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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 03.11.1871
Physical description: 4
. Was Mering für die Diözese Augsburg, ist für München die Gemeinde Kiefersfelden, eine Stunde von Kuf stein an der Bahn; Der Renftle heißt hier Bernard und der Dr. Völk, Renstle's Schirmherr, ist hier das gesammte liberale, glaubenslose Völkchen von Kiefersfelden, Kufstein und Oberau dorf. Kiefersfelden wird natürlich nicht so leicht fallen gelassen werden, denn den Gegnern der Unfehlbarkeitslehre in Tirol die Hände zu reichen, sie zu bewegen in den Kampf einzutreten, ist doch zu lockend

gehen werden und insbesondere Pfarrer Bernard kaum mehr umkehren dürfte. Die Schuld aber dieses Unheils fällt ein zig und allein auf die Exkommunizirten selbst, die in ihrem Stolze und Wissensdünkel einen Ausspruch des heiligen Geistes zurückzuweisen wagen und sich so selbst von der Kirche ausschlie ßen. Pfarrer Bernard von Kiefersfelden hat sich wiederholt und zwar privatim wie öffentlich, mit Wort und That als Geg ner der lehramtlichen Unfehlbarkeit des Papstes erklärt. Ein Stillschweigen

dazu von Seite des erzbibischöflichen Ordinaria tes in München wäre sohin ein Gutheißen dieser Ketzerei in den Augen des Volkes gewesen. So wurde der Pfarrer Ber nard dreimal vorgeladen vor dem Erzbischöfe in München zu erscheinen und sich zu rechtfertigen. Bernard erschien nicht. Auf Vorladung des Dekans in Rosenheim gab er eine durch aus ungenügende Erklärung ab; es wurde ihm eine längere Frist gewährt, um sich den Schritt zu überlegen. Nachdem auch diese längst verstrichen war und zwar vergebens

, war die Langmuth des tiefbetrübten Oberhirten erschöpft; er mußte nun jene kirchlichen Strafen über den hartnäckig im Irrthum ver harrenden Bernard verhängen, die die Waffen der katholischen Kirche sind, nämlich: Entsetzung von seiner Pfründe, Suspen sion und Exkommunikation. Diese kirchlichen Strafen wurden nun in höchsteigener Gegenwart des hochwürdigsten Erzbischofs Gregorius v. Scherr am 29. Oktober öffentlich in der Otto kapelle bei Kiefersfelden verkündet. Bernard betheuerte so oft, Katholik

und zwar in so maßlosen ; und frechen Ausdrücken, daß man mit dem armen Manne nur Mitleid haben muß. Seine von Rah und Fern, besonders von Kufstein und Audorf herbeigeeilten Freunde jauchzten natürlich seinen unverschämten Worten Beifall zu, die treuen Katholiken entfernten sich aber in Trauer und Schmerz. — Am 30., v M. Montag setzte der exkommunizirte Bernard seinem Widerstände die Krone auf, indem er ein feierliches Amt in der Pfarrkirche hielt und dann den zahlreichen Neugierigen erklärte, daß er fortfahren

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 08.11.1871
Physical description: 8
und daS Recht, wie et in München wüthet, oder eigentlich bereits dem Erlöschen nahe ist, hat sich an Tirols Grenze verbreitet und geflüchtet: wir haben in KieferSfelden eine neuprotestantische Gemeinde, und ihr Pfarrer heißt Bernard. Dieses sehr beklagenS- werthe Ereigniß bildet hier das Tagesgespräch, bei den Liberalen er weckt es Freude und Hoffnung, bei den treuen Katholiken Betrübniß und Schmerz; ein Priester ist vom katholischen Glauben abgefallen und- hat mit sich eine ganze Gemeinde in den Abgrund

gestürzt!! WenN jemals ein Ereigniß in unserer Gegend betrübend war, so ist es dieses. Pfarrer Bernard trat geheim wie offen mit Wort' und That als An hänger Döllingers auf. Er wurde daher von seinem tiefbekümmerten Erzbischof wiederholt ermahnt, ja dreimal vorgeladen, sich zu recht fertigen. Wer aber nicht erschien, war Pfarrer Bernard. Vor dem Dekan in Rosenheim gab er eine Erklärung ab, die durchaus nicht genügte. So wurde ihm noch eine längere Frist gelassen zur Ueber- leaung: Allein

