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Alpenland
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Page 6 of 8
Date: 22.05.1921
Physical description: 8
war bezaubernd. Unwillkürlich fiel mir Goethes Beschreibung seiner Brenner-Reise ein: „Zu lieblich für Worte;" wie sollte ich es versuchen, das zu schildern, was der Feder eines Goethe nicht möglich war? — Aber selbst von der lieblichsten Aussicht konnten wir uns nicht ganz gefangen nehmen lasten, da wir in unangenehmer Erwartung einer Durchsuchung nach Geld und Papieren seitens Carabinieri und Zollinspektoren waren. Aus unserem Hangen und Ban gen wurden wir durch das Erscheinen zweier großer Cara binieri

geristen, mit grimmigen, schwarzen Schnurrbärten, und mit mächtigen aufgekrämpelten Hüten. Ein Blick auf meinen Erlaubnisschein von General Roffi genügte ihnen und sie zogen sich ebenso feierlich zurück, als sie gekommen waren. Sascha wollte wisten, warum die Carabinieri Italiens sich außerdem, warum sie dazu verdammt seien, aus immerdar du „incroyablen" Hüte aus der napoleonischeu Zeit zu tra gen, die alle übrigen Länder langst in ihre Museen und Thea tergarderoben verwiesen hätten. Zum Glück braucht

. Jetzt hatten wir, ohne weitere Belästigung, die Station NUW — LMs, WL LM.M SM steigen; aber die an den Ausgängen aufpostierten Carabinieri verwehrten uns den Durchgang. Ich erklärte, daß unsere Fahrkarten nur bis „Brenner" liefen, und daß wir deshalb hier heraus müßten; aber umsonst! Wir müßten erst die Zoll inspektoren abwarten. „Wenn sie aber nicht kommen, bis der Zug weitergeht?" ' „Sie werden kommen. Parzienza!" Endlich tauchten sie auf; erst zwei, dan wieder zwei. Nach einem kurzen Blick auf unsere Rucksäcke begnügten

sie sich, ein paar Kreidezeichen daraus zu machen, ohne sie zu öffnen. Die zweiten Zwei besahen nur die Kreidezeichen. Es war günstig für uns, daß sie einander auf den Fersen folgten; denn die Kreidestriche waren so schwach, daß sie nur für einige Minuten sichtbar blieben^ Wieder wollten wir jetzt ausstei gen. — Nein, das ist verboten!" wandten die Carabinieri ein. „Was aber, wenn uns nun der Zug bis zur nächsten Station nimmt?" — „Da können wir nicht Helsen. Das Aus steigen hier ist verboten

." „Aber was soll mit unseren Fahrrädern werden? sie sind doch nur bis hieher aufgegeben?" „Das macht nichts. Niemand kann hier aussteigen." Ich überwand diese Schwierigkeit, indem ich einfach auf der andern Seite des Zuges" ausstieg, es Sascha überlassend, den Carabinieri auf gut Spanisch Vorstellungen zu machen. Sascha behauptete nämlich. Spanisch sei dasselbe wie Italie nisch und italienische Carabinieri müssen ihr Spanisch ver stehen. In dem Güterwagen, wo unsere Räder waren, befand sich ein italienischer Zollinspektor

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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 08.09.1920
Physical description: 8
erschienenen Delegierten zum heute stattfindenden ^chsparteitag der großdeutfchen Volkspartei. Der Vor- !-,mde, Rechtsanwalt Dr. Wimmer aus Salzburg Dielegierte aus fast allen Ländern sowie aus dem Menlande begrüßen. Der RerHeter Tirsls gedachte Der Traminer Prozetz. Uns allen, stehen noch die Ereignisse am Vorabende des Her»- Jesu» Festes in Tramin in Evinnarung. Da wurden eine Reihe meist jugendlicher Tiroiler von den Carabinieri verhaftet und nach Trient m die Gefängnisse geschleppt. Am 3. September

, Fackelzug statt, zu dessen Beginn 'einige Pöllerschüsfe krachten. Die Carabinieri verhafteten nun zwei der Pöllerschüt- zen,. Ms der Fackslzug zum Hauptplatz kam, wo auch die Cara- binievi ihre Station hatten, verlangten die Leute die Freilassung der Verhafteten. Die Menge blieb beinahe die ganze Nacht hin durch auf dem Platze, warf gegen die Cambimeri Steine unid sparte, auch mit Worten nicht. Das sei durch das Protokoll der Carabrnieri, einige der Angeklagten, einige Zeugen, bewiesen

legt weiter fest, daß die Angeklagten die ihnen unterschobene Tat in Abrede stellen. Sie stützt sich in der Hauptsache auf die Aussagen der Carabinieri. Auf die Frage des Vorsitzenden Guido Emmer, ob die Angeklagten seine Fra gen italienisch beantworten könnten, antworteten alle mit Nein. Infolgedessen wurde das Verhör in deutscher Sprache geführt. Sämtliche Angeklagten erklärten sich für nicht schuldig. Sie gaben an. daß sie, als der Tumult gegen die Carabiweri losbrach, sich auf dem Hauptplatze

