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Tiroler Stimmen
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Page 7 of 10
Date: 30.11.1868
Physical description: 10
und sohm voll Anerkennung äußerten sich polnische Blätter. — Zu diesen „Unbe fangenen und Gerechten" zählt der „Bote" nicht Der Lhfizielle stellte schon am 17. d. die Behauptung ans, Professor Greuter habe in der von uns mitgetheilten Rede „die politychen Ansichten Tirols ganz gewiß nicht vertreten." Aber seit wann ist denn der offizielle „Bote" das Organ der politischen Ansichten Tirols? seit wann datirt seine Fähigkeit die freie öffentliche Meinung in Tirol, vo>i der er heute spricht

, auch nur avfziifissen, geschw ige der Muth, derselben Ausdruck zu geben ? So muffen wir fragen, weil wrr wiffen, daß „die politischen Ansichten Tirols" seit dcNl Jahre 1860 nicht viermal ganz andere geworden sind; weil wir wisstn, daß oer „Bote" erst für das Oktober-Diplom, dann für das Februai patent, später für das September-Manif. st und endlich für die Dezcmber- verfaffung eing>standen ist, und für diese letzte zur Zeit noch ein steht; weil wir wissen, daß der „Bote" für alle diese „Aeren" mit derselben Wärme

, mit dem Ernst derselben Amtsinieile emgestanden ist und weil wir endlich wiffen, daß neben dieser wechseloollen Ueber zeugungstreue des „Boten" die freie öffentliche Meinung in Tirol bestand und noch b> steht, und zwar nicht als polilrsche Wetterfahne, weßhalb der „Bote" eine Allia- z mit der öffentlichen Meinung in Tirol nie schließen durfte, wollte er bleiben, was er heute noch ist, der osfijülle „Bote." — Mir Berufung auf die Geschichte des „Boten" sagen wir, daß er offenbar selbst seinen Beruf

nicht darin erkennt, die freie öffentliche Meinnng in Tirol zu vertreten, und hat er dieß einmal gethan, so war das zufällig, denn auch in di>sem Falle war er nicht der Vertreter der öffentlichen Meinung in Tirol, denn diesfalls hat eben nur der „Bote" eine Schwenkung ge macht — und dieß seli stoersiändlich „ans eigenem inneren Antrieb." So war z. B. der „Bote" im Kriegsjahre 1866 auf einmal im Lager der Partei, die wir zu oertreten die Ehre haben; seither rst aber er schon wieder ausgezogen, die freie

mag. — Aber warum ereifert sich denn der „Bote" gar so lehr Über die Rede Greuters vom 6. Nov.? Wir begreifen wohl, daß diese Rede, die „schwer treffende Wahrheiten" enthält, die poli tischen Kreise des „Boten" außer Fassung gebracht hat; man fühlte es, daß man die Aufgabe habe, die Rede zu widerlegen, aber man fühlte sich dieser dringenden Aufgabe nicht gewachsen und darum schlug man einen anderen Weg ein: man rief die Presse zu Hilfe und legte in die Rede Greuters etwas hinein, was sie nicht ent

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Tiroler Stimmen
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Page 6 of 6
Date: 28.07.1869
Physical description: 6
blasse Tinte mangelhafter geschichtlicher Reminiszenzen tauchend, den Gegenstand in der Art blos leichthin, kasuistisch zu berühren, daß eine Antwort hierauf ganz überflüssig erscheint. WaS den Ge horsam gegen die Staatsgesetze betrifft, so findet derselbe in den allgemeinen Vorschriften der philosophischen uns christlichen Maral zugleich mit dessen richtiger Umgränzung auch seine feste Begründung und Sicherung. — Der „Bote" macht.ferner den beherzigenswer- then Einwurf, es könnte der Kirche

wir nicht zu beurtheilen, wenngleich wir auch nicht an die Hälfte dessen glauben wollen, was das manchmal trügerische Gerücht herumtrug. Ent setzlich empört sich der „Bote" über den Ausdruck: „Gehörnte Professoren," die für Dorfschulen nicht paffen. D.r „Beleuchter" kann nicht errathen, was damit bezeichnet werden wollte; und lag ihm die richtige Bedeutung doch so nahe! denn offenbar verstand der Verfasser des Theophraflus darunter nichts anderes, als „Halb wisser, denen der Dünkel, gleich Hörnern, über den Kopf

hinaus wächst. — Prachtexemplare dieser Species gehören nicht zu den naturhistorischen Seltenheiten. Es ist eine unschädliche Verstellung, wenn der „Bote" aus dem Umstands, daß der Verfasser des Theo- phrastus die Einführung der österreichischen Verfaffungsgeschichte in den Dorfschulen für überflüssig hielte, auf eine Abneigung desselben gegen das Verfassungsleben überhaupt zu schließen sich den Anschein gibt. Hieran glaubt der „Beleuchter" (das Leben und Wirken des Verfassers der Lehr

werden können. Nun verläßt der „Bote" das Gebiet der Schule und geht auf die Dr. Bieder- mann'sche Broschüre: „Zur Geschichte der Aufklärung in Tirol" über. Ec legt dem genannten Verfasser, indem er ihm bezeugt, einige Stellen aus „Kant" ganz richtig abgeschrieben zu haben, den Ehrennamen „ksrsxoolsus" bei. Wenn hiemit das Hervorragen dieses „Ueberaus Vortrefflichen" über die übrigen li beralen Doktoren, Professoren und gelehrten Häupter aller Arten und Grade bezeichnet werden will, ficht es uns nicht an, ihnl

diese seine relative Größe streitig zu machen. Arg täuscht sich der „Bote," wenn er meint, daß Dr. Biedermann's Schriftstück Aerger erregt habe. Wir wollen den „Boten" auf ganz audere sehr dick leibige Quellenwerke zur Geschichte der österreichischen Aufklärung, hinter denen das Bkdermann'sche Broschürchen wie rin fingerlanges Zwerglein unsichtbar wird, aufmerksam machen, z. B. auf das Buch: „Theologische Hofdienerschaft Josef II." und auf jenes: „My sterien der Aufklärung" von Dr. Sebastian Brunner. Da kaun

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 16.12.1867
Physical description: 6
Bote für Tirol und D«r Bot« für Tirol unr> Vorarlberg er'chcmr l>!qlich mir lcr Sonn- uno Ztiiraac. vrei« b^Ibiadri, z k. ^ ts.., „rrrrlsäbriq »- ^ kr. öiierr, Zgabrvn» Mit Poii bc,ozcn bei läqlilb-r Zu>'t»ruri^ unler Atreisesaldjäarig »! k. lr.. ->erlel- iädri^ > !l. <> kr. österr. W.;drunq. Init»ie aller Art «ertea ^urqeaommcn und mir ? kr. öst-rr. Wabruaq r»r > tie dreiü»Iliqe Veririeile orer deren R>IUIN 'ÜI einmalige, 1» kr. öiierr. Züskruaq 'ür dr->n'l>qe Emi'chjlrunq bereciiilcr

bei der LandesvertheidigungS-> Ober- bekiörde erheben oder im Wege der Bezirksämter und Magistrate um die Uebersendung ansuchen. Innsbruck, den 14. Dezember 1367. K. K. LandesvertheidigungS-Oberbehörde. Dcstcrrcich. -j- Innsbruck» 15. Dez. Erlauben Sie einem vieljährigen Leser des „Tiroler Voten' ein paar Be merkungen. Sie wissen eS selbst am besten, daß Ihr Blatt eS seit einiger Zeit. Vielen gar nicht mehr recht machen kann. Der „Tir. Bote', heißt es, schwimmt mit allen Wägern, fährt auf allen Wegen; „er nippt (schreibt

der bekannte schreibselige Korrespondent ,-vpm obern^Jnn' im Südtir. Volksbl.) bei jedem liberalen Büchlein, das in der Nähe fließt.' Diesem also ist der „Bote' zu liberal. In der „Presse' dagegen lasen wir jüngst eine Korrespondenz aus Meran, wo «ö hieß: „Der Tiroler Bote — das fromme Organ — ist der intime Freund aller Konservativen vom reinsten Wasser, nur ihnen öffnet er seine spalten, feine Berichte schillern immer in jener eigenthümlichen Färbung, die Alles verdächtigt und anfeindet

