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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 01.05.1934
Physical description: 8
in Innsbruck an (Bild 4), beson ders die Teilung der vertikalgestreckten Erker 1 horizontale Abschnitte. Die Straße in Klau sen (Bild 5) zeigt uns gleichfalls städtische Ausbauten, und wir sehen hier, daß jedes Haus einen Erker besitzt. Oder man denke an die Hauptstraße in Sterzing mit dem Zwölfer- nitin, die Häuser mit Spitzbogenportalen, Er lern und Zinnen zeigt, unter denen sich auch eiche mit dem gotischen Treppengiebel finden; das Gleiche gilt für die Adlerbrückengasse in örixen, ebenso für die Herzog

-Friedrich-Straße in Innsbruck u. a. m. Auf Bild 6„ das ein Detail von Brixen bringt, haben wir gleichfalls Lauben und Erker bei- mmen. Die Lauben rechts sind im Spitzbogen- s!il gehalten, der Erker an dem Haus links be- imt die Seitenkante, also die markanteste ver- We Linie und zergliedert sie in horizontale Felder. Der Weinbauernhof in Kaltern (Bild s), weist starke Anklänge an den Ueberetscher M auf, der eine Verbindung von Gotik und Renaissance bedeutet. Unser Hof zeigt jedoch trotz der Fenster

den goti schen Grundstock in seinen Erkern an, die eine vertikale Richtung he rausarbeiten und wo der Erker fehlt (Bild 8)^ da hängt das Kreuz. Wenn wir die anderen gotischen Elemente: Steildach, Grabendach und Spitzbogen hernehmen, so können wir ähnliche Erscheinungen auch bei den Pergeln feststellen. Freilich der Spitzbogen kann, aus Lattenholz nicht hergestellt werden. Aber ein gotisches Element ist auch das einfache Dreieck, wie wir es an den Normannenbauten Siziliens, z.B. an dem Portal des Domes

von Moreale sehen können. Dieses Dreieck erkennen wir bei den Pergeln auf Bild 9. An das Grabendach werden wir wie^ derum bei Betrachtung der Pergeln auf Bild 10 erinnert. Und demjenigen,, welcher unter die Pergeln hineinsieht, wird eine ge wisse Ähnlichkeit dieser weinlaubumkränzten Räume mit den gotischen Lauben aussallen. Von den Pergeln ausgehend kann man stellenweise direkt von einer Pergellandschaft sprechen, da diese im Etschland in vielen Fällen im Landschastsbilde vorherrschen

. Diese Pergellandschaft beginnt bei Verona und endet oberhalb von Meran und in der Gegend von Brixen. Typisch für diese Landschaft ist, daß die Pergeln von Süden nach Norden zu immer steiler werden, das heißt, daß sie nach unserer Terminologie das Bestreben aufweisen, in den nördlicheren Geaenden sich der gotischen Dachform zu nähern. In der Poebene selbst kommt mit aanz wenigen einaesprengten Ausnahmen nur mehr die rein horizontale Form zur Anwendung. ‘ Die Erdpyramiden (Bild 11), erinnern gleichfalls an gotische

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.05.1934
Physical description: 8
Bild A: Die vornehme, znrie Goiik des Turmes der Bozner Pfarrkirche wetteifert in engelhafter, jungfräulicher Reinheit mit den Blüte» des Frühlings. Bild l: Pinzon (Bozner Unterland), die für Slldlirol typische gotische Landkirche. Gotische! Der Wanderep, der zum ersten Mal in seinem Leben nach Südtirol kommt;, wird dort ein großes Erleben in sich aufnehmen, wird staunen und einen eigenartigen seelischen Prozeß über sich ergehen lassen müssen. Sagen wir. er habe das Erlebnis Merans und Bozens

bei der Betrachtung der Türme gotischer Groß bauten. Die Umkleidung mit Strebepfeilern und zahlreichen kleinen Türmchen lenkt den Blick ja nach aufwärts^ nicht nür beim Turm allein, sondern auch bei den Seitenwänden des Schiffes, dies ist jedem klar, der sich in die Geheimnisse eines gotischen Domes eingelebt hat. Die Grundelemente des Stiles sind Spitzbogen, Strebepfeiler und Kreuzrippen. Einige Formen wollen wir noch hiAzunchmen: Das goti sche Steildach, wie wir es an der Kirche von Pinzon (Bild 1) erkennen

und das Grabendach., dessen einfachste Form folgenden Querschnitt aufweist: dessen verwickeltere Formeln auf dem Bflde von Rattenberg (Bild 2) deutlich zu erkennen sind. Die Entstehung des Grabendaches und seine allgemeinere Verwen- « düng beim Hausbau gehört zweifellos der ach! «. schen Zeit an. Die Analyse gotischer Formen an Bauwerken m Südtirols soll int vorliegenden Aufsatz nich, durchgeführt werden. Hier interessiert uns die j Tatsache, ob es möglich ist, gotische Formen aus ! $ Landschaftselemente

