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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 29.11.1936
Physical description: 8
2)le ^urt' Fm ersten Augenblick kam er ihr ungewöhnlich jimgenhaft vor. Sein Gesicht war durchstrahlt von Gesundheit und dem Glück des Wiedersehens. Nach Art der Südamerikaner trug er einen breitkrem pigen Panamahut, dessen Schatten die ohnehin tief gebräunte Haut noch dunkler machte, dafür aber mich das erstaunliche Weiß der Zähne besonders stark aufleuchten ließ. Bruno schüttelte ihr die Hand. „Bist lange ausgeblieben', sagte er lachend. „Du bist ja ein schrecklich großer Mensch', ant wortete

Horizonts. Der Wagen hielt. Betreßte Bediente rissen den Schlag auf und trugen den Herrschaften eilfertig ihre Koffer nach. Das Hotel roch furchtbar fein. „Genieße es noch einmall' sagte Bruno. „Wenn du Lust hast, können wir später ein bißchen tan zen.' „Findest dus schlimm — aber ich möchte am liebsten, wir blieben oben und ließen uns auf dem Zimmer servieren.' „So scheu?' Man konnte seiner Stimme an merken, daß' er enttäuscht war. „Ich Hab ne Ewig keit nicht getanzt.' „Armer Kerl

bra chen sie auf. In langen Schlägen sauste der Zug westwärts. Meer und Stadt verschwanden hinter kupsrigen Berglehnen. Die Vegetation wurde üppiger, der Urwald leckte mit grünen, pelzigen Zungen in auseinanderspringende Täler. Es wurde zuneh mend heißer. — „Kaffee und Kaffee ist zweierli', sagte Bruno. „Kann ich mir denken.' „Nein, das kannst du dir nicht denkenl Ich habe meine Felder richtig kultiviert. Die hier, denen fliegt wenig daran.' Anna saß ruhig in der Fensterecke und hörte und sah

nur ihn und feine Zuversicht. „Werden wir denn unsere Schulden auch los werden?' fragte sie und tat recht gleichgültig. „Einschränken müssen wir uns natürlich.' „Ja, einschränken müssen wir uns. Ich glaube', fuhr sie, ohne den tröstlichen Blick der Liebe von ihm zu lassen, fort: „Ich glaube, wer siegen will, muß meinen, er habe schon gesiegt.' Sie trat ans schattige Fenster und lächelte dabei Bruno zu, der rasch ihre kleine, energische Hand ergriff und fest hielt. Der Zug verringerte seine Geschwindigkeit

. Sie näherten sich ihrem Ziel, ein paar Häusern inmit ten einer öden, staubgrauen Ländschaft. Brunos leichter Wagen war mit den Pferden noch von seiner Hinreise an der Bahn und nahm sie freundlich in Empfang. Sie bestiegen ihn so fort und fuhren ab, durch die Wildnis — nach Hause. Lange Zeit sprach niemand. Die Sonne schien ihnen ins Gesicht. Aus dem Boden, aus Kräutern und sandigem Buschwerk atmete würziger Dust. Bruno schob vor lauter Seligkeit den Hut in den Nacken und schenkte Anna viele Küsse

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 06.06.1939
Physical description: 6
von Nigeria, dem das Pro tektorat untersteht, macht zwar Schwie Der deutsche Spanien-Freiwillige I. Zehetner erzählt im Berliner „12-Uhr- Blatt' von seinen Erlebnissen im spa nischen Krieg. Dabei kommt er auch aus die Kameradschaft mit den italie nischen Fliegeriegionären zu sprechen. Wir entnehmen dem Vlatt diesen Teil des Berichtes, der auch einen Lust» kämpf Bruno Mussolinis behandelt: glaubten, er stürze ab. Dann hoch. Wie der ran an den Feind. Seine Maschinen gewehre ballerten und vollführten

Wunde gerissen. Carlo war als Monteur einer Staffel zugeteilt, in der auch Bruno Mussolini als Freiwilliger kämpfte. „In unserer Staffel', so erzählte er ei ns Abends, hauchten 'immer und immer wieder Grüchte auf, die davon wissen wollten, daß sich Bruno mit einem Ame rikaner, der bei den Bolfchewiften flog, duellieren will. Bruno lachte immer, wenn er davon hörte. Bestritten hat er es allerdings nie. Na, so kam es, daß eines Tages verbreitet wurde, morgen steige das Luftduell. Jedes Schräubchen

haben wir an Bru nos Maschine nachgesehen. Das ganze Flugzeug haben wir praktisch auf den Kopf gestellt, damit auch ja alles in Ord nung war. Am nächsten Morgen waren alle beim Start da. Bruno stieg in seine Kiste, kreiste ein paarmal und verschwand. Die anderen hinterher. Nach eineinhalb Stunden tauchten sie wieder euf. Brunos Flugzeug sah toll aus. Ein Einschuß ne ben dem anderen. Bruno sagte nichts über das, was ge- schelien war. Die anderen aber erzählten aufgeregt, daß sie nach wenigen Kilome tern Flug

aus eine rote Staffel gestoßen seien. Sie wollten gerade den Kampf er öffnen, als sich ein roter Bomber aus Brunos Maschine stürzte. Die anderen konnten kaum etwas machen; denn sic mußten ja die übrigen Roten in Schach halten. Nach den Berichten muß es ein toller Kampf gewesen sein, den Bruno auszu tragen hatte. Komisch war, daß die rote Flak angeblich keinen Schuß abgab. Na türlich waren alle sofort der Ansicht, daß es sich bei diesem Kampf um das Duell handelte, zumal die anderen roten Flug zeuge

versuchten, unsere Maschinen mehr und mehr von den beiden Kampfhähnen cckzudrängen. Bruno soll wie der Teufel geflogen sein. Im Sturzflug runter, daß alle „Nicht mehr notwenàig' Stockholm. 5. Juni Die schwedische Regierung hat Sams tag nachmittag dem Reichstag ein Schrei ben zugehen lassen, in dem mitgeteilt wird, daß die Anträge auf Behandlung des schwedisch-finnischen Aland-Abkom mens und des schwedisch-englischen Flot tenvertrages zurückgezogen werden. Bezüglich des schwedisch-finnischen

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Alpenzeitung
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Page 8 of 8
Date: 13.10.1935
Physical description: 8
, Herr im 23. Lebensjahie. Die Beerdigung findet Sonntag, 13. Oktober, I um 2.30 Uhr anl Friedhofe Maia Bassa statt. M e r.a n o, .11. Oktober 1935. Die ticsträuernden Ellern und' Geschwister ^ Von Koiidulenz-Besuchen bitte abzusehen. Roman Von Frnnco Ciampitti. Äbertraguv.g aus dem ?lalienis6»en Von Cha/.lotte Vesci-Baum. 55 Bruno jedoch wollte di-esen Vorschlag nicht an nehmen. Er war der Ansicht, daß eine Aurze Un terbrechung Marino ehsc gut tun würUe,: er war 'ehr gut im Stand, zu gut im Stand

àd da der Wettlaus erst »ach W>? cheu ausgefochten werden würde, lag die Gefahr einer Überanstrengung sei ner Kräfte nahe. Nev.,: er sollte mit ihm und dem Vater zusammen Iokk pH Solari erwarten, der nach areigigjähriger Abwesenheit aus 'Amerika! her überkam. ../Schließlich wo'^eu wir ja höchstens vier ode r fünf Tagen fortbleiben', sagte Bruno, „unì, danach Valien wir noch, genügend Zcl ehe die S.vieie be ginnen.' „Ich weis; schon, aber ich kann Dir nicht .oer hehlen, Bru ao, daß ich eine gräßliche AngLt

... Übrigens gieb mir einen Moment die Zeitung: man sagte mir, daß sie von der Ankunft der amerikanischen Spieler spricht. „Die sind schon eingetroffen?' fragte Marino verwundert. ' „Aber selbverständlich. Die verstehen die Sache und kommen einen Monat vorher an, um sich mit der Umgebung vertraut zu machen.' Bruno nahm dem Vetter die Zeitung aus der Hand und vertiefte sich auf dem Bett sitzend in die Lektüre. Marino kroch unter die Decke und wünschte ihm eine gute Nacht. Statt ihm zu antworten, stieß Bruno

