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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 21.05.1914
Physical description: 16
Wilhelm hat um die Besetzung Dnrazzo's durch internationale Trupp .: nachgesucht. So lautet ein Telegramm aus Rom, 19. Mai: Aus Valona wird hierher gemeldet: Der italienische Panzerkreuzer „Vettor Pisani" ist mit der dritten Torpedobovtsflotille gestern nachmittag hierher an gekommen. Während der italienische Konsul dem italienischen Admiral einen.offiziellen Besuch machte. Lebensbilder aus Monte Carlo. In seinem unlängst bei Karl Konegen, Wien 1, erschienen, beweglich'und ansprechend geschriebenen

Büchlein „Moyte Carlo, ein Mahnwort" erzählt Dr. jur. Armin eine ganze Reihe tragischer oder sonst bemerkenswerter Fälle von Opfern der Spielwut. Allgemein in Monte Carlo bekannt ist die Erscheinung eines alten spindeldürren Herrn mit sehr kurzem Paletot und Monokel. Es ist ein englischer Lord, der vor langen Jahren Millionen verlor, von seiner Familie fallen gelassen wurde und im Gnadenweg eine Pension von 10 Frank pro Tag von der Bank bewilligt erhielt. Jetzt ist die Bank nicht mehr so freigebig

, sie vergütet gegen Schuldschein und Versprechen späterer Rück gabe ein geringes Reisegeld als Abschied in die Heimat. In Turin lebt ein Angehöriger eines alten italienischen Grafengeschlechtes als - Bettler, nachdem er als junger Kavallerieosfizier seine Mil lionen nach Monte Carlo getragen hätte. Ein renommierter deutscher Arzt, Professor, mit enormen Einnahmen, erscheint alljährlich in Monte Carlo, um seine gesammte Johreseinnahme der Bank abzuliefern. Ein reicher Berliner Herr mit Familie und Kindern

erscheint alljährlich in Monte Carlo, um seine bereits verlorenen Tausende zurückzuholen. Der Verlust wird immer größer und, wenn er auch genug Mittel besitzt, um sich diese Extrava- ganzen zu leisten, so könnten mit den großen Mitteln doch höhere Zwecke erfüllt werden. In Genua wohnt ein kaufmännischer, s^nst zu verlässiger Angestellter mit gutem Gehalte, das er beinahe allwöchentlich prompt in Monte Carlo abliefert; schon seit Jahren hofft er auf den großen Tag, wo er mit Millionen beladen heim

wandert Zwischen Avignon und Montelimar passiert der Schnellzug ein prächtiges Besitztum mit Schloß, Anlagen, Höfen und Weinbergen. Die Besitzerin ging zur Zerstreuung nach Monte Carlo, setzte zum Amüsement mit kleinen Beträgen, geriet durch Verluste allmählich auf die abschüssige Bahn und verlor ihre sämtlichen Besitzungen durch Zwangs vollstreckung. Eine Dame, meine Nachbarin am Roulette, Deutsche, in vorgerückten Jahren, klagte mir schon j nach zehn Minuten, daß sie Jahre hindurch verlor

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.09.1916
Physical description: 4
so recht aus der Diese auf Und sagt: „Ja, ja, — wohl sell, schönern Tod Halt er keinen haben können, mei Bua . *. Herr gib ihm die ewige Ruah." — »Alles was recht isst'', meint ihr Nachbar, der Zoch» »Aber gffcheider war, Dein Bua, er lebet noch, Und es gäb gar keinen Krieg auf der Welt." Doch das Weiblein faltet die Hände still: »Am besten ist's halt da, wie der Herrgott will. Wenn Krieg ist, ist der Himmel offen Und der Sepp, Gott sei Dank, Er ist gut geschloffen!" Klara Pölt-Nordheim. Monte Carlo

im Kriege. Ungestörtes mondänes Leben. — Don der r>rvnt in den Spielsaal. — Di e Pariser Halbwelt. Don neutraler Sette erhalten die „Dresdener N. N." Nachstehende Schilderung des Lebens in Monte Carlo wahrend des Krieges: sche, aus 20 Kampfeinheiten bestehende Eskader beschoß er folglos die Höhen nördlich und östlich von Pervelia. Unsere Wasserflugzeuge vereitelten einen Angriff feindlicher Wasser flugzeuge auf Varna. örafßzernln und andere Oefterrcicber aus Bukaren in Wen angenommen. Wien

von der mazedonischen Front mit: Gestern traf keine Aenderung in der Lage der bulgarischen Truppen um Florina und ans der Höhe Kaimakcalan ein. Wer da gla'M, baß man in Monte Carlo während des Krieges puritanisch geworden wäre, ist von einem starken Irrtum befangen. Die mondäne Und demimvn- däne Leben pulsiert in Monte Carlo ebenso kräftig als wie je im Frieden. In den Spielsälen herrscht großer Andrang, nur daß statt biederer Deutscher und Oesterreicher, die vordem immer ein wenig oder mehr im „Drente et quarante

eingeleitet, denn Monaco ist trotz aller Freundschaft für Frankreich doch Ausland. Die Schwie rigkeiten müssen aber unüberwindlich gewesen sein, denn dieser Plan kam nicht zur Ausführung. Dafür, wohl um der gewaltigen Entente die Freundschaft des noch gewaltigeren Monaco zu erhalten, erteilten die franzö sischen, englischen und russischen Militärbehörden ihren verwundeten oder erholungsbedürftigen Offiizeren be reitwilligst Urlaub nach Monte Carlo. Und in Monte Carlo hat man dafür gesorgt

, daß den Urlaubern die Zeit nicht lang werde. In Monte Carlo hat die fast völlig vereinsamte Halbwelt von Paris ihren Einzug gehalten. Es wird von diesen Persönlichkeiten ein Luxus entfaltet, der einfach Stau- Der Angriff der Russen auf die Höhe 1279 nördlich von Armenik scheiterte. Die feindlichen Bataillone wurden in Un ordnung zurückgeschlagen. Im Moglenitzatale und an beiden Ufern des Wardar schwaches Artilleriefeuer. Im Strumatale und längs der ägäischen Küste herrscht Ruhe. Berlin, 22. September. (Amtlich

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 19.10.1934
Physical description: 6
Luigi, Me rano; Dr. Depretis Renzo, Rovereto; Bontadi Leo, Rovereto; Grigoletti Giorgio, Rovereto; Serg. Schimmenti Franco, Merano; Schwarz Giovanni, Merano; Moretti Giovanni, Merano. Gruppen der Schießstände: Merano: Riva 136, Fiorini 130, Egger 118, Schwarz 113; Rove reto: Depretis 12g, Grigoletti IIS, Bontadi 117. Meisterschaft und Gruppenwettkampf. Offi ziere: Cap. Diana Francesco, Cap. Abondanti Arturo, Sott. Ten. Brangiardi Renzo, Sott. Ten. Angileni Francesco, Cap. Abate Carlo, idem

