Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Author:
Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place:
Lana
Publisher:
Tappeiner
Physical description:
606 S. : Ill., Kt.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark:
III A-29.436/2
Intern ID:
524851
zu können. Die meisten Österreicher haben da mals den Anschluss begrüßt. Diese Anschlusseuphorie hat aber auch nach Südtirol übergeschwappt und hier zu Reaktionen ge führt, die das faschistische Regime zu heftigen, oft chaotischen und völlig unangemessenen Reaktionen trieb. Besonders stark wa ren die »Freudenkundgebungen« und die darauffolgenden heftigen und überreizten Unterdrückungsmaßnahmen der faschistischen Behörden, der Polizei, Miliz und Carabinieri in einigen Orten des Vinschgaus und des Pustertales, ganz
, aber zu ihrem Erstau nen waren alle Wege mit Militär, Carabinieri, Finanz und Miliz so dicht besetzt, dass niemand durch konnte. Alle, die einen Ausflug in die Berge machen wollten, mussten Kehrteuch machen, nicht einmal die konnten nach Hause gehen, die auf dem Berg wohnten, sie mussten alle bis Montag in Schlanders bleiben. Zwei Burschen mit 20 bis 24 Jahren hatten einen rotweißen Jangger an und gingen spazieren. Es dauerte nicht lange, so wurden sie ins Amt des Podes- tä Linari von Schlanders gerufen
hin nach Laas, aber alle Wegverbindungen zwischen Kortsch und Laas waren von Carabinieri blockiert und jede Verbindung unter sagt. Einer der Hauptgründe, warum es immer wieder zu Reiberei en zwischen Burschen und Faschisten kam, war der sogenannte >Deutsche Gruß< d. h. das >Heil Hitler<, mit welchem Südtiroler Burschen immer wieder durchfahrende Gäste aus Deutschland be grüßten. Auch das Tragen von weißen Stutzen war Anlass zu Reibe reien. Am schlimmsten war natürlich das Anbringen von Haken kreuzen