, was die Liberalen tkun; Ausfälle gegen sie sind ihm stets ein köstliches Naschwerk, im Grunde des Herzens denkt er trotz aller Scheingefechte wobl gerade so wie die kleri kalen Tiroler Stimmen.' Diesen nun ist der „Bote' wieder viel zu konservativ und ultramontan. — Ob auf gewisser Seite bei diesen Ausfällen gegen den „Boten', die besonders jetzt beim herannahenden Jahres wechsel sich verdoppeln, nur der Eifer für die „gute Sache' im Spiele ist, oder vielleicht auch ein wenig die Rücksicht auf das Geschäft resp

, die Gewinnung von Abonnenten, überlasse ich Andern zu beurtheilen. Ich möchte hier blos etwas über den Borwurf be merken, der von den Extremen sowohl im konserva tiven als auch im liberalen Lager dem „Tir. Boten- gemacht wird, nämlich er sei viel zu unentschieden, wolle nicht Farbe bekennen, bringe bald das, was vielleicht den Klerikalen gefällig ist, bald das, was die Liberalen erfreut. Als der „Bote' die Namen der Gemeinden verzeichnete, welche für das Konkordat sich ausfprachen, murrten darüber

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 02.12.1869
Physical description: 4
300 Säcke gleichen Inhalts lagern. DaS Pulver wurde sequestrirt, der Spediteur in Mytilene verhaftet. — Die Diplomaten drücken auf den Vizekönig von Egypten, um ihn nachgiebig zu stimmen, also für das ihm von der Pforte ‘ zukommende Ultimatum zu gewinnen. Gleichzeitig bieten in Kon stantinopel die Gesandten Alles auf, um den Sultan zu vermögen, das Ultimatum in milderem Tone abzufaffen. — Korrespondenzen» a Innsbruck, 1. Dez. (Die zweiseitige Selbst empfehlung des „Boten.") Der „Bote

! Der „Bote" scheint fast der Ansicht zu sein, daß die Gemeinde kanzle i ohne ihn zum mindesten nicht ganz geordnet sein könne. Nachdem er aber heute erzählt, daß er allen Gemeindevorstehungen die Aufwartung machen weroe, muß man annehmen, daß er bisher in mancher Gemeindekanzlei gef.hlt hat, daß sohin manche noch nicht ganz geordnet ist. Ob diese Bemerkung dazu angethan, dem „Bolen" die bisher ver schlossenen Thüren der Gemeindekanzleien, in welchen sich ihrer Stellung bewußte Gemeindevorstehungen

unser Blatt nicht halten zu dürfen, weil sie mit der Richtung desselben nicht einverstanden sem können; nun die sollen sich einmal durch ihr eigenes Lesen überzeugen, ob es wirklich so sei, und sind Gemeindevorstehungen mit dem wirklich nicht einverstanden, was der Tiroler Bote vertritt, so mögen sie sich nicht darauf abonniren? O nein, fehl geschossen! so mögen diese, schließt der „Bote" bei seiner eigenthümlichen Logik eingedenk des Sprichwortes: „Eines Mannes Wort rst kunes Mannes Wort

" sich entschließen, statt nur einseitige Parteiblätter allein zu lesen, auch eine gegentheilige Meinung zu hören." Aus dem geht klar und deutlich hervor, daß der „Bote" nicht nur als Amtsblatt im strengen Sinne des Wortes als welches er noch nie Angriffe er duldet hat, sondern auch wegen seines „nicht amtlichen Theiles" in keiner geordneten Gemeindekanzkei fehlen soll; ja in seiner Eigen schaft als offiziöses Blatt empfiehlt er sich viel „wärmer" als in der als Amtsblatt, denn als solches „soll" er blos

in keiner Gemeinde kanzlei fehlen, aber insoweit er ein „zweiseitiges" politisches Parteiblatt ist, spricht er den „irregeführten" Gemeindevorstchungen in einer Weise zu, daß er zur Annahme nöthigt, er wolle die „ein seitigen Parteiblätter" verdrängen und dafür sich aufdrängen! Und was ist das für eine Politik, der der „Bote" die Stange zu halten die Ehre hat und die er in allen Gemeindekanzleien des Landes vertreten möchte? Die Antwort auf diese Frage gibt der „Bote" in seinem eisten Artikel im „nicht amtlichen

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 01.12.1869
Physical description: 4
theidigen, freilich gar nicht mehr merkt, wie seine Vorliebe für den baierischen Fortschritt es schließlich in sehr enge Berührung mit der preußischen „Pick.lhaube" bringen könnte, unter der es sich, wie die Leute sagen, zwar nicht gut, aber dafür theuer leben läßt. Nun unter die „Pickelhaube" will der „Bote" bei seiner bewährten Freifinnigkeit nicht kommen, das ist klar; denn wie selig ein sol cher Zustand ist, hat er in den 50er Jahren schon erfahren und er soll sich damals wirklich nicht gar

so schlimm befunden haben, allein trotzdem will der „Bote" jetzt nicht mehr unter die „Pickelhaube," denn wir zählen anno 69 und im „Grundsatz fest, in der Taktik klug," war von jeher das Programm des osfiziellen Blattes und damit Punktum. Wenn aber der „Bote" nicht fort schrittlich, d. h. bettelpreußisch, sondern baierischpatriotisch gesinnt ist, so steht er darum noch lange nicht auf Seiten der ultramon tanen Baiern, denn, sagt er, zur baierischen Patriotenpartei zählen nicht blos Ultramontane

, sondern auch Männer, deren liberale und dem Ultramontanismus entgegengesetzte Gesinnung außer Frage steht und daß der „Bote" sich zu diesen Auch-Männern rechnet, sollte, meint er, das „Tagbl." wissen und wenn das nicht der Fall, so doch von nun an steif und fest glauben. Wir rathen dem kleinen Moniteur, der vom Herzen kommenden Versicherung des „Boten" unbedingt zu glauben, ihm den selbst gewählten Ehren platz ohne Widerspruch zu überlaffen und ihn auch nicht werter mehr „auszuzanken" und zwar schon deßwegen

wrcht, weil diese liberalen Patrioten ganz unschädliche Männlein find und zur Niederlage der Fortschrittspartei in Baiern gar nichts beigetragen haben im Verhältniß zu dem, was die ultramontanen Patrioten verbrochen haben. Indem also der „Bote" den Muth bekundet, sich höchst eigen den wenigen Nullen in Baiern zuzugesellen, illustrirt er übrigens bestens, wie ernst es ihm auch jetzt ist mit dem Motto: „Im Grundsatz fest, in der Taktik klug!" — Das „Tagbl." hat dem „Boten" außer der „Zweiseitigkeit

" unter Einem vorgeworfen, daß er gegen die tirolischen Ultramontanen seine Donnerkeile schleu dere und gelegentlich sogar in tirolisch ^m Ultramontanismus mache. Das war so gekommen. Der Amtliche hatte am 11. Noo. vom Lech eine Korrespondenz publizirt, die wir seiner Zeit unter der Rubrik „offiziöser Föderalismus" auf's Korn genommen. Darauf hin erhielt der „Bote" einen zweiten Bericht aus dem Lechthal, der seinen ersten zurechtstellte. Dieser berichtigende Artikel zog ihm den Vorwurf zu, daß er gelegentlich

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 15.07.1869
Physical description: 4
als unmittelbarer Thäter schuldig befunden und zum Kerker von 14 Tagen und Ersatz der Straskosteu verurtheilt. Die Weiterverbreitung des Hirtenbriefes wird verboten und deffen Vernichtung angeordnet. Innsbruck, 14. Juli. Enthüllungen. — Vor einigen Tagen machte sich der „Bote" wieder zum Kampfe gegen uns auf, um uns wegen der Bemerkungen bezüglich der Landesverlheidigungs-Ordnung „heimzu leuchten." Allein was er dießbezüglich vorbrachte, war insbesondere in Rücksicht darauf, daßes im Amtsblatt« stand

