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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 15.01.1868
Physical description: 8
herumwirft, und dabei unwillkührlich zu tomischen Albernheiten kommt, wie folgender Sah beweist: ,Wir leben jetzt im Jahre 13K3, ^sehr wahr!) und unser Volt ist bereits so weit gebildet, daß es sich nicht, wie im Mittelalter, durch eine Predigt das Lesen einer Zeituna verkümmern oder gar verbieten läßt.' Wolle die Boz. Ztg. gefälligst angeben, welche Zeitungen i^m Mittelalter durch Prediaten dem Volke verkmmert oder ve^oten worden sind. UebrigenS sagt die Bozn. Ztg

. sie habe durch solche Mannöver (d.i. durch die Predigten gegen die schlechte Presse) einen Aufschwung genommen und mehr Abonnenten bekommen. Da mag sie dea Predigern sehr dankbar sein, statt selbe zu denunziren, denn mehr Abonnenten bekommen, daS ist doch für die Boz. Ztg., keine gleichgültige Sache, — den Zuwachs der Abonnenten im Jahre 1863 vergönnen wir ihr herzlich gerne, und sollte selbe zu unserer Beschämung ihre große Abonnentenzahl nennen wollen, so wären wir gerne bereit auch unsere Zahl anzugeben. Mit leicht

begreiflicher Freude hat die Boz. Ztg. die Confiscation unseres Blattes vom 11. d. Mts. ihren Lesern mitgetheilt und dabei mit höhnischem Lächeln hervorgehoben, daß es ein guteS Blatt mit auter Gesinnung sei, daS aber „seine Aufgabe nur darin sieht, unser Volk gegen die Intentionen deß Ministeriums aufzuhetzen, und die Entscheidungen unsers Richterstandes zu verdächtigen.' — Daß die Boz. Ztg. nicht so leicht Gefahr läuft, confiSzirt zu werden, ist gewiß; wenn aber die Boz. Ztg. uns der Aufwieglung

und Verfuhrung deS Voltes beschuldigt, so ist das einfach ein maßloser Ausbruch ihres leidenschaftlichen PartheigeisteS, — wir haben erst kürzlich unsere Aufgabe und unser Programm klar und deutlich dargelegt, und dieser Aufgabe haben wir uns mit Ueberzeugung und Entschiedenheit unterzogen, wobei wir fest vertrauen, daß die Wahrheit und das Recht am Ende dennoch siegen wird, auch gegen alle Hetzereien und Verdächtigungen der eifersüchtigen Boz. Ztg. Bozen 13. Jänner. Maria v. Mörl in Kältern

für die Provinz wären noch abzuwarten. Einzelne hyperliberale Tonangaben in der Landeshauptstadt scheinen in der Ungeduld ihreS Herzens dieses Ab warten kaum ertragen zu können und beeifern sich» ihre Wünsche in Jnnsbrucker und Wienerblättern als Gerücht auftauchen zu lassen. So erhielten z. B. unser hochverehrter Herr Statthalter Ritter von Toggenburg und Oberstaatsanwalt Dr. HaSlwanter im Jnnsbrucker Tagblatt und in der W.. „Presse' ohne weiteres das Consilium adeuväi! Daß eS bei heurigem unerhört strengen

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Volksblatt
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Page 2 of 6
Date: 12.05.1869
Physical description: 6
, Ausfälle? auf. den Papst, die Bischöfe- und selbst von krasser Unwissenheit strotzende Notizen über kirchliche Dinge*)^ dann mag sich die Boz. Ztg. immerhin § zu den aufgeklärtesten öster reichischen Drucksorten rechnen^- Freilich - länftbei diesem „Aufktäricht' auch; sehr viel „Aufkehricht' mitunter,- und zwar von der gemeinsten? Sorte, wie jüngst der eine? Injurienklage verdienende Schandartikel über einen geschätzten Kanzelredner , die abgeschmackten ^ Witze und Gassenspässe über diei Breite

und Beweise?, nacherzählt. PiuS V:/ den die Kirche als Heiligen verehrt, wird als Anstifter eineS Meuchelmordes dargestellt, und zwar so» als ob daS i alles klar bewiesene Sache wäre. Daneben werden- die/ österr. Bischöfe stets als politische Agitatoren denunzirt, und gegen sie, sowie gegen katholische Vereine- unaufhörlich/die ^liberale Maßregel gewaltsamer Unterdrückung empfohlen^ Selbst eine' Katholiken-Ver-? sammlung deS Filial-VereineS im Eisackthale am 29.' April zu Aßwang. (von der Boz. Ztg

.' „Conventikel' genannt,) wird Z ärgerlich verdächtigt^ und. von- „auffälliger Geheimthuerei' gesprochen, vermuthlich, weil man ') Man denke z/ B. an die neulich erwähnte Albernheit einiS SündenablassÄ/ von 7 Jahren, — worüber bei «nS jeder Schnaube lachm müßte, aber was weiß die Boz. Ztg. von einem Ablasse! vergessen, die Boz' Ztg. .,einzuladeHV.e1nen'HrerWfioMW knechte^dahin abzusenden. Dabei wird^^^^ voy Ritten auf eine Weife ÜMnW,;-wie ^ dre män mit dem Gegensatze von „ehrenyast*-'b^chüet.'^MM^.man.so

'/gern das hohe Roß der Intelligenz und Bildung reitet, sollte man doch besseres Futter dafür suchen,^ als die Disteln deschniedrigsten Stadt klatsches und die Brennesseln der verletzendsten Persönlichkeiten, sonst muß ebeNtz-dies hohe bstl!>! zur abgeHündenKHMähre werden^ die den übermüthigen, blinvlingsalleS überrennenden Reiter am Ende unwillig in den. Sand rutscheiDläßt. ^ Dahin iM nicht. mehr Heit. ' »' Die Boz. ZW ist überhaupt stark in abeNthenerlichen Geschichten, und weil in unserer Zeit

, Zank und Haderscenen und was alles sonst gewünscht und bezahlt wird, mit geheimnißvoller Wichtigthuerei erzählen. — Anekdoten - über das bevorstehende Concil sind der- Boz. Ztg/ Senf - zu ihrem aversottenen Aleische^.FMenn sie nur kirchens?indlichen .Inhalts^ sindj '-mögieli''fie 'üVri^in^ noch so greifbar erl^gön^fein! Wenngleit^ iMolgi der Anwesenheit, so vieler bekannter Persönlichkeiten bei der Sekundiz» feier.in^Rom man sich über die dortigen Vorgänge seh^leichj infor- mireti

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 11.12.1869
Physical description: 4
«bittet man sich srankirt; unversiegelte Reklamationm wegen nicht erhaltener Nummern sind portofrei. Manuskripte werdm nicht zurückgestellt. «kr. 283. SamStag 11. Dezember. 1869. Innsbruck, 10. Dezember. Die baierischen Ultramontanen. — Das heutige „Tagblatt" bringt einen zweiten Artikel über die letzten Ereignisse in Baiern. Auch dieser Artikel verdimt unsere Beachtung. Ehe wir jedoch in denselben eingehen, konstatiren wir, daß er die ziemiich schroffe Antwort enthält, welche der „Bote" neulich

der Redaktion deS „Tagblatt" und dem konstitutionellen Verein in Folge des bettelpreußischen Artikels vom letzten Freitag abzuheischen geruhte. DaS „Tagblatt" begnügt sich heute, ohne den „Boten" zu nennen, an dessen Adreffe die Worte zu richten: Für die wirklich Liberalen in Oesterreich und insbesondere in Tirol kann eS nicht gleichgiltig sein, wie die am Ruder befindliche Partei in Baiern gesotten ist. Wer das nicht einsieht, nicht einsehen will oder nicht einsehen darf, der mag uns halten

