zu Liebe auf die vom Tagblatt geplante Empfehlung der Geschäfte unserer jüdischen Mitbürger den Spieß um- iehren unb vornehmlich bei Juden kaufen. Mer Tie gegenwärtig fast epidemisch auftretende Minister- l frack-Jnfluenza hat zwar in Tirol noch fein Todesopfer gefordert, aber ein Teil unserer Abgeordneten ist doch schon mehr oder weniger davon angekränkelt worden. Ter ^-chraffl nud der Meyer, nämlich der Michel, nicht der Zinnsoldat, haben sich bei der vollzogenen Frackausteilung sehr verdächtig
bemerkbar gemacht,, aber in Ansehung dessen, daß in Wien allein mehr Streber auf eine solche Stellung warten als Pensionen, Pardon, Portefeuilles zu vergeben sind, haben sie es beim Ruhm bewenden lassen, so zu sagen, auch mit dabei gewesen zu sein bei der Menage-Verteilung. Unseren „freisinnigen" Abgeordneten ist das offenbar erst post sestum eingefallen, denn das Tagblatt hat erst am letzten Mittwoch eine längere Raunzerei darüber losgelassen, daß der Beck bei der Verteilung seiner Erde weder
an den Max Erler von Sprugg, noch an den Moritz Perathoner von Bozen gedacht hat. Dem Tagblatt scheint vor der Kühn heit dieses Gedankens selber gegraut zu haben, denn es hat auf seine ideale Forderung auf einen Ministerfrack für den Erler oder Perathoner selber großmütig verzichtet und sich Man kann neugierig sein, ob die Juden und das mit dem Antisemitismus jahrelang zum Narren gehaltene Volk dies frivole Spiel mit Gesinnung und Sitte mitmachen, oder aber nach diesem schmachvollen Sedan der arischen
würden, aber, hat das Tagblatt seine Rede sehr kategorisch geschlossen, von dieser Forderung können wir, da die Christlichsozialen gleich mit zwei Mi- nisterfräcken bedacht werden, unter keinen Umständen ab gehen. Da für diese Stelle, wie das Tagblatt ausführlich erwähnt, keineswegs irgend ein Bureaukrat, sondern viel mehr ein genauer Kenner der alpenländischen Verhältnisse ausersehen werden müßte, darf man vielleicht hoffen, daß unter dieser unbureaukratischen Persönlichkeit der Zinn- Meyer genteint ist. Gott gib
der saust gewordenen Verschwörer von Franzensfeste gewesen, und so ivie man den Sack schlagen und den Esel meinen kann, so laßt sich auch die obige Einladung doppelsinnig deuten. Gmoant sein näm lich die in Säcke absüllbaren Millionen gewesen, die zu haben wären, wenn das ganze Volk nach der Schwögl- pfeife der besagten Verschwörer tanzet, und auslegen soll maus so, daß jetzt in Sachen des deutsch-freisinnigen Fortschrittes jedes Geldbeutele, das sich ein Abonnement aufs Tagblatt leisten