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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 20.08.1910
Physical description: 18
ist von den Geschwistern Elisabeth und Magdalena Walch gestiftet. Im linken Seitenschiff der Kirche finden wir der Seitentür gegenüber die Darstellung des Vesperbildes, Maria mit dem Leichnam Jesu im Schoß, ein Bild voll rührender Andacht. Im heiligen tiefen Mutterschmerz neigt Maria ihr edles kümmerliches Antlitz dem Leichname ihres Sohnes zu und drückt ihn voll Innigkeit an ihre Mutter brust. Ueber dieser Schmerzensgruppe beugt sich mitleidig und helfend der Liebesjünger im dunkelrot leuchtenden Gewände, heilige

. Das anschließende Bild stellt Maria Heimsuchung dar. Mit dem Wanderstab in den Händen ist die junge Gottesmutter über die im Hintergründe auf ragenden Berge Judas gewandert und steht nun vor dem Hause ihrer Base Elisabeth, die ihr mit inniger Freude und Ehrfurcht im Angesicht ent gegen geht. Unter der Schwelle des Hauses steht die ehrwürdige Gestalt des Zacharias. Einfach ist die Szene und doch so weihevoll. Leider hat dies schöne Bild noch keinen Stifter gefunden. Das dem Chor nächst stehende Bild des linken

, das die Jungfrauenweihe der himmlischen Schutzpatronin darstellt. Die sechs Fenster des Chores sind im allgemeinen noch vornehmer, prunkender, farben satter gehalten. Sie beginnen, allerdings nicht in genauer chronologischer Reihenfolge. Das erste Chorfenster an der rechten Seite stellt die Verkündigung dar, im Bild ganz mittel alterlichen Charakters, an Schongauer sich stark an lehnend. Die selige Jungfrau kniet in Andacht versunken da und wendet demütig ihr Haupt dem Himmelsboten zu. In der Höhe halten zwei Englein

den Baldachin auseinander, der das stille Gemach der Jungfrau sonst den Blicken verhüllt. Der grüßende Engel mit dem Zepter ist eine wahre Prachtgestalt. In mächtigen Lichtfluten schwebt der heilige Geist, vom Vater in den Höhen aus gehend, hernieder, um das heilige Geheimnis der Menschwerdung an der demütigen Magd des Herrn zu wirken. Unten trägt das Bild das Wappen und den Namen des Stifters Dr. Friedrich Vögele. Das zweite Chorfenster zeigt uns die Geburt der seligsten Jungfrau. In einem reich

des Apostel Johannes auf Pathmos in mächtig ergreifender Auffassung und leuchtenden Farben vor Augen. Ein Engel mit einer Lilie schwebt hernieder und weist den Propheten des neuen Bundes hin auf das Bild das in den Höhen erscheint. Johannes sitzt sinnend in farbenprächtigster Gewandung mit Buch und Feder da und wendet sein Haupt aufwärts, der von der Sonne umflossenen himmlischen Frau zu. Zu seinen Füßen ruht sein Evangelium und sein Evangelistensymbol, der Adler. Wie mild strahlt aus den Höhen

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Tiroler Post
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Page 1 of 8
Date: 11.09.1901
Physical description: 8
vertreten. Historien maler Franz Fuchs in Hall stellt ein Bild „Maria mit dem Skapulier" zur Schau, welches alle Anerkennung verdient. Maler Mathias Schiestl in München fesselt durch seine Bilder: 'ck. Wolfgang, hl. Christof und hl. Georg, wie aber besonders durch sein vielsagendes Bild „Todtentanz", die Augen der Beschauer, ebenso der Historienmaler Rudolph Schiestl in Innsbruck durch sein Bild „heil. Antonius, der Einsiedler". Die Kreuzigungsgruppe vom Bildhauer Josef Schic der in St. Ulrich in Gröden

, über die Genossenschaftsinstructoren und die Genossenschaftsverbände bereichert werden, wobei zugleich einige Aenderungen an den be stehenden Vorschriften über die Genosfenschafts- und Gehilfenversammlungen in Aussicht ge nommen sind. Auch einzelne Bestimmungen, betreffend Uebertretungen und Strafen wurden im Sinne einer Verschärfung der letzteren unter wirkt auch Heinrich U e b e r b a ch e r's Bild : „Mariahilf". Hier begegnen wir auch wieder einem Werke der bereits bekannten Meraner Bildhauerin Frl. Antonie Steiner. Dasselbe stellt in der dieser Künstlerin eigenen

rühmend hervorgehobenen Datailausführung die hl. Magdalena dar. Frau C. D e i n i n g e r (Innsbruck) ist durch ein zartes Bild: „Waldesruhe" vertreten. Das Bild wirkt sehr ansprechend und wir verzeihen der Künstlerin dabei die „Strahlen" des Mondes, das Einzige, was uns an diesem Bilde unnatürlich scheint. Im Uebrigen ist die Ausführung gewiss aner- kennenswerth. Das Gemälde: „Madonna, das Jesukind anbetend", von Franz Fuchs, Historienmaler in Hall, ist würdig in der Komposition und gewissenhaft

in der Ausführung. Ein mit selten künstlerischer Genauigkeit aus geführtes Bild ist: „Christus am Kreuze mit der hl. Maria, der hl. Magdalena und dem hl. Johannes" von Hans Rabensteiner in Klausen. Im letzten Raume finden wir die älteren Tirolea Meister in ihren Werken, so den ver storbenen Historienmaler Georg M a d e r, ver treten in feinen schönen Gemälden: „Bilder aus dem Leben des hl. Nikolaus"; Franz Hell weg e r in vier Gemälden. Ferner die in: Ent würfe schönen Oelfarbenfkizzen von August

von solchen, der Allgemeinheit die nenden Bestrebungen nichts wissen wollen, sollte der Zwang sie zu einheitlichen Genossenschaften Wörndle für die Mosaikbilder auf dem Fried hofe in Innsbruck. Vom Historienmaler Gebhart F l a tz in Bregenz erfreut unser Auge das gewiss anziehende Bild: „Madonna, das Jesukind anbetend", Grau in Grau gemalt. Daneben fällt das große Kruzifix von Josef M o r o d e r, akad. Bildhauer und Kunstmaler in St. Ulrich in Gröden, in die Augen, welches gewiss noch besser wirken würde, wenn das Lenden

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 21.12.1942
Physical description: 4
, ^ • !' ( I ~ J das Ofenloch gibt nirhts heraus 1 Wann wird verdunkelt? Am 21. Dezember von 17.56 bis 22. Dezember 6.59 Uhr. Am 22. Dezember von 17.57 bis 23. Dezember 6.59 Uhr. Es war einma l ein Me rsmann... Ein heiterer Künstlerroman von tflse Jung-LinJemann Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück (Bez. Dresden) 55] Der Name Cajetan stand im Aufgang. Man konnte da mit rechnen, daß ein Bild von seiner Hand in ein paar Jahren um das zwei- oder dreifache seines Wertes steigen würde. Gräfe

und war richtig beraten worden. „Mister Cajetan hat genialen eine sehr gute Bild von eine Schwarzwaldschäfer. Diese Bild will ich kaufen." Gräfe hob bedauernd die Schulter. „Leider ist es unver käuflich, mein Herr." „Ich biete sechzehnhundert Mark für es." Mister John glaubte, daß kein Sterblicher einem solchen Angebot widerstehen könnte, aber der Kunsthändler lächelte nur. Jetzt erinnerte sich Grase, daß Cajetan ihm von dem sonderbaren Amerikaner erzählt hatte, der ihm unterwegs überallhin nachgefolgt wäre

und ihm für seinen „Schäfer" achthundert Mark geboten hätte. Nun war Mister John aus freien Stücken schon auf das Doppelte hinaufgeklettert, und um ihn zufriedenzustellen, er klärte sich Gräfe bereit, mit Cajetan zu sprechen. „Ich werde sprechen 'selbst mit Mister Cajetan, wo wohnt er?" Der Kunsthändler nannte Straße und Hausnummer. Der Amerikaner dankte, und nachdem er sich noch ein paar Bilder von Cajetans Hand angesehen hatte, deutete er auf den Hiernibauern. „Sehr gut ... was soll kosten diese Bild?" „Vierhundert

