«», viaouferipte sich! zurückgestellt. — Juf ertiouS-Sebllhr für die 4spaMge Petitzeile oder bereu Raum S kr. für eiu-, 7 kr. für zwei» mU> 9 tt. sie dreimalige «wrtickuug. Bei griißeru Iusertioueu eutfprecheuder Rabatt. — Zur veauwvrtuuo eveut «lufrageu wird die letreffeude Freimarke erveteu. M48. Bozen, Samstag, 15. Juni 1889. XXVIIl. Jahrg. Giordano Bruno und die „Mer. Zeitung.' Da hört doch Alles auf, wenn man es wagt, mitten in Tirol dem Publikum einen solchen Artikel zu bieten, wie es die „Meraner
Zeitung' in Nr. 133 unter der.Bezeichnung ».Zum Andenken eines Mär tyrers' thut. Sie nennt Giordano Bruno einen Märtyrer, der um der Gottesidee willen verbrannt wurde. Sie nennt ihn einen Helden; beim Lesen semer Schriften fühle man sich Gott näher, man fühle ihn in sich und in der Natur. Er habe den Gottesbegriff seiner dogmatischen Hülle und Zieraten entäußert, weil er verstand, daß ein dogmatischer Gottesbegriff, wie wir ihn aus dem Oriente überkommen hatten und wie ihn Rom als Grundstein
und schmutzigsten unter den gemeinsten und schmutzigsten Schriftstellern seiner Zeit.' Ist es der »Mer. Ztg.' unbekannt, daß Giordano Bruno ein Pantheist war, der selbst vom Ketzer Calvin aus Genf vertrieben wurde, weil „er mit der Läugnung des persönlichen Gottes ein verwegenes Spiel treibe?' In Helmstädt in Deutschland wurde er als sittenloser Mensch und Gottesläugner von einer lutherischen Be hörde excommunizirt. Selbst den Lutheranern war das, was er lehrte und that, zu arg, obwohl er sonst Luther
über alles pries, ihn den Größten der Großen nennt, den ^Erlöser der Wenden neuen Herkules. Der Papst ist ihm:«der Tyrannen-Vikar der Hölle, eine blutdür stige Bestie; der Hölleuhund mit drei Köpfen ü. s. w. Er preist Luther, daß er die Adeligen auffordert, die Hunde und wilden Bestien der Bauern zu vernichten; er nennt das deutsche Volk das S ch w e i n d e r S ch w e i n e. So grob Giordano Bruno gegen das Volk war, so speichelläckerisch war er gegen die Großen. Die blut dürstige Königin Elisabeth
aber später eingestehen, daß er.den „Arianismus (!) ver theidigt' habe (e5. Berti, vooum. Xl. 28, XIII. 45). In seinen Schriften bezeugt Bruno selbst, daß er ein Heuchler gewesen, und sucht sich in seiner Charakter schwäche und Kurzsichtigkeit durch die Behauptung zu entschuldigen, er sei „zur Heuchelei gezwungen' worden (Oxere 6i 6. Bruno, eä. ^sßner, 1830. II. 314). Ferner ist bekannt, daß G. Bruno, nachdem er jahre lang sein heuchlerisches Lügenhandwerk im Orden fort zutreiben verstanden, schließlich