. Unteroffiziere und Soldaten: Serg. Magg. Schimmenti Franco, Sold. Guzzinati Ottone, Cap. Diazzi Angelo, alle vom 231. Jnf.- Regiment Merano Militär - Gruppenwettkampf: 231. Infanterieregiment Merano E in z e lm e i st e r f ch a f t. U.N.U.C.J.: Wenter Carlo, Merano; Dr. Larcher Giuseppe, Merano; Baron Fiorio Antonio, Merano. idem. O. N. D.: Riva Luigi, Merano; Manto vani Pompeo, Merano: Dr. Paggetti G., Merano. Se r i e n s ch e i b e n: Zöggeler Giuseppe, Me rano; Langer Bruno, Bolzano; Cent. Fiorini

G., Merano; Serg. Magg. Schimmenti Franco, Me rano; Lafogler Simone, Bolzano; Riva Luigi, Merano: Müller Rodolfo, Merano; Langer Anto nio, Bolzano-, Egger Giuseppe, Merano; Lageder Luigi, Bolzano; Haller Giovanni sen., Merano; Sonvie Simone, Tirolo; Bauer Giovanni, Lana; Hofer Carlo, Glorenza; Dr. Depretis Renzo, Rove reto; Proßliner Francesco, Bolzano; Rainer Se bastiano, Senates; Weiß Giov. Bà, Merano; Ho fer Antonio, Vipiteno: v. Dellemann Luigi, An driano; Ungericht Giuseppe, Tirolo: Wagger Gior gio

, Lagundo; Gufler Giuseppe, S. Martino; Wen ter Carlo, Merano; Moretti Giovanni, Merano; Pöht Luigi, Scena; Fahrner Carlo, Merano; Un- terlechner Carlo, Gries; Ladurner Antonio, Me rano; Unterlechner Francesco, Gries. G l ü ck s fch e i b e: Langer Bruno, Bolzano; Schwarz Giovanni, S. Martino; Langer Antonio, Bolzano: Serg. Magg. Schimmenti Franco, Me rano; Cent. Fiorini Guglielmo, Merano; Grigo letti Giorgio, Rovereto; Moretti Giovanni, Me rano; Gufler Giuseppe, S. Martino; Riva Luigi, Merano; Lafogler

Simone, Bolzano; Müller Ro dolfo, Merano: Lochmann Andrea, Foiana; Hofer Carlo, Glorenza: Lageder Luigi, Bolzano; Weiß Giov. Batt., Merano: Zöggeler Giuseppe, Merano; Wagger Giorgio, Lagundo; Egger Giuseppe jun., Merano: Delucci Antonio, Merano; Schwarzer Giovanni, Appiano; Unterlechner Carlo, Gries; Sonvie Simone, Tirolo; Dr. Depetris Renzo, Ro vereto; Haller Giovanni jun., Merano; Kröß Carlo Merano: Mantovani Pompeo, Merano: o. Delle mann Luigi, Andriano: Riß Tommaso, Merano; Proßliner Francesco

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 22.10.1955
Physical description: 12
. Innerlich sagte er •in Gebet um Hilfe — nicht für ■ich, sondern für seine Frau, die zu litten *r nicht Manns genug war. Die alte Maddalena stand in ihrer schmutzigen kleinen Küche beim Herd und rührte in einem Topf. Ein dumpfes Gepolter, das aus dem schwarzen Eichenkasten kam, ließ sie hinblicken. Die Tür des Kastens öffnete sich und Carlo, der Einbrecher, trat heraus. „Schau, schau“, lachte ihr ein gefallener, zahnloser Mund, „du Faulpelz hast also doch nicht ver gessen, daß ar’ eiten muß, wer es sen

will!“ Sie trat heran und spie dreimal nach Carlos lederner Werk zeugtasche, wobei sie unverständli che Worte murmelte. „Schon gut, Alte“, brummte der Mann unfreundlich, „sieh lieber zu, daß du mir nicht über den Weg läufst! Es könnte Unglück bringen." Mit ein paar Schritten war er bei der Küchentür. „Schieb nicht den Riegel vor", sagte er noch, bevor er ging, „wer geht, weiß nie, wie er zurückkommt.“ Carlo konnte das alte Weib nicht ausstehen. Eigentlich konnte nie mand von der Gilde die alte Mad dalena

leiden, obwohl es kaum einen gab, der noch nicht bei ihr untergeschlüpft wäre. Erst wenn einem die Polizei auf den Fersen sitzt, läßt sich der Wert eines si cheren Verstecke« richtig ermessen. Und bei der Alten gab eg ein sol ches Versteck; eine verborgene Kammer, zu der es keinen anderen Weg gab als durch den schwarzen Kasten in der Küche. Darauf wa ren die alten Greifer noch nie ge kommen, sooft sie das alte Ge mäuer auch setton durchsucht hat ten. Carlo bewegte sich pfeifend die Rua Casilla hinab

. Was die Ta- | sehe enthielt, die er lässig unter S dem Arm trug, erriet niemand. Bald war Carlo am Ziel. Die Kas senräume der Banca di Viestra be fanden sich im Hintertrakt eines alten, gepflegten Hauses, das ein großer Garten umgab. Es dauerte keine fünf Minuten, bis Carlo eines der geschmiedeten Fenstergitter so weit hatte, daß er sich in den da hinterliegenden Raum schwingen konnte. Da war auch schon eine der Kassen, ein altes, gewichtiges Ding. Interessiert trat er näher, um den Mechanismus zu prüfen

. Ein leises Geräusch, das von ne benan kam, ließ ihn aufhorchen. Der Einbrecher versteckte die Ta sche mit dem Werkzeug hinter einem Schreibtisch, sprang ein paar Schritte zur Seite. Da öffnete sich auch schon die Tür und ein junger Mann trat herein. Carlo stand wie erstarrt. Auch der andere schien nicht wenig überrascht, jemand hier zu treffen. Er war gut gekleidet und schien Irgendwie zur Bank zu gehören. Tausend Gedanken schossen dem Einbrecher durch den Kopf. Sollte er einfach davonrennen