Frage der Landesver- theidigungs-Ordnung paßte, ist vernünftigen Leuten noch immer ein Räthsel; anders denkt freilich der Korrespondent des „Boten," dem es offenbar nur um dm Nachweis zu thun war, daß die N. T. St. „die Absichten der Negierung verdächtigen, anderen Zweck können ihre Bemerkungen (betreffeno die Landesvertheidigungs-Ordnung) nicht haben." — So fertigte uns der „Bote" am 8. d. ab. Allein anstatt die Landesangelegenheit todt zu schweigen, kamen wir am 9. ds. darauf nochmals zu sprechen

, trotzdem wir ihn einer Entgegnung absichtlich nicht gewürdigt hatten. In dieser Antwort des amtlichen Blattes ist von einer Denunciation nichts zu merken, in aller Demuth gesteht es, daß ihm die Regierungs vorlage an den Landtag, betreffend die Abänderung der Landesver- theidigungs-Ordnung, um sie mit dem Wehrgesetze in Einklang zu bringen, nicht bekannt ist; allein auffallend ist uns trotzdem, was uns der „Bote" zu bedenken gibt auf unsere Bemerkung: „Wir würden jedenfalls nicht von Beseitigung

eines Mangels sprechen, wenn allenfalls der bezügliche Paffus im §. 3 L. 33. 0. dahin abzuändern beantragt werden würde, daß die Landesvertheidiger ausgenommen im Falle, wo Tirol und Vorarlberg selbst bedroht sind, innerhalb der Grenzen der Monarchie Dienste zu leisten verpflichtet sind." Der „Bote" erinnert uns nämlich an den §. 3 des bereits gelten den Landwehrgesetzes. Nach diesem Gesetze soll die Landwehr nicht nur ohne Beschränkung in den beiden Ländergruppen verwendet

, auf den Reichskriegsminister zu vertrauen und als auch die „Sch. Ztg." das Wesen und den Charakter des Landesvertheidigungs-Jnstttutes zu kennen in der Lage ist. Allein der „Bote" hat uns mit seinen sachlichen Bemerkungen zur Ansicht genöthigt, daß unsere Ver muthungen bezüglich einer Abänderung des §. 3 der L. V. O. im Sinne des §. 3 des Landwehrgesetzes doch nicht grundlos waren. — Der „Bote" warf uns vor, daß wir die Enthüllungen preußischer Blätter nicht als grundlose tendenziöse Beschuldigungen bezeichnet hätten

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 15.12.1870
Physical description: 4
so nachsichtig und rück sichtsvoll sich benahm, zeugt dafür, daß man der Lage des hl. Va ters Rechnung trug und ihm keine Schuld beimaß. Weiter führt der „Bote" an, daß Pius IX. erklärt habe, ''„es seien zu Gunsten der Völker die väterlichen Sorgen vergessen worden, welche deren wahre Tugend hätten ausbilden sollen, ba hn nicht Alles? den Völkern allein zur Last zu legen sei." Daß das in gegenwärtiger Frage nichts beweist, ist selbstredend. Ebenso daß Piuö IX. nicht kann verantwortlich gemacht werden für dis

Handlungen des ihm abgetrotzten, größtemhüls aus Geheimbünd lern bestehenden Laien-Ministeriums, um so weniger, wenn er das gerade G-gentheil befiehlt, z. B. gerade hinsichtlich der Freischaaren. Endlich findet es der „Bote" für gut, auch die Allokulion v. 29. Ap il 1848 anzuführen, aber ohne die auf die Vergan genheit sich beziehende Vertheidigung im Munde Pius IX. mit einer Silbe zu erwähnen. Mit Nachdruck tritt er diesem (revolutionären) Getriebe entgegen, ec verweigert die Einsegnung

der Kreuzesfahnen, er erklärt, daß er seine Trup pen nur an die Grenze sende, um im Verbände mit Oesterreich seine Rechte und den Frieden zu wahren. In einer würdevollen Allokution erklärt er den versammelten Kardinälen, daß er keinen Krieg gegen Oesterreich wolle, daß er vor dem Gedanken zurück- bebe, als Oberhaupt der Kirche das Blut ihrer Söhne zu vergie ßen." So schreibst Du, ehrlicher „Bote", vom April 1848; und doch willst du in der Behauptung, „Pius IX. habe i. 1.1848 der Revolution gegen Oesterreich

dem aber wie ihm wolle, wenn Jemand jetzt noch behauptet, Pius IX. auf dem päpst lichen Stuhle sei einmal nicht das Oberhaupt der Kirche, sondern ein revolutionärcr Parteiführer gewesen, der ist ein nichtswürdiger Verläumder; und wenn er daneben erklärt, er wolle dem edlen und erhabenen Pius nicht im Geringsten zu nahe treten, so ist er über dies ein erbärmlicher Heuchler. Womit der „Bote" sonst noch in dieser Frage sein kostbares Papier verschwendet, ist einfach Larifari. Was beweist die Nichts würdigkeit

des treulosen Durando? Was das schändliche Gebühren der Freischärler? Was beweist es, wenn Pius IX. die Italiener zur Mäßigung ermahnt, oder wenn er Versöhnung und Friede zu stiften bemüht ist. Den Gipfel der lächerlichsten Arroganz aber ersteigt der „Bote,, wenn er dem hl. Vater vorschreiben will, in welchen Fällen uns gegen wen er die kirchlichen Censuren, Exkommunikation u. s. w. anwenden soll. Die Behauptung, daß Pius IX. die revolutionären Waffen gesegnet und baß er selbst „zum Schwerte gegriffen

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 14.10.1870
Physical description: 4
der Männer des rechten Centrums. * Innsbruck, 10. Okt. (Zur Beleuchtung der Rechts gele hrsamkeit des „Boten.") Der »Tiroler Bote" bringt in seiner Nr. 228 eine „Beleuchtung der zwischen dem f. b. Ordinariate und dem Innsbrucker Stadtmagistrate in Betreff der Prüfungen an der Volksschule in der Angerzell entstandenen Streit frage." Ohne die Glanzpunkte dieser „Beleuchtung" zu berühren, was ich einer andern Feder überlasse, glaube ich nur auf einen — Schattenfleck aufmerksam machen zu sollen

, der in des „Boten" licht voller Behauptung liegt. Dem „Boten" ist die g es etzliche Gil- l. tigkeit der Hasnerischen Schulverordnung vom 10. Okt. 1869 eine ausgemachte Sache für alle Zeiten, weit der oberste Ge- A richtshof sie als gesetzlich giltig anerkannt hatte. Der „Bote" _ schreibt nämlich diesbezüglich: „Die gesetzliche Giltigkeit der Has- un tierischen Verordnung vom 10. Okt. 1869 erleide seit der bekannten Entscheidung des obersten Gerichtshofes in Wien keinen Zweifel mehr. Diese bestreiten, hieße

die Giltigkeit des Staatsgrundgesetzes 15 über die richterliche Gewalt vom 21. Dezember 1867, welches in “ § 11 (sic) bestimmt, daß über die Giltigkeit von Verordnungen im n- gesetzlichen Jnstanzenzuge entschieden werde." So der „Bote." Zu- k- nächst muß es befremden, daß der in den StaatSgrunvgesetzen be wandert sein sollende „Bote" einen §11 deS Staatsgrundgesetzes über die richterliche Gewalt citirt, während dis vom „Boten" in Betracht gezogene gesetzliche Bestimmung im Artikel 7 des Gesetzes

vom 21. Dezember 1867 vorgedacht ist. Dieser Artikel lautet wört lich: „Tie Prüfung der Giltigkeit gehörig kundgemachter Gesetze „steht den Gerichten nicht zu. Dagegen haben die Gerichte über „die Giltigkeit von Verordnungen im gesetzlichen Jnstanzenzug zu „entscheiden." Daraus folgert nun der „Bote," daß, nachdem der oberste Gerichtshof in einem einzelnen Falle die Giltigkeit einer Verordnung anerkannt hat, dieselbe auch gesetzliche Giltigkeit er lange, d. h. zu einer allgemeinen verbindlichen unanfechtbaren

