¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
sprechende Normen entwarf, die am 1. Juni 1881 auch ge nehmigt wurden. Dieser Ortsschulrat bestand damals aus den Herren: Abraham Gnttmaun, Rabbiner, Moritz Federmann, Schulleiter, Iwan Rosenthal, Schulinspektor, Josua Brettauer. Das Wohlwollen der Behörden, die lebhafte Fürsorge und Unterstützung der Kultusgemeinde und ihrer Mitglieder blieben der Schule auch fernerhin erhalten, wie es Aufgabe des Lehrers und Leiters der Schule war, durch Fleiss und Gewissenhaftig keit die Erfolge und das Ansehen
der Schule auf der bis herigen Höhe zu erhalten, einer Aufgabe, der Herr M. Feder- mann in ausgezeichneter Weise gerecht wurde. Nächst wertvollen Spenden an Büchern, Requisiten usw. von den Herren Anton Rosenthal, Dr. Simon Steinach, Theodor Trier,.Frau Elise Bonn-Brunner u. a. war es hauptsächlich der neuernannte Lokal-Sclmlinspektor Herr Iwan Rosenthal, dessen Hochsinn die Schule und ihre Institutionen bereicherte u. z. vornehmlich durch die im Jahrs 1884 auf seine Kosten erfolgte Adaptierung
und vollständige Einrichtung eines grossen hellen Zimmers im Erdgeschosse der Schule zum Turnunterrichte, der zwar schon seit dem Jahre 1869 auf Grund des Statthalterei-Erlasses vom 2. März 1868 obli gatorisch eingefühvt war, aber nur unvollständig erteilt werden konnte. Als im Jahre 1883 der bisherige k. k. Bezirksschulinspektor Prof. Leitzinger aus dem Amte schied, richtete die Kultus- vorstehung ein Dankschreiben an ihn für das der Schule stets entgegengebrachte Wohlwollen, worauf folgende bezeich nende
Antwort eintraf: Oberlehrer Moritz Federmann. 543 „Euer Wohlgeboren! Für (lie sehr ehrende Zuschrift vom 7. (1. M. bin ich Euer "VVolilgeboron zu lebhaftem Danke verpflichtet, den ich hiermit zum Ausdruck bringe. Ihre Beurteilung der bescheidenen Einfluss nahme von meiner Seite auf die Förderung der israelitischen Volksschule ist eine viel zu günstige. Der innere und äussere Zustand dieser Schule war von jeher ein recht erfreulicher und das Verdienst hievon gebührt lediglich der unermüdlichen Sorgfalt
und der Opferwilligkeit der Löbl. Kultusgemeinde, sowie dem tüchtigen und von mir hochgeschätzten Herrn Federmann, welchem die Leitung der Schule unvertrant ist. Ich habe stets Ihr Schul haus mit geteilten Gefühlen betreten : mit dem Gefühl rechter Befriedigung, wenn ich sah, wie sehr die Löbl. Kultusgemeinde für die Förderung der geistigen Wohlfahrt ihrer .Jugend eintrat; mit dem Gefühle dos Bedauerns, wenn sich mir dabei umvillkiilirliclt die zahlreichen Gegensätze aufdriingten. Möge Ihre Schule immer fort blühen