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Schlern
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Page 42 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
tistische Beschreibung der Diöcese Brixen mit besonderer Berücksichtigung der Cultur- geschichte und der noch vorhandenen Kunst- und Baudenkmale aus der Vorzeit, Bd. 2, Bri xen 1879, S. 167. - Michael Hetzenauer - Jo sef Findl, Das Kapuziner-Kloster zu Innsbruck. Das erste dieses Ordens in Deutschland, Innsbruck 1893, S. 3-21. 3 Franz Anton Sinnacher, Die Einführung der Kapuziner in Nord-Tyrol, bey Gelegenheit der zweyten Sekular-Feyer der Einweihung der Kapuziner-Kirche zu Brixen, Brixen 1831

, S. 31. 4 Zu Anna Katharina v. Gonzaga-Mantua s.: Franz-Fleinz Hye, Anna Katharina von Gonza ga-Mantua, in: Hamann, wie FN 1, S. 57. 5 Zu Christoph Andreas v. Spaur s.: DAB/HA 7392. - DAB/KA. L.: Bischof-Besetzung I, M.: Christoph Andreas v. Spaur. - DAB/KK, Jo hannes Roßpichler, Geschichte der Bischöfe von Säben und Brixen, MS (ca. 1810), Bd. 4, S. 228-278. - Johann Freiseisen, Christoph IV. Andreas von Spaur, Bischof von Brixen (1601-1613) und das kirchliche Leben in sei ner Diöcese, Separatabdruck

aus dem „Pries- ter-Conferenz-Blatt'; Brixen 1900. - Karl Wolfs gruben Das Brixner Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung in der Neu zeit 1500-1803, Schlern-Schriften 80, S. 203 f., Nr. 170. - AloisTrenkwalder, Die Reform des Seelsorgsklerus der Diözese Brixen unter Fürstbischof Christoph Andreas v. Spaur 1601-1613, in: Konferenzblatt für Theologie und Seelsorge 91 (1980), S. 24-37. - Gelmi, wie FN 1, S. 142-149. - Johann Rainer, Zur Biographie von Christoph Andreas von Spaur, Bischof von Gurk

(1574-1603) und Bri xen (1601-1613), in: Kunst und Kirche inTirol. Festschrift zum 70. Geburtstag von Karl Wolfsgruber, hrg. von Josef Nössing u. Hel mut Stampfer, Bozen 1987, S. 103-112. - Alois Trenkwalder, Der Seelsorgeklerus der Diözese Brixen im 16. Jahrhundert, Brixen 2003, S. 139 ff. - Christoph Andreas v. Spaur, der im Jahre 1543 als Sohn des Frhn. Ulrich v. Spaur und Valör und der Katharina v. Madruz- zo geboren wurde, am 2. IV. 1570 die Priester weihe erhielt, Domherr vonTrient und Brixen

war, am 14. XI. 1574 in Salzburg zum Bischof von Gurk geweiht wurde, nahm am 25. III. 1601 vom Fürstbistum Brixen Besitz und starb am 10.1. 1613. 6 Sinnacher, wie FN 3, S. 32. 7 DAB/DKP 5. III. 1601, fol. 94v, Nr. 2. 8 DAB/HA 5288. 9 Zu Karl Gaudenz v. Madruzzo s.: Francesco Ambrosi, Commentari della storia Trentina, Bd. 1, Rovereto 1887, S. 306-312. - Armando Costa, I vescovi diTrento. Notizie - profili, Tri ent 1977, S. 163 ff. - Severino Vareschi, Carlo Gaudenzio Frh. v. Madruzzo, in: Erwin Gatz (Hrg

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Schlern
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Page 76 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
xen und seit dem 23. IX. 1720 mit An na Barbara Vintlerin zu Platsch und Rungglstain, Tochter des Philipp Ja kob Vintler und der Maria Felicitas In dermaurin, verheiratet; s.: PAB/Trb II, S. 759. 166 Christoph v. Pach (1728-1737); vgl. Sinnacher, wie FN 142, Bd. 3, Brixen 1823, S. 378. 167 Wolfsgruber, wie FN 82, S. 207, 228. 168 Wie FN 114. 169 Wie FN 118. 170 Zur Hartmannibüste s.: Sebastian Bstieler, Der Brixener Dom. Seine Ent stehung und Ausstattung, Brixen o. J., S. 197. - Karl

Wolfsgruber, Dom und Kreuzgang von Brixen. Geschichte und Kunst, Bozen 1988, S. 21. - Leo Andergassen, Die Silberbüsten des Brixner Domes, in: Der Schiern 77 (2003), S. 76 f. - Gold und Silber. Süd tiroler Kirchenschätze vom Mittelalter bis zur Säkularisation. Katalog zur Sonderausstellung im Diözesanmuse um Hofburg Brixen 5. Juli - 31. Okto ber 2003, hrg. von Leo Andergassen, Brixen 2003, S. 80, Nr. 4. 171 Zu Bischof Hartmann s.: Magnus Jocham, Bavaria Sancta. Leben der Heiligen und Seligen

des Bayerlandes zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk, München 1862, S. 152-161. - Anselm Sparber (Hrg.), Vita Beati Hartmanni Episcopi Brixi- nensis (1140-1164), Brixen (1937). - Hans Tröster, Der selige Hartmann, Propst von Stift Klosterneuburg, in: Der Schiern 27 (1953), S. 515 f. - An selm Sparber, Leben und Wirken des Seligen Hartmann, Bischofs von Bri xen (1140-1164), Wien 1957. 172 Wie FN 117. 173 Das Domprediger-Benefizium wurde Anton Brunner, Kooperator in Brixen, am 26. IX 1730

verliehen; s. DAB/DKP 26. IX. 1730, S. 519, Nr. 7. - Zum Dom prediger- oder St.-Barbara-Benefizium s.:Tinkhauser, wie FN 77, Bd. 1, S. 152 f. - AloisTrenkwalder, Zur Geschichte der Predigt in der Diözese Brixen. Vom Hochmittelalter bis zum Konzil vonTri- ent, in: Konferenzblatt für Theologie und Seelsorge 95 (1984), S. 152. 174 Sie wurde am 15. VIII. 1691 in Sterzing als Tochter des Balthasar Kofler v. Rundenstain und Seftenburg und der Anna Maria v. Enzenberg zum Freien- und Jöchlsthurn geboren

und wurde auf den Namen Anna Christina ge tauft, trat am 28. X. 1709 in den Klaris senorden ein, legte am 28. X. 1710 die Profess ab, war 1730-1733 Äbtissin in Brixen und starb am 23. III. 1737; s.: Maria Sr. Margareth Senfter, Das Kla rissenkloster von Brixen 1600-1800, Diss. phil., Innsbruck 1977, S. 39. - Es sei hier bemerkt, dass DAB/Johannes Roßpichler, Geschichte der Bischöfe von Säben und Brixen, Bd. 4, MS (ca. 1810), S. 479; sowie: Freiseisen, wie FN 114, S. 117, den falschen Namen der Äbtissin