, für was er will, und mag von uns verlan gen, was er will; wir werden deßhalb doch denken, wie wir bis her gedacht haben, d. h. mit andern Worten: Die Redaktion des „Tagblatt" erklärt sich mit dem bettelpreußischen Artikel ausdrück lich einverstanden. — Bedenkt man ferner, daß die vom „Boten" publiztrte Aufforderung nicht von seiner geistlichen Redaktion des Aeußern herrührt, die vom „Tagblatt" schon wiederholt als nicht liberal bezeichnet wurde, so folgt aus obiger Erklärung des „Tagbl.", daß es zur Erkenntniß

gekommen auch die Redaktion des inneren Theiles im „Boten" sei nicht in die Liste der w ir k li ch Liberalen aufzunehmen, wodurch dem „Boten" nahegelegt wird, die Frage an sich zu rich ten, ob es nicht besser wäre, gar nicht liberal, als nicht wirklich liberal zu sein? Daß die Mitglieder des hiesigen konstitutionellen Vereines wirklich liberal sind, wer zweifelt daran?! Sind sie aber wirk lich liberal, dann weiß man, was auch sie vom bettelpceußischen Arti kel des „Tagblatt" denken, offenbar genau

dasselbe, was die Redak tion von ihm denkt. Der „Bote" wird seiner Aufforderung nach zu schließen über diese Aufschlüsse zweifelsohne sehr erstaunt sein, doch ändert das in der Sache nichts, denn das „Tagblatt" sagt ausdrücklich, es werde bleiben, was eS bisher gewesen ist — wirk lich liberal. Und der „Bote"? Wer kann das sagen? So viel in dieser Richtung. — Betreffend den Inhalt des heutigen Artikels im „Tagblatt" betonen wir vor Allem den großen Unterschied zwischen dem heutigen und dem Artikel vom vorigen Freitag

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 08.01.1870
Physical description: 4
durch, was er, den Fuchs kopirend, der die Trauben nicht erreichen konnte, aber es dennoch probirte, nicht anders erwartet zu haben erklärte. Diese Ausschuß-Sitzung gab einem Korrespondenten von hier Veranlassung zu einem Bericht für's „Tagblatt" Nr. 297, indem aber wesent liche Wortverdrehungen in Anwendung kamen, weßhalb neun Aus schuß-Mitglieder sich veranlaßt fanden, in demselben Blatte eine Berichtigung einschalten zu lassen, welche in Nr. 1 des „Tagblatt" erschien. Die Redaktion des genannten Blattes fand

sich bemüssiget, dieser Berichtigung Bemerkungen beizufügen, welche dem Aerger Ausdruck geben, den die Redaktion über die hiesige Gemeindever tretung zu haben scheint, weil sie kein gefügiges Werkzeug für liberale Zwecke ist. Es dürfte nicht schaden diese Aufregung etwas zu mildern und die Redaktions-Bemerkungen näher zu erörtern. Auf die erste Frage der Redaktion des „Tagblatt" erwidern wir mit derselben Frage: Hat Ihr Korrespondent der Sitzung als Stenograph beigewohnt und nach seinen stenographischen

Aufzeich nungen den Bericht für das „Tagblatt" verfaßt? Zu bemerken war, wie man versichert, in der fraglichen Sitzung weder ein Zuhörer noch ein Stenograph. Es erübrigt daher nichts, als die Annahme, daß der Antragsteller die Rede des Bürgermeisters stenographirte, vorausgesetzt, daß ihm diese Kunst geläufiger ist als den übrigen Ausschuß-Mitgliedern. Aber wie kommt es, daß der Redaktion das Wort eines Gesinnungsgenossen mehr gilt als die Erklärung der übrigen neun Ehrenmänner? Etwas gewichtiger

dürften ihr die Unterschriften schon deßwegen erscheinen, weil sich auch der Gesin nungsgenosse des Antragstellers, welcher gleichfalls Mitglied des daigen konstitutionellen Vereines ist, unter den Unterzeichnern der Berichtigung findet, da er sich nicht scheute, der Wahrheit seinen Namen beizusetzen. — Die Unterschriften führen die Redaktion des „Tagblatt" auf den Gedanken, daß deren Schreiber jedenfalls mit der Mistgabel besser umgehen könnten als mit der Schreibfeder; der Beweis

für die Leserlichkeit derselben liegt aber im Tagblatt selbst vor, denn sämmtliche Unterschriften wurden ohne Fehler ab gedruckt. Es ist wahr löbl. Redaktion, daß die hiesige Bürger schaft bei der Wahl der Gemeindevertretung sich nicht um >4ne schöne Schrift ihrer Vertrauensmänner erkundigte, vielmehr schenkte sie ihr Vertrauen trotz allen Umtrieben der Gegenpartei jenen Männern, von denen sie voraussetzen konnte, daß sie bemüht sein werden, das Interesse der Gemeinde zu vertreten. Die von ihren Mitbürgern

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Pustertaler Bote
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Page 3 of 4
Date: 30.11.1866
Physical description: 4
worden. Bruneck. In d«r Boz. Zt.,. Nr. 270 findeA^wir^tine^ ^ Erklärung''deS'^Hrn^ 'Alois Panizza zu Mühldach, wie wir ^ vermuthen eioeS Agenten der Holzhandlungöditta Bist» welcher, da die Bozner Ztg. eine Nachricht auS unserem Blatte über einen in Saalen vorgekommenen Scandal ital. Arbeiter brachte, diese zu berichtigen sich veranlaßt sah. Wir erschracken nicht wenig, alS wir durch Hcn. Panizza erfuhren, daß unser Artikel Ge fahr lies zu verstoßen (Hört !) : t. Gegen das. Aölkerxecht (Oho

für^ solche Verbrechen büßen; oder zum Wenigsten, daß unS Hr.j Alois Panizza in'cht einen schauderhaften Preßprozeß an den Hals! hängle.)/—^ Hr. .Panizza ergeht sich dann-d<S Weiteren über! das hai^te .LooS der Arbeiter, über ihre Geyügsamkett, Spar-> samkeit :c.', dem w.ir nichts entgegensetzen. Wir^ würden über-? Haupt lieber die ganze Entgegnung in der Boz. Ztg 'Übergang gen haben, wenn Hr. Pan.zza nicht auch behauptet hätte, „daß die Anwendung auch nur deS kleinsten Theiles von dem, waS in jenem Artikel gesagt

wird, aus jene Arbeiter eine pure Ver-^ .länmvuog »väre.' Dann meiyt noch der Einsender in der Boz. Ztg. „daß solche Arbeiter unfähig sind, Propaganda zu ' Machen, »me der. gewiß übel berichtete Redakteur von Bruneck, Hr. Mahl, vernimmt.' Wer gibt Hrn. Panizza' das Recht unsere Nachricht auf seine Arbeiter zu beziehen, wo wir doch einfach nur von Italienern sprachen, d »e inS Venetianische ge hören ? Ist Hr. Panizza Konsul. deS Königreichs Italien zu Mühlbach, daß er die ganze italienische Nation zu vertreten