befanden. Immer wieder betonten die Angeklagten ihre Unschuld und erklären, an den Vorfällen in kei ner Weise beteiligt getvesen zu sein. Sie wissen auch nichts dar über anzugeben, wer gegen die Carabinieri Stüne geworfen oder wer diese beschimpft habe. Der Verhör der AngcÄagten ergab in keiner Weise belastendes Material für sie. In der darauf fol genden Einvernahme der Zeugen ergab sich aus den Aussagen der Earabinieri ebenfalls, kein klares Bild, denn der Aussage des Hauptzeugen, des Brigadiers

der Carabinieri von Tramm, siebt die Aussage der Angeklagten gegenüber. Als einziger Belastungs zeuge trat Otto S trau di aus Tramm auf. Er sagt gegen Anton T h a l e r aus. daß dieser sich geäußert habe, er wundere sich, daß nicht geschossen winde. Während aber Thaler damit die Carabinieri meinte, war Strand i der Meinimg, es wären die Traminer damit gemeint. Es ist also die Aussage des größten Bclastungszeugsn aus ein Mißverständnis zurückzufühßen. In folgedessen wird Thaler entlassen. Darauf wurden die Cnt

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 26.12.1920
Physical description: 14
herrschte, dass der Hauptmarkt am 1. Dezember sei. An diesem'Tage wurden jedoch sämt liche auswärtigen Verkäufer durch die Carabinieri aufgefordert, die Stände zu räumen. Auch der Viehhandel soll verboten worden sein. Im übrigen wäre es sehr zu begrüssen, wenn aus der Kollegenschaft in der Sache unseres Marktwesens einige An regungen usw. in der „Industrie- und Handelszeitung“ ver öffentlicht würden, denn, wie ich schon eingangs erwähnte, liegt eine gründlichere Aufklärung über die Bedeutung der Märkte

ohne eine Verfügung oder Verständigung seitens der politischen Behörde bei den Carabinieri keine Unterstützung finden, die sie bei der Konfiskation der Waren unbedingt haben müssen. Nach dem Lesen in der Zeitung allein können die Vorsteher unmöglich Vorgehen. Die Versprechungen des Herrn Regierungsvertreters in der erwähnten Genossenschaftsversammlung sind bis heute leere Worte gebljeben. Ja es geschieht das Gegenteil von dem, was uns so huldvollst versprochen wurde. Die Kommissariate wett eifern förmlich

war nicht ein einziger Hausierer im Besitze einer sol chen. Es hat sich aber dafür eine andere neue Erscheinung gezeigt. Ein Hausierer besass ein regelrechtes Patent, er hatte aber fünf oder sechs Burschen mit, die als seine Gehilfen in verteilten Rollen flott mithausierten. Solche Zustände grenzen an das Unerhörte und stimmen sehr schlecht zu den Versprechungen, dass man von Seiten der pol. Behörde dem Hausierhandel scharf zu Leibe gehen wolle. Carabinieri scheinen im Gegensatz zur \ seinerzeitigen österreichischen

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Alpenland
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Page 1 of 18
Date: 19.06.1920
Physical description: 18
Carabinieri glaubt das Bap- nett und das Gewehr nur dazu zu haben, um sich unter seinem Schutze gegenüber wehrlosen Bürgern als Eroberer, in d es Wortes schlimmster Bedeutung ge bärden zu können. Alle die Vorfälle der letztvergangenen Wochen zei gen und beweisen, daß es tatsächlich so ist. Zuerst wurden Versammlungen verboten, dann kam die Ver haftung der Brixner Turner, die Fronleichnamspro zession gab einen neuerlichen Anlaß für Herrn Cre- daros gefährliche Regierungstätigkeit und am letzten Sonntag

erreichten die Gewalttaten und Willkürakte anläßlich der Herz Iesu-Prozession ihren bisherigen Höhepunkt. Das Mittragen von Kirchensahnen wurde dom Freimaurer Credaro verboten. Männer und Bur schen, die die Böller bedienten» wurden verhaftet, in Bozen standen vor der Pfarrkirche Maschinengewehre und in Tramin nahmen Carabinieri die Gewehre fertig und drohten auf die Bevölkerung zu schießen, weil diese die Freilassung schuldlos Verhafteter fordertet Fm Passeiertale wollten Carabinieri unser Tiroler Hei

, die die Grundlage für den wirtschaftlichen Wiederaufbau abgehen soll, den das Königreich ebenso notwendig hat wie Deutschland. Draußen im Reich ist! man bereit» in die gebotene Hand einzuschlagen. Aber diese Be--' reitwilligkeit wird ertötet werden, wenn die Drangsa lierung der Deutschsüdtiroler nicht ein Ende findet. Denn es sind Deutsche, die da unten wohnen, es ist uralter deutscher Boden, das schönste Stück deutscher! Erde, auf dem Carabinieri über Herrn Credaros Ge-« heiß, ihre Gewehre gegen die erbgesess