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Page 106 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
se für die Gläubigen bestimmt, die für den König Heinrich von Böhmen und für die Vorfahren der Stifter in dieser Kapelle beten. 4 Zu Matthäus an der Gassen s.: Josef Gelmi, Die Brixner Bischöfe in der Ge- schichteTirols. Bozen 1984, S. 81 ff. 5 Zur St.-Katharina-Kirche und deren Benefizium s.: Georg Tinkhauser, To pographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen mit besonderer Berücksichtigung der Cul- turgeschichte und der noch vorhande nen Kunst- und Baudenkmale

aus der Vorzeit, Bd. 1, Brixen, 1855, S. 151. 6 Vgl.: Franz Anton Sinnacher, Die Ein führung der Kapuziner in Nord-Tyrol; bey Gelegenheit der zweyten Sekular- Feyer der Einweihung der Kapuziner- Kirche zu Brixen, Brixen 1831, S. 36. 7 Zu Simon Feurstein s.: Josef Gelmi, Die Brixner Weihbischöfe vom Ende des 15. bis zum Ende des 17. Jahrhun derts, in: Der Schiern, 68 (1994), S. 200 f. 8 Zum Geschlecht v. Cazan s.: Rudolf Granichstaedten-Czerva, Brixen. Reichsfürstentum und Hofstaat, Wien 1948

mi, wie FN 4, S. 142-149. 12 Eine Schwarz-Weiß-Abbildung vom Ausschnitt dieser Vedute bringt auch Ludwig Tavernier, Der Dombezirk von Brixen im Mittelalter. Bauhistorische Studien zur Gestalt, Funktion und Be deutung, Schlern-Schriften 294, Inns bruck 1996, Abb. 26. - Ludwig Taver nier, Der mittelalterliche Dombezirk von Brixen. Zusammenfassung der neueren Forschungen, in: Der Schiern 77 (2003), S. 29, Abb. 21. 13 Vgl.: Eduard Scheiber, Zur Barockisie- rung der Domkirche von Brixen, in: Der Schiern 77 (2003

), S. 55. 14 Zu Johannes Platzgummer s.: Win fried Platzgummer, Dr. Johann Platz gummer, Fürstbischof von Brixen. Ein Leben im Dienste der katholischen Re form. 15 Johann Evang. Stadler - Franz Joseph Heim, Vollständiges Heiligen-Lexikon oder Lebensgeschichten aller Heili gen, Seligen etc. in alphabetischer Ordnung, Bd. 1, Augsburg 1858, S. 580. 16 Zu Franz Sebaldus Unterberger s.: Ni- colö Rasmo (Hrg.), Franceso Unter- perger. Pittore 1706-1776, Mostra commemorativa, Cavalese 9. VIII.—9. IX 1977, Cavalese 1977

, S. 201, Abb. 62, Tafel XII. - Johann Kronbichler, Franz Sebald Unterberger. Sein Schaffen und seine künstlerische Stellung, in: Icones Clarae. Kunst aus dem Brixner Klarissenkloster, hrg. von Leo Ander gassen, Katalog zur Sonderausstel lung im Diözesanmuseum Hofburg Brixen 26. 06. 1999-31.. 10. 1999, Bri xen 1999, S. 103-121. 17 Thaler, wie FN 1, S. 2. 18 Zu Silvester Polini s. auch: Patrizia Mair, Der Brixner Hof als Kunstmäzen in der Neuzeit, in: Der Schiern 75 (2001), S. 804 f. 19 PANV/TrB

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Page 73 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Vigil Räbers Neustifter Wappenbuch aus der Bibliothek des Augustiner- Chorherren-Stiftes Neustift, Fotos von Andreas v. Mör), Brixen 2001, S. 80, Nr. 104, als farblose Zeichnung wie dergegeben. Auch auf einem Porträt von P. Hartmann in: Agapit Hoheneg- ger, Das Kapuziner-Kloster zu Meran. Ein Denkmal habsburgischer Fröm migkeit. Anläßlich des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums Sr. apostoli schen Majestät des Kaisers Franz Jo sef I., Innsbruck 1898, S. 108, ist das Wappen der Hiltprandt

mit der Adels krone zu sehen. In Farbe erscheint dieses betreffende Wappen in der Hofratsstube der Hofburg in Brixen auf den Hofratstafeln von 1613, 1625, 1627 und 1628 als Wappen des Hofrats Hanns Rudolph Hiltprandt und auf der Hofratstafel von 1677 als Wappen des Hofrats Ludwig Hilt prandt, sowie in: DAB/DKA, L. 111/112, Catalogus & series Praepositorum Ecclesiae Collegiatae B. V. Mariae in Ambitu Brixinae, in: Regestum ortus et progressus Ecclesiae Collegiatae B. V. Mariae in Ambitu Brixinae, fol. 105

, Nr. 38 als Wappen des Propstes ULF im Kreuzgang Karl Nikolaus v. Hilt prandt. 4 Ignaz Mader, Die Ortsnamen der Ge meinde Pfeffersberg bei Brixen a. E. Mit siedlungsgeschichtlichen Bemer kungen. Schlern-Schriften 37, Inns bruck 1937, S. 89. 5 Hugo v. Goldegg, DieTiroler Wappen bücher im Adelsarchive des k. k. Mi nisteriums des Innern zu Wien, Teil 1, in: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg 19 (1875), S. 73, Nr. 326. 6 Heinz Moser (Bearb.), Urkunden der Stadt Hall inTirol.Teil 1: 1303-1600

. 9 Joseph Resch, Monumenta veteris Ecclesiae Brixinensis, Brixen 1765, S. 46, Nr. 8; vgl. auch DAB/DKA, L. 114, KM, S. 429. 10 Rudolf Granichstaedten-Czerva, Bri xen. Reichsfürstentum und Hofstaat, Wien 1948, S. 195. - Zu Rainegg in Hall s.: Josef Weingartner, Tiroler Bur gen. Ein Führer durch Nord-, Süd- und Osttirol, ergänzt von Oswald Trapp, Innsbruck - Wien - München 1962, S. 181; sowie: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs.Topogra phisches Denkmälerinventar, hrg. vom Institut

Ratzötz und Vilsegg oder Unteren Mayrhof in Milland s.: Josef Weingartner, Die Kunstdenk mäler Südtirols, Bd. 2: Das mittlere und untere Eisacktal, Wien 1923, S. 155 f. 20 DAB/DKU 1593, fol. 26v. 21 PAB/TtB I, S. 198. 22 DAB/DKU 1599-1603, fol. 59v. 23 PAB/TtB I, S. 439. 24 PAB/Ttb I, S. 553. 25 DAB/HA 17389, < 18. II. 1645; DAB/DKU 1649-1653, fol. 46v. 26 PAB/TtB I, S. 782. 27 DAB/HA 6888. Ludwig Hiltprandt wur de dann am 19. IV. 1685 in Brixen be graben, s.: PAB/TtB I, S. 789. 28 DAB/HA 6888; DAB

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Page 53 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Aus der großen Zahl der Kapuziner aus Brixen sind hier nur einige Namen festgehalten, gewiss bedeutende Persön lichkeiten, die im Volke Gottes zum Se gen und Heil gewirkt haben. Viele hier Ungenannte waren unermüdlich tätig im Predigeramt, im Beichtdienst, in der Aushilfsseelsorge, am Krankenbett als „Engel des Trostes“. Andere wirkten als echte Volksseelsorger, als Katecheten und Missionare, wieder andere als stille Beter, Männer tiefer Frömmigkeit und inniger Gottverbundenheit

. Vor allem waren unter den Laienbrüdern heilig mäßige, vom Volk sehr verehrte Or densmänner. Noch eines Kapuziners aus Brixen sei hier gedacht, eines sehr verdienten Pro- vinzials der Nordtiroler Kapuzinerpro vinz: P. Hans Norbert (Johann) Huber (1933-2002). Im Jahre 1942 musste die Familie Huber nach Österreich auswan- dem und übersiedelte nach Imst. 1953 trat Johann in das Noviziat in Imst ein, studierte später in Rom (1959-1963), war Lektor für Kirchengeschichte und Patro- logie in Innsbruck und Schwaz. Viermal wurde P. Hans