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Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 15.02.1928
Physical description: 8
der Staatspolizei Trient. Mit Genehmigung des Verfassers Nachdruck verboten. 9 IX. Minen und Gegenminen. „Und Sie glauben mit Bestimmtheit, in dem Manne den Bankräuber Carlo Volpe aus Trient erkannt zu haben, Herr Kommissär?" „Es ist kein Zweifel, Eccellenza, ich selbst habe seiner zeit in Trient einen großen Teil des Prozesses gegen Volpe geführt. Ich habe ihn und seine Handschrift aus de« ersten Blick wiedererkannt. Wir haben gestern auch sofort auf telegraphischem Wege einen gerichtlichen Haft befehl

sein graues Haupt. „Der gute Fürst schätzt meinen Einfluß wohl zu hoch! S' ist eine böse Sache! Die Verhaftung des allbekannten Sekretär der „Pro Patria irredenta" im diesem kritischen , Augenblicke, wo ganz Italien auf einem Vulkane steht! Dies kann die unberechenbarsten Folgen haben." „Es ist das einzige Mittel, das unsere Sache retten kann. Ich glaube, nicht zu viel zu 'sagen, wenn ich be haupte, daß die Irredenta mit ihrem Sekretär Carlo Volano siegt oder fällt. Er ist die eigentliche Seele der ganzen

Bewegung, — die anderen sind nur Marionetten, die er geschickt am Schnürchen führt. Gelingt es uns, der Viper ihren Giftzahn zu entreißen, wird sie ein uns ungefährliches Reptil. Wenn uns Eccellenza dabei die Hand zur Hilft reichen, erweisen Sie auch Ihrem Vaterlande, das eine ge wissenlose Partei aus unsauberen Motiven an den Rand des Abgrundes gestoßen hat, einen unschätzbaren Dienst." „Recht schön — in der Theorie, Herr Kommissär, doch in der Praxis höchst gefährlich. Carlo Voland ist in Ita lien

schon populär." „Nicht Carlo Volano ist es, Eccellenza, dessen Ver haftung wir verlangen, sondern Carlo Volpe, der den Tresor der Kreditbank in Trient erbrochen und Hundert tausende daraus geraubt hat. Zur Beobachtung unserer Emigrierten der Botschaft in Wien zugeteilt, ist es mir ge lungen, den von der österreichischen Polizei gesuchten ge meinen Verbrecher zu entdecken. Was verschlägt es, daß er sich einen Namen .zugelegt hat, der in gewissen Kreisen dieses Landes populär geworden

? Nicht der Sekretär der „Pro Patria irredenta" Carlo Volano, sondern der Kassen räuber Carlo Volpe soll uns ausgeliefert werden. Kann diese Forderung verweigert werden, Eccellenza, wenn in Italien auch nur ein Funke Rechtsbewußtseins noch glimmt?" „Gut denn, Herr Kommissär, vermelden Sie Ihrem Chef und auch dem Fürsten Bülow, daß ich Ihren Wunsch zu erfüllen versuchen werde, — vielleicht ist es der letzte. , Dienst, den ich Ihnen noch zu erweisen vermag. Die Ver antwortung für alle seine Folgen lehne ich aber ent

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Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 15.09.1927
Physical description: 8
vorauszusehen, daß der Brief in der ! Oeffentlichkeit des Auslandes, zu Mißdeutungen Anlaß Im Reiche der Erlöser. Aus der Werkstälte der Irredenta. 2. Teil Krimmalskizzen von Kofrat Jos. Erler ehem. Leiter der Staatspolizei Trient. Mit Genehmigung des Verfassers Nachdruck verboten. 4 lV. Das Keim der Irredenta. Durch eine in der Rückwand des Tinelles befindliche Türe geleitete Carlo seinen Freund Vittorio in das „Pur- gatario," einen ziemlich geräumigen Saal, im modernen englischen Stile

Oberdank, in der rechten Hand ^ Fahne der Freiheit, in der linken eine Bombe haltend n ° mit dem rechten Fuße den geborstenen österreichischen ^appelaar zertretend. Vor dieses Standbild hatte Carlo Volano-Volpe seinen Freund Vittorio Castelloni geführt. „Hier kannst du dein „Pater Peccavi" beten, mein Junge. Du siehst, daß unsere Ideale auch in der Maison de France hochgehalten werden. Nun stehen wir knapp am Ziele. Das nächste Morgenrot kann uns die Krönung unseres Werkes, die Erfüllung unserer

, wie in seiner Nähe ein ziemlich wohlbeleibter Herr mit blondem Schnurrbarte und beinahe germanischem Typus einem hoch gewachsenen schlanken Manne mit schwarzen blitzenden Augen und dunklem Spitzbarte lächelnd die Hand reichte. „Dr. Bortolotti und Dr. Sebastiani, sieh, die sind auch da!" „Schwarz und rot, einst in der Heimat, feindliche Pole, hier gute Freunde. Zwei Großaugure, die ver ständnisinnig lächeln, da sie sich auf unserem neutralen Boden begegnen," bemerkte spöttisch Carlo. „In einem Punkte

sind sie übrigens schon zu allen Zeiten gleichen' Sinnes gewesen, — sie haben stets viel leichter ihre Ueberzeugung als ihre Wäsche gewechselt. De gustibus non est disputandum. Uebrigens ist es höchste Zeit, daß ich dich mit den Koryphäen unseres Bundes, soweit die selben heute hier anwesend sind, bekannt mache." Carlo stellte nun seinem Freunde eine Reihe voch Herren vor, wobei es sich zeigte, daß er mit seiner Behauptung, die eigentliche Seele des Vereines zu bilden, keineswegs großsprecherisch geprahlt

sie dann mit strahlender Miene Carlo. „Bitte, lieber Freund, teilen Sie dies den Versam melten mit." Carlo setzte die auf dem Tische befindliche Glocke in kurze Schwingung. Im Saale verstummten sofort alle Gespräche. „Meine Herren, ich habe Ihnen eine hochinteressante erfreuliche Mitteilung zu machen. Unser Bundesbruder Conte Francani depeschiert soeben aus Rom unserem ver ehrten Präsidenten, daß heute abends der König die Mi nister Salandra und Sonnino in besonderer Audienz emp fängt, um ihnen — wie aus dem Quirinale

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.11.1930
Physical description: 8
-blich kur- zuvor von seinem Herrn satt zu Tode gepeitscht worden war, und durchquerte die schmale Flut- ruederung zwischen Insel und Festland just in dem Augen blick. da das Grausige seinen Anfang nahm. Die Kolonisten der Küste verlachten seine Beteuerungen. Sie versicherten, daß er schon Tage zuvor im Haien von Bolama sich umher getrieben habe, ein Wichtigtuer und Tagedieb sei und aus Rache für geahndete Faulheit die ehrbare Person des Fera Gruize und die seines Bruders Carlo im Tode

noch mit Schande beflecken wolle. Fera Gruize. wenn man Mulug also glaubt, war un gefähr ein halbes Jahr vor der Vernichtung auf die Plan tage Jobal zu seinem älteren Bruder Carlo gekommen und von diesem als eine Art Aufseher oder Inspektor über die Besitzung gesetzt worden. Er muß ein eigentümlicher, unbe herrschter Mann gewesen sein. Carlo kümmerte sich nicht darum. Lächelnd ließ er den Bruder gewähren. Er hatte Juanda vor einem Jahre geheiratet und war glücklich. Aber Juanda war jung und nahm gern

todeszuckend vor die Schwelle des Hauses. Larven von Käsern, von Gril len, blutrote Zimtspinuen klebten zerquetscht an den Schuhen Feras, wenn er des Mittags von den Feldern heimkam. Grün und golden war sein schwarzes Haar, angestaubt von dem unermeßlich rinnenden Blütenmehl des Dschungels. In diesen Tagen ging eine zuerst kaum merkbare, dann aber um so seltsamere Veränderung in dem Wesen der bei den Männer vor sich. Ge schwiegen viel, lauerten, brachen plötzlich aus. Und als Fera Carlo