, Gotische Baukunst i ( Handbuch der Kunstwissenschaft), eine ArtStre j bepfeilersystem und im Großen die Mahnung \ himmelwärts sind einzelnen Dolomitenfelsen in hinreichendem Maße eigen. Als Beispiel diene , hier der Latemar (Bild 3)., bei dem die Aus f lösung in Türme,, Spitzen und Zinnen ja weit j gediehen ist. Oder der Rosengarten, der doch s keinen Abschluß des Raumes bildet,, .sondern durch die Türme hindurchsehen läßt, und man wird hiebei den Satz gebrauchen können, der bei Clasen steht

zu einer anderen Reihe von Berg' gestalten, wie Sella, Schiern und vor allem Mendel, die im Großen horizontale Züge auf' Bild 7: Kallerer Weinbauernhos im UeberetM^

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Tiroler Post
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Page 12 of 20
Date: 24.07.1908
Physical description: 20
die Reichsstraße heraufkam. Das Wetter war in zwischen günstiger geworden, sogar die Sonne hatte sich zeitweilig hervorgewagt und so konnte der Festzug ungestört vor sich gehen. Voran schritt in ihrer ungemein schmucken Tracht die Maulser Musikkapelle. Ihr folgte das erste Bild: Der Abtrieb von der Alm. Zweites Bild: Ein Herold, hoch zu Roß, mit einer Standarte, darauf das Wappen des neuen Marktes. Drittes Bild: Der Wagen mit den „Saligen Fräulein", den guten Bergfeen. Sie warfen Blumen und Sträußlein

aus und bereitete es den hübschen Darstellerinnen eine helle Freude, die sich aus ihren strahlenden Gesichtern malte, das Festzelt ja recht mit Blumen zu versehen. Viertes Bild: Der Schützenwagen, gefolgt von Schützen, Veteranen und Feuerwehr. Ein paar fesche Marketenderinnen begleiteten die Schützen und auf dem Wagen saß vorne ganz majestätisch die Schützenkönigin, während der hintere Wagenteil ein Paar junge Schützen führte, die aus eine Scheibe schossen. Fünftes Bild: Herzog Friedl, laut begrüßt

von allen Balkonen und Söllern hernieder, in seiner Rechten die bekannte Urkunde, welche den Gemeinden südlich vom Brenner das Schursrecht zuerkennt. Ihm zur Seite saßen seine Hosräte und dem Wagen voran schritt noch eine Anzahl von kräftigen Landsknechten. Sechstes Bild: Lautes Hallo erweckte die Gruppe der Wielandsschmiede. Da kamen zuerst die pelzgekleideten, gehörnten Germanenstreiter — es ist fast wunderbar, woher Herr Wolf die blondlockigen Riesengestalten nur hat. Arme, Beine, Brust und Rücken waren fast

nackt und man konnte sich die einstige Wirklichkeit kaum besser vorstellen. Auf dem Wagen hämmerte der kunstreiche Schmied Wieland lustig auf ein Schwert los und hinter ihm sitzt des Königs Tochter, die nachher seine Gemahlin wurde, und hilft ihm das Feuer schüren. Siebentes Bild: Papst Pius VI. fährt über den Brenner; der echt historische Wagen ist be gleitet von Lakaien und Dienern in goldstrotzen den Uniformen. Der Wagen selbst (im Besitze einer Baronin in Bozen) ist sehr kunstvoll ge baut

, auf dreifachen, schmiedeeisernen, mit dicken Riemenstreisen belegten Federn. Er ist ein wahres Kunstwerk in seiner Art. Neuntes und letztes Bild: Wer kennt nicht unsere Bergfexen mit der Feder aus dem grünen Hut und den ledernen Hosen! Die Rodler und Skisahrer mit ihrem Sweater, alle, wie wir sie je nach der Jahreszeit täglich sehen, die Sportler, so saßen sie in lebendiger Gruppe und winkten den Zuschauern freudig zu. Der Festzug zog über den Markusplatz hin aus, oben beim Hotel Wielandhof

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 01.05.1934
Physical description: 8
habe. Nun, die Normannen sind Nord germanen, die Goten Ostgermanen, und beide Völkergruppen sind sich in jeder Beziehung sehr nahe gestanden. Der Wiener Kunsthistoriker Strzygowski vertrat in jüngster Zeit die An schauung^. daß sich der gotische Stil aus dem Holzbau Skandinaviens ableiien lassen. Für Südtirol hat der Name „gotisch" denn doch auch noch eine gewisse Blutsbeimischung zu bedeuten. Und die Südtiroler sind stolz auf die- Bild I l: Crdpyramiden am Rillen bei Bozen gegen Schiern, golischen Türmchen

erhalten, mag sein, daß die Siegfriedssage die ältere ist und daß sich dieselbe bei den Goten ei ner schon entwickelteren Zeit angepaßt hat, also daß vielleicht bei diesem Volke sagenhaftes Erb gut in historisch schwerer Zeit lebendig wurde, wie wir eine ähnliche Erweckung alten Helden erbes auch heute erleben. Jedenfalls weisen diese Sagen in den äußersten Norden, ähnlich wie die Menschentypen, die wir stellenweise in Süd tirol finden (Bild 12) und die an Niederdeutsche oder sagen wir ruhig