seine ketzerischen Freunde hetzten und hetzten ihn zum offenen Äufstande gegen feine Vorgesetzten. Nachdem die Langmuth semeS OberhirteN erschöpft war, erschien Hochderselbe am 29. Oktober selbst in KieferSfelden und? verkündete mit großem Widerstreben^. aber genöthiget, wenn er nicht seinen Pflichten als Bischof untreu werden Volksblatt' Nro- 89. sollte, Übet Bernard den großek Kirchenbann, weil er seine rückhalt lose Unterwerfung unter die Lehre der Unfehlbarkeit deS Papstes ver weigere. Als sich der Hochwst

. Erzbischof entfernte, erfrechte sich Pfarrkurat Bernard die Kanzel vor dem Ottokirchlein zu besteigen und laut Protest zu erheben gegen den „Mächtspruch', wie er sagte, seiner geistlichen Obrigkeit, und erging fich in so maßlosen Aeußerungen gegeck seinen Bischof, daß er wahrlich Mitleiden erweckte. Der ganze liberale- Troß von KieferSfelden, Kufstein, Audorf:c. brüllte Bravos auf die Grobheiten, die Bernard seinem fchmetzerfüllten heldenmüthigen Bischof anthat. Der Erzbischof entfernte sich aber alsbald

. Am 30., Montag, wurde der vom ?. ?. Erzbischof aufgestellte Provisor, Herr Coop. Stangl von Oberaudorf, gar nicht zum Messelesen zugelassen, ja vom exkommunizirten Bernard mit Grobheiten überschüttet; derselbe ent fernte fich unverrichtetet Dinge. Wir haben hier also ein zweites Mering. Um die betrogene Gemeinde auf seine Seite zu bringen; soll ihr Bernard vorschwätzen: seine Absetzung sei lediglich ein Werk der Eifersucht und des Neides des Herrn Pfarrer Gruber von Ober audorf, der KieferSfelden

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 11
Date: 31.12.1877
Physical description: 11
und Geschichte eines Dummkopfs. Eine französische Dorfgeschichte von Jules Klaret». Er nannte sich Jean Ciaude Meunicr und wohnte in den Burgflecken Sirian. wo sein Vater einen Pachthof be saß. Es war schon ein großer Bursche, aber ziemlich zart gebaut und s'hr furchtsam. Clauda Mte Mm,ig Zihre und darüber, als er sich noch kaum getraute, mit Katha rina Bernard ein Wörtchen zu wechseln. Gleichwohl be tete er sie an. Katharina war eine kleine Brünette, gefällig, lustig, offenherzig. Sie hatte Clauda Meunier

gegenüber kein Mädchen grausam war. Placial konnte schöne Reden führen, er war ein feiner Tänzer, ein famoser Sänger. Keinen Zweiten gab's, der wie er in eine Unterhaltang Leben zu bringen wußte. Man nannte ihn deßhalb auch den Herzensschlüssel. Er lächelte über diesen Spitznamen, war aber darum nicht weniger stolz darauf. Da gefiel es dem schönen Placial eines Tages, zu be merken, daß Katharina Bernard hübsch war. Er beschloß, sich von ihr lieben zu lassen, und da das arme Mädchen einen närrischen Kops

ihn an und die Thränen stürzten ihr aus den Augen. Seine Mienc war so tranrig und so gut, daß sie ihm ihr Herz öffnete. 'Man hat ja immer das Bedürfniß seinen Schmerz Jemanden anzuvertrauen. Sie sagte dem armen Claude Alles, und Claude, bleich wie Wachs, dachte dabei, er müsse sterbe». Das Herz wollte ihm die Brust zersprengen. „O. arme Katharina!' rief er schluchzend aus, „arme Katharina!' Sie hatte ihm niitgetheilt, daß sie Mutter werden, und ihr Vater, der alte Bernard, der Sergeni Bernard, wie man ihn nannte