Norm werde. Mit Nichten Herr „Bote"! Würde man diese Behauptung gelten lassen, so würde den Gerüchten unter Umständen das Attri but gesetzgeberischer Gewalt zukommen, welche unbestritten und aus schließlich der Krone im Vereins mit den Landtagen, resp. mit dem Reichsrathe zusteht. Den Gerichten kommen die Verordnungen nie wie ein <16X15 ex machina vor, um über ihre Giltigkeit an und für sich für alle Fälle zu entscheiden; die Gerichte fällen vielmehr ihre Ent scheidungen, wie aus den verschiedenen

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 29.10.1868
Physical description: 4
in Begleitung mehrerer angesehener Polen von Prag nach Lemberg abgereist, um noch einmal den Versuch zu machen, zwischen den Böhmen und Polen eine Allianz zu Stande zu dringen. Die „Deb." warnt die Polen nach dem Schlage Smolkas. vor einer Allianz mit Politikern, in deren Reihen auch „der Vater de« Konkordates," Graf Leo Thun steht. So begründet die „Deb." ihre an die Polen gerichtete Warnung, während der „Bote" uns mit dm Hussiten und Moskau-Reisendcn zn schrecken und auf diese Weise in die Reihe

der Gegner der böhmischen Opposition zu sprengen versucht! — Dr. Smolka kündigte am 20. d. in der Versammlung de« Demokraten Verein- in Lemberg an, daß wegen deS vom Verein vorgeschlagenen politischen Programmes gegen den BereinS-AuSschuß eine Untersuchung wegen Störung der öffentlichen Ruhe bevorstehe. Der „Bote" antwortet heute auf die Bemerkungen, die wir ihm in Nr. 139 d. Bl. widmeten. Er gest ht, daß er unseren Artikel „das böhmische Volk ui«o die veriassungstrcuen Blätter" nicht verstanden

hat. Daraus folgt a) daß uns der „Bote" nie hätte angreifen und b) daß er es auch heute mit km Geständniß den erwähnten Artikel nicht zu verstehen, hätte bewenden lasten sollen, es wäre denn daß er sich seither eine richtige Auffassung des ihn so sehr beunruhigenden Artikels verschafft hätte. Doch über derlei Regeln ist der „Bote" erhaben; waS kümmerrs ihn, ob er das, was er bekämpft, auch versteht oder nicht. Drauf und dran! Heute findet er für gut, „uns Sypathim mit den Czechen" zum Vorwurfe

zu machen. Und wie haben wir im fraglichen Ar tikel Sympathien für die Czechen an oen Tag gelegt? Dadurch daß wir das Vorgehen der verfassungstreuen Blätter gegen das böh mische Volk verurtheilten. Nun finden wir begreiflich, daß der „Bote" mit dicscr Verur teilung nicht einve standen sein kann. Warum auch soll dem „Bothen" die Bezeichnung der Erklärung der böhmischen Abgeordneten als „Katzenmusik" nicht anständig und in der Ordnung erscheinen, nachdem er kein Wort auch nur einer lei sen Rüge hatte, als hiesige Blätter dem Tiroler

Landtag den Vor wurf machten, er habe nichts zu Stande gebracht, als „die Auf führung von ultramontanen Comödien." — Es wäre daher gewiß nur consequerit, wenn uns der „Bote" den Vorwurf machte, daß wir auch mit dem Tiroler Volke sympathisiren, weil wir den Tiroler Landtag und das mit demselben einverstandene Volk gegen so un anständige Vorwü fe in Schutz genommen haben. Vielleicht ist der „Bote" jetzt in der Lage wenigstens einen Grund „unserer Sym pathien für die Czechen" zu begreifen. — Der „Böthe

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 22.10.1869
Physical description: 4
. Innsbruck, 21. Oktober. Der „Bote" ärgert sich schon wieder, und zwar sind es heute die Anträge des Comüäs über Dietl's Antrag, die dem Amtsblatt nicht in den Sinn wollen. Das glauben wir ihm und zwar schon deßwegen, weil Dietl's Antrag im Lande freudigsten Anklang gefunden hat, so steif und fest, daß eS einer auSdrücktrchen Versicherung des nicht Einverstandenseins von Seite des „Boten" gar nicht mehr Roth gehabt hätte. DaS Comttö („Wohlfahrts ausschuß" wird es vom Tagblatt genannt) wird sich von wegen

der Ungnade zu trösten wissen, welche ihm der „Bote" notifizier und die Landtagsmajorität bez. der Landtag wird, soweit wir ihn kennen, darin den Grund nicht finoen, die Anträge seines Camus abzuweisen, um ja das Amtsblatt wieder zu besänftigen. Wenn der „Bote" von seinem Parteistandpunkte aus den Anträgen des Comites das „Approbatur“ versagen zu müssen findet, so möge er das immerhin thun, das hindert deßwegen noch nicht, daß die Vertreter des Volkes, die fort und fort in unmittelbarem Zusam menhange

mit demselben leben, doch eben nur daS beschließen, wovon sie die vollste Ueberzeugung haben, daß es daS ,.Approba- tur“ ihrer Wähler findet, wenn eS dasselbe nicht gar schon haue, wie das gerade beim Antrage Dietl's der Fall ist. — Aus allem dem folgt aber gar nichts anderes, als daß die Partei des „Boten" dem Landtage gegenüber ihre Position genommen hat. Nichsein aber das, die Zeit der „Sistirung" ausgenommen, seit 1861 bis heute stets der Fall gewesen ist, so wird uns der „Bote" glauben, wenn wir ihm sagen

. Es behaupt t, „die Landtagsmvjorilät möchte die Verfassung umstürzen", dieß „Umstürzen" bezeichnet es sogar als nothwendige Konsequenz der Perhorrescirung der Ver fassung seitens der Lanstagsmajocilät. — Dieser B hauptung gegen über müssen wir fragen: woher nimmt d r „Bote" das Recht, der Landragsmajoriiät den Vorwurf in's Gesicht zu schleudern, daß sie die Vnfassung umstürzen möchte? Der „Bote" in seiner wüthigen Velfuffungstceue übersi ht offenbar ga z und gar, daß die Verfassung

auch einen §. 19 enthält, und ist daher außer Stande einzusehen, daß das Comuö die Anträge stellte, weil eS in der Verfassungstreue nicht so wett geben wollte und konnte, daß dadurch seine Veif ssungsfreundlichkeit in ernstliche Gefahr geralhe. Wurde der „Bote" sich nicht über den L mdtag, und auch nicht über die Verfassung stellen, so hätte er seine Oppo sition gegen den Landtag ganz anders zur Geltung gebracht als er es heute gethan hat; er würde nicht behauptet haben, daß der Landtag, der vom Rechte

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 07.11.1863
Physical description: 4
rc. in ihren Nebelkappen dem Tiroler Landtag als die korrekte öffentliche Meinung gegenüberzustellen; und endlich 3. um unserm Volk zu zei gen, wie die modernen Freiheitsritter selbst die Waffen des Absolutismus nicht verschmähen, wenn es gilt, dem konser vativen Tirol die Waffe der Vertheidigung aus der Hand zu schlagen. Diese drei Punkte hoben wir aus seinen Ar tikeln heraus und ließen natürlich seine übrigen Bemerkungen als schon hundertmal gesagt und widerlegt unberührt am Wege liegen. Was thut nun der „Bote