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 16
Date: 27.06.1920
Physical description: 16
leser, lebt noch das alte Tirol, wo das Glaubens licht noch in den Herzen glüht, wo die Not der Zeit da^ ftühere innige Verhältnis zwischen Volk und Bundesherrn nicht zu trüben vermochte. — Leider wußten die Welschen nichts Gescheiteres zu tun, als auf jedem Zaunstecken einen Carabinieri aufzupflanzen mit dem Auftrag, den Leuten die Festfreude ein bischen zu verderben, oder wenn möglich, ganz zu zerstören Von Trient aus erging das Verbot zu bollern und Fahnen in den Tiroler Farben auszuhängen

und Ziehharmonika durch die Straßen, hinter ihnen die Soldaten des stolzesten Heeres der Welt. Man kann sich die Gaudi der Burschen und Zuschauer kaum vorstellen. In Tramin wurden drei Männer wegen Böllerschießen am Vorabend verhaftet und im Magistratsgebäude in Gewahr sam gehalten. Eine Menge von 2000 Leuten sam melte sich davor an und verlangte stürmisch die Freigabe. Die tapfern Carabinieri stürzten mit aufgepflanztem Gewehr aus der Wachstube heraus und stellten sich vor die Menge mit „Gewehr fer tig

". Im Nu flogen Steine auf ihre Köpfe, wes halb sie eiligst ihr Heil in der Flucht suchten. TagS darauf erhielten die Carabinieri Verstärkung, be kamen Schneid und verhafteten zahlreiche Personen, die am Vorabende beim Steinigen dabei gewesen. Ein Spitzel hatte den Welschen Angaben gemacht. Als nun dieser Spitzel auf seinem Rad daherkam, nahmen ihn die Burschen in ihre Behandlung und bläuten ihn tüchtig durch. Die Carabinieri eilten pflichtgemäß zu Hilfe, es entwickelte sich eine regel rechte Balgerei

, die damit endete, daß die vier Ca rabinieri überwunden am Boden lagen und auch der Oberleutnant, der mit dem Revolver einschrei- len wollte, nach Abnahme des Instrumentes zu den vier dazugelegt wurde. 31 Verhaftungen sollen vorgenommen worden sein. In Branzoll trug man beim Umgang, wie immer, eine alte, grüne Fahne. Als ein Carabinieri sie hopp nehmen wollte, kom mandierten gleich ein Dutzend Männer: Die geht mit? Das hat gewirkt. Abends gabs daselbst eine arge Schießerei. Den Anfang hiezu machte ein Leutnant

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Alpenland
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Page 3 of 21
Date: 31.12.1920
Physical description: 21
Losung dev Cavabinievifvage in Sndtivol. Bozen, 80. Dezember. Eine der einschneidensten Veränderungen., die uns die Be setzung brachte, war das Verschwinden unserer alten Gen darmerie und das Erscheinen der Carabinieri. Wenn damals der Unterschied in die Augen springend war, ist er heute nicht weniger vermindert. Nach wie vor denken wir m:t einem ge wissen Stolz an die Zeit zurück, in welcher ein kleines Häuflein tüchtiger Gendarm«: die Sicherheit am Lande in geradezu mustergültiger Weise aufrecht

Sprache behindert das klag- lose Funktionieren des Dienstes- Woher soll über auch ein Carabinieri, der aus Turin, Neapel oder Sizilien stammt, die deutsche Sprache in dem Umfang beherrschen, um mit unserer Landbevölkerung verkehren zu können? Früher achtete man in dem einzelnen Gendarmen, der ganz allein seinen Dienst tat, die Macht des Staates; die Carabinieri hingegen müssen durch ihre schwerbewaffnete Masse wirken. Dies entspricht wohl dem reichsitalienischen Volkscharakter. Die Volksdisziplin

im alten Oesterreich, die in uns noch fest verankert ist, bewirkt die Respektierung der Gesetze — eine Voraussetzung, die in Italien fehlt,,um das Earabttnerigesetz, ar:f dem Italien aufgebaut ist, einer Re organisation zu unterziehen. An , diesem ausschlaggebenden Momente scheiterten auch die Bemühungen der Vertreter des Deutschen Verbandes beim Carabinieri-Höchstkommaüdo in Verhandlungen zwischen Kemalisten «nd Armeniern. K o n st a n t i n o P e l. 30. Dezember- (Havas.) Die Ver handlungen

ein geteilten Carabinieri die deutsche Sprache in Kursen zu Florenz zu lehren: doch was nützt eine notdürftig erlernte deutsche Sprache beispielsweise im Pasjeiertale, wo ein Dialekt gesprochen wird, der besonders erlernt werden muß. Vor vielen Monaten war man bestrebt, alte österreichisch^ Gendarmen einzustellen, was sich aber insoferne nicht bs währte, als sich unsere alter: Diener den italienischen Verl hältnisien nicht anpassen konnten, sie fühlten sich isoliert uni vor allem — es sei gesagt