Bernard,' sprach er zu dem Alten, „ich bin nicht reich, aber in gtordueien Verhältnissen, ich habe kräftige Arme und Freude an der Arbeit. Ich liebe Eure Toch, tec Katharina. Wollt Ihr sie mir zur Frau geben? „Nimm sie!' erwiderte der alte Bernard. Katharina war bleich und jagte kein Wort — aber in einem Winkel des Zimmers weinte sie bitter vor sich hin. — Die HoNzcit wuriZt ohne Uel Aufsehe» in der Fmnilie geseien. Zum Schluß sagte Clauda zu seinem Weibe : „Meine gute Katharina; Alles, was vergangen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 15.03.1872
Physical description: 10
von Kiefersfelden. Hergenröther. Eisen- bahnconferenz. Ein Komet) Der Erzbi- fchof von München-Freising halte bekanntlich am 29. Tuober v. I. in der Ottocapelle ;u Kiefersfelden über den dortigen Pfarrcuraten Bernard die große Excommunication ausgesprochen, und als gleich hier auf Bernard von der Kanzel auf dem Platze vor der Kirche aus eine Ansprache dielt, um das Volt zu belehren und gegen seine Excommunicirung zu prote- stiren, äußerte der aus der Kirche tretende ErMchof: „Glaubt

ihm nichts, er ist ein rebellischer Priester.' Es entstand große Aufregung unter den Anhängern und Gegnern des Bernard und man hörte die Rufe: „Glaubt idm nichts, werft ihn herunter, den Bürger, den Lump.' Wegen dieser Aeußerung wurden zwei NagelschmiedSgcsellen und ein Lumpensammler vom Bezirksgerichte zu Traunstein wcgen S'örung deS ReligionSfriedenS und wegen Beleidigung eines Reli- gionSdieners zu 6, L und 14 Tagen Gefängniß ver» urtheilt. Die Beklagten haben hingegen die Beru fung ergriffen und wurden dieselben vom hiesigen

Appellationsgerichte am 11. d. M. wegen Vergehens der Beleidigung des Hrn. Bernard zu 4, 6 und 12 Tagen Gefängniß verurtheilt. Ja den Motiven zu dem appellationSgeiichtlichen Erkenntniß wird u A. ausgesprochen, daß Bernard seine Eigenschaft als Pfarrer durch die Ercommunicirung nicht verloren habe, weil diese wegen Nichtanerkennung des Dogmas der Unfehlbarkeit erfolgte, dieses Dogma aber von und kleinen dornenartigen Blättchen luntermischt war. Drin lebten flinke Bewohner in großer Menge, die ihre Arbeiten

mit heißem Wasser und lägt den Wein verdampfen. Der echte Rsthmem hinterläßt braune, der gefälschte dagegen dellrothe Ringe. »er StaatSregierung nicht anerkannt werde; von Seite der StaatSregierung wurde Bernard auch fortwährend als Pfarrer anerkannt. — Professor Dr. Herzen- röther in Würzburg arbeitet seit längerer Zeit an einem größeren Werke, das die Widerlegung der altkatholifchen Lehren bezweckt. Mit dem Drucke des Werkes, da« c. 60 Bogen umfaßt, ist bereits begon nen. — Am 20. d. M. findet

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 11.11.1871
Physical description: 6
Bernard gehörte sowohl als Student wie später als Priester der freisinnigen, liberalen Rich tung an; er war Fortschrittler und Preußenfreuud und wirkte in diesem Sinne auch bei den Wahlen. Nun endlich riß ihn auch die kirchliche Bewegung fort und er ging unter — wenn, nur nicht für immer! Wer Augen hat zu sehen, der sehe Wenn nicht alle Liberalen so weit kommen wie Bernard, so fehlt es ihnen aber an Konsequenz, jedoch geht der Krug nur so lange zum Brunnen, bis er bricht; die faulen Birnen fallen

ab zu ihrer Zeit. — Ter Expfarrer Bernard fährt fort, seiner Gemeinde Aergerniß zu geben, indem er täglich Messe liest- Provisor Stangl hat es doch soweit gebracht, daß er nun auch Messe lesen kann, aber Schlüssel hat er keinen. Der Meßner ist ein Gegner, der Lehrer aber ein Anhänger Bernards. Als Provisor Stangl die Schule besuchen wollte, wurde er vom Lehrer grob zurückgewiesen und mit der Hand hinausgedrängt. Die Gemeinde wird sich allmälig gegen Bernard erklären. Wie versichert wird, hat Bernard

