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Dolomiten
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Page 17 of 48
Date: 02.03.1996
Physical description: 48
ÜOfotmfctt - Nr. 52 Ein isolierter Psychopath Rätselhafte Zettel - „Hinrichtung gesucht“ Riffian (mü)-Nach wie vor suchen die Carabinieri nach einem Motiv für die Morde in Meran und Sinich, für die aller Wahrscheinlichkeit nach Ferdinand Gamper (38) verantwort lich ist. Gamper, ein geistig abnormer Einzelgänger, tötete allem Anschein nach aus purer Lust am Töten. Für sich selbst könnte er ethnische Gründe zum Vorwand genommen haben. Der Kriminologe Francesco Bruno schließt

mit einem Stein beschwert lag ne ben der Leiche des gestrigen Mordopfers Tullio Melchiori ' ein aus einem Notizblock ge rissenes Blatt, auf dem stand: „Ich bin ein übersiedelter Ita liener oder Nazi. Ich bin ver antwortlich für Kin- der-Mord.“ Nicht zuletzt dies weist darauf hin, daß Gamper geistig schwer gestört sein mußte. Auch andere Schriften kamen zum Vorschein, die ei ne deutlichere Sprache spre chen: Schon am Mittwoch sol len Carabinieri im Rahmen der Suche nach Spuren des Täters bei Müllcontainem

wie ein Serienmörder verhielt, für diesen Killertyp jedoch zuviel Spuren hinter ließ. In Wahrheit habe er die Eigenarten eines Massenmör ders an den Tag gelegt, der die Fahnder zu sich lockt, um sich töten zu lassen. Mordschauplätze in Meran Gestern tötete Ferdinand Gamper (39) den 58jährigen Tullio Melchiori. Vom Carabinieri- Unteroffizier Guerrino Botte (54) in seinem Stadel aufgestöbert, tötet er auch ihn mit einem Kopfschuß. Nach einem Großeinsatz und einem heftigen Feuergefecht (rund 100 Schüsse wurden

, wo er wohnte. Als der 54jährige Guerrino Botte, Unteroffizier der Carabinieri, sich Gampers Behausung näherte, schoß dieser ihm direkt ins Gesicht und verletzte ihn tödlich. Wenig später - die Ordnungshüter hatten zurückgeschossen und den Stadel umstellt - richtete sich der Mörder offiziellen Angaben zufolge selbst. Er schoß sich mit einem abgesägten Karabiner Kalibers .22 Magnum in den Mund. Noch gestern abend wurde die Waffe in Rom untersucht - es ist dieselbe, die auch bei den vier anderen Morden

, daß Melchiori seinen Mörder mit der Waffe gesehen hatte, und daß Gamper des wegen schoß. „Um Punkt 10.10 Uhr wur den wir von der Notrufzentrale verständigt, und um 10.18 Uhr waren wir vor Ort“, sagte ge stern Massimo Mennitti, Chef der Meraner Carabinieri. Weil der Körper des Erschossenen noch warm gewesen sei, „wuß ten wir, daß der Mörder in der Nähe sein muß“, so Mennitti. Er selbst sei als erster zum Haus der Melchioris gerannt, Guerrino Botte dagegen zum danebenliegenden Stadel, den Ferdinand Gamper

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Page 21 of 48
Date: 02.03.1996
Physical description: 48
der ganzen Tragödie und der besonderen Trauer über den Tod des Ca- rabinieribeamten fühle ich eine bestimmte Erleichterung“, sagte gestern nachmittag Merans BM Franz Alber (im Bild). Er hatte soeben den Me- raner Carabinieri im Namen der ganzen Stadt sein Beileid und sein Mitgefühl zum Aus druck gebracht. Besonders schmerzlich ist es laut Franz Alber, daß auch ein Ord nungshüter im Kampf gegen den Mörder sein Leben lassen mußte. Trotzdem ist der Bür germeister froh, „daß dieser Alptraum ein Ende gefunden

Gamper ist der Serien killer, der in den vergangenen drei Wochen Meran in Atem gehalten hat. Das ballistische Gutachten hat noch gestern am späten Abend bestätigt, daß al le Morde mit jener Waffe be gangen wurden, mit der sich Ferdinand Gamper gestern Nachmittag schlußendlich selbst gerichtet hat. Damit dürfte der dreiwöchige Alp traum für Meran zu Ende sein. Die Carabinieri haben im ab gebrannten Stadel Gampers auch Munition vom Kaliber 22 Magnum des Herstellers Win chester und einen blauen Ruck

sicher, aber sehr wahrschein lich, daß Ferdinand Gamper der Serienkiller war, der in den ver gangenen drei Wochen insge samt sechs Menschen umge bracht hatte. Die letzte Sicher heit müsse nun die ballistische Untersuchung der Waffe brin gen, die in Gampers abge branntem Stadel gefunden wurde und mit der er gestern vormittag den Carabinieri-Un- teroffizier Tullio Melchiori und schließlich sich selbst erschos sen hatte. Wenige Stunden später be stätigte das ballistische Gut achten: Mit dem Repetierer

der Marke Weihrauch, bei dem Gamper den Schaft und den Lauf abgesägt hatte, wurden alle sechs Morde in Meran, Si- nich und Riffian begangen. Den Karabiner gibt es in Italien nicht. Die Ermittler vermuten, daß ihn Gamper aus der Schweiz nach Italien ge schmuggelt haben könnte. Die Indizien ließen aber schon vorher kaum Zweifel an der Täterschaft Gampers. Im abgebrannten Stadel haben die Carabinieri nämlich auch Pa tronen vom Kaliber 22 Magnum des Herstellers Winchester si chergestellt. Mit diesem Kali

