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Books
Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 278 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
nicht das Zweckmüssigste, wie bald gezeigt -werden wird. Die deutsche Schule begann sich allmählich ihrer hohen Aufgabe bewusst und zu jener Musteransta.lt zu werden, als welche sie später des Öfteren von den Distrikts-Schulinspektoren, zumeist Mitgliedern des kath. Klerus, gerühmt wurde. Ja, nur die anerkannt hervorragenden Leistungen der deutschen Schule retteten diese im Jahre 1820 vor der Auflösung. Wie bereits erwähnt,, l ) hatte ein Hofdekvet vom 4. Februar 1820 die ausgesprochene Absicht eine vollständige

(in Hohenems) mit Auflösung-.der eigenen Schule ihre Jugend in die christ liche Schule sende.“ Angesichts dieser drohenden Gefahr wandte sieb die Israeliten-Vorstehung an den Distviktsschulinspektor, Pfarrer R.osenlächer in Lustenau, um ein Zeugnis über Tätigkeit und Erfolg ihrer deutschen Schule. Hierauf erhielt die Vorstellung- folgende Antwort: „Hoclizuverehrender Herr Vorsteher! MH- Vergnügen übersende ich Ihnen beigeschlossenes Zeugnis über den trefflichen Zustand ihrer deutschen Schule

, die Ihnen, den verdienstvollen Herren Lehrern und ihrer l ) S. 220. 511 behördliche Belobung der deutschen Schule. Maier Uoiohonbach. ganzen Gemeinde so ausgezeichnet zur Ehre und zum Ruhme gereicht. Es ist dieses Zeugnis ebenso wahr als ge wissenhaft und unparteiisch verfasst und ihre Schule selbst für jeden sie besuchenden Fremden der überzeugendste Beweis hiervon.- Mit dem Wunsche Ihnen noch ferner für diese Schule dienen zu können, zeichne hochachtungsvollst Ihr ergebenster Sehuldistriktsiiispektor Lustenau

, den 9. April 1820. Rosenliioher.“ Dag ehrenvolle amtliche Zeugnis hatte folgenden Wortlaut: „Ex officio. Zeugniss. Wie auß den S chul visitati ons-Bo richten schon seit mehreren .1 ah r en einem hochl öbli oh en kaiserlich-könig lichen Kreisamte und einer hohen Landesregierung sehr wohl bekannt ist, so zeichnet sich die jüdisch- deufcsche Schule zu ltohenemhs in allen für die deutschen Schulen allerhöchst vorgesehric.beuen Lelirgegen- standen so trefflich aus. dass sie der vorzüglichsten Stadt

bittlich ein, dass ihr der Fortbestand ihrer Schule gewährt werden möge. Und eine kreisämtliche Weisung vom 27. Februar 1821 teilte ein Guheruiai-Dekret vom 10. Februar 1821 mit, wonach der Fortbestand der eigenen israelitischen Schule zu Hohenems „in Ansehung ihres guten Zustandes“ gestattet werde. Mit Maier Reichenbach war ein neuer und guter Geist in die Schule eingezogen. Maier Reichenbach, nach einer unver bürgten Mitteilung ein Schüler der Lehrerbildungsanstalt zu Freising in Baiern, woselbst

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 294 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
sprechende Normen entwarf, die am 1. Juni 1881 auch ge nehmigt wurden. Dieser Ortsschulrat bestand damals aus den Herren: Abraham Gnttmaun, Rabbiner, Moritz Federmann, Schulleiter, Iwan Rosenthal, Schulinspektor, Josua Brettauer. Das Wohlwollen der Behörden, die lebhafte Fürsorge und Unterstützung der Kultusgemeinde und ihrer Mitglieder blieben der Schule auch fernerhin erhalten, wie es Aufgabe des Lehrers und Leiters der Schule war, durch Fleiss und Gewissenhaftig keit die Erfolge und das Ansehen

der Schule auf der bis herigen Höhe zu erhalten, einer Aufgabe, der Herr M. Feder- mann in ausgezeichneter Weise gerecht wurde. Nächst wertvollen Spenden an Büchern, Requisiten usw. von den Herren Anton Rosenthal, Dr. Simon Steinach, Theodor Trier,.Frau Elise Bonn-Brunner u. a. war es hauptsächlich der neuernannte Lokal-Sclmlinspektor Herr Iwan Rosenthal, dessen Hochsinn die Schule und ihre Institutionen bereicherte u. z. vornehmlich durch die im Jahrs 1884 auf seine Kosten erfolgte Adaptierung

und vollständige Einrichtung eines grossen hellen Zimmers im Erdgeschosse der Schule zum Turnunterrichte, der zwar schon seit dem Jahre 1869 auf Grund des Statthalterei-Erlasses vom 2. März 1868 obli gatorisch eingefühvt war, aber nur unvollständig erteilt werden konnte. Als im Jahre 1883 der bisherige k. k. Bezirksschulinspektor Prof. Leitzinger aus dem Amte schied, richtete die Kultus- vorstehung ein Dankschreiben an ihn für das der Schule stets entgegengebrachte Wohlwollen, worauf folgende bezeich nende

