Zuges das Miserere sang. Dann wurde der Sarg, der die irdische Hülle des Landeshauptmannes barg, auf den Schultern seiner Burggräfler, flankiert von Burggräflern und Stadtpolizi-. sten, durch das Rathaustor in die Lauben gasse getragen, vpran die zahllosen Kränze, letzte Beweise verehrungsvoller Liebe. Aus dem Rathaus, in dem er in schwerer Zeit als Bürgermeister die Geschicke seiner Vaterstadt geleitet hatte, trat der Landes hauptmann unter dem klagenden Klang der Glocken seinen letzten
. In vielen Augen standen Tränen, als der Sarg vorübergetragen wurde. Bauern mit Kreuz und Laterne eröffneten das Totengeleite. Ihnen folgten sechzig ' Büblein in der Burggräfler Tracht, die Hände über dem Hut zum Gebet gefaltet — Zög linge des Seraphischen Liebeswerkes, die Dr. Erckert, der als Privatmann wie als öffentlicher Sachwalter die Armen nie ver gessen hat, einen letzten Dank abstatteten. Es kam dann die italienische Kapelle des ENAL, und hinter ihr schritten in langem Zug die Schüler
Kurverwaltung, dann die Musikkapelle von Untermais und in ge schlossener Formation, mit ihrer Fahne an der Spitze, die Untermaiser Feuerwehr. Viele der Gruppen, die wir hier nannten, trugen Kränze. Eine fast endlose Zahl wei terer Blumengrüße wurden von Feuerwehr männern, Burggräfler Burschen und Polizi sten dem Sarg vorangetragen. Wir sahen Im Trauerzug den Kranz des Ministerpräsiden ten, jenen des österreichischen Botschafters in Rom, den Kranz des Regionalrates, Krän ze des Regionalausschusses
noch Generalvikar Msgr. Unter gasser von Brixen, Msgr. Propst Kaiser- von Bozen, Msgr. Alois Pfeifer, Dekan von Me ran, Propst Ambros Giner von Neustift, Abt Stephan Kauf von Muri-Gries und Kanoni kus Pertramer von Brixen im Kondukt. Dem Sarg voran gingen drei Chargierte der Cartellverbindung „Austria“ Innsbruck in Wichs, der Studentenverbindung, der Dok tor Erckert angehört hatte. Burggräfler Bauern trugen den Sarg und geleiteten ihn mit brennenden Kerzen. Herr Matthias Ladurner-Parthanes, Obmann
Rathaus zum Untermaiser Friedhof bewegte: die Laubengasse, den Rennweg, die Freiheitsstraße, die Postbrücke und die Unter maiser Straßen. Vor der Heilig-Geist-Kirche wurde die erste Totenrast gehalten. Msgr. Gargitter nahm die feierliche Einsegnung vor, dann hoben die Burggräfler den Sarg wieder auf ihre Schul tern. Langsam bewegte sich der endlose Zug nach Untermais hinunter, vorbei an der Maria-Trost-Kirche, in der vollständigsten Ordnungj denn der unsichtbar waltende Ordnungsdienst, den der Meraner