nahm am 21. Dec. die vom Ministerium Clary erbetene Demission an und ernannte mit Handschreiben vom 22. den Geheimrath Wittek neuer lich zum Eisenbahnminister und betraute denselben pro visorisch mit dem Vorsitze im Ministerrathe; ferner er nannte der Kaiser den Freiherrn FZM. Wels ers- heimb neuerlich zum Landesvertheidigungsminister, Chlendowski neuerlich zum Minister; weiter wurden

bis 28. Nov. 1897. — 19. Gautsch bis 5. März 1898. — 20. Thun bis 3. October 1899, — 21. Clary fett 3. Oct. 1899. — Die kurzlebigsten Ministerien waren also: das Cabinet Kolowrat 3 Monate und 13 Tage, das Mini sterium Doblhöff 2 Monate und 23 Tage, das Mini sterium Holzgethan 26 Tage, das Ministerium Kiel mansegg 3 Monate und 10 Tage, das Ministerium Gautsch 3 Monate und 7 Tage; endlich das Ministerium Clary, das 2 Monate und 18 Tage im Amte war. Das Herrenhaus beschloss am Donnerstag, wie erwartet wurde

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