der sudetendeutschen Gebiete an das Reich, die das Blut in Wallung brachten, im März 1939 die Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren. Karl August Fischer, der Vorsitzendes des VDA Bayern, berichtete Ende April 1939 nach Deutschland, dass die Stimmung am erregtesten im Überetsch und im Unterland sei - in Eppan, Kaltem, Tramin, Kurtatsch, Margreid, Neumarkt und Auer. Zwischenfälle zwi schen Deutschen (nicht nur den jungen Burschen, sondern auch den Erwachsenen) und Carabinieri seien an der Tages ordnung. 292
erstatteten gegen die Cara binieri Anzeige, weil sie misshandelt worden waren. Am 20. Juni kam ein Staatsanwalt nach Margreid, um Kläger und Zeugen einzuvernehmen. Ihn interessierte aber weniger, was vorgefallen war, wichtiger schien ihm zu erfahren, wer die Klä ger zum Advokaten geschickt habe. Hans Paffstaller gegen über bemerkte er, hier heroben seien alles „bastardi", die ein fach niedergestochen werden sollten. 293 Die Carabinieri blie ben unbehelligt. Sie konnten die Leute verdreschen
, wie sie wollten. Im Mai 1939 verhafteten sie wegen Heil-Hitler-Rufens Albin Pomelia, Adolf Andreaus und Karl Sanin. Auch sie wur den in der Kaserne geschlagen. Ohne Hiebe, nur mit einer ernsthaften Verwarnung kam Alfons Pomelia davon, der Anfang Juli 1939 in die Kaserne vor geladen wurde. Die Carabinieri legten ihm zur Last, dass in sein Haus öfter Mädchen kämen, um Deutsch zu lernen. Po- mella bestritt nicht, dass Mädchen aus der Nachbarschaft sei ne Töchter öfter besuchten, aber nicht um Deutsch zu lernen,