, welches he- Hrjmnißvolle vuickel für die Lcser d-r Boz. Zt.;. — Sonst ist eS allerorts üblich, wenn man Ociginal-Nolizen ansnunnu. auch daS Blatt zu citiren, der man sie' eninommen hat.) Schließlich sagt die Boz. Zig., sie war un fcsim Glauben, daß die Notiz im „Pust. Bothen' auch richlig sci. (Wie soll man das heißen ? -» erst gl mbte die Boz. Ztg. unS, danu glaubte sie wieder Hrn. Panizza und heute wird die Boz. Ztg. miepir unS glauben; denn wir könnet sie verstiern, das ulisere Nachricht über den ^canbal

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 8
Date: 31.12.1862
Physical description: 8
und kann alle Angelegenheiten des Landes in ernste Berathung ziehen und die Wünsche des Volkes vor dem Kaiserthrone niederlegen. Nun entsteht freilich die Frage, ob ein Land in einem aus vielen und ganz verschiedenen Ländern und Nationalitäten zusammengesetzten Staate bei seinen ganz eigenthümlichen Verhältnissen eine Ausnahme erwarten dürfe, ohne dem organischen Zusammenhange deS gesammten großen Vaterlandes den mindesten Nachtheil zu bringen? Diesen Beweis wird die „Boz. Ztg." noch schul dig bleiben. Und daß es in Tirol

innigst verknüpft sei, daß die Glaubenseinheit unter den Wünschen des Volkes einen Hauptrang einnehme, kann nur jener leugnen, der das Volk nicht kennt und kennen will, der nie Volksluft geathmet hat. Warum der Mahnruf der „Boz. Ztg.", die Glaubens frage auf dem Landtage ja nicht zur Sprache zu bringen?! oder sollte die Gewährung des heißesten Wunsches eines ganzen biederen Volkes eine Gefahr für die Konstitution enthalten? Allerdings, zu einer solchen Anschauungsweise vermögen

wir uns nicht zu erschwingen. Freilich macht die „Boz. Ztg." gern mit jenen Chorus, die da glauben machen wollen, die wahre Freiheit und Konstitution bestehe darin, daß Alles nivellirt werden müsse. Wohl sollte die „Boz. Ztg.," die eben jetzt in ihren Spalten historische Stylübun gen bespricht, von der Geschichte eines Bessern belehrt sein, sie sollte wissen, daß die Zentralisation unter allen Staaten Europa's gerade für Oesterreich am nachtheiligsten sein müsse. So sehr man auch manche lehrreiche Thatsachen einseitig

darstellen oder vornehm ignoriren will, so wird auch der rücksichtsloseste Fortschritt es doch nicht dahin bringen, die Geschichte zum Schweigen zu bringen und diese felsenfeste Brücke der Vergangenheit ganz zu zerstören. — Ein ande rer Grund, worauf die „Boz. Ztg." ihren Mahnruf, daß man ja auf dem Landtage bezüglich der Glaubenseinheit ein allgemeines Schweigen beobachte, basiren zu können glaubt, ist der, daß sie so recht offenherzig sagt, man solle ja nicht durch einen Landtagsbeschluß

, unheilig und unbillig sei, wird man doch schwerlich durch irgend welche Philosopheme demonstriren können, zumal es sich hier nicht um die Erlangung eines gewünschten und ersehnten, sondern bloß um die Erhaltung eines durch eine lange Reihe von Jahrhunderten besessenen Gutes handelt. Wir können uns diese „Stimmung an entscheidender Stelle" nur milde,,klug und wohlüberlegend vorstellen. In der That, hier mit die sem Beweise hat die „Boz. Ztg." unbewußter Weise gegen die gesunde Logik und alle Erfahrung

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Volksblatt
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Page 1 of 4
Date: 24.03.1868
Physical description: 4
hat der Boz. Ztg. sehr gut in ihren nicht wählerisch gesammelten Kram gepaßt und in Nr. 58 bezeichnet sie Hrn. Greuter ohne weiters als „Lassalleaner', als aufdringlichen Protektor der Armuth, dessen neues Evangelium der Regierung Verlegenheiten zu bereiten beabsichtige, und schwingt nebenbei daS Rauchfaß vor Schindler, Skene und Beust. Doch eS kommt noch viel besser. In Nr. 64 liefert die Boz. Ztg. ein ganz vrächtigeS MaturitätSzeugniß ihrer Wahrheitsliebe, Un- Parteilichkeit und DarstellungSkunst

und werden sich daher ruhig setzen. (Bravo links, Unruhe und Bewegung rechts.) So wörtlich in der Boz. Ztg., die nun weiter erzählt, wie Greuter den Saal verlassen, wie auf der Linken großer Lärm ent standen, wie sehr viele in den Corridors sich über den Vorgang be sprachen, und an fünfzig sogar mit dem Austritt drohten. Nach langem Tumulte in und außer dem Saale habe Kaiscrfeld eine Er klärung gegeben, (deren Wortlaut die Boz. Ztg. anfänglich verschwieg,) und Herr Greuter trat wieder in den Saal. Die öffentliche

Meinung sei auf des Präsidenten Seite; Greuter,mache jedesmal Skandal, und die intelligente Majorität Wiens nehme dem Präsidenten eine Ver wechslung der Ausdrücke bei Charakterisirung der Grenter'schen „Un gezogenheiten' nicht übel. So die Boz. Ztg. Wir bitten nun unsere Leser, den Vorgang, wie er wirklich war. in Kurzem zu vernehmen. Greuter sprach über die neue Eidesformel und wies schlagend nach, daß es für den konfessionslosen Staat eine Inkonsequenz sei. Andern eine religiöse Handluuz

haben eine verzweifelte Ähnlichkeit mit den Auguren Roms, die eS vermeiden mußten, einander bei öffentlichen Feierlichkeiten scharf in's Auge zu sehen, weil sie sonst das Lachen nicht verbeißen konnten!' »Auch die Bischöfe!' rief bei diesen Worten ganz laut der Welser Abgeordnete Groß, der sich in die Nähe Greuterü gestellt hatte. Diese „Ungezogenheit' blieb vom Präsidenten ganz ungerügt, von der Boz. Ztg. ganz unerwähnt. Als Greuter am Schlüsse seiner Rede seiner Parthei daS Recht vorbehielt, mit legalen Mitteln

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 22.02.1868
Physical description: 8
angegriffen, es wurde säkularisirti— und gegen wärtig noch find imtoleranten Deutschland die Katholiken beinahe aanz von den KehHühlen ihrer Hochschulen ausgeschlossen. — Aber freilich wir Tiroler sind intolerant; denn laut der „Boz. Ztg.' .wird in tirolischen Journalen und Broschüren eine Intoleranz gepredigt, welche Tirol in Mißkredit gebracht hat, da unser Bergland im Aus land als Hort der Unduldsamkeit und der Finsterniß verschrieen ist und man in jedem tirolischen Priester einen gebornen Fanatiker

sieht. Wie ungerecht ist dieses Urtheil, ruft die Poz. Ztg.. und wer trägt die Schuld an demselben?' — Wir wollen's der Boz. Ztg. sagen, wer daran Schuld tragt. Gerade die liberale Presse iy Tirol selbst ist eS. die unser Bergland in Verruf bringt, die es verschreit M den Hort der Unduldsamkeit und her Finsterniß, die in jedem iiroli'schen Priester einen gebornen Fanatiker sieht. Die Boz. Ztg. hat dazu ihr redlich Theil beigetragen mit ihrem Geschrei und Ge spötts über die „Zwingburg Alttirol

