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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 23.04.1858
Physical description: 6
Punkte während der Haussuchung in sein Taschenbuch einge tragen hatte. — Durch Mr. James kreuzverhört erklärt Zeuge, am 7. sei sein Oheim, am i). ein Polizeikonstabler mit ihm gewesen. Habe auf Befehl der Pvlizeikommissarien offent- lichen Versammlungen in Wvlds Leselckale beigewohnt. DaS erstemal am v. Jänner. Habe sich Notizen gemacht, wenn dort offen debatlirt wurde: sei dabei civilgeklcidet gewesen; Bernard habe bei diesen Debatten einmal präsidirt; es habe sich bei diesen um den Unterschied

, an Parlamentsglieder und Journalisten gerichtete Briefe, sei überdies nichl beantwortet worden. Ein anderer von den Vertheidigern, Mr. Simon, hebt hervor, möglichdaß Bernard den Brief beantwortete und AlleS darin Gesagte wiederlegte. Lord Campbell jedoch er klärt. der Gerichtshof sei der Ansicht, der Brief gehöre zu den zulässigen Zcügcnbeiveisen. Er wird vorgelesen. Der Kaiser wird darin als gemeiner Verbrecher erwähnt. »Ich habe, schreibt Ällsöp an Bernard. volles Vertrauen in die Zukunft

, antwor tet er. er habe nicht gewußt, daß Handgranaten von den Ungarn gegen österreichisches Militär, von Circassiern gegen Nüssen gebraucht worden seien. — Georg Burke, Advokat, kennt Bernard, der seine Kinder unterrichtet hat. War in jeder Beziehung mit Bernard zufrieden. Erinnert sich, daß dieser mit ihm über Gase^pcrimente sprach und Interesse da für äußerte. War von lLernard wegen einer Rechtsange legenheit Allsop'S einmal um Rath gefragt worden. Hatte Allfop zu diesem Zwecke an einen gewissen

Masoni in der Cily empfohlen. Dieser wird jetzt als Zeugen vernommen, hat aber blos Allsop's Handschrist zu identificiren. — Zu nächst wird Eliza Cheney verhört. Lebt in 2 Grastonstreet, Kentifh Newn Town (Londoner Vorstadt), kannte Orfini zuerst in einen, Wohnhause, wo sie als Magd diente. Lebte dann bei Orsini als Haushälterin bis zu dessen Abreise von England. Kannte Bernard, der sehr intim mit Orsini war, diesen wöchentlich etwa zweimal besuchte, in dessen Abwesen heit seine Briefe

—^ wenn nicht privat« auf der Adresse stand — übernahm, und selbe wie sie glaubt, beantwortete. Zeugin sah, von der Negierttng nach Paris geschickt. Orsini im Gefängnisse. Während dessen letzter Abwesenheit von London kamen wenige Briefe für ihn an. Bernard speis'te im Hause einmal mit zwei ihr iinbekannte» Herren, die sie seitdem nicht wieder sah. Orsini hatte das Haus auf 12 Monate gemiethet und selbst möblirt. Als er abreis'te. ließ er mir das Geld für Miethe und Steuern zurück, beauf tragte mich, Weihnachten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 08.01.1851
Physical description: 8
>»v SV- Uhr begann die vierte Schwnrgcrichlssitzung. Es ersch'e» vor den Schranken Jobann Baptist, Sohn des Jobann Georg Beriiard, genannt Cicele, gebürtig von Vigo, seßhaft zu Sampitello, Bezirks- Gerichts Fassa. Bauersmann, 29 Jahre alt, verhei rat!, et, angefchnldigt des Verbrechens des Todtschlags. Schon seit einiger Zeit war ,wischen drin Ange klagten Bernard und Johann SIntvu Schenk, genannt Gärdener, ein ziemlich gespaiintes Verbältm'ß, und wie es scheint, weil Schenk mit dem Weibe nnd

der Schwägerin des Angeklagten in dessen Hanse sich untcrln'clt, und denselben Wein, Brod und Käse zahlte; spätere Versuche dcs Schenk, sich mit Bernard auszusöhnen, waren fruchtlos. Am 4. August v. I. kam Johann Anton Schenk vo» Caiiazei »ach Eain- pitello, und ging mit seiner Familie und Stesan Stnffer in das Wirthshaus eines gewissen Jobann Vernarb, vo» dort mit Slnffer allein in eine Schenke, niid kehrte mi't ihm wieder in daS Wirthshaus deS Johann Bernard zurück, wo Schenk mit dem Ange klagten Johann

Baptist Bernard zusammenkam, ohne daß eS im Wirthshaufe mit Äernarb jtt einem Streite, gekommen wäre. Um 9'/, Uhr SbendS entfernt ssch Schenk uud Stuffer, und. bald darauf folgte ihnen Beruard auf dem Füße nach. Die Straße, die Schenk nnd Stnffer einschlugen, führte am linke» Ufer ter Dnrone von Campitello nach Eanazei am . Hanse eines gewissen Sorroperra vorbei, in welchem Johann Baptist Bernard mit seiner Familie wohnt. Vor diesem Hanse blieb Stuffer stehen, um mit der Schwägerin des Job. Bapt

. Bernard zn sprechen, als dieser selbst eben dazukam, und mit drohendem Ausrufe den Stuffer packte, zu Boden warf und mißhandelte, dann aber nach dringenden Bitte» aus- ließ, sich gegen Schenk wendete, und demselben mit einem Prügel einen Streich auf den Kopf führte. Bei dein ärztlichen. Angenschein zeigten sich vorzüg, li'ch zwei Wunden, wovon eine an der reckten Seite der Stirne nach dem AuSspruche der uutcrsuchenden Aerzte von einem Streiche herrühren solle und absolut tödtlich war, ekne

an der linken Seite des Kovses, die nicht tödtlich im Falle SchenkS ihre Ursache fände, anßer diesen noch minder bedeutende Verletzungen, welche ebenfall« vom Falle des Schenk, nachdem er den Schlag vo» Bernard bekommen datte, herrühren mochien. In derselben Nacht verschied Joh. Anton Schenk, nnd wie das Gutachten der Aerzte erklärte, ' mußte derselbe nothwendig an der Wunde an der rechten Seite deS Kopses, die ihm durch einen Streich beigebracht wurde, nnterliegen, da das Gehirn ver letzt und erschüttert

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.08.1892
Physical description: 4
. Noch gestern Nachmittags brannte es ziemlich stark und konnte man von den gegenüber liegenden Bergen genau dichlen Ranch und Qualm aufsteigen sehen. Hoffentlich hat der Regen, der heilte Nachts niederging, zum Löschen des Brandes beigetragen. Aus dem Äerichtösaale. Am 23. Juni l. I. hatte der Pächter des Jagd-Reviers in Leifers Anton Monsorno in Erfahrung gebracht, vaß Stesan Bernard jnn. vnlgo Stoff von Leifers acht Stück Wildenten auf dem Hofe des Nachbars Bologna halte, welche von einer Brüt herrührte