Mark!" sagte Gräfe. Mister John zuckte nicht mit der Wimper, zog sein Scheckbuch aus der Tasche und schrieb die verlangte Summe aus. „Pleafe ... ich lasse abholen das Bild von mein Schofför." „Donnerwetter!" sagte Lincke, als der Amerikaner fort war. „das ist ein Mann von schnellen Entschlüssen! Nun hat er mir richtig das Bild vor der Nase weggeschnappt." „Sie hätten sich eben schneller entschließen müssen", er widerte Gräfe lächelnd, „aber warten Sie, für Sie habe ich in meinem Privatbüro

etwas ganz Besonderes." Es war das Bild des „Dorfschmieds", vor das der Kunst händler seinen Besucher führte. „Schauen Sie sich den Kopf mal genau an, Herr Lincke. Ich halte dieses Werk für mindestens ebenso gut wie Cajetans .Schäfer', auf den der Amerikaner so scharf ist." „Kostet?" " „Tausend Mark." - „Erpresser!" schnaufte Lincke. Gräfe blieb gleichmütig. „Der Amerikaner gibt gern noch mehr, wenn ich es ihm zeige." „Achthundert wäre auch noch Geld genug." „Tausend, Herr Lincke." Der Ärmste sah

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 32
Date: 14.06.1914
Physical description: 32
würden, also es bei Matthäus am siebenten heißt: Du sollest nicht das Heilige den Hunden hinwerfen!" 3. Von einem gnadenvollenBild und einem großen Meeres st urm und wie solcher ge stillet ward. — In selbigen Zeiten, wie ich sagte, daß die lei, digen Türken anstürmten, um die Insel Kreta oder Candia zu erobern, lebte allda ein reicher Kaufherr, der dem Wetter nit traute und bei Zeiten nach Jtalia zu entweichen beschlossen hat. Besagter Kaufmann wußte um ein gar liebliches Bild, auf welchem Unsere Fraue Saut Maria

mit ihrem göttlichen Kinde und zwei Englcn zu sehen war. Vor solchem Bild war gut beten, und erhielt man fast gar alle Gnad, so man mit Andacht vor Maria und ihrem allzeit gebenedei- ten Gotteskind einen frommen Fußfall mit Ge bet tat. Es hätte der Kaufherr lieber sich selb- sten aller Unbild ausgesetzt, als daß er solch ein Gnadenbild hätte den Türken überlasten mögen. Er nahm also das Bild, verbarg es fein säuber lich und anständig unter seiner Häbseligkeit und stieg in ein Schiff, das nach Jtalia gen Rom fuhr

:,, Unsere Liebe Frau, deren schönes Bild ich bei mir habe, um es vor den ketzterischen Türken zu retten, darf nicht zugeben, daß wir mit ihm untergehen." Und er suchte alsbald in seinen Reisetaschen das schöne Bild heraus und heftete es ohn alles Zagen an des Schiffes Mastbaum, befahl auch allen Leuten, mit ihm selber kniefällig die Hilfe Unserer Frauen in brünstig anzurufen. Das taten alle willig, der weil die Not gar groß war, und ihnen das Was ser, wie man sagt, zum Mund einlief. Da zeigte

sich wunderbarlich, daß besagtes Bild ein gna denreiches Bildnis sei und Unserer Frauen Sante Maria, sehr lieb, denn als könnte man gut und bös Wetter fast gar im Handumdrehen machen, so schien des Sturmes Gewalt und Un wesen alsogleich gebrochen und zerfahren und die Wellen zerflossen mählig und langsam, und ward das Meer wieder spiegelglatt und sonni ger Himmel darüber. Und von allen Dingen, die im Schiffe waren, ging nichts verloren, was eines Pfennigs oder Hellers Wert hatte. Des wunderte sich männiglich

und schrieb es dem Ge bet vor dem gnadenreichen Bild Unserer Lieben Frauen zu. Von Stund an war das Bild dem Kaufherrn noch viel lieber als ehedem, viel lickber als alles auf der Welt. Er betrachtete es nit anders, denn als ein Palladium, das ist, als ein Schutz wider alles Böse. Also kam der Kauf herr von Candia mit seinem Schatz unversehrt und ohne einigen Schaden zu nehmen in Rom an, allwo er bei einem Freunde als Gast seine

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 12.01.1936
Physical description: 10
aus, und Heinz Rüdiger ließ sich auf einen Stuhl am Tisch nieder, um die Bilder zu betrachten. Auf einem Sofa lagen Betten. Heinz Rüdiger schlief auf dem Sofa. Ralf wusch sich die Hände. Plötzlich stieß der andere einen lauten Ruf des Erstaunens aus. „Was ist denn los?" fragte Ralf Burggraf und schaute zu dem Freund hinüber. Der antwortete nicht gleich. Erst nach einem Weilchen gab er Antwort: „Wenn ich mich nicht selbst in diesen Tagen davon über zeugt hätte, daß du dein Mädel liebst, würde ich dir das Bild

hier gar nicht gern zeigen, aber so darf ich's ruhig tun. Guck mal, wenn mich nicht alles täuscht, ist das hier auf der Titel seite ein Bild deines „blonden Abenteuers". Wenn's stimmt, darfst du sogar heimlich ein bißchen stolz darauf sein, daß sie sich von dir hat küssen lassen. Sie gehört anscheinend nicht zu den Durchschnittsfrauen." Schon stand Ralf Burggraf am Tisch und beschaute die Seite der Illustrierten, auf die der Freund zeigte. Wahrhaftig! Es handelte sich um eine Photographie von Maria

von Erniedrigung gestoßen zu haben. War seine Antwort an ihr abgeglitten wie etwas Gleichgültiges? Oder hatte sie der Iustizrat ihr vorenthalten? Heinz Rüdiger betrachtete den Freund etwas verwundert. „Was ist eigentlich mit dir los, Ralf? Hat das Bild etwa Erinnerungen aufgerissen? Denkst du wieder zu stark an dein »blondes Abenteuer'?" Er lachte: „Ich rede ja Unsinn! Heute hast du die Blonde natürlich vergessen, dein Mädel gefällt mir auch — offen gestanden, viel besser; die ist wie das Leben

. Kann dich denn ein Bild so verstim men? Unbegreiflich ist das, wenn man mit einer Erika Meß- mer verlobt ist." In Ralf Burggraf arbeitete es, und dann konnte er ein fach nicht anders. Wie ein Sturzbach brach es über feine Lippen: „Was nützt es denn, sich selbst etwas vorzumachen?! Ich habe mich doch nur mit Erika Meßmer verlobt, um der an deren zu zeigen, wie wenig mir an ihr gelegen ist. In Wahr heit liegt mir doch so viel, so viel an ihr. Schon war ich leid lich zufrieden, glaubte ich, mit dem Gewesenen fertig

zu wer den — da muß mir jetzt das unglückselige Bild vor die Augen kommen." Er schleuderte die Illustrierte auf die Erde, daß sie sich in einzelne Bogen auslöste. Der Freund war vor Schreck wie erstarrt. Er begriff im ersten Augenblick gar nichts. Ihm war ganz dumm im Kopfe. Als er aber die Sprache wiederfand, fragte er fast heftig: „Du liebst also Erika Meßmer gar nicht? Du wolltest nur der anderen — um mich richtig auszudrücken — eins aus wischen?" „Ja!" gab Ralf Burggraf ehrlich zu, betonte