Antwort eintraf: Oberlehrer Moritz Federmann. 543 „Euer Wohlgeboren! Für (lie sehr ehrende Zuschrift vom 7. (1. M. bin ich Euer "VVolilgeboron zu lebhaftem Danke verpflichtet, den ich hiermit zum Ausdruck bringe. Ihre Beurteilung der bescheidenen Einfluss nahme von meiner Seite auf die Förderung der israelitischen Volksschule ist eine viel zu günstige. Der innere und äussere Zustand dieser Schule war von jeher ein recht erfreulicher und das Verdienst hievon gebührt lediglich der unermüdlichen Sorgfalt

und der Opferwilligkeit der Löbl. Kultusgemeinde, sowie dem tüchtigen und von mir hochgeschätzten Herrn Federmann, welchem die Leitung der Schule unvertrant ist. Ich habe stets Ihr Schul haus mit geteilten Gefühlen betreten : mit dem Gefühl rechter Befriedigung, wenn ich sah, wie sehr die Löbl. Kultusgemeinde für die Förderung der geistigen Wohlfahrt ihrer .Jugend eintrat; mit dem Gefühle dos Bedauerns, wenn sich mir dabei umvillkiilirliclt die zahlreichen Gegensätze aufdriingten. Möge Ihre Schule immer fort blühen

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 281 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
516 ■ Zwölftes Kapitel. unterricht wieder Privatlehrern zu überlassen. Vielmehr sollte der neuangestellte Rabbiner Angelus Kafka diesen über nehmen und in der deutschen Schule unter Aufsicht des Sclml- distriktsinspektors erteilen. Die bisherigen Lehrer Ehrlich, Menz und Bemann seien zu entlassen. Am 20. August 1831 erklärte sich Rabbiner Kafka in einem von der Behörde ge forderten Gutachten bereit den gesamten Religionsunterricht zu übernehmen und legte als dessen Lehrgegenstände

vor: Hebräisch Lesen, hebräische Sprachlehre, Bibelübersetzung nach Mendelssohn, Bibelkommentare, jüdisch-deutsch Lesen und Schreiben, Kenntnis der Tonzeichen (niJVU), Auswendig lernen bestimmter Gebetstücke, endlich noch Talmudunter richt für Befähigte. Im gleichen Jahre hatte auch ein Gubernial-Jirlass ver langt, die Israelitengemeinde solle wegen des Baues einer hebräischen Schule geeignete Verhandlungen einleiten. Beim k. k. Landgerichte in Dornbirn fanden deshalb Konferenzen am 30. August

. Für arme Kinder zahlte die "Wolf Josef Levi-Stiftung. Als schul pflichtiges Alter galt hei Knaben das 6.—13., bei Mädchen das 6.—10. Lebensjahr. Erteilt ward der Unterricht täglich am Vormittag und Nachmittag in abwechselnden Klassen. Die beiden nebengeordneten Schulen waren mm glücklich unter einem Dache untergebracht. Im Stockwerke befand sich die Wohnung und das Schulzimmer des deutschen Lehrers Maier Reichenbach und parterre die Räumlichkeiten der hebräischen Schule. Die deutsche Schule

hatte eine tägliche Unterrichts zeit von 9—ll l / 2 und von 2—4 Uhr, die hebräische Schule noch eine Stunde mehr. Der für die deutsche Schule als ge nügend erachtete einzige deutsche Lehrer bezog fl. 380, die drei hebräischen Lehrer zusammen nahezu fl. 800. Und in dieser sichtlichen Bevorzugung der hebräischen Schule seitens der jüdischen Gemeinde, die übrigens ihr gutes Organisation der Religionssclmle. Abraham Koiin. 517 Recht war, aber von den Vorgesetzten Behörden und haupt sächlich von Lehrer M. Reichenbach

,, der eifersüchtig über den Vorrang der deutschen Schule wachte, nicht gern gesehen wurde, lag schon der Keim zu künftigem Streite und Maier Reicbenbach war ganz der Mann darnach ihn bald zur vollen Blüte zu treiben, umsomehr als er seinen Bruder Gustav, der kein Lehrerdiplom besass, dennoch als Hilfslehrer au der deutschen oder wenigstens der hebräischen Schule angestellt sehen wollte. Und so kam denn schon am 10. Februar 1832 ein Gubernial-Erlass, der die vollständige Gleichstellung beider Schulen in Bezug

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 292 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
die Prüfung als Lehrer der sprach!, historischen Fächer an Bürgerschulen ab. Als Nachfolger Dr. Ullmanns im Lokal-ScVsülinspektorate wurde auf Vorschlag der Gemeinde Leopold Reichenbach vom k. k, Bezirksschulräte am 27. Oktober 1876 ernannt. Das Lehrpersonal der Schule erfuhr im Jahre 1871 in- sofevne eine Änderung, als an Stelle des aus seinem Amte scheidenden Kantors Emil Frankel Rabbiner Daniel Ein stein auch den Gesangs-Ünterriclit übernahm. Mit dem Abschlüsse des Schuljahres . 1872/1873 trat

eine weitere Umgestaltung in der Organisation der Schule ein und zwar wieder durch das leider unheilbare Übel der steten Schülerabnahme bedingt. Irn November 1872 reichte Oberlehrer Pollaczek seine Demission ein, die der Ausschuss mit Rücksicht auf den stets leidenden Zustand des Oberlehrers annehmen musste, trotzdem man den gewissenhaften, tüchtigen und in gesunden Tagen freundlichen, zugänglichen Mann nicht gerne aus dem Amte scheiden sah. Am 2. Februar 1873 machte dann der Ortsschulrat, dem nunmehr

