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Schlern
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Page 3 of 78
Date: 01.03.1935
Physical description: 78
, daß sich die sonnige, freundliche Ebene am Zusammenfluß des Eisacks und der Rienz, also an der Vereinigung zweier bedeutender Täler, als Bischofsitz besser eignen würde als das hochgelegene, schwer zugängliche Felsen nest Süden, das seit den Zeiten des hl. Jn- genuin (f um 600) sicher, wahrscheinlich aber schon viel früher Sitz eines Bistums war. Tat sächlich wurde die Übertragung des Bischof sitzes von Süden nach Bressanone noch im 10. Jahrhundert durchgeführt. Allerdings geschah dies nicht auf einmal. Vorher

mußten die Voraussetzungen dazu geschaffen werden. Ein Bischossitz kann ohne Münster, ohne bischöfliche Wohnung und Haus für die Klerisei nicht bestehen. Diese Bauten mußten also vorher in der damals sumpfigen Tal sohle von Bressanone aufgeführt werden und wurden allmählich im Verlause des 10. Jahr hunderts errichtet. Daher verweilten die Säbner Bischöfe nun öfters und länger in Bressanone. Zunächst gilt dies von Bischof R i ch b e r t, dessen Regierung von etwa 955 bis un- 1) Gemäß dem Charakter

, I. Bd., S. 168 ff. von Dr. A. S p a r b e r. gefähr 975 währte. Im Jahre 967 empfing er den Kaisersohn Otto II., der damals zur Kaiserkrönung nach Italien zog, feierlich in Bressanone. Bei dieser Gelegenheit bestätigte ihm dieser eine frühere Schenkung. In dem zu Bressanone ausgestellten Diplom 3 4 ) wird Richbert „Bischof der heiligen Kirche zu Brixen" genannt. Es ist möglich, daß er bereits damals ständig in Bressanone residierte, daß also der Bischofssitz schon von Säben nach Bressanone übertragen

war. Man kann daher mit Recht Richbert als den ersten Brixner Bischof be zeichnen. Dafür scheint auch eine urkundliche Schenkungsnotiz *), die beiläufig aus der gleichen Zeit stammt, zu sprechen, welche be sagt, daß in Bressanone bereits ein Kloster bestand, in dem „Kleriker Gott dienten". Unter dem Wort „Kleriker" (clerici) kann nach damaliger Ausdrucksweise nur der Dom klerus gemeint fein. Wenn sich also dieser bereits ständig in Bressanone aufhielt, ist die Annahme naheliegend, daß sich auch der Bischof

dort niedergelassen hatte. Indes haben wir darüber keine Sicherheit, daß die Ver legung des Bischofsitzes bereits unter Bischof Richbert stattgefunden hat; denn es wäre wohl möglich, daß er sich damals nur zeit weilig oder vorübergehend in Bressanone aufhielt, während er für gewöhnlich noch in Säben residierte. Gewöhnlich wird die endgültige Über tragung des Bischofsitzes dem nachfolgenden Bischöfe Albuin (ungefähr 975 bis 1005 od. 1006) zugeschrieben. Aus der Tatsache, 3) Siehe Santifaller, Brixner Urkunden

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Schlern
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Page 18 of 78
Date: 01.03.1935
Physical description: 78
Friedhofe. H. Das Geschlecht der Perkhofer in Bressanone. Stephan von Mayrhofen berichtet in seiner Genealogie, welcher die folgenden Daten entnommen sind (sofern nicht eine andere Quelle angegeben ist), daß die Perkhofer aus der oberen Pfalz nach Bolzano gekommen seien. Im 16. und 17. Jahrhundert fand tat sächlich ein lebhafter Zustrom von Hand werkern, Kaufleuten, Künstlern und Beamten aus den sogenannten österreichischen Vor landen in das gleichfalls von den Habs burgern beherrschte Land im Gebirge

statt. Es gibt aber sicher auch einheimische Perk hofer. Tarneller H bringt Perkhofer, die vom „Verghof" in Sölden (Ötztal) stammen. Auch in Bressanone kommt bereits 1507 ein Spez- ger (Spezereiwarenhändler) Lucas Perkhofer vor, der vom Domkapitel die Baurechte einer Behausung in Stufels erhielt (heute Stufler- gasse 14) *). 1519 hat sich als „Bürgersun" gestellt Petter Perkhofer °). Hanns Perkhofer soll nach Mayr hofen zuerst nach Bolzano und dann nach Bressanone gekommen sein (1532), wo er um 1570

starb. Von seiner Frau Afra Gmainerin hatte er zwei Söhne: Christoph, der in Bol zano verblieb, und Jesse. Jesse (Josua) Perkhofer erscheint 1585 als Bürger von Bressanone: „Iheß Perkhofer, sein Vatter Hanns Perkhofer, Burger zu Botzen, sein Muetter Affra«)." 18) Hausbriese bei Oftheimer. 19) Jnventarmm. 20) S. Abb. im Schiern XI, S. 240—241. 1) Tarneller, Zur Namenkunde, S. 92. 2) Domkap.-Arch., L. 4. 3) Brixner Bürgerbuch. 4) Ebd.

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Page 4 of 78
Date: 01.03.1935
Physical description: 78
daß er in mehreren Urkunden °) Bischof von Süden genannt wird, schließt man, daß er wirklich noch dort residiert hat; in einer davon wird er als „Bischof der Kirche von Süden und Brixen" bezeichnet. Daß er aber den Bischofsitz von Süden nach Bressanone verlegte, dafür spricht die Meldung dieser Übertragung in einer Lebensbeschreibung ü ) des hl. Albuin, die im 12. oder 13. Jahr hundert versaßt wurde. In derselben Quelle steht auch zu lesen, daß gleichzeitig die Reliquien des hl. Jngenuin

durch Albuin in feierlicher Weise von Süden nach Bressanone übertragen wurden. Für den Wechsel des Bischofssitzes spricht auch der Umstand, daß von nun an Kirche und Bischofssitz in Bressa none „die Kirche des hl. Kassian und Jn genuin" genannt wurden, wührend vorher der hl. Stephan und der hl. Jngenuin als Patrone des Brixner Münsters verehrt wur den. Offenbar nahm Albuin die Übertragung der Reliquien des hl. Jngenuin nach Bressa none und den Austausch eines Patrons am Brixner Münster

in Bressanone, sicher ist dies aber nicht. Wir wissen nicht, wann er Bischof wurde, wahrscheinlich um 975. Sicher bezeugt ist seine Anwesenheit als Bischof bei Kaiser Otto II. 977 in der Nähe von Passau, wo ihm dieser den Hof Ribniza (Reifnitz) in Kärnten übertrug 8 * ). überhaupt hielt sich Albuin öfters an der Seite dieses Kaisers (f 983) auf und stand ihm in schwie rigen Lagen und bei kriegerischen Unter nehmungen treu zur Seite. Dieselbe Haltung nahm er auch gegenüber dem heiligen Kaiser Heinrich

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