», die Beuiard unberechtigter Weise im Leiserer Moose aufgenommen hatte, nnd vou einer Henne des Bologna ausbrüten ließ. Ju Folge der wegen dieses Diebstahls erstatteten Anzeige verfügte sich der Gendarmerie - Postenführer in Branzoll Angelo Alverü, in Begleitung des Gemeindedieners Nikolaus Kofler und des Anton Monsorno am 24. Juni Abends auf den Hof des Bologna, und forderte den dorthin gekommenen Stefan Bernard aus, die 8 Stück Enten herauszugeben, über welche Auf fordennng sich derselbe sehr ungestüm uud

wider, spenstig benahm und in herausfordernden Tone schrie, daß er die Enten nicht herlaße, koste es was es wolle. Trotz erfolgten energischen Einschreitens seitens des Geiida.men. leistete Bernard keine Folge, vielmehr vergriff er sich in mehrfacher Richtung durch Schläge und Stöße an Alverü, so daß sich dieser genöthigt sah, von seiner Waffe Gebrauch zu machen, und dem Bernard das Bajonett an die Brust zu setzen. Gleichzeitig kündigte er ihm die Arretierung an nnd zog die Schlußkette heraus

, um ihn zu fesseln Bald darauf erschien der Bater und die Mutter des Bernard auf dem Platze und während die Mutter weinend die Freilassung ihres Sohnes verlangte, zog dessen Bater, um den Sohn aus der Gewalt des Gendarmen zu befreien sein Rebmesser heraus uud ging damit drohend gegen Alverä, für den die Situation sehr bedenklich wurde, los. Es entstand uun eine Scene der ärgerlichsten Art, an der sich die beiden Bernard, Vater und Sohn und die Mutter betheiligten, indem letztere drei das Gewehr des Gendarmen

erfaßten, ihm Fußtritte nnd Stöße, sowie schließlich eineu so heftigen Schlag in's Genick versetzten, daß er be täubt wurde und ihm das Gewehr entfiel. Als nuu Stefan Bernard jun. diesen Augenblick benutzte um zu entfliehen, schoß ihm Alverü nach, ohne ihn jedoch zu treffen, und noch am gleichen Abende ver fügte sich Bernard hieher, um sich selbst beim Gendarmerie-Posten Bozen zn stellen. Kaum war uun die Untersuchung gegen ihn im Gange, meldeten sich schnell mehrere Leute beim Gendarmerie-Posten

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 14.09.1865
Physical description: 4
GerichtSsaale.) (Schluß.) — Gott sei Dankt murmelte der junge Advocat mite iueni Seufzer der Erleichterung und drückte einen Knß ans das Schreiben Ernestinens Bon jetzt ab will ich nicht rasten, bis ich Deine Unschuld der Welt bewiesen habe. Es war schon spät am Abend, aber trotzdem ver suchte Bernard noch einige Schrille, um deu Zweck, den er sich vorgesetzt, zn erreichen. Er drang »och spät in der Nacht zum Präsecten, der, glücklicherweise ei» alter Freund seines VaterS, die Störung nicht übelnahm

. .— Aber mein lieber Freund, sagte der würdige Beamte nachdem er alles geduldig angehört, wasilun Bernard zu sagen hatte, für mich ist kein Zweifel, daß das Mädchen schuldig ist, entweder als die allei nige Thäterin, oder als Theilnehmerin an dem Ver brechen. Trotzdem will ich. da Sie es so dringend begehren, Ihnen eine Durchsuchung in den Zimmern der gemordeten Dame gestatten. Gute Nacht! Und lassen Sie mich von den gewonnenen Resultaten bald etwas hören, sprach der Präfect lächelnd, uud verab schiedete

unser» jungen Rechtsgelehrtcn. Des andern Tags begab sich Bernard, von einem Gendarm begleitet, in das Haus der Baronin. Alles lag noch an seiner Stelle wie man es an jenem^ver- hängnißvollen Morgen gelassen hatte, denn das Hans war noch immer unter polizeilicher Überwachung. Bernard suchte eisrig, fand aber nichts, was ihm den geringsten Anhaltspunkt für etwaige Vermuthungen geboten hätte. Die Durchsuchung hatte mehrere Stun den gewährt, und Bernard sah ein, daß sie fortzusetzen gänzlich überflüssig wäre

. Mit schwerem Herzen ver ließ er das Zimmer; aber ans dem Flur fand er etwas, was seinen Hoffnniigcn neues Leben einblies. Es war ein Mäunerhut, an den im Dunkeln sein Fuß stieß. Er hob ihn auf, und indem er ihn mit den anderen Hüten des Barons verglich, die sich im Zimm°r befanden, sah er, daß der Hut größer als die anderen waren. Wahrscheinlich gehört der Hur dem Geliebten der Baronin, dachte Bernard, nnd nahm ihn mit, um ihn Ernestinen zu zeigen. Ernestine erkannte den Hut als den des Barons

. „Es ist derselbe,' sagte sie, „den er in jener Nacht trug, als er Paris verließ.' — Das ist nicht möglich, erwiderte Bernard; denn ich habe ihn mit den anderen Hüten des Barons ver glichen und gesunden, daß er viel größer sei; vielmehr halte ich ihn für den Hut des Geliebten. — Nein, nein! Der Hut gehört dein Baron. Er lauste ihn den Tag vor seiner Abreise, da er ihm aber zu groß war, so niußte ich ihm denselbeu enger machen, nnd ich that es, indem ich Papier unler daSHulleVer steckte. Sehe

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1848/1852
Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Page 898 of 1236
Author: Rothmüller, Nikolaus / von zwei Priestern der Diöcese Brixen
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 730, 488 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 1848. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. 1852. - In Fraktur
Subject heading: s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Location mark: III 119.015/1-2
Intern ID: 182109
Der 20 sie für ihn von nun an die zärtlichste Vorliebe, und war äußerst bemüht, ihn heilig zu erziehen. Zu Co tillon besuchte der junge Bernard die Schulen; bald übertraf er alle seine Mitschüler nicht nur in den Wis senschaften, sondern ganz vorzüglich in der Frömmigkeit; besonders innig und unausgesetzt war seine Andacht zur Gottesmutter s Mit neunzehn Jahren kehrte er nach vollendeten Studien nach Hause zurück, wo er nun, da seine fromme Mutter indessen diese Welt verlassen

sich seinem Entschlüsse; jedoch Bernard wußte ihnen über die Eitelkeit der Welt und hie Vergänglichkeit der zeitlichen Güter und Freuden so ans Herz zu reden, daß er nicht nur seine fünf Brüder und mehrere seiner Verwandten, sondern auch noch eine Schaar anderer Edelleute für das Kloster gewann. Mit Freude nahm sie der Abt von Citeaux auf. Kaum hatte Her heil. Bernard sein Probejahr angetreten, so wurde er auch ein volDmmener Religiös, ja ein Beispiel klö sterlicher Vollkommenheit, so zwar, daß ihn sein Abt, obwohl

er erst vier und zwanzig Jahre zählte ^ in das erst neu errichtete Kloster zu Clairvaux sandte mit dem Auftrage, dasselbe als Oberer zu leiten. Bernard wei gerte stch Mar anfangs wegen seiner Jugend, Schwäch lichkeit und Unersahrenheit in dem Amte eines Vor stehers; auein er mußte gehorsamen. In dem neuen Kloster fand andern Mühsalen auch die äußerste Armuth; jedoch Gott der Herr kam seinen Dienern öfters durch augenscheinliche Wunder zu Hilfe, bewog auch Viele, daß sie sich dem klösterlichen Leben

widme ten, worunter sogar selbst der Vater des heil. Bernard war; ja während seines 'ganzen Lebens stiftete Bernard hundert sechzig Klöster. Anfangs regierte er seine Un tergebenen mit ziemlicher Strenge, bediente sich aber nach göttlicher Ermahnung einer größern Gelindigkeit gegen Andere, gegen sich blieb er aber unausgesetzt hart; wenn er bisweilen eine Trägheit in sich verspürte, so munterte er sich selbst auf mit der Frage: „Bernard! wozu bist du hieher gekommen?' — Doch Ber- stgrd