auch die Herren Dr. Ullmaun und Michael Menz angehörten, dem Gemeinde-Ausschüsse den Vorschlag, die Schule in eine einklassige mit zwei Abteilungen zu verwandeln und den gesamten Unterricht dem znm Schulleiter zu er nennenden Oberlehrer Federmann zu übertragen. Der Aus schuss beschloss in dem Sinne und mittels Dekretes vom 12. Mai 1873 ZI. 268 genehmigte der k. k. Landesschulrat diese Umgestaltung. Trotz dieses öfteren, durch die Verhältnisse erzwungenen Wechsels in der Organisation der Schule, blieben

die Unter richtserfolge allezeit die besten. Die neuen Schulgesetze vom 14. Mai 1869 bewirkten für die israelitische Schule vornehm lich nur eine Vermehrung der Aufsicht und Inspektion, die Weitere Umgestaltung der Sclmlo. Oberlehrer Moritz 539 Federmanu. aber stets nur Lobenswertes fand. Nicht wie früher bloss am Prüfungstage, sondern plötzlich und unerwartet machten jetzt Landes- und Bezirkssehulinspektoren der Schule ihre Visite. Und die Lehrer selbst, von Liebe zu ihrem Berufe erfüllt und freundsehaftlichst

unterstützt und gefördert von den Mit gliedern des Ortssclmlrates, setzten stets ihr Bestes für die ihnen anvertraute Jugend ein. Religiöser, patriotischer und treuer Bürgersinn wurden allezeit genährt und gepflegt, einzelne Gemeindemitglieder bedachten die Schule des Öfteren durch Schenkung von wertvollen Schulroquisiten, von denen die israelitische Schule heute noch eine Sammlung besitzt, die dem Unterrichte zu besonderem Nutzen, den Spendern zur Ehre gereicht. Aus Anlass des 25jährigen

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Books
Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 285 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
524 Zwölftes Kapitel. Die Schule, gepaart mit einer Wiederkolimgssehule, die ebenfalls Reichenbach zum Lehrer hatte, entwickelte sich unausgesetzt in trefflichster Weise. Am 7. Juli 1844 erfuhr der Lehrplan eine wichtige Er weiterung durch Einführung des obligaten Gesangsunter richtes. Der Vorschlag hiezu war vom damaligen Kantor Leopold Reichenbach ausgegangen, der behufs Ergänzung des Synagogenchores die Errichtung einer Singschule empfahl. Die Vorstellung entsprach diesem zweckmässigen

Ansinnen, stellte das Lokal der hebräischen Schule hiezu zur Verfügung und übertrug Leopold Reicheubaeh die Leitung des Gesangs unterrichtes, der sich -von da ab bis heute in erfolgreicher Weise erhalten hat. Im Jahre 1848 rief die Gemeinde eine Fortbildungs- sch ule ins Leben, in der begabtere Kinder in den Lehrgegen ständen der Bürgerschule Unterricht erhielten. Leiter der selben war der vielseitig gebildete Rabbiner Daniel Ehr mann, fremde Sprachen lehrte Jakob Sulzer, Schönschreiben und Gesang

und Erweiterung der bisherigen deutschen Schule, ja des ganzen Schulwesens überhaupt, zur Aufgabe hatte. Ohne Sang und Klang, ohne irgend welche Feierlichkeit hatte die Metarmophose zur politischen Gemeinde sich voll zogen. Die Feier des bedeutsamen Ereignisses bestand in Umgestaltung der Schule durch die politische Israeliten- 525 gemeinde. einer Reibe zeitgemässer Änderungen in der Gemeinde, deren erste die Schule betraf. Ein Statthalterei-Dekret vom 19. Juni 1851 erklärte sich im Prinzipe

mit der Umgestaltung der Schule einverstanden und verlangte die Beantwortung be stimmter Fragen durch eine eigene zu dem Behufe zusaminen- zutretende Kommission. Am 24. Juni 1851 trat diese zu sammen. Derselben gehörten an: Landes-Schulinspektor Schnlrat Amberg, Kreisrat Freiherr von Spiegelfeld, Dekan Pfarrer Höfel, Bürgermeister Philipp Rosenthal und die Gemeinderiite Samuel Menz und Emanuel Brettauer. Leopold Reichenbach fungierte als Protokollführer. Die Vorschläge der Kommission

, welche von der k. k. Statthalterei am 16. August 1851 genehmigt wurden, bestanden in Folgendem: Der hebräische und Religionsunterricht wird der deutschen Schule einverleiht, die bisherige hebräische Schule also auf gelassen. Den eigentlichen Religionsunterricht erteilt der Rabbiner in allen Klassen. Der Unterricht in der neuorganisierten Schule findet ganzjährig und ganztägig in allen Klassen statt. Gelehrt sollen, sobald hinreichende Lehrkräfte vorhanden sind, auch Gegenstände der IV. Klasse der Hauptschule und italienische

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Books
Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 325 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
ist, es ist das Ergebnis der gemeinsamen Tätigkeit dieser beiden hochbegabten und eng befreundeten Männer. Als vornehmstes Gebiet kommt hier sofort das den Fort schrittsfreunden aller Zeiten allerheiligste Gebiet der Schule in Betracht. Schon im Kapitel „Schule“ ward eingehend der Neu organisation der hebräischen Schule durch Abraham Kohn gleich nach seinem Amtsantritte gedacht. Hier war sein ^ ureigenstes Gebiet, auf dem er wirken, das ihm niemand streitig machen konnte. Seine gründliche Kenntnis der heb räischen