Dame, wi. Du glaubst... Sie ist durchaus kein... gewöhnlicher Mensch.' Und da sein Vetter nicht aushörte ihm verwun dert ins Gesicht zu starren, legte Bruno die Zei tung bei Seite und b?aann zu .zählen. Er hatte nriß Dawn in Lake Placid im Hotel Ritz kennen gelernt. Die junge Amerikanerin hatte >n einem Kuustwettlaus kolossale Erfclge geerntet und machte täglich mit ihren Freundinnen einige Fahrten mit dem Bobsleigh. Eines Tages blieb der Herr, der den Bob lenkte, aus und wie Bruno ihr Bedauern

darüber wahrnahm, bot er sich an, den Schlitten zu führen. Und die Fahrt ging los. Dawn saß hinter ihm, hatte ihn um die Hüsten gepackt und jauchzte vor Vergnügen. Die Fahrt ging glänzend von Statten. Der Bob flog mit rasender Geschwindigket über die weiße glatte Bahn. Bruno hatte ein Dutzend Kurven tadellos überwunden, sodaß jeder Zweifel im Herzen der jungen Mädchen über die Geschicklichkeit ihres Führers entschwunden war. Nu n jauchzteil sie hell auf und schrieen vor Freude. Am «shady corner

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Page 6 of 6
Date: 18.06.1935
Physical description: 6
z «!»««» MrMvk SM tt. vuni 1M.X0» 1. Gruppe der Hochetscher Ferienkinder Nachstehend veröffentlichen wir die Liste der ersten Gruppe von Kindern aus dem Hochetfch, die am 20. ds. an die Strandkolonie von Riccione entsandt werden. Der fasc. Provinzialverband bringt nochmals in Erinnerung, daß sich die ge nannten Kinder am 20. ds. um 16 Uhr beim Fasciohaus in Bolzano einfinden müssen. Rionalgruppe Dolzano-Ienkrum: Grutsch Giovanni, Buoncore Bruno, Bomboli Gianfranco. Hinterwald» n«r Enrico

Ferdinando, Marri Franco, Faes Giulio. Strappa Ernesto, Reinstaller Gualtiero, Pre- delli Ubaldo. Caldonazzi Giuseppe, Caldonazzi Ernesto, Marchiar! Ferdinando. Laner Luigi, Cappello Giorgio. Lageder Enrico, Ssondrini Luigi. Rionalgruppe Grles-San Quirino; Biamino Bruno, Tani Benito, Gioia Antonio, Perli Umberto, Gall- metzer Ottone, Amplatz Francesco, Valcanover Mario, Prosanter Francesco, Concino Italo. Salvador! Gino, Salvador! Orlando. Balbinot Augusto, Seebacher Eri- berto. Pichler Giorgio, Partel

Arturo. Favaro Gino, Aida Francesco, Savio Oscar. Spitaler Augusto. Triches Ugo, Savio Amilcare«:, Lun Giuseppe, Lun Carlo. Purin Costantino. Sepp Gualtiero. Niedermaier Renato, Nolli Bnmo, Rolli Lino. Tortelli Bruno, Vàrasini Carlo, Varasini Luigi, Salsilli Eligio, Coppa Ottavio, Nervo Remo. Zocca Eugenio. Zocca Giorgio. Figi Giuseppe. Solenni Michele. Capranica Giorgio, Capranica Giuliano, Golzio Mario, Golzio Giorgio, Cariger Enrico. Più Luigi, Gasser Federico, Scara- vciggi Renzo. Nones Luigi

. Merlin Elvino, Bobbi Frattini Aldo, Beccaro Bruno, Trotter Pietro, Frenner, Riccardo. Sis Eugenio, Signorotti Vittorio, Zito Bruno. Alberti Giooacchino, Malatesta Ottorino. Malatèsta Nello, Conte Bincenzo> Mazzotta Vespernio, Mander Francesco. Peter Carlo, Haupt Rodolfo, Zon- tini Carlo, Ritsch Ottomaro. Grassi Teodoro. Falzin Fulvio, Zanetti Giuseppe. Facchinelli Giuseppe, Bizza Benito, Temelin Vito, Nardini Gualtiero, Nardini Edoardo, Paizzoni Ottomaro. Malatesta Emilio. Schie der Bernardo

, Dallapiazzo Geraldo, Tallon Antonio, iPollo Carlo, Schrott Federico, Schrott Carlo.- Colle Luigi, Mitterstiller Alfredo, Bolner Bruno. Peterlini Carlo, Pasquetto Enzo, Jrlandini Giuseppe. Zenatti Cornelio, Bello Emilio. Kastlunger Francesco, Grassi Guido? Larcher Ernesto, Strodl Angelo, Schieder 'Augusto, Costa Vittorio, Chiocchiti Edoardo, Tavo- nazzi Giovamn, Guidi Guido, Guidi Mario. Mestrina Alda. Rionalgruppe Rencio-S. Giovanni: Foradori Ezio, Spagnuolo Luciano, Spagnuolo Osvaldo. Amplatz Ivo

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Page 6 of 6
Date: 25.10.1935
Physical description: 6
kritisiert, als ,edoch nachmittags die Organisatoren die verschie denen Teilnehmer aufriefen und aufforderten, in die Krafuuagen zu steigen, fehlte kein Einziger. In allen Mundarien ausgesprochene Begrünungen begleitete» die in den großen Wagen abfahrenden Sporrleute, deren Schneeschuhe auf den Verdecken zerladen lagen. Bruno hätte seinen Vetter gern im eigenen Wa gen li.'gleilot, a!>sr er war vom frühen Morgen an, aus der Suche nach dem Sonder-Korrespondenten der Iliusln.'i'l.'N Sportzeitung

, Man lz>n!e il?m hinterbracht, das; dieser beab sichtige. s^iiu'r Z^irung durch einen pikanten Artikel erläuterte Piivwgraphien zuzustellen, worin er seinen Leier» Fräulein Darald und Bruno So lari voizuitt'tt.-u gedachte und die er mit den prickelndsten und unwahrsten 'Anekdoten zu würzen gedachte. Mis; Dawn wollte sich totlachen, als sie das hörte, aber Bruno fühlte sich äusserst unangenehm zavon derührt. Ihm machte Nella Sorge. Die Erinnerung an das junge Mädchen, zu dem seine Gedanken mit inniger Liebe flogen, wurde

in diesen Tagen der Trennung immer stärker in ihm. Bruno hatte seinem Vetter schon von seiner Liebe zur Darvini gesprochen und ihm nicht verhehlt, daß er, sobald er wieder in Colfiorito sein würde, mit den Ver wandten von seinen Hoffnungen sprechen würde. Deshalb lag ihm so viel daran, auf jeden Fall zu verhindern, daß man seine Photographien und fantastische Geschichten über ihn verbreite, welche Nella betrübt und seine Pläne durchquert hätten. Aber der Korrespondent der Illustierten Sport zeitung

war an dem Tag unauffindbar. Bruno wollte die Sache vor Marino verstecken, um ihn nicht zu beunrnhigen, aber je mehr Zeit verging, desto aufgeregter wurde er. Falls das an die Zeit schrift adressierte Päckchen wirklich abgegangen wäre, dann würden die zweihunderttausend Exem plare der Illustrierten binnen zwei Tagen der Neugier aller Leser Lichtbilder und Notizen unter breiten. Die Zeitung war sehr gelesen: sie kam auch nach Colfiorito, das wußte Bruno. Er ging recht nervös in einem kleinen Saal

des Kulmhotels auf und ab, wo Dawn ihn zum Thee eingeladen und wo der Reporter des Blattes jeden Nachmittag zu finden war. Aber gerade an dem Tag hatte er sich nicht sehen lassen und Dawn, die faul in einem Sessel lag, hörte nicht auf, Bruno zu plagen, weshalb er sich so unnötig über die Geschichte aufrege. Sie lachte froh und leichtsinnig und machte sich über den Freund lustig, von dessen innerer Pein sie ja gar nichts ahnte. Die Berge draußen sahen ziemlich grollend aus und der Wind erhob sich stürmisch

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 19.11.1935
Physical description: 6
. Bruno würde nunmehr an allen Spielen teilnehmen und viel reisen und sich im In- und Ausland mit den italienischen Farben schmücken. Damit war ihm die reinste aller Freuden geboten, er wußte das wohl zu würdigen. Sollte es ihm jedoch nicht ge lingen, der Speer über die siebzig Meter hinaus zu werfen, dann wäre er nichts weiter wie ein Staust, ein Stützpunkt zum Hinaufklimmen für die andern. Was lohnte es daher noch, die Bein muskeln massieren zu lassen, wozu noch an dem Stückchen Zucker nagen