"? Widerlegt er obige Behauptungen? Man höre: Wir haben ihm in einem eben so ruhigen als ernsten Aufsatz die schwere Behauptung entgegengehalten, daß er in seinem Artikel nicht bloß un historische, sondern freiheitsfeindliche Grundsätze ausgespro chen habe: wir sagten ihm, daß der „Bote", der doch mit uns im Jahre 1853 die Jubelglocke im Lande geläutet, ent weder damals oder am 29. Sept. politische Heuchelei be gangen! Denn galt der Jubel dem „System", so zeigt der Jubel für beide Extreme

ja nur von der Hohlheit des poli tischen Charakters; entweder 53 oder 63 das Jahr der Heuchelei! Was antwortet darauf der „Bote"? Nichts! er spielt den Gekränkten. Wir sagten ihm, es sei sreiheits- widrig, wenn man durch die Majestät des Thrones ein be stimmtes System zu decken suche; es sei inkonstitutionell, wenn man den Thronsaal des Kaisers plündere, um damit das Bureau des Ministers auszuschmücken; wir sagten, es sei ein gefährlich Wort; Ritter v. Schmerling habe dem Kaiser die Liebe seines Volke« zurückerobert

. Was antwortet der „Bote"? Nichts — doch nein! er sagt: wir schimpfen! Wir machten ihn aufmerksam, daß nach dem politischen ABC des „Boten" nicht bloß das Lob, sondern konsequent auch der Tadel des Systems den Kaiser treffe. Wir fragten, ob das Koncordat nicht auch zum „System" des Kaisers zähle? Wir fragten, ob demnach jene Sündfluth von Schmähungen, ob jener wilde Haß und Geifer über und gegen das Konkordat, gegen den der Jubel am 29. nur einem leisen Hauche zu vergleichen ist, ob er ebenfalls dem Kaiser

, als dem Träger des Systems, gegolten habe? Was antwortet der „Bote"? Nichts! er ordnete die Falten, um graziös zu schmollen und kündet höchstens das Schmählibell: „das Konkordat vor dem Reichsrath" empfehlend an, ver muthlich weil darin das „placetum" wieder als Grundpfei ler des freien Reichs zurückverlangt wird. Wir fragten, ob in unserer Frage nicht wirklich die Propaganda der politi schen Verschwörung und des vollendetsten Unglaubens, wie neuerlich Rouge mit dem Revolutionär Struve im Bunde bewiesen

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 15.02.1864
Physical description: 4
154 thaler Bote hat mit Neujahr seinen vierzehnten Geburtstag und seinen Eintritt in die Reihe der politischen Zeitungen im größten Zeitungsformat gefeiert. Dieser Bote wandte sich an die Seelsorger nnd Gemeindevorsteher Pufterthals mit der Bitte, zu seiner Verbreitung mitzuwirken; zugleich versprach er, sich von jeder Parteinahme fernzuhalten. Wenn auch dieses Versprechen von Seite eines politischen Blattes Vielen nicht recht glaublich vorkam und den Mangel an Ueberzeugungen und Grundsätzen

zu Gunsten der bedrängten Brüder im Norden." Auf diese enthusiastische Schilderung der goldenen Hoffnungen unseres unglücklichen Bruderftammes hoch im Norden fährt der Bote fort: „Nur der schlaue, ränkesüchtige englische Staatsminister Palmerston und sein Anhang, nur Preußen, sein rühmliches Ministerium Bismark an der Spitze, und — leider auch Oesterreich, dessen Politik als Großmacht sich allerdings vom diplomatischen Stand punkte aus (wie gnädig!!) sonderlich, wenn man seine miß liche Stellung Italien

, Frankreich und Rußland gegenüber in Erwägung zieht, vielleicht ganz wohl mag rechtfertigen lassen — verdüstern die goldenen Zukunftsträume des Volkes an der Eider, trüben den frohen Blick jedes redlichen (!!) Deutschpatrioten und lassen das Schlimmste befürchten." Solche Jeremiaden fingt uns unser großjähriger Bote vor. Was wären die Reden eines Grafen Rechberg, eines Frhrn. v. Biegeleben gegen diese erste politische Stylübung des Pusterthaler Boten! Was vermögen die genauesten Rechts deduktionen

- fassungSrechte von der dänischen Regierung lange find vor enthalten worden und bemitleideten sie, glaubten aber, daß Oesterreich und Preußen soeben ihre Armeen dahin geschickt hätten, um diese Rechte und Freiheiten wieder herzustellen. ') Natürlich Svbtl und sein Anhang obenan. Bemerk, des Einsend. Aus dieser Unwissenheit hat uns nun der parteilose Bote auf einmal geholfen. Etwas aber, was der Bote uns sagt, verstehen wir nicht recht, wie nämlich Oesterreich mit seiner Politik in den Herzogthümern

in seiner mißlichen Lage Ita lien, Frankreich und Rußland gegenüber sich rechtfertigen könne, und wie die Politik Oesterreichs, die zu einer so schreienden Ungerechtigkeit die Hand bietet, auch nur entschuldigt werden könne. Und das Räthsel der Zeit löst auch der große Pusterthaler Bote nicht; die so bösen, un gerechten Großmächte schicken ihre Armeen gegen die Dänen; die verachteten Oesterreicher und Preußen vergießen ihr Blut, erobern Schanze über Schanze, jagen die Dänen zurück, und dieß alles mitten

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 11.07.1868
Physical description: 8
.) Der ^Bote' nimmt es sehr ungnadig auf (Nr. 148. Von der Passer), Haß im Burggrafeuamte und Vinstgau mancher wackere Schütze sich abhalten lassen soll, daS dentsche Bundesschießen in Wien zu besuchen. Das Viener-Schießen bietet ja alles Mögliche. Ein guter Schütze kann sich eine schöne Bestgabe erobern, Anterhaltungs lustige können bei den schon angesagten zahlreichen Kränzchen eS mit den dortigen Tänzerinnen versuchen, Feinschmecker die berühmten „Hennlen' mit echten Wiener- Gipfeln verspeisen, Tiroler

-Musikanten, wenn sie in Nationaltracht als Tiroler — Böhmen vor dem Wiener-Publikum sich produciren, haben die seltene Gelegenheit, eine wohlfeile Lustfahrt zu machen , und Ändere, welche sich noch nicht für genug erleuchtet halten, wird eö nicht schwer sein, ein Stück moderner Wiener-Bildung mit nachHauS zunehmen. Nur blinde Leidenschaft kann es also sein, wenn mgn !ür das Wienerschießen nicht so begeistert ist, 'wie der Tiroler-Bote! Dessenungeachtet aber erlauben wir uns, an der Unfehlbarkeit deö

»Boten' auch in diesem Punkte zu zweifeln und er kann eS uns nicht verargen, da er eS in neuester Zeit, obgleich für ein specifisch katholisches Land schreibend, mit der Unfehlbarkeit der katholischen Kirche und scines Oberhauptes auch nicht gar genau nimmt. Erlaube nur gefälligst lieber Bote, jene, die das Schießen nicht besuchen,,zu klitschuldigen. Sie mögen folgende Gründe haben: Z. Jedermann, welcher sich noch an die Reden erinnert, welche auf den Bundesschießen Zu Frankfurt und Bremen gehalten

, g. Tiroler -Schützcn haben, wenn eS wahre Ehre galt, nämlich für Gott, Kaiser und Vaterland! noch immer ihre Ehre zu wahren gewußt, und werden sie zu wahren auch für die Zukunft ^Ijm, auch wenn sie nie ein Bundesschießen besucht haben. Oder will unS vielleicht der „Bote' den Beweis führen, daß bisher nur d>e Besucher der Bundesschießen die Tiroler-Schützenehre hochgehalten ^ben? 4. Mit dem Schießen überhaupt werden wir den Wienern Freude machen, sonst würden sie vor zwei Jahren, als wir ^lroler so lustig

hat FML. v. Melden, von dem auch der Bote weiß, daß kl». schlechter Patriot oder Dunkelmann war, die Stadt Wien gam «was anders, als „eine Musterschule der Sittlichkeit' genannt. Daß sich die sittlichen Verhältnisse seit dort nicht zum Besten gewendet haben, davon überzeugt unS die fortlaufende Lifte ber unehelichen Geburten, Raubanfälle, Selbstmorde und andere derlei schöne Ge schichten, wilche uns selbst die liberalen Zeitungen zu erzählen wissen. Nun halten sich nicht alle Tiroler