— den Carabinieri weitaus ü'boü legen. Dieser Zustand war daher unhaltbar. Die Vertreter des Deutschen Verbandes warfen mm eine andere Idee auf, die auch mit Erzellenz Salata besprochen lrurde. Sie stellten das Verlangen, aus ehemaligen Gew barmen ein Detektivkorvs zusammenzustellen. Die Prüfung dieses Vorschlages wurde ihnen auch in Aussicht gestellt. Es wird aber immerhin noch einige Zeit vergehen, ehe eine Er ledigung erfolgen dürfte. Gegen eine Einstellung der ehemaligen Gendarmerieoffi ziere

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 27.04.1921
Physical description: 8
und selbe schließen, wobei ihn die tödliche Kugel traf. Das Trachtenfest war damit gestört und der Zug löste sich aus. Nach dieser ersten Probe ließen jedoch die Faszisten von ihren Gewalttätigkeiten nicht ab. Sa räumten sie unter anderem das Cafe Kuffeth und terrorisierten die Stadt, bis sie von Carabinieri — man wußte wirklich nicht, ob es sich um ein Ehrengeleite oder um einen regel rechten Abschnb handle, eher schien einem das erster'e — zum Bahnhof gebracht wurden, wo sie in einen Zug einstiegen

, aus welchem sie dann noch Revolverschüsse gegen das herumstehende Volk abgaben. Im ganzen gab es einige vierzig mehr oder weniger schwer Verletzte. Es ist wirk lich ein Wunder, daß nicht ein viel größeres Un glück geschehen ist. Die bodenständige Bevölkerung Südtirols, welche unwillkürlich das Gefühl und den augen scheinlichen Eindruck hatte, daß weder das aus- gebotene Militär, noch die Carabinieri — den Bozner Wachleuten war nahegelegt worden, nicht in Uniform zu erscheinen — sich der Pflicht für die Aufrechterhaltung

auszuhalten. Ein Redner hat anläßlich der Pro testkundgebung, welche Montag nachmittags am Vtehmarktplatze in Bozen stattsand, ganz richtig gesagt, daß man auch aus Bozen noch die Fas zisten mit nassen Felzen hätte davonjagen kön nen. Derselbe Redner erzählte, daß ein 73jähri- ger Greis unter den Augen der Carabinieri miß handelt worden sei und erhob gegen den ersten Staatsanwalt in Bozen Dr. Gilli, die ungeheure Anklage, daß Individuen, welche Sprengmittel mit sich trugen, dem Staatsanwalt übergeben

schließlich an das „hochzivilisierte deutsche Volk" die eindringliche Mahnung, die Ruhe zu bewah ren und sicherte eine strenge Untersuchung und gerechte Ahndung der vorgekommenen Verbre chen zu. Es war dies die erste Kundmachung eines italienischen Regierungssunktionärs, welche nur in deutscher Sprache erschien und auch im deutschen Bozen gedruckt war. Na türlich gab diese Kundgebung des Generalkom missärs der Bevölkerung allenthalben zu sehr bis sigen Bemerkungen Anlaß. Des Abends hatten Carabinieri

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 29.03.1919
Physical description: 8
Orten, ist jetzt, wo die Entscheidung naht, aufs Höchste gestiegen. Gleichen Schritt damit halt die Nervosität, die in den italienischen Mi- l i t ä r k r e i s e n um sich greift. In Bozen machte bereits am letzten Freitag und Samstag (21. und 22.) abends bei den übliche« Spaziergängen unter den Lauben die beiderseitige ! Spannung sich Lust und es kam zu vielfachen Zusam» ■ menstößen zwischen jungen Leuten, welche rot-weiß- : rote oder schwarz-rot-goldene Abzeichen trugen und , den Carabinieri

, welche diese Farben herunterrisien. ! Ein förmliches Verbot des Abzeichentragens war noch ! nicht kundgemacht und es gab sogar Carabilueri-Offi- ! ziere, die dazu rieten, den Leuten ihre Abzeichen zu ! belassen. Die Carabinieri, welche einschritten, gingen übrigens noch relativ maßvoll vor. Die Entrüstung j der Bevölkerung wurde aber durch das Verhalten der ' übrigen italienischen Soldaten herausge- fordert,ckie zum Teil ganz sinnlosherumschlu» gen. am Freitag harmlose Spaziergänger von rück, wärts anfielen

und zu Boden warfen, ihnen Fußtritt, versetzten usw., sodatz die Carabinieri die Angegriffe. nen schützten und die Soldaten fernzuhalten jucken ! mußten. Die Soldaten nahmen bei dieser Gelegenheit selbst gegen ihre eigenen Offiziere, wenn diese abzu wehren trachteten, vielfach eine drohende Haltung ein. ; Am Samstag abends wurde den Soldaten daher das ! Betreten der Lauben ganz verboten und ! Carabinieri sorgten für die Einhaltung des Verbotes. > Für Sonntag, 23. ds., vormittags 11 Uhr, hatte ! die soeben