Kirchenversammlungen galt sein Ausspruch als ein Orakel in der Kirche Gottes. Nur ein Bernard war im Stande, den heftigen Streit zwischen Papst Jnnocenz II. und dem ehrsüchtigen Petrus von Leon beizulegen. Ueberall und allzeit galt Bernard als ein Mann Gottes und ein Engel des Friedens. Mit wel chem Eifer er die apostolische Lehre der Kirche beschützte, erhellt aus seinen Briefen und Abhandlungen. Oft heilte seine Gegenwart allein, und die Worte der Weis heit-, die der Geist Gottes durch seinen Mund redete

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 08.11.1871
Physical description: 8
und daS Recht, wie et in München wüthet, oder eigentlich bereits dem Erlöschen nahe ist, hat sich an Tirols Grenze verbreitet und geflüchtet: wir haben in KieferSfelden eine neuprotestantische Gemeinde, und ihr Pfarrer heißt Bernard. Dieses sehr beklagenS- werthe Ereigniß bildet hier das Tagesgespräch, bei den Liberalen er weckt es Freude und Hoffnung, bei den treuen Katholiken Betrübniß und Schmerz; ein Priester ist vom katholischen Glauben abgefallen und- hat mit sich eine ganze Gemeinde in den Abgrund

gestürzt!! WenN jemals ein Ereigniß in unserer Gegend betrübend war, so ist es dieses. Pfarrer Bernard trat geheim wie offen mit Wort' und That als An hänger Döllingers auf. Er wurde daher von seinem tiefbekümmerten Erzbischof wiederholt ermahnt, ja dreimal vorgeladen, sich zu recht fertigen. Wer aber nicht erschien, war Pfarrer Bernard. Vor dem Dekan in Rosenheim gab er eine Erklärung ab, die durchaus nicht genügte. So wurde ihm noch eine längere Frist gelassen zur Ueber- leaung: Allein

seine ketzerischen Freunde hetzten und hetzten ihn zum offenen Äufstande gegen feine Vorgesetzten. Nachdem die Langmuth semeS OberhirteN erschöpft war, erschien Hochderselbe am 29. Oktober selbst in KieferSfelden und? verkündete mit großem Widerstreben^. aber genöthiget, wenn er nicht seinen Pflichten als Bischof untreu werden Volksblatt' Nro- 89. sollte, Übet Bernard den großek Kirchenbann, weil er seine rückhalt lose Unterwerfung unter die Lehre der Unfehlbarkeit deS Papstes ver weigere. Als sich der Hochwst

. Erzbischof entfernte, erfrechte sich Pfarrkurat Bernard die Kanzel vor dem Ottokirchlein zu besteigen und laut Protest zu erheben gegen den „Mächtspruch', wie er sagte, seiner geistlichen Obrigkeit, und erging fich in so maßlosen Aeußerungen gegeck seinen Bischof, daß er wahrlich Mitleiden erweckte. Der ganze liberale- Troß von KieferSfelden, Kufstein, Audorf:c. brüllte Bravos auf die Grobheiten, die Bernard seinem fchmetzerfüllten heldenmüthigen Bischof anthat. Der Erzbischof entfernte sich aber alsbald

. Am 30., Montag, wurde der vom ?. ?. Erzbischof aufgestellte Provisor, Herr Coop. Stangl von Oberaudorf, gar nicht zum Messelesen zugelassen, ja vom exkommunizirten Bernard mit Grobheiten überschüttet; derselbe ent fernte fich unverrichtetet Dinge. Wir haben hier also ein zweites Mering. Um die betrogene Gemeinde auf seine Seite zu bringen; soll ihr Bernard vorschwätzen: seine Absetzung sei lediglich ein Werk der Eifersucht und des Neides des Herrn Pfarrer Gruber von Ober audorf, der KieferSfelden

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 28.03.1935
Physical description: 12
. Se^r herb. Wenn er süß «st. schicke ich ihn zurück.« „3a dienen, gnädige Frau.' Er wendete sich an den servierenden Kellner. „Einen Planier Cocktail. Sehr herb. Sage Joe, er möge wenig Sirup hineinmixen. Verbindlichsten Dank, gnä dig« Fraul' Der Herr im grauen Anzug, der am Neben, tisch sah, hörte angelegentlich zu. Bernard merkte es. „Alles nach Wunsch gewesen, mein Herr?' fragte er, goß ein wenig Wasser in das Glas de» Gaste» und bedeutete einem Boy, frische Elsstückchen zu bringen. Dann wie« Vernard

gewandt einer Gruppe von fünf Personen Eitze an, stellte «in Paar zu« Tanz ein, ergatterte einen Sessel für einen Einzelgänger. Al» der Cocktail serviert wurde, kehrte er, ängstlichen Bemühen» voll, zu der weihgeNei- deten Dame zurück. „Alle» in Ordnung, gnädige Frau?' „Nein', herrschte sie ihn an. „Das Zeug ist bitter. Nicht möglich, es zu trinken.' , „Erlauben Sie.' Bernard nahm das Glas auf. „Da hat man mich wahrscheinlich nicht ver standen. Einen Augenblick. Ich erledige da» selbst.' Der Herr

im grauen Anzug lehnte sich in stlnen Sessel zurück, offenbar darauf gespannt, ob der versöhnungsversuch de» Oberkellner» gelinge« werde. Bernard kehrte zurück. „Wenn gnädige Frau jetzt kosten wollten?' Er wartete, bl» sie genippt hatte. „Besser?' JSa, da» geht eher', gab sie mürrisch zu. „Zu dienen.' Gr winkte dem Speisenträger. „Die Dame wird jetzt bestellen.' Lächelnd glitt er davon, um neuelntretend« Gäste zu emp fange«. Nicht» entging Bernard» Blicken, während er zwischen den Tischchen hlndurchging

un» wieder die Ehre geben.' Sie entgegnete nichts. Legte das Geld -'ür ihr« Zeche neben den Teller. Neigte schroff ihr Haupt «nd ging. Der Mann in Grau zog ein Merkbuch aus der Tasche, das, als er es ausichlug. ein Verzeichnis enthielt. Ging die mit „Oberkellner' bezeichnet« Liste durch, bis er einen Namen gefunden hatte. Steckte da» Buch ein «nd rief nach Bernard. Sehr devot neigte sich der befrackte Diener. „Der Herr ist doch zur Zufriedenheit bedient worden?' Bor zwanzig Zähren: Przemysl 1914 Don Dr. Hans