, das man ihm in Bälde anbieten wird Wenn es möglich gewesen wäre, hätte Bruno sich am liebsten fortgemacht, ohne es jemand zu sagen, ohne sich sehen zu lassen. Stattdessen mußte er bleiben. Aber was wollten sie von ihm? viel leicht ein Wunder? Wie konnte er gegen die nordischen Teufel ankommen, gegen die Finnen, die für den Wurf geboren schienen, gegen einen Ludwig, einen Rabry, der den Journalisten ge genüber versichert hatte, daß er fünfundsiebzig Meter Weite erreichen würde? Welch komischer Kauz

, dieser Holländer mit der dunklen Haut, den strohblonden Haaren und den großen grauen Augen! Bruno hatte ihn erst, vor wenigen Tagen kennen gelernt und Rabry hatte sich so brüderlich ihm gegenüber benommen. Nach dem Bruno sich kaum der Ubersülle von Glück wünschen uno Komplimenten entzogen hatte, war Rabry gekommen, um ihm seinen Speer zu gebe». „Suchen Wurf mein Spieß: viel besser.' Er hatte ein ziemliches Kauderwelsch gesprochen, wie er ihm seinen Speer anbot, ihn dann gegen die Wand gelehnt und war ruhig

nach der Garderobe gegangen, ohne mehr Worte zu verlieren. Der lange Holzstab stand noch da und Bruno warf einen warmen Blick auf ihn. Ein Wurfspeer. Ein 2.40 Meter langer Holzstab mit eiserner Spitze, einem Handgriff aus Bind faden, achthundert Gramm schwer: das ist ein Wurfspeer und alle Wurfspeere sind sich gleich... anscheinend wenigstens. Man muß den Speer aber in die Hand nehmen und seine Schwingungen fühlen durch die geraden Fasern hindurch. Man muß ihn mit den letzten Fingergliedern in die Höhe heben

, um das per kette Gleichgewicht zu prüfen. Bruno wußte wohl, daß die Gabe Rabrys sehr wertvoll war. Der Stab kam aus den finnischen Fabriken, wo das beste Eschenholz, erstklassiger Auslese, lange ausgetrocknet, oerarbeitet wird. Der Stab war an lange Flüge gewohnt. Die Stricke waren dicht um das Holz gewunden, sodaß im Moment des Wurfes nichts von der Wucht verloren ging. Bruno wußte das alles sehr gut und dachte dar über nach, ohne zu bemerken, daß der Gedanke, sich des Speers von Rabry zu bedienen

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Alpenzeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.08.1941
Physical description: 4
hat und an den Vater. Die Menge ver liert sich und geht mit einem Leid mehr ihrer Beschäftigung nach, aber mit dem ^Treueschwur für den Duce im Herzen. Jahr Xlll: I,,, Saale des Palaste Bruschi erhält Bruno Mussolini die blaue Schärpe und den Kampfdolch, das Zei chen des Offiziers der Jugendkampfbünde. Mit diesem Tage begann sein Soldaten leben. Es kam der äthiopische Krieg. Da mals wie heute gab es eine einzige Art Fafcist zu sein, wenn das Vaterland ruft, nämlich: dem Ruf Folge zu leisten. Bruno ging

und klassifizierte sich als dritter, indem «r eine Strecke von 6490 Kilometer mit einem Stundendurch schnitt von 340 Kilometer zurücklegte. Im Jänner 1938 war er Besatzungs leiter des Dreimotors S. 79 und nahm mit den „Sorci verdi' am Flug Europa- Brasilien teil. Es war dies eine gewal tige Probe des Wagens und er wurde wegen außerordentlicher Verdienste zum Fliegerhauptmann befördert. Von diesem Flug brachte er die Erfahrung für den transozeanischen Flugdienst mit. Dann begann der Krieg gegen England und Bruno

, Stefano Cagna zu allen den kühnen Helden der Lüfte. Er fiel als Soldat, wie er sein Leben als Kämpfer verbrachte. Bruno, Du vernimmst nun die Worte des einfachen und guten Volkes, das sagt „armer Bruno.' Die Seele des Volkes ist bei Dir, bei Deinem Vater, bei Deiner Frau, bei Deinem Kinde. Wir erneuern den Schwur und scharen uns mit unseren Herzen um den Duce, mir grüßen ihn mit dem Ruf: „Dein Sohn lebt!' See Me begibt sich nach Pisa R z m a, 7. — heute vormittags um 10 Uhr ist am Flugplatz

von S. Giusto in Pisa, bei einem Probeslug ein neuer Viermotor-Bomber eines Geschwaders, das für dea Einsah im Krieg zusammen gestellt wird, aus noch nicht aufgeklärten Gründen beim Landungsmanöoer abge stürzt. Von der Besatzung haben dabei den Tod gefunden: Fliegerhaupl- mann Bruno Mussolini Besat zungsführer «' 5' Geschwaderkomman- dant: Fiieger-SVerleutnant Francesco Vitalini. Marxfc^Äo Molorist Angelo Trezzini. Verletzend: Llieger-Oberleul- nani Domenico Mufti, der erste Elettri- zist Riccardo Goliardi

, der erste Moto rist Arturo Pett'ètelli. our Molorist Lui- gì Turco, der Arbeiter Severino Giun- drinelti. Der Duce hak sich gleich, nachdem er die Nachricht erhalten hat. in Begleitung der Stabschef der Aeronautik. General Nachdem er die Besatzung des Flugplat zes in Revue passiert hatte, suchte er mit feinem Sohne Vittorio, der Fliegerober- leutnant ist, das Spital Santa Chiara auf, wo er bei der Leiche des Sohnes Bruno verweille. Danach begab er sich zum Platze, wo das Flugzeug abgestürzt

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.04.1941
Physical description: 6
da.' „Ja', sagt, eaen unter hoffe, ich werde das nie vergessen.' , sagte ich, „es ist seltsam, so im Reaen unter Kastanien zu stehen. Ich Ei« Bild für Lenchen Lauterbach Bruno Bolz verkehrte mit einem Mäd chen brieflich. Das Mädchen hieb Lenchen Lauterbach. Bruno Bolz lernte Lenchen Lauterbach auf. dem nicht ungewöhnlichen Wege kennen. Has Inserat stand unter Briefwechsel und Heirat nicht ausgeschlos sen. Bruno Bolz schrieb hin und Lenchen Lauterbach schrieb zurück. Der Briefwech sel machte zwei Menschen

glücklich. Eines Tages schrieb Lenchen Lauter bach: „Ich hätte gern ein Bild von Ihnen, Bruno Bolz.' „Ein Dutzend.' Bilder spicken?' — „Elf in me ine. Woh die „Wohin darf i „Elf in meine, as zwölfte an Lenchen Lauter Der Photo- es ist vielleicht schon svät, ganz egal, wir 'ssen uns ganz eins« ' ist das müssen uns ganz einfach noch fehen —, ' das zu viel verlangt vom Leben?' „Ich denke oft, wenn man vecheiratet wäre, hätten wirs leichter in allem.' „Wir können einfach noch nickt heira ten', sagte Lily

angekommen war. „Der Frühling', flüsterte er, »der Früh ling riecht über das Wasser*. nung. bach.' Bruno gab die Adresse, graph photographierte. Bruno Bolz wartete acht Tage auf ei nen Brief. Den Inhalt dachte er sich un gefähr so: „Lieber Bruno! Dein liebes Bild habe ich erhalten. Ich bin überrascht, entzückt, von Herzen froh, daß du so aus siehst, wie ich mir dich in meinen heimli chen Träumen vorgestellt habe. Deine tlug« Stirn, dein forsches Auge, deine männliche Nafe, dein lachender Mund

und dem« schlanke Gestalt erfüllen meine See le mit Stolz, daß ich nur noch den einen Wunsch kenne, dich bald in meine Arme zu schließen. Dein Lenchen Lauterbach.' Auf diesen Brief wartete Bruno acht Tage. Am neunten Tag« ging Bruno zum Lichtbildner. „Haben Sie mein Bild an Lenchen Lauterbach geschickt?' — „Ja. hier ist die Postbestätigung.' — „Wieviel Bilder haben Sie eigentlich gemacht?' — „Zwölf.' — „Nur zwölf?' sagte Bruno überrascht, „zwölf haben Sie doch mir gefchickt? Welches Bud

haben Sie dann an Lenchen Lauterbach gefchickt?' Ein entsetzlicher Irrtum kam auf. Der. Photogravh hatte ein falsches Bild an Lenchen Lauterbach gesandt. „Dieses Bild haben Sie ihr geschickt?', tobte Bruno Bolz, „kein Wunder, daß sie nicht mehr schreibt! Dieser Mann ist ja ein« Karika tur, ein Kinderschr«ck, ein Brechmittel »ch ni» So etwas ich noch geschenl Diese stupiden Augen, diesikr dumme Mund, dieses verschrobene Ge stell und die ganze geckenhafte Aufma chung! Was soll nur Lenchen Laute-wach von mir denken

