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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 09.01.1873
Physical description: 4
sind portofrei. — Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nr. 6. Donnerstsg 9. Jänner Eine freudige Ueberraschung. Der „Bote", obwohl ganz entrüstet über uns, stellt gestern doch an uns ein sehr erfreuliches Verlangen — er will, daß wir ihm in Rücksicht auf unsern Artikel vom 4. d. M. ein doppeltes Zeugniß als Ehrenrettung ausstellen; wir sollen sa gen, daß der „Bote" 1. ein Katholik und 2. ein loyaler öster reichischer Staatsbürger sei. Der „Bote" legt also Werth da rauf, vor den Augen seiner Leser

als Katholik zu gelten; und das freut uns von Herzen. Er legt also Werth auf das 4. Gebot, das vom Katholiken bekanntlich auch „Ehrfurcht" und Gehorsam dem Oberhaupte seiner Kirche gegenüber strenge ver langt. Da der „Bote" dieß öffentlich von uns verlangt, so wird unsere Freude um so größer, weil wir in diesem Ver langen zugleich eine gänzliche Ablehnung jener unerhörten haßerfüllten Sprache des bismarckischen Organes erkennen, das doch ganz gewiß die Ehrfurcht gegen den hl. Vater gröblich verletzte

, indem es, wie der gut katholische „Bote" ebenfalls glaubt, den unfehlbaren Lehrer der Wahrheit einen Lügner — und einen Verläumder nennt. Weil der „Bote" nun am 8. Jänner öffentlich erklärte — wenn auch vor der Hand nur indirekte —, daß er mit Bis« marck's Organ so wenig einverstanden sei, daß er unsere gegentheilige Behauptung als eine Ehrenbeleidigung ansehen müßte — so nehmen wir unsern neulichen Vorwurf unbedingt und ohne Umschweife um so freudiger zurück, als der „Bote" öffentlich vor allen Bismärckern erklärt

, daß es eine Ehren kränkung des Katholiken sei, von ihm zu behaupten, er stelle sich Arm in Arm mit Bismarck vor den hl. Vater hin, und rede so, wie Bismarck sein Organ reden ließ, nämlich die Sprache des fanatischen Haffes gegen Pius IX. Wir nehmen unsere neulichen Worte um so lieber zurück, weil der „Bote" durch sein an uns gestelltes Verlangen die „Nordd. Allg. Ztg." weit schärfer und unnachsichtiger verur- theilt, als dieß in irgend einem andern katholischen Blatte, selbst in der Berliner „Germania

", geschehen ist. Wir hätten am 4. ds. Mts. uns nicht so bestimmt gegen seine Sylvester-Nummer erklärt, wenn der „Bote" auch schon am 3. seine warme katholische Gesinnung so entschieden und offen ausgesvrochen hätte, wie am 8. Am 3. brachte er einen Die Jahre (Schluß.) 1773. Bon den Voltairianern und den unkirchlichen Gallikanern schon lange verlangt fiel der Jesuitenorden der vereinten Intri gue der bourbonischen Höfe zum Opfer. In Deutschland herrsch ten zwar nicht die Franzosen — wohl

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 07.05.1872
Physical description: 6
, was des Kaisers ist' , so legt er sich das so auS: Gebt mir ES ist, verehrter „Bote', deinem Korrespondenten wirklich leid, daß die „Tiroler stimmen' sich neulich sei netwegen vom Slerger hinreißen lieben, so kotzengrob zu werden, daß sie, die kaum aus den Windeln heraus sind und erst Ein Höschen zerrissen haben, dich, den achtund- fiinfzigiäbrigen vielerfahrenen würdigen Herrn, einen „alten Gecken' nannten. Man merkt ihnen, den„Stim- men', gleich an, daß sie ein unartiges verwöhntes Kind

gegen den „Boten'. „Wirst er uns (schrei ben sie) wohlgemerkt er — der „Bote', ja wieder vor, daß wir Sympathien für die Hussiten hätten!' und sie erklären dann auf daS, wie sie es zu nennen belieben, „wahrhaft blödsinnige Geschreibsel' deS „Boten', daß daS Hussitenthum weit verderblicher und schlechter ist, als die Grund- sätze deS modernen Liberalismus. „Wenn wir also nicht', fahren sie fort, „mit der staatsrecht lichen Partei des böhmischen Volkes, sondern wenn wir katholische Tiroler und wirklich, wiu

der „Bote' behauptet, mit den Hussiten in Böhmen verbinden würden, so würden wir doch politisch weit klüger handeln und für unser kirchliches Interesse weit besser sorgen, als wenn wir das Programm der Deutsch- liberalen auf unsere Fahne schreiben würden. Wenn die Böhnien, wie der „Bote' behauptet, wirklich Alle Hussiten sind, so rettet uns ihr staatSrechlicheS Prinzip, daS da verlangt, daß jerem Lande seine Selbstständigkeil gewahrt bleiben müsse. Das staatS- rechtliche System des „Boten' aber besteht

Menschen ein „blödsinniges Geschreibsel' so außer Rand und Band bringen kann! Wenn die „N. Tir. Stimmen' den HussitiSmuS weit besser finden, als den moder nen Liberalismus, so ist daS ihre Sache, sie müssen am besten wissen, was ihrer Natur am angemessen sten ist uud was für sie paßt, — der „Bote' hat nichts dagegen einzuwenden! Blos daS wußte der „Bote' bisher nicht, und er ist dafür den „Stimmen' für ihre Belehrung erkenntlich, daß es auch in „reli giöser Beziehung' ritt „staatsrechtliches Sy stem

sein kann, ohne'' daß die Religion darunter leidet, daß eS in allen Ländern mit freien, liberalen Institutionen auch Millionen gute Katholiken gibt, und daß „in religiöser Beziehung' Jnd-sserenti-muS, Atheismus, Materialismus ebenso schlimme Auswüchse sind, wie Fanatismus, Schmäh-, Herrsch- und Verfolgung? sucht der Zeloten, ja häufig erstere Folge der letz teren sind. — Uebrig-n» mögen die,,N. Tir. Stim men' denn doch ihre freche Behauptung, daß der „Bote' es sich zur Aufgabe macht, Tag für Tag alles zusammenzusuchen

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 08.03.1877
Physical description: 4
: Christiarms mihi nomen Catholicus cognomen. 8. Pacianus. Der Schulartikel in Nr. 45 der „Tiroler Stimmen" wurde vom „Tiroler Boten" (Nr. 49) und imNachgange zu den Schmäh ungen desselben vom „Tagblatte" (Nr. 51) mit dem größten Aerger besprochen. Wir hätten erwartet, daß der „Bote" als Regierungsblatt die ihm nicht zusagenden Grundsätze des Artikels mit einem Anfing von Gründlichkeit widerlegen oder sich wenig stens einige Mäßigung, die er stets als seine Haupttugend aus posaunt, in Bekämpfung

derselben auferlegen würde. Leider haben wir uns hierin vollständig getäuscht. Damit der „Bote" nicht meine, daß wir von de» For derungen zurückweichen, sondern vielmehr die Berechtigung derselben nicht mehr täugnen kann, wollen wir ihm einige Argu mente vorführen. Wir hoffen zwar nicht das Wohlgefallen des „Boten" dadurch zu erringen, wohl aber der guten Sache zu nützen. !. Der „Bote" durchgeht die 4 Forderungen. Er ärgert sich gewaltig über die erste: daß nämlich nur katholische Lehrer angestellt werden sollten

und hierüber sogar noch eine Garantie verlangt werde. Der „Bote" wird denn doch wie alle vernünftigen Pädagogen unserer Zeit die Schule als eine Erziehungsanstalt an sehen und den Unterricht als das erste und vorzüglichste Er ziehungsmittel. Will der „Bote", daß die Kinder unseres ka tholischen Tirolerlandes katholisch erzogen werden, so wird er die erste Forderung als dazu nothwendige Bedingung zugeben müßen. Sollte ihm das nicht klar sein, so höre er einen Prote stanten: „Das wichtigste

die Felsenburg der Treue! Brüder Norbert. ') Vinceus der Sieger. Das Christus-Monogramm im Wappen deS Fürstbischofs Viucenz. der Lehrer den Kindern eine Religion, die er gar nicht im Herzen hat, vorlügt, da ist's überall übel bestellt. . . Nicht das Vor lehren sondern das Vorleben ist die Hauptsache". (Kehr, Praxis der Volksschule S. 71). Der „Bote" beherzige doch diese Worte des protestantischen Seminarinspektors. Aber die Garantie? Wer soll denn dieselbe übernehmen? etwa der Staat