Kiene. Bolzano. X. „Ja, das kann man wohl sagen. Ich bin ^crr Witt, der inspizierende Direktor des Aufsichts rates. Sie gefallen mir. Bernard. Und.wenn ein Angestellter mir gefällt', Herr» Witts Hemd brust blähte sich vor Großmut, „dann stehe ich nicht an, es ihm zu sagen.' „Ich danke Ihnen vielmals, Herr Direktor. Darf ich fragen, was Ihren besonderen Beifall hatte?' „Die Art, wie Eie mit der hübschen sungc,: Frau umgingen, die dort drüben saß. Sie war streng und geradezu unvernünftig

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 09.04.1851
Physical description: 4
mit dem eigenen vertauscht, und war über Neumarkt zu seinem guten Freunde und ehemaligen Kerker genossen Bkrnard in keifers gegangen, nachdem sie sich bereits früher Kameradschaft zugesagt. Er erzählte ihm den Diebstabl, und übergab ihm mit Ausnahme der Banknoten und etwas Silbermünze die ganze Beute zur Aufbewahrung, wobei er auch dem Bernard erlaubte, davon Gebrauch zu machen. Bernard hatte wahrscheinlich, nachdem er das üb rige Geld versteckt, ein?» Tbeil der Thaler, um sie bei der Hand

zu haben, im Strohfacke eines der Betten in der Schlafkammer verborgen; dort wurden dieselben von Abram gefunden, nnd damit dieser schweige, ihm von Bernard die Hälfte angeboten. Bernard hatte fohin dem Abram auch einen Theil des übrigen Geldes, Gold und Zwanziger gezeigt. Abram oder Bernard waren mit Verausgabung der Thaler wahrscheinlich nicht vorsichtig genug, u. um nicht in den Verdacht eines Diebstahles zu kommen, sprengten sie das Gerücht aus, '72 Thaler in der Lotterie gewonnen zu haben. Äks der Hausherr

des Bernard J.B. Gantili.dies hörte, und zufällig nach Bozen ging, sah er bei einer Lottokollektnr, daß da selbst nur schwarze Nummern aushingen, u. schloß daber , weil Gewinnst? mit rothen Nummern bezeich net werden, daß die Angabe des Bernard u. Abram erdichtet sei. Er forderte den erstern auf, das Geld, welches derselbe nun von einem Deutschen zur Auf bewahrung' erhalten zu haben erzählte, zu Gericht zu tragen; Bernard mußte nun wahrscheinlich, weil er dem Abram nicht traute, sämmtliche ihm gezeigte

Baarschast ausliefern, beharrte, aber standhast da bei, daß er vom Diebstable nichts wisse, obwohl er in jedem Verhöre seine Aussagen änderte und neue Lügen erfand, endlich aber auch zugab, daß ihm mehr Geld von Hannes übergeben, daß ihm der Rest aber wahrscheinlich von Abram gestohlen worden sei, da gegen gab er zu, niedreres Geld jedoch nnr Nach Er laubniß des Hannes verbraucht zuhaben. Aus allem leuchtete hervor, daß Bernard die in Sicherheit ge brachten noch fehlenden 300 fl. für sich retten

als auch den Bernard der Theilnahme am obigen Diebstahle durch Verhehlung eines Betrages von mehr als 300 fl. CM. einhellig für schuldig u. der Gerichtshof, verurtheilte den ersteren über die Anträge der Staatsbehörde und nach Anhörung der Hrn. Vertheidiger zu 4'/zjäbrigem schweren Kerker, den zweiten zu 2jährigen, Kerker. Die Verhandlung schloß gegen halb 4 Ubr Morgens. Wien, 6. April. Der bereits gestern von uns erwähnte Prozeß der Sängerin Madame G. endete mit einer.Freisprechung durch die Geschwornen

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 24.03.1909
Physical description: 8
Plant zu 13 Monaten schwerer Kerkerhaft. Der Staatsanwalt stellte den Antrag auf Ausweisung aus Oesterreich. An beiden VerhandlungStagen war der Saal von Zuhörern überfüllt. Zu erwähnen wäre, daß diese Session des Bozner Schwurgerichtes mehr Fälle 'auswies, als sämtliche erste Schwurgerichtssessionen Tirols. Während der nahezu 14 tägigen Dauer wurden nicht weniger als 75 Jahre und einige Monate Zuchthausstrafen ausgeteilt. Erzbischof Bernard Christen t. Exprovinzial des Kavuziuerordens. Donnerstag

über die Ortschaft den Weg nehmen mußte. ?. Bernard war das Kind eines Kleinhäuslers, der mit Kindern reich, mit Erdengütern weniger gesegnet war, so daß der Vater nebenbei sich durch Ausübung des Schuhmachergewerbes noch ein Nebenverdienst schaffen mußte. Wie im Orte, so herrschte auch in der Familie tiefe Religiosität, besonders BernardS Mutter wird in dieser Hinsicht sehr gerühmt. Z?. Bernard empfing seine Ausbildung in seiner Heimatsgemeinde, zunächst beim langjährigen Volks schullehrer Kolumban Russi

, unter dem zwei Gene rationen Andermetts in die Elementarkenntnisse eingeführt wurden, da Russi ein Alter von 101 Jahren erreichte und bis ins hohe Alter die Lehrtätigkeit ausübte. Da Bernard Freude zum Lernen zeigte, nahm sich seiner der Seelsorger an, der dem Kapu- ziner-Orden angehörte. Der junge Christen emp- fing also daheim Unterricht in den Gymnasial- sächern, mußte nebenbei im Hause hart arbeiten, des nachts dann seine Aufgaben machen. Die un eigennützige Liebe seines Lehrers, die hohe Achtung

er zunächst in der Seelsorge im Kanton Luzern verwendet, nach drei Jahren aber nach Zug versetzt, wo er seinen jungen Ordensbrüdern in den philosophischen Fächern Unterricht zu erteilen hatte. Als die Pro» vinz im Jahre 1865 eines neuen Novizenmeister bedurfte, fiel die Wahl der Obern auf den jungen Ordenspriester. ?. Bernard verblieb in dieser über aus wichtigen Stellung bis zum Jahre 1874. Als zu Beginn der siebziger Jahre im Bistum Basel unter dem Bischöfe Lachat ein heftiger Kulturkampf entbrannte

und die Bestrebungen der Kulturkämpfer besonders im Kanton Solothurn bei der Regierung die größte Förderung fanden, ward Bernard nach Solothurn gesendet, um als Guardian und Dom prediger bei St. UrsuS durch sünf Jahre zu wirken, so sehr vertraute man auf seine Klugheit, Umsicht und Tatkraft. Die Katholiken wußten ihm sür seine erfolgreiche Wirksamkeit noch in späteren Jahren ausrichtigen Dank. Auch die Provinz anerkannte seine Verdienste und übertrug ihm das Amt eines DefinitorS 1876 und wählte ihn 1379