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Unterinntaler Bote
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Page 16 of 18
Date: 20.08.1910
Physical description: 18
, heilige Bild Marias ist unter uns geblieben; oder es leuchtet uns vom Himmel aus in wundersamer Verklärung entgegen. So erfüllt sich auch die andre Prophezeiung, welche Maria von sich selber machte in jener glückseligen Stunde, da sie das Magnifikat sang: „Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter." Es liegt so nahe, an Marias Ehrentage, am Tage ihrer Aufnahme in den Himmel, ihre Herrlichkeit zu betrachten und zu preisen. Das Lied von Marias Herrlichkeit und Schönheit singt

am ergreifendsten die hl. Schrift und die Sprache der Kirche. Alle Wunder, Kleinodien und Schätze der Natur werden angerufen, um Marias Schönheit und Erhabenheit zu bezeugen. Bald muß der Himmel seine Majestät und Schönheit leihen, um Mariens Bild zu veranschaulichen; bald muß die Erde ihren Blumenflor hergeben, um die Schönste und Lieblichste zu zieren. Die herrliche Jungfrau und Mutter spricht von sich mit den Worten des Ekklesiasten: „Wie eine Ceder auf dem Libanon bin ich und wie eine Cypresse auf dem Berge

, eine überirdische Gleichförmigkeit und Seelenruhe umgibt Maria, gleich dem Rosengärtlein, das im Scheine des Mondes schlummert. Und wenn die holdselige Jungfrau ihre Stimme erhebt, so tönt es gleich dem Klange des Abendglöcklin- \ welches durch den Talgrund sein Ave ruft; so süß und hell undklawA voll ertönt es von Marias holden Lippen: „Siehe ich bin die M^k des Herrn!" , So schildern und singen Dichter und Künstler das Bild I schönsten Jungfrau, da sie als Gottesmutter auf Erden wandelü [ Und dieses Bild

entspricht ganz den Anschauungen unsres.heilig, f Glaubens. Dieses Bild hat aber seinen vollen Glanz, seine klärung erst erlangt durch die Aufnahme Marias in den Himmel [ P wäre es uns vergönnt, auch nur einen Augenblick hineinzuscha« in das Meer von Schönheit und Herrlichkeit, in welches die fe j erwählte eingetaucht ist! Welche Strahlen himmlischen Lichtes er- k gießen sich aus dem leuchtenden Auge Marias über die Reihen k [ Cherubim und Seraphim! Wie mögen die Engel sich gleife; | baden

in dem Lichtstrome, der sich von Marias Angesicht erzieht«! alles mit Entzücken erfüllt! Welche Wonne für die Seligen, dich-1 Bild der Schönheit und Pracht zu schauen, gleichsam eingetaudi: | in die sieben Farben des Regenbogens! Und es klingt wie himm lische Musik und Gesang der Sphären, wenn Maria ihren litt- [ reizenden Mund öffnet, und mit himmlischer Stimme den Naim j ihres göttlichen Sohnes ruft, um ihn anzuflehen für ein bedrängt- [ Menschenkind, für einen armen, verirrten Erdenpilger

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 03.11.1926
Physical description: 10
hereinkam, um das Abendessen anzumelden. Trotzdem ich an diesem Tage viel Bewegung gemacht hatte, tat ich, zu Konrads großer Unzufriedenheit, den Gerichten kaum die nö tige Ehre an. Es war komisch, unerklärlich, aber ich konnte das Bild nicht aus meinem Sinn bringen. Es störte mich in meinen Träumen und es war mein er ster Gedanke beim Erwachen am nächsten Morgen. Als ich ausgestanden war und mich angezogen hatte, ging ich wieder in den Erker, um das Bild noch ein mal zu betrachten, welches am Vorabend

, indem er eine guterzogene, adelige deutsche Dame heiratete, welche dann meine Urgroßmutter ward. Dies alles verfehlte jedoch, den Zusammenhang mit ihm und der gefangenen Jungfrau zu erklären, und wieso er dazu kam, ihr Porträt zu malen. Mein nächster Schritt war, auf einen Sessel zu stei gen und das Bild von dem Nagel, auf dem es hing, herunterzunehmen. Hier, auf der anderen Seite der Leinwand, entdeckte ich endlich einen weiteren An haltspunkt: Concitta P ..... . Bologna 17.. Ich las dies mit einiger Schwierigkeit

, denn die Buchstaben waren verwischt, und die übrigen Lettern des Familiennamens sowie auch das Datum waren unleserlich. So war sie eine Italienerin gewesen! Ich hätte es früher erraten können; solche Augen konnten nur einer Tochter des Südens angehören. „Konrad," sagte ich, indem ich einen nachlässigen Ton anzunehmen versuchte, als ich einige Minuten später beim Frühstück saß, „weißt du vielleicht etwas über das Bild, welches im kleinen Erker hängt?" Denn für mich enthielt der Erker nur ein Bild

, ich hatte die anderen nicht einmal angesehen. „Das Bild des alten Herrn im Schlasrock ist das Porträt vom —" begann Konrad, aber ich unterbrach ihn. „Nein, nein, nicht dieses." „Dann werden es die zwei Kinder mit dem Hund sein, die der gnädige Herr Baron meint? Die Zwil lingssöhne des alten Baron Siegfried, der —" Ich stampfte beinahe vor Ungeduld. „Laß die Kin der und den Hund. Ich meine das Mädchen, die Dame, die über dem Schreibtisch hängt." „O diese." sagte Konrad mit einem deutlichen Aus druck von Geringschätzung, „ich wette

füllte. Aber trotz seiner Versicherung, daß Mali den Kaffee an diesem Morgen extra stark gemacht hätte, wollte ich keinen mehr nehmen, sondern erhob mich rasch vom Tisch, mit einem seltsam gereizten Gefühl gegen alles und jeden; gegen Mali und ihren Kaffee, gegen Konrad, gegen mich, und nicht am wenigsten gegen das geheimnisvolle Bild, welches so festen Halt in meinem Sinn genommen hatte. II. Tränen. Auch in den nachfolgenden Tagen verminderten sich diese Gefühle nicht, und als Konrad merkte

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 05.05.1943
Physical description: 4
andere Papiere nahm sie dann noch aus der Schublade, Korrespondenzen mit auswärtigen Theatern befanden sich darunter, Privatbriefe und sonstige Schriftstücke, die ihr Vater in buntem Durcheinander hier verstaut hatte. Plötzlich hielt Li eine Photographie in der Hand, die zwischen zwei Geschäftsbriefen gele gen hatte. Das Bild einer jungen Frau war es. Ein schönes, schmales, etwas schwermütiges Gesicht, das von dunklen Haaren umrahmt war. Wer mochte die Dame sein — dachte Li und konnte sich nicht erinnern