Norbert zum Provinzial gewählt, insgesamt war er zwölf Jahre Provinzoberer in einer vielschichtigen Umbruchzeit. Er war eifriger Provinzial bibliothekar und Archivar, ein fleißiger Benützer der Zeit und profunder Kenner der Kirchengeschichte. Er starb in Inns bruck am 8. Dezember 2002. 14 II. Bedeutende Kapuziner, die in Brixen gewirkt haben M it Stolz erzählten alte Mitbrüder gerne, dass im Kapuzinerkloster in Brixen Heilige und Selige unserer Mutter Kirche ein und aus gingen und dass mehrere im Rufe

der Heiligkeit ver storbene Kapuziner hier gelebt und ge wirkt haben. So sei zuerst dieser großen Männer gedacht. Hl. Laurentius von Brindisi (1559— 1619) zählt zu den Gründervätem der Ti roler Provinz: Provinzial von Venedig (1594-1597), Ordensgeneral der Kapuzi ner (1602-1605), Generalkommissär für Tirol (1610-1612), Päpstlicher Legat in München, später in Spanien. 15 Der selige Markus von Aviano (1631-1699) machte auf seinen ausge dehnten Reisen vom Süden nach Inns bruck Halt in Bozen und Brixen, gar

sieben Mal in Innsbruck. 16 Der hl. Benedikt Josef Labre (1748-1783) war ein unermüdlicher Pil ger und Beter von Heiligtum zu Heilig tum. 1774 soll er, nach alter Überliefe rung, in Brixen an der Pforte eine „Armensuppe“ dankbar angenommen haben. 17 Auch der selige Adolf Kolping (1813-1865) erfreute sich der Gast freundschaft der Kapuziner in Brixen, als er 1842 auf dem Weg nach Rom dort eingekehrt war. 18 Papst Johannes Paul II. hat am 5. Oktober 2003 die seligen P. Arnold Janssen und P. Josef

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Page 25 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Die Anfänge des Kapuzinerklosters in Brixen Aus der Sicht der Quellen im Diözesanarchiv von Brixen - von Eduard Scheiber D er Plan zur Errichtung eines Ka puzinerklosters in Brixen be stand schon unter der Regie rung des Kardinals und Fürstbischofs von Brixen Andreas v. Österreich, 1 der die Vorliebe für diesen Orden von sei nem Vater Erzherzog Ferdinand II. v. Österreich-Tirol 2 geerbt hatte. Wie weit dieser Entschluss des Kardinals bereits gediehen war, zeigt ein Schreiben

des Kapuzinerprovinzials an ihn vom 22. Oktober 1600 aus Bozen, wo ihm dieser berichtet, er sei in Brixen gewe sen, um den für den Klosterbau be stimmten Platz zu besichtigen, den er dafür sehr tauglich finde. 3 Mit dem Tod des Kardinals Andreas, der am 12. No vember 1600 in Rom gestorben war, schien das Projekt der Klostergründung für die Kapuziner in Brixen aber zunächst eingefroren zu sein. Die Wit we Anna Katharina v. Gonzaga/ die zweite Gemahlin des Erzherzogs Ferdi nand II. (f am 24. Jänner 1595 in Inns bruck

) und Stiefmutter des Kardinals Andreas v. Österreich, erinnerte dann mit einem Brief vom 21. Mai 1601 den am 7. Februar 1601 für das Bistum Bri xen postulierten und am 14. März 1601 von Rom bestätigten Fürstbischof Christoph Andreas v. Spauri an das - nur wegen des eingetretenen Todes un terbliebene - Vorhaben des Vorgängers Kardinal Andreas v. Österreich, den „heiligen Orden“ der Kapuziner in die Stadt Brixen zu berufen und ihnen ein Kloster zu erbauen und zu stiften. 1 ’ Am 5. März 1601 wurde im Domka pitel

der Antrag des postulierten Fürst bischofs Christoph Andreas v. Spaur be sprochen, er würde gerne sehen, wenn das Domkapitel den Konsens dazu ge be, dass die zwei Kapuziner, die nach Brixen gekommen seien, „per totam Qua- dragesimam dreymal in der Wochen in dem Thomb“ predigen dürften; sie würden dann in der Hofburg mit Zimmern „und anderer Notturfft versechen werden“. Das Domkapitel beschloss, „dem postu lierten Bisch offsoll gratifieiert werden 7 Der Fürstbischof konnte dann am 28. April 1601

aus Brixen dem Provinzi al der Kapuziner hocherfreut mitteilen: „Con grandissima satisfiattione, si Nostra, come del Venerabile Capitolo et di tutto que- sto popolo, ha felicemente condotto a fine il Reverendo P. Frä Cipriano le sue prediche della Quaresima prossima pass ata, havendo non solo operato firutto grande (lodato Iddio) in questo popolo, ma captatosi la benevolen- za et amore di tutti. “ Er dankte dem Pro vinzial, „che per mezzo del Padre Frä Cipri ano La ci habbia consolata con tali beni

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Page 51 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Themen der Zeit Bedeutende Kapuziner von und in Brixen von P. Gaudentius Walser N icht allein „fürstlich“, weit mehr „geistlich“ wirkte das Bistum Brixen in die Tiroler Tal- und Bergsiedlungen, weit über Brenner und Arlberg. Ungezählte Priester- und Or densberufe waren dem Volk Gottes durch ein Jahrtausend geschenkt und er lebten Brixen als ihre geistliche Heimat und theologische Bildungsstätte 1 : Ordensschulen, Konvikte und Semi nare bereiteten einen fruchtbaren Mut terboden für geistliche

Berufe, die zahl reich aus der Bischofsstadt kamen. Was nun die Kapuziner betrifft, verzeichnet das Mortuarium der Tiroler Provinz 70 Patres, vier Kleriker und 28 Laienbrü der, die Brixen ihre Geburtsheimat nen nen. 2 Viele Kapuziner stammen aus der Umgebung von Brixen, aus den Son- nen-Dörfern der die Bischofsstadt umgebenden Höhen mit den bezau bernden Naturschönheiten und der alt christlichen Kultur. Darunter große Ta lente, Führerpersönlichkeiten, her vorragende Prediger, Theologen

und Schriftsteller von Format, Vorbilder franziskanischer Frömmigkeit, einige Ordensbrüder, die im Rufe der Heilig keit fortlebten im christlichen Volk. 3 400 Jahre Kapuziner in Brixen: Aus diesem Anlass „gedenken wir der vergangenen Tage“ (Ps 143/5). Mahnt uns ja die Heilige Schrift: „Denket an eure Vorsteher, die euch das Wort Got tes verkündet haben; schaut auf das En de ihres Lebens und ahmt ihren Glau ben nach“ (Heb 13/7). Groß ist die Zahl der Kapuziner aus Brixen und jener, die in Brixen ver dienstvoll

gewirkt haben. Ihre Tätigkeit erstreckt sich neben der Pflege der Wis senschaft 4 vor allem auf die Verkündi gung der Botschaft Jesu, Krankenseel sorge, Beichtdienst und Aushilfs seelsorge. Durch Jahrhunderte besorg ten die Kapuziner die Domkanzel, ebenso die Pfarrkanzel in Brixen, neben seelsorglicher Betreuung der (früher) zahlreichen Schwesterngemeinschaften verschiedener Orden. I. Bedeutende Kapuziner, die aus Brixen stammen P Hartmann (Johann Friedrich) von Hiltprandt zu Mahr und Reinegg (1657

nach kurzer Krankheit am 28. Dezember 1734. 6 P. Anton Maria (Josef Michael) Ganner (1789-1860) war ein Zögling des Cassianeums. Fruchtbarer priester- licher Wirkungskreis blieb seine Hei matstadt Brixen. Ausgebildet in allen theologischen Wissensgebieten, über nahm er das Lektorat für Moraltheolo gie. 1832 wurden die klösterlichen Stu dien einer strengen Visitation von einem bischöflichen Aufsichtskommis sar unterzogen. P. Anton Maria erhielt eine anerkennende Belobigung und Zuerst einen Blick