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 15.06.1870
Physical description: 4
hinter dem Zeilengittec gewisser Blätter ihren süßen Saug ertönen. Seit wann, Herr „Langrock", hat sich denn die neueste Neuigkeit begeben, daß der „Bote" und seine Schreiber die katho lische Wahrheit und alle „Freiheit" allein in Pacht haben und die „Tiroler Stimmen" für oie katholische Wahrheit keine Stimme mehr haben, sondern stumm sind? — Ich glaube nicht mehr und nichts anderes erwidern zu sollen, nachdem der „Langrock" im „Boten" in das Wesen der von ihm angeregten Frage, die Seminarien der Aufsicht

des Bischofes zu entziehen und sie der des Staates zu überantworten, nicht eingegangen ist. © Aus Unterinnthal, 14. Juni. (Zu den Wahlen.) Einen köstlichen Kunden hat der „Bote" in Rattenberg gefunden. Derselbe berichtet ihm nämlich, daß die unterinnthalischen Städte und Märkte jedenfalls nicht anders als liberal wählen und zwei felsohne ihren Herrn Otto Hußl beibehalten werden. Bedenklich macht den Schreiber im „Boten" die Haltung der Landgemeinden, doch hofft er, daß die Zillerthaler Gemeinden

ihren Landsmann Dr. Wildauer wählen werden und deßgleichen dürfte der größere Theil der Landgemeinden im Kufsteiner Bezirk für Wildauer ein stehen. Zu diesen schüchternen Hoffnungen kommt noch, daß der Schreiber im „Boten" auch im Bezirke Rattenberg der Wild schönauer, Angerberger, Kundler und Münsterer nicht recht sicher sein kann; doch hofft er, daß wenigstens die Männer von Angerberg und Wildschönau sich nicht als Schildknappen der Kleri kalen hergeben werden. — Zu bemerken ist, daß der nämliche „Bote

der Rattenberger „Boten"-Korrespondent doch nicht ganz un recht, wenn er nur hofft, daß Dr. Wildauer wieder gewählt werden dürfte, oder hat er Grund zu Bedenken über die Haltung der Landgemeinden? Oder warum soll Herr Dr. Wildauer den Herrn Hußl verdrängen, glaubt man etwa diesen als Vertreter der Han delskammer, die als Zuflucht großer Unersetzlicher zu gelten scheint-, in den Landtag zu brmgen? — Zum Schluß berichtet der „Bote", daß in den Landgemeinden Hall die Wahl des Dr. Julius v. Riccabona gesichert fei

, weniger sicher sei die des Dr. Albert Jäger. — Hast etwas jgehört „Bote", aber falsch verstanden. Dr. Albert Jager hat seines Alters wegen bisher entschieden eine Wiederwahl abgelehnt; ob ihn eine großartige Petition der Vor steher des Wahlbezirkes, die an ihn gerichtet wird, nicht dennoch von seinem gefaßten Beschlusse zur Freude aller Gesinnungsgenossen abbringen wird — wird die nächste Zeit lehren. Wir wünschen vom Herzen, daß den Vorstehern der Wunsch erfüllt werde. -j- Vom Eisack, 13. Juni

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 11.11.1868
Physical description: 4
, daß das Mi nisterium die Kabinetsfrage nicht umsonst gestellt und die Majo rität eben das beschließt, was die sonst so gefürchteten Verkünder der „öffentlichen Meinung" — die verfassungstreuen Organe mit einer Entschiedenheit, die uns nicht gestattet ist, bekämpft haben! — Der heutige „Bote" gibt sich zwar den Schein über das Resultat der Wehrgesetz Debatte noch im Zweifel zu sein; allein was er zur Begründung seines Zweifels anführt, ist so schal, daß man sofort er kennt, daß ihm selbst mit dem Zweifel ganz

und gar nicht Ernst ist. Der „Bote" zweifelt nur, um seiner leidenschaftlichen Erregt heit gegen Prof. Greuter neuerdings Luft zu machen. Die „takt losen Worte" des Abg. Greuter am 6. ds haben, so sagt der „Bote," bewirkt, daß die in der Wehrfrage Tirol und Vorarlberg günstige Stimmung im Abgeordnetenhause wieder zu Ungunsten der beiden Länder umschlug. — Diese Worte des „Boten" enthalten für's Erste eine sehr starke Denuntiation des Abg. Greuter, eine Denuntialion, die, wäre sie auch gegründet

, geeignet wäre, das Ansehen und die Stellung GreuterS im Lande zu ruiniren. Allein wäre das, was der „Bote" behauptet, wahr, so kann man sicher sein, daß Greuter, der sein Vaterland so sehr liebt, sofort sein Mandat zurückgelegt haben würde, ohne erst die Mahnung des „Boten" abzuwarten. Run ist aber Prof. Greuter noch immer Abgeordneter, und weil daS der Fall ist, darum ist die Behauptung des „Boten" unwahr und kann Greuter sein Ansehen trotz der starken Denuntiation deS „Boten" nicht verlieren. Mil

dieser Denuntiation GreuterS nicht zufrieden, läßt der „Bote" die Mög lichkeit zu, daß daS Abgeordnetenhaus wegen einiger „taktloser Worte" eines Abgeordneten von Tirol das Recht zweier Länder nicht anerkennt, daß es die „bewährte Ausnahmsstellung Tirols und Vorarlbergs" nicht respektirt, weßhalb der „Bote" sich ver anlaßt fühlt, für das Land beim „Reichs "rath Fürbitte einzulegen und die Erwartung auszusprechen, das Abgeordnetenhaus werde die Objektivität wahren. Das Alles muß der „Bote" auSsprecheu

, um seinen Angriff gegen Greuter möglichst wuchtig und die Wirkung desselben recht groß zu machen, und um seine Tirol „freundliche Gesinnung" auf den Markt zu dringen. Allein so ungeschickt, gelinde ge sagt, es vom „Boten" von jeher gewesen und insbesondere in dresem Falle ist, die Stellung und das Ansehen GreuterS in der Eigenschaft als Volksvertreter anzugreifen, so ungeschickt ist es, Abgeordneten zuzutrauen, waS der „Bote" ihnen zutraut, daß sie wegen ein Paar „taktloser Worte" eines Abgeordneten

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Innzeitung
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Page 2 of 6
Date: 23.06.1862
Physical description: 6
nung von amtlicher Seite zu Theil ward, kann nach sei nem Tode leicht die Ehrenrettung durch ein amtliches Blatt entbehren. Er würde kaum sehr entzückt sein über die rasch aufgeschossene, prahlerische Freisinnigkeit des amtli chen Organs. Ein sonderbarer Liberalismus, der sich darin zeigt, daß er den Vorkämpfern der liberalen Partei mit dem Dresch flegel zu Leibe geht. Der „Bote' ist Exoffo liberal, weil wir uns einmal eines liberalen Ministeriums erfreuen; allein der Servilismus steckt so tief

in seiner Natur, daß er von Zeit zu Zeit als Aussatz in Gestalt eines Schmäh- artikels gegen Liberale auf die neuangeschaffte „liberale' Haut hervortritt. Was bezweckte der „Bote' mit seinem Ausfall gegen den Bürgermeister Streiter? Einmal wollte er sich nach oben bei den allfälligen Feinden Streiters em pfehlen; dann trachtete er durch seine Liberalenfresserei die durch gewisse Aufsätze verscherzte Gunst der Klerikalen zu rückzuerobern. Diese beiden Vortheile und noch obendrein der Glanz eines wohlfeilen

, gefahrlosen Heldenthums schie nen ihm ein Preis, um den man schon eine Perfidie be gehen konnte. Zwar sagt die „Erwiderung': „daß der Publizist im Boten — weder den ämtlichen Charakter des Bürgermeisters Herrn Dr. Streiter, noch seine politische Gesinnung im Allgemeinen im Auge hatte, als er dem Verfasser dieser Studien zu Leibe gieng, das können wir Sie versichern.' — Was der Publizist im Auge hatte, kümmert uns sehr wenig; wir halten uns an das was er geschrieben und der amtliche Bote schwarz auf weiß

gebracht hat. Der Bote komme uns nicht mit der Einwendung, er habe nur die „Studien' Streiters kritisiren wollen. Ist das eine Kritik, wenn man and einem Buche von 272 Seiten zwei tadelnswerthe Stellen herausreißt und mit diesem das ganze Werk verdammt? Gibt es nicht auch gute Stellen üt dem Buche, warum schwieg der „Bote' von diesen? Dies dünkt uns um so auffallender, weil wir ihn litera- rarksche Erzeugnisse eines „uneigennützigen' Mitarbeiters, die weit mißlungener waren als Streiters Buch