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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 22.06.1940
Physical description: 8
an zumelden. Don der Ablieferung befreit sind nur oie Mengmr, welche für die Saat sowie für son stige nachweisbaren Eigenbedarf erforderlich fiiw. Die betreffenden Mengen werden vom Konsortium festgesetzt und bekanntgegeben wer den. Der Bruder Don Io Hanns R ö s l e r. Bruno hat einen Bruder. Brunos Bruder ist ein armer Schlucker. Bruno unterstützt ihn. so weit er kann. Am Monatsersten, am Monats letzten und die übrigen neunundzwanzig Tage in des Monats Mitte. Bruno gibt ihm seine alten Anzüge

, seine alten Hemden, seine alten Hüte. Don Zigaretten und Geld und den Mahl. Zeiten gar nicht zu reden. Der Bruder ist Bruno auch dankbar dafür. Eines Tages sieht Bruno unerwartet seinen Bruder. Auf der Strafte. Dan weitem und von hinten. Bruno traut seinen Augen nicht Der Bruder trägt einen funkelnagelneuen Pelz. Einen Stadtpelz! Mit einer dicken und langen virginischen Otter. Mit russischem Zobel ge füttert: Der Zobel ist allein ein Vermögen wert, kostet mindestens dreitausend Mark. Bruno bleibt

der Verstand stehen. Woher bat der Bruder den Pelz? Jahrelang hat er ihn unterstützt, jahrelang lag er ihm auf der Tasche! Und jetzt geht er im Stadtpelz wie ein Fürst, und Bruno nur im schäbigen Mantel wie ein Bürger! Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen! Bruno laust dem Bruder nach. Der Bruder scheint es .sehr eilig zu haben. Er sieht nicht nach rechts und nicht links, er rennt immer geradeaus. Er schlüpft zwischen StraftenLahnen und Autos hindurch. Biegt in Seitengasien ein. Verschwindet

. durch Durchhäufer. Bruno hastet immer hinterher, läftt nicht . locker. Er rüft und pfeift. Vergeblich. Der 'Bruder achtet nicht auf den Ruf und beschleu nigt seinen Schritt. Da wird es Bruno zu 'dumm. .Er setzt sich in Trab, erreicht endlich den Bruder und klopft ihm von rückwärts auf die Schulter: „Woher hast du den feinen Pelz. Bruder?' Der andere fahrt zusammen. bleibt stehen, dreht sich um; es.'ist nicht Brunos Bruder. Bruno erschrickt und will sich entschuldigen. .Da aber zieht der Fremde den Pelz

aus und reicht ihn Bruno. „Verzeihen Sie!' sagt er. „Ich wußte nicht, daft «r Ihnen gehört!' Rücksichtsvoll Der glücklich« Vater fast und schrieb. „Wckn' schreibst du?' ..Meiner siebenjährigen Tochter.' „Warum schreibst du so langsam?'. „Sie kann noch nicht so schnell lesen.' Bücher tu Zeitschriften Berlin. Rom, Tokio. Monatsschrift für die Der- tiefuvg der kulturellen Beziehungen der Böller des weltpolitischen Dreiecks. Brei» deS EinzelhefteS RM'1. Herausgeber Dr. Paul Schmidt. Steinig« Druck

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Page 6 of 6
Date: 30.10.1935
Physical description: 6
mit dem ihr eigenen Instinkt begriffen, daß Solari gesiegt hatte. Bei- jstàatichen, Hochrufe. Getümmel... In einem Nu war der kleine Platz überfüllt und jeder wollte zu dem italienischen Skiläufer vordringen, sich ihm nähern und alle waren von einer derartigen Be geisterung durchdrungen, wie man eine solche noch vor wenigen Minuten nicht für möglich gehalten hätte. Auf der Tabelle wurden unterdessen die Tempi verzeichnet: Solari hatte Lidner um drei Sekunden überholt. Er war der Erste. „Erster!' Bruno und Dawn

gelang es nur mit größter Mühe, sich durch die Menschenmenge durchzudrän gen und bis zu Marino heranzukommen. „Traum oder Wahrheit?' Anstrengung und Betäubung gaben Marino einen etwas verträum ten Ausdruck und ein unsicheres Lächeln. Er sah auf den strahlenden Vetter hin und auf Dawn, die ihm die Arme entgegenstreckte. Viele der Anwesenden traten zurück und ließen ihnen etwas Platz. Zuerst warf Bruno seine Arme um den Hals des Vetters und dann umarmte auch Dawn den Sieger und gab

ihm einen schallenden Kuß auf die Backe. Seine schwarzen Augen leuchteten auf und er sagte leise, zu ihr gewendet: „Wie unendlich lieb bist Du mir!' Nachmittags, nachdem es ihnen mit vieler List gelungen war, sich in die Familienpension, welche die beiden jungen Leute beherbergte, zu verstecken, sagte Bruno zu seiner Freundin: „Dawn, ich habe Dir etwas sehr Wichtiges zu sagen. Wärst Du nicht ein junges amerikanisches Mädel, so könnte ich nicht so einfach zu Dir sprechen und kennte ich Deine wirklich edle Seele

nicht so' genau, so würde ich es nie angenommen haben, mich in Marinas Auftrag an Dich zu wenden.' Sie saßen alle Drei auf dem Sofa: Marino rechts, Dawn links und Bruno, der gleich wieder fortfuhr, in der Mitte: „Du hast niemand mehr drüben und hast mir so oft gesagt, daß Italien das schönste Land der Erde sei, wo Du immer leben möchtest. Ist dem nicht so?' Cr wartete bis das junge Mädchen zustimmend mit dem Kopf genickt hatte und sprach dann weiter: „Nun bieten wir Dir die Gelegenheit, das heißt Marino

bietet Dir die Gelegenheit, hier zu bleiben: er will Dich heiraten!' Bei den letzten Worten war Bruno ausgesprun gen und blickte nach den beiden jungen Menschen hin, zwischen denen ein Platz leer geblieben war Das Kinn auf die Brust gelehnt, blieben sie schweigend sitzen. Ohne weiter ein Wort zu verlieren sprang Bruno mit einem Satz über den Tisch, zog den Phonograph auf und stellte eine Platte mit einem napoletanischen Lied ein. Dann legte er die Hände über die Augen, drehte dem Sofa den Rücken

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Page 6 of 6
Date: 19.10.1935
Physical description: 6
Bruno, der sehr nachdenklich aussah, seinen Vetter, warum er Netta von Dawn gesprochen habe. Ma rino sah ihn erstaunt an: er hatte nicht ein Wort darüber gejagt und wehrte lebhaft jeden Vor wurf ab. Wer war es also gewesen? Bruno konnte «s nicht unterlassen, immer daran zu denken. Nicht einmal den Neisevorbereitungen gelang es. ihn davon abzulenken. Und als sein Vater, der Nicht müde wurde, von der bevorstehenden Reils zu schwatzen, ihn um nähere Auskunft bat, sr> suchte er ihn, sich an Marini

zu wenden und ging, von einem Mädchen, das zwei Koffer schleppte, be gleitet, fort. Die Gartentür vor der Villa Darvini war noch geschlossen und er mußte daher auf den Klingel knopf drücken. Ein Stubenmädchen kam fokmt, schloß das Tor auf und ließ ihn ein. Bruno unter zog das Auto einer kurzen Prüfung, sah nach den Schneeschuhen, die an den Metallbügeln mit Riemen befestigt waren, und schnallte die Kofier fest. Das Zimmermädchen von Darvinis plauderte unterdessen am Gartentor mit dem Mädchen