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Alpenland
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Page 3 of 10
Date: 28.06.1920
Physical description: 10
Deutsch-Südtirol. Die Wahrheit. Der »Popolo d'Jtalia" stellt fest, daß falsche Berichte über die Herz-Jrsu-Fxier in Cüotirol, insbesondere unrichtige Nachrichten über das Auftreten der Carabinieri und namentlich über den Ver such, den St. Leonhardern die Fahne der Sandwirtes zu entreißen, die Ursache der Einstellung unseres Blattes für Italien waren. Es ist vom «Popolo" nicht zu verlangen, daß er etwas anderes schreibt, als die Militärmission in Innsbruck angibt. aber wir mochten

und Schmiede. Meisters Mössing zu verhaften, rückten vier Carabinieri am frühen Morgen aus. um ihn. wenn möglich, im Schlafe zu überraschen. Der Bursche war aber schon munter und floh zum Nachbarn. Darauf ' befahl der Carabinieri-Unteroffizier seinen Leuten zu schießen und „gut zu treffen"! Tatsächlich wurde die Weisung befolgt und auf den jungen Burschen geschossen — allerdings ohne ihn zu treffen. Da er entkam, wurde den Eltern gedroht, s i e zu ver haften und abzutransportieren, wenn sich der Sohn nichr

bis Mittag stelle. Es mußte der Bürgermeister an hohevcr Stelle einschreiten, um zu verhindern, daß diese Drohung wahr gemacht werde! Ein geradezu pathologischer Fall ereignete sich kn Graun: Dort wollte die Feuerwehr ein« Ueöung abhalt n. Kaum ertönte das gewohnte Hornfipnal, als die Carabinieri herbei-eilten und die Probe untersagten! Warum — das kann kein Mensch sagen. Lb die Heime, die die Steigerabteilung trägt, zu sehr an ein kriege, ri'ches Aufgebot erinnert, ob die Carabinieri die Innsbrucker

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 08.09.1920
Physical description: 8
politischen Verbotes wie in vielen anderen Orten ein Fackelzug unter gleichzeitigem Pöllern veran staltet. Die Carabinieri verhafteten zwei Personen, die geschossen hatten. Am Schlüsse des Fackelzuges machten die Leute vor der Carabinierikaserne eine Demonstration und verlangten die Freilassung der beiden Verhafteten. Fast die ganze Nacht schrien die Leute, schleuderten Steine, gegen das Tor der Kaserne, um es zu demoliern, und riefen: „Welsche, verfluchte Schweine, Schweinehunde' u. dgl. Diese Tatsachen

bestätigt daS von den Carabinieri auf genommene Protokoll, die Angaben der Carabinieri, der Beschuldigten und der Zeugen und ein Protokoll der Deutschen Volkspartei, beziehungsweise der Ge meinde Tramin, in dem es wörtlich heißt: „Als der Kommandant die Menge aufforderte, sich zu zerstreuen, Widrigens er schießen lasse, erreichte die Ausregung ihren Höhepunkt. Dieses Vorgehen, das von der Menge als Provokation aufgefaßt wurde, reizte die Leute derart, daß es zu Tätlichkeiten kam. Steine flogen

gegen die Carabinieri; die Demon stration dauerte mit nicht geringerer Heftigkeit au und abermals wurden Steine gegen die Sicherheits organe geworfen.' — AuS dem ganzen Zusammen hange erhellt, daß die Demonstration überaus ernst war und wen» ein trauriger Konflikt vermieden wurde, so war dies nur der Klugheit der Cara binieri zu danken. Die Angeklagten leugueu die ihnen zur Last gelegten Tatsachen; fie gestehen nur zu, bis spät abends auf dem Platze gewesen zu sein und gestehen damit indirekt der Aufforderung

, die wiederholt italienisch und deutsch gegeben wurde, sich zu entfernen, nicht gefolgt zu haben. Ja, einige leugnen sogar ihre Anwesenheit, werden aber durch die Aussagen der Carabinieri, der Zeugen und der Mitangeklagten Lügen gestraft. Die Anklageschrift stellt sodann die Schulv der einzelnen Angeklagten fest. Hie^uf werden die Angeklagten vernommen. Der Erstangeklagte Josef Rabanser erklärt sich als unschuldig, weiß von nichts, warf keine Steine und stieß keine Beschimpfung aus. Auch hörte

er nicht die Aufforderung deö Brigadiers, den Platz zu verlassen; schließlich jedoch gibt er zu, auf dem Platze geblieben zu sein, nachdem die Carabinieri die Menge aufgefordert hatte, sich nach Hause zu begeben. Der zweite Angeklagte Oktavian Paizzoni will nur einen Stein gegen einen Bekannten, nicht aber gegen die Kaserne geworfen haben. Er stellt in Abrede, „Hoch Oesterreich! Nieder mit Italien!' gerufen und Schimpfworte gegen die Carabinieri ausgestoßen oder von andern gehört zu haben, wohl aber sah er Steine