, der sich um die Konfessionen nicht kümmert? Erkennt der „Bote" die Bischöfe nicht als solche an. welche die „Hinterlage des kath. Glaubens bewahren" müssen und „vom hl. Geist gesetzt sind die Kirche Gottes zu regieren" ? Noch mehr ist der „Bote" erbittert über die zweite For derung, daß sowohl die Erziehung als auch der gesammte Schulunterricht durch und durch ka th o li sch sein muß. Cr legt den Nachdruck auf „gesammt" und sucht die Forderung in nahezu einer ganzen Spalte ins Lächerliche zu ziehen. Da bei macht

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 21.12.1871
Physical description: 4
wir können nicht widerrufen, weil ivir auf der Kanzel weder eine Lüge, noch eine Verleumdung ausgesprochen haben, — was v. Schullern uns vorwirft; glaubt ihr aber den uns un bekannten Denuncianten mehr als uns, nun so fahrt hin vor Gericht — und sucht dort Eure angeblich verletzte Ehre. Diese Antwort, sollte man glauben, sei doch eine sachliche Berichti gung im Sinne oes Preßgesetzes. Allein der „Bote" sagt, daß diese „Berichtigung" nichts berichtige! er nehme sie also nur auf, in Rücksicht

auf den Volksschulverein, der eben da durch auf's Glänzendste gerechtfertigt sei!! (sio!) Zu diesem Ende stellte der „Bote" diese Entgegnung der 4 Herren dem Ritter v. Schullern zu, — der sie dann mit seinen be kannten famosen Randglossen begleitete; erst mit diesen druckte der „Bote" die Erklärung ab. Doch die Sache kommt immer schöner! Die erste Anklage brachte der „Bote" am 14. Nov. Obige Erwiderung aus Olang hat das Datum 25. Nov., er schien aber erst am 2. Dez. im „Boten", weil sie, wie gesagt, früher Herrn

, und nur können nur sagen, — daß die öffentliche Meinung das Urtheil gegen Herrn v. Schullern aussprach. Nun sollte auch der „Bote" die Verwahrung bringen, da er die Anschuldigung auf „Lüge und Verleumdung" fett gedruckt brachte. Aber der „Bote" und unparteiliche Gerechtigkeit! Du lieber Himmel! waren ja nur vier Geistliche als Lügner und Verleumder er klärt! Die Anrufung der Gerichte erklärte der „Bote" als Spiegelfechterei, die Erklärung, in der sie zur Wahrung ihrer angegriffenen Ehre neuerdings, wie am 25. Nov

. an das Ge richt appelliren, weil das Gericht sich mit der Keckheit im Be haupten nicht zufrieden geben darf, sondern weil es auch Be weise verlangen muß, diese Erklärung wie sie in den „Stimmen" zu lesen war, nennt der „Bote" ein mit vielen Phrasen aufgestutztes Schriftstück, das er nur veröffentlichen wolle, weil die vier Herren ihn darum ersuchten, er möge es Billigkeitshalber doch thun! Von einer Verpflichtung nach dem Preßgesetz weiß der „Bote" diesmal, wie in der Regel so oft ein Konservativer

gegen seine Anschuldigungen sich wahren muß, wieder rein nichts. Ja er hat die Frechheit, die vier Herren jetzt zu fragen, was es denn heiße, Jemanden auffordern vom Klagrechte Gebrauch zu machen, da die gesetzliche Frist dazu schon abgelaufen sei!! Wie Herr v. Schullern am 14. Nov. schon wußte, wie der „Bote" behauptet, und zwar am 16. Dez., daß die Klagefrist schon abgelaufen sei, wie konnte denn aber dieser Herr v. Schullern am 2. Dez. in hochmüthiger Phrase sagen, daß er das Forum der öffentlichen Meinung

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Tiroler Stimmen
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Page 4 of 4
Date: 26.02.1877
Physical description: 4
schickung des Reichsraihes hinzuwirken." Nein, der „Bote" lügt nicht, er träumt! Enzykliken nennt man bekanntlich jene apostoli schen Konstitutionen oder Dekrete, welche fich auf Gegenstände der Lehre oder der kirchlichen Disziplin beziehen, und weil von all gemeiner Bedeutung, entweder an die Bischöfe des ganzen Erd kreises oder doch eines ganzen Reiches gerichtet werden. Nun denken Sie sich den Widerspruch: Ein allgemeines apostolisches Dekret, welches geheim ist! Kirchliche Anordnungen

über Gegen stände der Lehre und Disziplin, um damit auf die Beschickung des Reichsrathes in Wien hinzuwirken! Eine Enzyklika an einen einzelnen Bischof! Der „Bote" träumt! klarer Freiheits- und H' amanitäts- Ideen abhanden gekommen. Deshalb schreiben wir u ns in den Zeitungen über immer neue und immer scheußlichere ! Verfälschungen der Lebensmittel die Fin ger ab, während die H erren Fälscher darüber lachen und ihr heilloses Treiben fortsetzet r. In Köln ließ die Chokoladen-Fabrik Gebrüder Stollwerk kolosffale

des Abgeordnetenhauses wurde eine Zuschrift des Abgeordneten Gra fen Melchiori verlesen, in welcher derselbe anzeigt, daß er sein Reichsraths-Mandat niederlege. * (Die Mitschüler) der verst. hochw. Herrn Haid und Plangger werden erinnert an die in Absam versprochene hl. Messe. Das Tir. u. Borarlb. Volksbl. werden ersucht von dieser Erinnerung Notiz zu nehmen. * (Der kath.-pol. Verein von Kitzbichl und der „Bote".) Der „Bote" kann sich nicht enthalten, dem Kitzbichler kath.-pol. Verein einigermaßen die Leviten

zu können. Der Vereinsausschuß beschloß jedoch den Austritt des Herrn Unter berger mit Vergnügen zur Kenntniß zu nehmen und ihm in diesem Sinne zu antworten. Daher die Wuth im „Boten". * (Einige Lügen des „Boten".) Man kann natürlich nicht verlangen, daß wir jetzt alle Unwahrheiten, mit denen der „Bote" durch das Land haufirt, gleich berichtigen, dazu fehlt uns der Raum. Aber hie und da eine besonders auffallende muffen wir gleichsam als Muster charakterisiren. So behauptet der „Bote" auch, das Dekanat Flaurling und Fügen

war, vor Flaurling bereits zehn Dekanate, jetzt sind es bereits sechzehn. Ferner redet der „Bote" seit einigen Tagen von einem Cirkulare des Erzbischofes Eder an den tirolischen Klerus der Salzburger Diözese. Auch an die Laffer'sche Preffe ist diese Mähr von der sattsam bekannten Clique telegraphirt worden. Wir können aus sicherster Quelle angeben, daß ein solches Cirkulare nicht existirt. Der „Bote" behaup tet ferner, die Aufforderung zum Austritte an den Herrn Dekan Mayr hätte nicht der Dekanats-Klerus

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 16.02.1878
Physical description: 8
des Altars dem Volke den päpstlichen Segen und fährt endlich unter Jübelrufen und Kanonensalven in seinen Palast zurück. Am Abende ist öffentliche Beleuchtung. Der „Tiroler Bote' am Sarge des heil. Vaters. Ein schöner Beweis vom geistigen Siege Pius IX. liegt in der Thatsache, daß selbst Kirchenfeinde ehrfurchtsvoll an seiner Leiche stehen, ihrem Haß gegen alles Katholische in diesem Augenblicke Ge walt anthun, und unsern Schmerz chren und schonen. Nur der „Tiroler Bote', das k. und k. Amtsblatt, schämt