, das die Koffer gebracht hatte. Bruno trat zu ihnen und fragte nach dem Ingenieur und dem Fräu lein. „Die schlafen noch!' antwortete das Mädchen. Ohne etwas darauf zu erwidern, ging er aut die Straße und nachhause zurück. Das Mädchen erreichte ihn rasch und ging an ihm vorbei, wäh rend er immer langsamer fortschritt und endlich stehen blieb, um nach den Fenstern der Villa zu schauen. Nur an einem Fenster waren die Läden offen und hinter den Scheiben stand Nella. Bevor er die Hand zum Gruß erhob, heftete

er seinen Blick auf das Fenster, während Erstaunen sich auf seinein Gesicht malte. Er hob die Rechte gegen die Mütze wie zum militärischen Gruß, den das junye Mädchen so gern sah, und zeigte bei einem glückseligen Lächeln seine blendend weißen Zähne. Nella jedoch rührte sich nicht. Sie fuhr nur mit den Händen über Schläfen und Genick und stützte dann die Ellenbogen auf das Fensterbrett. Man sah deutlich ihre Haare, die in einem dicken Zopf, einer Krone gleich, um den Kopf geschlungen waren. Bruno ging

, wenn auch das Lächeln von ihrem Antlitz verschwunden schien. Eine Stunde später, als Bruno und Marino das Auto am Tor halten ließen und hinaufgestiegen waren, um von Darvinis Abschied zu nehmen, fanden sie Rudolf und Nella im Eßzimmer beim Frühstück sitzend. Die drei Freunde tauschten leb haft und herzlich Grüße und Wünsche aus, wäh rend Rudolfs Schwester eine gewisse kühle Zurück haltung beim Abschied nicht zu verbergen wußte. Mit einem kurzen „Glückauf!' drückte sie Marino die Hand und reichte dann Bruno

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Volksbote
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Page 7 of 8
Date: 11.04.1940
Physical description: 8
. vermischtes Das Experiment Heiteres von Jo Hanns Rösler. ' Bruno hieb mit der Faust auf den Tisch. „Du kannst reden, was bu willst!' rief er. „ich glaube an Hypnose! Ich lnb« die unmöglichsten Experimente erlebt, ich habe mit eigenen Augen normale Menschen die unsinnigsten Befehle aus führen sehen, die man ihnen in der Hypnose ein- gab. Frauen atzen Senf wie Himbeeren, und Männer mit Dollbart schnitten sich den Bart in einer Minute ab. nachdem sie'ihn erst zehn Jahre betreut und gepflegt harten. Nein

, der Erfolg der Hypnose ist nicht abzuleugnen. Ich habe mich selbst damit beschäftigt, ich habe Bücher gelesen, ich habe auf eigene Faust, studiert, ich bin zu einem bekannten Profesior der Wlllenslehre in die Schule gegangen, und Heute bin ich. schon so weit, daß ich selbst hypnotisieren kann/ ^Viktor lachte ungläubig. „So. Bruno?' — ' „Sprich keinen Unsinn.' — „Willst du einen Beweis?' Viktor wollte einen Beweis. Bruno gab ihm einen. „Wir sitzen hier in einem Kaffeehaus. Siehst du dort drüben die Dame

am Fenster? An dem einzelnen Tisch?' „Neben dem großen Herrn?' „Ja', bestätigte Bruno, „ich kenne die Dame nicht, die Dam» kennt mich nicht Ich werde mich jetzt konzentrieren, ich werde die Dame ansehen und sie zwingen, den Blick zu erheben, aufzu stehen. ihren Tisch zu verlassen und zu unserem Tisch herüber zu kommen.' „Lächerlich!' ^Abwarten! Dann Teetrinken!' Bruno begann. Cr setzte sich in Positur. lieft die Luft aus. Er pumvt« die Lungen voll, schnaufte und schniefte. Bruno starrte auf die fremde

Frau Seine Augen wurden immer glast, ger. Fast yuollen sie heraus. Sein Atem glich einem Röcheln. Die Dame am Fenster rührte sich nicht. Bruno starrte sie unenttoea an. Zwei Minuten. Bier Minuten. Sechs Minuten. ..Paß auf! Jetzt?« Die Dame wurde unruhig. ..Jetzt!' zischte Bruno. „Jetzt!' Da geschah es. Der Mann am Tisch erhob sich. Drohend schritt er aus Bruno zu. „Jetzt wird es mir aber zu dumml^schrie er. «Jetzt sehe.ich mir dos Tbeater schon zehn Minuten mit an. wie Sie meine Frau anglotzen

und ihr schöne Augen drehen! Sie sind ein Lausbub verehrter Herr! Sie sind ein Flegel!' Sprach es und versetzte Bruno eine Backpfeife. Bruno sagte eine Weile nichts. Hann lächelte er schüchtern.' „Glaubst du jetzt an die Hypnose?' fragte er. „Wieso denn?' Bruno antwortete: „Jemand ist ja doch her- übetgekommen — du mußt das verstehen, viel Hebung habe ich noch nicht...' Es hagelt Bakterie» Die Bakterien verstehen es bekanntlich, in taufenderlei Gestatt den Menschen zu überfallen. Neuerdings bat

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 01.07.1934
Physical description: 8
von einem richtigen Räuber mit einem Auftrag beehrt wurde. Fahren Sie mich irgend wohin!' sagte der Gast zu dem Chanfenr. „Ich habe soeben einen guten Fang gemacht.' Der Wagenführer brachte den seltsamen Kunden in seine, des Kutschers, Wohnung. Dann zog der Gast eine Fünf-Dollar-Note. Aber nun schlug der Chaufeur Krach: „Was? Das ist alles? Ich werde Sie zur Polizei fahren!' Aber man beruhigte sich, als der Gast eine Tausend-Dollar-Note zog. Und nun war Bruno Palulis in Geschmack gekommen. Als er bei dem neuen

Freunde die Nacht verbracht hatte, belohnte er die Gastlichkeit durch weitere 50» Dollar. Und dann gingen die beiden in einen vor nehmen Kleiderladen und staffierten sich von Kopf bis zu Fuß neu aus. Dann ließ sich Bruno, dem nun doch der Boden zu heiß zu werden begann, nach dem Bahnhof fahren. Da stellte esM> denn allerdings heraus, daß der Reiselustige noch viel Zeit hatte. Man beschloß also, das zu tun, was in solchen Fällen oft geschieht, nämlich „einen zu trinken'. Dummerweise konnte der Kellner

die Tausend-Dollar-Note des wackeren Bruno nicht wechseln. Er verschwand mit dem Ver sprechen, das nötige Kleingeld zu besorgen. Bruno wartete. Er wartete zehn Minuten. Er wartete eine Stunde. Bruno versank in tiefes Nachdenken. Wo der Kellner nur so lange blieb? Schließlich dämerte es dem geduldigen Zecher. Aber was sollte er machen? Wenn er den diebischen Kellner an zeigte, steckte die Polizei sicherlich auch den Bestoh- lenen ins'Loch. . 'Wmno Wg'aksö' nöchmÄs Wm''LahWf 'und fuhr endgültig

ab. Milwaukee war fein Ziel. Aber weil in seinem Abteil hinter ihm zwei Herren sa ßen, die nichts anderes als Detektive sein konnten, so zog Bruno es vor, die.Reise zu unterbrechen, in dem er mit möglichst harmloser Miene in den Waschraum ging und von hier aus bei der nächsten Haltestelle aus dem Zuge sprang. Auf diese Weise kam er nach Kenoscha, wo er wieder die Bekannt schaft eines Autochauffeurs machte. Nemuth, der neue Freund, wurde denn auch alsbald zu einem kleinen Trunk eingeladen

, und bei dieser Gelegen heit offenbarte er seinem Gönner, daß die Zeiten so schlecht seien und daß ein Droschkenkutscher es ganz besonders schlecht habe. Das tat dem guten Bruno von Herzen leid. Er begab sich mit dem neuen Freunde zu Her Gesellschaft, der das von Nemuth gelenkte Gefährt gehörte und kaufte den Herren das Auto ab. Für 300 Dollar. Dann schenkte er dem armen Kerl den Wagen. Darauf nahmen die beiden ein tüchtiges Früh stück zu sich. Als sie fertig waren, überreichte Bru no dem Kellner 1700 Dollar: „Lege

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 25.06.1936
Physical description: 6
DonnersZag, Lin 28. Tun! 1SZ6-XM ««lpenieitvng' seile S Aus Staàt unà Provinzwl-Felàlsger für Balilla-Musketiere Domfsfc.Provw zialv erbsnS no; Batti) Fìilvio; Beliu Emilio; Densi littorio; zzer Verbandsekretär hat gestern Dr. Umberto Valeri Bensì Lelio; Benvenuti Giorgio; Bernardi Giù- .... ». - seppe; Vizzo Benito; Bolner Bruno; Bonella Er Wie wir vor kurzem mitteilten» wird das erste Feldlager des heurigen Sommers vom Provin» zialkomitee der 6. N. B. in Castelrotto für Balilla- Moschettieri