, dieses Gesicht schon gesehen zu haben. Sie drehte das Bild um. „In nie verlöschender Liebe, Maria" stand in zierlichen Buchstaben auf der Rückseite des Bildes. Maria hieß die Frau, die ihren Vater geliebt hatte. Lebte die Frau in Berlin? Li suchte auf dem Bild den Namen des Pho tographen. „Atelier Waencker, Zürich", las sie. Die Frau schien demnach Schweizerin zu sein. Wahrscheinlich hatte ihr Vater, der öfter in der Schweiz gastiert hatte, sie dort kennengelernt. Li wollte das Bild beiseite legen

, als ihr Blick auf den Notizzettel fiel, der vor ihr lag. Wie ein Blitz jagte es da durch sie. „8 Uhr abends wegen M . . . ." Hieß das: wegen Maria? Betraf jene Notiz die Frau hier auf der Pho tographie? War es nicht von ungefähr, daß dieses Bild, das ihr Vater vielleicht schon lange besessen batte, nun hier zwischen Korrespondenzen der letzten Zeit lag? Hatte die Frau ihn gerade in letzter Zeit, vielleicht in den Tagen vor seinem Tod beschäf tigt? War sie in jenen Tagen in Berlin ge wesen? Ein Verdacht

sprang Li an, entfachte einen Sturm in ihr. Bestand zwischen der Frau und der Photo graphie und 'dem gewaltsamen Tod ihres Va ters ein Zusammenhang? Li wollte diesen Gedanken von fid) weisen; wohin verirrte sie sich? Was sollte dieses Bild mit dem Mord an ihrem Vater zu tun haben? Aber die Notiz auf jenem Blatt, diese Notiz, die unzweifelhaft jene Frau Maria, die ihren Vater einmal geliebt hatte, betraf? Li wußte plötzlich, daß sie keine Ruhe mehr finden würde, ehe sie sich nicht Gewißheit dar

über verschafft hätte, wer die Frau auf dem Bild war und welche Rolle sie im Leben ihres Vaters gespielt hatte. Wie aber sollte sie das erfahren? Kriminalrat Schlüter würde durch Vermitt lung der schweizerischen Polizei wohl rasch die Persönlichkeit der Dame feststellen können; aber würde Schlüter sie nicht auslachen, wenn sie auf eine so vage Vermutung hin den behörd lichen Apparat in Bewegung setzen wollte? Dr. Jordan, dem ihr Vater vieles aus seinem Leben anvertraut hatte, wüßte vielleicht, wer die Dame

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 05.04.1930
Physical description: 4
, mit dem Hilber sich von der Kleinpinselei dem Monumentalen zuwendet. Da die Bilder vom Publikum nicht verstanden wurden, bringen wir heute die Deutung, wie sie der Meister ver steht und gemeint hat. Das erste fertige Bild in Oel zeigt uns Holzgebälke, in das wie unabsichtlich ein Kreuz hin eingebaut wurde, an dem die Gestalt Christi angebunden ist. Daneben stemmt ein Mann einen Balken in mühsamer Arbeit, während eine alte Frau, des Lebens Mühe in den Zügen (die Mutter des Künstlers), ruhend in der cafe

und mich . . ." „Was?" schrie Hilde auf. die sich nicht länger be herrschen konnte. „Du warst mit Fräulein Agathe im Kaffeehaus? Du hast mir doch versprochen, daß du mit der koketten Person nicht mehr zusammenkommen wirst!" Haller Lokal-Anzeiger Szene sitzt. Symbolisch will der Meister darstellen, daß unser ganzes Leben Kreuz und Leiden ist, und die Leute nichts haben als mehr oder weniger Kreuz und Leid, wo ran sie selbst zimmern und bauen. Der Berghintergrund soll besonders auf die Tiroler Heimat Hinweisen. Dieses Bild

wirkt gerade wegen seiner Rätselhaftigkeit aufwühlend auf den Beschauer. Vom zweiten Bild, das noch nicht fertig ist, wurde nur die Skizze ausgestellt. Wieder das charakteristische Tiroler Holzgebälk, das Tiroler Haus darstellend, in der Vorhalle Erzengel Michael als Be schützer gegen Versuchung und innen die heilige Familie. Dahinter eine Speckbachergestalt, auf die Tiroler Heimat hinweisend. Auch hier ist wieder das Kreuz im Gebälk zu erkennen, wenn man es sucht. Diese Skizze wird ebenfalls

als Gemälde ausgeführt werden. Ein weiteres, schon fer tiges Gemälde dieses Zyklus stellt die Muttergottes am Boden sitzend dar, das Kind im Schoß, schlummernd an die Innenwand eines Landhauses gelehnt, daneben St. Josef sitzend, die Laterne in der Hand und die junge Mutter sorglich betrachtend. Wieder verrät die Architektur die Tiroler Heimat, aber auch ein Tiroler Mandl schleicht neugierig über die Holztreppe herunter. Spricht das erste Bild (mit Christus) in einer Art tiefer Weltverdrossenheit

vom Erdendasein, weil doch Kreuz und Elend nie aufhört und von den Menschen meistens selbst angezettelt wird, so atmet dieses Bild hoffende Ruhe. Diese kraftvolle Holzarchi tektur als Hintergrund ist allein schon ein Gemälde. Davor die müde Mutter auf dem Boden gibt dem Bild die füh rende Stimmung. Als wenn sie die 33 Jahre später ge fallenen Worte gesprochen hätte: „Es ist vollbracht!" so lehnt sie in müdem Schlummer an der Wand. Und wie das Tiroler Mandl da auf der Treppe steht, drückt es Neugierde

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 08.05.1934
Physical description: 6
Gendarmeriekontingenten umzingelt, abgeführt wurden, riesen sie: „Wir sind unschul dig!' kam aber niemals zu einem zufriedenstellenden Resultat. Sein Interesse sür dieses Stück steigerte sich von Tag zu Tag und wurde schließlich zu einer Leidenschasr. Alles, was irgendwie mit ihm zusammenhing, wurde gesammelt und alsbald war der Kunstsorscher in der angenehmen Lage, die Geschichte des geheimnisvollen «Kunstwerkes lücken los zusammenzustellen. Aus alten Schriften und Auszeichnungen war zu ersehen, daß dieses Bild bereits

Studium' ergab schließlich, daß aus Schloß Schleißheim in Bayern ein solches Bild unter andere!» auch den geheimnisvollen Frauen- kops im Kunsthistorischen Museum zeige. Der Kunstsorscher reiste nach Bayern, sertigte an Ort und Stelle einige Photos von dieser ge- malenen „Katalogseite' an, untersuchte das Bild genau und sah, daß sich dieses Gemälde in einer ganz anderen Form zeigte- als das geheimnisvolle Bild im Magazin. Es war rechteckig, während das Wiener Bild einen ovalen Ausschnitt zeigte

, weiters hatte man de» üppigen Busen der Figur mit einem Schleier übermalt. Ansonsten war es gleich dem Wiener Bild. Alsbald wurde auch der Grund sür die veränderte Form gesunden. Karl der Sechste wollte dieses Bild in einer Mauer der Stallburg einsetzen lassen. Da es aber nicht paßte, wurden die Eiken abgeschnitten. In einer Handschristensanimliing der National bibliothek konnte Dr. Wilde das Bild wieder lin den. Es war in den Katalogen des Kunsthisto rischen Museums verzeichnet, jedoch hatten süns

verschiedene Kunstkenner dieses Bild süns verschie denen venezianischen Meistern zugeschrieben. Der Knstos schenkte diese» Auszeichnungen kei nen Glauben. Er war der sesten Ueberzeugung, daß dieses Bild ein Werk Giorgiones sei, nachdem das Frauenporträt jenen eigentümlichen phanta stischen Zug zeigte, der sich bald mir Unbesangen- heit, bald mit glühender Sinnlichkeit verbindet. Diese Darstellungsweise war eine Spezialität des großen Venezianers. Bon ihm kennt man nur drei Werke. Eines davon

ist die berühmte „Ma donna mit dem heiligen Franz', das heute im Doin zu Castelfranco zu sehen ist, das zweite stellt ein Gewitter dar und besand sick) bis vor einem Jahre im Palazzo Giovanetti in Venezia. Der Meister verstarb im Alter von 32 Jahre» an der Pest. Fürst Giovanetti wollte dieses Bild an ein ame rikanisches Museum verlausen, das ihm die un glaubliche Summe von Millionen Dollar bot. Der Staat verweigerte die Ausfuhr und schließlich wurde es von der Regierung sür ö Millionen Lire angekauft