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Page 75 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
kon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 20, hrg. von Hans Vollmer [Leipzig], fotome chanischer Nachdruck, Zwickau o. J., S. 411-414. 117 Zu Karl Nikolaus v. Hiltprandt s.: Wolfsgruber, wie FN 82, S. 161. 118 Zum Königlichen Stift in Hall s.:Tink- hauser, wie FN 77, Bd. 2, Brixen 1879, S. 403-416. - Nikolaus Grass, Das Hal ler Damenstift und seine Kunstdenk mäler mit einem Anhang: Namhafte Haller, Innsbruck 1955. 119 Zu P. Emerich Fischer s.: AKpB/Käsba- cher, wie FN 105

, pars altera ab anno 1741 (-1814), S. 80 f., Nr. 1408. - Hohe- negger, wie FN 106, Bd. 1, S. 735. - Josef Unterthiner, Die Weihematrikel des Bistums Brixen 1685-1747, S. 450, Nr. 1193. 120 AKpB/Käsbacher, wie FN 105, S. 358. 121 Zu Karl II., König von Spanien, und dessen Gemahlin Maria Anna v. Pfalz- Neuburg s.: Brigitte Hamann (Hrg.), Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon, Wien 1988, S. 211, 298 f. 122 Hohenegger, wie FN 106, Bd. 1, S. 483- 500. - Karl Wolfsgruber, Der Lore- toschatz

f. 131 Wie FN 118. 132 Wie FN 124, S. 163-174. 133 Zu Karl Cyriak v.Troyer s: Meßner, wie FN 76, S. 365, Nr. 939. 134 DAB/KA L.: Lienz, M.: Pfarre I, Parochi (1619-1815). 135 DAB/DKA L.: 151.H.6. 136 Vgl. Wolfsgruber, wie FN 82, S. 161, 179. 137 DAB/CRKU. - Reihe, wie FN 130, S. 70. -Strobl, wie FN 130, S. 197. 138 Zu Christoph Laurenz Vintler s.: Un terthiner, wie FN 119, S. 484, Nr. 1319. 139 Eduard Scheiber, Regesten von Ur kunden aus dem Diözesanarchiv von Brixen zur Kirchengeschichte von Mil

land, in: Milland, wie FN 34, S. 60. 140 Martin, wie FN 124, S. 217-226. 141 Josef Innerhofer, Geschichte der Pfar re Täufers im Pustertale, Diss. theol., Salzburg 1963, S. 163, 311. - Richard Rieder, Mutterpfarre Täufers mit ihren Kirchen. Kunst und Geschichte in Süd tirol, hrg. von der Pfarrei Taufers/Pfarr- museum, Bozen 2000, S. 139, Nr. 42. 142 DAB/KP 14. IV. 1763, S. 187 f. - Franz Anton Sinnacher, Beyträge zur Ge schichte der bischöflichen Kirche Sä- ben und Brixen inTyrol, Bd. 9, Brixen

1834, S. 635. 143 Zu Leopold v. Spaur s.: Gelmi, wie FN 89, S. 196-203. 144 Zu Ferdinand Joseph Gabriel v. Sarn- thein s.: Wolfsgruber, wie FN 82, S. 199 f. 145 DAB/DKA L.: 111/112, Catalogus, wie FN 3, fol. 105, Nr. 38. - Johann Chrysostomus Mitterrutzner, Kurze Notizen über die Collegiatkirche zu U. L. Frau im Kreuzgange zu Brixen (seit 1810 unsere Congregationskir- che), ihre Pröpste und einzelne Chor herren, Brixen 1877, S. 14, Nr. 40. 146 DAB/HP 7. VIII. 1763. 147 Offensichtlich

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Date: 01.02.2004
Physical description: 116
getauscht; s.: DAB/HA 4202. 50 Zum Mayr- und Vaß-Hof an der Mahr s.: Mader, wie FN 4, S. 88 ff. 51 DAB/HA 6888 und PAB/TtB I, S. 789. 52 DAB/HA 17436. 53 Zu Nikolaus Schiechl s.: Ludwig Schönach, Brixen im Bilde kunstge werblicher und künstlerischer Betäti gung seiner Ahnen (XVI.-XIX. Jahr hundert), nach den kanonischen Büchern des Dekanalarchivs Brixen, in: Der Sammler 3 (1909), S. 77. - Schönach hat jedoch das Todesjahr von Nikolaus Schiechl verfehlt, der am 26. V. 1689 und nicht 1688 gestor ben

Abbildungen in: Brandis, wie FN 3; Siebmacher, wie FN 2,Teil IV, 120, 178; V, 23; in Farbe erscheint es in der Hofratsstube der Hofburg in Brixen an der Hofratstafel von 1578 für den Hofrat Hieronymus Manicor von Ca sez. - Zu Hieronymus v. Manicor s.: Paßler, wie FN 38, S. 329 f. - Im ge besserten Wappen erscheint der Arm abgewinkelt; auch sind als Wappenbil der drei Mohrenköpfe dazugekom men. In der doppelten Helmzier sind jedoch der aufrechte Arm des Stamm wappens und ein Löwe zu sehen. 58 Zum Ansitz

. 73 PAB/TtB I, S. 612. 74 PAB/TfB II, S. 331. 75 Michael Hiltprandt starb am 6. Sep tember 1660; s.: PAB/TtB I, S. 555. 76 Siegfried Meßner, Die Weihematrikel des Bistums Brixen 1641-1685, Diss. phil., Innsbruck 1972, S. 483, Nr. 1452. 77 Zu der am 2. X. 1611 im Dom von Brixen errichteten Rosenkranzbruder schaft s.: Georg Tinkhauser, Topogra- phisch-historisch-statistische Be schreibung der Diöcese Brixen, mit besonderer Berücksichtigung der Cul- turgeschichte und der noch vorhande nen Kunst

- und Baudenkmale aus der Vorzeit, Bd. 1, Brixen 1855, S. 160 f. 78 Zum Kupferstecher Christian Friedrich a Lapide s.: Hans Hochenegg, DieTiro- ler Kupferstecher. Graphische Kunst in Tirol vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, Schlern-Schriften 227, Innsbruck, S. 53 f., 118 f. 79 Zu Maximilian Wagner s.: Meßner, wie FN 76, S. 698, Nr. 2377. 80 DAB/KP 16. VI. 1703, S. 225. - DAB/KK 29. VIII. 1703, S. 561 f. - DAB/DKP 30. VIII. 1703, S. 94, Nr. 5. - DAB/IP V, fol. 163v-164r. 81 DAB/KA L.: Matrei am Brenner

Ignaz v. Künigl s.: Kaspar Ignaz, Fürstbischof zu Brixen, in: Ka tholische Blätter aus Tirol 6 (1848), S. 25-37. - Johannes Freiseisen, Aus dem Leben des Brixener Fürstbi schofs Kaspar Ignaz Grafen von Kü nigl (1702-1747), in: Priesterkonfe renzblatt 29 (1917), S. 2-4, 25-28, 49-53, 81-84, 105-109, 134-139; 30 (1918), S. 4-7, 33-39, 91-101, 111-122. - Gelmi, wie FN 89, S. 182-195. - Al fred A. Strnad, Vir gravis, et prudens, nec ullas in ipso unquam adverti levi- tates. Zum Curriculum und Erschei

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Page 84 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
, der damals Guardian in Brixen war, „zeigte sich dort am besten, wo für die Schmeicheleien kein Platz mehr ist, sondern die Wahrheit allein zu ihrem Rechte kommt, bei seinem Tode. Solange seine Leiche exponiert blieb, strömten zu ihr unablässig Volksmassen herbei, um zu beten und zu wei nen, und als man die Exequien beging, war die Kirche mit Andächtigen derart gefüllt, dass sehr viele auf die Bänke stiegen, um ei nen Platz zu bekommen.“™ (Original im Provinzarchiv, S. 37) E in berühmter und verdienter