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Lienzer Zeitung
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Page 17 of 30
Date: 13.11.1897
Physical description: 30
aber, die sich nicht in der Stimmung fühlte, zu unterhalten oder unterhalten zu werden, zog sich in das Biblio thekzimmer zurück. Sie rückte sich einen Fanteuil dicht vor das Kamiufeuer, ließ die kleinen Füße auf dem Kamiugitter ruhen und gab sich ihren Gedanken hin. „So allein und so sinnend?' ertönte da plötzlich des Hofmeisters Stimme, während er die Thür hinter sich schloß und näher trat. „Ich dachte an Sie und Ihr taktloses Betragen gegen Herrn Edelwolf.' Bernard war an der Kaminecke stehen geblieben. Er sah auf fallend

mögen Sie bitter gemacht haben.' „So nennen Sie mich alt?' rief Bernard. „Gewiß,' lautete die Antwort. „Im Vergleich zu Herrn Edelwolf uud mir. Warum überrascht Sie das? Alt sein ist keine Schande, Monsieur Bernard, im Gegenteil. Wenn ich lange genug lebe, werde ich auch einmal alt sein, und mich dann meines Alters rühmen.' Josepha lächelte und der Franzose biß sich auf die Lippen. Jedes ihrer Worte verriet ihm deutlich, wie weit er davon entfernt war, Eindruck auf sie zu machen. Er setzte

auf den nächsten Fanteuil niedersank. „Und Sie auch, Monsieur Bernard? Geben Sie der Komtesse fran zösischen Unterricht?' Der Hofmeister lachte und da der Graf im Grunde keine Ant wort erwartet hatte, fuhr er fort: „Du machst ein so ernstes Ge sicht, Josepha.' Diese schwieg und strich leise seufzend mit der Hand über die Falten ihres Kleides. „Ich habe versucht, die Komtesse ihrer gedrückte» Stimmung zu entreißen,' sagte der Hofmeister in melancholischem Ton. Sie sah überrascht zu ihm anf, nnd ihre Stirn

umwölkte sich noch mehr. Dem Grafen entging das nicht, und zu Bernard ge wendet sagte er: „Vergebene Mühe, Monsieur, trübe Stimmungen lassen sich so leicht nicht wegphilosophieren.' Er glaubte, Josepha mache sich noch Sorgen um das, was die Gräfiu ihr vor dem Diner gesagt hatte, und er zürnte dieser weit mehr noch, als wie er ihr gezeigt hatte. „Komm mit in das Wohnzimmer, mein Kind,' fuhr er in wohl wollendem Ton fort; „sie sprachen gerade dort von Musik, als ich vorüberging. Ich hatte nicht Lust

; und singen, glaube ich, könnte ich heute nicht einen Ton.' Sie küßte ihren Vater nnd verließ das Zimmer, ohne von dem Hofmeister im geringsten Notiz zu nehmen. „Sie dürfen sie nicht quälen, Monsieur Bernard,' wendete sich der Graf zu diesem; „sie hat heute eine kleine Verdrießlichkeit ge habt, sie hat mir alles erzählt. Sagen Sie nichts mehr zu ihr über die Stimmung, es ist nutzlos, kann ich Ihnen versichern. Sie ist kein Kind mehr, Monsieur Bernard — kein Kind mehr.' Der Graf sprach in stolzem

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 24.12.1863
Physical description: 12
dies war der Name des Arbeiters, wurde nicht leer von Besuchern aus den höchsten Ständen, welche nicht, nur seine Werke bewunderten, sondern ihm aus gedehnte und einträgliche -Bestellungen zugehen ließen. Bernard sah sich geehrt, geliebt und reich — war er aber deshalb glücklich? Er war eS nicht, denn in seiner Brust brannte ein verzehrendes Feuer, seine Stim war umgeben mit der Dornenkrone des Genies, sein Leben füllt ein Blatt in der Geschichte jener Mär tyrer, die zwar nicht heilig

gesprochen worden, die aber nicht weniger für ihre Ueberzeugung gelitten haben; Bernard de Palissy war ein Erfinder. Ab weichend von den Sitten der damaligen Zeit, konnte er, ein einfacher Arbeiter, nicht nur lesen und schrei ben, zeichnen und modelliren, er hatte auch — eine für das sechzehnte Jahrhundert sehr gefährliche Sache — Kenntnisse in der Physik und Chemie und beschloß, gestützt auf dieselben, eine neue Erfindung zu machen, oder vielmehr eine verloren gegangene Kunst der Welt zurückzugeben

an eine Idee einen eigenen, seltsamen Weg bahnen will. Man beklagte Bernard nicht wegen seines Ehrgeizes, man hielt ihn für wahnsinnig; seine vornehmen Beschützer wandten ihm den Rücken und die Straßenjugend verfolgte ihn, wenn er sich ja einmal außer seinem Hause blicken ließ, mit Hohngeschrei und Steinwürfen. Aber Ber nard hatte gegen diese Ungerechtigkeiten einen ihn schützenden Panzer in dem Bewußtsein seines Genies. Drei Jahre arbeitete er mit unausgesetztem, fieber haften Eifer, endlich glaubte

das Schicksal sie berufen, die Gattin eines Erfinders. Sie dachte an alles, sah alles vorher und beraubte sich schweigend und ohne Murren des Noth wendigsten, um die Bedürfnisse ihres Gatten Und ihrer Kinder zu befriedigen. Längst war ihr Schmuck veräußert, ein Kleidungsstück nach dem andern folgte demselben, während Bernard, vertieft in feine For schungen, die Opfer, welche ihm gebracht wurden, gar nicht bemerkte. Zwei Seelen schienen in dieser Frau zu leben und mit einander zu kämpfen; die eine be klagte

mit emem Blicke oder einem Worte zu strafen, betrachtete Bernard mit der größten Aufmerksamkeit die ihm zugeworfene Erd art, eilte dann nach der Grube, raffte so viel auf, als er in den Taschen seiner Kleidung bergen konnte. und begab sich damit beflügelten Schrittes nach Hause. In seiner Werkstatt eingeschlossen, arbeitete er noch einmal mit rastlosem, fieberhaftem Eifer, bewachte mit verzehrenden Blicken den Ofen, dessen Flamme jetzt entweder sein Wert krönen oder erlöschen mußte für immer. Endlich

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Lienzer Zeitung
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Page 25 of 26
Date: 17.03.1900
Physical description: 26
Spekulation auf die Eitelkeit. Desmaret, Sie müssen Geld schaffen!' „Majestät wollen davon überzeugt sein, daß ich kein Mittel unversucht gelassen habe, um in den Besitz der Million Livres zu gelangen, die Frankreich braucht.' „Wie? Sie, der Generalkontrolleur der Finanzen sollten nicht eine einzige Quelle entdeckt haben, aus der noch zu schöpfen wäre?' „Majestät, meine letzte Zuflucht nahm ich zu dem Pariser Bankier Samuel Bernard, aber auch er weigert sich!' „Mein Gott