, die für die Strandkolonie von Loano bestimmt sind, bekannt. Die Versammlung erfolgt am 30. Juni, um punkt 14 Uhr, in der Helenenschule. Die Abfahrt erfolgt am nämlichen Tage um 18.36 Uhr. Die Balilla haben die vorgeschriebene Uniform zu tra- zen. Nachstehend das Verzeichnis: Gruppe Reneio. — Außerdorfer Giuseppe; Außerdorfer Gualtiero; Ambrosini Antonio; Bo- sio Elio; Vizzo Ivaldo; Bevilacqua Bruno; Deiß Elmo; Dace Gianluigi; Dace Bruno; Cappello Giorgio: Cappello Giulio; Facchini Dino; Feder- spieler Rodolfo; Feresin

Plinio; Feresin Egone; Gazzini Aldo; Gruber Romano; Moar Bruno; Michelotti Ivo; Mahlknecht Giuseppe; Mazzucchi Livio; Nogler Giovanni; Vigl Giuseppe; Hippel Simone; Zanarotti Alfonso; Zanarotti Zansardi- no; Moro Alfredo: Baldassari Adolfo; Fladi Os valdo; Gruber Ernesto; Santini Elio; Russo Giu seppe; Russo Antonio; Russo Salvatore; Santi Danilo: Barlosfa Dario; Braghini Mario; Bra- ghini Francesco; Bortolotti Giovanni; Barcatta Angelo; Barcatta Marino; Bruno De Tavonatti; Bruno Dandrea; Fronza

Mario; Felis Giovanni; Flies Michele; Gschließer Giovanni; Pisfer Gio vanni; Guido Pedevilla; Pachernegg Federico; Rigos Domenico: Rovelli Renzo; Romagna Car lo; Sint Francesco; Ilario Stefani; Stefani Cic chino; Cantin Giovanni Luigi; Sabbadin Virgi lio; Tavernai Giuseppe; Timonioni Alfredo; Ric cardo Urthaler; Agostini Rodolfo; Lugo Arturo; Mario Pedevilla; Monzambani Arnaldo; Rufsi- nengo Roberto: Tonini Sigisfredo; Cuzzi Ro berto. Gruppe Gries. — Aste Giulio; Beccaio Bruno; Braga Sergio

S. Giacomo. — Salvador! Ma rio; Dalbosco Cecilio; Plattegger Alessandro? Za- notti Roberto: Strimmer Livio; Bacchetti Ottone; Dalsah Teodoro: Carli Bruno; Rossi Ermanno; Außerdorfer Luigi; Finetto Giovanni; Finetto Eugenio: Rossi Luigi; Pandolfi Romano; Patan ner Francesco: Bocchi'Mario; Pantanner Enri co; Tabarelli Giuseppe; Trevisan Luigi; Trevisan Antonio. Gruppe Bolzano-Zentrum. — Auer Lodovico; Càgol Ernesto: Chmel Bruno; Chmel Roberto; Desàler Emilio; Flaim Sigisfredo; Gam Arturo: Ganz Augusto

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 17.11.1935
Physical description: 6
. Sie schwiegen. Dawn eisig und unempfindlich. Tr voi» Eifersucht geplagt. » » » „Du hast gehört. Bruno! Du hast alles ver standen und ich beschwöre Dich mir zu sagen... Du mußt mir alles sagen, verstehst Du. alles — alles, was Du gehört hast.' Marino hatte den Vetter beim Rockkragen ergriffen und redete auf ihn ein, während Bruno sich zu wehren suchte und unverständliche Worte murmelte. «Aber, Gott, nichts von Bedeutung. Albern heiten ... Worte, wie sie einem im Zorn auf die Lippen kommen. Du weißt schon

: Die Frauen sind flink mit den Worten. Aber du darfst nicht..' „Sprich!' „Na ja. Ich werde schon sagen, aber laß mich los. Hör mall' Und während er sich seine Jacke zurecht zog. erzählte ihm Bruno, was ihm durch einen Zufall an die Ohren gedrungen war. „Sie waren sicher, daß niemand sie hören konnte und Du mußt zugeben, daß es nicht angenehm ist, hinter einer Gardine versteckt, den Spion zu spielen.' „Ich sehe mich dazu gezwungen, weil ich Klar heit haben muß und wenn ich Deine Hilfe dazu brauche

, geschieht es allein aus dem Grund, weil ich ihre infame Sprache nicht kenne. Aber was hat sie gesagt? Was hat sie gesagt?' „Also, Dawn beklagte sich über Deine Szenen. Seit einer Woche bist Du ein anderer geworden und die Schuld an dieser Deiner Veränderung trägt Deine Eifersucht auf Fred. Nun. lieber Al ter. man braucht durchaus kein Prophet zu sein, um das zu erraten, nicht wahr?' Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr Bruno weiter fort: „Du bist Dir darüber wahrscheinlich selbst nicht klar

Dein Charakter. Völlig normal, für die Umgebung, in der Du gelebt hast, aber absolut anders, durch aus das Gegenteil von dem Dawns.' „Und warum ist bisher nie etwas zwischen uns gewesen?' fragte Marino und Bruno hatte die Antwort schon aus der Zunge: „Weil sich keine Gelegenheit dazu geboten hatte: Colfiorito ist nicht das geeignete Milieu, einen Charakter aufzudecken, aber Großstädte und eine Umgebung, wie diese hier, in der wir augenblick lich leben, sind erst die rechten Prüfsteine. Hier zeigen

sich die Menschen genau so wie sie sind. Vielleicht ist es gut, daß dies alles passiert, damit Ihr Euch besser kennen lernt, wenngleich sie be hauptet, daß sie Dich schon'zur Genüge kennt.... das heißt—' Bruno sah mit einmal, daß er mit den letzten Worten mehr gesagt hatte, wie seine Absicht war. und versuchte einzuleiten, der andere jedoch be stand darauf, alles wissen zu wollen und ließ sich durch nichts von diesem Gespräch abbringen. Und obgleich er es in schöne Worte zu kleiden versuchte, sah Bruno

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Lienzer Zeitung
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Page 25 of 30
Date: 09.01.1909
Physical description: 30
Ha, ja, es ist so. Sag', was du willst, es ist so, Glaub' nur, ein Kind hat ein feines Gefühl für so etwas. Nicht umsonst bin ich so still und verschlossen geworden.' Jetzt erwiderte der alte Herr nichts mehr. Still uild ernst saß er da in seinem Lehnstuhl und tat ein paar tiefe Züge aus seiner Zigarre, dann hob er langsam das Glas und leerte es. Auch Bruno schwieg. Ihm war es unbehaglich. Er sehnte sich fort, weit fort. Das merkte der andere, deshalb füllte er schnell die Gläser

wieder und schlug einen anderen Ton an. „Reden wir nicht mehr davon. Ich schelte mich jetzt selbst, daß ich unser Gespräch dahin kommen ließ. Ich wollte ja etwas ganz anderes von dir. Na, trinken wir mal erst. Prost!' Nachdem sie getrunken, fragte Bruno: „Also, was wolltest du denn, Onkelchen?' Der Alte war jetzt wieder ganz Lebenslust und Freude. Scher zend rief er: „Ich habe 'ne Neuigkeit für dich, jawohl.' „So? Und was für eine denn?' „Ja, mein Jung', so ohne weiteres geht das nun auch nicht. Erst mußt

du mal ein ganz anderes Gesicht machen, damit ich weiß, daß du all den Krimskrams von vorhin vergessen hast. Ja, ja! Es ist nämlich 'ne ganz besondere Neuigkeit, die ich für dich habe.' Bruno mußte lächeln. Dieser prächtige alte Mann meinte es gut mit ihm, das wußte er, und deshalb hatte er ihn ehrlich lieb. Eben wollte er ihm auch eine fröhliche Autwort geben. Aber mit einemmal wurde ihre stille Unterhaltung gestört, Kurt, der jüngere Bruder, ganz aufgeregt, trat schnell näher. „Ah, endlich finde

ich dich, Bruno! Allenthalben habe ich dich schon gesucht!' Der ältere Bruder blieb ruhig sitzen und fragte verwundert: „Mich hast du gesucht?' „Ja natürlich. Wir haben nämlich eine Bitte an dich. Du entschuldigst wohl, Onkel Klaus, daß ich gestört habe!' „Bitte, bitte,' erwiderte der, ohne sich vom Fleck zu rühren. Bruno war gespannt. „Na also, was soll ich denn?' „Sei doch so gut und engagiere Fräulein Breilmmn zum Konter; sie hat nämlich keinen Herrn bekommen, und sitzen blei ben darf des Bürgermeisters