Quelle stammt, eine Lüge und Verleumdung, die tausendmal schon widerlegt worden ist, ja welche ausdrücklich zurückzunehmen der „Bote' sich genöthiget sah, als er dieselbe vor wenigen Jahren vorbrachte, diese Lüge und Verleumdung muß jetzt bei der Leiche des helligen Vaters wieder herhalten! Es ist die Lüge: Pins IX.Habe im Zahre 1848 die Waffen der wälschen Freischaaren zum Kriege gegen Oesterreich gesegnet. — Als der „Bote' diese Überale Verleumdung das letzte Mal austischte, antworteten

ihm die „Tiroler Stimmen' mit einem Artikel, der betitelt war: Pius IX. vor dem Richterstuhl des „Tiroler Boten'. Der „Bote' belferte zwar noch; was aber die Segnung der wälschen Waffen gegen Oesterreich anbelangt, gab er ausdrücklich zu, daß Alles erlogen sei Vor kurzer Zeit tauchte dieselbe Verleumdung gegen Pius IX. in Wien auf, und zwar im Munde eines liberalen Redners im „hohen Hause'. Baron Giovanelli hat das Verdienst, diese Verleumdung im Abgeordnetenhause zurückgewiesen und widerlegt

zu haben. — Und heute, am Sarge des großen Papstes, wärmt der Amtliche' die alte Lüge neuerdings auf! Welchen Namen verdient ein solches Benehmen? — Noch empörender erscheint diese Frechheit, wenn man sich erinnert an die Verhimmelüng, die der^Bote' kürzlich mit Victor Emanuel vorgenommen hat;- aller Verrath und alle Beraubung, die dieser König an Oesterreich verübt hat, die Leichen von Magenta, Solve- rino, Custozza,— Alles vergeben und vergessen — einem Cavour und Garibaldi selbst Weihrauch, und das Raubkönigthum

Italien als Schutzengel Oesterreichs hingestellt! So der „Bote' am Sarge Vicwr Emanuels. Am Sarge Pius IX. aber doch genug. Was be darf's da noch weiterer Worte? Bote, Tiroler Bote! Wainm wirst du nicht roth? Verlernt hast du'S schon lange . ^ ^ Auf deinem Botengange, ' Du herrlichstes Exempel - . Von —.—ohne Stempel, Wirst ewig nicht mehr roth! Rundschau. Zur Lage. Oesterreich hat bei der Pforte um einen Ferman für seine Kriegsschiffe zur Einfahrt in die Dardanellen nach gesucht. Dieselbe Bitte

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Volksblatt
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Page 5 of 6
Date: 28.02.1877
Physical description: 6
ist des Schreiens und Schmähens und Schimpfens und Berdächtigens und Verleumdens kein Ende mehr. Nicht der Letzte in diesem saubern Bunde ist der „Tiroler Bote.' Das „Volksblatt' hat neulich nur auf einen Artikel des „Boten', („die Situation in Tirol') aufmerksam gemacht, und die darin verübte Mißhandlung unsers geliebten Oberhirten verdienter- massen gebrandmarkt. Das hat nun den alten Kanzleibütten derart in Wuth versetzt, daß er wie rasend die Fäuste ballt, die Zähne fletscht, und die lächerlichsten

Drohungen ausstößt. „Das ist heute etwas starker Tabak', so schließt der „Bote' selbst seinen Zornaus bruch gegen den Bischof, — „aber wir haben noch bessere (!) Sorte am Lager, welche auch zu haben ist. Das können wir versichern, daß der Kampf mit der Waffe der trockensten Wahrheit (!!!) wird geführt werden, damit gewisse Kreise nicht mehr mit der eingebildeten Krone katholischen Märtyrerthums sich schmücken, denen ein anderes Emblem gebührt.' — Nun, da hört Alles auf. Wir wollen heute die Kampfweise

des Ungestempelten noch des Nähern kennzeichnen. Ganz erstaunlich ist die Riesengröße der Heuchelei, deren sich der Amtliche nicht entblödet. Nachdem der „Bote' seit Jahren den päpst lichen Syllabus, und namentlich das bekannte Urtheil des heiligen Vaters über'gewisse konfessionelle Gesetze, — auf's bissigste bekämpft hat, nachdem er vor wenigen Tagen noch die Gelegenheit vom Zaune gebrochen, der „päpstlichen Kurie' einen Fußtritt zu versetzen, tritt er auf einmal mit einer wahren Betschwestermiene als Prediger

des Gehorsams gegen den heiligen Vater auf. Wozu aber die Kömidie? Um den Fürstbischof von Brixen zum Rebellen gegen Rom zu stempeln. Der „Bote' schreibt: „Wir wissen bestimmt, daß der heilige Vater P. Pius IX. über Anfrage der Führer der Rechts partei im letzten Frühling in einer Encyclica, welche geheim ist, an Vollsblatt' Nr 17. 'den Nuntius in Wien, und insbesondere an den Hochwürdigen Fürst bischof von Brixen die Aufforderung ergehen ließ, auf die Beschickung des Reichsrathes hinzuwirken. Die weitern

Schlüsse auf das Ge bühren von Brixen und der von dort aus befehligten conservativen Landesblätter (— eine seit 2 Wochen bis zum Eckel wiederholte Lüge —), ergeben sich von selbst, und um so mehr, als daS „Tiroler Volksblatt' die Leser, ja das ganze Tiroler Volk zum Ge bete auffordert, um den Segen des Himmels auf ein solches Thun und Treiben (pfui, Bote!) herabzuflehen.' — Schade, daß der Fasching schon vorbei ist! Der „Bote' weiß ganz haarklein den In halt einer „geheimen' Encyclica! Wahrscheinlich

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 03.04.1877
Physical description: 4
gebracht. Es ward verlangt, daß unsere Schule, also auch die Präparandie konfessionell, und für katholische Schüler also auch katholisch sein soll und sein müsse, während der „tirolische" „Amtsbote" erst im Sommer 1876 offiziell — und offiziell hat der „Bote" ebenso wie Bismarck noch nie gelogen, die Schulen für konfessionslos erklärt, weßhalb die Mädchenschulen von Inns bruck, Brixen, Bozen, Meran u. s. w., die früher öffentliche waren, zu Privatschulen degradirt wurde», da man doch fast un möglich

Autoren verfaßt seien. Was that nun der „Bote" gegen die schweren Beschuldigungen und scharfen Anklagen? Ver suchte etwa das intelligente Amtsblatt diese Anklagen zu wider legen, versuchte es etwa mit Ernst, mit Takt und fachmännischer Kenntniß, wie es natürlich einem Amtsblatt ziemt, alle Beschwer den zurückzuweisen?! Weit gefehlt von allem dem, sondern der „Bote", wohl vielleicht im Bewußtsein, daß ihm die Kenntniß und Beweise mangeln, führt eine des Amtsblattes sehr unwür dige Faschingskomedie

auf, und verlegt sich auf Schimpfereien. In Nr. 49 ärgert sich der „Bote" ganz ganz gewaltig, daß alle deutschen Dekanate des Bisthums Trient, und auch die der Diözese Brixen gegen den Eintritt des Herrn Dekans Mayr zu Protestiren gewagt haben. Der „Bote" ist ferners gewaltig böse, daß die „Stimmen" zu verlangen gewagt hatten, die Schule, also auch die Präparandie, wo die künftigen Schullehrer gebildet werden, müsse konfessionell und katholisch sein. Der „Bote" meint, ja da müsse man für diesen Fall

eine katholische Arithmetik, ein katholisches Lesen, katholische Schriftzeichen, katho lische Zahlen u. s. w. u. s. w. erfinden. Wahrhaft der „Bote" ist nicht nur alt, sondern auch weise geworden, die tirolische Landesregierung mag auf ihr Amtsblatt stolz sein und ihm ein Patent ausstellen. Auf diese Weise kämpft der „Bote" gegen die „Stimmen" und gegen die Forderung, daß die Schule und auch die Präparandie den katholischen und konfessionellen Charakter bewahren müsse. Die „Stimmen" haben dem „Boten