, haben Sie ihm denn nicht den großartigen Ge winn vor Augen geführt, den er dabei machen kann?' „Gewiß, Majestät, er will aber keine Geldgeschäfte mehr mit dem Staate machen.' „Und weshalb nicht?' Desmaret zuckte mit den Achseln. Ludwig XIV. versank in tiefes Nachdenken. „Wir müssen die Million haben; wissen Sie nicht, Desmaret, wie man Bernard umstimmen könnte?' „Majestät, ich wüßte schon etwas, aber —' „Nuu, aber?' „Es käme dabei die allerhöchste Person Eurer Majestät mit ins Spiel.' „Wie, ich?' „Ja, Sie.' . „Wieso?' „Majestät

kennen Bernard nicht. Er ist der eitelste Mensch von der Welt. Einer Schmeichelei kann er nicht widerstehen. Wenn nur Majestät die Gnade haben wollten —' „Fahren Sie fort! Was soll ich thun?' „Ihm ein wenig zu schmeicheln, ihm einige Minuten ihrer kostbaren Zeit zu widmen, so glaube ich bestimmt, daß Bernard nachgeben wird.' „Gut, richten Sie die Sache so ein, daß ich heute nachmittag, wenn ich im Park von Marlh spazieren gehe, den widerspenstigen Bankier treffe.' „Zn Befehl, Sire!' Am Nachmittage

saßen in einem der zwölf für den Hof wäh- rend der Anwesenheit des Königs in Marlh bestimmten Pavillons Desmaret und Samuel Bernard. „Sie weigern sich also?' „Sie wissen ja selbst, wie gern ich helfen würde, aber ich kann nicht. Wenn Sie mir noch eine Sicherheit für das ausstellen, was ich schon dem Staate geborgt habe, dann will ich versuchen, ob ich noch eine kleine Summe Geldes für Sie auftreiben kann.' „Mein Gott, eine Sicherheit, wo es sich um das reiche Frank reich handelt! Sie weigern

sich also wirklich?' „Ich kann nicht anders!' In diesem Augenblicke sprang die Thür des Pavillons weit auf, und Ludwig XIV. trat ein. „Ah, mein lieber Desmaret, wie gefällt's Ihnen in Mady? Und wen haben Sie da bei sich?' Der Generalkontrolleur stellte den Bankier vor, der eine tiefe Verbeugung nach der andern machte. „Haben Sie den Park von Marlh schon einmal gesehen, Herr Bernard?' „Nein, Majestät, das heißt, ich war —' „Nun, dann kommen Sie, ich will Ihnen seine Schönheiten zeigen!' Samuel Bernard folgte

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 40
Date: 04.12.1897
Physical description: 40
welche Weise zu Schaden kam.' „Und Edelwols kann sich an alles das nicht erinnern?' sagte Anton noch einmal. „Nein, so viel ich weiß, nicht,' antwortete Josepha. „Und er würde es mir doch sicher gesagt haben, wäre es anders.' „Und doch war Heribert drei Jahre älter als Kuno,' rief Roier jetzt lebhaft, „Komtesse, sind wir denn alle blind? Die ganze Ge schichte ist eine erbärmliche Lüge, und Bernard ist eben so dumm wie schlecht, daß er sie ausspricht. Fünf Minuten ruhigen Ueber- legens wurden Ihnen genügt

, Herr Doktor, kommen Sie geschwind herüber,' ries sie ihm zu; „es waren Diebe in unserem Hause und sie haben Monsieur Bernard erschossen; o kommen Sie geschwind, er liegt im Sterben.' Anton eilte die Treppe hinunter, über die Straße hinüber und stand bald darauf au der Unglücksstätte. Bernard durfte uicht sterben, bevor er noch ein paar Worte mit ihm gewechselt hatte. Bernard war in die Schläfe geschossen. Man hatte ihm ein Kissen unter den Kopf geschoben und so lag er auf der Stelle

—' Erich von Kirndorf saß auf dem Sofa. Auf seinen Wunsch hatte mau ihn aus dem Bett dorthin gebracht; dicht neben ihm stand der Kasten mit den goldenen Gefäßen und Schmncksachcn, welche des Zigeuners Habgier gereizt und Bernards Tod herbei geführt hatten. Ziska hauste seit Jahren mit seiner Bande in dem alten Hause, unterirdische Gänge mit Fallthüren, die nnr ihnen bekannt waren, hatten ihnen geholfen, nnentdeckt zu bleiben, und das Haus in den Ruf des Geisterspuks zu bringen. „Baron,' sagte Bernard

Zeit über gewußt, Bernard?' „Erbarmen!' flehte dieser. „Machen Sie mir keine Vorwürfe, Baron. Ach, bringt denn niemand Edelwolf herbei, damit er mir verzeiht, bevor ich sterbe? Und Josepha — auch sie soll kommen. Ich sagte den beiden eine schändliche Lüge. Sie ist sein Weib, sein gesetzlich angetrautes Weib, und ich, ich bin ein Sterbender.' „Halten Sie sich ruhig,' sagte Roser, während er einen kühlenden Verband auf seine Wunde legte. „Ich werde zu Edelwolf gehen.' Er gab Gertrud

, während er des Freundes Arm in den seinen legte und ihn mit sich zog; „Du bist der Erbe einer der schönsten Besitzungen in ganz Deutsch land. Sieh mich an, alter Freund, sieh in meinem Gesicht, daß ich weder irre rede, noch träume. Du und Josepha seid gesetzliche Eheleute und Baron Erich von Kirndorf ist Dein legitimer und wirklicher Vater. Jener Erzschnrke Bernard liegt, dank dem nicht minder großen Erzschurkeu Ziska, im Sterben und hat alles ge standen; und wie es scheint, hält nur der sehnliche Wunsch den Tod

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Lienzer Zeitung
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Page 25 of 30
Date: 20.11.1897
Physical description: 30
wieder da zu sein, und kaum war er wenige Minuten zn Hause, als ihm ein Gast ge meldet wurde und er sich gleich daraus Paul Bernard gegenübersah. „Ich komme nur, zu sehen, ob Doktor Roser eingetroffen ist,' hob dieser an. „Roser?' fragte Lehnhard überrascht. „Wie kommen Sie darauf, ihn hier zu suchen?' Der Franzose ränsperte sich und meinte stotternd: „Vielleicht habe ich mich geirrt.' „Wollen Sie mit mir zu Mittag essen?' fragte Lehnhard hastig. „Ich habe einen Schwerkranken und darf keine Minute verlieren.' „Ich nehme

Ihre Einladung gerne an,' versetzte der Hofmeister, nnd als er seinem Wirt bei Tisch gegenübersaß, fragte er: „Wer ist Ihr Patient?' „Baron von Kirndorf, der Name ist Ihnen sicher bekannt,' lautete die Antwort. „Doch nicht Erich von Kirndorf?' rief der Hofmeister gespannt. „Ganz recht, Baron Erich von Kirndors. Kennen Sie ihn per sönlich?' „Wir waren in früheren Jahren sehr intime Freunde,' ant wortete Bernard sinnend. „Ich will Sie zu ihm begleiten, Doktor; vielleicht darf ich ihn sehen.' „Er ist sehr krank