. Fera wischte ihn fort. Am anderen Morgen schoß Fera zweimal auf Carlo und fehlte. Mit einem Fluch warf er ihm den Revolver nach. Carlo hob ihn aus, steckte ihn ein und ging weiter. Er ging geduckt, furchtsam, sein Oberkörper schwankte. Papageien lärmten. Die Affen trommelten ein wildes Gelächter im Gestrüpp. Carlo schlug einen Bogen und schlich zum Hause zurück. Hinter einem Alanybuich duckte er sich, lauerte. Juanda lag in der Hängematte auf der Terrasse und schaukelte sich träge.. Das rechte Bein

hing lässig baumelnd aus dem seidenen Netzwerk und schleifte den kleinen roten Pantoffel auf dem vor Hitze knisternden Holzboden hin und her. Carlo starrte, da sah er. zehn Schritte von sich entfernt. Fera hinter einem Tamarindenbaum geduckt gleich wie er selbst. Die Alany- staude ächzte, regnete Duft. Fera blickte sich um. Gleich- mütig schlenderte er vorüber, hinauf zur Terrasse. Juanda hob den Kopf.

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.01.1928
Physical description: 8
gezogen. gkl«eb- Nachen mit Lohengrin dahin, Gotlfried läßt die zntfedte » langsam zu Boden sinken. „Des Teufels Anteil" Oper von 21 über. Inhaltsangabe zur Uebertragung durch Radio L am 8. Februar, 15 Uhr. ?mer Erster Aufzug. Rafael bekennt seinem Hofmeister er einer Putzmacherin zuliebe Schulden gemacht habe. des Gespräches erzählt ihm Vargas von des Konrgs wfp» der ein Mädchen, das sich seinen Zärtlichkeiten, wer s,!^, andern (Rafael) liebte, durch die Flucht entzogen, ß hält. Carlo Broschi

diesen aber dazu, wW Zeit wieder in den Ministerrat zu gehen. Daraufhin e«m Königin Carlo zum Hofkapellmeister und bestimmt P,«u Schwester als Edeldame an den Hof zu bringen. Rafael M ) auf Carlos Fürsprache sein Fähnrichspatent. Vargas hat w Dienste vom Großinquisitor den Posten eines Türstehers eMs Rafael erzählt ihm, daß Carlo der vermeintliche TcM , <• immer die Hälfte von allen Gewinsten fordere. Jwfp? Casilda. Carlos Schwester, am Hofe, erkennt seine gmevtef^. macherin wieder und bestürmt sie mit LiebesbcteunMM

-- eintretenüe König sieht Rafaels Werben, erkennt das wieder und übergibt den stürmischen Liebhaber dem sitor zur Bestrafung. Au.ch Carlo, der Rafael retten ergriffen. Sein Gesang stimmt den König neuerdings weiß den: König einzureden, daß Rafael Casildas Gatte M- fo läßt sich der König bestimmen, nur um dessen vernE Frau in der Nähe zu haben, Rafael zum Obersten zuf^ Dritter Auszug. Palastsaal in Aranjuez. Carlo hat die Uv um eine Unterredung gebeten, da er des Großinquisitors^ durchschaut hat. Er hofft

, durch Bargas noch rnehr zu erbittet sich dafür nur der Königin Zustimmung M Heirat mit Rafael. Die Königin erzählt ihm, daß REt seinem verstorbenen Onkel viel Geld erhielt. Natürlich qi Carlo auch hier roieder seine vertraglich zugesicherte Casilda dann auf ihres Bruders Rat bei Rafaels Cietwfrt so tut, als wäre eine unsichtbare Person hier, hie Anteil an den Zärtlichkeiten verlange, gerät dieser ^ Raserei, daß er dem König alles berichtet. Schon vem ^ Großinquisitor zu triumphieren, da ruft die Königin

Carlo^ Der König, der Carlo in Erinnerug an seine betörende in der Tat für einen Zauberer hält, will ihn erdolchen. ^ Carlo, bevor der König seine Absicht verwirklichen » cn f; 3 Gespräch auf seine Schwester zu bringen, der man eineri r Schimpf antun wollte, und auf des Königs Geheiß, zu der Uebeltäter mar, flüstert er ihm zu: „Eure Mwestai- König erkennt sein Unrecht, vereinigt Casilda mit Rasaei, «!« Carlo zum Marquis und findet trotz der Ränke des GMf sitors.'der ihn einer anderen Fürstin

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 30.07.1902
Physical description: 12
. = Herausgeber, den Tagesblättern wurde der Polizei Unfähigkeit und Gleichgiltig keit vorgeworfen. Der Polizeidirektor nahm für einige Wochen Urlaub im Amte und übergab den so undankbaren Posten seinem Stellvertreter. Er zog sich für eniige Zeit zur Erholung in ein entferntes Gebirge zurück; denn eine Abspannung nach der erfolg losen Jagd und Hast war ihm ein Bedürfnis. Mit einem Schlage schienen die Falschmünzer ihre Operationen wieder aufgegeben zu haben. Sie hatten sich teils nach Monte Carlo, teils

wieder von mir wollen? Wir sind ja fertig miteinander und haben miteinander abgerechnet. Zum Teufel, ich wette, sie haben ihren Anteil schon wieder durchgebracht." Er betrachtete die Poststempel. „Monte Carlo! Wiesbaden! Das stimmt. Ich hätte mir denken können, daß sie sich dorthin gewandt haben, wo die Kugel auf dem grünen Tische rollt. Dumme Teufel! Sie ruhen nicht eher, als bis sie von der Polizei, die ja rein wütend sein soll, entdeckt sind und ich dann mit ihnen, wenn ich mich nicht bei Zeilen aus dem Staube mache. Laß sehen

, dem es einfallen würde, den Brief zu öffnen, sofort weiß, mit wem er es zu thun hat und was sie mir berichten! Sie scheinen zu ahnen, daß ich nicht in die Patsche ginge, ohne sie ebenfalls mit hineinzuziehen. Gewiß haben sie Monte Carlo und Wiesbaden schon wieder verlassen und erwarten meine Antwort anderswo, sonst hätten sie die Briefe nicht dort auf die Post gegeben." Langsam und bedächtig hielt er eines der Blättchen nach dem anderen in einiger Entfernung über die Flamme. Sie färbten sich zuerst gelb