über unsere Häupter hinweg. Vom Inn, 7. November. (Kiefersfelden.) Sie haben bereits angezeigt, f ba6 von Jenbach eine Adresse an den Pfarrer Bernard abgegangen sei, worin sein Muth belobt wurde, daß er es wagte, offen mit der Kirche zu brechen, und sich gegen seinen Oberhirten aufzulehnen. Wir bemerken vor Allem, daß es heute besonders in Baiern wenig Muth braucht, sich offen als einen Abtrünnigen zu erklären; gehört es doch zum offi ziellen Ton, seine ministerielle Gesinnung nach dem Maße

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 25.11.1871
Physical description: 4
, aber bestimmten Form den Ereignissen > durch Fernhaltung derselben entspricht. Italien und Europa werden einen allmächtigen Gefangenen lieber in Rom sehen, als daß derselbe der ehrwürdige, das Mitleid der Welt erweckende Gast Frankreichs würde, und daß ihm namentlich die Gelegen heit geboten würde, aus [feinem Unglücke herauszutreten, um : mit Hilfe eines Aktes traditioneller Großmuth wieder auf das j Gebiet der Politik zurückzukehren." Korrespondenzen. r Aus Unterinnthal, 20. November. (Pfarrkurat j Bernard

von Kiefersfelden) verweigert dem Herrn , Provisor Stangl seit längerer Zeit das Messelesen, fährt aber i selbst fort, die Gläubigen zu verwirren und den Gottesraub J durch die hl. Messe zu besiegeln. Herr Stangl wird jetzt in \ einem Bauernhause den Gottesdienst halten. Bernard wurde ! aus Schonung am 29. Oktober nur exkommunizier; da er aber j nicht nur keine Reue zeigte, sondern Gottesraub auf Gottes- . raub häufte, am 10. November auch seiner Pfründe entsetzt. - Deßgleichen Hosemann von Tuntenhausen

. Die baierische Re- ' gierung schützt die zwei Kirchenrebellen. Am 26. ds. wird in ; Kiefersfelden eine wirkliche Katholikenversammlung abgehalten. | Die gesammte Gemeindevertretung mit dem braven Vorsteher ' an der Spitze hat gegen Bernard Protest erhoben. Bernard jubelt schon, daß der Funke von Kiefersfelden im benachbarten Tirol, in Kufstein zur hellen Flamme auflodern wird. Die von vielen Blättern gebrachte Nachricht über Herrn Dekan Hörfarter von Kufstein beruht auf Wahrheit. Derselbe hat wirklich zwei

Männern von Kiefersfelden auf die Frage, ob sie den Gottesdienst des exkommunizirten Bernard noch besuchen : dürften, gesagt: Ja, sie sollten nur um so fleißiger beten, der Gottesdienst sei giltig. — (Die „Linzer Tagespost" bringt die Antwort, die Herr Dekan Hörfarter dem fürsterzbischöflichen Ordinariate geschrieben. Die „Linzer Tagespost" schreibt: ' „Dekan Hörfarter schrieb an seinen Bischof zurück, er werde und könne den Befehl nicht vollziehen, er ermahne zu größerer Milde und gebe