Predi ger war auch P. Anton Maria Ganner von Brixen (1789-1860). Er kam 1833 von Meran, wo er die Pfarrkanzel zu verwalten hatte, als Domprediger nach Brixen. Durch volle 25 Jahre versah er in Brixen die beschwerliche Domkanzel zur vollsten Zufriedenheit des Klerus und des Volkes. Er hatte aber zum tüchtigen Prediger auch alle Eigenschaf ten: eine volle und nachhaltige Stim me, eine hohe Gestalt voll Würde und schöner Haltung, ein noch frisches und sanft gerötetes Angesicht, schneeweißes Bart

die Aufmerksamkeit zu spannen ... Dabei führte P. Anton auch einen sehr frommen und religiösen Wandel. Er war ein ausgezeichneter Ordens mann, treu in seinen Standespflichten, ein Mann des Gebetes und ein inniger Verehrer der Gottesmutter. Er starb zu Brixen am 8. Juli 1860. Bei seinem Lei chenbegängnisse zählte man über 2000 Teilnehmer. 31 E in würdiger Nachfolger P. Antons auf der Domkanzel in Brixen war P. Franz Xaver Nischler von Tschars (* 6. Juni 1810). Er wurde Lektor der Dogmatik am Hausstudium zu Meran

und war dabei zugleich Pfarrprediger. Durch seine Kanzelvorträge erregte er allgemeines Aufsehen, und die große Pfarrkirche von Meran war bei seinen Predigten stets bis auf den letzten Platz besetzt. Auch protestantische Kurgäste fanden sich häufig bei seinen Predigten ein, obwohl er öfters Kontroversthemen behandelte und so dem religiösen Indif ferentismus vorzubeugen suchte. Als P. Franz Xaver im Jahre 1858 als Dom prediger nach Brixen versetzt wurde, ließ der Magistrat von Meran auf die erste Nachricht

davon am 27. Juli an den Provinzial die dringende Bitte ge langen, den ausgezeichneten Kanzelred ner in Anbetracht der „religiösen und staatlichen Interessen der Stadt“ in Me ran zu belassen. Man konnte jedoch dieser Bitte nicht willfahren. In Brixen erwarb sich P. Franz sofort den Beifall des Klerus und der Bevölke rung und die volle Zufriedenheit des Fürstbischofs Vinzenz Gasser. Er tat sich nämlich nicht bloß durch einen schö nen und kräftigen Vortrag hervor, son dern ganz besonders

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Page 45 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
400 Jahre Kapuziner in Brixen (1603-2003) Gründungsgeschichte des Kapuzinerklosters in Brixen - von P. Gaudentius Walser A uf Betreiben des Tiroler Landes- IA fürsten Erzherzog Ferdinand II. 4. V. (1529-1595), unterstützt von seiner zweiten Gemahlin Anna Kathari na von Mantua, kamen die ersten Ka puziner 1585 als Fastenprediger an den Innsbrucker Hof. Im Jahre 1593 kam es zur Grundsteinlegung des ersten Kapu zinerklosters in Nordtirol, in Innsbruck. Damit war das Fundament gelegt

für ein Generalkommissariat, der Veneziani schen Provinz zugeteilt. Bis zur Gründung der Nordtiroler Kapuzinerordensprovinz 1605 zählten zum Generalkommissariat die neuge gründeten Klöster Innsbruck (1593), Salzburg (1596), Bozen (1599), Mün chen (1600), Augsburg (1601), Brixen (1603) und Rosenheim (1604). Im Jahre 1605 wurde das Generalkommissariat zur selbständigen Provinz erhoben mit dem Titel „Nordtiroler Kapuzinerpro vinz vom Allerheiligsten Sakrament“. 1 Der älteste Sohn Erzherzog Ferdi nands II. und der Augsburger

Patrizier tochter Philippine Welser war Kardinal Fürstbischof Andreas von Österreich, der von 1591 bis 1600 die Kirche von Brixen regierte. Er kannte die Kapuziner von Innsbruck her und schätzte den Or den sehr. Für die Bischofsstadt Brixen wünschte er Kapuziner zur Hebung des religiösen Lebens. Es sei hier festgehalten: Da Andreas wegen der morganatischen Ehe seines Vaters Ferdinand II. von der Nachfolge ausgeschlossen blieb, verschaffte ihm sein Vater das Kardinalat und die Bistü mer Konstanz

und Brixen. Andreas weigerte sich (er war Vater von zwei Kindern), die höheren Weihen zu emp fangen, behielt aber Titel und Bistümer, residierte meist in Meersburg (und Rom) und besuchte nur gelegentlich sei ne Diözese Brixen. 2 Vom Domkapitel ging damals kaum eine Initiative zur Erneuerung der Diö zese aus. Ja, ins Kapitel selbst haben sich nicht wenige Missstände eingeschli chen. Es gab Kanoniker, die sich mit dem Subdiakonat begnügten, um gera de noch in das Domkapitel aufgenom men zu werden. Drei

“ des Domkapitels. 4 Kardinal Andreas starb am 12. No vember 1600. Sein Nachfolger war Fürstbischof Andreas von Spaur (1601-1613). Unter seiner Regierung kam es gottlob zu einer durchgreifen den Erneuerung der Diözese des hl. Kassian. Die religiösen Zustände in der Diözese waren trostlos. Nach den Visitationsprotokollen von 1602 war der Bildungsstand des Klerus katastrophal. 5 Die Kapuziner wünschten sich sehn- lichst eine Niederlassung in Brixen. Ge neralkommissar P. Johannes von Vene dig richtete bereits

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Page 58 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Anschrift: P. Gaudentius Walser, Marktgasse 49, A-6850 Dornbirn (Vbg.) ein kostbares Geschenk. Dem Bischof Gottes Segen ad multos annos! 45 P. Paul Hinder (geb. 1942), General- definitor in Rom, weilte öfter als Refe rent, Visitator der Provinz und Kapitel präses in Brixen. Er ist Mitglied der Schweizer Kapuzinerordensprovinz seit 1962, Priesterweihe 1967, Dr. theol., or densintern Lektor der Theologie, Novi zenmeister, Guardian, Provinzial der Schweizer Provinz (1989-1995), Gene- raldefinitor

seit 1995. Papst Johannes Paul ernannte ihn im Dezember 2003 zum Weihbischof mit Nachfolgerecht für das Apostolische Vikariat der Golf staaten (Arabien). Diese „Gedenktafel“ an bedeutende Kapuziner aus und in Brixen erfüllt uns mit Dankbarkeit an Gott, den Geber al les Guten. Ihnen gebührt ein ehrendes Andenken: „Der Ruhm der Söhne sind ihre Väter“ (Spr 17/6). Anmerkungen 1 Gelmi, Josef, KirchengeschichteTirols. Tyrolia-Athesia-Verlag 1986. Wolfsgru- ber, Karl, Der Brixner Dombezirk. Athesia

, Brixen, 1997. 2 Walser, R Gaudentius, OFMCap., To tenbuch der Nordtiroier Kapuziner-Or densprovinz, 1966 (hektographiert). 3 Hohenegger, P. Agapit - Zierler, R Pe ter Baptist, OFMCap., Geschichte der Tirolischen Kapuziner-Ordensprovinz (1593-1893), Innsbruck 1913/1915 b. Wagner-Universitätsbuchhandlung; Bd. I u. II. 4 Nikiasch, P. Chrysostomus, OFMCap., Die Ordensstudien in derTiroler Kapu zinerprovinz bis zur staatlichen Aufhe bung 1783. Sonderdruck/Innsbruck- Provinz-Druckerei, 1939: Seit 1620

. 7 Hohenegger/Zierler, a. a. 0. Bd. II, S. 467 ff. 8 Flohenegger/Zierler, a. a. 0. Bd. II, S. 651/652; S. 662. 9 Neuner, R Cassian, OFMCap., Literari sche Tätigkeit in der Nordtiroler Kapu zinerprovinz. Bio-bibliographische Notizen. Innsbruck 1929, S. 149, dazu mündliche Mitteilungen von P. Bene dikt Frei, OFMCap., Brixen. 10 Neuner, R Cassian, a. a. O., S. 19-21, und persönliche Mitteilungen von P. Eduard Scheiber/Schuls. 11 Flohenegger/Zierler, a. a. O., Bd. II., S. 126 12 Flohenegger/Zierler