, auch wenn auf dem Zettel, der neben der Lei che Gampers gefunden wurde, „Ihr seid zu spät gekommen, Ti rol ist deutsches Land“ stand und sich heuer der Jahrestag der Feuemacht zum 25. Mal jährt, wie der Oberst sagte. Porträt eines Serienmörders Ein Einzelgänger mit tragischer Familiengeschichte / Niemand kannte ihn genau Riffian (rc) - Der Serienmörder, der seit 8. Februar ganz Südtirol in Atem gehalten hat, ist mit großer Wahrscheinlichkeit tot. Nicht nur Polizei und Carabinieri, sondern wohl jeden im Land

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Page 23 of 48
Date: 02.03.1996
Physical description: 48
. Die Ereignisse vom gestrigen Vormittag habe man aus näch ster Nähe miterlebt, schildert Lora Raffi. „Mein Mann und ich kamen gerade aus Meran zu rück, als der Nachbar uns zu rief: „Jemand hat Tullio er schossen.“ Kurz darauf seien bereits Polizei und Carabinieri angerückt und hätten den Sta del von Ferdinand Gamper um stellt. Dann sei dié Schießerei losgegangen, die Zufahrtsstra ße zu ihrem Hof sei abgesperrt worden. Zahlreiche Dorfbewohner standen bis in die Nachmit tagsstunden entlang der Jau fenstraße

und diskutierten über die tragischen Ereignisse. „Er muß völlig verrückt gewesen sein", war immer wieder zu hö ren, „und wir haben nichts da von bemerkt.“ Ein Einzelgän ger sei Ferdinand Gamper al lerdings schon immer gewesen. An die Vorstellung, einen Se rienmörder gekannt zu haben, muß man sich erst gewöhnen. Bozen (stu) - General Luigi Federicci (Bildmitte), oberster Befehlshaber der Carabinieri in Italien, ist gestern nachmittag eigens nach Bozen gereist, um dem erschossenen Unteroffizier

der Carabinierieinheil von Bozen, Guerrino Botte (:V1), die letzte Ehre zu erweisen. Er sei allen Journalisten dankbar, die gekommen seien, „um den tiefen Schmerz zu teilen“, den die Carabinieri angesichts von Bottes Tod empfänden, so Fe- dericei. Botte sei „einen heldenhaften Tod“ gestorben, sagte Federicci. Unter Einsatz seines Lebens habe er dafür gesorgt, „daß in Meran wieder Ruhe einkehrt“. Guerrino Botte ist das letzte Opfer von Ferdinand Gamper, bevor sieh dieser sellisi, riditele. I'oto

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Page 18 of 48
Date: 02.03.1996
Physical description: 48
Samstag/Sonntag 2./3. Marz 1996 rmmmme m n«k§f Nr. 52 - Üotoimten Riffian total abgeriegelt Für Autofahrer gab es kein Durchkommen Meran/Riffian (mü) - Und plötzlich stand alles still: Kaum daß die Hundertschaft Carabinieri und Polizeibeam te den Schauplatz des Blut bades in Riffian erreicht hat ten, wurde alles abgeriegelt. Wer ins Passeiertal wollte, hatte keine Chance: „Hier kommt keiner durch. Gehen Sie inzwischen etwas trinken, vielleicht können wir Sie in einer Stunde durchlassen

. Foto: Tappeiner SMA 01/75 - 01.03.1996 Von Rauchschwaden angezogen Mit dem Hubschrauber über dem Locher-Hof / Der Tatort aus der Vogelperspektive Meran - Riffian gestern mittag: Das kleine Dorf im Burg grafenamt gleicht einer Festung. Überall Carabinieri, Polizisten und Straßensperren. Es gibt kein Durchkommen, außer man ist zufällig mit einem Hubschrauber unterwegs ... Von Zett-Chefredakteur Günther Heidegger Südtirol hielt gestern den Atem an. Der sechste Mord in drei Wochen, eine wilde Schie

. Der Rauch wird dichter, den noch sind die Feuerwehrmän ner und die vielen Carabinieri und Polizisten klar auszuma chen. Auffallend viele Beamte für einen normalen Brand, schießt es mir durch den Kopf. Dann sehen wir die vielen Stra ßensperren, die langen Auto kolonnen oberhalb des Plofes. Die Straße ins Passeiertal ist gesperrt. Da muß doch mehr dahinterstecken als „nur" ein einfacher Stadelbrand!?! Wir drehen noch zwei Runden. Das Interesse für den Brand wird immer größer. Was ist da los

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