*, über Fanatismus und Zelo tismus, über die chinesische Mauer. von welcher sie in ihrem Delirium Tirol umgeben sieht, von Volksverdummung, Zelotismus u. s. w. Und was die Boz. Ztg. ihren Lesern an Schmähungen über das konservative Tirol und insbesondere über den Clerus nicht zu bieten wagt, das kommt nach Wien und wird an die Judenpresse verschachert, wo besonders die Correspondenz Bozen bald einen stehenden Artikel bildet, der an niederträchtiger Vcrläumdung unter allen Rubriken der ^Presse' nicht selten

den Preis verdient. Mancher Fremde, sei er Protestant, oder Jude oder was immer gewesen, hat sich schon ver wundert, wenn er nach Tirol kam, und in den Bergen herumstieg, und nichts von jenem Fanatismus, von jenem finstern Hasse gegen Andersgläubige entdeckte, von dem er in den liberalen Blättern s«> abschreckende Schilderungen las; er kam zur Einsicht, daß Tirol das bestverleumdete Land in der liberalen Presse sei. Die Boz. Ztg. oder eigentlich der Schreiber der bezüglichen Artikel läßt das eigentliche

von seiner Gunst und Gnade zu leben hätte. Wahrlich, Tirol muß sehr tolerant sein, um sich das alles bieten zu lassen! Uebrkgens ist es kaum nöthig zu bemerken, daß die Ansichten der Boz. Ztg. in Bezug auf Toleranz ebenfalls ausdrücklich von der Kirche als Irrthümer erklärt sind (Vgl. 87II. 15—18 und 77--80.) Und hiemit nehmen wir für diesmal Abschied von dem geschwätzigen Orakel in unserer Nachbarschaft. Die hiesige HeiligsprechungS-Feier und die Neue freie Presse. Bozen, 2V. Febr. Ein zweibeiniges Wesen

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Volksblatt
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Page 3 of 6
Date: 14.07.1869
Physical description: 6
Hat. Äu 'Ä^h! 'sö!che GesinnÄgstüUiUnt ?hätte bie Boz?'ZeituM unsern Bauern nicht Andichten ^Mkn; ^.di^nden'»«nd!'^aMln'^vie' ihnen um'ssHerz ist, Md nicht wie' es.^der Schwindel des' Zeitgeistes, 'der Äind ^looZ .obin^ oder die WzieÄelMWng^^erlang^ ^' auch ,'Mt Me'H'^ieHrdickamer 'M''WoMvcksuhrer^ dLie'^ßch'DdmokMn 'nennen, 'g^rtte . Hören, — vder °Baüer ist' der 'Niederträchtigkeit jeüer ''LeSte.'gärnkchi!fähig,'die' Mch'MständenMes'Hnd. ^bald'Löwettvieh, ' bald'Hasenioieh^ — 'Mld kriechen

^ haben. Der Boz. Zeitungs chronist wütde in ' seiner- Humanität ' und Menschenliebe: vielleicht, den ' Todtengräber, - einen Familienvater von 170 Fahren, teinfäch. aus dem Dienste'gejW haben,^obwohl-er6ein!>steißiger,-nüchterner,^ordentlicher 'Mann Ist, so ^grausamZ!ist-vlan freilich moch -nicht; .indeßi wird ^aüch das Möglichste^eschehen, uum -ähnliche ^Unfälle zw-vermeiden. Menn der Chronist üion.envrm-Hohen'(Gebühren'-spricht, so^ muß sich ^seinel Weisheit schon ^ die Bemerkung ^-gefallen lassen

Wonntage ' Mit dem Gnadenbilde hat den Aerger' der Boz^Ztg. in chohem Grade erregt. Prozessionen sind ihr ja-überhaupt nur verwerfliches Schau gepränge, und außer Arbeiter- und ^Turner-Ausflügen, ^Vergnügungs fahrten und Landparthien an Sonn- und Festtagen sollte es gar keine Um- nnd Aufzüge geben. Die Boz.' Ztg. schreibt: „WirlDaben^alle Achtung vor der religiösem Ueberzeugung, selbst wenn sie c^sich zzu .dem von -Moses 'und'den Propheten lstxeng verbotenen, - von! dem ^apostolischen Christenthum

der Kirche als solcher Ehre würdig bezeichnet werden. — Der Jkonoklast der Boz.. Ztg. mag sein bezauberndes 'Bildniß - in breitester Goldrahme ausstellen lassen, er. kommt gewiß nicht in Gefahr, daß ,'Jemand demselben ein Zeichen der Verehrung erweist. . . !, „Einmal muß ^s Friede werden, schreibt die Boz. Ztg. durch den Mund ihres bilderstürmenden ^ Propheten, ^.ganz schön! aber gewiß wird es nicht Friede werden, so lange nicht die Hetzereien^ Schmähungen, Persönlichkeiten ^und anzüglichen

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 07.12.1869
Physical description: 4
in Tirol so mütterlich besorgt, daß er die Bemühungen des „Tag blatt" in dieser Richtung geradezu in den Schatten stellt. Einen Beweis hiefür gibt er »heute, indem er die Redaktion des „Tagblatt" händeringend ersucht, ste möchte doch den Artikel wider rufen, in dem sie, wie unsern Lesern bekannt, so ganz a la Kaiser feld für den bairischen Fortschritt wärmstens Partei ergriff und denselben gerade deßwegen der Unterstützung aller Liberalen in Oesterreich empfahl, weil er bettelpreußisch

ist und sohin zur Her stellung der nationalen Einheit gegen die Selbstständigkeit des Königreichs sich — allerdings ganz vergeblich — erhitzt hat. Dieser „Tagblatt"-Artikel war freilich sehr intereffant, denn damit war erklärt, daß unsere Liberalen mit „liberalen Reformen" im Innern, d. h. mit dem Streben, alle berechtigten Eigenthümlichkeiten der Länder z. B. des Landesvertheidigungs-Jnstitutes abzuthun, zuletzt doch nicht zufrieden wären, denn wären sie es, dann hätte das „Tagblatt" sich begnügt

nicht, daß es diesen Fehler wieder gut machen werde. Wir dagegen glauben, daß das „Tagblatt" heute so wenig als am Freitag begreifen wird, daß es durch Veröffentlichung des bettel preußischen Artikels einen Fehler beging; hat doch auch der „Bote" dies erst begriffen, nachdem wir den Tagblatt-Artikel benützt hatten, um nachzuweisen, wie wenig Ernst es diesen Liberalen mit der Er haltung des Landesvertheidigungs-Jastitutes ist. Wir glauben viel mehr, daß das „Tagblatt" selbst am besten weiß, was es will und was es thut

und daß es sich daher vom „Boten" nicht schulmeistern laflen wird. Das „Tagblatt" soll, so will es der „Bote" haben, der alt ist und mit unserm kleinen Moniteur im Liberalismus nicht mehr Schritt zu halten vermag, sogar erklären, daß sowohl dieR.- daklion als der konstitutionelle Verein mit dem Artikel zu Gunsten des baierischen Fortschrittes keine Solidarität habe, d. h. der „Bote" muthet dem „Tagblatt" zu, offen zu bekennen, daß es ohne Steuer sei. Das dürfte denn doch zuviel verlangt sein?! Das ungarische

Menschenverstand hat. Man lasse einmal die Jesuitenhetze und bedenke, daß es unsittlich ist, Velleumdungen auszustreuen. Wenn der Artikelschreiber des „Tagblatt" den Sieg wart Müller einen „bedauernswerthen Narren" nennt, so kenn zeichnet er durch Anwendung dieses gemeinen Schimpfes nur sich selbst. Schließlich wolle der Referent des „Tagbl.", welcher in die Pläne der Jesuiten gar so eingeweiht zu sein scheint, folgende Stelle aus dem „westfälischen Kirchenbl." beherzigen: „Gegen den Orden der Jesuiten