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Der Bote für Tirol
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Page 10 of 12
Date: 16.02.1878
Physical description: 12
ist von der königlichen Regierung zu Danzig eine Belohnung von 300 Mark ausgesetzt. , ' Claude Bernard 1-. Die „Franz. Corresp.' berichtet zu dem (vom ,Moten' in Nr. 37 mitge theilten) Ableben Elaude BernardS: „Gestern Abend erlag der Gelehrte Elaude Bernard einer Lähmung die ihn vor wenigen Tagen schlagartig getroffen hatte.' Im Jahre 1313 im Rhöne-Departement geboren, war er als junger Mann mit einem Trauerspiel in der Tasche nach Paris gekommen, um sich der literarischen Lauf bahn zu widmen. Aber hier schlug

er bald einen anderen Weg ein: der Dichter warf sich auf das Studium der Heilkunde und der Naturwissenschaften ini allgemeinen und zeichnete sich durch seinen Eifer wie durch seine Leistungen ans. Von Grad zu Grad höher steigend, wurde Claude Bernard im Jahre 1854 zum Professor der allgemeinen Physiologie an der naturwissenschaftlichen Fakultät von Paris, dann das Jahr darauf zum Professor der Experimentalphysto« logie am College de France ernannt und später auf den Lehrstuhl für allgemeine

Physiologie im Museum des Jardin des Plantes berufen. Er war als Nach folger FlourenS' in die französische Akademie gewählt worden, und seit 1869 gehörte er dem Senat des zweiten Kaiserreiches an. Durch seine Entdeckungen auf dem Gebiete der Physiologie hatte Claude Bernard sich einen europäischen Ruf in der Gelehrtenwelt er worben, während seine Artikel in der „Revue de deux MondeS' nicht wenig dazu beitrugen das Verständ niß für die Fragen feines Faches auch in weniger exclusiven Kreisen zu wecken

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 12.06.1872
Physical description: 8
und jetzt nach dieser Würde strebt. ^Bruder Nagelschmied' Josef Mayr jun. ist ein Kirchenlicht, darüber streitet Niemand, versteht sich ein neuärarisches, von dem man sich erzählt, daß ihn der Kirchenrebelle Anton Bernard, weiland Pfarrkurat in Kiefersfelden, eine „Stütze deS Katholicismus^ genannte habe,^ ihm auf die .Schulter klopfend; besagter „Junge' ist Mitarbeiter deS „JnnSdr. TagblatteS', 'das sein Leib organ ist; Beichtstuhlaffairen puncto päpstlicher Unfehlbarkeit scheinen seine Lieblingsthema zu sein. Daraus

können Sie abnehmen, daß der sog. „Vorsteher' von EbbS längst schon über den Glauben hinaus ist, ob er aber beim Denken und Wissen schon angelangt sei, ist noch eine offene Frage. Das wollte ich Ihnen und Ihrem Herrn Korrespon denten Mittheilen zur Orientirung über den „Vorsteher' von Ebbs und die Verhältnisse daselbst. So steht es. — Die Aktien deS Lutz- Pfarrers Bernard in Kiefersfelden find trotz der „kräftigen' Stütze deS Altkatholicismus eher im Fallen als im Steigen begriffen. In den Pfingsttagen

zu haben; denn daS sieht man so ziemlich allgemein ein, daß Geld nicht blos die Welt, sondern auch den Bernard regiert. Wie man sagt, seien mehrere seiner treuen Anhänger nach diesen Vorgängen gesonnen, von ihm sich znrückzuziehen. — Die treuen .Katholiken aber harren auS bei all'ihren Leiden. Sie beabsichtigen -nun,'sich eine Hölzerne Nothkirche zu bauen, wozu bereits die Vorar beiten gemacht sind; daS dürfte Bernard einen neuen ergiebigen Stoß versetzen. Vom Unterinnthal, 6. Juni. Die Absetzung des Herrn Matth

