Seite 2. Nr. 33. Samstag, 5. August 1911. XXIV. Jahrg. und Staatsangestellte und Lehrer auf ihre lang ver sprochenen Regulierungen warten.' Der Kmd dri FravWsfkste. Der Brand zwischen Mittewald und Franzens feste, der am Mittwoch nachmittags ausbrach und noch immer weiter wütet, entstand, wie man fagt, durch die Unvorsichtigkeit von Holzarbeitern. Sie sollen in einer Hütte das Mittagessen gekocht haben, wobei sie nachher das Feuer vielleicht gar nicht oder nicht ganz auslöschten
. Als eL dann irgend wie dm Rasen ergriff, waren sie jedenfalls nicht mehr imstande, den Brand zu löschen, da er bei der großen Trockenheit ungeheuer rasch um sich griff. Von einem Mitgliede der Feuerwehr wurde uns mitgeteilt, daß die betreffenden Holzarbeiter unauffindbar seien. Sie haben sich möglicherweise aus Schrecken über die entsetzliche Katastrophe irgend wo versteckt. Von der Raschheit, mit der das Feuer sich ausbreitete, kann man sich kaum einen Begriff machen. Ueber ganze Täler hinüber sprangen
, die durch die Glut gelockert wurden und ihren Halt verloren. Diese Blöcke führten tausendfach brennende Rasenstücke mit sich und wurden so Ursache von neuen Brandherden. Die Straße mußte darum auf eine Strecke von drei Viertelstunden abgesperrt werden. Die Säge in Oberau und einige Häuser daselbst waren in großer Gefahr. In der Nacht zum Donnerstag und gestern zog der Brand weiter herunter, so daß einige Häuser in Franzensfeste in Gefahr waren. Die Brandfläche hat einen Umfang von acht bis zehn Stunden
zur Vorsicht noch an der Brandstätte gelassen. Der Brand hat sich in die Höhe gezogen und wütet gegenwärtig im sogenannten Ladritsch, das der Gemeinde Natz gehört, an einer Stelle, die unzugänglich ist. Unten in der Tiefe wurde das Militär durch Aushauen der Bäume des Feuers Herr. Bei der Löscharbeit am Mittwoch und Donnerstag hatten sich die Feuerwehren, die, aufgefordert durch die politische Behörde, sofort herbeigeeilt waren, in folgender Weise verteilt: die Brixener Feuerwehr (20 Mann) stand bei Oberau
, Wahrn (20 Mann) und Neustift (16 Mann) beim Sägewerke Seeber, die Feuerwehren von Mühlbach, Schabs und Natz arbeiteten auf der Spingeser Seite und eL gelang ihnen, den Brand einige hundert Meter vor der Villa des Malers Franz v. Defregger zu lokalisieren. Die Feuerwehren von Mauls, Trens und Sterzing hatten ihre Hilfeleistung für den Fall der Not angeboten. Das Militär, das eine groß artige Bravour entwickelte und in Staunen erregender Weise die steilen Höhen erkletterte, bekämpfte die Flammen teils