, dann braun, zugleich traten aber in kräftigem Schwarz die Schriftzüge, die mit einer _ sympathetischen Tinte geschrie- ben waren, deutlich hervor. Er las. Seine Ahnung hatte ihn nicht getäuscht. Der „Hohen elber" schrieb: „Prokop! Soeben berich tet mir der „Schweidnitzer", daß er mit seinem Gelde zu Ende ist. Mir geht es ebenso. Das verfluchte Spiel m Monte Carlo hat mich in kurzer Zeit total ausgebeutelt. Wie ge wonnen, so zerronnen! Die Quelle muß noch einmal flie ßen, unwiderruflich zum letz tenmal

. Moses, schlage noch einmal an den Felsen! Heute reise ich von Monte Carlo ab, um mit dem „Schweidnitzer" auf Schloß Bardenfels an der Grenze zusaiümenzutreffen, wo wir durch den „Hidalgo" Dei nen Bericht erwarten, ob die B. Hartmann v. An der Lahn-Hochbrunn. Luft bei Dir sauber sei, um uns wieder einmal zusammenfinden zu können, zum letzten Male. Weigere Dich nicht, es muß sein." Aehnlich lautete auch das Schreiben des „Schweidnitzers", nur war dort die beigefügte Drohung noch schärfer gehalten. Pro

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 31.01.1929
Physical description: 8
„Neueste Zeitung« Nr. 26. Seite 3. D!e Fahrt der gnrsbrucker Wagen von Riga nach Monte Carlo. Unerhölte Strapazen hinter Königsberg. — Der Kamp? gegen Schnee und Rebe». Donnerstag den 31. Jänner 1929. Die Landwirtschaft in Tirol. Die BudgeLberatttttg im Landtag. Innsbruck, 30. Jänner. Die Debatte über den Voranschlag geht im Landtag nur langsam vorwärts. Zn jedem Kapitel wird viel ge sprochen, dabei aber sehr wenig Neves oder Bemerkens wertes vorgebracht. Man merkt dies an dem mangelnden

auf die wirtschaftliche Lage der Alpenländer Rücksicht nehmen. Innsbruck, 30. Jänner.' Nun ist auch die 'längste und fchjwierigfte Winter- wertungssa'hrt, die Heuer unter den w i d e r l i ch st e n Witternngsverh8ltuissett staägefnnden hat, zu Ende. Die B i l a n z der heurigen Sternfahrt nach Mente Carlo ist aber schon deshalb als sehr traurig zu bezeichnen, weil trotz sorgfältigster Vorbereitung und der größten sportlichen Leistungen und UeSeranstren'g.un- gen, die Bedingungen der Ausschreibungen hinsicht lich

Geschwindigkeit und Zeit von den exponiertesten Startorten nicht e i n g e halten werden konnten. Von über 90 Nennungen sind nicht ein Drittel in Monte Carlo angekommen. Die schwierigsten Strecken waren die von Athen und Riga nach Monte Carlo. Die in Athen startenden Fahrer mußten aber schon vor Ueberquevung des Balkans wegen U e b e r s ch w e m m u n,g e n a u f g e b e m Mit dem Start irr Riga nannten 21 Teilnehmer aus ganz Europa. Von diesen konnten schon nur mehr 15 auf der Hinfahrt nach Riga kommen

und «nr vier davon erreichten Monte Carlo, und zwar die drei Steyrfahrer Ing. Jaufer. Dr. Holzknecht und Guilleanme. sowie ein Minervawagen. Alle anderen blieben aus dex, Strecke. Aus diesen trockenen Ziffern kann wohl am Vesten ermessen werden, welch übermenschliche S ch w i e r i g k e i t e n zu überwinden rvaren. Es wurde allgemein anerkannt, daß vor allem die Steyrwagen Ing. Jan fers und Dok tor Holzknechts mit Insassen den Hauptanteil an der Freimachung der so stark verwehten Stellen nahmen

und mit tags Brüssel erreicht. Nach der belgisch-französischen Grenze wurde aber der Nebel wieder derart dicht,, daß an ein sloties Weiterkommen nicht zu denken war. Der Nebel war so dicht, daß man oft ohne Licht mehrSicht hatte. Man suchte sich auch dadurch zu helfen, daß sich ein Mitfahrer aus das Trittbrett stellte, um besser beobach ten zu können. Wenn sich auch die Verhältnisse in Süd srankreich etwas besserten, so konnte Monte Carlo leider nicht mehr rechtzeitig erreicht werden. Trotz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.11.1930
Physical description: 8
an einem Baumknorren und stellte Mulug, den Diener, als Wache auf. Der Anschlag mißlang, Mulug band den Herrn los. Ja. Fera kam sogar am Abend auf die Terrasse, trat vor den aufspringenden Carlo hin und bat ihn um Verzeihung. Carlo blickte zaudernd, kaute am Bart und stellte die Be dingung, daß Fera morgen früh unverzüglich Jobal ver lasse, widrigenfalls er Anzeige beim Gouverneur erstatte. Im übrigen forderte er bis morgen früh den Schlüssel seines Zimmers. Fera nickte, setzte sich, sah stumm vor sich nieder

und trank. Er trank sehr viel. Mulug sah es vom Garten aus, in den er sich verkrochen hatte. Carlo trank auch. Ne- .ben ihm saß Juanda. Mulug hörte, daß von der Heimat die Rede ging, in d;e Fera zurückkehren sollte. Fera habe das Fieber dieses verteufelten Sommers im Leibe, vieles fei ihm. bei Gott, >chon darum verziehen, aber . . Da nahm Juanda Feras Barette zwischen die Zähne und Carlo schwieg. Er trank. " Brüder tranken sich zu. Tiefe Stille summte. Die Nacht- lärmten nicht mehr. Wunderlich

""d seltsam verspann Schweigen das sonst von so gierigem Leben erfüllte Dunkel. Der Mond vermummte sich mit bläulichem Gedünst, hing einen Augenblick, eine rote, grinsend starre Maske, an dem Giebel des Hauses und verkroch sich wieder hinter den laut los atmenden Palmenwäldern. Juanda wollte ans Meer, wollte fort, in die Heimat, nur fort. Sie drehte sich seufzend im Liegestütz!, kreuzte wippend die Füße. Carlo wurde un ruhig, blinzelte ängstlich, befahl ihr zu bleiben. Fera trank, spielte, lachte