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.04.1921
Physical description: 4
durch Trient nach Bozen ge langen. Schon am Vormittage des Festtages durchzogen die Fqseisten in geschlossenen Gruppen, mit Knüppeln, Tot schlägern, Bomben und Pistolen bewaffnet, die Stadt, ver übten unter den Augen des Militärs und der Carabinieri eine Reihe von Gewalttätigkeiten. Die Bevölkerung beobachtete dabei trotz vielfacher per sönlicher Handgreiflichkeiten und maßloser Herausforde rungen der auf dem Waltherplatz dicht versammelten rung sich b a n k r o t t erklärt hat und daß uns gegenüber

Protest gegen die unerhörten blutigen Gewalttaten einer Rotte von Meuchelmördern. Er gibt seiner tiefsten Entrüstung Über die schmäh liche Haltung der zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung berufenen Organe der bewaffneten Macht und der Carabinieri Ausdruck, welche nicht nur hie Bevöl kerung vor den mörderischen Angriffen ohne Schutz lie ßen, sondern wie einwandfrei erwiesen ist, mit den Verbrechern gemeinsame Sache machten. Er fordert die sofortige Entfernung aller schuldtragen- öen

- v e r k e h r vttt Nordtirol ist wieder eröffnet. der Trachtenumzug in voller Ordnung und durchzog mehrere Straßen der Stadt in musterhafter Ruhe bis zum Waltherplatz, von wo an es den Fascisten gelang, sich gruppenweise in den geordneten Zug einzndrängen. Trotz des Protestes seitens der Bevölkerung verhielten sich Mi- litär und Carabinieri diesen bedenklichen Störungsver suchen gegenüber vollkommen teilnahmslos. Am Obst markt, wo verschiedene Gruppen von Fascisten bereits Stellung genommen hatten und den Zug

, daß sowohl die Offiziere der bewaffneten Macht als auch sogar jene der Carabinieri in schamlosester Weise mit den Mordönben gemeinsame Sache machten. Infolgedessen wurde nicht ein einziger Fascist verhaftet wiewohl sie zu Dutzenden auf frischer Tat ergriffen wer den konnten und tatsächlich auch in einer Reihe von Fäl len den Carabiueri ülergeben wurden. Vielmehr konnten sie unter dem Schutze der Sicherheitsorgane die Stadt wie der verlassen, wobei sie am Bahnhöfe rwch aus dem Zug^ mehrere Salven

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 24.06.1920
Physical description: 12
besonderen Ein druck machen werden, wenn sie sieht, wohin die italienische Kultur, das „Cinquecento", geraten ist. Fünf Verhaftete vom Herz Jesu-Sonntage, deren Schuld losigkeit sich so klar erwies, daß sogar die italienischen Be hörden sich einer eiligen Amtshandlung befleißigen mußten, sind zwar sreigelassen worden, was sie aber auszustehen hatten, erinnert an mittelalterliche oder asiatische Zustände. Der eine der Verhafteten erhielt von einem Carabinieri- ossizier ohne jede Veranlassung Ohrfeigen

. Und bei einer derartigen Behandlung verlangen die Her ren in Trient, daß sich ein seit Jahrhunderten freies, ruhm reiches und selbstbewußtes Volk willig unter ihr Joch beuge, das man ihm wider alles Recht auferlegt hat und das täg lich unerträglicher wird? Der Versuch, zwischen Brenner und Salurn ein kontinentales Irland zu schassen, dürste sich schwerlich lohnen! Sonderbare Rechtsanschauung. Aus Sankt Ulrich in Grö- en wird dem „Tiroler" berichtet: Wie wir hören, wird das Ver alten des von den hiesigen Carabinieri

und herauSzufordern, um fte dann von den Carabinieri verhaften zu lassen. ES rst darum auch begreiflich, daß die Bevölkerung gegen dre Spitzel erne große Wut hat. Hätte das Zivilkommissariat nicht das Verbot heraus gegeben und hätten sich die Carabinieri am genannten Tage nicht blicken lassen, wäre es zu keiner Ausschreitung gekommen und alles in schönster Ordnung verlaufen, denn das muh auch etn Herr Po sting er wissen, dätz wir hier in Südtirol keine Krawallmacher sind, wie man sie im Trentino findet

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 16
Date: 05.09.1920
Physical description: 16
Wolfensberger, ? « Katharina Witwe Speiser, alle von Tramin, und die Carabinieri: Blasius Cavavaglia, Peter Vacca. Alois Ciampanti und Otto Strand!. Der Präsident fragte die Angeklagten, ob sie italienisch verstehen: sie antworteten im Chore: „Nein!' Der Verteidiger bestä tigte, daß die Angeklagten nur einige we nige italienische Worte verstehen und das Verhör wurde somit deutsch durchgeführt. Die Anklage lautet auf das Verbre chen der öffentlichen Gewalttätigkeit und führt mz?: Am Vorabende des Herz Jesu