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 6
Date: 08.03.1864
Physical description: 6
und unbewaldeten Alluvialhügeln, mit seinen Spinnfabriken und dem Unternehmungsgeiste seiner Bewoh ner leicht und schnell zu diesem tausendjährigen chinesischen Industriezweig kommen, wenn Privaten und Gemeinden mit Ernst die Sache in die Hgnd nehmen. Gott gebe das Ge deihen dazu, dann kann dadurch auch vielen armen Gegen den Wohlstand erblühen. Ritten, 3. März. Der kleine r Korrespondent der „Boz. Ztg." bringt in Nr. 46 desselben Blattes unter der Rubrik: Lokales — einen Klagartikel gegen die Loosungs

zu machen, und alle Loosungspflichtigen in Pausch und Bogen mit den verunglimpfenden Namen „wildes Heer," — „Berg- und Thalh orden" zu brandmarken, so glauben wir der „Boz. Ztg." und ihrem Korrespondenten doch eine Antwort geben zu müssen. Ge wiß kamen bei Gelegenheit der Loosziehung viele Jünglinge von Berg und Thal in die Stadt, so z. B. von der Ge meinde Ritten und Wangen allein 49, von denen^ allerdings Einer mit seinem Vater den in der „Boz. Ztg."'beschriebe nen Exzeß verübte, während die Uebrtgen Ruhe und Anstand beobachteten

, was nöthigenfalls durch ein Zeugniß von Seite des k. k. Bezirksamtes könnte erhärtet werden. Was be rechtigt nun den Korresp. der „Boz. Ztg." wegen dieser zwei Excedenten, die ihre allerdings rohen Sitten wohl nur als Pferdehändler bei ihrem tagelangem Herumlungern in den Schank- und Gasthäusern der Stadt und Landstraße sich angeeignet haben, — alle Loosungspflichtigen als wil des Heer —oder wilde Horden hinzustellen? Setzen wir den Fall: es hätte bei einem Ausfluge des Bozner- Turnvereins

das Richteramt zustünde, würde er den Verein gegen einen derartigen Artikel nicht in Schutz neh men? Sollte nun das, was einem bloßen Vereine gegen über ungerecht wäre, — gegen ganze Gemeinden gerecht und billig sein? — Gleiches Recht für Alle! — Wenn es gestattet wäre, aus dem, was zwei oder drei verschulden, alle Berg- und Thalbewohner an den Pranger zu stellen, so könnten wir ebenso gut den Stadtbewohnern von Bozen mit der gleichen Münze zahlen. Der r Korresp. der „Boz. Ztg." selbst dürfte

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Tiroler Stimmen
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Date: 30.12.1862
Physical description: 4
des Landtages die ! Glaubenseinheit „zur Sprache, und auch zur Entscheidung | kommen werde." Die „Boz. Ztg." aber glaubt dießmal ; doch „gewichtige Zweifel" gegen die Ansicht der „Don.-Ztg." ' haben zu müssen. Und warum? Wahrscheinlich hat sie die l Friedenspfeife zur Hand genommen, um durch die süßen ; Düfte derselben die Religionsfrage sich und andern vergessen ' zu machen. Deßungeachtet aber kann sie ihre Ansicht, be- ; züglich der Religionsfrage nur sehr schlecht verbergen. Die j „Boz. Ztg." nennt

zuvörderst die Bemühungen, die Glau benseinheit zu erhalten einen „leidigen Kampf." Wir kön nen vor Allem diese Worte nur von einem zweifachen Stand punkte aus betrachten; erstlich, von dem der „Boz. Ztg." und zweitens, wenn wir die Ansicht der überaus und bei weitem größer« Mehrzahl des Volkes betrachten. Wir stellen uns zuerst auf den Standpunkt des Volkes. Was denkt, glaubt, spricht und wünscht das Volk von der großen tiro- lischenTagesfrage, von der Glaubenseinheit? Die„Boz. Ztg

? War es nur ein Schattenbild, wofür ein ganzes Volk neben materiellen Verbesserungen gerungen hat? Dieser Kampf war und bleibt der heldenmüthigste, wichtigste und edelste Kampf. Und doch kann die „Boz. Ztg." diesen Kampf einen „leidigen" nennen und sie wünscht aus vcllem Herzen, daß auf dem künftigen Landtage dieser „leidige Kampf" ja nicht entbrenne. — Das ist keineswegs die Stimme des Volkes. — Stellen wir uns nun auf den Stand und Gesichtspunkt der „Boz. Ztg.". Sie hat auf ihre Fahne die Parole geschrieben: Für Frei

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 08.02.1868
Physical description: 8
es ihr möglich ist. Qrakelspruche der Bozner Zeitung. Es ist noch gar nicht lange her, daß die Boz. Ztg. mit naiver Unverschämtheit behauptete, sie habe nie etwas gegen Religion und Katholicismus gebracht; sie berief sich sogar für diese schon oft wieder holte Behauptung auf das Zeugniß ihrer Leser. Und doch muß jeder Leser derselben, wenn er anders aufrichtig sein will, bezeugen, daß fast in jeder Nummer, verdeckt oder offen nur zu sehr eine kirchen feindliche Richtung sich kundgibt. Za wir behaupten

geradezu, daß die B. Z. seit einiger Zeit mit leidenschaftlicher Sucht und Gier die Gelegenheit vom Zaune bricht, um ihre hohlen Phrasen, den Abklatsch der Wiener Judenblätter, gegen alles Katholische Front machen zu lassen. Und dieses Urtheil über die Boz. Ztg. wollen wir auch begründen; denn :rir pflegen nicht, gleich der Bozner Ztg, Sätze hinzuwerfen und den Beweis dafür schuldig zu bleiben. Wir nehmen gleich das Aergste her, was bisher das liberale Blatt in dieser Beziehung geleistet

, Knopp, Uhrig. Haringer. Bering u. a. m.). ES ,'lt aber dies nicht bloß eine Privatansicht der bewährtesten Autoren deS Eherechtes, sondern eS ist ausdrückliche Lehre der Kirche. Nicht erst daS Concordat hat der Kirche jenes Recht auf die Ehegefetzunz vindizirt, wie die Boz. Ztg. ihren 'esern aufbinden möchte, sondern eS war von jeher der Kirche eigen und daS Concil von Trient hat diese Lehre und Praxis der Kirche gebilligt und festgesetzt im Canon: „Wenn Jemand sogt, daß die Ehestreitigkeiten

nicht vor die geistlichen Richter gehören, — der sei im Banne.' (l)onc. I'riä.ses». XXIV. enn. 12.) Darin mag der gedankenlose Schwätzer in der Boz. Ztg. den Werth seiner Behauptung taxirt finden. — Doch daS Beste kommt erst. Die Bozner Ztg. laugnet gleich darauf ganz trocken einen Glaubenssatz der katholischen Kirche. Sie schreibt nämlich: Die Ehe ist nicht, wie man zu behaupten pflegt, seit 18 Jahrhunderten, sondern erst seit 322 Jahren, seit dem Concil von Trient, ein Sakrament.') Mit diesem einzigen Satze

hat der arme Mann seine ganze Blöße und Unwissenheit dokumentirt. Mag er auch so stolz und apodiktisch seine Orakelsprüche laut werden lassen, als wäre er bei einer alten Pythia in die Schule ganzen, (denn in eine christliche Schule scheint er nicht gegangen zu sein,) so muß er sich doch vor jedem Kinde schämen, welches im Katechismus sich besser bewandert zeigen wird, als der Mörtelträger am „Neubau Oesterreichs.' Fürs erste, sollte und könnte der Kirchenlehrer der Boz. Ztg. wissen