, mit über- ' schwenglichem Lobe preisen hörten. Was wir von der prahlerischen Ritterschaft des „Bo ten' für einen „edlen Verstorbenen' denken, haben wir schon oben berührt; hier fügen wir noch einen Rath hinzu. Wenn der Bote eine so unbändige Lust hat, als Paladin zu glänzen, so ziehe er sein Schwert auch für „Lebendige', die man ungerecht verunglimpft. Als im ver flossenen Jahre Dr. Pfretschner, M. Meyer und andere treffliche Männer von gewissen Blättern mit Koth bewor- fen wurden, wo blieb da „Tells Geschoß?' Der Löwe

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 23.11.1869
Physical description: 4
." ( X Am 20. November. Der „Bote" hat mit Nr. 259 ds. Js. den Korrespondenten des „Vaterland" „aus den Tiroler 1 B-rgn" aufgerufen, und dieser, obgleich er den Ruf erst nachträg- * lich vernommen, beeilt sich gehorsamst dem ! Heuren Haupte mit den ; Sub-rhaaren zur Rede und Antwort sich zu stellen. Der erste Vor- z wurf, welchen der „Bote" Eingangs seiner Klage erhebt, betrifft i zwar zunächst nicht du Korrespondenten „aus den Tiroler Bergen" 1 sondern das „Vaterland"; aber es wird doch auch dem Korrespon- , deuten

die Frage erlaubt sein, wo der „Bote" seine Logik stubirt j habe, oder ob es im altersschwachen Gehirne rapple, da er das 1 „Vaterland" als „das Organ jener hochfeudalen Adelsclique" ver- f dächtigt, „welche die Versaffung in Oesterreich besonders darum y stürzen will, weil sie auch den Bürgern und Bauern staat- \ liche Rechte gewährt," und doch der Artikel im „Vaterland" nur für das Recht einer Versaffung einsteht, welche nicht blos jetzt, jj sondern schon seit Jahrhunderten die gleiche Berechtigung

den Bürgern und Bauern wie den andern Ständen zuer- 9 sentit. Wie es aber der „Bote" und die Partei, welche er ver- l tritt und von der er getragen wird, mit der staatlichen Berechtigung 1 des Volkes meint, das beweist zur Genüge das jetzt herrschende g Prohibitivsystem, welches den Willen und die Stimme des Volkes » nicht einmal zum Ausdrucke gelangen läßt. Wahrlich daS Geschlecht i der Land- und Gaugrafen ist noch nicht ausgestorben; man braucht * es nicht erst wieder wach zu rufen, eS blüht noch fort

und fort, 3 und zwar nicht nur in Böhmen, wie der „Bote" m.int, sondern 5 auch anderwärts, freilich in moderr.isirter Fatzvn. Nach der kurzen s Einleitung kommt der „Bote" gegen den b Korrespondenten des 5 Vaterland herangezogen. Aber anstatt auch nur eine von den * vielen in der Konespondenz angeführten Thatsachen in Abrede zu stellen oder zu entkräften, ja ohne auch nur in eine sachliche Eröc- “ terung der Korrespondenz sich einzulaffen, ergeht er sich in einer — phantastischen und schreckensvollen

Diatrice gegen die „Nationali- lätenHetze" in Oesterreich, in gescvwung nen Redensarten über Allerlei und in schlecht gewählter Vereähtigung. Herr „Bote!" sagen Sie mir, was hat denn der Korrespondent „aus de» Tiroler Bergen" m>t der Nationalitätenhetze in Oesterreich zu schaffen? Dieser bat sib ja eben gegen den Nalior-alnäisschwind-l verwahrt. Und wenn er für das Recht oder für die staatsrechtliche und ge schichtliche Individualität der Königreiche und Länder eirgestanden

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 25.02.1871
Physical description: 8
. Also aufgepaßt! Von der obern Etsch, 18. Februar. LiebeS Volksblatt! Es scheint. Dir eine wichtige Neuigkeit ganz entgangen zu sein, daß Dein alter Amtsbruder „Tiroler Bote' wirklich Jesuit geworden ist, und zwar einer der gefürchtetsten, nämlich von denen, welche alS Missionäre „Bußpredigten' halten. Seit 2—3 Dezennien hat er zwar oft schon Farbe und Kleid gewechselt, besonders seitdem eS ihm in der Livree des Fürsten Metternich zu enge wurde, aber Jesuit, daS hätte doch Niemand gedacht! Etwas Unterschied

zwischen den ge wöhnlichen Bußpredigern und dem »alten Boten' ist dennoch. Denn die ordentlichen Missionäre wählen sich zum Felde ihrer Wirksamkeit' die ganze Welt, der „Bote' aher hat eS besonders auf die Bekehrung des Burggrafenamtes von Meran abgesehen. Die Jesuiten suchen die armen Sünder mit der göttlichen Gerechtigkeit auszusöhnen, der „Bote' brandmarkt sie vor der öffentlichen Meinung, diesem ^Hauche GotteS' und befingerzeigt sie der menschlichen Gerechtigkeit, wenn sie etwa heute noch verbundene Augen

haben sollte, wie die alten Griechen und Römer glaubten. Wen gewöhnlichen Missionären beichten die Sünder frei willig, um sich von ihrem Sündenschmutz zu reinigen> der „Bote' betet für seine Schutzbefohlenen selbst die „offene Schuld', um' sie mitGassenkoth oder wenigstens Tintenklex zu besudeln u. s w. Welches sind denn die Glücklichen, welchen der fromme „Bote' besonders sxine Anfmerksamkeit schenkt? Vor Allen die „Schwarzen', welche an die Unfehlbarkeit des Papstes, aber nicht an die des „Boten' glauben

, welche so blind sind, das Licht der neuen Aufklärung und Freiheit, wie sie die „N. fr. Pr.' und der „Bote' sammt Kompagnie ver künden, doch nicht sehen, welche so verstockt sind, die Aufhebung des Concordates für einen Vertragsbruch zu halten, und den Hasner'schen Schulerlaß nicht als Salomonische Weisheit anstaunen, und den Kate chismus nicht nach Herrn v. Beust vortragen wollen. Dann sind eS die „Junker', welche gehörig aus's Korn genommen werden, wenn' sie das Unglück haben, nicht orientalischen Geblütes

zu sein, vor Schmer ling, Giskra und Beust nicht auf dem Bauche lagen, oder gar des Verbrechens schuldig sind, trotz ihrer ultramcntanen Gesinnung beim Volke was zu gelten. Auch die Bauern werden nicht vergessen, be sonders wenn sie als Vorsteher, Gemeinderäche, Schulaufseher nicht nach der Pfeife tanzen, welche der „Bote' bläst. Und wenn er dann irgend einen Schulmann entdeckt, welcher lange .nicht so gelehrt ist, wie die durch ihre wissenschaftlichen Leistungen wellberühmten Mit arbeiter^seines Blattes herab

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 02.06.1869
Physical description: 4
. Korrespondenzen. a Innsbruck, 1. Mai. (Auf Fragen), die ein Korre spondent aus Vinischgau in der Nr. vom 29. Mai dieses Blattes an den „Boten" zu richten sich bemüßigt fand, hat dieser schon heute geantwortet. Bei dieser Gelegenheit versicherte er uns seiner Kol legialität, was ihn ab r nicht genirte uns einen Fußtritt zu ver setzen. Hören wir zuerst, wie der „Bote" die an ihn gerichteten Fragen beantwortet. Was geht's die „N. T. St." an, daß der „Bote" den Bericht des Herrn Dr. Tin zl nicht aufgenommen