" auf seine Armseligkeiten und erbärmlichen lächerlichen Witze gründ liche Antwort gegeben, und seitdem schweigt der „Bote". KLleins GÄvoniL. Thermometer st and um 7 Uhr Morgens: 3 Grad Wärme. V (Postmeisterwechsel in Innsbruck.) Anläßlich des Ab lebens des Herrn Josef Grafen von Thurn-Taxis, General-Erb- landpostmeisters, hat deffen Poststall-Administrator, Herr Josef Arnold, nach 22 Jahren diesen Dienst zurückgelegt und sich am Schluffe März nach Volders, wo er ohnedem als Postmeister, Gastwirth, Gutsbesitzer

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 13.01.1873
Physical description: 4
derselben zu Ende."" Man sieht, zwischen der Union und Spanien droht wegen Cuba's ein ganz ernsthafter Konflikt. Korrespondenzen. a Innsbruck. 9. Jänner. (D er „Bote" als Knack, nußreiter.) Der „Bote" zeigt wieder einmal seine Kunst in Verdrehung von Worten. Er hat den klaren Wortlaut des Satzes, den der heilige Vater gesprochen: I-' ^ristooi-arna. eck il vlero sono due sostegni del trono, abgedruckt, schämt sich aber nicht, die sehr nach Beschränktheit riechende Auslegung daran zu knüpfen, daß der heilige

Vater den Adel und den Klerus von den vier Ständen als Stützen des Thrones be zeichnete und die anderen keine rechten Stützen für denselben wären. Nun lieber „Bote", Du mußt Dich nicht so blamiren, denn sonst bekämen wir eine sehr schlechte Meinung von Dir, was uns recht leid thäte. Merke Dir nur, daß der heilige Vater diese Worte gesprochen vor der Deputation der Prä laten und des römischen Adels und daher auch sagte, daß Adel und Klerus, die in dieser Deputation vertreten waren, Stützen

des Thrones seien, ohne hiedurch die andern Stände herabzu setzen. denn der heilige Vater kennt die Hingabe des katholi schen Bauern und Bürgers und Arbeiters an den angestammten legitimen Fürsten besser als Du, er selbst hat es oft schon er fahren. Weiler zeigt der „Bote", daß er nicht italienisch ver steht oder nicht verstehen will (so viel wir wissen, spricht man sonst in Rovereto italienisch) durch die Behauptung, der heil. Vater hätte gesagt: „Wehe den Fürsten, die ihre Throne auf das Volk stützen

." Lieber „Bote", das hat der heilige Vater wieder nicht gesagt, sondern er sprach: „Wehe den Fürsten, die ihre Throne auf den Pöbel (plebe) stützen." Oder wirfst Du lieber „Bote", ruhend im Schatten kühler Denkungsart, Volk und Pöbel in einen Korb, rechnest Du Dich zur plabs? — Dem lieben Kollegen, genannt „Boten", ist nicht recht, daß der heilige Vater bemerkte: auch Jesus Christus ist als Edel mann geboren, er will dieß nicht zugeben, der gute Plebejer, nebenbei amtlicher „Bote" geheißen

. War denn Christus — fragen wir — als Nachkomme der königlichen Dynastie David nicht von königlicher Geburt, oder gehören die Könige nicht zum Adel?" Doch jetzt genug! „Bote" nächstens sei vor sichtiger! Uebrigens der „Bote" ist ein „guter Katholik", wie er uns gegenüber erklärt hat, daher ist es uns sehr begreiflich, daß wir den heiligen Vater ihm gegenüber immer vertheidigen müssen. * Innsbruck, 12. Jänner. (Gegen die theolo gische Fakultät in Innsbruck.) Nachdem, wie bekannt, die Gleichberechtigung

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 18.01.1873
Physical description: 8
hat. Wir wollen hier die aus geistlichen Händen geflossenen^ Zur Naturgeschichte des „Tiroler Boten.' ... Drei Glanzpunkte sind es vorzugsweise, wodurch der „Bote' sich auszeichnet :/ seine katholische Pietät, seine Logik und Consequenz, und (natürlich !) seine Theologie. —> Von allen diesen Dreien hat er schon im neuen Jahre wieder! glänzende, Proben abgelegt. Wir wollen sie hier — „unter'm Strich — verzeichnen; denn: Ehre, wem Ehre gebührt! ^ - ^6 , > - In der letzten Nummer des alten Jahres brachte der „Bote' wörtlich

einen Artikel der „Norddeutschen Allg. Ztg.', welcher vom wüthendsten Hasse gegen den heiligen Vater trieft und mit den grän-- lichsten Lästerungen, Verleumdungen und Beschimpfungen gegen das Oberhaupt unserer.heiligen Kirche angefüllt ist. Diesen Artikel brachte der „Bote' am letzten Tage des alten Jahres ohne alle Bemerkung. — In der ersten Nummer, des neuen. Jahres findet es der „Bote' „selbstverständlich,' daß die. offiziösen preußischen Zeitungen einen „Chor von Anklagen und Vorwürfen' gegen den Papst

er heben; er berichtet ferner, daß auch die unabhängigen Blätter „zornige Glossen nicht sparen:' nur „die pietistische Kreuzzeitung, die nicht selten eine gewisse Neigung zum Ultramontanismus fühle, bemühe sich, die Sache in milderem Lichte darzustellen, und rathe, den „Uebertreibungen' deß Papstes- keine Bedeutung beizulegen.' Nach dem Worte: „Uebertreibungen' schaltet der „Bote' ein Auf rufungszeichen ein. Ans Allem dein schlössen nun viele, (wenn nicht alle) Leser des „Boten

', daß derselbe mit dem schändlichen Schmähartikel der „Norddeutschen Ällg. 'Ztg.' vollkommen einver standen sei, und die „Tiroler Stimmen' haben derohalben dem edlen Amtsblatt in sehr derber Weise den Text gelesen. ' Aber man höre und. staune! Der „Bote' fühlte sich - durch einen solchen Vorwurf furchtbar beleidigt, so zwar, daß er im glühen den Schmerze seines äödtlich verwundeten katholischen GefMes nicht blos feierlich Protestirte gegen jedes EinVerständniß mit dein preußi schen Schandartikel, sondern den „Tir. Stimmen' aufs

bestimmteste einen Preßprozeß in Aussicht stellte, wenn sie nicht allsogleich ihren Vorwurf zurücknehmen. — In der Freude über den so unerwarteten Ausbruch des katholischen Enthusiasmus von Seite des „Boten' haben die „Stimmen' denn auch wirklich widerrufen, in der Voraus setzung, daß der „Bote' vom heftigsten Abscheu gegen mehrerwähnten Schmähartikel und gegen die darin enthaltenen maßlosen Beleidigungen des hl>Vaters erfüllt sei, und daß das Auftusungszeichen des „Boten' nichts Anderes zu bedeuten

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Volksblatt
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Page 1 of 6
Date: 04.04.1877
Physical description: 6
.) Jahrgang. Bozeu, Mittwoch, 4. April. 1877. „Bote', was steht in Sicht? - Bei dem ^evorsteheMn Zusammentritt des Landtags müssen wir einigen Erwägungen Raum geben, in denen wir durch diverse ungeschickte Auslassungen des ^Tiroler Boten' bestärkt werden. ieser träumt nämlich von einem Vorgehen des Landtags nach der von ihm gegebenen Ordre.' Ist er zu diesem Traume berechtigt? ' Ms' man die Auflösung unseres Landtages vornahm, wußte M und Jung, daß der Grund zu dieser Maßregel nur ^n dem Ver halten

der conservativen Landtagsmajorität zu suchen war, welche sich eben gedrängt fühlte dem Machten' Hrn. v. Stremayr's gegenüber dem uralten Landesrechte der Glaubenseinheit auch eine Antwort zu ertheilen. Durste sie das nicht? War das - vielleicht zu grob, „lieber Bote?' Nun, wir wollen über das Meritorische dieser Antwort nicht sprSchek 'u wir behandeln nur die Thatsache. Sie geschah einmal und es Wurde hiebn geltend gemacht/ daß die religiösen' Errungenschaften' vor den materiellen kommen