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 14.11.1868
Physical description: 8
und eine allerbiederste Lovalität heucheln, um unter diesem warm haltenden Schutzmantel desto schamloser ihren Gegnern, die mit offenem Visiere kämpfen, allen erdenklichen Schimpf und spott anzuthun. Za. der von Levalität triefende Artikelfabrikant der Boz. Ztg. ärgert.sich sogar, day die Mitglieder des Abgeordnetenhauses den schrecklichen Greuter nicht zur Verantwortung gezogen und fordert dagegen vom Tiroler Volke, es müsse laut protestiren. daß Greuter noch länger Tirol im Reichsrathe vertrete! (Oho!) Dabei

vergißt er im Aerger sogar wie der Tiroler Wahlspruch heißt; und wir müssen ihn doch erinnern, daß er nicht bloß .für Kaiser und Vaterland' sondern „für Gott, Kaiser und Vaterland- lautet. — Doch daS Aergfte kommt erst. Wir wissen wohl, daß heftiger Zorn und Wahnsinn eine große Ähnlichkeit mitsammen haben, aber so frappant ist diese Aehnlichkeit selten zu finden, wie in dem Artikel: „Greuter im Kirchenbanne.- jSiehe Nr. 261 der Boz. Ztg.) Bei Durch- lesung dieses hirnverbrannten Unsinnes muß erstlich

der Zweifel auf steigen, ob das delirirende Bozner Kind Greuters Nede auch nur gelesen habe. Jedem noch so beschränkten Kopfe muß aus Greuters Rede doch einleuchten, daß „ihre Spitze ausschließlich gegen die ver lotterte Wiener Presse sich richtete/ — Greuter hat nicht im Entferntesten sich zum Vertheidiger des Nationalitätsfanatismus gegen die recht mäßige Obrigkeit gemacht, er hat keinen Grundsatz aufgestellt oder vertheidigt, den die Kirche verwirft und verdammt, (das thut dafür die Boz. Ztg. beinahe

alle Tage) er hat nicht die Prager Vorfälle, z. B. daS Fenstereinwerfen, harmlose Vergnügungen genannt, wie die Boz. Ztg. lügt, sondern er nannte sie ausdrücklich bedauerliche Excesse, ja er sprach ausdrücklich die Worte: „Ich glaube, daß ich nicht nothwendig habe, Ihnen gegenüber die Versicherung auszusprechen, daß mir keine Maßregel zu strenge ist, wenn eS sich handelt, Leben und Eigenthum friedlicher Bürger zu schützen, excedireud.' Gassenbuben, revcn sie deutsch oder czechisch. daran zu erinnern

werden, dann wird ja nicht nur Monsiznor Greuter, sondern auch die freisinnige Boznerin davon ge troffen; oder soll ihre Ehrfurcht vor der Allokution ein Witz sein? — das wär' wohl ein zaundürrer, zahnloser Witz. — Wie blöd zieht die Boz. Ztg. oder ihr scheinheiliger Tartüffe den 63. Satz deS SyllabuS herbei, und die Preßfreiheit, die von keinem katholischen Priester soweit vertheidigt oder nur gebilligt wird, daß sie die Gränzen deS Wahren und des Erlaubten nach Belieben mißachten dürfe. Die Kirche hat manchen verlorenen Sohn

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 10.12.1868
Physical description: 4
eingestellt. Die zusammenberufene Nationalgarde zeigte günstige Stimmung; man hofft, eine ernste Unordnung werde nicht stattfinden. Die Dinge machen sich, wie mau sieht, immer bester — werden immer „wälscher." Korrespondenzen. i Innsbruck, 8. Dez. ^(Pastor K. Maurer und das Innsbrucker „Tagblatt.") Das „Tagblatt" „hätte jüngst recht gut gelhan," wenn es von den Auslastung«!« eines protestanti schen Pastors gegen „jesuitische Moral" geschwiegen hätt«. Wenn dem Artrkelschrerber des „Tagblatt

" nicht etwas Menschliches pas- sirt ist, so hat der ehrenwerthe Pastor Maurer zu Bergzabern den von k. Roh ausgefitzlen Pleis wirklich redlich verdient und es fehlt nichts weiter, als daß er ihn in die Tasche streiche. Hören wir! Pastor Maurer weist nach, so schreibt das „Tagblatt," daß in einem Werke sdes berühmten Jesuiten .Busenbaum (geb. 1600 zu Nettelen (?) in Westphalen, gest. 1668) mit dürren Worten der Satz zu lesen ist: „Auch ist es erlaubt, wenigstens vor dem Richter stuhl des Gewiffens, die Wächter

(mit Ausnahme von Gewalt und Unbilden) zu täuschen, indem man ihnen z. B. eine Speise oder («inen Trank gibt, der sie einschläfert, oder indem man Vorsorge trifft, daß sie abwesend sind; ebenso auch Schloß und Riegel Fesseln und Bande) zu erbrechen; denn wenn der Zweck er laubt ist, so sind auch die Mittel erlaubt." So das „Tagblatt." Das wäre nun wirklich ein vortrefflicher Fund, könnte man nur die fatale Parenthese loswe.den: „Mit Ausnahme von Gewalt und Unbilden." Was meint denn der Herr Referent

des „Tagblatt" von disem unwillkommenen Einschiebsel? Wir unsererseits sind des Dafürhaltens, Busenbaum habe die An wendung von Gewalt und Unbilden deßwegen als unzulässig er klärt, weil diese Mittel schon an und für sich uner laubt sind. Oder weiß vielleicht das „Tagblatt" eine andere Erklärung? Aber o Schicksatstücke! Nach dieser Auslegung würde ja der Satz: „Wenn der Zweck erlaubt ist, sind auch die Mittel erlaubt" nicht mehr so glorios dastehen und dem guten Pastor zu Bergzabern

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 01.06.1869
Physical description: 4
ein entscheidender Schritt ethan werde. Auf dieses Schreiben hin habe Dr. Herbst dem Staatsanwalt in inz eine Rüge ertheilt und werde wie das „Wiener Tagblatt" erfährt, sogar be hauptet, daß ein Wechsel in der Person eintreten dürfte, welche die Geschähe der Staatsbehörde leitet, wodurch der gegen den Bischof eingeleitete Prozeß neuerlich einen Aufschub erleiden wird. Die bekannten Vorfälle von Laas und Josefsthal in Krain sind, wenn man ihnen auf den Grund sieht, was bei der „Presse" der Fall, kaum

. Wahlkörper siegten die Conservativen mit weit überwiegender, und im 1. Wahlkörper mit ganz unbedeutender Majorität. Im II. Wrhlkörper dagegen siegten die Vefassungs freunde mit großer Ma jorität und schien da ihre besten Kandidaten durch. Ueber das Ergebniß der Magistratswahl werde ich seiner Zeit Bericht erstatten. Kleine Chronik. Thermometerstand um 7»/, ühr Morgen» auf dem Margarechmplatz gegen Norden: 13 Grad Wärme. * (An unseren Herrn Corresponten in Ebbs.) Heute schreibt das „Tagblatt