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 11.04.1920
Physical description: 16
und der. Schnee rückte bis tief in den Wald herab. An einem Abend gab es wieder ein wunderbares Alpenglühen über den ver schneiten Höhen, das noch schöner war als jenes vom Rosenkranzsonntag. Da drängte sich dem Maler ein neuer Plan aus. Wie wäre es, wenn er den Gebanken verengen und Ma ria als Königin der Berge darstellen würde? Er begann auch sofort an einer neuen Skizze zu arbeiten. In der Höhe auf lichtblauem Firmament über einem Kreis strahlender Schneeberge malte er ein verklärtes Bild

der Himmelsfrau, und ganz unten im Vorder grund auf ein schneefreies Flecklein Land setzte er eine zur Himmelskönigin betende Menschenfamilie hin in vier, fünf dunkel ge- haltenen Figuren, die das leuchtende Farben bild der Höhe überaus scharf hervorhoben. Dieser Plan taugte ihm, und das Gemälde sollte jetzt den Namen „Nt aria Schnee" führen. Auch dem Pfarrer gefiel die zweite Skizze besser als die erste. Gleich machte sich nun jWalter Reinisch an die Dluttergottesfi- gur. Das war aber ein schweres Stück

Arbeit. Eine Skizze nach der anderen mißlang ihm. Wohl wurde das Bild strahlend schön, anmu tig, lieblich, hoheitsvoll, majestätisch, allein das Tiefinnige, Heilige fehlte ih n. „Mein Lieber," sagte der Pfarrer, „da siehst du nun, daß ein Künstler ebenso Licht von oben braucht, wie ein Prediger, und da heißts beten und betrachten; um dieses Eck kommt man nicht herum." Er lieh dem Maler das große „Marienle ben" vom Karthäuser Philipp, in der Neu bearbeitung von Rückert. Tagelang saß Wal- ter Reinisch

. Dieser betrachtete die Skizze lange Zeit, ohne ein Wort zu sagen. Dann faßte er mit'beiden Händen des Freun des Rechte und sprach ergriffen: „Walter, das ist jetzt ein begnadetes Bild. Kein Dürer könnte tteferen Ausdruck, kein Flefole mehr Helligkeit, kein Murillo größere Schönheit und Verklärung hineinbringen. Das mußt du fetzt lasten, wie es ist, kein Strichl darfst mehr daran ändern." Walter Reinifchs Antlitz glänzte vor Freude. — Und nun kam das harr!tche Weih- nachtsfeft. _ Die wundersame Christfeier

, daß ich ein Kopfhänger geworden bin; im Gegen teil, mich freut das Leben und die Welt mehr denn je. Am St. Stefanstag. als des Pfarrers Namensfest, haben wir wieder einmal gesun gen. daß die Toten hätten lebendig werden können. Die Zweifel an meinem Talent sind auch Verblasen wie die Neifnebel vom Som merwind, ich arbeite jetzt mit Gusto und Hoch druck, glaube auch, bah ich diesmal etwas Vollwertiges zustande bring. Wenn ich mein neues Bild — es heißt „Maria Schnee" — fertig habe, kannst es kaufen, es kostet bloß

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 9 of 14
Date: 25.03.1900
Physical description: 14
ber ihm gekommen, zu unterdrücken, und wenn er ihm auch die größten Unannehmlichkeiten bereitet hätte. Professor Charrier hatte es gehört. Er war nicht ge krankt, sondern sagte ganz ruhig beistimmend: „Ich habe öfters' meine Töchter gemeinsam so ans ein Bild gebracht. Oer vielleicht wäre Ihre Durchlaucht die Prinzessin Löwen- gaard passend alA Engel! Sie ist zwar etwas stark, aber im faltigen Büßergewande mit großen Flügeln fällt es nicht auf, und sie hat einen schönen Kopf mit blondem Haar

Neuester sein. Uebrigens hätte ich ein gutes Bild gewußt: Eaza als Wotan oder Polyphem. Nur brauchen wir leider lein W oder P, sondern A." Stassingk konnte es nicht leiden, wenn Jemand über ein körperliches Gebrechen witzelte, und sagte ziemlich scharf: „Sie haben wirklich eine . . . eine gottlose Zunge!" Dann begannen endlose Auseinandersetzungen mit den Damen über die Kostüme, die sie sich beschaffen sollten. Es bildeten sich Gruppen derer, die in einem ©Übe zn- sammenstanden und sich eifersüchtig

er lächelnd: „Ich brauche für die Maria nur einen Leicester, für die Carmen nur einen Joso! Viel Personen in einenr lebenden Bild wirken immer schlecht. Die Luft fehlt!" „Der Leicester ist schon bestimmt — Graf Stassingk, und den Joso kann, denke ich, Stassingk auch übernehmen, denn die anderen Herren haben gebeten, nur als Chor ver wendet zu werden!" Der Maler nickte. Er fragte, ob Herr da Caza nicht vielleicht den Jos6 stellen wolle, doch Jener meinte korrekt wie immer: „Lieber nicht. Mann und Frau

abgerufen. Gräfin Selbotten schickte herüber, er möchte augenblicklich zum Rennbilde kommen. Er empfahl sich: „Sehen Sie — ich sagte es doch! Meine Frau muß Ihnen also die Honneurs machen!" Nun war Maria da Caza allein mit Stassingk mtf dem jungen Maler. Sie fürchtete, das Bild möchte so gestellt werden, daß Leicester etwa vor ihr ein Knie beugen solle, ihr seine Liebe zu gestehen. An die Zuschauer dachte sie dabei nicht, nur an die kleine Freundin, deren forschende Augen sie schon in Gedanken

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 04.04.1920
Physical description: 16
Seile 6. Nr. 14. gen. Pater Rembert, der ältere der zwei Ka puziner, eine kräftige, hohe Gestalt mit dun kelblondem Vollbart bestieg die Kanzel, sprach ein kurzes Gebet und fing dann an zu predigen. In einem dichten Kreis standen die Zuhörer um die Kanzel, viele hockten wei ter unten im Gras oder kauerten unter den Bäumen, manche Burschen waren sogar aus die Bäume gestiegen und hingen droben in den Aesten. Ein täuschenderes Bild der Berg predigt konnte man sich nicht vorstellen. Wal ter

. Eine sichtliche Bewegung ging durch die Scha- ren, die blauen deutschen Augen strahlten, die schwarzen romanischen Augen blitzten, als er mit weithinschallender Stimme schloß: „Maria, breit den Mantel ans, M'ch ein schirmend Dach daraus, Latz uns all darunter steh'n, Bis Not und Tod vorübergeh'n." Auch Walter Reinifch war tief. ergriffen. Mit einemmal aber schoß ihm ein Gedanke durch den Kopf: Himmel, das prächtige Volk hier und die Mutter Gottes, die ihren Schutz mantel darüber ausbreitet, das gäbe ein Bild