, wenn auch die Grundsätze des Böten die Ordnung Umkehren und für beide Interessen sehr schlecht sorgen. Wenn du z. B) weißt, lieber Bote, daß das LandtagZkmdget n u r dann erledigt, oder die Etsch ' nur dan n regulirt wird, wenn die katholische Religion nicht durch die Toleranz des Irrthums eine Ein buße erleidet, warum hindert dich dies, o du „materieller Bote', für das Recht der christlichen Religion zu sprechen, die du zu achten vorgiebst? Es sollte doch hier deine Liebe zur Materie den Aus schlag geben

. Indem nun die Regierung die Auflösung vornahm, mußte sie doch hiemit eine Absicht verbinden. Kennst du diese Absicht „Bote'? Sie war keine andere, als von der neuen Landesvertretung nicht das alte Schauspiel erleben zu müssen. Doch, — o Jammer! — es sind die Schauspieler dieselben geblieben. Wenn nun der Grund zu dem vorjährigen Verhalten auch nicht behoben ist, auf was stützest du, „lieber Bote', deine Hoffnungen? Ich frage dich, „Bote', wenn die Ursache, warum du so schlecht schreibst, fortbesteht

, und dein Redactions - Personale dasselbe bleibt, kann man dann annehmen, du werdest deine bisherige Schreibweise aufgeben ? Du kannst es thun, aber damit hast du dann eingestanden, daß du dich früher geirrt hast. (Hast du nun so wenig Erfahrung „Bote', von der conservativen Landtagsmajorität zu verlangen, sie werde zu dir peeeavi sagen?) ' Im „mittelparteilichen' Nebel verlernt man eben jedes Denken, sonst hättest du, „Bote' den Rath ertheilen müssen, so lange aufzu lösen, bis die Qualität des Landtags

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 6
Date: 31.03.1876
Physical description: 6
sichtigt. Zi orrefpondenzen. * Innsbruck, 30. März. (Wieder einmal ein Häckchen für den „Boten.") Der gestrige „Tiroler Bote" beschwert sich über einen Korrespondenten des „Vaterland" und über die „Stimmen", welche ihm vorwerfen, er hätte das Volk von Tirol ein „Proletariat" gescholten, während er doch gesagt habe, „das Volk folgte bisher bei den Wahlen blind seinen Agitatoren, ähnlich wie das Proletariat seinen sozialen Wühlern." Daß der „Tiroler Bote" die Worte Anderer verdrehe, haben wir oft schon

zur Genüge erfahren, daß er es aber mit seinen eigenen ebenso mache, wußten wir noch nicht. Der „Bote" sagte in seiner Nr. 64 wörtlich vom konservativen Tiroler Volke es sei „nicht unähnlich dem Proletariate, welches seinen so zialen Wühlern nachläuft." Der Unterschied zwischen diesem Satze, den wir in Nr. 65 einfach zitirt hatten und zwischen der gestrigen Ausrede dürfte selbst in der Pfarrgaffe auffallen. Es ist das nichts anderes als ein Wiederruf in allerdings sehr eigenthümlicher Form. Uns kommt

vor, daß die Brodherren des „Boten" ihm begreflich gemacht haben, daß er für die Sache der Regierung so ungeschickt als möglich arbeite. — Ferner hatte der Korrespondent des „Vaterland" den morali- sirenden „Boten" daran errinnert, daß er einstmal behauptet habe, der weltlichen Obrigkeit sei der Unterthan im Gewissen Ge horsam schuldig auch für den Fall, daß hochdieselbe ein verab- scheuungswürdiges Verbrechen zu befehlen geruhen sollte. Der „Bote" fordert auf das hin den Korrespondenten des „Vater land

" auf die Nummer zu bezeichnen, wo der Satz steht und redet von Verleumdung und Ehrlichkeit u. dgl Dingen, die dem „Boten" so besonders gut anstehen. Es ist natürlich eine ganz merkwürdige Forderung, daß der Korrespondent die betref fende Nr. im Gedächtnisse behalten, oder gar sich den „Boten" aufbewahrt haben sollte. Darauf kommt ja gar nichts an, es handelt sich doch blos darum, ob der „Bote" den in der Kor respondenz gebrandmarkten unmoralischen Grundsatz vertreten

habe. Und das hat er. Wir haben uns der Mühe unter zogen nachzuschlagen. In Nr. 197 des 56. Jahrganges am 31. des Monates August im Jahre des Heiles 1870 enthielt näinlich der „Bote" auf der ersten Seite einen Korrespondenz artikel aus Innsbruck, beginnend in der ersten Spalte mit der Ch'ffre B versehe», welcher die Frage behandelt (Wir zitiren immer wörtlich): „Gibt es in Wirklichkeit eine Kollision zwischen Gewiffenspflichten und Forderungen der weltlichen Gesetze?" Es war damals der Kasus wegen der Weigerung der konservativen

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 6
Date: 09.12.1876
Physical description: 6
. Der Bericht des Schatzsekretärs empfiehlt die Zahlung der Staats schuld in Gold. Das Budget von 1876 weist auf: Einnahmen 266,695,875, Ausgaben 237,628,753; 1877: Einnahmen 270.050,000, Ausgaben 243,350.000. Korrespondenzen. ox. Innsbruck, 7. Dezember. Wir befinden uns wirk lich in gehobener Stimmung. Der „Bote" ist unserer Geduld erlegen und hat gesprochen. Er enthält endlich in seiner letz ten Nummer eine Notiz über die Angelegenheit der pro testantischen Gemeinde in Meran. Das hat Mühe ge kostet

! Nun wollen wir aber auch die so mühsam ausgepreßte Erwiderung des „Boten" genießen. Also was schreibt der Alte? Er ärgert sich erstens über unsere Geduld und klagt, daß wir immer wieder auf das ölte Thema zurückkommen Das kommt jedoch einzig und allein davon her, weil der „Bote" nicht früher sich bemüht hat, den ungesetzlichen Zustand in der protestanti schen Genieinde von Meran zu rechtfertigen. Der Protest des Pfarramtes von Meran ist bereits am 1. März erschienen, und in einem Artikel vom 24. März ist die ganze Angelegenheit

an der Hand der bestehenden Gesetze eingehend beleuchtet. Diese Beleuchtung, welche doch einen sehr schweren Vorwurf erhebt, hat keine amtliche und keine private Berichtigung, ja nicht ein mal eine Entgegnung in einem liberalen Blatte erfahren. Erst heute am 7. Dezember nach drei Vierteljahren sucht der „Bote" die behördlich genehmigte Korporation von dem Vor würfe, daß sie in ungesetzlicher Weise gebildet sei, zu reinigen. Soll das vielleicht unsere Schuld sein? Unsern letzten diesbe züglichen Artikel

des Landesgesetzes in Meran konstituirten Gemeinde zum größten Theile aus Ausländern besteht. Endlich kommt der „Bote" zur Aufhellung der eigentlichen Schwierigkeit, zur Rechtfertigung gegen den schweren Vorwurf der Ungesetz lichkeit und schreibt darüber wörtlich Folgendes: „Dieser Vor wurf der Ungesetzlichkeit muß nun als aus der Luft gegriffen zurückgewiesen werden, so lange uns die „Tir. Stimmen" nicht an der Hand des Gesetzes nachzuweisen vermögen, daß die Mitglieder des Presbyteriums die österr

. Staatsbürgerschaft besitzen müssen, oder mit anderen Worten, daß dieselben öffentliche Aemter bekleiden." Wir versichern diejenigen unserer verehrten Leser, welchen das amtliche Papier nicht zu Gesicht kommt, daß das Alles ist, was der „Bote" weiß, keine Silbe mehr und keine weniger! Und dazu hat er volle neun Monate gebraucht! Wir sollen den Nachweis liefern? Wie oft denn? Um aus der Masse der diesbezüglichen Artikel in den „Tiroler Stimmen" nur ein Paar herauszugreifen, verweisen wir das Amtsblatt erstens