Kolping - die Se ligsprechung 1991. Echo-Verlag Kehl, 1991. 19 Gelmi, Josef, Josef Freinademetz, ein Vorbild für die ganze Welt, in: Kathol. Sonntagsblatt (Brixen), 2003, Nr. 18 ff. in VII Fortsetzungen. 20 Riedmann, Gerhard, Salem - das Se minar derTiroler Kapuziner. Athesia, Bozen, 1996, S. 224 ff. 21 Fugitivus = ein Ordensmitglied, das ohne Obödienz das Kloster verlässt... 22 Bruder Konrad in Tirol, in: BTK 77 (1994), S. 56-59 (von P. Markus Edel mann). 23 Walser, R Gaudentius, OFMCap., Bru

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Page 77 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Kapuziner als Domprediger zu Brixen von Domdekan Johannes Messner D azu brauchten sie Kanzeln. Da genügten ihnen nicht nur die ei genen Klosterkanzeln. Sie streb ten Kanzeln in den Bischofskirchen und in den Residenzstädten an. Die Rang ordnung war München, Augsburg, Salz burg, Brixen. Es gab damals sogar eine Art Ringen um die Kanzeln und die Anerkennung der jeweiligen Predigt tätigkeit. 1593 kamen die Kapuziner nach Innsbruck. Das dortige Kloster war von der Provinz Venedig gegründet worden

. 1600 kamen die Kapuziner nach Bozen, 1603 nach Brixen. Doch in Brixen war der Beginn mit unerwarteten Schwierig keiten verbunden. Der wortgewaltige, aus Franken stam mende Kanzelredner Franziskanerpater Johannes Nas (1534-1590) ließ sich 1571 auf dem Rückweg vom Generalkapitel in Rom in Brixen nieder und übernahm das Amt eines Dompredigers. 1 Doch schon 1572 verließ Johannes Nas Brixen, wurde ein Jahr später Hofprediger in Innsbruck, trat die Nachfolge von Petrus Canisius an und geriet bald

in einen heftigen Konflikt mit den Jesuiten. 1580 wurde er Weihbischof von Brixen. Zur Predigttätigkeit von Johannes Nas heißt es in den Visitationsakten 1577, den frühesten von Brixen: Stadt pfarrer Balthasar Ganßl wurde befragt, ob die Pfarrkinder an Sonn- und Festta gen dem Gottesdienst fleißig beiwoh nen. Er antwortete: Vor der Ankunft des Bruders Nas ist das Volk häufig und fleißig in der Pfarrkirche erschienen. Da aber nun Bruder Nas zur nämlichen Stunde in der Klosterkirche predigt, läuft das Volk

großenteils dem Kloster zu und verlässt seine eigene Kirche. Er wisse daher selbst nicht, ob seine Leute den Gottesdienst besuchen oder nicht. Ebenso beichten auch viele dem Bruder Nas und seinen Ordensbrüdern. 2 Für die Kapuziner in Tirol, wohin sie 1593 gekommen waren, war der Kanzel dienst ganz wichtig, ja vorrangig. Das gilt auch für die Kapuzi ner in Brixen. Es ging ihnen um die Verkündigung des katholischen Glau bens, um die Verle bendigung des ge fährdeten oder schlummernden Glaubens

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Page 59 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
„von Edlhausen“. 5 Dieser Veit Hiltprandt scheint in einer Haller Urkunde vom 19. Februar 1541 als dortiger Bürgermeister auf und siegelt anschließend mehrmals als Salzgadner in Hall ausgestellte Ur kunden. 6 In Brixen scheint bereits am 4. Juni 1413 ein Georg Hilprand als Chor herr Unserer Lieben Frau im Kreuzgang auf, der seit dem 29. Juli 1415 auch als Domherr von Brixen 7 und Trient 8 nach gewiesen ist, in Brixen verschiedene Äm ter bekleidete, wie z. B. als Hospitalarius und Scholastikus, am 25. April

1429 starb und in der Spitalkirche zum Hl. Kreuz von Brixen begraben wurde. 9 Das Prädikat „v. Rainegg“ D ie Meinungen gehen darüber aus einander, wie die Hiltprandt zum Prädikat „von Rainegg“ gekommen sind. Nach einer Version soll dieses Prä dikat der Hiltprandt vom Schlösschen Rainegg beim Thaurer Tor in Hall 10 , nach einer anderen Meinung jedoch vom Schloss Reinegg im Sarntal“ herzu leiten sein. Schließlich bietet sich dafür noch das „zerbrochene Schloss“ Raineck im Rheintal an, das nicht weit

von der Einmündung des Rheins in den Boden see oberhalb des gleichnamigen Städt chens liegt. 12 Jedenfalls kam spätestens mit den Hiltprandt die Bezeichnung „Rainegg“ auf den Mayrhof an der Mahr bei Brixen. D en Mayrhof an der Mahr, den der Domherr Chunrad von Rischon (t 1279) als aufgesagtes hochstiftisches Lehen gekauft hatte, schenkte Bischof Bruno (1250-1288) am 5. April 1265 dem Domkapitel. 13 Auf dem Mayrhof an der Mahr haftete die Verpflichtung, in das Kochlehen 14 zu Brixen ein Fuder Holz

zum Krapfenbacken jeweils in der Fastenzeit zu liefern, wofür dem Inha ber des Mayrhofes 8 Krapfen verehrt wurden. 15 Bevor dieser Hof in den Be sitz der Vorfahren von P. Hartmann kam, hatte ihn Caspar Martin v. Colz inne, 16 dessen Güter aber konfisziert wurden, 17 nachdem er sich an der Ent- leibung des Franz Wilhelm Prack am 7. Dezember 1582 maßgeblich beteiligt hatte und dann aus dem Gefängnis in Brixen entflohen war. 18 In der Folgezeit scheint Thomas v. Permatin oder Par- matin zu Ratzötz und Vilsegg

19 als Inha ber des Mayrhofes an der Mahr auf. 20 Nach dessen Tod am 11. August 1602 21 erbte dessen Tochter Elisabeth Permatin den Mayrhof, doch wurde sie vor dem Domkapitel durch ihren Ehemann Dieser Artikel beab sichtigt nicht nur, das Leben und Wir ken von P. Hart mann zu behandeln, sondern möchte auch weiter ausho lend das genealogi sche und familiäre Umfeld beleuchten, aus dem dieser be deutende, in Brixen geborene Ordens mann stammt. Der Mayrhof an der Mahr DERSCHLERN 57

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Page 87 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Paul Troger mit der Anbetung des Lam mes. Als Paul Troger 1750 dieses große Deckenfresko malte, da waren die Ka puziner bereits 150 Jahre in Brixen. Paul Troger verewigte sie im großen Deckenfresko. Auf diesem sind sie am Rande - als Außenseiter oder als Kon- testierer? - dargestellt: zwei Patres, wohl Franziskus und Antonius laut In terpretation von Direktor Dr. Leo An dergassen, verlassen den langen Zug der Heiligen. Sie befinden sich am Rande des Brixner Heiligenhimmels mit dis tanzierender

Geste und mit denunzie rendem Fingerzeig, den Gang nach außen richtend. 34 Trifft die Deutung zu, dass Franzis kus der Festlichkeit des Himmels ent flieht, wie im Brixner Deckenfresko dar gestellt, um an einem beschaulicheren Ort Gott zu schauen? Ist es Prunkkritik des Heiligen an der Kirche von Brixen? Das Armutsideal der braunen Kutte steht im Kontrast zum Glanz barocker Kirchenherrlichkeit. Es könnte aber auch Erinnerung an jene ersten Ausein andersetzungen sein, als man die Kapu ziner als Dom