- Festes wurde trotz des politischen Verbotes ^Vie in vielen anderen Orten ein Fackelzug ^unter gleichzeitigem Böllern veranstaltet. Die Carabinieri verhafteten zwei Personen, die geschossen hatten. Am Schlüsse des Fackelzuges machten die Leute vor der Carabinierikaserne eine Demonstration und verlangten die Freilassung der beiden Verhafteten. Fast die ganze Nacht schrien die Leute, schleuderten Steine gegen das Tor der Kaserne, um es zu demolieren und riefen: „Welsche, verfluchte Schweine

, daß es zu Tätlich keiten kam. Steine flogen gegen die Ca rabinieri: die Demonstration dauerte mit nicht geringerer Heftigkeit an und aber mals wurden Steine gegen die Sicherheits organe geworfen.' — - Aus dem ganzen Zusammenhange - erhellt, daß die Demon stration überaus ernst war und wenn ein trauriger Konflikt vermieden wurde, so war dies nur der Klugheit der Carabinieri zu danken. Die Angeklagten leugnen die ihnen zur Last gelegten Tatsachen: sie ge- stehen nur zu, bis spät abends auf dÄn Platze

und stieß keine Be schimpfungen aus. Auch hörte er nicht die Aufforderung des Brigadiers, den Platz zu oerlassen: schließlich jedoch gibt er zu, auf dem Platze geblieben zu sein, nachdem die Carabinieri die Menge aufgefordert hatten, sich nach Hause zu begeben. , Der zweite Angeklagte Oktavian P aiz- zoni will nur einen Stein gegen einen Bekannten, nicht aber gegen die Kaserne geworfen haben. Er stellt in Abrede, „Hoch Oesterreich, nieder mit Italien' gerufen und Schimpfworte gegen die Carabinieri

, bei der St. Iakobskirche Böller geschossen, worauf die Carabinieri zwei Personen verhafteten. Nun ereigneten sich vor unserer Kaserne ,die bekannten Vor gänge. Sieben- oder achtmal forderte ich die Menge zum Verlassen des Platzes auf. aber immer umsonst. Trotz des bedrohli chen Steinhagels machten die Carabinieri keinen Waffengebrauch.' Am Schlüsse seiner Aussage bezeichnet der Brigadier die einzelnen Angeklagten als Täter. Die Carabinieri Ciampanti und Vacca des Postens von Tramin erzählen die Entwicklung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.03.1920
Physical description: 8
, wird so ein Vor spiel der Freiheit verspürt haben, derselben Frei heit, welche die Erlöser der Hochetsch dem Volke stets mit überschwänglichen Worten preisen. — Anm. d. Red.: Es handelt sich hier um einen verzeihlichen Fehler, nachdem man nicht von den kgl. Carabinieri verlangen darf, daß sie deutsch lesen können, wenn sie manchmal nicht einmal italienisch lesen können; dennoch taugen diese Wiedervergeltungen nicht, die Sozialdemokraten sowohl in Hoche'tsch als auch im Trentino aus zurotten. Gen. Unterkircher

soll sich nur trösten; er ist nicht der einzige, der von den Carabinieri (Benemerita) Verfolgten. Einer unserer Genos sen aus Trient, der eine Reise über den Brenner unternahm, batte als Reisebegleiter im selben Wagenabteil zwei Polizeikommissäre, einen Po lizei- und einen Finanzwachmann (selbstredend nur zufällig). Die italienische Regierung hat, wie es scheint, viel Geld zur Verfügung, um die Bolschewiken zu überivachen. Soweit das Trient- ner Blatt. (Gen. Unterkircher sollte Bücher nach Bozen bringen

wird um keinen Sozialdemo kraten weniger werden, das mögen sich die Her ren merken. Der Sozialdemokrat hat sich vom alten reaktionären Oesterreich nicht vorschreiben lasten, was er liest, und wird es sich noch weniger von Italien vorschreiben lasten. Die Carabinieri haben wohl ein „Recht", die Bücher zu zensurie ren, aber noch dazu den Ueb^rbringer, der die Bücher freiwillig dem Zollrevident zur Einsicht und Verzollung vorlegte, zu verbasim und ein zusperren, das zeigt, welches System in Italien herrscht

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Page 3 of 14
Date: 10.07.1920
Physical description: 14
als) Oberhaupt ihres Gemeinwesens. Das schreiend« Un recht aber an Bürgermeister Gemaßmer und an so! vielen anderen nackensteifen Deutschsüdtirolern wird iw das Schuldbuch der Unterdrückung eingetragen —- bis zum Tage, an dem Bilanz gemacht wird! ! * Was sich Carabinieri erlaube«. Aus Algund schreibt matt dem „Tiroler": Am 24. Juni waren aus Algund der bekannte Fahnenschwinger Wolf sowie weitere 16 Parteien vor daS Zivil- kommisfariat geladen, weil einerseits Wolf seine Kunst am 6. Juni! nach der Prozession

ohne die Carabinieri in Grätsch gemacht. Am 4. Juli war Konzerts der Algunder Musikkapelle in Forst. Zu diesem Konzerte waren! auch die beiden Fahnenschwinger Wolf und Hölzl geladen. Wie! nun Wolf mit der eingerollten Fahne sich zum Konzerte nach Forsts begab, begegnete er bei der Forsterbrücke drei Carabinieri des Po-! stens Grätsch sowie deren Dolmetsch, einem alten österreichischenj Gendarmerrewachtmeister i. P. Diese konfiszierten nun frischweg! die vom Zivilkommissariat Meran als selbstverständlich erlaubt