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 01.03.1877
Physical description: 4
fort und fort verurtheilt werden, ihre eigenen Kinder aufzu zehren. Wenn jemand eine Thatsache, die vor Aller Augen liegt, einfach wegläugnet, so kann man mit ihm darüber nicht streiten, sondern man muß einfach an das Urtheil der übrigen vernünftigen und mit gesunden Sinnen begabten Menschheit appelliren. Und so können auch wir uns begnügen, gegenüber den Schimpfereien des „Boten" ganz einfach auf das Treiben des „Boten" in den letzten !4 Tagen verweisen. Der „Tiroler Bote" tritt den Rückzug

insoweit an, daß er die Tiroler Bischöfe nicht mehr der Herrschsucht beschuldigt, sondern sie die Beherrschten sein läßt. Wenn man seine Tiraden über den Fürst-Bischof von Brixe» insbesondere gelesen hat, so niuß man über die Flatter haftigkeit der Gesinnung des amtlichen Papieres staunen. Hat denn nicht die „Gemeinde-Zeitung" den hochwst. Fürstbischof als den Urheber alles Uebels hingestellt und der „Bote" hat die Schimpfereien dieses Gastenblattes approbirt. Der „Bote" fragt

uns ob wir die Landesbischöfe für Staat srechtler halten? Wenn unter diesem Schimpfworte die B-rtheidiger der tirolischen Landes-Rechte gemeint sind, so wird der „Tiroler Bote" selbst wessen, was unsere hochverehrte» Kirchenfürpen bisher für eine Stellung im Tiroler Laudtage eingenommen haben. Ferner nennt uns der „Bote" bedingungsweise „Lügenstimnien", solange wir nicht nachweisen. in welcher Nummer er das Tirolervolk in so gemeiner Weise, wie wir behauptet haben, beschimpft h >t. Be kanntlich haben wir schon oft

den „Tiroler Boten" auf ähnliche Weise zum Beweise seiner Behauptungen zu bringen versucht; aber es war immer umsonst. Der „Bote" hat bereits mehrere- mal den Boriourf, daß er ein Lügner und Berläumüer sei, ruhig auf sich sitzen lasten und sich hiemit in den Augen eines jede» anständigen Menschen das Urtheil selbst gesprochen. Jetzt möchte der „Bote" uns in dieselbe schiefe Lage bringen, in der er sich befindet. Er hat sich jedoch bedeutend verrechnet, wenn er glaubt, ein konservatives Blatt

zu haben. Aber er hat einmal seine innersten Gedanke» geoffenbart. Dagegen hilft kein Abläugnen. Als erheiternd müffen tvir unsern Lesern aus dem „Boten" noch erzählen, daß der Alte sich rühmt, „schon vor Jahren" den päpstlichen Segen erhalten zu haben. Wir sehen selbst ein, daß das lange her sein muß und nachdem der „Bote" sein politisches Kleid öfter wechselt als unsere Modedame» das ihrige, kann es wohl auch vorgekommen sein, daß er einmal katholisch war. W. Sterzing, 27. Februar. Am Sonntag 4. März, Nachmittags 2 Uhr. findet beim

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 19.10.1875
Physical description: 4
Fuße gemessen zu haben. Was die gemeinen Mittel anbelangt so wäre jeder verloren, der dies bezüglich dem Liberalismus Konkurrenz zu machen versuchen wollte. op. Innsbruck, 18. Okt. (Der „Tiroler Bote") schießt Viktoria wegen des Sieges der „reichsparteilichen Prin zipien". Wir haben das erwartet. Trotzdem hat der „Bote" diesmal sein Pulver zu früh verschossen. Wir können den „Boten" versichern, daß auch jene Herren, die er sonst so oft als unbedingte Beschicker feierte, sich auf das Entschiedenste

ge gen die Reichspartei verwahrten und daß kein Mitglied dieses Konnte die Grundsätze des „Tiroler Boten" vertrat. Was in 1 Bezug auf den Reichsrath und die weitere Aktion beschlossen i worden, das weiß ja der „Bote" gar nicht; nur Eines weiß er jetzt, nämlich, daß nicht wie ec neulich behauptete mit zwei Stimmen Majorität beschlossen worden noch sich Stimmengleich heit ergeben habe, sondern, daß einstimmige Beschlüsse gefaßt wurden, darauf scheint uns der Hauptnachdruck zu liegen

. Denn diese Thatsache straft alle die Schreibereien des „Boten" seit Monaten Lüge und kennzeichnet ihn als ein Hetzblatt, das in unserer Partei gerne Unfrieden gestiftet hätte, aber sein verdien tes Sedan erfahren hat. Was die Aktion in Bezug auf den „Reichs"rath betrifft, so glauben wir, daß der am besten lacht, der zuletzt lacht. Zum Schluffe schreibt der „Bote" folgenden Satz: „Nach dieser Niederlage der Rechtspartei in Tirol wird nun auch eine Schwenkung in der Haltung der „Neuen Tiroler Stimmen

" und mit ihr ein Wechsel in der Redaktion derselben naturgemäß eintreten müssen, so ferne das Blatt in Zukunft etwas mehr sein will, als das Sprachrohr der nun kaltgestellten Handvoll tirolischer Altczechen". Mit die sen Worten stellt der „Tiroler Bote" der jetzigen Redaktion der „Neuen Tiroler Stimmen" ein sehr gutes Zeugniß aus, für welches wir ihm wahrhaft dankbar sind. Es sind schon sehr viele Regierungswechsel eingetreten und der „Bote" hat jedesmal seine politische Ueberzeugung geändert, ein Wechsel

in der Re daktion war nie nothwendig, bei uns hält er ihn für nothwendig. Daraus scheint zu folgen, daß der „Bote" selbst einsieht, daß wir etwas mehr politischen Charakter besitzen als er. Was die Haltung unseres Blattes anbelangt, so versichern wir, daß dieselbe unverändert bleibt. Wir können es nur leb haft bedauern, daß bei der letzten Generalversammlung nicht auch beschlossen wurde, daß der „Bote" die Redaktion der „N. Tiroler Stimmen" zu bestellen habe. Es scheint sein tief gefühlter Wunsch

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 04.07.1872
Physical description: 4
" — so schreibt der „Bote" am 2. Juli. Dieser Vorwurf scheint aber mächtig gewirkt zu haben; der „Bote" selbst ist nunmehr unter die Wächter des Glaubens und der guten Sitte gegangen, denunzirt er ja selbst den Stim men „Auswüchse eines wirklich krassen, den Glauben wie die Vernunft gleich hohnsprechenden Aberglaubens", so gewaltige Auswüchse, daß der Inhalt der erwähnten Gebete dagegen be deutungslos erscheint. Man muß diesen neuerwachten Eifer des „Boten" um so mehr anerkennen, da, wie er sagt

, „die kirchlichen Behörden im Hader mit der weltlichen Regierung wenig Zeit finden, an ihre eigene zu denken. Weil aber, wie es Convertiten manchmal passirt, der gute „Bote" in seinem Eifer etwas zu hitzig gewesen ist und deßhalb neben die Scheibe geschossen hat, so können wir nicht umhin, wie dumm es ihm auch scheinen mag, ihm vorerst zu sagen, was man denn eigent lich unter Aberglauben versteht, und zitiren ihm darum die Worte des Regensburger Katechismus (pg. 99. Ausgabe 1848 vor dem Konzil): „Aberglauben

nicht im Sinne des katholischen Katechismus. — Ob er unter die Rubrik „Betrug" und somit unter das Strafgesetz falle, an das der „Bote" wegen der Saumseligkeit der kirchlichen Behörden fast Lust hätte zu appelliren, das wäre Sache einer eingehenden Untersuchung und dafür sind Ort, Personen und Vorgang deutlich angegeben. Hoffentlich tionen seinen Hof haben, und damit ihm nichts fehle, füge ich ihm eine jährliche Dotation von sechs Millionen zu. Glauben Sie, daß er das ausschlägt?" „Ich behaupte das, und ganz

, was ich so leicht vorausgesehen hatte, daß Sa vona ihm so gut ein Gefängniß scheine als Paris; daß er sich wie anderswo im Mittelpunkte der Kirche befinde; daß sein Gewissen sein freier Boden sei, daß 6 Millionen Einkünfte für seine Bedürfnisse nicht nothwendig seien, und daß er mit 20 Sous täglich auskomme, die er gern als Almosen der Christen heit erhalten würde. (S. Kbl.) kommt der „Bote" bei fleißiger Lektüre des „Sendboten" (bis jetzt ist er um ein Jahr zurück) auch einmal zur Anmerkung der Redaktion

hat selbst der „Bote" Respekt und traut ihnen ein Urtheil in der Sache zu. Denn sagt er ja, daß „Dinge von diesem Genre selbst den einfältigsten Bauern zu dumm erscheinen." Der „Bote" scheint sich aber weniger um die Zeugen zu kümmern, als um die Möglichkeit der Sache überhaupt. Dinge von diesem Genre empören ihn. Darum wollen auch wir jetzt von Anderem ab sehen und uns nur an die Dinge von diesem Genre halten und die Frage beantworten, ob solche Dinge denn wirk lich so dumm und unglaublich