, stampfte. Er schien den knisternden, aus gedörrten Boden der Terrasse zerschmettern zu wollen, so stampfte er, und Mulug lief in großer Angst. Ms er aus dem Garten in das leise saugende, schmatzende Dunkel des Waldes hinüberglitt, blickte er sich noch einmal um. Fera stand aufgereckt, die Gitarre mit beiden Händen am Griff brett gepackt, vor Carlo, der wankte, um sich griff,- zusam menbrach. Juanda schrie gellend und floh in den Garten hinein. Fera rannte ihr nach. Da packte Mulug das Grauen

. Besinnungslos lief er den Waldpfad hinab zum Strand. Er hörte es hinter sich keuchen. Er sah die Frau. Ge strüpp umrang sie, Lianen schnürten; sie riß und stürzte sich springend vorwärts. Hinter ihr schnob Atem aus Unterwelt, fegte ein lohender Schatten, blies Glut und Schwüle und vereinigte sich mit dem jäh aufzischenden Wind, der Mulug ins Boot trieb. Er sah noch Carlo winkend am Ufer erscheinen, ver nahm Rufe. Gebrüll: es ging unter. Ein Donner schob Plötz lich die Ufer zusammen, und Mulug, der glaübte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 15.04.1911
Physical description: 18
aus dem Bezirke genommen hätte, i . Kraft und Macht des Geldes. Aehnlich fleißiges Schaffen sieht mau ja jetzt auch in Außerfern am Bahnbau wo abertausende von kräftigen Arbeiter händen die Bahntrasse mitten durch Wald und Felsenwände, hinweg über Wildbäche und Schluchten führen und bald verkehrsreiche Bahnhofe auf seit Jahrtausenden einsamen Schutthalden erstehen werden. Hier in Monte Carlo war aber das Wagnis ungleich größer, denn Mr. Blanc stand ganz auf sich allem angewiesen. Blieben die Tausende

von Spielern und Gästen, auf die er rechnete, aus, daun war er ein ruinierter Mann und sein Name wäre hinfort nur noch mit Achselzucken als der eines Narren genannt worden. Vom Erfolge hängt schließlich alles ab. Mr. Blanc aber kannte die Welt besser als die Spötter und Neider, die ihm feinen baldigen Untergang prophezeiten. Noch eine weitere große Summe gab er für Reklame aus; die besten Zeitungs schreiber waren ihm gerade recht. Bald konnte man kein Blatt mehr lesen, ohne nicht auf das Wort Monte Carlo

und die dort sich verwirklichenden Wunderschöpfungen zu stoßen. In allen Ländern der Erde sing man an, von Mr. Blanc und seinen Bauten zu sprechen und als dann im Jahre 1868 das Werk fertig, Monte Carlo in ein Paradies umgeschaffen und die Spielbank eröffnet wurde, übertraf der Andrang der Reisenden alle kühnsten Erwartungen. Hier mag nun in aller Kürze etwas über das Spiel selbst gesagt werden. Wir können da natürlich nicht alles erklären, das würde viele Spalten füllen Man spielt in Monte Carlo ein Kugelspiel, das Roulette

und als Zuschauer an dem großen Leben teilnehmen kann. Ein Heer von Gärtnern, Stratzenräumeru, Aufsehern hält die herrlichen Palmengärten und Parkanlagen jahraus- jahrein in bestem Zustande. Musikkapellen spielen auf und ein Fest jagt das andere. Eigne Direktoren sind ausgestellt, immer Neues auszusinnen, wie man Monte Carlo zum Zentrum des Vergnügens machen kann. Zur Faschingszeit veranstaltet man bunte Maskenzüge, dann wieder werden die beliebten „Blumen schlachten" arrangiert, bei denen man sich aus festlich

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 05.05.1935
Physical description: 10
Schlechte Geschäfte in Monte Carlo. Monte Carlo, Anfang Mai. Die über die ganze Welt verteilten Großaktionäre von Monte Carlo haben allen Grund zu der Annahme, daß -die Spielhöllen der Riviera in absehbarer Zeit „Zusetz geschäfte" sind. Die letzte Generalversammlung schloß bekannt lich mit der Mitteilung, daß infolge der minimalen Ein nahmen an die Zahlung einer Dividende nicht gedacht werden könne. Freilich trifft dieses „Unglück" keine kleinen Leute, denn zu den Großaktionären gehören neben

. Diese imposanten Zahlen schmelzen jedoch jäm merlich zusammen, wenn man erfährt, daß die Mindestaus lagen von Monte Carlo rund 15 Millionen Mark betragen, woraus sich ein Reingewinn von etwa einer Million ergibt. Dieser Reingewinn aber wird durch die später zu erörtern den Amortisierungskosten vollkommen verschluckt, so daß also praktisch genommen Überhaupt nichts übrigbleibt. Die Kasinoaktien sind im Laufe von vier Jahren auf rund ein Z e h n t e l ihres Wertes gefallen. Damals betrugen aller dings

die Bewerberinnen dorthin ein und gab ihnen in einer schriftlichen Prüfung fol gende sechs Fragen zur Beantwortung auf: Die Hintergründe dieser Monte-Carlo-Tragödie, die sich eigentlich auf die gesamte Riviera und auf alle Kasinos Frankreichs erstreckt, sind in dem Wettbewerb zu suchen, der vor einigen Jahren einsetzte, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als man sowieso mit einer starken Abnahme der „Kunden" und Opser der Spielsäle rechnen mußte. Die Engländer und Amerikaner sielen aus reinen Wäh rungsgründen

aus. Trotzdem aber versuchte man den Wett bewerb durch einen Großaufwand an Luxus zu wagen. In Monte Carlo bemühte man sich, das sogenannte Palais de la Möditerranöe in Nizza auszustechen, nach dem dieses Roulettepalais vor anderthalb Jahren abge brannt war. Es kam hinzu, daß man jetzt auf einmal in allen fran zösischen Kasinos Roulettes aufstellte und so die wenigen Klienten, die noch kamen, verzettelte. Nizza baute mit einem riesigen Aufwand den Palast von neuem auf. Das Ergebnis war, daß weder Nizza

noch Monte Carlo noch irgendeines der anderen Unternehmen der Riviera auf einen grünen Zweig kam. Jnteresianterweife machte B o u l o g n e feit etwa einem Jahr bessere Geschäfte als Nizza, was vielleicht daran liegt, daß die Spieler den teueren Aufenthalt in Nizza scheuen. Etwas Aehnliches beobachtet man in E n g h i e n, einer Vor stadt von Paris, wo ebenfalls staatliche Spielhöllen ein gerichtet wurden, die wenigstens einen kleinen Gewinn ab warfen. 1. Nennen Sie sieben Pasteten und deren beste

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 24.02.1928
Physical description: 8
und Arbeiterinnen als Zeugen vorgeladen. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Lessentlichkeit statt, sie wurde nach mehr stündiger Dauer zur Vorladung neuer Zeugen vertagt. Das Komplott gegen die Spielbank von Monte Carlo. Wien, 23. Febr Me seinerzeit berichtet, hatte der Kaufmann Philipp Nußbaum, ein polnischer Staatsangehöriger, einen genialen Plan: er beabsichtigte durch Fälschung von Ietons und Verwertung derselben die Spielbank von Monte Carlo zu plün dern. In Gemeinschaft mit Jakob Sänger