Tochter doch nicht.' Onkel Klaus kicherte in sich hinein. Bruno aber wnrde erst ein wenig blaß, dann antwortete er ruhig: „Ich tanze nicht, das weißt du doch.' „Natürlich weiß ich das. Aber ich denke, du wirst doch indie- sem Fall mal eine Ausnahme machen. Wir, als die Söhne von: Hause, müssen doch für unsere Gäste sorgen.' „Als die Söhne vom Hause,' — es klang ziemlich scharf und bitter — „nun, so opfere du dich doch!' „Aber ich habe doch schon eine Dame!' „Dennoch muß ich bedauern. Ich war eben

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Alpenzeitung
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Page 7 of 12
Date: 05.02.1933
Physical description: 12
Du mich in Berlin besuchen Ich bin Dorette' Wärringer.' .. 5 „Aber sicher', sagte die „Fremde' und wurde rot vor Vergnügen. „Gestatte — Cand. jur. Walter Frühling aus Bonn.' ' -, , —///-^ Nutokauk Armleuchter hat sich ein Auto gekauft. „Meine Frau wollte unbedingt eine Limoli? , sine', erzählt Armleuchter, „mir war aber ein- offener Sportwaaen viel lieber.' Fragt der Freund: , „Und wie seid ihr.jetzt mit der Limousine zufrieden?' kalter Kaffee Groteske von Hans von Luckau. Bruno Braun ist ein kleiner

, bescheidener Mensch. Bruno Braun sitzt am liebsten im Win kel. Bruno Braun spricht nur. wenn er gefragt wird. Bruno Braun ist dankbar für jeden Händedruck. Und dabei ist Bruno Braun ein Mann, auf dessen Stimme es ankommt, der wichtige Entscheidungen und Beziehungen hat. mit dem es sich niemand verderben würde. Aber Bruno Braun ist so bescheiden, daß seine Be scheidenheit schon beinahe ünbescl»eiden ist. Eines Tages war Bruno Braun auf Besuch: „Darf ich Ihnen etwas anbieten?' fragte die Hausfrau freundlich

. Bruno Braun sagte bescheiden: „Eigentlich isì es nicht nötig, aber wenn Sie, zufälligerweise ein wenig kalten Kaffe im Hause hätten . . Die Hausfrau war schon in der.Kücl>e. Nai' türlich hatte-sie keinen kalten Kaffee im Haufe. Sie hatte überhaupt keinen Kaffee im Hause. Sie nahm ihr Wirtschaftsgeld und eilte die vier Treppen hinunter, kaufte Kaffee vom besten, eilte die Vier Treppen wieder hinauf, zündete das Gas an. stellte Wasser auf, drehte atemlos die Kafeemühle, goß kochendes Wasser

Topf in zwischen mit Eis aus, steytè die Kaffeekanne, die Kaffeetasse, die, Kaffeeuntertasse auf Eis, schwenkte die Kaffeekanne, die Kaffeetasse, die, Kaffeuntertasse mit Eis^ aus.' goß den Kaffee nochmals von einem Topf in den anderen, lieh den Kaffee nochmals über Eis laufen. Endlich war der Kaffee'kalt. Endlich konnte sie Bruno Braun die gewünschte Tasse kalten Kaffee bringen. In der Küche standen ,achtzehn verschmierte Töpfe/ zweiundzwanzig Schalen und Schüsseln mit Eiswasser und Kaffeeresten

, sieben nasse Lappen, acht bekleckerte Schürzen, Strümpfe, Schuhe und Blusen. Der Fußboden schwamm von Eis, Wasser und Kaffee. Aber , setzt war der Kaffee kalt. Bruno saß ciuf dem Stuhls wie man ihn ver» lassen hatte.' Die Hausfrau trat ein. Mit einer Tasse kalten Kaffee. „Hier ist Ihr kalter Kaffee, Herr Braun.' ^ ^ Bruno Braun stand mit der Tasse und sagte bescheiden: „Ich wollte vorhin sagen: Wenn.Sie vielleicht zufällig. eine Tasse kalten Kaffee im Hause hätten, wäre ich Ihnen sehr dankbar

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 14.11.1935
Physical description: 6
. der Dawn und Marino in sei nem Wagen fuhr, paßte scharf auf, daß er immer in gleicher Entfernung von Brunos Auto blieb, das vor ihm lief und ein Summen im Winde zu rückließ. Nella, Bruno und die Basen sangen eine alte Weise. Dawn hingegen schlief. Neben ihr sitzend, betrachtete Marino sie und fand sie noch schöner: durch seine Adern ging es wie ein heißes, nie empfundenes Sehnen. Sie war weiß und blond, vielleicht weißer und blonder als ehedem. Die glänzenden, leicht rosa gefärbten Lider

zu haben und den innigen Wunsch, um Vergebung zu flehen. 'Das Auto hielt vor einem großen Portal an und rüttelte ihn auf. „Park Hotel.' Sie waren am Ziel. » 5 » Im Hotel erwarteten sie zwei Herren des Athle tikverbandes und die Begegnung war äußerst herzlich. Sie teilten ihnen mit, daß schon alles getan worden war, Bruno Solari beim Verband einzuschreiben und daß er sich daher bereit halten sollte, die italienischen Farben in den bevorstehen den internationalen Wettkämpfen würdig zu ver teidigen. Es wurde vereinbart

, daß sie Bruno am nächsten Tag ins Stadion begleiten würden, damit er sich mit dem Schauplatz der Wettspiele vertraut machen könne. > Am anderen Morgen Liurde der Vorschlag R- Darvinis, der seine Freunde und Freundinnen in eins der Museen Romas begleiten wollte, wo sie ein Meisterstück der Skulptur bewundern soll ten, einstimmig angenommen, weil sie ja auch gar nichts anderes vorhatten. Indem sie an diesem wundervollen Maienmor gen die große Treppe zum Kapitol hinausstiegen, setzte Rudolf Darvini Marino

, der neben ihm ging, auseinander, welch wunderbare Genugtuung denen vorbehalten war, die ohne eine besondere Vorbereitung, plötzlich einem wahren Kunstwerk gegenüberstanden. Bruno ging mit den Damen voran, die noch ganz begeistert von der wunderbaren, hoheits vollen, einzigen Schönheit der Via dell'Impero waren, von der sie gerade herkamen. Bruno behauptete dabei, wenn die Nichteinge- weihten sich Kunstwerken näherten, hätten sie einen derartigen primitiven, man könnte sagen, instink tiven Eindruck

herüberlächelte. Wie sie aus dem Kapitolinischen Museum fort gingen; neckten ihn alle, laut lachend, damit, so- daß Dawn rasch die Treppe mit ihm hinunter lief, um ihn den Spötteleien zu entziehen. „My little baby.' Auf dem Platz mußten sie ein Weilchen auf die Andern warten, die ihnen langsam, lachend, ent gegenkamen. Bruno hatte Appetit, obgleich es noch ziemlich früh war. So entschlossen sie sich, in ein Restaurant zu gehen und zu speisen, obgleich alle Lokale um diese Zeit noch leer

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Alpenzeitung
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Page 8 of 8
Date: 17.03.1932
Physical description: 8
SèiteL, ^so^penzelrvng» Donnerstag, den i?. M?rz im? Erzählung von Nudalf Presber - Der Bruno Vorn mar Endo seiner zwan zig.'.- Jahre erblindet. E n seltsamer, hoffnungsloser Fall, den die Aerzte nicht erklären und auch nicht ändern konnten; und den alle, die den jungen Man schen noch als Sehenden, körperlich Ungehin derten gekannt haben, tief bedauerten. Denn es mar Doppelt traurig, einen so schön ge wachsenen. allen Künsten geneigten, zu allem Sport befähigten Mann plötzlich hilflos niis

im dichtesten Nebel seinen Weg suchen zu sehen. War ni-derdrückend für alle, die ihn als ausgezeichneten Tänzer gekannt, nun den unsicher Schreitenden, mit dem Stock an Mauer und Gebüsch her, seinen Weg fühlen zu sehen. Bruno Born aber trug sein Schicksal mann haft. Er kaufte sich mit seinem kleinen Ver mögen in eine Blindenanstalt ein. die unweit des Rheins auf einem lieblichen Höhenzug des Taunus lag. Ein grc-ßer gepflegter Garten umgab das ernste Gebäude. Konnten die Blinden, die jungen >wie die alten