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 14.12.1876
Physical description: 4
der politischen Schulverfaffung als öffentliche Schulen anerkannten Volksschulen mit dem Zeitpunkte der Wirksamkeit des Gesetzes vom 14. Mai 1869 (R.-G -B. Nr. 62) Privatvolksschulen geworden sind, weil solche Schulen ihrem Wesen nach konfes sionell sind. . . ." Daraus schließt nun der gesunde Men schenverstand. daß jene Volksschulen, welche den Anforderungen des konfeffionslosen Staates entspreche», konfessionslos sein müffen. Der „Bote" hat gegen diesen Schluß einen gewichtigen Einwand, der ihm erst

jetzt eingefallen ist; denn seit dem Juni haben wir auf Grund dieser „Verlautbarung" die zugestandene Konfessionslosigkeit der Schule behauptet und der „Bote" hat das stillschweigend zugegeben. Die guten Gedanken des „Boten" reifen langsam. Man höre also und staune: „Der Gegensatz von konfessionell ist nicht konfessionslos — sondern richti ger nicht konfessionell — d. h. nicht für eine bestimmte Konfeffion bestehend." Es scheint in der Redaktion des Amts blattes sowohl an einer leichtfaßlichen deutschen

ist es dasselbe keine Konfeffion haben, eine bestimmte Kon feffion nicht haben; (denn jede Konfession ist bestimmt) und kon fessionslos sein. Besonder? in diesem Falle ist kein Unterschied vorhanden und wenn der „Bote" wünscht, daß wir im Gegen satz zu dem vom Liberalismus eingeführtem Sprachgebrauche sagen sollen: „Unsere Schule ist nicht konfeffionell," so werden wir daraus dieselben Folgerungen ziehen wie, wenn wir behaup ten, die Schule sei konfeffionslos. Der „Bote" verwickelt sich durch diese seine Distinktion

probat, sagte man im finstern Mittelalter, in der aufgeklärten Neuzeit hat man die Logik nicht mehr nöthig. Endlich kommt der „Bote" wieder auf die „unbestreitbar" (d. h. unbewiesen) christlichen Zwecke der Schule und des Kin dergartens. Also auch der „Bote" vertritt die Idee eines „nicht konfessionellen" Christenthums. Wir können diesbezüglich nur nach dem Vorgänge unseres Feuilletonisten um eine gelungene Photographie bitten. Wo ist denn ein solches „nicht konfessio nelles" Christenthum zu finden

war man der Ansicht, daß, wenn sich in jedem der *) Der „Bote" zieht wieder den Kaiser und den hochwst. Fürstbischof in die Debatte. Bezüglich Sr Majestät hätte das Amtsblatt schon aus konstitutio nellen Gründen dies Unterlasten sollen und verbietet uns die Ehrfurcht, darauf einzugehen; wa» die Aufforderung an den Herrn Pfarrer in Hall betrifft, den Kindergarten zu besuchen, so ist das von uns bereits als eine tendenziöse Entstellung gebrandmarkt worden. neigt wäre, dessen Los — als „wissenschaftlicher Märtyrer

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 04.03.1875
Physical description: 4
Recht fuc Alle! „Bote", „N. Fr. Pr.", Ethik i« höherem Style, Gewissen, Rechtsstaat u. s. w. op. Die „N. Fr. Pr.", welche sonst immer von der ehr lichen, rettenden Arbeit zu sprechen gewohnt war, schreibt über die Freisprechung Ofenheim'S in einem Freimaurerstyl, wie wir ihn an ähnlichen Blättern gewohnt sind. „Sie" (die Ge schwornen), schreibt das Blatt» „haben durch ihren Spruch Oesterreich davor bewahrt, daß es zurückgeschleudert werde aus den im großen Style mit Muth, Energie, geistiger Kraft

ge führten schöpferischen Unternehmungen in die Epoche stumpfer Resignation." Das ist das Urtheil eines Blatter, welches wir als das Hauptorgan des Systems kenne». Die Offi ziösen, natürlich auch der „Bote", ärgern sich darüber. Der „Bote" macht seinem Aerger Luft durch eine ganze Fluth von Ausrufszeichen und spricht schließlich seine Verwunderung aus» „daß sonderbarer Weise das Papier, worauf dieser Dithyram bus gedruckt ward, seine gewöhnliche Farbe beibehielt." Run. warum

zu vertreten? Die „R. Fr. Pr." kennt eben den Grundsatz, wer a sagt, muß auch d sagen; der „Bote" scheint ihn nicht zu kennen. Es ist wahr, eine so starke Sorte von Druckpapier hat der „Bote" nicht und das Farbwechseln kommt ihm leichter an. Uebrigens konstatiren wir mit Vergnügen, daß die Offi ziösen und das Hauptblatt der Verfassungspartei sich zanken, nicht etwa über Kleinigkeiten, sondern geradezu über die Grund lagen der Gesellschaft. Sie sind höchst uneinig darüber, was Rechtsstaat

ist; die „R. Fr. Pr." behauptet, die Geschwornen hätten „dem Gewissen der Wahrheit und der Rechtssicherheit eine Gaffe geöffnet"; und der „Bote" setzt im höchsten Er staunen Ausrufszeichen; das Wiener Blatt sagt, die Geschwor nen hätten durch ihr Verdikt „für die Ethik, für die Gerechtig keit. für den Rechtsstaat das Höchste geleistet", und der Inns brucker Schleppträger desselben Systems wundert sich, daß das geduldige Papier das habe aushalten können, ohne zu er röthen. O nur keine Sorge I liberale Papiere erröthen

nicht so leicht! Aber eS bleibt immerhin beachtenswerth, wie einig diese Organe unter sich sind. Unger ist doch auch Minister und der „Bote" gewiß ministeriell. Wenn im Lager der Opposi tion etwa zwischen zwei Abgeordneten verschiedene Ansichten ausgesprochen werden über die Wahl der Mittel, so schreien diese Organe gleich von der Uneinigkeit, ja von der Zersetzung der Rechtspartei. Sie aber sind sich gegenseitig noch nicht ein mal klar, was eigentlich der Rechtsstaat ist, das heißt, sie haben beide gleich

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 23.01.1873
Physical description: 4
, indem er die Vorlage des galizischen Aus gleichs-Elaborats vor der Wahlreform versprach. Polnischerseits wurde das Anerbieten zurückgewiesen. Was der „Bote" jeweilig will, das sollen wir als Gesetz hochhalten. Innsbruck, 22. Jänner. Der „Bote" bringt heute gegen den „Briefkasten" in Nr. 16 unseres Blattes einen beinahe zwei Spalten langen Leitartikel, in welchem er auf verschiedenes zu sprechen kommt, wogegen er dem § 52 des Gemeindegesetzes nur ein kurzes Absätzchen widmet, obwohl derselbe die Hauptsache

ist, gegen welche jetzt wie auf Kommando angekämpft werden muß. Der „Bote" meint, der genannte Paragraph spreche von Urkunden, wozu „solche Adressen, wie die an die Landtags mehrheit nicht gehören." Warum nicht? Sehr einfach; der „Bote" will solche Adressen nicht, darum ist der 8 52 in diesem Falle nicht anwendbar. Das ist keine leere Behaup tung, das ist die Antwort, die wir aus der Lektüre des — „Boten" selbst geschöpft haben. Als auf dem Amtstage zu Welsberg am 16. Dez. 1869 nur Vorsteher eine Petition gegen § 4 beschlossen

