keine geistige Unifor mierung, keine Nivellierung! Man kann dies nicht nach drücklich genug betonen. Die Jxißme (HiersprichtderLeser) Kine Arbeiterantwort auf einen Nachruf Irgend ein brauner Schmutzfink hat sich bewogen ge fühlt, im „Vorarlberger Tagblatt" vom 15. März dem ehe maligen Bundesrat Linder einen Nachruf zu halten. Um den Namen des Arbeitervertreters schänden zu können, wird er zuerst gelobt. Linder fei ein geschickter Redner ge wesen und er habe im Jahre 1919 die ganze Macht
für die Arbeiterklasse gefordert. Je höher man einen Menschen emporhebt, desto tiefer kann man ihn dann heruntersetzen! Diesem Grundsatz hat das „Tagblatt,, zu entsprechen ge- sucht. Linder habe durch seine Schwenkung nach den Wie ner Ereignissen, die in einigen Aufrufen zum Ausdruck ge kommen seien, bei den ehrlichen Arbeitern jeden Kredit ver loren. Dazu kann man dem „Tagblatt" nur sagen, daß je der wirkliche und ehrliche Arbeiter, der Linder früher verstanden hat. auch seine Aufrufe nach den Wiener Ereig nissen
begriff. Nachdem auch jede Gemeinheit einen Gipfelpunkt hat, spielt der braune „Tagblatt"-Artikler auch daraus an, daß man bei den ins Ausland verschobenen Ar beitergeldern „ruhig dem Ende seiner Tage entgegensehen könne". Daß Linder nicht ins Ausland gegangen ist, um dort mit verschobenen Arbeitergeldern es sich wohlgehen zu lassen, wissen natürlich wieder nur jene zu beurteilen, denen es nicht darum zu tun ist, mit einem Schlagwort einen Menschen, der durch Jahrzehnte hindurch täglich von den frühen
Morgenstunden bis tief in die Nacht hinein seine ganze Kraft in den Dienst der Arbeiterschaft gestellt hat, ab zutun, sondern nur jene, die wissen, mit welch schwerem Herzen und großer Sorge um den Lebensunterhalt für sich und seine Familie Linder ins Ausland gegangen ist, um zu versuchen, wieder irgen" «ine Existenz, und wenn es auch als manueller Arbeiter ist, zu finden. Daß es gerade das ..Tagblatt" ist, daß sich als erstes Blatt an die Ehre Lin der? als Arbeiterführer heranzumachen versucht, versteht
man, wenn man weiß, welchen Kampf Linder gegen den Hakenkreuzsafchismus in Wort und Schrift durch Jahre hin durch geführt hat. Auch nach den Februarereignissen führte er diesen Kampf in einem Aufruf an die Arbeiter noch fort, und das dürfte ihm den „Tagblatt"-Nachruf eingetragen haben. Hätte Linder sich keine anderen Verdienste erworben, als daß er dazu beigetragen hat, daß der Hitlerfaschismus in Oesterreich nicht zur Macht kommen konnte, müßte ihm je der Gegner des braunen Faschismus Anerkennung zollen