, die in Südtirol so stark ausgeprägt ist. In diesem Zusammenhänge wollen wir noch einmal das Bauernhaus auf Bild 8 betrachten. Und weiter: „Der gotischen Predigt kommt Kraft und Reiz zu in einem Umfange, den man heute sich kaum noch klarmachen kann... In der Wirksamkeit der Wanderorden — erreicht sie den Höhepunkt ihrer abendländischen Geltung." Fühlt man sich hiebei nicht an die GeistlickM't Südtirols erinnert, die in ihrer Weise jeden gläubigen Menschen in so wundertiefer Weise anzieht? Und zum Schlüsse

allenthalben das Kreuz. Und an diesem Kreuze hängt unser Herr-Gott, und der Ausdruck Gott läßt sich dein Sprachgefühl nach auch recht- gut in unser Bild einfügen. Josef Neunteufl. Bild 9 : Uebereischer Pei^e! Bauer von den Kühen um Bozen, nach Kaltung und Gesicht der Germane schlechthin Bild 10: Ueberetscher Pergellandschast Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Arbeitsstelle für Südtirol in Innsbruck. - Verantw. Schriftleiter: Dr. Hugo Hajnik, Innsbruck. - Druck: R. & M. Jenny. Innsbruck.

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Tiroler Post
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Page 1 of 8
Date: 25.10.1899
Physical description: 8
sie zu allem Ueberfluss noch widerwärtig parfümiert sind." Leider sind diese Worte auch für unsere schöne Kurstadt ungemein wahr und treffend. In der That spielen sich bereits die Juden als die Herren der Situation aus und ver langen die weitgehendste Berücksichtigung ihrer Interessen aus Kosten jener des christlichen Volkes Hievon ein Beispiel. Vor nicht gar langer Zeit war im Schaufenster der Antiqui tätenhandlung Straß er das Bild des durch jüdischen Fanatismus gemordeten hl. Kindes Simon von Trient zu sehen

. Das Gemälde ist aus einer alten südtirolischen Malerschule um das Jahr 1500 hervorgegangen und reprä sentiert daher großen alterthümlichen Wert. Da fühlt sich eines Tages unser Herr Kurvorsteher Huber berufen, dem durch dieses Bild natürlich beleidigten Volke Israels zu Hilfe zu kommen. In fast väterlicher (!) Liebe nahm er sich der verschiedenen „Kaftansträger" an und gab der Frau Straßer die Weisung, das Bild vom Fenster zurückzustellen, um die durch den jüngsten l Ritualmord in Polna noch erregten

Gefühle der Juden nicht aufs Neue zu reizen. Dem Aufträge des Kurvorstehers entsprach Frau Straßer und stellte das Bild ganz in den Hintergrund. Nach einigen Tagen kamen zwei Hebräer in den Laden und ließen sich genanntes Bild bringen. Jetzt gieng das Spotten und Höhnen los von den Gesandten aus dem auserwählten Volke. So sagte unter anderem der Eine: „Das ist das Christenblut, das die Juden in den Osterkuchen mengen. Dieses Bild wird als Hetze gegen uns ausgestellt, o diese . . rc. Nachdem

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 16
Date: 29.08.1909
Physical description: 16
aber nicht ausschließlich in dieser Art, sondern er schafft nebenher Bilder aus unserem Volksleben, die an Schön heit und Wahrheit des Dargestellten alles bisher Ta- gewesene übertreffen. Ein solches Bild ist das, wel ches Egger-Lienz kurzweg als „Mittagessen" bezeichnet, und das darstellt, wie das Gesinde eines Bauernhofes das Mittagsmahl einnimmt. Tie abgemüdeten Leute, drei starke Männer und zwei Frauen sitzen in einer Bauernstube um den Tisch herum und essen und zwar so gründlich

und ausschließlich jeder anderen Bewe- gung, daß der einheitliche Eindruck vielleicht das Vol lendetste ist, was je auf ein Bild gebracht wurde. Ich möchte sagen, daß diese Tafelrunde, an der eine junge Magd den Schönheitssinn des Volkes verkörpert, das Geschäft des Essens, obwohl es sich bloß um ein gewöhnliches Mittagessen handelt, mit einer Art Feier lichkeit betreibt, ganz so, wie in manchen Teilen unseres Landes — ich denke da besonders an Kastelruth — die Arbeit, zumal die Feldarbeit, das Einbringen