,' entgegnete Lehnhard, „doch es wäre unrecht, falls er bereit ist, eiuen alten Freund zu empfangen, ihm diese Freude vorzuenthalten.' Sie beendeten eilig ihr Mittagesien, worauf Lehnhard, von dem Franzosen begleitet, seinen Patienten wieder aufsuchte. Bernard schickte seine Karte in das Zimmer, und lebhaft äußerte der Baron den Wunsch, ihn zu sehen. „Es sind Jahre her, seit wir uns zuletzt sahen.' sprach der Kranke gebrochen, und ein jedes Wort schien seine Schmerzen zu steigern, „Jahre und Jahre

etwas ein, das ihn fiir den Augenblick wieder ein wenig kräftigte und sobald er die beideil Herren von nenem allein gelassen hatte, fuhr der Frei herr fort: „Nuu möchte ich, daß Sie mir einen Gefallen thun, Bernard, wollen Sie?' „Natürlich!' antwortete dieser. „Reden Sie, was kann ich thun?' „Ich möchte, daß Sie nach meinem Hotel gehen, nnd von da einen feuerfesten Kasten holen. Er steht in meinem Schlafzimmer und enthält die erwähnten Briefe und Papiere nebst Schmucksachen, goldenen Pokalen uud dergleichen mehr

. Der Kasten ist schwer, doch nicht gar so groß. Er wird bequem in den Wagen hineingehen. Sagen Sie meinem Diener, er solle mitkommen, aber vertrauen Sie ihm den Kasten nicht an, geben Sie ihn nicht aus den Händen.' „Was war das?' rief Bernard, da sich vor der Thür, welche nach der Wendeltreppe führte, ein seltsames Geräusch vernehmen ließ. Er öffnete die Thür, doch war nichts zu entdecken. „Ich könnte darauf schwören, daß ich jemanden hier gehört habe,' sagte er, die Treppe hinunterblickend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 28.10.1905
Physical description: 12
, Denn vor drei Wochen brennt es njmmer. Wer sich vor Dunkelheit will retten. Der muß halt mit Petroleum fretten. Wenn's wieder brennt, dann schreib ich wieder, . Aber bis dahin, da schweig ich lieber. Nun laßt euch nicht die Zeit verdrieß?«. Einstweilen tu ich bestens grüßen. Kava, 27. Oktober. (Beg r ä b N i S.) Gestern haben wir den guten ?. Bernard in den Sarg ge legt. Zur Beerdigung erschienen Welt- und Ordens priester von TisenS, Völlan, TfchermS, Marlwg, Meran,Gargazon, Bozen, Lengmoos, Unterinn, Ober

in« nnd Sarntal. Die Einsegnung der Leiche nahm der hochw. Herr Dekan ?. EliaS Maxkhart vor. Beim letzten Gange begleiteten den Verstorbenen außer dm Kapuziner von hier auch die Deutsch ordenSschwestern, die Barmherzigen und ungewöhn lich viele Gläubige von nah und fern, besonders aber von Lana selbst. War ja ?. Bernard unter dreimal hier Koöperator und wurde als solcher im Lause der Jahre nicht nur mit jedem HauS, sondern auch mit jedem Kind bekannt. Zugleich war er wegen seiner großen Leutseligkeit

auch allgemein be liebt. Wer nun ckounte^:wollte ihm daher auch die letzte Ehre erweisen. Dem Sarge voran schritten w langen Reihen die Schulkinder, deren Kateche' der Verstorbene einst war. Dann folgte der ka tholische Arbeiterverein, dm?. Bernard gegründet «nd als erster Präses geleitet hatte. Auch die Musikkapelle befand sich im Leichenzuge und die er greifenden Klänge ihrer Trauermärsche vermischten sich mit den lauten Gebeten der Gläubigen. Nun ruht?. Bernard aus im Grabe von seinen Mühen und Leiden

. Er ist zwar tot, wird aber trotzdem hier und auch anderwärts sortlebm in der dankbarm Erinnerung des Volkes. Gar manches seiner kräf tigen Worte wird Nicht so leicht vergessen werden. UebrigmS lebt der Verstorbene auch in einem be rühmten Doppelgänger weiter, nämlich in dem all bekannten Abel 8 5 Er hatte ewe so auffal lende Aehnlichkeit mit demselben, daß er oft mit ihm verwechselt würde, wie dieser auch mit ?. Bernard. Ebm wegm dieser Aehnlichkeit übertrug der Schrei ber dieser Zeilen, als er das erstemal

das Glück hatt«», mit?. Abel zusammenzutreffen, unwillkürlich die Sympathie, welche er sür ?. Bernard hegte, auch aus den großen Volksmann. — Zugleich mit ?. Bernard wurde auch der Maurermeister Mungenast von Terlan gestern hier beerdigt. Derselbe war hierhergekommen, um sich einer Operation zu unter ziehen. Bevor jedoch dieselbe vorgenommen werden konnte, starb er. R. I. ?. St. Sttichae! w Eppan 27. Oktober. (Brau d.) Heute nach Mitternacht schreckte die Sturmglocke hier in Eppan die Einwohner

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 21.04.1858
Physical description: 8
eine Aufregung im Volke verursachen sollte, durch sein Eintreffen nicht Anlaß zu Demonstrationen gegen Frank reich zu geben. Die Verzögerung der Abreise ist ledig lich inderAbsicht geschehen, den UrtheilSspruch im Prozeß Bernard abzuwarten, damit der neue Gesandte bei seiner Ankunft eine klare und deutliche Situation vorfinden Der Marschall wird in London die Residenz seines Vorgän gers beziehen, Albert Gat House in Hyde Park. (Sein Eintreffen in London wurde bereits gemeldet.) — In der Differenz

mit der Schweiz stößt Frankreich auf ein neues ganz unerwartetes Hinderniß. Die beiden von der Regierung ernannten Viccconsuln für Basel und La Chaur de Fond haben die Annahme dieses schwie rigen und vielleicht selbst gefährlichen, jedenfalls sehr ge hässigen Postens abgelehnt. ES handelt sich nun darum, andere geeignete und zugleich willige Personen dafür zu finden. (Avoßk'l'itoUttt'sLZ. London, l2. April. Die Procedur gegen Dr. Simon Bernard. welcher der Mitschuld an dein Attentate vom Jänner

gegen den Kaiser der Franzos-n und an der Er mordung des Nieolao Batti. Eugene Niguenr und anderer bei jenem Attentate umgekommener Personell angeklagt ist. begann beute früh im Central-Criminal-Gerichtshose. Die Richter sind die in Gemäßheit einer Parlamentsakte, durch welche das von Bernard begangene Vergehen desinirt wird, von dnn > Lord - Kanzler ernannten außerordentlichen Kom missare. Die betreffende Parlaments-Akte ist die Akte v. Georg lV. Kapitel Zl, in welcher verfügt

des großen Siegels zum Zwecke der raschen AburlheiNng eines solchen Verbrechers er nannt werden soll; und daß besagte Personen Vollmacht haben sollen, alle solche Vergehen innerhalb des in ihrem Bereiche liegenden Bezirkes oder OrteS. wie sie von ihnen zu dem Zwecke erwählt worden sind, in derselbe» Weise zu prüfen, zu hören und zu entscheiden, als ob das Verbrechen wirklich in dem besagten Bezirke oder Orte begangen worden wäre.« Bernard ist etwas über Jahre alt. Er ist in Car- cassonne im Jahre