, solange der Dom steht. F ürstbischof Andreas von Spaur, der Befürworter der Gründung des Ka puzinerklosters, ist auch der Begründer des Priesterseminars von Brixen. 35 Die Professoren sollten aus dem Domklerus genommen werden. Doch später wur den auch Ordensmitglieder als Professo ren am Priesterseminar in Brixen beauf tragt, so P. Josef Malsiner aus Gröden (nach Auflösung des Jesuitenordens) als Professor für Rhetorik und Pastoral und der Kapuzinerpater Elias v. Chizzali für Kirchengeschichte

. 36 1833 wurden im Kapuzinerkloster in Brixen die Hausstudien errichtet und bis 1970 erfolgreich geführt. Einzelne Vorlesungen, etwa aus Philosophie bei Dr. Albert Mitterer (1887-1966), wur den auch in dieser Zeit von den Kleri kern im Priesterseminar besucht. Nach 1970 besuchten sie den Studienbetrieb am Priesterseminar. In den vergangenen 50 Jahren stell ten die Kapuziner eine ganze Reihe Pro fessoren für die Phil.-Theol. Lehranstalt am Priesterseminar in Brixen. Nach der Auflassung der Domkanzel

betreuen sie verschiedene Lehrkanzeln an der Phil.- Theol. Lehranstalt am Priesterseminar bzw. an der Phil.-Theol. Hochschule Brixen: P. Dr. Benedikt Frei (1912-2000). Er las von 1958 bis 1970 Dogmatik und teilweise auch Fundamentaltheologie. P. Dr. Augustin Mitterrutzner (1923-1979) las von 1967 bis 1974 Ho miletik und Rhetorik und 1970/71 auch Dogmatik. P. Dr. Wilhelm Egger (* 1940) las von 1971-1986 Einführung ins Neue Testament, Neutestamentliche Exegese und Bibeltheologie. P. Dr. Johannes

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Page 57 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
, Priesterweihe 1923, Dr. theol. in Rom 1926. Kam 1927, als das Vikariat So- fia-Plovdiv (Bulgarien) als Missionsgebiet der Kapuzinerprovinz Brixen angeglie dert wurde, in unsere Bischofsstadt. Er wirkte als Theologieprofessor und Erzie her der Ordensjugend bis 1940 in Brixen. Berufen als Superior Regularis in die bul garische Mission (1940), erlebte er eine bittere Zeit der Verfolgung, musste Inhaf tierung und seelsorgliche Behinderung er dulden. 1960 wurde er zum Bischof des Vikariates Sofia-Philippopel

ernannt, er hielt die Bischofsweihe, konnte aber nur unter schwierigster staatlicher Behinde rung und Verfolgung sein schweres Amt ausüben, in den letzten Jahren von Kränklichkeit gezeichnet, starb er am 11. Juli 1944 in Plovdiv/Bulgarien. 42 P. Dr. Anton Ellemunter aus Prags (1930-1996) war ein sehr verdienter Mit bruder um die Provinz Brixen. 1949 trat er in den Orden ein, empfing 1956 die Priesterweihe und promovierte in Rom 1962 an der Gregoriana in Kirchenge schichte. Viermal, also zwölf Jahre

, leite te er als umsichtiger Provinzial die Ka puzinerprovinz Brixen. Er besaß ein Charisma für Exerzitien, predigte gerne, kernig und kraftvoll, immer tief über zeugt von der göttlichen Botschaft des Evangeliums. Im 66. Lebensjahr starb er in Bruneck am 20. August 1996. 43 Noch gut in Erinnerung ist uns allen in Südtirol und im ganzen Kapuzineror den P. Dr. Benedikt Frei aus St. Pauls/ Eppan (1912-2000). Seit 1927 gehörte er zum Kapuzinerorden, erhielt in Trient 1934 die hl. Priesterweihe, in Rom

1938 den Dr. theol. In allen ihm anvertrauten Aufgaben und Ämtern zeigte er Eifer, Wissen und volle Hingabe: als Prediger, Beichtvater, Volksmissionar, Exerzitien leiter, Erzieher, Professor für Dogmatik (1958-1970 im Priesterseminar Brixen); Provinzial (18 Jahre!), Generalsekretär in Rom (1970-1976) und Generalvikar des Kapuzinerordens (1976-1982). Seinen Lebensabend verbrachte P. Benedikt in Bruneck, starb aber in Brixen am 24. Au gust 2000. 44 Bischof Dr. Wilhelm Egger aus Innsbruck, geboren

am 14. Mai 1940, trat 1956 in die Kapuzinerprovinz Bri xen ein, empfing mit seinem Bruder P. Kurt Egger OFMCap. 1965 im Brix- ner Dom die Priesterweihe. Seine Studi en machte er in Rom am Päpstlichen Bibelinstitut, in Fribourg und an der Ecole Biblique in Jerusalem. 1971 über nahm er den Lehrstuhl für Neues Testa ment an der Philosophisch-Theologi schen Hochschule in Brixen. 1982-1985 war er Dekan der Hochschule. Die Er nennung zum Diözesanbischof der Diözese Bozen-Brixen erfolgte am 29. Juli 1986. Neben

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Page 55 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
rertalent, beschenkt mit reichen Geistes gaben, rascher Auffassungsgabe und ei serner Festigkeit in der Ausführung ein mal gefasster Entschlüsse. In Brixen war er Lektor der Theologie, Prosynodal examinator, Dom- und Pfarrprediger, Guardian, Defmitor, schließlich drei Mal Provinzial und von 1879 bis 1884 Generaldefmitor in Rom. In seinem Ge rechtigkeitsempfinden ließ er sich von keiner Partei beeinflussen. Er war Freund und Ratgeber der Bischöfe Vin zenz Gasser und Simon Aichner. Zeug nis

seines schriftstellerischen Fleißes ist das dreibändige Werk „Bullarium Ordi- nis FF. Min. S. P. Francisci Capuci- norum ...“, Innsbruck, 1883/84. 2 ’ P. Virgil Gangl aus Aigen (1822— 1892) trat 1822 in den Kapuzinerorden ein. Als kunstbegabter Zeichner entwarf er viele Muster und Vorlagen für kirchli che Paramente, auch für Antipendien und Baldachine. Gefragt waren seine Pläne für Dekorationen zu festlichen Anlässen. Im Priesterseminar in Brixen hielt er Vorlesungen über kirchliche Kunst und schrieb mehrere Beiträge

über Paramentik in Fachzeitschriften. 30 P. Josue Trolf aus Bozen (1824- 1885) trat 1842 in den Orden ein. Mit ihm war der Provinz ein hervorragendes Predigertalent geschenkt, ein mutiger Kämpfer gegen den aufkommenden Li beralismus. Als Domprediger in Brixen wurde er gefeiert und belobt von Klerus und Volk, aber auch gehasst und viel be schimpft von der liberalen Gesellschaft. Seine Predigten waren Meisterwerke der Rhetorik. Wo immer er predigte - im Dom oder in einer der Kirchen der Stadt

-, bis auf den letzten Platz war der Kirchenraum gefüllt. Eine schwere Krankheit zwang ihn das Predigtamt ab zugeben. Nach einem schmerzvollen Leiden starb er am 23. März 1885 in Innsbruck. 31 P. Franz Xaver Nischler aus Tschars (1810-1864) trat als Vorzugs schüler 1829 in den Orden ein und ge reichte der Provinz zur Zierde als ausge zeichneter Dogmatiker und fruchtbarer Prediger. In Brixen waltete er als Dom prediger, geschätzt wegen seiner Klar heit und volkstümlichen Darlegung der christlichen Lehre