, als nach der eigenen wörtlichen Erklärung des Herrn Dr. Tinzl (der den k. k. Commiffär der Versammlung als solchen vor zustellen überhaupt nicht der Mühe werth hielt) er, der Herr Präsident, bet der persönlichen Jnsultiruna des als Repräsen tanten der Regierung anwesenden k. k. Commissärs gar nicht anwesend war und also wohl kein Augenzeuge des Factums sein konnte." — Der „Bote" versichert uns im Weitere» ein gutes halbes Dutzend andere als die von ihm veröffentlichten Korrespon denzen über den Vorgang

in Schlanders erhalten zu haben; allein die Redaktion legte dieselben bei Seite, weil sie ohne Neues zu bringen, „lediglich das bereits Mitgetheilte bestätigten." Der „Bote" erklärt endlich überhaupt keinen Bericht mehr aufzunehmen, sondern das Resultat der Erhebungen abzuwarten, dann aber werde er an uns Fragen richten, „auf deren offene und unumwuudene Beant wortung er seinerseits ebenfalls sehr begierig sein wird." In dieser Weise fertigt der „Bote" unseren Korrespondenten aus Vinlschgau

ab. — Nun den Fußtritt anlangend, mit dem wir beehrt werden, ein Wort. Der „Bote" meint, wir hätten kein Recht ihm wegen der Beiseitelegung des Berichtes des Herrn Dr. Tinzl einen Vor wurf zu machen, nachdem die Loyalität der „N. T. St." in Be treff der bereitwilligen und treuen Produziruug der ihnen von ihren politischen Gegnern zukommenden Berichte und Mittheilungen be reits durch publizistische Organe des Auslandes (steh' Köln. Blätter) gerühmt ist..— Der „Bote" spielt

, so auch schließlich vor allen Insulten zu schützen, riech ich ihm, nicht durch die noch vom Volke besetzte Straße, sondern durch ein Seitengäßchen rach Hause zu gehen, was er auch dankend annahm und befolgte. Ohne irgend eine Bemerkung beizufügen, bezeuge ich hiemit öffentlich, daß dieses der wahre, faktische Vorgang gewesen sei. — Josef Bliem, Pfarrer. — (Der „Bote" bringt diese Kor respondenz unter der Aufschrift „Berichtigung" und fügt als Re- daktionsbemerkung bei: „Wir erwarten auf obige Berichtig

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 21.10.1869
Physical description: 4
nun zur Vertheidigung der Anträge der Berichterstatter Msg. Greuter das Wort. (Fortsetzung folgt.) Innsbruck, 20. Oktober. r;w ;' Der „Bote" ärgert sich umsonst. — DaS „Ende der Zeiten" ist nahe; schon ist eS so weit gekommen, daß der amtlich« „Bote" mit der „Presse' raufen muß. Fürwahr es lösen sich alle Bande — frommer Scheu! Wir von der Opposition wissen unter solchen Umständen nicht mehr, wer Koch und wer Kellner im Hause ist und nachdem uns selbstverständlich gerade die schätzenswerthe Gabe ganz abgeht

, welche nothwendig ist, um mit Bestimmtheit sagen zu können, welches Blatt — ob der „Bote" oder die „Preffe" näher dem Jnspirationsrohre steht, so ist für uns der Fall, um dessen Lösung es sich handelt, heute schwer lösbar. Der Fall ist folgender: Der „Preffe" schrieb man neulich von hier, der Herr Statthaltereirath v. Ehrhart habe in einer Sitzung des Schulcomitö erklärt, er sei nicht im Prinzipe dagegen, daß den Bischöfen da- Recht der Censur der Schulbücher und der Ueberwachung de- mo ralischen Wandels

nicht auf dem Punkte, unser „Vergnügen" aus der „Preffe" oder aus dem „Boten" zu holen und zum Beweis daß dem wirklich so ist, erklären wir dem Jemand im heutigen „Boten", daß er, so viel an uns liegt, schon jetzt völlig beruhigt sein kann, denn wir machen ihm die Conzesston, seinen Worten schon heute vollen Glauben zu schenken, wenngleich wir dar in Aussicht gestellte Dementi in der „Presse" noch nicht gelesen haben. — Nachdem wir aber dieses Zugeständniß machen, muß uns der „Bote" erlauben anzunehmen

, daß nicht blos der Verfasser seines Artikels, sondern auch der Herr Statthaltereirath in der Nachricht der „Preffe" eine „Verdächtigung" seiner Person und „eine Fortsetzung jener perfiden Angriffe findet, denen der Herr Statthaltereirath seit längerer Zeit ausgesetzt ist." Es ist nicht unsere Sache, uns mit dem Correspondenten der „Preffe" zu schla gen, uns genügt zur Kenntniß zu nehmen, daß der „Bote" Ein gangs erwähnte Nachricht als Verdächtigung des Herrn Statthalterei- rathes v. Ehrhart bezeichnet

. — Der „Bote" sucht unter Einem Pcoselyten für die SchulaufsichtSvorlage zu machen. Vemünftige Leute gehen ihm selbstverständlich nicht auf den Leim, oder bleiben doch nicht hängen, dazu ist der Leim zu wässerig. Da meint daS Amtsblatt noch im Jahre 69, eS sei eine vernünftige Verständigung möglich, weil das SchulaufstchtSgefitz (soll wohl heißen: Vorlage) den drei Landesbischöfe« zugesteht, drei geistliche Vertreter im LandeSschulrathe zu haben. Allein, gehen wir selbst vom Prin zipe ab, daS die kathol

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 27.12.1870
Physical description: 4
wurde in der letzten Gemeinderathssitzung Dr. Würzsr mit 20 gegen 7 Stimmen zum Bürgermeister gewählt. * (Zur Bewegung in Südtirol.) Der Protest gegen die Beraubung Roms, der dem Fürstbischof von Trient aus seiner Diözese dieser Tage überreicht wurde, trägt 91.520 Unterschriften. * (Der „Bote") reflektirt in seiner letzten Mittwoch-Num mer auf den Artikel der „Summen," der den Titel führt: „Pius IX. vor dem Richterstuhl des „T. B." Ec gesteht, daß die Expektora tion seiner „Katholiken" vom obern Inn

— wenigstens der Haupt sache nach — unwahr sei. Bravo I Das wollten wir eben. Man weiß nun wenigstens, daß etwas ganz gut erlogen sein kann, auch wenn es der „Bote" geschichtliche Wahrheit nennt. Im Uebrigen hält der „Bote" seine Behauptung aufrecht, daß der hl. Vater bis Mitte des Jahres 1848 der Revolution wirksamen Widerstano entgegenzusetzen ermangelt, und dadurch der Umsturz- partei einen mächtigen Hebel in die Hände gespielt habe. Die herrlichen Allokutionen des großen Papstes gelten

, daß Vieles geschieht und Vieles ihm abgedrungen wird, was er nicht zu verhindern im Stande ist, worüber aber sein Herz blutet?" Was macht aus diesen Worten der „Bote"? Er legt dem edlen Prinzen unter Anführungszeichen die Behauptung in den Mund, daß von Seite „der päpstlichen Regierung Vieles geschieht rc." Ans diese rein willkürliche Interpellation baut nun der „Bote" sein weiteres Raisonnement, daß die Worte des unvergeßlichen Erzherzogs eine Bekräftigung seiner Behauptun gen enthailen. Der „Bote

Verhängung der außerordentlichsten und furchtbarsten Kirchenstrafe, in Anwendung der vollen Binde- und Lösegewatt, die Kirche vom hl. Geiste geleitet wird. Nun haben wir es aber nicht bis zur — „Bescheidenheit" des „Boten" ge bracht, den höchsten, obersten Leiter der Kirche zur Rechenschaft zu ziehen. Auf das Uebnge, was der „Bote" noch schwätzt, antworte - ich nicht mehr, denn aufgewärmter Kohl, hohle Phrasen und die überaus kühlen persönlichen Anspielungen verdienen keine Antwort. * (Josef Freiherr

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