, der gleichfalls pol nischer Staatsbürger ist, und Johann N o v a k. einem Südslawen, wurden derartige Ietons der Bank von Monte Carlo teils in Deutschland, teils in Budapest angefertigt und in der Wiener Wohnung des Novak adjustiert. Bon diesem Plan hatte auch die Hausbesorgerin des Novak, Julie Olbrich, Kenntnis, von der sich Nußbaum Anfang Mürz 1926 500 8 entlieh und sie veran- latzte, nach Monte Carlo zu reifen. Die Olbrich hatte nun in Monte Carlo echte Ietons zu 20 Franken gekauft, damit gespielt

verlies eine dritte Reise der Anigeklaoten nach Monte Carlo im April, bei der die Olbrich die falschen Ietons in einem Koffer mit doppeltem Boden bei sich führte. D'es jedoch von der Zollbehörde in Dentimiglia entdeckt und die Olbrich wegen Schmuggels in .Haft behalten und dann nach Wien abgeschoben. Dabei kam die Sache auf, und vor dem Wiener Schöffen gerichte wurde die Olbrich, die österreichische Staatsbürgerin ist, wegen des in Monte Carlo verübten Betruges sowie wegen der zwei mißglückten

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 02.11.1937
Physical description: 6
nach Monte Carlo, zur palmenumrauschten Spielhölle des Kasinos hin. Es ist Mittag. Doch nicht alle, die um die Roulettetische sitzen, erheben sich, um zum Essen zu gehen. Besonders der eine Tisch bleibt von Spielern und Zuschauern dicht umlagert. Ein Herr, dessen Alter schwer zu bestimmen ist, sitzt mit gleichgültigem Gesicht, in dem kein Muskel zuckt, an diesem Tisch, setzt und setzt, gewinnt und gewinnt, unfehlbar und immer wieder. Ist man in Monte Carlo an Sensationen gewöhnt, so über trifft das Glück

Gastes. Er hat ganz und gar vergessen, daß er sich im Caft de Paris zum Frühstück verabredet hatte. Axel fühlt plötzlich eine Hand auf seiner Schulter. „Ist er nicht fabelhaft in seinem Spiel, Doktor?" flüstert eine alte Dame, die seit vielen Jahren den Frühling in Monte Carlo verlebt und der Bank schon hohe Summen geopfert hat. Dr. Björnström nickt. „So oft dieser Mann sich hier ein findet, spielt er mit geradezu unerhörtem Glück. Aber wir wissen, daß Fortuna eine höchst launische Dame

, betritt Jochen Asmuffen das Lokal und setzt sich in unmittelbare Nähe von Björnström. Iochens Gesicht kommt dem Doktor bekannt vor. Irgendwo muß er diesem Herrn Asmussen schon einmal begegnet sein! Aber wo und unter welchen Umständen? Hier in Monte Carlo, wo er nun schon seit mehr als zwei Jahren Chef der Geheimpolizei der Kasino-A.-G. ist, kann es nicht gewesen sein. Vielleicht früher in Stockholm, als er noch Kriminalkommissär bei der Polizeidirektion der schwedischen Hauptstadt war? Abermals blickt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 17.03.1934
Physical description: 12
, sondern packte mir das blaue Hemd ein, überreichte es mir und schob mich schon aus der Tür hinaus. Kein Zweifel, mein Doppelgänger, der Sänger Carlo, hatte das Hemd bestellt und bezahlt. Auch gut; das Schicksal wollte, daß ich es tragen sollte. „Mein lieber Carlo," sagte mir einige Wochen später ein kleiner, bösblickender Herr tut Foyer der Oper, „ich habe von der Hemdengeschichte gehört. Dieser Kerl muß ein Schuft sein, ein fremdes Hemd einfach mitzunehmen. Sein Name war mir gänzlich unbekannt

. Nun habe ich über ihn Auskünfte eingeholt. Ein Gauner, ein Säufer, eilt leichtsin niger Wüstling; tut so. als wäre er ein Genie, und hat kaum so viel Taleitt wie ein Gymnasiast, der seine Schul aufsätze mit Mühe und Not fertigbringt. Die Zeitung, die - seine Aufsätze bringt, müßte sich schämen. Zwei Tage darauf traf ich einen Freund. Noch ehe ich ihn begrüßen konnte, fragte er: „Bist du der Carlo oder der Anton?" „Ausgezeichnet, also bitte sage ihm. daß ich ihn ein mal gern unter vier Augen sprechen möchte

und daß ich jeden Donnerstagnachmittag im Künstlercafe bin ..." Es war noch keine Woche vergangen, da traf ich den selben Freund und er sagte mir: „Du, Carlo, ich habe vor einigen Tagen diesen kleinen Journalisten getroffen, den Anton, und der Kerl sagte ganz frech, du solltest dich nur einmal ins Künstlercafe wagen, da sitze er jeden Donners tagnachmittag. * Ich hatte Acut. Kraft, Selbftbewußtscin, alles verloren. Endlich hatte ich die aufrichtigen Meinungen über meine Schriftstellereien gehört. Wozu weiter dichten, weiter schrei

stunden lang miteinander und wurden Freunde, wie man es sonst nur nach langjähriger Bekanntschaft wird. Endlich dachten wir daran, uns unsere Namen zu nennen. „Ich heiße Anton," sagte ich herzlich. „Ich heiße Carlo." sagte er erstaunt. Wir blickten einander an und wurden verlegen. . Es war mir höchst unangenehm; ich hatte das blaue Hemd an. Wir riefen den Kellner, doch er ließ mich nicht zahlen. Er zahlte für mich. Don dem Geld, das ihm Ivan statt mir gegeben hatte. Aber dann sind wir doch gute