, auf I dem Giebel, auf den hohen Stangen, auf den Bäumen ringsum, stiegen in die Höhe und wallten nieder und warfen abwechselnd Lich ter und Schatten über die farbenfreudigen Trachten der bunt durcheinander gemischten wogenden Volksscharen. Es war ein Bild von hinreißender SLönheit und Feierlichkeit, das den Dicker Reinisch förmlich entzückte. Und als nun der Pöllerdonner wiederum durch die Berge rollte und die Instrumente der Mu- sikanten hell dareinschmetterten und die Glockenstimmen hoch aufjubelten

Kreisen der Brauch, daß man hinterher von einer Predigt nicht mehr spricht." Der Maler errötete. Aber gleich kam ihm der Dekan zu Hilfe, indem er in seiner ruhi gen, freundlichen Art sagte: „Ich glaube, ein Maler hats ebenso in der Hand wie ein Pre diger, vielleicht noch mehr, ein ganzes Volk zu begeistern. Und der Eindruck, den er mit einem schönen Bild hervorruft, vergeht nicht wie ein Hall, sondern bleibt für Jahrzehnte und Jahrhunderte." „Ja, das heutige Volksbild vor der Kirche wäre wert

, durch einen Pinsel festgehalten zu werden," fiel der Kapuziner ein „das wäre etwas für Sie, Herr Reinisch." „Es ist viel zu schwer, in die ungeheure Mannigfaltigkeit eine Einheit hineinzubrin gen," entgegnete der Maler. „Die Einheit ist schon üa. Aller Blicke rich ten sich auf die Himmelskönigin." „Potztausend, Pater, Sie sind ja ein Künst ler," rief lustig der Maler. „Sehen Sie, den gleichen Gedanken Hab ich auch schon gehabt, und es tät mich fast reizen, das Bild zu malen." „Bravo, Walter, bravo!" lobte

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 21.05.1924
Physical description: 10
in wilder Un ordnung herumlungern. In der bedrückten Stadt, die ehedem das stärkste Boll werk der Christen war, stand kein Kreuz, kein Marien bild mehr; alles, was an Christtts erinnerte, war ver nichtet worden. Biel, sehr viel Elend und Leid war innerhalb ihrer -Mauern zu finden. Hunderte von Christen schmachteten in unterirdischen Kerkern oder mußterr als Sklaven unter dem harten Joch der mohammedanischen Gröberer dienen. Hoch über Granada, aus einem rauhen, kegelförmigen Felsen, erhob sich die Burg

, da war noch ein Ueberbleibsel aus besseren Tagen zu finden, das dem Christenherzcn so teuere Bild Unfern Lieben Frau. Es war eiu großes, steinernes Madonneubild und oberhalb dem Eingang der Burg angebracht. Vor un denklichen Zeiten war es von den damaligen Bewohnern der Burg errichtet worden und stellte die Hilfe der Chri sten dar, wie sie Alhambra beschirmt. Es war nur zu ver wundern, daß die Mohammedaner dasselbe nicht längst entfernt hatten, sie, die glühten vor Haß gegen alles, was einem Christen teuer ist. Das Bild

Schlacht, war er gefangen genommen worden. So oft der Genannte bei dem Madonnenbild vorüber ging itub an die schändliche Entehrung, die man seiner himmlischen Mutter antat, dachte, geriet sein Blut in Wallung. „O Maria," seufzte er dann, „wie lange noch ist hier dein Bild dem Spott der Gottlosen preisgegeben?, O könnte ich dich doch befreien, Bild meiner Mutter!" Wenn der Abend herbeikam und die Nacht anbrach, der einzige Augenblick, in welchem die armen Gefangenen frei atrnen konnten, scharten

sie sich um die Madonna beim Burgeingang. Dieses war alles, was ihnen von ihrem früheren Glück, von besseren Tagen, übrig geblie ben war. llnd wenn das sanfte Licht des Mondes seinen Schein über das Bild ausgoß, schien es, als ob die gute Himmelsmutter ihnen zulächelte und das göttliche Kind, das sie in ihren Armen trug, seine Händchen segnend über sie ausbreite. Dann klopften ihre Herzen schneller, sie konnten wieder beten und hoffen. Sprach die Madonna nicht von dem so fernen Vaterhaus? Sprach sie nicht vorn ewigen

. Vom Wartezimmer aus begegnete sein Blick unwill kürlich dem Marienbild oberhalb dem Eingänge der Burg. Ach, wie traurig stand es da, fortwährend die Spuren der fanatischen Wut und des gemeinen Spottes an sich tragend. Der Morgentau, der im Angesichte der Himmelsmutter glänzte, war wie der Glanz von vergosse nen Tränen anzufehen. Die holde Frau schien ihm zuzu sprechen: „Mein Sohn, deiner wartet nun die Freiheit. Sei glücklich! — Aber willst du das Bild deiner Mutter unbeschützt zurücklassen, stets dem Haß

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 15.03.1934
Physical description: 6
. Unter dem Bild über Meinem- Bett besinnet sich ein Geheimfach. Oessnen Die es, nehmen Sie das Geld heraus, und geben Siie es meiner Frau...' Die Stimme des Kranken wird immer leiser. Der Andere muß sich ties zu ihm herabàgen^«m-^s^KsmWort«^r^dvs''Geh«im' Isar zu verstehen. Der Sterbende slüstert noch etwas Unverständliches, dann wird es ganz ruhig im Zimmer. Die unregelmäßigen Atemzüge sind verstummt. Mit kühler Neugier betrachtet der Mann den leblosen Körper. Dann nimmt er das Bild, das der Sterbende

er obert hat mit Sklavenhandel, Steinschloßgewehren, Schnaps und — auch Mission. Ein anderes Bild des Lebens, das jüngst in Südafrika an mir vorüberzog. Der Ort der Hand ung ist das Eingeborenenfürforgeamt, die Zeit ein Montagmorgen. An einem kleinen Tisch sitzt der weißbärtige Amtsleiter, umgeben von mehreren einer polizeiartig gekleideten schwarzen Gehilsen (Messenger) l Draußen hockt /eine ganze Reihe von Eingeborenen, die eine merkwürdige Mischung von Trachten aufweifen, vom einfachsten

und da? Bild in der Konservenbüchse gefunden, ihm gefalle der fleißige Sam und da sie auch einiges Vermö gen besitze, bitte sie um telearaphische Nachricht, ob sie zur Eheschließung nach Amerika kommen solle. Ihre Photographie lag bei. Sam Hannington tele graphierte umgehend seine Zusage und dieser Tane fand die Hochzeit statt. Sein Protest Die Hörer des Londoner Rundfunks erlebten die ser Tage eine tleberraschung. Im Abendprogramm war der Vortrag eines jungen Arbeiters vorge sehen. Pünktlich trat

zu führen. Der Zweisel hat schon viele interessante Polemiken hervorgerusen. Das Bild würde im Falle der Echtheit ein sensationelles Dokument aus dem Leben Mozarts bedeuten. Das Porträt stellt einen etwa zehnjährigen Kna ben, am Klavier sitzend, dar. In der rechten Ecke trägt das Bild die Inschrift: 1767, Paris. Vor den Ziffern sind noch einige Buchstaben erkennbar. Mit einer Taschenlampe kann man ein „N' ent ziffern, vielleicht sogar zwei. Möglicherweise soll das Wort vor der Zahl „Anno' heißen