Sprache, seine geistreiche Erfassung und Auslegung aller einschlägigen Disziplinen machten diesen Unterricht für Kohn zu einem erfolg-, für die Schüler zu einem genussreichen. Anders waren dagegen die Verhältnisse in der deutschen Schule, in der Lehrer Maier Reiche.nbach damals unein geschränkt herrschte. Wenn auch Mannheimers Schilderungen l ) vielleicht auf persönliche Abneigung gegen Reichenbach zurück zuführen sein dürften, so unterliegt es dennoch keinem Zweifel, dass Reichenbachs Tüchtigkeit

als Lehrer auch manche Schatten seiten gegenüberstanden, die das Eingreifen Abraham Kohns und Dr. Steinachs zuweilen wünschenswert machten. Zwar setzte es Kohn, wie schon im Kapitel „Schule“ ausführlich beschrieben, im Jahre 1836 durch, dass ihm die lokale Schul aufsicht über die deutsche Schule übertragen wurde; nach Mannheimer 2 ) soll er sogar dazu in Innsbruck persönliche Schritte getan haben, aber dies erweiterte seinen Einfluss auf die deutsche Schule keineswegs. Und selbst Dr. Wilhelm Steinach

konnte erst 1850 nach hartem Kampfe die Neuorganisation auch der deutschen Schule durchsetzen. Abraham Kohn hatte hier keinen tiefgehenden Einfluss nehmen können. Um so nachhaltiger aber, heute nach 70 Jahren noch an seinen ehemaligen Schülern erkennbar, war sein Wirken im hebräischen und im Religionsunterrichte. Im Jahre 1835 errichtete er iinter belobender Genehmigung der Vorgesetzten Behörden eine Fortbildungsschule für den fortgesetzten Reli- -) A. a. 0. 8. 10 ff. A. ». 0. 8. 11. 3 ) Vgl. Kap. 12.

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 276 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
, den der Schulmeister mit dem damaligen Judenvorsteher Josle Levi hatte. Auch die Juden in Sulz hatten ihre eigenen Schulmeister. Die Tochter eines solchen heiratete 1740 den Sohn des alten Hirschlin in Hohenems. 4 ) Im Jahre 1759 wird hierauf ein Holienemser jüdischer Schulmeister namens Abraham Landauer genannt, der da mals 41 Jahre alt und verheiratet war. Doch handelte es sich bei allen diesen nur um Lehrer und Unterricht vorwiegend hebräischen Charakters. j Eine eigentliche deutsche Schule rief erst

das im 5. Kapitel / bereits eingehend besprochene sogen. Toleranz-Edikt Kaiser Josefs II., 5 ) Generale, ddo. 16. Mai 1781, ins Leben. Dieses 11 ) bestimmte: „Zu Beförderung dieser Absicht sind auch bei den Hauptsynagogen unter der Leitung der Schuldirektion 1 eine nach der Normallehrart eingerichtete Schule, jedoch ohne mindeste Beirrung ihres Gottesdienstes und Glaubens, ein- zuführen. Ihren Kindern die Besuchung der schon bestehenden ') Vgl. 8. 28. ! ) Vgl. 8. 34. s ) Vgl. 8. 59. *) Vgl. 8. 63. 6 ) 8. 133ff

machte von der kaiserlichen Gnade sotort Gebrauch, indem sie beschloss, trotzdem ja den jüdischen Kindern der Besuch der Ortsscbule freistand, eine eigene deutsche Schule zu errichten. Die Kosten derselben wurden verum lagt und demgemäss in der Sitzung- im Jahre 1785 der „Ereeh" erhöht. Der hebräische und Religionsunterricht hatte nichts mit der Normalschule zu tun. Er wurde, wie bisher, von mehreren Privatlehrern in deren Wohnung erteilt n. z. so, dass die Eltern, nach Anzahl ihrer schulbesuchenden

Kinder, gemeinsam die Kosten der Religionslehrer deckten. Diese standen nicht unter behördlicher Kontrolle, hatten auch keinerlei behördliche Unter- riebtshefngnis. Sie nannten ihren Unterricht zwar Religions- schule, doch kam die eigentliche Organisation einer solchen erst 1824 zustande. Zur Zeit, der Eröffnung der deutschen Schule wird als Lehrer der sogen, hebräischen Schule Aron Landauer erwähnt, wohl ein Sohn des bereits genannten Lehrers Abraham ■ Landauer. Eröffnet wurde die deutsche Schule

im Jahre 1784 mit 34 Kindern, 18 Knaben und 16 Mädchen. Die lokale Schul aufsicht unterstand dem damaligen Rabbiner Lob U11 mann, der seinerseits wieder dem Schulinspektor Josef Stadelmann unterstand. Im Winter 1788 fand die erste öffentliche Inspektion der deutschen Schule durch den Ic. k. Kreisschulkommissar Anton Lentsch statt, wozu Rabbiner Löh Ullmann als LokalsehuJ- aufseher die nötigen Weisungen vorher erhielt. Die Normalschule ward im Sinne der kaiserlichen Ver ordnung vom 16. Mai 1781

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Books
Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 293 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
540 Zwölftes Kapitel. Und hier wieder kann der Historiker wie bei den früheren Berichten über Organisation-Veränderungen der Schule der an sich bedauerlichen Tatsache der Entkleidung des äusseren Nymbus der. Schule die uni so ehrenvollere gegenüberstellen, dass dev innere Wert der Schule ein sich stets gleichbleibender und hoher war und ist. Auf Einschreiten der Kultusvorstehung nach Beendigung des Inkorporierungs-Prozesses erhielt die israelitische Schule das Öffentlichkeitsrecht

