Tapferkeitsmedaille war der selbe bei Lebzeiten schon ausgezeichnet. Für die Frauenwelt. Schule und Elternhaus. Die Zeit ist wieder angerückt, die das Kind für einige Stunden des Tages vom Elrern- hause trennt, denn es heißt jetzt, wie Rückert sagt, mit dem Schulsack seiner Sorgen in die Schule traben. Also Elternhaus und Schule sind die zwei Kreise, in denen sich das Leben des Kindes bewegt. Während erfteres größ tenteils nur zu erziehen hat, fällt der Schule die Doppelaufgabe Erziehung und Unterricht
zu. Wie schwer fällt mancher Mutter die hohe, heilige Pflicht der Kindererziehungl Arbeit und Sorge um das tägliche Brot, Kummer um das Leben ihres Mannes, oer schon seit Mo naten auf dem blutgetränkten Schlachtfelde kämpft oder tiefes Weh um den teuren Gefal lenen, Affenliebe, Nichtverstehen usw. sind Dinge, die ihr das Erziehungsgeschäft noch mehr erschweren. Doch sie braucht nicht zu verzagen, ihr zur Seite steht eine mächtige Hilfsanstalt, das ist die Schule. An ihr liegt es, diese Hilfe nicht abzuweisen
, sondern gemeinsam mit der Schule zum Wähle ihrer Kinder zu arbeiten, zu wirken. Ich möchte daher im folgenden kurz die beiden Fragen beantworten: 1. Was haben die Eltern von der Schule zu erwarten und zu fordern? 2. Was hat die Schule von den Eltern als Ge genleistung zu beanspruchen? Nach Willmann haben die Eltern ein Dreifaches von der Schule zu fordern: „Geläutertes Wollen, lebendiges Wissen, durchgeistigtes Können." Die Kinder wollen bald dies, bald jenes und blinde Müt ter erfüllen den Willen des Kindes
gerne, Hamit es ia nicht roeiite oder schreie und auf diese Weise entwickelt sich Eigensinn und Trotz zur schönsten Blüte. In der Schule wird der Wille, das Wollen des Kindes ge läutert, unb zwar mit allen Mitteln, die ihr zu Gebote stehen. Dazu verhilst namentlich ein vom christlichen Geiste durchdrungener Un- terricht, der stete Hinweis aus Gottes Allgegeu- wart und Allwissenheit, denn nur das gibt den Worten des Lehrers eine Kraft, die auch über kne Schulstunden hinaus ihre heilsame Wir-, kung
übt. Durch eine echte, kernige, reli giöse Erziehung wird das Kind dahin ge bracht, daß es seinen Willen dem göttlichen unterordnet, ihm gleichförmig macht und dann ist die erste Forderung „geläutertes Wollen" erreicht. Die Schule gewöhnt die Kinder an Ordnung, Reinlichkeit, höfliches Benehmen; sie ist auch eine Stätte zur Pflege des Geinein sinnes. Einer muß dem andern dienen; jeder hat seine Einzelzwecke den Zwecken der Ge samtheit unterzuordnen. Das fordert Selbst verleugnung, Ueberwindung