. Die Signatur des Malers sehlt. Es ist unwahrschein lich, daß er Jahr und Ort aus dem Bild vermerkt hat, ohne seinen Namen dazuzusetzen. Durch das Nachdunkeln der Farbtöne dürfte die Unterschrift ausgelöscht worden sein. Im Jahre 1766 hat sich Mozart als zehnjähriger Knabe in Paris ausgehalten. Das Bild stammt aus dem Jahre 1767. Aber das beweist nichts. Oftmals vollenden Maler ein Bild später, auch wenn sie ihr Modell nicht mehr zur Versügung haben. Also einen Gegenbeweis liefert die Diver genz

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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 21.05.1910
Physical description: 12
, Hans Bren- dicke mit Namen, den Erau Stadtrat Felbel kennen gelernt, war nach voraufgegangenen geschäftlichen Verhandlungen mit der Her stellung des Doppelbildnisses betraut worden. Und er weilte bereits seit einer Woche in Rotenfels, um sich seiner künst lerischen Mission zu eutledigen. Daß da? Bild vortrefflich werden würde, unterlag nach dem Urteil der Frau Stadtrat schon jetzt nicht dem mindesten Zweifel. Es war der Phantasie des Künstlers gelun gen, sich bei der Darstellung der Mama

vor einer Thronnische das auf der Brüstung stehende Kind, indes mit Rosen bekränzte Engel mit brennenden Kerzen sich herandrängen. Kompositionen voll feierlicher Repräsen tation sind die Anbetung der Könige in den Uffizien zu Florenz und in der Eremitage zu Petersburg. Das Bild in den Uffizien, das vielleicht unter dem Einfluß des jungen Leonardo enstanden ist, weist bemerkens werte Porträtfiguren aus der Familie der Medici auf, in derer Auftrag es gemalt wurde. Der religiöse Vorwurf ist auf diesem Bilde, das viele

als das bedeutendste Werk des Meisters ansehen, beinahe nur ein Vor wand, denn die Aufmerksamkeit des Be schauers richtet sich weniger nach der kleinen Gruppe der Muttergottes mit dem Jesus kinde und des heiligen Joseph, als vielmehr nach dem großen Hofstaat der Mediceer, den Botticelli mit den vielen charakteristischen Gestalten in kostbaren Gold- und Seiden stoffen abkonterfeit hat. Vasari berichtet, daß dieses Bild „bei den Zeitgenossen so allgemeine Bewunderung erregte und dem Meister Sandro so hohen Ruhm

er eine in der Muschel von Windgöttern unter einem Rosen regen über das Meer getriebene nackte Venus, die sich jetzt in den Uffizien zu Florenz befindet, den Frühling (in der Akademie zu Florenz), die Verleumdung des Apelles (ebendort) nach Lucian. Die Geburt der Venus, um 1485 in Wasserfarben gemalt, ist ein Bild von wun derbarem Farbenreichtum, in dem er ein berühmtes an.ikes Kunstwerk, die mediceische Venus in malerischer Freiheit nachbildete. Angeregt wurde er dazu durch einen homerischen Hymnus

mutlich später entstandenen Bilde. In diesem Frühling spiegelt sich der heitere, festliche Geist d^r Liebessonette Lorenzos von Medici und der Dichtungen seines Freundes Angelo Poiiziar.o wieder. Die Ausgestoßene ist ein Bild von starkem Empfindung»- und Stimmungsgehalt und mutet uns wie das Werk eines modernen Seelenma'ers an. Zu den letzten Bildern gehört die Grab legung Christi in der Pinakothek in München. Als Kenner der heimatlichen Liter?tur betrieb Botticelli e'frig das Studium Dantes

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Der Arbeiter
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Page 9 of 12
Date: 21.04.1912
Physical description: 12
, vielleicht auch ein schönes Henbild, sei es Mann oder Weib, oder gar, wenn es ein Kicher Künstler ist, eine Heiligenfigur oder eine prächtige Dssiatue. Gehört ihm der Marmorblock, so läßt es ihm und stacht keine Ruhe, dann plagt er sich ab mit Grübeln Wen, zeichnet, knetet in Ton, überlegt hin und überlegt i, ja bis in die Träume der Nacht verfolgt ihn, was er aus int Blocke Schönes und Erhabenes gestalten will. Nllmählich ist sich in seinem Geiste das Bild und endlich jubelt er: -Ms gefunden!" Dann geht

er an die Brbeit dran, vor H daß doch ja der schöne' Block keinen Schaden leidet, i daun arbeitet er mit tausend und abertausend hammer- tzn allmählich jenes Bild heraus, das er zuvor in seinem s geplant und gestaltet hatte. chu, christliche Mutter! Nicht bloß ein Marmorblock ist ji, jonöcrtt ein lebendig Menschenkind, vir ist's anvertraut, Hit, aus ihm nicht eine tote Statue gestalten sollst, sondern A lebendigen Menschen, so wie ihn dein oberster Meister, Wöpfer, der ihn dir gab, haben will, willst

ckdiebilder der großen Männer ausgestellt, Dichterhaben 'selbe von ihnen und ihren Heldentaten gesungen, und ■% Hiütter haben dann wohl den Gedanken gehabt, (ft ihre lünder erziehen wollten nach dem Muster dieser fk Mr aber haben ein ganz ander Bild, das uns Muster Mild sein soll und dem ähnlich zu werden unser höchstes Wist. Vas hat uns derBpostel gesagt mit dem Worte: sft, vorher erkannt hat, hat er auch vorher bestimmt, dem seines Sohnes gleichförmig zu werden, damit er der Trst- Me sei unter vielen

, da nicht das Bild vom lieben M recht lebendig in deiner Seele tragen? Mußt du nicht f» wenig denken und fühlen und sorgen lernen mit der ckLattesmutter? Muß nicht ihre Sorgfalt, ihre Bekümmer- ijp Siebe zum göttlichen Heilande für dich Muster und sein? Schau, Maria und Jesus lassen sich schier gar 'voneinander trennen, wenn wir Maria sagen, so haben wir auch schon das Bild ihres göttlichen Sohnes vor Bugen, warum das wohl? Li, darum, weil Jesus die einzige Sorge und der einzige Gedanke der lieben Gottesmutter

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 01.06.1907
Physical description: 12
. Das Bild gehört dem Nationalmuseum von Luxem bürg. Großartig wirkt durch Farbenkomposition wie im Figuralen (Detail und Gesamtheit) Charles Hoffbauers „Triumph des Condottiere“. Auch in der Skulptur stellen die Franzosen ihren Meister. Vor allem Henry Bouchards: „Der neapolitanische Ablader“ und „Der alte Arbeiter“ und Masseau Fix mit seiner lebens wahren „Beethoven-Büste.“ Im Saal IX treten die Schweden an. Wieviel Ernst, wieviel Düster und dabei doch Gemüts tiefe sind hier versammelt. Wuchtig wirkt

