Nr. 35) tu Götzens, dessen Be sitzer Peter Abeulhung am 17. Dezember 1916 den Soldatentod gefunden hat, ein Brand aus. Das Feuer fand in den Futtervorräten und dem dürren Balkenwerke reiche Nahrung, breitete sich rasch aus, ergriff auch das unter dem nämlichen Dache befind liche Wohnhaus und sprang auf den angebauteu Falsererhof (Haus Nr. 72) über, der dem minder jährigen Martin Kiechlschen Kindern Anton, Mo ria, Sofie, Ludwig, Koroliue und Margarete ge hört. Trotzdem Hilfe rasch zur Stelle war, standen
die beiden Gehöfte alsbald in hellen Flammen und brannten in kürzester Frist bis auf den Grund nie der. Da die brennenden Gebäude sich in der geschlos senen Dorfstraße befanden, bestand die höchste Ge fahr, daß der Brand auf die größtenteils auf Holz werk gebauten, mit Schindeln eingedeckten Nach bargebäude übergreife und eine Katastrophe siir das ganze Dorf Götzens herbeiführe. Aus den bei den niedergebrannten Gehöften konnte nur das Vieh und für zwei der minderjährigen Martin Kiechlschen Kinder
einige Klei'der gerettet werden; alle andere Fahrhabe wurde ein Raub ber Flam men. Der durch den Brand verursachte Schaden ist zum Teile durch Versicherung bei der Tiroler Lan- desbrandschaden-Dersich-erungsanstalt gedeckt. Die Umstände des Falles ließen den Verdacht begrün det erscheinen, daß der Brand gelegt worden sei. Den Diarxerkasperhof des verstorbenen Peter Aben- thung, in dem -der Brand ausbrach, bewohnten und bearbeiteten dessen lediger, geistig etwas beschränk ter Bruder Josef Abeulhung
, weil diese zur Zeit des Brandes im Hause der Kiechl zu Besuch weilte und schlecht beleumundet und schwer vorbe straft fei. Möglicherweise habe diese Anna Aben- thung am Kasperermarxerhofe, wo Geld vorhanden war, einen Diebstahl verübt und zu dessen Ver deckung Brand gelegt. Der Untersuchungsrichter ging diesem Verdachte nach und veranlaßte eine so fortige Hausdurchsuchung bei Anna Menthung in Innsbruck. Der Zivilwachmann Leimgruber, der mit dieser Durchsuchung betraut wurde, fand in der Wohnung der Anna Abenthnng
, Riesengaffe Nr. 11, eine Menge neuer Kleidungsstücke und anderer neu angeschaffter Sachen, und in der Spitze eines alten Pantoffels versteckt Geldnoten im Betrage von 13.660 Kronen. Anna Abenthnng d. Ae. konnte über die Herkunft des Geldes keine Aufklärung ge ben und schritt alsbald zu einem Geständnisse, laut welchen: sie, so wie es der Bauer Michael Huber vermutet hatte, tatsächlich einen Diebstahl began gen und zu dessen Verdeckung Brand gelegt hat. Vor dem Gerichte -war die Angeklagte ihrer Tat voll