, welcher zahlt, ein Wort zu reden habe. In unseren Schulen zahlen die Gemeinden, und die Gemeinden wünschen eS einstimmig, daß Kirche und Schule ungetrennt'beisammen bleibe. Also, wenn die Gemeinden nicht mehr zu reden haben, so gilt auch daS Sprüchwort nicht: „Wer zahlt, der schafft.' In einem konstitutionellen Staat sollte man doch glau ben, hätte daS Volk auch ein Wort zu reden, spricht man aber gegen den Sinn der Herren Liberalen, so ist man ein getäuschtes dummes Volk! Ist das die Achtung vor dem Volk
? Meine Herren! Ich kenne die Schule aus mehr als dreißigjähriger Erfahrung. Ich weiß, was der Schule noth thut, ich kann Ihnen gegenüber versichern, daß alles, waS Sie von Volksschulen gesprochen haben, reiner Dunst ist, daß Sie alle ohne Erfahrung sprechen. Soviel ver stehen Sie von der Volksschule. Wir brauchen, meine Herren, den Einfluß der Eltern, daß die Kinder fleißig in die Schule gehen, dazu wird sich ein Polizeistock nicht finden, da nützt nur der gute Zuspruch der Eltern. WaS für Bürgschaften
, möchte ich sagen, hat man vom' Libera lismus, als daß er dem Volke seine Anschauungen bel angt „die Welt ist ein Heustock und wer mehr rauft, der hat mehr;' und diese Anschauungen wollen wir nicht, obwohl wir sie nicht fürchten. Wir wollen treue und loyale Unterthanen des Kaisers und des Staates sein, aber zu solchen Anschauungen drängen lassen wir unS nicht und werden wir mit Gewalt hingedrängt, meine Herren, wir verlieren nichts. — Auch Abgeordneter Diet l spricht gegen die Trennung der Schule
von der Kirche. Or. Harum: Ich will die Geduld des hohen Hauses nicht lange in Anspruch nehmen. Soll ich den Gesammt- eindruck, den die Vorlage des geehrten Comites auf mich gemacht hat, mit wenigen Worten auSsprechen, so kann ich nur sagen: 7>>likl>cilo es», sstirom non »licero.« Diese Vorlage soll also jenes Gesetz bilden, welches zur Aus führung unserer StaatSgrundgesetze und deö NeichSgesetzeS für daö Verhältniß zwischen Kirche und Schule erlassen und erwirkt werden soll. Daß dadurch die Unterwerfung
der Schule unter die Kirche nicht erleichtert, sondern ge radezu bestärkt werden, daß die Knechtschaft der Schule in eine förmliche Sklaverei übergehen soll, daS glaube ich ist aus den Ausführungen, welche die Herren Vorredner von dieser Seite in Betreff der Bestimmungen dieser Vor lage, dieses Entwurfes gemacht haben, ohnehin schon von selbst klar. ES erscheint mir diese Vorlage gerade wie jene Ant wort, welche nach der Erzählung der Bibel der König Rehabeam den Stämmen Israels ertheilte