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 30.01.1872
Physical description: 4
in Kiefersfelden un term 22. Nov. folgende Zustimmungsavresse an den hochwst. Herrn Erzbischof von München-Freising, deren Wortlaut ich auf Wunsch Ihnen mittheile und zu veröffentlichen ersuche: „Eure Excellenz! Hochwst. Herr Erzbischof! Der Eifer und Freimuth, mit tvelchem Eure Excellenz gegen den eidbrüchigen höchst unglücklichen Priester Anton Bernard eingeschritten sind, hat überall und besonders im benachbarten tirolischen Klerus Beifall, Anerkennung und Bewunderung gefunden. Die ehr furchtsvoll

gefertigten Seelsorgspriester des Dekanates Kuf stein, fühlen sich gedrungen, diese ihre Sympathien Eurer Ex cellenz zur Kenntniß zu bringen und die Versicherung zu geben, daß sie ihrerseits nicht blos mit den gegen Bernard nothwendig gewordenen Maßregeln vollkommen einverstanden seien, sondern daß sie auch eingedenk ihrer wichtigen Stellung Alles ange wendet haben und noch anwenden, die Rechte der Kirche und ihrer Vorgesetzten gegen die gottlosen Angriffe der Neuerer zu vertheidigen, die Gläubigen

von diesen Empörern gegen die hl. Kirche ab; insbesonders sprechen die Gefertigten ihr tiefstes Bedauern und ihr namenloses Weh aus, daß Priester Anton Bernard mit unglaublicher Frechheit fortführt, das Volk zu ärgern, zu belügen und zu betrügen, selbst im Tiroler Antheil, und Gottesraub auf Mottesraub zu häufen. Sie unterlassen cs darum auch nicht, Gott zu bestürmen um Abwendung der so schrecklichen Uebel und um Bekehrung der unglücklichen Verirrten. Genehmigen Eure Excellenz diesen Ausdruck der tiefsten

Hochachtung und Verehrung." (Folgen 18 Unterschriften.) — Die Antwort des hochwst. Herrn Erz bischofes an Herrn Pfarrer Moser von Kircybühel lautet also: „Hochw. Herr Pfarrer! In einer Adresse vom 22. d. M. haben Euer Hochwürden im Vereine mit 17 andern Priestern des Dekanates Kufstein den Gefühlen der Entrüstung Ausdruck gegeben, welche das Benehmen des unglücklichen Pfarrturaten Bernard von Kiefersfelden bei Ihnen wie bei allen wahren Katholiken hervorgerufen und Ihre vollste Uebereinstimmung

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 06.12.1871
Physical description: 4
er seine Lehre mit einem gährenden Sauerteig, und dennoch hätte er eher selbst seine Jünger von sich ziehen lassen, als daß er sich entschlossen hätte, um des Friedens willen seine Worte über das Geheimniß der Eucharistie zurückzunehmen. Der Brief lautet: Kiefersfelden, 28. Nov. 1871. Hochwürdiger Herr Vetter! Am 29. Okt. wurde der Herr Pfarrer Anton Bernard von Kiefersfelden wegen Nicht- Annahme des Dogma der Unfehlbarkeit vom Hochwst. Herrn Erzbischof in Kiefersfelden exkommunizirt. Der Herr Erzbischof

hatte gesagt: Er darf nicht mehr Messe lesen und kein Sakra ment mehr spenden; allein Bernard thut es aber doch wie vor- so nachher; aber die Geistlichen verbieten das Beiwohnen einem solchen Gottesdienste und der Herr Erzbischof hat es auch ver boten. Jetzt aber der Herr Dekan von Kufstein erlaubt das Beiwohnen einem solchen Gottesdienste, und das ist ein Wider spruch von Seite der Geistlichkeit; daher ist die Aufregung groß; daher der Haß, die Feindschaft zwischen den Anhängern Bernards und Anhängern

des Erzbischofs; der aufgestellte Pfarr vikar darf nicht in die Kirche; denn Bernard läßt ihn nicht, daher mußte der Herr Pfarrvikar in einem Bauernhause, in einer Kammer die hl. Messe lesen. Bernard ist vom Staate durch alle Mittel geschützt und anerkannt. Die treugebliebenen Katholiken werden von den Liberalen gehaßt und auf allen Wegen verfolgt. Die Eisenbahn-, Zoll- und Hüttenamtbeamten waren die Hetzer und ihre Untergebenen die Ausführer der Verfolgung. Hochw. Herr Vetter, ich bitte Sie, schreiben