, Welsby nnd Clerk. die Vertheidi gung durch Edwin James, HawkinS, I. Simon, Sleigh, Brewer und Srxvell vertreten. Auf die ihm nach Verlesung der Anklageakte gestellte Frage, ob er schuldig oder nicht schuldig sei, cntgegnete Bernard: »Der Hof hat keine Ge richtsbarkeit, mir auf diese Anklage hin den Prozeß zn ma chen, und aus diesem Grunde lehne ich eS ab. zu plaidiren.« Lord Eampbell: »So sagt ihn», daß^nach englischem Gesetze, wenn er es ablehnt, zu plaidiren, die Erklärung »»Nicht- schuldig

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1866
Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Page 1241 of 1327
Author: Rothmüller, Nikolaus / von Nikolaus Rotmüller und J. C. Mitterrutzner
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 762, 550 S.. - 2., umgearb. Aufl., 2. Abdruck
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. - In Fraktur;
Subject heading: s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Location mark: III 93.315
Intern ID: 182195
also vor Allem das Reich Gottes und dessen Gerechtigkeit; alles Uebrige wird euch als Zugabe beigelegt werden/ (Matth. 6.) Der 20. August. Der heil. Bàrd, Abt und Kirchenlehrer. Der hl^ Bernard, mit dem Beinamen „der Honig- triefende Kirchenlehrer hochberühint durch seine große' Heiligkeit, wie durch seine apostolische Thätigkeit. stammt? aus dem Hause der Grafen von Chatillon, und ward im Jahre 1091 in Burgund geboren. Ein wunderbarer Traum erschreckte vor seiner Geburt dessen Mutter; ihr träumte nämlich, ste trüge

einen Hund i» ihrem Schooße, der nimmer zu bellen auf hörte. Als ihr aber ein frommer Diener Gottes bedeutete, daß ihr noch nicht geborner Sohn einst die Heerde des Herrn hüten, und nimmer aufhören werde, gegen die Feinde des Glaubens und der Kirche sich zu ereifern; so hatte sie für ihn von August. iß? nun an die zärtlichste Vorliebe, und war äußerst bemüht, ihn heilig zu erziehen. Zu Chatillon be suchte der junge Bernard die Schulen; bald über traf er alle seine Mitschüler nicht nur in den Wis

seines Herzens nachhängen, und ungestört sich Gott und der Ewigkeit weihen könnte. Beson ders fiel ihm das Kloster zu Citeaur, das wenig Bewohner zählte, weil die büßende Lebensart da selbst Viele vor dem Eintritte abschreckte. Alle seine Brüder, Verwandte und Bekannte widersetzten sich seinem Entschlüsse; jedoch Bernard wußte ihnen über die Eitelkeit der Welt und die Vergänglichkeit der zeitlichen Güter und Freuden so an's Herz zu reden, daß er nicht nur seine fünf Brüder und mehrere seiner Verwandte

», sondern auch noch eine Schaar anderer Edelleute für das Kloster gewann. Mit Freude nahm sie der Abt von Citeanr auf. Kaum hatte der hl. Bernard sein Probejahr angetreten, so wurde er auch ein vollkommener Religiös, ja ein Beispiel klösterlicher Vollkommenheit, so zwar, daß ihn sem Abt, obwohl er erst vierundzwanzig Jahre zählte, in das erst neuerrichtete Kloster zn Clairvmir sandte mit dem Austrage, dasselbe als Oberer zu leiten. Bernard weigerte sich zwar An fangs wegen seiner Jngend, Schwächlichkeit und Unerfahrenheit

in dem Amte eines Vorstehers; allein er mußte gehorsamen. In dem neuen Kloster fand er nebst andern Mühsalen auch die äußerste Ar- muth; jedoch Gott der Herr kam seinen Dienern öfters durch augenscheinliche Wunder zn Hilfe, be- wog auch Viele, daß sie- sich dein klösterlichen Leben widmeten, worunter sogar selbst der Vater des hl. Bernard war; ja wahrend seines ganzen Lebens stiftete Bernard hundertsechzig Klöster. Anfangs regierte er seine Untergebenen mit ziemlicher Strenge, bediente

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 09.04.1851
Physical description: 6
, Josef Schweighofer, Peter Lechner, Andreas Bürgler, An« gustin Gschör, Johann Schmid. Gegenstand der Verhandlung: Anklage der Staats behörde wider Anton HanneS, Taglöhner von St. Pauls, wegen des Verbrechens des Diebstahls, und wider Peter Bernard wegen deS Verbrechens der Diebstahlstheilnahme. Die Angeschuldigten haben sich schon vor der ihnen zur Last gelegten That im Gefängnisse kennen gelernt; Beide standen näm lich im Herbste des Jahres 1649 beim k. k. Kollegialgerichte dahier wegen Diebstahls

in Untersuchung und Strafe. Anton HanneS ist von St. PaulS gebürtig, noch nicht 24 Jahre alt, war früher Banern« knecht, und ergab sich in letzterer Zeit dem lüderlichen Va.;abunden- leben. P. Bernard ist zu St. Pera in Fassa am 15. Juni INS geboren, seit 14 Jahren in LeiferS als Schuhmacher ansässig, jedoch ebenfalls als lüderlicher und arbeitsscheuer Mensch bekannt. Die Veranlassung, warum beide heute auf der Anklageban? fitzen, ist folgende. Am 17. Juni v. I. wurde dem Bauersmann I. Ebner in Gnlan

Bastlio Abram im Bette des A. HaunS gefunden haben sollte. Der hierauf durch die GenSd'armerie zur Hast gebrachte A. HanneS legte sogleich ein vollständiges Geständ- niß über jenen Diebstahl ab, daS mit den frühern Erhebungen auch übereinstimmte. Seine Aussagen bezeichneten nun aber auch den P. Bernard mit Bestimmtheit als Theilnehmer an seinem Verbrechen. Er hatte ihm gleich nach der That dieselbe mitgetheilt und den größten Theil des entwendeten Geldes zur Verwahrung übergeben. Unter verschiedenen

Ausflüchten habe ihm Bernard später die AnS- folgung desselben verweigert und endlich eröffnet, der Kasten, worin er eS verwahrt, sei von seinem HauSwirthe erbrochen und er von diesem aufgefordert worden, daS Geld bei Gericht zu erlegen. Wei tere Erhebungen stellten heraus, daß P. Bernard nur durch ve r- schiedene Umstände und um sich selbst von Verdacht zu reinigen, gezwungen ward, einen Theil deS verwahrten Geldes dem Gerichte zu übergeben. Ueber das Geständniß des A. HanneS zur Rechen schaft gezogen

. Bei der heutigen Verhandlung wiederholte A. HanneS sein Ge ständniß, Bernard aber beharrte auf seinem Lügengewebe. In allen möglichen Wendungen suchte er den Umstand, daß er gewußt, wo daS ihm von HanneS anvertraute Geld herrühre, so wie daß er einen Theil desselben verhehlt, abzuleugnen; er gerieth jedoch in eine Menge von Widersprüchen sowohl mit seinen eigenen als mit den Aussagen der Zeugen. Die Bemühungen seines Vertheidigers Dr. v. Grabmair, welcher in übrigens vortrefflicher Rede die An klage

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