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Page 5 of 6
Date: 21.08.1930
Physical description: 6
, daß er mit einem internatio nalen Paßfälscher in Wien zusammen arbeite. Nathanael, gegen den nun das Verfahren wegen Urkundenfälschung eingeleitet wurde, versuchte nun seine Freilassung zu erreichen und erbot sich, der Polizei einen guten Tip zu geben: Er wisse, wo die beim Tresoreinbruch in der Dis kontobank erbeuteten Juwelen zu finden seien. In Monte Carlo lebe ein in Spielerkreisen sehr bekannter Deutscher unter dem Namen Lang-Franko, der in großen Mengen wertvolle Schmuckstücke, und zwar hauptsächlich

solche, die aus dem Einbruch in Berlin stammen, nnter der Hand verkaufe. Nathanael erklärte, er habe bei einigen dieser Ver käufe vermittelt und von Lang-Franko einige tausend Franken Schweigegeld bekommen. Nathanael konnte auch einige Briefe und Quittungen vorweisen, die darauf hindeuten, daß ein Mann, namens Lang-Franko, der sich mit Juwelenkäufen befaßt, in Monte Carlo tat sächlich existiert. Nach den Angaben Nathanaels soll der Juwelenverkäufer in Monte Carlo seine Vorräte aus einer geheimnisvollen Quelle in Marseille

immer wieder ergänzen. Eine Anfrage in Monte Carlo ergab, daß Nathanael in Spielerkreisen tatsächlich sehr gut bekannt ist. Lang- Franko konnte bisher allerdings in Monte Carlo noch nicht ermittelt werden, doch bestätigte die Polizei, daß in der letzten Zeit tatsächlich sehr viele unkontrollierte Juwelenverkäufe in Spielerkreisen und in großen Hotels abgewickelt wurden. Die Behörden in Marseille und in Monte Carlo sind nun bemüht, das von Nathanael preisgegebene Geheimnis aufzuklären. ff)wtec+&tu0

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Page 3 of 4
Date: 11.07.1922
Physical description: 4
. Wien allein bringt sieben Vereine. Besonders erfreulich ist, daß die Burgenländer die Gelegenheit benützeu, von der Leitha an die Salzach zu kommen, uw Gltickwünsche und Dank für ihr in der Abstimmung betvierenes Bekenntnis zum deutschen Volke entgegenzunehmen. Von deutscher Treue zeigen auch die Anmeldungen aus Ep pan und Tar- v i s aus dem deutschen Süden, der an Italien verloren ging. Mmtc 'Carlo int Mebergemg. Spielbank oder Großhafen? Monw Carlo ist bei weitem nicht mehr so lebhaft be sucht

wie vor dem Kriege. Es wird sogar behauptet, der letzte Winter sei die schlechteste Saison seit Menschenge denken gervesen. Dte Franzosen haben sich wegen der un geheuren Preise ferngehalten. Der erwartete Goldstrom aus Amerika ist ebenfalls ausgeblieben: die Dollarprin- zessinnen waren schwach vertreten. Von Deutschen, Oesterreichern und Ungarn, die vor dem Kriege ln ganzen Scharen nach Monte Carlo kamen, war aus naheliegen den Gründen nichts zu schen. Alles in allem war das Publikum, das diesen Winter

für 35 Francs bekommen. Berechnet man die Ausgaben für einen Aufenthalt von 14 Tagen, so erhält man einen Betrag, der die meisten abschrecken muß. Der beste Beweis, daß sich die Saison in Monte Carlo diesen Winter nicht rentiert hat, ist die Schließung der größeren Hotels. Auch die Einnahmen der Spielbank sind in unglaubli cher Weise zurückgegangen, wodurch aber nur die Mit glieder der Familie Blanc betroffen sind. Der Betrag von drei Millionen Francs, der dem Fürsten von Monaco jährlich vom Kasino zusteht

, ist ein für alle Male fest gesetzt und wird durch die gute oder schlechte Einnahme dev Spielbank nicht berührt. Trotz alledem hat man in Monte Carlo den Eindruck, daß überall Reichtum und Luxus vorherrschen. Menge und Güte aller Waren ist denkbar hoch. Die Restaurants bieten das beste, was man nur ersinnen kann, un.d sogar die allerkleinsten legen eine Peinlichkeit und Eleganz der Einrichtung au den Tag, die in die Augen sticht. Auf dem Markt sieht mau die verlockendsten Lebensmittel in ungeheuren Ndeugen, Blumen

- Mngsreifenden und Spielern aus der Alten imd derNeuen Welt unabhängig machen und Monaco zu einem großen Hafenplatz uniwandeln. Die vielen Millionen, die die Ausführung dieses Planes erfordert, sollen aurerikanische Fmanzleute hergeben. Vielleicht erlebt die Welt also das Schauspiel, daß die Spielsäle von Monte Carlo wegen schlechten Geschäftes für immer geschlossen werben. Es wäre auch eins von den vielen Opfern, die die Krisenzeit der Welt aufzwingt und keines der bedauerlichsten. Theater. -- StadähMler

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Page 5 of 6
Date: 29.04.1936
Physical description: 6
Mttlvoch, den 29. April 1936. ,Neueste Zeitung' Nr. 98. Seite 5. faktötethmih Der kleine Pensionist mit seinem „System" in Monte Carlo. Wien, 28. April. 2 er Bundesbahnpensionist Rudolf R o f e n b e r g begab sich Bch M o n t e Carlo, um die Bank zu sprengen. Das Vor» M gelang zwar nicht, aber irgendwie hatte er doch Erfolg- fr lebte vom Jänner bis Mai auf fremde Kosten an der ziiviera. Rosenberg begab sich im Jänner 1934 nach Monte ftrfo, was auffallen muß, wenn man hört, daß er als Den tist

der Bundesbahnen monatliche Einkünfte in der Höhe von 119 Schilling jtt Nach der Darstellung der Anklage — Rosenberg hat sich »egen des Verbrechens des Betruges zu verantworten — ,chte er sich in der Absicht nach dem Süden auf, mit Hilfe sines von ihm erfundenen Systems die Bank von Monte Carlo sprengen. Bereits am zweiten Spieltag war das Reisegeld »eg und Rosenberg sah sich gezwungen, an den Direktor des Hotels „De la Reserve", Alfonse Durand, mit der Bitte tnangutreten, ihm Kredit für Aufenthalt

und Verpflegung zu Mähren. Mitte Februar kam die Schneiderin Berta zaldauf nach Monte Carlo. Rosenberg nahm ihr auf ein- liche Weise das Geld ab: Er versprach, für sie den Aufenthalt zu bestreiten, und ließ ihre Aufenthaltskosten einfach auf seine Ächnung schreiben. Das Geld wanderte ebenfalls in die Plbank, Erfolg trat aber wieder nicht ein. Ende März wpfte Berta betrübt wieder in ihre Heimat ab. Schließlich kehrte auch Rosenberg Monte Carlo den Rücken, Dem er Direktor Durand versprochen

hatte, die inzwischen uf 3495 Franken angewachsene Schuld von Wien aus zu Wahlen. Er ließ von sich aber nichts mehr hören. Der Beschuldigte gibt — wie die Anklage behauptet — zu, er sich Direktor Durand als wohlhabender In- iniieur der Oesterreichischen Bundesbahnen vorgestellt hat, chauptet aber das Fehlen jeder Schädigungsabsicht. Der geheimnisvolle Auftrag. kr stellt den Sachvechalt so dar, daß es seine Ausgabe ge- chn sei, im Aufträge eines Mannes, Len er nicht nennen sötte, in Monte Carlo einen nach dem System

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