Humor ausge drückten Inhalt habere, wie zum Beispiel das Bild „Frau Musika vertreibt den Grisgram". Ueber die vielen anderen Werke, von denen sehr viele einer eingehenden Besprechung, gar alle aber der Beachtung wert sind, zu schreibett, fehlt es mir au Zeit uitd Raum. Tiefer kurze Hinweis soll nur be zwecken, das Publikum auf die Ausstellung aufmerk- sam zu machen, auf daß sie nach Verdienst zahlreich besucht werde. Niemand wird sie unbefriedigt verlassen. Meraner UolKsfcbaufpiele von Karl Ulolf

dies selbst voin Hörensagen wissen oder einen Kundigen um Rat fragen nlüssen, dann wäre dieser Mißgriff unterblieben. Zum wenigsten aber hät ten diese Herren aus dem Gang der Proben, denen sie hoffentlich pflichtgemäß beigewohnt haben, ersehen müssen, daß dies Spiel nicht taugt unserem alten Kaiser als der Gipfelpunkt unserer Heldenverehrung hinge stellt zu werden. Das müßte ihm, wenn er im Ver zeihen und im Nachsehen nicht so viel Uebung hätte, die ganze Feier verleiden und ihm ein schlechtes Bild von unserem

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Tiroler Post
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Page 6 of 20
Date: 19.02.1904
Physical description: 20
Partei überbracht, welche sodann eine Photographie (Visit- format) mit einem Bestellschreiben an R. Becker in Paris absandte. Nach langer Zeit sandte der Jude einen Preiscourant für Photographierahmen mit einem Schreiben, in welchem ersucht wurde, einen passenden Rahmen für das bereits fertige, „wohlgelungene" Bild auszuwählen. Da aber die Rahmen alle außerordentlich hohe Preise hatten, zog es die Partei vor, den Rahmen hier anfertigen zu lassen und schrieb dem R. Becker, er möge es nicht übel nehmen

, wenn nur das Bild allein gewünscht wird. Nach mehreren Tagen langte beim hiesigen Postamt ein Paket per Nachnahme ein, welches gegen Erlag von 20 K und einigen Hellern ausgefolgt werden konnte. Die Partei entschloß sich, das Paket auszulösen und nur das Bild, falls es wohlgelungen, auch gegen entsprechendes Entgelt zu behalten, alles andere Nichtbestellte zurückzusenden. Ein Bild — schon ein bißchen größer wie das eingesandte — mit Glas und Rahmen (ein neuer solcher Qualität kostet

hier 60 h), dessen Hauptverzierung schon abgefallen, waren der Inhalt des Paketes. Bild, Glas, Rahmen und Rückwand standen in so festem Zusammenhänge, daß eine Trennung nur durch Zerstörung stattfinden konnte. Was blieb nun anders übrig, als alles be halten, denn mit so einem geriebenen Schwindler Israels streiten wollte man nicht. Das Bild hängt nun an der Wand und lächelt herunter auf seinen beschummelten Eigentümer. Der Pariser Hebräer wird auch lächeln, wenn er recht oft solche 20 K in seine Goldkiste fallen sieht und dabei

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Tiroler Post
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Page 12 of 16
Date: 08.05.1908
Physical description: 16
und tau send Kerzen, Öllampen und elektrischen Lich tern erhellt — am südlichen Himmel war Wetter leuchten sichtbar — ein feenhaftes Bild. — Nach dem die Gebete verstummt, das Bundeslied und das „O Sanctissima" verklungen, blieb die un geheure Menschenmenge, schön gruppiert um die Tribüne und Kapelle, stehen. Bischof Baron von Ow trat vor und hielt laut, klar und ergreifend schön die Papstrede. Hierauf wandten sich alle hin- zur heiligen Kapelle für den Vater der Chri stenheit zu beten

an den Folgen der Verletzungen starb. Die Mutter wurde bei der Nachricht fast wahn sinnig vor Schmerz. Es wird geglaubt, daß eine frühere Braut des jungen Ehemannes das Feuer gelegt hat, um sich zu rächen. Französische Sittenlofigkeit. Uni zu zeigen, in welchen Abgrund der Sit- tenlosigkeit ein gottentfremdetes Volk kommt, bringt der „Univers" folgende drastische Fälle aus dein Leben des modernen Frankreich: Ein Pariser Theater kündigt an: „Flora, oder das Haus Nr. 22": 1. Bild, die Vergewaltigung; 2. Bild

, die Entführung; 3. Bild, das öffentliche Haus; 4. Bild, der Mord. Zugleich versichert die Reklame, daß man bisher noch nichts dergleichen auf die Szene zu bringen wagte. Erwachsene Kinder in Paris wißen nicht niehr, was ein Chripusbild, ein Bild des hl. Josef vorstellt. F ü n f z e h n j ähr i g e sind noch nie in einer Kirche gew e s e n und haben den Namen Gottes nie anders als in Ver bindung mit Fluchworten gehört; sie haben keine Ahnung davon, was der Name besagen will. Eine Todesanzeige