": „Wie viel Vertrauen ein Blatt verdient, das mit solcher Unverschämtheit lügt, wie die „Stimmen" über die Versammlung in Ebbs, das lass n wir dahingestellt sein." Das „Tagblatt" macht demnach der Redaktion dieses Blattes den Vor wurf, daß sie mit Absicht Unrichtigkeiten über die Wählerversamm lung in Ebbs mitgetheilt hat und die Beweise für eine solche Be hauptung? Das „Tagblatt" hat keine, sonst müßte es sie vorge bracht haben und darum weisen wir den Vorwurf zurück. — Lchten Samstag richtete

das verfasiungsfreundliche Blatt seine An griffe gegen unseren Correspondentm in Ebbs, dem es schließlich „Fälschung der Thatsachen" vorwarf, nachdem es am Eingänge der Erwiderung von demselben gesagt hatte, „er müsse der Wähler versammlung nur im Traume beigewohnt haben." Zum Wissen für unserem Herrn Correspondenten diene, daß nach dem Tagblatt „von allen den schönen Unterbrechungen und Gegenbemerkungm im klerikalen Sinne, welche bei einzelnen Stellen der Wildauer'schen Reve, die natürlich auch nichts weniger als getreu

daS „Tagblatt", daß es keine Vereinsoersammlung, sondern eine gehörig angezeigte, öffentliche Wahleiversammlung war. — Dies theilen wir, wie gesagt, zum Wissen für unseren Herrn Correspondenten mit, von dem wir er warten, daß er gegenüber diesen Behauptungen im „Tagblatt" sofort erklären wird, seinen Bericht in allen Theilen als der Wahrheit gemäß aufrechthalten zu müssen. K (Militärisches.) Heute Mittags trifft das 7. Kaiser- jäger^ Bataillon aus Marburg kommend mittelst Brennerzugs

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 13.10.1869
Physical description: 4
V des Prager Friedens in Bezug auf die Abstimmung in Nordschleswig aufrecht zu halten. Korrespondenzen. V Innsbruck, 12. Oktober. (Das „Tagblatt" dog- matisirt schon wieder!) Das „Innsbrucker Tagblatt" brackte neulich einen Artikel mit der Uebmchrift: „Papst Clemens XIV. und die Jesuiten!", dessen Verfasser R nach vollendeter Arbeit selbst gefällig eine Prise genommen haben mag, mit dem süßen Bewußt- iein: „Da habe ich die Jrsuiten einmal recht in die Patsche gesetzt, daß sie gewiß nicht herauskommen

ist; selbst der eigene Wortlaut des Schriftstückes kann durch die indirekte Anführung eine ganz andere Färbung erhalten. Wir wollen jedoch hier nicht näher darauf ein- ' gehen, sondern nur das Urtheil eines protestantische Geschichtschrei bers anführen, der die Sache in einem ganz anderen Lichts er blickte, als das Innsbrucker Tagblatt. „Dieses Breve", sagt Schöll, (Geschichte der europ. Staaten, Theil XLIV.), „verdammt weder I die Doktrin noch die Sitten, noch die Ordensdisziplin der Jesuiten

Vorgänger Clemens XIII. in seinen letzten apostolischen Schreiben „das Institut der Gesellschaft Jesu neuer dings unendlich lobt und gutheißt." Von den Nachfolgern des un glücklichen Clemens XIV. will ich schweigen; sie haben gewiß nicht aus Uebereilung den Jesuitenorden wiederhergestellt. Die Gegner der Jesuiten thun also gar nicht wohl daran, bei ihrer Bekämpfung sich auf das Ansehen des apostolischen Stuhles zu berufen. Je doch das „Tagblatt" fängt an zu dogmatistren und meint, daß Papst Clemens XIV

noch Eines. Der Theologe R des „Tagblatt" weiß nicht oder will nicht wissen, was der Ausspruch: „Der Papst ist unfehlbar!" zu bedeuten hat. Hat R, der sich angeblich mit dem Christenthum so viel zu schaffen gibt und seine bezüglichen „K nnt- nisse" von Zeit zu Zeit im „Tagblatt" zum Besten gibt, den jüngst erschienenen Hirtenbrief des hochwst. Fürstbischofes von Seckau nicht gelesen? Wenn er sich bemühen wollte, denselben ebenso fleißig zu lesen, wie allenfalls die Erklärung der in Fulda versammelten deutschen

Bischöfe, so wird er darin finden müssen, was der Ka tholik unter Unfehlbarkeit des Papstes versteht; er wird finden müssen, daß siine im Artikel „Papst Clemens XIV. und die Jesuiten" diesbezüglich ausgesprochene Ansicht ganz unrichtig ist und daß er nicht, wie er glaubt, die Katholiken in die Enge ge trieben, wohl aber sich selbst neuerlich gröblich blamirt hat. Schuster bleib bei'm Leisten! Was Hännschen nicht gelernt, lernt Hanns nimmer mehr! — Zur Aufklärung des Theologen R des „Tagblatt" lassen

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 11.12.1869
Physical description: 4
seien, dessen Nothwendigkeit vom „Tagblatt" in Frage gestellt wer den möchte. Zwar hat schon ein Korrespondent in den „N. T. St." vom 7. d. auf diesen Artikel geantwortet; allein wir wollen auch in geschichtlicher Hinsicht noch nachweisen, welche Unwahrheiten der Togbiatt-Artikel enthält. DaS „Innsbrucker Tagblatt" sagt: Nach den langjährigen napoleonischen Stürmen sei in Mitteleuropa Ruhe gewesen, bis im I. 1846 der erste KriegSlärm von der Schweiz her erschollen. — Wir antworten hierauf

über den Raubstaat Algier errungen halte, im Juli 1830 durch eine blutige Revolution in Paris gestürzt und von dorther kam also (nach 1815) wieder der erste Kriegs lärm in Mitteleuropa, indem die Schweiz, Niederlande und Polen sogleich revolutionirt wurden. Wir haben somit das „Tagdlatt" in seiner Entstellung der Geschichte über diesen ersten Punkt berich tigt; wir kommen nun zu einer zweiten Unwahrheit. — DaS „Tagblatt" sagte: Die Jesuiten hätten in der Schweiz die Katho liken fanatistrt

Freischaaren-Einfälle schnell und sicher zurück zuweisen. Der 8. Dez. 1844 — der Tag von Mariä Empfängniß — dies war also der eigentliche Tag, an welchem die Radikalen in der Schweiz dem katholischen Luzern den Krieg erklärt hatten, und sie ruhten nicht, bis sie im I. 1847 in eidgenössischen Uniformen und mit eidgenössischen Kanonen in Luzern einziehen konnten! Warum hat das „Jnrsbrucker Tagblatt" vom 4. Dez. nichts von diesen schweizerischen Freischaaren erwähnt, welche zuerst die friedliche

und katholische Schweiz mit Krieg über zogen?! Ueberhaupt strotzt der erwähnte Artikel des „Tagblatt" von groben Entstellungen und ungerechten Verdächtigungen; so z. B. werden darin die Jesuiten der Schweiz „nur geduldete fremde, ein geschlichene Menschen, die sich dann geflüchtet hätten," genannt, während doch darunter sehr viele echte Schweizerbürger waren, und nachdem die Jesuiten in der Schweiz mit Gewalt vertrieben wur den, was hatten sie denn für eine andere Wahl, als eben dorthin zu gehen

." noch Vieles erwidern; doch wir wollen zum ü Schluffe nur noch auf den Kern des Artikels zurückkommen, wo es - heißt, es handle sich jetzt um die Machtfrage: „Was soll gelten, Vernunft und Freiheit, oder die Knechtschaft unter dem finstersten Ultramontanismus?" Ja, die Weltfrage stellt sich jetzt nur mit an- o deren Worten folgender Maßen: Was soll gelten: Gott in s ri tz ner Offenbarung durch Christus und feine Kirche oder m die bloße Willkühr der menschliche Vernunft? Wir hal ten fest am Glauben