. Das betreffende Dekret hat folgenden Wortlaut: Kr. 251. An die Vorstehung der israelitischen Kultusgemeinde Hohenems. „Im 'Aufträge des hohen k. k. Landesschulrates vom 22.1. M. ZI. 1015 wird dem Ortsschulrate nachstehende Entscheidung wört lich mitgeteilt als: „Se. Exeellenz der leitende Herr Unterrichts-Minister hat mit dem hohen Erlasse vom 26. November d. Js. ZI. 13090 dem Be schlüsse des k. k. Landesschulrates die seither als öffentliche Schule behandelte israelitische Volksschule in Hohenems

von Hohenems, wonach die Israeliten, welche ihre konfessionelle Schule fortan beizubehalten haben, für die Deckung der dadurch verursachten Auslagen durch ihren Schulfond Sorge zu tragen ver pflichtet sind, eine Vereinbarung der genannten Organe erzielt worden. In Angelegenheit , der dienstlichen Behandlung des an der israelitischen Schule in Verwendung stehenden Oberlehrers M. Feder mann, worüber der k. k. Landesschulrat angewiesen wurde, im Einvernehmen mit dem Landesausschusse für Vorarlberg das Amt

zu handeln, wird die Entscheidung nachfolgen. . ... Die isr&el. Privalachule mit Öffentlichkeitsrecht. . Sehülerstatistik, 541 Infolge der Eingangs erwähnten neuen Stellung der israe litischen Schule zu Hohenems im Verbände der Yorarlbergischen Volksschulen sieht sich der k. k. Landesschulrat veranlasst, die Wirksamkeit des hach dem 3. Absatz des § 3 des Schulaufsichts gesetzes vom 8. Februar 1869 konstituierten Ortsschulrates der israelitischen Gemeinde in Hohenems für erloschen zu erklären. Übrigens

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
[1893]
¬Die¬ "lateinischen" Schulmeister von Meran : eine kulturgeschichtliche Studie nach urkundlichen Quellen
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Page 19 of 62
Author: Menghin, Alois / von Alois Menghin
Place: Meran
Physical description: 64 S.
Language: Deutsch
Notations: Beilage zu: Der Burggräfler ; 1893. - In Fraktur
Subject heading: g.Meran ; s.Schule ; z.Geschichte 1336-1708
Location mark: I 64.649
Intern ID: 166512
— 18 — Erstens war die Schule in Meran von. jeher mit tüch tigen, nach damaligen Begriffen Hochgebildeten Lehrern besetzt, und erst die traurigin Schulverhältniffe zu Ende des 13. Jahr hunderts zwangen die Stadtväter einen * minder gebildeten Lehrer anzustellen. Das stimmt auffallend mit den Ansichten des Geschichtsforschers Janssen über die deutsche Schule am Ausgange des Mittelalters. Mit dem Verfall der kirchlichen Zucht ging der Verfall des Schulwesens naturgemäß Hand in Hand. Zweitens

erfahren wir, dass die Meraner Schule nicht nur eine gewöhnliche Volksschule war, sondern auch höhern Zweckm genügte und nach Art eines Gymnasiums auch von Söhnen anderer-Städte und Orte besucht wurde. Diese Schüler wurden Studenten genannt, wie aus einer Kirchen rechnung vom Jahre 1497 ersichtlich ist, wo es heißt, dass „den Studenten am hl. Grabe" viermal zu essen ge geben wurde?) Drittens ersehen wir aus jenem Schreiben des Stadt- rathes an Kaiser MaxiMilian, dass nicht allein Adelige, wie so gern

m§ gewissen Gründen behauptet wird, sondern auch Kinder.gewöhnlicher Leute, diese Schule besuchten; denn es heißt ausdrücklich „Edle und Unedle", und dies war alles vor der Reformation der Fall, und es ist gar kein Grund vorhanden anzunehmen, dass dies erst im Jahre 1497 so war ; i« Gegentheil,. die Urkunde beruft sich mit Absicht'auf das Herkomm en. „Wir haben von Alt her, allweg in dieser Ew. k. Majestät Landeshauptstadt gelehrte Leute zu Schul- *) Geschichte der Stadt Meran 1 . Auss., S. 8.

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Books
Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/JTV/JTV_295_object_3965470.png
Page 295 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
544 Zwölftes Kapitel. Als im Jahre 1894 Herr Dr. Simon Steinach, der ein sichtsvolle tatkräftige Freund und Förderer dev Schule von seinem Amte als Beirat des k. k. Landesschulrates schied, ward Herr Iwan Rosenthal, bisheriger Lokal-Sehnlinspektor, an dessen Stelle von Sr. Majestät dem Kaiser ernannt. Doch nicht lange konnte er seines Ehrenamtes walten, denn nach dem neuen Schulanfsiclitsgesetze für Vorarlberg vom 28. August 1899 hatten Protestanten und Israeliten Vertreter ihrer Kon fession