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Alpenländer-Bote
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Page 12 of 18
Date: 18.10.1925
Physical description: 18
würdige Herr Dekan Stemberger, ein angesehener Kunstkenner, in Güten gegen das Bild, das schon bei seiner Veröffentlichung in der „Deutschen Familie" vielfach einen Sturm der Entrüstung erregt hatte. Aus der unverhohlen entrüsteten Volksstimmung heraus erwuchs aber ohne Wissen des Dekans die aufsehen erregende öffentliche Erklärung des Landklerus des Lienzer 'Dekanates, welchem sich später auch das De kanat Matrei und jüngst Sillian nnschlossen, dahinlau tend, daß er sich auf Seite des Dekans stelle

und das kritische Bild vom religiösen Standpunkte entschieden ablehnen. Wir berufen uns nun nicht einzig auf den Spruch des Volkes; wir wollen auch maßgebende Fach männer in Kunstsachen hören, und zwar zuerst einige Egger-Verehrer. Vor allem gleitet in der „Festschrift" Herr Landeskonservator Dr. Garber über das ange- strittene Gemälde mit einem Stillschweigen hinweg, welches uns nichtssagend vorkommt. Herr Direktor Neumair, der geistige Führer der Tiroler in Wien, be spricht, rvie schon oben gestreift

, im 17. Heft der „Deut schen Familie" „Christi Auferstehung" von Egger, die heuer gegen Ostern in Wien ausgestellt war und unse rem Kapellenfresko als Vorwurf diente. Er gibt zu, daß die Gestalt Christi nicht schön, sondern „beinah ab stoßend" sei, was denn doch gerade für ein Bild des verklärt auferstandenen göttlichen Heilandes keine Empfehlung sein dürfte. Er erzählt, „daß im Künstler haus in Wien viele Besucher der Ausstellung den Kopf schüttelten", er erklärt, daß auch ihm „dieses Bild schwere

Bedenken erregte, aber ein Sturmangriff auf den Meister mißlang. Dann kommt er zum merk würdigen Schluß: Egger ist ein ganz Gewaltiger; las sen wir fortschreiten, wie seine Natur es ihm v o r s ch r e i b t, als ob er von Natur aus über alle Ge setze und Ueberlieferungen der Kunst erhaben wäre, als ob Egger und Kunst als unzertrennliches Eins zu gelten hätten! — Als der Streit über dieses Bild in Lienz am brennendsten war, brachte der „Tiroler Anzeiger" (Nr. 184, vom 14. August) anläßlich

Tage wurde auch die vierte Kunstausstellung des Aka demikerverbandes eröffnet und dabei vom Ausstel lungsleiter betont: Die Kunstwerke müssen geist- und fornivoltz dürfen nicht sensation?ll sein. Wenn noch d e r e n g st e K o n t a k t (Zusammenhang) .; w i s ch e n K ü n st l e r n und Klerus verlangt wurde, so ist man versucht, Eggers Bild als Trulstnid zu ächten. Ein Zeitungs-Berichterstatter über das Fest meint, Bruder Williams , Festpredigt" könnte die Kritik über Eggers Bild in andere Bahnen

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 01.04.1933
Physical description: 8
, den Weg über die Alpen gefunden hatten. Noch ganz erfüllt von den frischen Eindrücken des Berliner Aufmarsches, beabsichtigten sie von Bozen aus die Märchenwelt der Dolo miten aus Hochtouren zu durchforschen. Mit „Hals- und Beinbruch!" und einem kräftigen „Frontheil!" trennten wir uns wieder. Leuchtendes Bund der Uniformen belebt das Straßen bild der Stadt. Die Elitetruppe der B e r s a g l i e r i (Mussolini diente im Kriege bei der Truppe), gekennzeichnet durch den wehenden Schweif von grün-schwarzen Hahnen federn

auf dem Tellerhut, daneben Rekruten der Gebirgs artillerie in sauberer grün-grauer Uniform, Wickelgamaschen und weiten Pumphosen. Offiziere mit hellblauen Mänteln, die sie togamäßig Umschlagen, stolzieren mit einer Grandezza, die einem alten Römer Ehre gemacht hätte. Das Schwarzhemd triumphiert. Es ist zu einer Art Nationalbekleidungsstück geworden. Selbst die Schuljugend, die allenthalben in der faschistischen Jugendorganisation, der „Ballila", zusammengeschloffen ist, trägt es. Ein Bild