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 10.07.1863
Physical description: 4
seit langer Zeit war es unser fester Vorsatz die „Bozner-Ztg." nicht mehr zu nen nen. Wenn wir demselben untreu werden, so geschieht es nur aus Nothwehr, um einer frechen Lüge entgegenzutreten. Die „Boz.-Ztg'" hat von jeher ihrem Publikum viel zuge- muthet; eine ihrer kühnsten Unternehmungen dürfte aber die sein, daß sie in Nr 104 Sr. Em. dem Kardinal-Legaten Grafen v. Reisach der tirolischen Deputation gegenüber eine Rede in den Mund legt, die höchstens bei einem oder dem anderen unserer liberalen

Reichsräthe wahrscheinlich klingen könnte. Abgesehen davon, daß eine große Anzahl höchst ehrenhafter Männer über die Rede des Kardinal-Legaten befragt werden kann, und die gänzliche Unwahrheit der Supposttionen der „Bozner-Ztg." beweisen müßte, sollte es denn doch jedem vernünftigen Menschen einleuchten, daß die Worte des Kardinal-Legaten jedenfalls im Einklänge mit dem so ermuthigenden Segen de« heil. Vaters vom 5. Sept. 1861 stehen mußten. Der „Boz.-Ztg." ist offenbar der mißliebige Unfall

, der ihr mit dem Bischof Ketteler, den sie auch als Autorität für „ihre" Doktrinen anzuführen suchte, passirt ist, gänzlich aus dem Gedächtnisse entschwunden. Und doch hat die „Boz.-Ztg." nicht Unrecht, wenn sie dieß- mal eine ähnliche Zurechtweisung nicht fürchtet. Denn trotz aller rechnet sie aus das SchicklichkeitSgefühl ihrer Gegner, welche einen so - hochgestellten Kirchenfürsten nicht leicht mit der Kenntnißnahme der Existenz einer „Boz.-Ztg." behelligen werden. Ueber die beleidigende und in einem katholischen

eine Pflicht erfüllt, und sind erfreut, uns von der „Boz.-Ztg." abwenden zu können; die Partei aber, die sie vertritt, möge unsere Versicherung hinnehmen, daß weder Verdächtigung, noch Drohung uns auch nur im Mindesten einschüchtern und vom Kampfe für unsere Prinzipien zurückschrecken kann. Trient, 8. Juli. Unsere Stadt mit ihren schönen Kirchen scheint nach den großartigen Säkularfesten völlig öde und leer, da die Menschenmenge sich verloren hat und der Festschmuck bereits entfernt ist. Die Gegenwart gibt

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 31.08.1868
Physical description: 6
v. Gio- vanelli beantragt« in jedes Comite 10 Mitglieder aus den Gruppen zu wählen. Der Antrag wurde angenommen. Korrespondenzen. * Innsbruck, 30. August. (Kehr' vor der eigenen Thür.) Wir sagen wahrlich sehr wenig, wenn wir uns mit dem „Tagblatt" messend, behaupten: eine solche Gedankenarmuth wie in dem „verfassungsfreundlichen" „Tagblatt" sich ausp ägt, ist in den „N. T. St." nicht zu finden. Wir würden ohne Grund einen solchen Vergleich vor dem Publikum nicht angestellt und gegen ein Blatt

einen solchen Vorwurf nicht erhoben haben, denn solches Auftr-t-n ist inkollegial und verstoßt gegen alle Regeln des Anstandes. Thun wie eS trotzdem, so geschieht es nur zu unserer Vertheidigung; das ehrenwerthe „Tagblatt" selbst hat uns zu solchem Vergleich ge nöthigt. Das Organ der „Verfassungsfreunde" behauptet nämlich im Artikel, wo es von dem auf „niederer Bildung stehenden Land volk" und von der „geringen politisch m B loung unseres Land klerus" spricht, „die „Tiroler Stimmen" entlehnen nicht selten

. Wir wissen, was wir wollen und stehen für dasselbe wie es unter Männern Brauch, jeder Zeit ein. Politische Kinder sind in unseren Augen alle, welche sich durch „verfassungSfreundliche" Schlagwörter und Denuntialion: wie „schwarze Czechen", „Verfassungsfeinde" irre machen und auf Abwege siicen lassen. — Eine unbestreitbare Thatsache jedoch ist es, daß dem „Tagblatt" „politische G.danken" (!) iogar aus und über Tirol wiederholt via Wien zugekommen sind. Wir haben ihm dar ob keinen Vorwurf gemacht

, am allerwenigsten den der eigenen Ge dankenarmuth. Allein, weil es uns, in eine „vei fassungsfreundliche Denuntialion eingewickelt, eine Unwahrheit in's Gesicht geschleudert hat, so wollen wir nicht unterlassen, ihm gebührend zu antworten. Die politische Weisheit des „Tagblatt" ist, trotzdem eS selbe von Zeit zu Zeit in großen Zügen aus der „Debatte", aus der„R. Pr." u. s. w. schlürft, sehr gering; leisteten wir nur so viel uub nicht mehr, wir — würden uns zurückziehen oder doch gewiß den Gegner ungeschoren

sein lassen. Schöpften wir demnach wirklich aus den Organen der „böhmischen Versassungsfeinde" unsere politischen Ge danken, so bäiten diese jedenfalls mehr geistigen Werth als jene, welche das „Tagblatt" erwiesenermaßen den „verfassungsfreunvlicyen" Wiener Blättern entnimmt. — Die Sprache, dre das „Tagblatt" führt, und die Mittel, deren es sich zur Bekämpfung seiner politi schen Gegner bedient, find, wie der Lescr oben in der politischen Tagesrundschau sich überzeugen kann, gerave so „anständig

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Volksblatt
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Page 2 of 4
Date: 24.03.1868
Physical description: 4
Kaiserfeld hat seine liberale Wohlerzogenheit, die seines Vorgängers vr. Giskra würdig ist, gegen Herrn Greuter hinlänglich dokumentirt. Wir bitten nun unsere Leser den Bericht der Boz. Ztg. mit dem thatsächlichen, hier in Kürze beschriebenen Vorgange zu vergleichen, und sich dann folgende Fragen zu beantworten: 1. Ist eS von der Boz. Ztg. ehrlich oder unehrlich, daß sie die Beleidigung gegen die Bischöfe, die Rohheiten des Abg. Groß, ver schweigt oder ignorirt? 2. Ist das hitzige Auftreten

des Präsidenten gegen Greuter, seine Gleichgültigkeit gegen die Aeußerungen des Herrn Groß unpar- theiisch oder parteiisch? 3. Ist das Lärmen und Toben, wie es neuestens sich öfters in unserem Parlamente wiederholt, ein Beweis von Wohlerzogenheit oder Ungezogenheit? 4. Wenn die Boz. Ztg. auf Seite des Präsidenten steht, steht damit auch die öffentliche Meinung auf dessen Seite? 5. Hat die Bozner Zig. ein Recht, Hrn. Greuter für die Skandale verantwortlich zu machen, welche seine „wohlerzogenen' Gegner

in Scene setzen? 6. Hat die Boz. Ztg. ein Recht von Greuter'schen Ungezogenheiten zu reden, nachdem selbst viele seiner Gegner auf der Linken über diesen Ausdruck entrüstet waren? 7. Ist das nicht auch eine Ungezogenheit und ein Skandal, wenn ein tirolisches Blatt einen derart gefärbten und gefälschten Bericht veröffentlicht, um einen allgemein geachteten Abgeordneten unseres Landes zu discreditiren? Italienisches. Von der Etfch, 23. März. Die Zeitungen von London bringen uns die Nachricht

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