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 27.11.1871
Physical description: 4
ein sehr werther Gast mit einer Ansprache, nämlich der hochw. Herr Pfarrer Heinrich Grub er von Oberaudorf in Baiern, Nachbar des unglücklichen Bernard von Kiefersfelden. Er sprach über den Verlauf der Verhandlungen des erz- bischöflichen Ordinariats München mit dem Pfarrkuraten Bernard, woraus hervorging, wie boshaft oder blödsinnig die Ausrede Vieler sei, die sagen, der hochwst Erzbischof habe vor schnell gehandelt, er las die zwei Erlässe des Ordinariats vom 24. Oktober betreffend die Exkommunikation

und vom 10. Nov. betreffend die Entsetzung von der Pfründe an Bernard vor und ermahnte schließlich zum Gebete. Darnach wurde eine Zuschrift des Vereins an den hochwst. Herrn Erzbischof von München- Frei sing vorgelesen, die beifällig angenommen wurde. In derselben ist die Anerkennung der Vereins Mitglieder ausge sprochen, die sie dem hochwst. Herrn Erzbischöfe von München- Freising wegen seines Freimuthes zollen und dem Abscheu Aus druck verleihen, der ganz Tirol erfüllt über die Betheiligung mehrerer

„skandalsüchtiger sog. Gebildeter, auch aus Tirol" an den Kiefersfeldner Wirren Schließlich wurde noch eine Reso lution zur Ehrenrettung des Vereins angenommen. Sodann wurde die Versammlung geschloffen, die jeder Theilnehmer wohl befriedigt verließ. Kufstein, 25. Nov. Vom hochw. Herrn Dekan Dr. Hör- farter kam uns Folgendes zu: Das Gerücht in Ihrem Artikel „Vom untern Inn" Nr. 270, daß ich und Kooperator Unter berger die Leute ermuntere, bei Pfarrer Bernard zu bleiben, ist unrichtig. Mein Bestreben geht dahin

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Der Bote für Tirol
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Page 9 of 10
Date: 26.03.1875
Physical description: 10
'- schen Verlassenschaft pcto. 38.000 fl. s. A. und des Bernard Stolz pcto. 13 lg fl. f. A. wird zufolge heute getroffener Vereinbarung der Parteien öffentlich kundgemacht, daß eS von den mit den dieSg. Edikten vom 4. Jänner Nr. 52 und 25. Februar Str. 1609 festgesetzten Versteigerungsterminen abzukommen habe und daß die Feilbietung der Realitäten für alle drei Erekutionen vereint zu den im Evikte vom 27. Jänner Nr. 8t8 bestimmten Termine, nsmlich am 26. April und 26. Mai d. IS. 9 Uhr Pormittags an Ort

und Stelle stattfinden werde. Dabei werden die Realitäten mit Rücksicht ans die ZerstücklungSben illigung der k. k. Bezirkshauptmann- schaft vom 26. Jänner d. IS. Nr. 3 67 in jenen 6 Partien und unter Zugrundelegung jener AnSrufSpreise feilgeboten werden, wie selbe in der ErekutionSsache deS Bernard Stolz im Edikte vom 25. Februar d. IS. Nr. 1609 erscheinen. Die Bedingungen liegen zu Jedermanns Einsicht in der daigen GerichtSkanzlei Nr. 2 auf und werden vor dem Beginne der Versteigerung öffentlich

kundgemacht werden. Eine neuerliche Anmeldung der zu einer der 3 Ereku tionen bereits angemeldeten Hypothekcnfvrderungen ist nicht nöthig. K. K. st. d. Bezirksgericht Innsbruck am 24. März 1375. F. 449 R e g g l a. 2 Edikt. Nr. 1609 In der ErekutionSsache deS Bernard Stolz in Weißen bach durch Dr. Duregger wider Johann Schmid in Kranebitten wegen 1316 fl. ö. W. s. A. werden am 3t. Mai d. IS., nöthigensallS am 30. Juni d. 2s. jedesmal um 9 Uhr Vorm. im d. g. Amtszimmer Nr. 2, I. Stock nachstehende

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