Anna Bobergs: „Das Mysterium zwischen Tag und Nacht“ oder ein anderes: „Mitteruachtsonne“. Axel Sjöberg paradiert mit einer „Mondnacht“, einem „Frühlingsmorgen“ und einem „Dämmer stück“. Auch Anders Zorn dürfte mit seinen beiden Gemälden: „Der Bach“ und „Nackt“ den Vogel abschießen. In den Deutschen Sälen (X und XI) fielen mir vor allem Hans von Bartels auf mit seiner „Sterbenden Bäuerin“, Josef Block im Gemälde „Nackt“, Adolf Hen geler mit seinem „Dorfstück“. Dies Bild wurde vom Ministerium

und zwar dem Dr. Benedikt Fieger, Domdekan von Brixen. Die Geschichte hebt ihn als mehrfachen Frie densstifter hervor, so zwischen Erzherzog Sig mund von Tirol und der Republik Venedig, dann auch als Abgesandter Kaiser Maximilian I. Das Bild an der Hauptwand stellt den Apostel Johannes dar, wie er die ihm gewordenen Offenbarungen auf Päthmos schreibt. Marie erscheint ihm. Von der Sonne bekleidet hat sie zu Füßen den Mond, das Haupt schmücken zwölf Sterne. Die zweite Arkade wurde von Johannes Sailer gestiftet

, einem im Jahre 1462 verstorbenen Benefiziaten in der Kirche Sankt Katherina der Runggad. Im südlichen Schild bogen sieht man den knieenden Stifter, hinter ihm seinen Namenspatron St. Johannes. Die andern Bilder sind der Erlösungsgeschichte des Heilandes entnommen. Steht man in der dritten Arkade und wendet man sich dem Portal des Johannes-Kirchleins zu, so fällt einem vor allem ein Ecce Homo- Bild auf. Die Auffassung ist eine jener Zeit entsprechende, äußerst grausame. Die vierte Arkade, welche unbedingt

in der Darstellung der gewählten Sujets und im Versinnbildlichen gewisser religiöser Ideen waren die Meister der Arkade sieben. Das Beste ist wohl jenes Bild, welches die Geburt Christi darstellt. Im Westen des Kreuzganges befinden sich die Arkaden acht und neun; beide trennt eine große Säule. Walchegger sagt in seinem Werke: „Der Kreuzgang am Dom zu Brixen: die Säule symbolisiere den Baum der Mitte, d. h. den Baum der Erkenntnis zwischen gut und böse wie auch jenen des Lebens.“ Adam und Eva haben bereits

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 11.04.1920
Physical description: 16
Walter Reinisch; „der Maler ist immer aus das Publikum an gewiesen." „Aber erst, wenn er das Bild fertig hat." erklärte der Dekan, indem er sein vergeistig tes edles Gesicht freundlich dem Maler zu- rvandte. Das Gespräch wurde unterbrochen durch die Wirtsfrau, die eine wunderseine, mit Blu men und kandierten Früchten garnierte Zuk- kertorte auftrug. In der Mitte der Torte stand eine hübsche, wächserne Liebsrauenfigur. Alles deutete an dem Tage auf die Himmelsköni gin

wirtshaus ein Nachtquartier. Nachmittags kniete er ein Weilchen in der Kirche und be tete inbrünstig zur Himmelsfrau, sie möchte ihm helfen, ein schönes Bild zu ihrer Ehre zu malen. Doch lange vernwchte er die Andacht nicht beisammen zu halten; es brauste und garte ihm förmlich im Hirn. Er wanderte, nachdem er das Gotteshaus verlassen hatte, stundenlang im Walde hin und her und sann und grübelte. Am Abend sollte er noch ein wunderbares Schauspiel erleben. Prächtig ging die Sonne unter mit Glanz

mun- i ter. „Weißt, ich Hab im Sinn, ein 'großes religiöses oder wenigstens halbreligiöses Bild zu malen. Wenn mir der Herrgott hilft, falls schön werden; und du mußt mir mit Rat undj Tat beistehen." „Ich? Da hättest den Pontius im Kredo. Versteh von der Malerei just so viel wie de: Schuster von der Seidenstickerei." „Jedenfalls kannst du mir sagen, ob ich die religiöse Seite im Bild ein wenig triff; darauf leg ich großen Wert." „So weit ichs versteh, sag ich dir gern meine i Meinung, und es freut

in die Hände gekommen sei. Sie möchten ihm rasch^ die Leinwandrollen, Paletten, Farben und Pinsel, aber auch sämtliche Bildskizzen, die zuhinterst in seinem Kasten lägen, hieher schicken. — Aus Innsbruck bestellte er noch allerlei Malgerät. Bevor die Sachen kamen, ging er fleißig in die Berge, machte Farben» studien und grübelte an dem Plan für sein Gemälde. Nach vierzehn Tagen hatte er schon eine oberflächliche Skizze fertig. Das Bild sollte Maria als die Königin des Bergvolkes darstellen. Doch gefiel

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 04.11.1917
Physical description: 16
und dazwischen steht etwas Hoh"s. Weißes. Das ist eine Kirche, nein, eine Kapelle ists. Der Seppl schwankt ans sie zu, drückt die Türe am und sieht ein schimme'mdes Altärchen mit einem Bild unserer Li'ben Frau das einen süßen, wundermilden Gesichtsonsdruck hat. Ta stürzt der arme Bursche zum Altärch-'a hin und wunt bell auf: „Mutter! Mutter!" Er lässt jetzt seine Tränen fließen, soviel sie wollen. Länger als eine halbe Stunde schluchzt und weim er wie ein armes, verlassenes Waisenkind. Dann schalste er lange

hat. die ihn lieben. — Wie mäckstig wirkt nicht das erste Bild des glorreichen Rosen kranzes: „Christus, der von den Toten auserstan den ist." ans unfern Geist, wenn wir es recht gründlich und tief betrachten. Schau', lieber Les:i\ hier auf Erden ist alles so kurz und hinfällig, und das stimmt uns so todtraurig. Gehst du jetzt im Herbst über das F"ld, wird dir weh und weich m Gomüte. Die Bäume sind salb, die letzten Blu men verwelken, die Sonne neigt sich immer tiefer gegen die Berge, die Tage werden immer kürzer

aus und kein Haar, kein« Runzel zieht sich mehr über unsere Wangen. „Ter Leib ist klar als wie Kristall, Tie Adern rot, als ein' Korall, Die Seele strahlt hindurch gar sein. Wie tausendmal der Sonnenschein." So singt das Osterlied vom aufersiandenen Heiland; es gilt auch uns, denn auch unser Leib wird blühen in ewiger Jugend und Frische, — Muß uns dieses Bild nicht tief ergreifen und uns ansporrren, das Irdische zu verachten, Gewalt zu gebrauchen gegen Sinnenlust und alles gern zu leiden, damit wir einnral

dieses wahre Leben er langen! Wenn wir mit Christus leiden, werde» wir auch mit ihm verherrlicht werden (Rom. 6. 17.) Nicht weniger kräftig wirft das zweite Bild des glorreichen Rosenkranzes: „Christus, der in den Himmel aufgefahren ist." Wir sehen den Heiland dahinziehen, um uns eine ewige Hei mat zu bereiten. Heimat, Heimat wie schlägt unser Herz bei dem bloßen Wort! Als enre lieben Väter. Söhne und Brüder fort in den Krieg ge zogen sind, da habt ihr ihnen hundertmal nachge- rufen: „Kommt

zwischen uns und allen unseren Lieben, dort, in der Stadt des ewigen Friedens, in der wonnigen Berghei- mat des Himmels, wo der Herr all unsere Tra nen abwischen wird, wo kein Tod mehr ist, keine Klage, keine Trauer und. kein Schmerz. (Apoc. 21, 4.) Das Bild des auffahrenden Heilandes mit seinem glänzenden Ausblick im Hintergründe reißt uns förmlich los von den Nichtigkeiten dieser Weltbund schiebt uns hin auf das enge Steiglein, das in die Heimat führt. Aber es ist für uns Menschenkinder, die neben der seinen, edlen Seele

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