, für die farbenfreudige Mentalität des Süd länders berechnet, die Guardia Civile (Bürgergarde) in blau-roten Uniformen aus der Zeit Napoleons, selbst der Dreispitz fehlt nicht, mutet an wie ein Bild aus Groß vatertagen. Daneben — ein Jahrhundert begegnet sich — der Verkehrsschutzmann, in weißer Tropenuniform, Kork helm, der mit unnachahmlicher Grazie seinen zierlichen Richtungsstab bedient. Der letzte Abend in Bozen: Alpenglühen färbt den zackigen Rücken des Schlern, der wie eine purpurne Säge den Abendhimmel

Verunstaltung, Verdrehung, ja Ver fälschung seines Geistes und seiner Gedanken welt zu begehen. Hier wird in der Tat „das Strahlende geschwärzt und das Erhabene in den Staub gezogen." Friede und Freiheit waren unter den Gütern, die Dante besonders hoch schätzte — Güter, für die der fanatisierte Nationalismus kein Verstä«:dnis astsbringen kar:n. / Es «väre wahrlich ein leichtes, aus den Werken Dante's ei«: Bild des italieirischen Charakters zu entwerfen, das nichts weniger als schmeichelhaft ist. Dante

kannte Italien und die Jtalieirer sehr genau, er war in seiner Verbannung auf der ganzen Halbinsel umhergewandert und sprach aus persönlicher Anschauung und Erfahrung. Das politische Bild hat sich in den sechs Jahrhunderten seit Dante total verändert; das Cha rakterbild «veift dagege«: eine frappante Aenlichkeit auch mit dem heutige«: Italien aus. Ich habe leider nicht die Zeit, die einzelnen Züge dieses Bildes zu beleuchten, auch ist es keine angenehme Aufgabe. Nur eines sei erwähnt: die :wto

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 20 of 20
Date: 04.03.1905
Physical description: 20
den Weg, Den Weg zu mir nicht gefunden. Zu unlern iSMerst. mm Schloß Tirol bei Meran. (Zum Bild aus Seite 34.) Und ernst in all die Herrlichkeit Die Burg herniederschaut. Sie spricht von alter, guter Zeit, Die auf den Fels gebaut. Wie stimmt dieser Sang von den Burgen am Rhein so präch tig zu unserm Bild! Oben an der Nordwestseite des Kuchelberges in 251 M. Meereshöhe das neuere Schloß Tirol, daneben die halb zerfallene Ritterburg Teriolis, von der sich der Name des Landes ableitet und drunten im freundlichen Talgrund

der weltberühmte Kurort Meran mit seinen leuchtenden Villen und stattlichen Hotels! Die alte Ritterburg, von der sich nur noch eine Vorhalle und zwei Marmorportale mit Skulpturen aus dem 12. Jahrhundert erhal ten haben, bildet den frühesten Sitz der Grafen von Tirol. Das Portal an der Kapelle enthält eine Darstellung des Sündenfalls. Die Aussicht, die man namentlich am Abend von den Fenstern des „Kaisersaals" aus genießt, ist eine entzückende. Japanische Schülerinnen auf einem Ausflug. (Zum Bild auf Seite

findet es nicht unter ihrer Würde, persönlich solche Mädchen schulen zu besuchen, um zu zeigen, wie hoch sie Bildung und Er ziehung schätzt. Die kleine Prinzessin. (Zum Bild auf Seite 35.) Prinz Karne val feiert seinen Einzug in alter Pracht und Herrlichkeit. Bunte Gestalten ziehen durch die Straßen, fröhliche Musik tönt aus den Tanzlokalen. Auch unsere Kleine Hut da Lust bekommen mitzutun, wenn auch nur daheim beim Schwesterlein in der Küche. Die älter: Schwester ist auf dem Faschingsball

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.11.1891
Physical description: 8
dem Freunde das fatale Bild aus der Hand, warf es aus den Boden, nahm Stock und Hut, faßte den immer noch predigenden Albert am Arme und verließ mit ihm die Wohnung. Fran Giese, die Wirthiu Egons, war durchaus keine neugierige Frau. Gott bewahre, aber sie stand gerade, als Albert seine große Rede an das Gewissen Egons hielt, hinter der Thür. Es läßt sich denken, mit welchem Interesse sie die Deklamation Alberts anhörte. Das war ja fürchterlich! Ihr Garcon hatte Weib und Kind und will sich nochmals

werden müsse.. Das war ja nur ihre Christenpflicht. Als die jungen Männer das Zimmer verlassen hatten, eilte Frau Giese hurtig in dasselbe hinein, und das erste, was ihr in die Hände fiel, war das reizende Bild. Es lag unter dem Tische am Boden. Frau Giese hob es ans, blickte das reizende Weib, daß süße Kindchen an und begann dann bitterlich zu weinen. Und solch ein Weibchen konnte er verlassen — o Gott, Herr Egon war ja noch schlimmer, wie dieser Dudley. von dem alle Zeitungen sprachen. Fünf Minuten