, die hier, mit dem Stock die Wege abtastend, durch die blühenden Beete gingen, auch die herrlichen Farben der Blütensterne und Glocken und Dolden nicht mehr sehen, ihr verschärfter Geruchssinn ver mittelte ihnen die Nähe all der duftreichen Ge wächse auf der Sonnnerhöhe des Wachstums. Und mer von den Blinden, wie Bruno Vorn, viele Jahre gesehen und sich schauend der Schöpfung gefreut hatte, ehe die Nacht kam, dem konnte nach dem vom Geruchssinn E.'- spürten die Erinnerung und Phantasie die Herrlichkeit des ganzen

Parkes aufbauen. Das Töchterchen des Direktors der Anstalt — ein frisches, blondes Mädel von neunzehn Jahren — hatte durch ihr Interesse und ihre Mitarbeit ein Verdienst um diesen schönen Garten. Damals, als Bruno Born, ein kaum Dreißigjähriger, im Hochsommer in die An stalt zog, war Maria in junger Schönheit eben erblüht und stand vie eine königliche Schwe ster unter all den Blumen des gepflegten Parktes. Und da Maria sah. wis dieser ans tüchtige», vielversprechenden Leben durch sein Gebre chen

. Ein Voltslied klang in den Abend. Die Geigen fiedelten den Tang an. Da stand plötzlich, in einer seltsamen Zu versicht sich der alten Kunstfertigkeit erinnernd, Bruno auf, verbeugte sich, eis? ihre Hand be rührend, vor Maria Und forderte sie zum Tanz auf. Und das Mädchen, die lockenden Geigen im Ohr, sah nur den schönen, stattlichen Mann, der in nichts verriet, daß er nicht mehr das Recht zu Tanz und Festfreude hatte wie die anderen. Lächelnd schmiegte sie sich in seinen Arm und, von den Rhythmen gewiegt

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Dolomiten
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Page 1 of 8
Date: 09.08.1941
Physical description: 8
, die für den Einsatz im Krieg zo- fammengcstellt wird, aus noch nicht aufgellarten Gründen beim Landungsmanöoer abgeftllrzt. Von der Besatzung habe» dabei de« Tod ge- funden: Fliegerhauptmann Bruno Musso lini, Besatzungsführer und Staffelkomman« dan.tr Fliegeroberleutnant Francesco Bitalint, Bordmechaniker Marefciallo Angela Trezzini. Bier weitere Mitglieder der Befechung und «in Arbeiter wurden verletzt. Der Duce hat sich gleich, nachdem er dir Nachricht erhalten hat, in Begleitung de» Stabschefs der Luftwaffe

, General Pricolo, mit Flugzeug nach Pifa begeben. Nachdem er die Besatzung des Flugplatzes besichtigt hatte, luchte er mit seinem Sohne Vittorio. der Flieger oberleutnant ist. das Spital Santa Chiara auf, wo er bei der Leiche des Sohnes Bruno ver weilte. Danach begab er sich zum Platze, wo das Flugzeug obgeftürzt ist. Von der Unglückostelle kehrte der Duce wieder um ins Spital zurück, wo er den Leichen der mit Bruno umgekommenen Kameraden die Ehrenbezeugung erwies und die übrigen ver wundeten

Mitglieder der Besatzung besuchte. Um 17 Uhr tras Donna Rachele im Flugzeug aus Rimini ein. Um 19 Uhr wurden di« Leichen von Bruno Mussolini, des Fliegeroberleutnants Francesco Ditakini und des Marefciallo An gela Trezzini in die Särge gelegt und nach der Einsegnung von Offizieren der Luftwasse uno Squadristen zum Leichenauto getragen, das sie in den Saal des faschistischen Provinzialver- bandes brachte, wo sie aufgebahrt wurden. In einem Auto folgten der Duce und Donna Rachele, Vittorio Mussolini

und di« Frau des Verblichenen dem Sara. Die Bevölkerung bildet« an den Strotzen Spalier und grüßte die Leichen. 2m Saale des faschistischen Provinzialverbandes ver weilten der Duce. Donna Rachele. Vittorio Mussolini und die Frau von Bruno Mussolini in stiller Sammlung vor den Särgen. Den crsten Turnus der Ehrenwache Über nahmen Serena, Buffarini, Pricolo, Riccardr, Icuero und Ealbiati. Hierauf wurde dem Volke der Zutritt Totenkammer gewährt. Um das Littoriohaus wurden Truppen Regelung des Dolkszustromes

dann mit dem Duce den sterblichen Ueberresten Bruno Mussolinis. Es schließen sich der Partei sekretär. Minister, Unterstaatssekretäre, Sena toren. Rationalräte, Mitglieder der Akademie Italiens, Generäle und deutsche Offiziers an. Vor der Bahre schreitet der Erzbischof mit mit dem Klerus. Der Leichcnzua bewegt sich unter einem Blumen regen und zwilchen einem dichten Menschen spalier durch die Straßen von Pisa. Von allen Fenstern und Ballonen weht die Trikolore. Die Kinder streuen Blumen

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 02.11.1929
Physical description: 6
, mein Lieb- nicht wahr? In weniger als einer Stunde müssen »vir am Markt unten sein!' «Hole nur den Koffer Bruno!' sagte Lilli, Während sie sprach sofort wieder Hemdchen, Höschen, Röckchen usw. aus dem Schrank neh mend und ciuf den» Tisch zurechtlegend In einer Viertelstunde will ich Thilochens Sachen zusammengepackt haben! viel braucht sie ja nicht. In Vollüp werden meine Eltern schon für alles sonst sargen.' Während Bruno rasch cwf den Voden stieg, den Handkoffer zu holen, lief Lilli in die Küche

und hatte mit Jette eine kurze, dringliche Unter redung, bei der de»»» Mädchen die Augen vor Freude glänzten. Sie rannte danach sporn streichs in Ihre Kammer, um »vie eine Wilde in ihren Schüben und Kästen zu suchen und zu wühlen. Lilli ermahnte sie zur Ueberlegung und Ruhe und begab sich wieder in die Stube, in welcher Bruno alsbald mit dem Handkoffer erschien. Im Nu waren Thildchens Sachen darin untergebracht. „So, siehst du, Bruno, das wäre geschehen. In» Augenblick wird auch die Jette ihre paar

Kleidungsstücke bringe»», daß ich sie dazulege; sie ist ja ein sauberes Mädchen. Fehlt ihr in Vollüp noch etwas, so wird ihr unsere Miete gern aus Helsen. Äette ist heilfroh, mit Thildchen abreisen zu können? denn sie ist schon ganz kopfoerdreht aus Angst vor den Kosaken —' »Jette?' fragte Bruno, der gar nicht begriff, namenlos erstaunt. „Was hat denn Jette damit zu tun? Die bleibt doch hier!' „Neil», lieber Mann, sie bringt unser Töch terchen zu meinen Eltern. Sie ist zuverlässig und treu

, und wir können ihr das Kind ruhig anvertrauen, und nicht nur für die Reise. Unter Mittlers Oberaufsicht wird sie Thildchen auch ferner gut pflegen und warten. Denn ich, Bruno, ich bleibe hier bei dir!' „Das leide ich nicht! Das dulde ich nicht!' rief er heftig. „Du mußt mit!' Lilli schüttelte den Kopf, lächelnd, aber fest. „Denk an die Gefahren, die dir hier drohe»»!' stellte er ihr leidenschaftlich vor. „Drohen sie dir nicht, Bruno?' „Ja, gewiß! Aber ich bin ein Mann und du —' «Deine Frau!' fiel sie rasch

und dich beschwichtigen. Du weißt, ich kenne keine Furcht, auch selbst vor den Kosaken nicht, die, falls sie uns noch ins Haus kommen sollten, einer Frau wie mir, sofern sie ihr Begehren nach gutein Essen und Trinken zur Zufrieden heit erfüllt, nichts anhaben werden. Das ist meine feste Ueberzeugung. Im übrigen stehe ich in Gottes Hand.' „Lilli, Litt beschwor er > „Gleichviel Du kennlst diese Horden Nicht!' ie fast verzweifelt. Laß mir nur »»»einen Willen, Bruno! Das wäre ja noch schöner, wenn ich, welche die guten

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