ausgegeben werden darf, daher dies nicht der Fall sein kann, wenn der Vorsteher im Sinne der Opposition gehandelt. Solche Behauptung ist nichts als Willkür. Darum mag der „Bote" jetzt sagen, was er will wir halten uns an seinen ersten Ausspruch, und demgemäß schließen wir: Weil die Vorsteher allein im Jahre 1869 kompetent waren gegen die Landtagsmehrheit Petitionen an die Regierung zu beschließen und zu unterzeichnen und weil dieselben damals „im Namen ihrer Gemeinden gehandelt haben", so müssen

die Vorsteher im I. 1872 kompetent sein, Adressen an die Landtagsmehrheit zu beschließen und zu unterzeichnen und diese Handlung muß denselben Werth haben, welchen sie im Dezember 1869 hatte, wo Vorsteher allein im „Namen ihrer Gemeinden" gehandelt, denn das Gemeindegcsetz ist seither nicht geändert worden. Wenn der „Bote" über diese unsere Auffassung und die Anschauung unserer Gesinnungsgenossen sich jetzt beschwert; wenn er uns zürnt, daß wir „die Leute am Lande" nicht in seinem Sinne aufgeklärt

haben, so thut er uns Unrecht. Wir haben ja im Jahre 1872 nur das gesagt, was er uns im Jahre 1869 und 1870 vorgesagt und unsere Gesinnungs genossen haben jetzt nur genau dasselbe gethan, was seine Freunde vor drei Jahren zuerst gethan. Der „Bote" sollte einmal auf hören, sich in politische Fragen zu mischen, dann würde er nicht mehr, der „Widerspruch", heißen; dann kann er erst hoffen, daß man auch ihm Glauben schenkt. — Der „Bote meint jetzt, wenn der Vorsteher allein durch Unterfertigung

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 08.01.1873
Physical description: 6
fl., 6. „ „ „ ., Stumm . . 200 fl. allergnädigst zu spenden geruht. Oesterreich. Innsbruck, 7.Jän. Es ist nicht unsere Sache, mit den „Tir. Stimmen' zu polemisiren, aber der in diesem Blatte erschienene Artikel v. 4. d. M. mit der Ueberschrist: „Der Bote — ein preußisches Amtsblatt,' ist von der Art, daß er unmöglich «hne Antwort bleiben kann. Zu den in jenem Artikel dem „Boten- in'S Gesicht geschleuderten Insulte» stillschweigen, wüßte als Feigheit und Cha rakterlosigkeit gelten. Man könnte vielleicht zur Ent

hinzunehmen. — Der ,^Böte' also soll nach jenem wahnwitzigen al» perfiden Gewäsche i» den St.' zu seinem Programme haben: „Fanali- echter Paß gegen Piu» IX. in kirchlicher und Lieb- Sugrlrt wit Bl»marck in politischer BeMung.« (t !) Und. warum? Weil er. der „Bote', in der letzten Nummer des vorigen Jahrgang» ein Telegramm des Correspondenz-Büreau brachte, da» auszugsweise einen Artikel der „Nordd. A. Z.- über die jüngste Allokution de» hl. Vaters enthielt. Wohlgemerkl! diese» Telegramm haben alle größer

» Tagesblätter, auch die s. g. „gutgesinnten' veröffentlicht! Denn man ist eben mit Recht der Meinung, daß die Aeuße rungen des genannten preußischen Regierungsblattes nicht unbeachtet bleiben dürfen und daß daher die Journale davon Notiz nehmen sollen. Der .Bote' hat nun. wie gesagt, gleich so vielen andern Blät tern, obige» Telegramm ebenfalls mitgetheilt, und da» ist nun, wie der Arlikeischreiber in den „Tir. St.' in die Welt hinausschreit, beim „Boten' — aber nur bei ihm — ein so ungeheure» Verbrechen

, daß es völlig einem „fanatischen Haß gegen. PiuS IX. und Liebäugeln mit viSmarck' gleichsieht. Weil der „Bote' dieses Telegramm abgedruckt hat, deßwegen gehl er „Arm in Arm mit BiSmarck' — sagt der Artikelschreiber in den „T. St.' — und ist mit Einem Worte ein „preußisches Amtsblatt' geworden. Wahrlich, man möchte glauben, daß wir in der Zeit des tollsten Carneval» leben, wenn man solche An klagen lieSt l Weil der „Bote' dieses Telegramm „ohne alle Bemerkung' veröffentlicht hat, deßwegen ist er vollständig

damit einverstanden, wie unS wieder jener Artikelschreiber weismachen will. Welche Logik! Wenn also ein Journal einen Unglücksfall z. B. eine Ueberschwemmung.oder FeuerSbrunst, oder ein stotlgefundeneS Verbrechen, z. B. eine Mord that, meldet, „ohne alle Bemerkung,' so beweist es dadurch haarklein, daß es mit Alledem vollständig einverstanden ist! Der „Bote' ist allerdings nicht gewohnt, die Berichte aus andern Blättern, die er mittheilt, mit so weisen Bemerkungen zu begleiten, wie es gewisse Blätter zu thun

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Volksblatt
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Page 3 of 6
Date: 11.08.1875
Physical description: 6
. Um die Druckkosten zu decken, wäre es freilich sehr erwünscht, daß manche Hochw. Herren für ihre Privat bibliothek das Werk anschaffen möchten. Die Hochw. Herren Dekane oder Pfarrer werden ohne Zweifel so gütig sein, die Beträge ihres betreffenden Bezirkes anherzusenden an die Vorstehung des christlichen Kunstvereines. Bruneck. (Nach den Wahlen.) So ist cs also dennoch geschehen, was der „Pustertha^er Bote' als ein blaues Wunder sür unmöglich gehalten — im 3. Wahlkörper find alle vier Kandidaten

, der doch trotz aller Wahlrechtsverkünstlung am ehesten das Volk repräsen- ^i, deutlich sich ausgesprochen, der gesunde Sinn des Volkes bereitete allen vier liberalen Kandidaten einen ganz unerwarteten Durchfall! Der „Pusterthaler Bote' ist durch obiges Wahlergebnis bedeutend lu seiner Lebensweisheit gestört worden und mit sichtlicher Selbstüber- ^uidung würgt er die bittere Pille hinunter, erstaunt, daß nicht alle Bürger Brunecks aus sein? Belehrung hin den liberalen Kandidaten Zum Siege verholsen

. . Ja es hätte wenig gefehlt, so wäre gar der 'Bote- Mst des Sitzes in Brunecks Gemeindevertretung beraubt geblieben. Aber von diesem Verhängniß, wie er selbst zu glauben die ^kcheidenheit hat, wurde Bruneck durch den ersten Wahlkörper befreit. . an änderte noch in elfter Stunde die Kandidatenliste und wählte ^ nur 3 konservative Stimmberechtigte unter 18 Wählern waren) k liberalen Kandidaten Josef Mehr, Johann Mahl, Fr. v. Vintler 'b Dr. Jodok Meusburger; ferner Josef Kofler und Johann Tink- ^user

zu Ersatzmännern. Wohl möchte man bei diesem Ergebniß neu- ?!^g fragen, ob der erste Wahlkörper wirklich glaube, — dies seien ^ Männer, der durch liberale.Wirthschaft zerrütteten Gemeinde ^ > aufzuhelfen? Wohl mag ein und anderer dieser Männer „mit Leitung her Gemeinde-Angelegenheiten schon vertraut.sein', (wie der Pusterer Bote betont), ja vielleicht sogar in einem allzu vertrauten Verhältnisse zur Gemeinde gestanden haben, — aber es ist immerhin ein Denkmal liberaler Logik, wenn das Wahlkomit6 zuerst

mit den Gemeindegeldern han deln würde. Allein man mußte ja den Conservativen im 3. Wahl körper zum Trotz im ersten die ärgsten Gegner aufstellen. Nun, diese Freude sei den Herren gegönnt,, — es wird schon gesorgt werden, daß sie keine zu hohen Sprünge machen und der Pusterer Bote findet vielleicht Gelegenheit sich zu überzeugen, daß die Tage vorüber sind, wo man dem Grundsatze huldigte:. Der Gemeindeausschuß hat nur zu schaffen und das Volk nur zu zahlen und zu schweigen. Uebri- gens dürften die Enthüllungen

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