, der — der bereits verheirathet, Weib und Kind besitzt." Amanda stieß einen Schrei aus und sank ihrer Mama in die Arme. „Das ist nicht möglich!" donnerte der Kommer zienrath. „Welche Beweise haben Sie dafür?" Mit zitternder Hand hielt sie das Bild hin. „Hier ist das Bild von seinem braven Weibe, seinem süßen Kinde! Drei Jahre wohnt Herr Egon bei ihr, aber nie und nimmer hätte ich von ihm ge glaubt, daß —" Der Kommerzienrath, welcher indessen das Bild der Frau Giese aus der Hand genommen haue, brach

nun, als er das Abbild seiner eig'nen Frau zu Gesichte bekam, ttt ein stürmisches Gelächter aus. „Wer hat Ihnen denn gesagt, daß das die Frau des Herrn Egon sei? Nein, wahrhaftig,", wan te er sich an die consternirte Frau Rath, „das sind ja reizende Enthüllungen! Ick) war .immer, der Mei'. nung, das Original dieses Bildes fet ^meine Frau! Nun kommt die Wirthin des Egon und will fee* haupten, daß Du mit ihm verheirathef seiest?" Dann wandte er sich, seiner Gattin das Bild übergebend, au Amanda

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 01.08.1896
Physical description: 10
. Desgleichen hatte auch Alois De lug. wenigstens bis Mitte Juli, kein Bild im Glaspalaste. Seine „Normen". welche letztes Jahr in München so viele Bewunderer fanden, wanderten heuer zuerst auf die Wiener und jetzt auf die Berliner Ausstellung wo sie mit der goldenen Medaille ausgezeichnet wurden. Gewiß ein schöner Erfolg, welchen das Bild durch seine Originalität und das wirkungsvolle Kollorit vollauf verdient. Ebenso wie Delug schon mit seinem ersten Werke „Weinende Frauen am Kreuzweg" Aussehen machte

Gegen standes im Allgemeinen, was um so größere Bewun derung verdient, je leichter Gerade dieses Sujet auf bereits betretene Pfade lockt. Die Juroren haben dem jungen Künstler, der noch kaum die Akademie verlassen, für sein Bild die 2. Medaille zuerkannt, und so haben wir zu hoffen, daß Egger auch ander wärts die verdiente Anerkennung erfahren wird und dem Ruhmesbuch der tirolischm Kunstgeschichte ein neues Blatt mit Eggers Namen eingefügt werde. Robert Pötzelberger stellt zwei stimmungs volle Landschaften

. Der Meraner Leo Putz zeigt in seinem Bilde „Spiegel des Lebens", daß er tech nisch den Stoff vollendet beherrscht. Das Bild stellt ein unbekleidetes Mädchen auf seinem Lager dar, das von nackten Gestalten umkreist wird. Diese letztern symbolisiren die dämonische Gewalt der Eitel keit und Gefallsucht, die ihr Opfer selbst im Traume nicht los läßt. Die Weichheit der Haut, deren sanfter Schimmer mit vollendeter Meisterschaft wiedergegeben erscheint, sowie eine gewisse Decenz in der Vorführung des Aktes

, die den Vorwurf der Obcönität von vorherein ausschließt, zeichnen das Bild vor anderen ähnlichen ans. Wir können gerade dieses Jahr auf den Aus stellungen eine Reihe von Aktstudien unter verschie densten Namen finden, die lediglich den Beweis für die Gedankenarmuth ihres Schöpfers bringen. Umso mehr Anerkennung verdient es, wenn ein noch ganz junger Künstler, der zum erstenmale mit einem Werke vor d e Oeffentlichkeit tritt, sich von diesem Fehler fern hält. Erwähnt soll auch werden der Innsbrucker Rudolf Nißl

Trentiuo nur im phantasiereichen Gehirn einiger Trientiner existirt, ein richtiger Tiroler. Von armen Eltern stammend, hat er es vom Schweinehirten zu einer der ersten Kunstgrößen unserer Zeit gebracht. Sein Bild:

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Der Südtiroler
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Page 7 of 8
Date: 15.08.1936
Physical description: 8
auf, die ein Bild des Landes geben und ganz vom üblichen Ansichtskartenkitsch, wie Man ihn leider nur zu oft findet, abstechen. Die mer- sten stammen vom jungen Südtiroler Lichtbildner, Wofrarn Knoll in Bozen. Knoll hat im Juli, im Rundsaal des Mu seums Ferdinandeum in Innsbruck, eme Reihe von Ver^ grötzerungen ausgestellt, dre in der Oeffentlichkeit starkem Interesse begegneten. Das Thema der Bilder war die Südtiroler Landschuft' und der Südtiroler Mensch. Immer wieder hört man, daß die große, weiträumige