, so hat der Landesschulrat einen von ihm gewählten Beirat der betreffenden Kon- ■ fession beizuziehen.“ Doch hatte dieses Gesetz und die ihm als Basis dienende Gesinnung religiöser Unduldsamkeit in der israelitischen Volksschule in Hohenems schon drei Jahre früher einen würdigen Vorläufer. Im Laufe dieses Kapitels bot sich mehrfach Gelegenheit, des grossartigen Rufes und der anerkannt treffliehen Erziehungs- uhd Unterrichtserfolge der israelitischen Schule zu gedenken. Tüchtige, (leissige und gewissenhafte Lehrer

und protestantische Eltern, darunter auch viele Ortsbürger von Hohenems, ihre Kinder in die isrealitisehe Schule zu schicken. Die israelitische Gemeinde war tolerant und hoch sinnig genug, ihre Schule auch Andersgläubigen zu er- 545 !>as Sclinlaiifsic.htsg'esetz für .Vorarlberg v. J. 1890. Schüler christlicher Konfession. schliessen. Keinerlei Unterschied bestand jemals oder besteht heute noch in der israelitischen Schule in der Behandlung israelitischer oder nichtisraelitischer Kinder. Nur dem Lehrer erwuchs

hieraus mehr Arbeit, der Gemeinde jedoch keinerlei Gewinn, da für kein Kind, auch nicht für nichtjüdische, Schul geld entrichtet zu werden brauchte, vielmehr auch arme Kinder nichtjüdischer Konfession mit Lehrmitteln beschenkt wurden. Das gute Einvernehmen zwischen Christen und Juden im Orte selbst fand auch in der jüdischen Volksschule seinen Widerhall. So haben in den Jahren 1861—1896 die israelitische Volks schule besucht: Katholiken Protestanten Knaben Mädchen Knaben Mädchen 106

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Books
Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/JTV/JTV_282_object_3965448.png
Page 282 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
, Markus Reichenbach, Matthias Frey, Markus Bernheimer und Moritz Löwenberg. Das Bestreben Abraham Kohns nach Neugestaltung der hebräischen Schule hatte vorerst den Erfolg, dass das f. b. General-Vikariat in Feldkirch am 21. Oktober 1833 im Anf- Orgsmisation der ReUgionssohule. 519 trage des Kreisamtes einen Entwurf zur Neuorganisierung ans arbeitete, der eine Vorarbeit Abraham Kohns zur Grundlage und die Organisation der Wiener Religionsschule zum Vor bilde hatte. Am Schlüsse des Entwurfes heisst

. Nach diesem hatte an der hebräischen Schule ausser dem Rabbiner, der Religionsleb re vortrug, nur noch eine Lehrkraft zu wirken, die durch öftentl. Ausschreibung in den Brunner uncl Prager Amtsblättern mit einem Jahresgehalto von 300 11. bei 3jährigem Provisorium zu gewinnen sei. In die Religionsschule habe der Eintritt ein Jahr später als in die Trivialschule zu geschehen, d. h. mit dem 7. Lebensjahre (das f. b. General- Vikariat hatte das 8. Jahr vorgeschlagen). Der Unterricht solle in drei Abteilungen und in halbtägiger

Abwechselung mit der deutschen Schule geschehen. Die eigentliche Aufsicht stehe dem Rabbiner zu, während der Pfarrer als Schulinspekfor den fleissigen Schulbesuch zu überwachen habe. Beide Schulen sollen gesonderte öffentliche Prüfungen am Jahresschlüsse ab halten wie auch in entsprechenden Wiederholungsschulen ihre Fortsetzung finden. Auf Grund der Ausschreibung in den Amtsblättern und dev warmen Empfehlung Abraham Kolms wurde dann Veit Friedrich Mannheimer aus Reichena-u in Böhmen als Lehrer

der hebräischen Schule angestellt, trotzdem sein Mitbewerber Gustav Reichenbach Befähigmigszeugnisse von den drei Pfarrern von Hohenems, Lustenau und Dornbirn seinem Gesuche beigelegt hatte. Mannheimer, der weder freie Wohnung noch sonst seitens der Eltern der Kinder wie seine Vorgänger etwas zu beziehen hatte, war der erste hebräische Lehrer, der geringeren Gehalt als der Lehrer der deutschen Schule bezog. Denn der bisherige Usus, dass die Eltern Schulgeld für die hebräische Schule zu entrichten

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 280 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
514 Zwölftes Kapitel. Das Jahr 1824. in dem diese grundlegende Veränderung in den Verhältnissen der deutschen Schule angebahnt wurde, brachte auch eine solche für die hebräische und Religions- schule, die damals als solche überhaupt erst eigentlich organi siert wurde. Wie bereits erwähnt, war es bis jetzt den Eltern über lassen geblieben, ob und von wem sie ihre Kinder in den Lehrgegenständen der Religion unterrichten lassen wollten. Unterricht erhielten aber trotzdem alle Kinder, well

fl., (90 fl. mehr, als der Oberlehrer der deutschen Schule Maier Reichenbach bezog) und zwei Unterlehrer, Samuel Menz mit 280 fl. und Bernhard Bermann mit 200 fl., an. Diese be deutenden Unkosten, zu denen noch Heizung, Beleuchtung und die Pension pr. 50 fl. an den früheren Religionslehrer Aron Landauer kam, hatte die Religionsschule selbst zu decken, indem die Eltern für jedes ihrer schulpflichtigen Kinder ohne Unterschied halbjährlich 6 11. R.W. zu bezahlen hatten. Als schulpflichtiges Alter ward bei Knaben

fl. 150 zu versehen. Salamon Ehrlich war mehrere Jahre ein fleissiger Lieblingsschüler des Rabbiners Samuel Ullmann in rabbinisehen Lehrgegenstäuden, erhielt aber keine Autorisation xnm Rabbi- nate von ihm. Am 26. August 1824 genehmigte das Kreisamt die Organi sation der Religionsscliule jedoch mit dem Zusatze, es solle darauf Bedacht genommen werden, die Religionsscliule später hin mit der deutschen Schule zu verbinden. Die eigentliche Aufsicht über die Religionsscliule habe die Judenvovstehung