, Wenns untergeordnete Wachorgane sich so über das Urteil ihrer Vorgesetzten! Behörde hinwegsetzen können! Hoffentlich wird daS Zivilkommiffa»! riat die Carabinieri entsprechend aufklären, die konfiszierte Fahn«' zurückstellen zu lassen und verhindern, daß sich solch« Konfliktsfalle! wiederholen. Daß dieselben der Bevölkerung auf die Nerven gehen! müssen, wird jedermann verständlich finden müssen! Im Laufe des gestrigen TageS hat sich die Gemeindevorstehung Algund als Eigen tümerin der konfiszierten

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Page 10 of 12
Date: 08.01.1922
Physical description: 12
sich auch wieder das alte Sprichwort: Unter dem Krümmst3 ist gut leben. — Am Heiligen Abend geriet der Schuh- machcrmeister Matthias Tumler in K a st e l b c l l mit seinem Hausherrn Joes Prüster in Streit, in dessen Verlaus Tumler mit einem bereit gehaltenen Revolver auf Prüster schoß. Dieser wurde im Kopse getroffen und war sofort tot. Der Täter konnte noch in derselben Nacht von den Carabinieri verhaftet werden. Eine trau rige Weihnacht für beide Teile. — In der Nacht zum 29. Dezember brach auf dem zur Gemeinde Natu

hatte, erkundigte er sich auch nach dem Preise und fand dieselben dann regelmäßig zu hoch, worauf er sich entfernte. Das Ende dieser billigen Törggelcparlie war natürlich ein Kanonenrausch, den der Schlaumeier in einem Pserdestall ausschlief. — Ein ganz eigenartiger Ueberfall ereignete sich am Christtage abends in B ln mau, wo in der Dunkelheit ein Strolch, in der Meinung, es sei eine Zivilperson, einen Carabinieri überfiel und ihn ansraubeu wollte. Der Täter ist ein gewisser Simon Hausberger

, der aus dem Krankenhause in Bozen entwichen ist und gegen Bluman flüchtete. Der Strolch versetzte dem Carabinieri einen Schlag auf die Schlafe, so daß dieser zusammenflürzte. Der Strolch durchsuchte ihm dann die Taschen und wollte ihn berau ben. Mittlerweile kam der Uebersallene wieder zu sich und es gelang ihm, den Gauner mit den Armen festzu- halten und um Hilfe zu rufen. Die Hilferufe wurden von Zivilleuten und von den in der Nähe wohnenden Carabinieri gehört und als Leute und Sicherheitsmän ner herbeieilten

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Page 8 of 16
Date: 01.05.1921
Physical description: 16
Unternehmun gen bekannte Schar Veroneser Fascisten, unbehindert durch Trient nach Bozen gelangen. Schon am Vormit tage des Festtages durchzogen die Fascisten in geschloffe nen Gruppen, mit Knüppeln, Totschlägern, Bomben und Pistolen bewaffnet, die Stadt, verübten unter den Augen des Militärs und der Carabinieri eine Reihe von Gewalttätigkeiten. Die Bevölkerung beobachtete dabei trotz vielfacher per sönlicher Handgreiflichkeiten und maßloser Herausfor derungen der auf dem Wallherplatz dicht versammelten

Menge vollkommene Ruhe. Ebenso enffaltete sich um 1 Uhr der Trachtenumzug in voller Ordnung und durch zog mehrere Straßen der Stadt in musterhafter Ruhe bis zum Walcherplatz, vc \ wo an es den Fas- cisten gelang, sich gruppenweise in den geordneten Zug einzudrängen. Trotz des Einspruches seitens der Be. völkerung verhielten sich Militär und Carabinieri diesen bedenklichen Störungsvorsuchen gegenüber verkommen teilnahmslos. Am Obstmarkt, wo verschiedene Grup pen von Fascisten bereits Stellung

, ist einwand frei durch zahllose Zeugen festgestellt, daß sowohl di« Offiziere der bewaffneten Macht als auch sogar jene der Carabinieri (Gendarmen) in schamlosester Weise mit den Mordbnben gemeinsame Sache machten. Infolgedessen wurde nicht ein einziger Faserst ver haftet, wiewohl sie zu Dutzenden auf frischer Tat er griffen werden konnten und tatsächlich auch in einer Reihe von Fällen den Carabinieri übergeben wurden. Viel mehr konnten sie unter dem Schutze der Sicherheitsorgane die Stadt

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