Landschaft kein geeigneter Bildvorwurs sei, denn wenn es nicht gelingt in dir Fülle des Details) durch einige wenige bildbeherrschende Linien, Ordnung und klaren Ueberblick zu lgewinnen, so ist es um d'Lr Bild-Wirkung geschehen,. Dcr^ rum müssen Landschaften, lichtbildnerisch gesehenj, ungemein einfach aufgebaut sein und dürfen sich nur aus einige we nige lapidare Elemente, wir Baum, Ebene, Firmament und Wasserfläche beschränken. Die Südtiroler Landschaft, in ihrer ungeheuren Vielfalt des Wechsels

zwischen Berg und fruchtbarer Ebenes ist daher, schwierig zu fassen. Vor allem' ist der Versuch, das Eigenartige und Besondere' drr Süd tiroler Landschaft' zu gebeiz, bei manchen Lichtbildnern un bedingt mißglückt!. Knoll geht mit einem anderen Empfinden an seine Auf gabe heran. Einfachheit im Landschaftsbild bedeutet Annähe rung an den Formwillen des Gestaltenden. So gibt es keine Stadt, etwa Bozen oder Meran, ohne den sie formenden Kranz der Berge. Besonders das Bild von Meran ist in dieser Hinsicht

Beifall gefunden habest, weit über das üblich-e „liebliche Bildnis"'hinaus. Gleichsam' vorüberhuschend, wird ein Kinderkopf herausgegriffen, in seiner ganzen Reinheit und Klarheit geformt, wobei man aber die schweren Schat ten, die über ihm liegen mögen, wohl herauszulesen ver mag. Der Mensch im Bild löst den gesamten Eindruck. Die Landschaft, scheint eine Beziehung zu haben zum Men schen, der im Bild steht. So ist bei Knoll die Gegenüber^ stellung, Mensch und Landschaft, niemals nur eine Belebung

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Date: 09.03.1935
Physical description: 6
, ähnlich wie eine Bruchformel Verlauf und Bild der Fingerspitzenlinien verdeutlicht. Schon am äußeren Um riß der Muschel gibt es augenfällige Unterschiede. Er ist hinten oben entweder recht- oder spitzwinkelig. Der O h r - säum kommt in mehreren Grundformen vor: Er ist ausgezackt und gequetscht, eingekerbt, als ob er durchschnitten wäre oder an seinem Unterteil mit der Gegenlerste verschmolzen. Dann gibt es noch Besonderheiten des Tragus — er kann spitz oder gabelförmig verlaufen — des Antitragus

deutlich wahrzunehmen. Gewiß stehen heute dem kriminellen Erkennungsdienst noch viele andere Hilfsmittel zur Verfügung. Von jeder in Haft ge wesenen Person gibt es Photos und Fingerabdrücke. Warum dennoch die Kenntnis der Ohrform so wichtig ist? Das Licht bild wird oft wertlos — eine neue Barttracht, gefärbtes Haar, starke Abmagerung oder Verfettung können ein Gesicht inner halb eines Jahres bis zur Unkenntlichkeit verändern. Die Fin gerlinien bleiben freilich immer die gleichen

. Aber um diese abzunehmen und zu vergleichen, muß der Verdächtige doch erst festgenommen werden. Und man vermeidet natürlich nach Möglichkeit, den Unrechten zu verhaften, um ihn dann, wenn das daktyloskopische Bild nicht stimmt, wieder zu entlassen. Er wird also unauffällig beobachtet. Im Kaffeehaus oder auf der Straßenbahn kann sich der „Vertraute" neben ihn setzen, seine Ohrform, die er aus der Lichtbildsammlung kennt, studieren. Dann kann er feststellen, ob er auf der richtigen Fährte ist oder nicht. Die Falle

des Heiratsschwindlers. Ein Gauner, der berufsmäßig mit seinem Bilde arbeitet, ist der Heiratsschwindler. Welches Bräutchen, dessen Sparkassen buch zu ergattern ist, trüge nicht gern das Bild des feschen Be werbers, wenn schon nicht am Herzen, so doch in der Hand tasche? Sucht'früher oder später der Mann das Weite, so ist sein Bild zwar nicht viel, aber doch etwas wert. Der Name war zwar meist so falsch wie die Liebesbeteuerungen, aber die Behörde kann oft durch die Kenntnis der Form der Ohr muschel die Identität

des Schwindlers feststellen und seine Ver folgung einleiten. Wiederholt schicken auswärtige Behörden das Bild eines Häftlings der Wiener Polizei und bitten um Identifizierung. Nun setzen Vergleiche mit den Bildern im Verbrecheralbum ein und der scheinbar Unbekannte, der ein gepflegtes Spitz- und ein flottes Menjoubärtchen trägt, wird als ein Ehrenmit glied der Galerie agnosziert, der hier nie anders als glattrasiert ausgetreten ist. Darum ist ein gewiegter Verbrecher immer ängstlich darauf bedacht

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