zu können. Es musste deshalb in der Person des hervorragenden Gelehrten Israel Lissa aus Prag alsbald ein neuer Rabbiner angestellt werden, der eigentlich auch die Leitung der Religionsschule zu über nehmen gehabt hätte. Doch ward Salamon Ehrlich noch in seinem Amte in der hebräischen Schule belassen. Als aber am 30. Mai 1829 Rabbiner Lissa plötzlich starb, beschloss die Judenschaft in allgemeiner Abstimmung am 6. September ds. Js. Ehrlich seines Amtes zu entheben und den neu an zustellenden Rabbiner mit der Leitung

der Religionsschule zu betrauen. Ehrlich behauptete nun gleichen Ranges mit dem Oberlehrer der deutschen Schule zu sein und gleich diesem nicht entlassen werden zu können. Die Sache zog sich mehrere Monate lang hin, beschäftigte die Behörden des ganzen In stanzenweges, bis endlich am 7. März 1830 die Judenschaft ansuchte, es solle der Status quo ante wieder eingeführt, d. b. die Religionsschule aufgelöst, die Lehrer entlassen und der Unterricht wieder dem Belieben der Eitern und den Privatlehrern überlassen

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 296 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
546 Zwölftes Kapitel. und bei der bestehenden Ferien-Ordnung nicht wohl geschehen konnte, ohne einen bedeutenden Verlust an Unterrichtszeit zu erleiden. 2. hat die regelmässige Theilnahme der kath. Schüler der Privat schule an den vorgeschriebenen religiösen Übungen auch im Falle der Verlegung der üblichen "Wochenferialhalbtage auf den Sonntag notwendigerweise eine Zersplitterung des Unter richtes zur Folge und erschwert ebenso wie die Theilnahme dieser Kinder an dem Religionsunterrichte

in der Öffentl. Volksschule, so auch die Erreichung des Lehrzieles in den einzelnen Unter- richtsgegenständen. 3. haben die (kath.) Schüler der Israel. Privatschule ja nach der Verschiedenheit ihres A-ltera und dem Grade ihrer Kentnisse den , Religionsunterricht in verschiedenen Schulclassen und zu ver schiedenen Stunden zu besuchen, woraus sich wieder der Übel stand ergibt, dass je ein Theil dieser Kinder während des Unterrichtes in den weltlichen Gegenständen aus der Privat schule abwesend

, nur in ganz ungenügender oder mangelhafter "Weise erhalten. 5. kann die Beaufsichtigung und Controle der kath. Kinder der ^ Israel. Schule bei den religiösen Übungen nur eine mangelhafte sein, da dieselbe von Seite des isr. Lehrers nicht geführt werden kann, u. 6. endlich wird wegen der Verschiedenheit der Religion des Lehrers der Privatschule und des Religionslehrers der kath. Schüler die religiös-sittliche Erziehung der letzteren ungemein erschwert und geht es insbesonders nicht an, dass

auf Neuaufnahme katholischer Schüler oder aber auch auf die die Schule bereits besuchendem beziehe, beantwortete Lehrperson»!. 517 ein Erlass des k. kl Landesschulrates vom 28. August ZI. 706, dass die Bestimmung sich auch auf die jetzt die Schule be suchenden Katholiken erstrecke. Die Israeliten nahmen dieses sehr bezeichnende Vorgehen mit jenem Gleichmute auf, die das Herz eines jeden edlen, selbstlosen Wohltäters da empfindet, wo er Undank erfährt. Die freisinnige Presse fand mehrfach die richtigen Worte

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 289 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
er nach Hohenems be sonders warm vom Bri'muer Landesrabbiner Abr. Placzek und von Prof. Sal. Sulz er empfohlen. Im Jahre 1862 ver ehelichte er sich mit Julie Brentano in Hohenems. Nach Bildung, Fieiss. Tüchtigkeit und Gewissenhaftigkeit ein vorzüglicher Lehrer, waren es leider häufige Erkrankungen, die ihn hinderten seinem Berufe ganz nachzuleben. Er selbst, die Gemeinde und die Schule litten darunter in gleicher Weise. Ausser dem Lehramte bekleidete er noch als tüchtiger Musiker das Amt des Organisten

in der Synagoge wie auch das des Gemeindesekretärs. Desgleichen erteilte er in späteren Jahren den Unterricht im Französischen, das an Stelle des Italienischen eingefiibrt worden war. Im Oktober 1861 legte Lehrer Fessler sein Amt nieder. Als sein Nachfolger ward Leopold Fehl aus Nikolsburg in Mähren angestellt und zwar als Lehrer der 1. und 11. Klasse und auch zugleich des Hebräischen. Auch Lehrer Raid trat 1862 vom Amte zurück, da er als Lehrer in die Schule der Hohenemser Christengemeinde eingetreten