. Seine Predigten wa ren Frohbotschaff, keine Drohbotschaft, wie sie off von der Kanzel herabposaunt wurde. Er verkündete einen frohen Glauben und förderte eine gesunde Frömmigkeit. Sein Tod im Alter von 54 Jahren wurde tief betrauert von der ganzen Stadt Brixen, die ihm ein würdi ges Begräbnis bereitet hat. 32 P. Agatho Maas stammt aus Ried/ Oberinntal (1827-1895). Das Urteil des Volkes lautete allgemein, als er in Klau sen am 30. April 1895 starb: „Ein Heili ger ist in den Himmel eingezogen!“ Kurze Zeit

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Page 88 of 116
Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Anmerkungen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Franz Ant. Sinnacher, Die Kirche Brixen im Lauf des 15. und 16. Jahrhunderts, VII. Bd., S. 581 f. Franz Ant. Sinnacher, Die Kirche Brixen, VII. Bd., S. 719f. Franz Ant. Sinnacher, Die Kirche Brixen, VII. Bd., S. 657. R Agapit Flohenegger, Geschichte derTiroli- schen Kapuziner-Ordensprovinz (1593-1893), I. Bd., Innsbruck 1913, S. 40. P. Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 42. P. Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 43-44. R Agapit Flohenegger

, Bd. I, S. 44. R Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 51. R Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 54. Franz Ant. Sinnacher, Die Kirche Brixen, VII. Bd., S. 722. P. Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 136-137. R Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 137. R Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 140. R Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 645-646. R Agapit Flohenegger, Bd. I, S. 645. Vgl. Verzeichnis der Domprediger in Brixen, in: St. Antonius Bote der Brixner Kapuziner- Provinz, 4. Bd., 1958, S. 157ff. Vgl. St. Antonius Bote der Brixner Kapuziner- Provinz, 1961

, Nr. 1, 4. Bd., S. 157-159. 34 Paul Troger & Brixen. Sonderausstellung zum 300. Geburtstag von PaulTroger (1698-1762), hg. von Leo Andergassen, Diözesanmuseum Flofburg Brixen, 1998, S. 27. 35 Johannes Messner, Von der Domschule zur Phil.-Theol. Flochschule, in: Der Schiern, Bri xen - 1100 Jahre Wirken für Tirol, 75 / 2001, Heft 7, S. 478. 36 Johannes Baur, Das Brixner Priesterseminar. Ein Blick in die Geschichte, Brixen 1975, S. 14. CM 4 = CU DERSCHLERN 86

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Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Tonsur und die Minores, am 6. De zember 1675 die Subdiakonatsweihe, am 8. Dezember 1675 die Diakonats weihe und am 15. Dezember 1675 die Priesterweihe. 76 Als Benefiziat der Erz bruderschaft des Hl. Rosenkranzes 77 zu Brixen verfasste er das Buch „Mariani- scher Rosengarten“, das im Jahre 1692 bei Paul Führer in Brixen im Druck er schien. Diesem Buch ist ein Kupfer stich von Christian Friedrich a Lapide 78 beigebunden mit der Darstellung, wie Maria mit dem Christkind dem hl. Do minikus

Freindtschaft Seelennutzen“ für ein je weils im November abzuhaltendes Jahrtagsamt mit Orgelbegleitung die Summe von 100 fl samt einem neuen, der Pfarrkirche von Matrei „höchst nothwendigen“ Kelch, welche Stiftung am 20. Februar 1732 vom Konsistori um in Brixen ratifiziert wurde. 83 Anton Jakob Hiltprandt starb am 29. Novem ber 1730 84 als Dekan und Pfarrer in Matrei und wurde am 3. Dezember 1730 „cum paramentis coloris violacei“ begraben. 85 Johann Michael, geboren am 11. September 1653. 86 Taufpate

war Micha el Hiltprandt, Viertelhauptmann zu Brixen. Am 18. Juni 1686 erhielt Jo hann Michael Hiltprandt, als er sich in der churfürstlichen Residenzstadt München aufhielt, von der fürst- bischöflichen Hofratskanzlei in Brixen einen Nachweis der ehelichen Geburt und adeligen Abstammung als Sohn des Ludwig Hiltprandt v. Rainegg und der Klara Katharina Manicor v. Frey egg - 87 Christoph Andreas, geboren am 22. November 1654. 88 Taufpate war der Brixner Fürstbischof Anton v. Crosini

89 , der sich durch den Viertelhauptmann Michael Hiltprandt vertreten ließ. Jörg Ludwig, geboren am 23. Jänner 1656. 90 Taufpate war auch diesmal der Fürstbischof Anton v. Crosini, vertreten durch den Kriegshauptmann zu Brixen Michael Hiltprandt. Wahrscheinlich ist dieses Kind identisch mit Philipp Lud wig Hiltprandt, das am 24. Jänner 1663 gestorben ist. 91 Johannes Friedrich, geboren am 17. Mai 1657. 92 Taufpate war wieder der Fürstbischof Anton v. Crosini, vertreten durch den Kriegshauptmann zu Brixen Michael Hiltprandt

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Date: 01.02.2004
Physical description: 116
Manicorin, verehe lichte Hiltprandtin, verbrachte ihren Witwenstand bei ihrem Schwiegersohn Ludwig Hiltprandt im Mayrhof an der Mahr bei Brixen und wird im Juli des Jahres 1651 als verstorben bezeichnet, nachdem sie noch am 30. Juni 1651 ein Testament zugunsten ihrer einzigen Tochter Klara Katharina Manicorin- Hiltprandtin aufgesetzt hatte. 61 Klara Katharina Hiltprandtin, gebo rene Manicorin v. Freyegg, Ehefrau des Brixnerischen Hofrates Ludwig Hilt prandt v. Rainegg und Mutter von P. Hartmann, setzte

anderen verheirateten Kinder bereits er halten hatten, ihrer Schwiegertochter Anna Maria Troyerin v. Anshaimb, die seit dem 13. Jänner 1682 mit Franz Ru dolph Hiltprandt v. Rainegg verheiratet war, 64 ein silbernes „Schälele mit einem Handhebl“ und ihrem Sohn Frater Jo seph im Servitenorden zu Innsbruck 15 fl als „Zerpfennig“. Dieses Testament wurde am 20. Juni 1684 erweitert, nach dem Klara Katharina Hiltprandtin geb. v. Manicorin zu Freyegg am 30. April 1684 gestorben 65 und am 2. Mai 1684 in Brixen begraben

worden war. 66 A us der Ehe des Ludwig Hiltprandt . v. Rainegg mit Klara Katharina Manicorin v. Freyegg entstammten fol gende Kinder, soweit aus den Pfarrma- triken von Brixen eruierbar, die teilwei se auch schon in den oben genannten Testamenten bzw. Verlassenschaftsak ten 67 der beiden Eheleute Ludwig Hilt prandt und Klara Katharina Manicorin genannt sind: Franz Rudolph. Er war kaiserlicher Hauptmann und wird in den Akten als ältester Sohn bezeichnet. Als solcher erbte er die Leopoldische Behausung

in der Runggad zu Brixen, den Mayr- und den Vasser-Hof an der Mahr sowie das Lerch-Höfl in Afers. 68 Seit dem 13. Jän ner 1682 war er mit Anna Maria Troyerin, Tochter des Oberösterreichi schen Regimentsrats und Pfandsinha bers der Herrschaft Michelspurg Johann Georg Troyer von Anshaimb und Grembsen und der Maria Apolonia Fie- gerin zu Hirschperg, verheiratet. 69 Franz Rudolph Hiltprandt v. Rainegg starb am 20. März 1706 und wurde am 21. März 1706 in Brixen begraben. 70 Ursula Elisabeth, geboren

am 11. November 1648. 71 Anna Katharina, geboren am 1. Juni 1650. 72 Sie starb am 11. Oktober 1668. 73 Anton Jakob, geboren am 21. No vember 1651. 74 Taufpate war der Onkel Michael Hiltprandt, 75 Kriegshaupt mann zu Brixen. Anton Jakob Hilt prandt studierte in Rom und Inns bruck, erhielt am 19. September die

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