Federmami, war Kantor und Privatlehrer. In Libocliowitz in Böhmen, wohin sein Vater übersiedelte, genoss er den Elementar-Unterricht, studierte dann bis 1856 an der Josefstädter Unter-Real schule und am Neustädter Gymnasium in Prag, wirkte hierauf in Libocliowitz als Schulgehilfe unter dem die Schul leitung hin eli ah enden Rabbiner Simon Friedmann, der dann als Kreisrabbiner nach Feschen berufen ward, wohin ihm Federmann im Jahre 1858 folgte und wo er die Lehrer bildungsanstalt absolvierte

und am 6. August 1862 die Prüfung als Lehrer an Hauptschulen mit Erfolg bestand. Gleichzeitig wirkte er als Lehrer au der dortigen israelitischen Schule. Seinem Vater sowohl wie dem Kreisrabbiner Friedmann dankt Lehrer Federmann sein bedeutendes hebräisches Wissen. Die k. k. Statthalterei in Innsbruck bestätigte seine An stellung als Lehrer der III. Klasse in Hohenems mittels Dekretes vom 1. Oktober 1862. Am 14. Dezember 1863 legte der verdienstvolle Dr. Wilhelm Steinach infolge schwerer körperlicher Leiden

: „Bei Ihrem Scheiden von einem Bhronaintc, zu welchem Sie vor 32 Jahren das ungeteilte Vertrauen unserer Gemeinde beraten, fühlt sicli die gefert. Gemeindevorstehung verpflichtet, den .Em pfindungen des Dankes fiir dio unermüdliche von wahrem Feuer eifer beseelte Verwaltung dieses Amtes AVortc zu verleihen. Sie haben, Hochverehrter Herr Doctor, durch ungewöhnliche Intelligenz und scharfblickende Hvkcnntniss desjenigen, was dem Jugenduntorricht vor Allein Soth thuf, die Schule in uuserei'Gemeinde

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 291 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
für Kultus und Unterricht vom 20. August 1869 (Erlass der k. k. Statthalterei, dto. Innsbruck ‘24. August 1869) von Sr. Majestät dem Kaiser ernannt. Und bald.hatte der k. k. Landesschulrat Gelegenheit, sich mit der Hohenemser israelitischen Schule zu befassen. Am 29. August 1869 beschloss nämlich der Ausschuss auf Antrag Dr. Simon Steinachs an den k. k. Landesschulrat (da der k.k. Bezirksschulrat damals noch nicht organisiert war) eine Eingabe dahingehend zu richten, dass die israelitische Schule

, den Gesangsunterricht der seit 1864 im Amte befind liche Kantor Emil Frankel. Dass die immerhin noch sehr bedeutenden Unkosten der Schule noch gedeckt werden konnten, trotz der Abnahme an Ge meindemitgliedern, findet seine Erklärung darin, dass der Scliul- fond im Jahre 1869 bereits zur Höhe von II. 27 667.50 ö. W. an ge wachsen war und mit seinen jährlichen Einsen von fl. 1212.67 den grössten Teil der Unkosten deckte. Seit dem Eintritte Dr. Steinachs in den k. k. Landcs- schulrath war das Ehrenamt

seine regelmässigen Sitzungen hielt, sah alsbald kräftigst zu seiner Aufgabe. Auf sein Einschreiten hin beschloss der Ausschuss am für den Gesangsunterricht in der Schule. Als nicht uninteressante und bezeichnende Reminiszenz aus jener Zeit sei hier zweier Erlässe des k. k. Bezirksschul rates gedacht. Der erste, ddo. Feldkirch, 23. Juli 21. 295, untersagt auf spez. minister. Weisung allen Lehrern und Ortsschulräten die Mitwirkung hei Ausfüllung der vom f. b. Ordinariate in Brixen ohne Befugnis zur Versendung

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Category:
History , Religion, Theology
Year:
1905
¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
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Page 336 of 425
Author: Tänzer, Aron
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XXXV, 802 S.
Language: Deutsch
Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte
Location mark: II 102.094 ; II 65.554/1-2
Intern ID: 162835
des Keubydschowor Rabbiners Abraham Moses Freund. Ehrmann, ein tüchtiger, tatkräftiger nnd sehr kluger Mann stellte seine vielseitige Bildung ganz in den Dienst seines Berufes und hauptsächlich der Schule. Vier Aufgaben hatte ihm die Vorstellung in Hohenems vornehm lich gestellt: 1. Die Schule, damals schon die vereinigte deutsche und hebräische, mit allen Mitteln zu heben; 2. Den Gottes dienst zeitgemäss und baldigst zu reformiren; 3. Die wohl tätigen und gemeinnützigen Institutionen der Gemeinde zu heben

; und 4. Die gottesdienstlichen Vorträgezu einem zeit- gemässen „Besserungs-, Bildung«- und Belehrungsmittel zu machen.“ Und Ehrmann setzte alle seine reichen Kräfte zu, wie schon dargestellt, erfolgreicher Lösung dieser Aufgaben ein. ln seine Zeit fällt, wie schon gezeigt, die einschneidende Reform des öffentlichen Gottesdienstes. In der Schule aller dings machte der noch ungeschmälerte Einfluss Maier Reichen bachs ein tiefergehendes Eingreifen Ehrmanns bis 1850 un möglich, doch suchte er den Jugendunterricht dadurch

, von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart zum Gebrauch für Schule und Haus. 2 Teile. Brünn 1873. 9. „Ans Palästina und Babylon.“ Eine Sammlung von Sagen, Legenden etc. aus Talmud und Midrasch. Wien 1880. 10. „Die Tante.“ Ein Sittenbild aus dem jüdischen Familien leben. Wien 1881. Von seinen zahlreichen Publikationen in Zeitschriften und Sammelwerken seien genannt: 1. Die Haskomoth oder Approbationen der Rabbiner. — Die Familie Horowitz. — Baumvögel. ("Wiener Blätter). 2. Beiträge zu einer Geschichte

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