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Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 7 of 12
Date: 11.12.1902
Physical description: 12
. Alle Ginfüttermngerr von Herren- und Damenpelzen, sowie sämtliche Reparaturen werden schnell und billigst angefertigt und solideste Bedienung zugesichert. Reisepelze werden ausgeBiehen. Ankauf von Fellen und Wildwaren zu Tagespreisen. im Speisesaal nur mal die Zahnstocher vergesse — gleich gibt's einen Höllenkrach ! . . . Eine kon fuse Welt oder so was!" Eine Zeit lang steigen die beiden schweigend weiter — Fräulein Berger pustend und schnaufend voraus, Franz philosophierend hintennach. Plötz lich bleibt die alte

sie. „Rennen Sie hinunter, aber so schnell Sie können, und holen Sie die Gläser!" Fräulein Berger ist ganz konfus geworden. Ihr Kragen rutscht nach der Seite, die Haubenbänder lockern sich und flattern ehrgei zig ins Weite. „Na, ein Vergnügen oder so was ist das nicht — bei der Hitze," brummt Franz, den sich tief hinabziehenden Schlängelweg entlang blickend. „Da unten kommen sie auch schon alle angewa ckelt. Zuerst der olle Biesemann und —" „Um Gotteswillen! Sie laufen ihnen ja ge rade in die Hände

!" stöhnt Fräulein Berger. „Rasch hinunter durchs Gehölz! Lieber einen kleinen Umweg!" „Bon! Passen Sie inzwischen nur ans die Körbe auf!" Mit einer komischen Grimasse schiebt Franz das Eichengezweig auseinander und bahnt sich so einen Weg durch das dichtbelaubte Gebüsch. Es war höchste Zeit. Soeben nähern sich Biese mann und Rolfs — beide in eifrigem Gespräch. „Nee, nu här'n Se >abber mal uff mit den Dischkuhr!" sagt gerade Biesemann halb spöttisch, halb ärgerlich. Rolfs trägt eine heitere, fast

ausgelassene Miene zur Schau. „Ich bin noch lange nicht fertig, Herr Biesemann." „Schoof'ln hat er sich benommen, d'r Dahl heim." „Aber denken Sie nur —" „Gar nischt werd gedacht! So 'ne Sorte wie d'r Dahlheim, die muß mer mit Verachtung straf'n . . . Ich möchte mal vier Etasch'n hoch wohn'', bloß damit ich'n von der Höhe 'nunt'rschmerß'n könnte, wenn 'r mal zu mir 'nuffgekleddert käm'!" Aengstlich, die Hände fest zusammengepreßt, sitzt Fräulein Berger auf ihrem Stein. Jetzt be merkt Biesemann die kleine

, in sich zusammenge sunkene Gestalt. „Ach, da sin Se schon mit'n Bicknick, Freilein Berger! Alles hibsch in Ordnung? Wein, Brat'n und de Gläser?" Die alte Dame zittert am ganzen Körper. Ab gewandten Blicks stottert sie: „Ja — es ist alles in Ordnung, Herr Biese mann." „Wo steckt'n d'r Franz?" Die Verlegenheit der Alten wächst. „Der Franz? . . . Hm — ach ja, der wollte hm — auf den Aussichtsturm dort stei- mal gen." //-xötzb, Lump! ufs'n Post'n! wo 'r de Körbe tragen soll — der Hernach'ns abber hibsch pinktlich

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Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 12
Date: 11.12.1902
Physical description: 12
Vorschriften er folgen. meinschaftliches Abendbrot. Tann Spiele und Bummeln nach Belieben!" — Jetzt gegen drei Uhr. Schnaufend und schwer pustend leucht Fräulein Berger den Weg zur Ruine empor. Von Zeit zu Zeit bleibt sie stehen, wischt sich den Schweiß aus dem runzeligen Ge sicht und blickt sich nach Franz um, der ihr irr einiger Entfernung nachsteigt. Auch er schnauft heftig — etwa wie ein Esel, dem der Girrt zu straff gezogen ist. In jeder Hand trägt er einen schwerbeladenen Korb, aus welchem die schlan

ken Hälse rot- und grüngekapselter Weinflaschen gar verführerisch hervorlugen. Jetzt kann Fräulein Berger nicht mehr wei ter. Erschöpft sinkt sie auf einen: an: Wege wuchtenden Felsblock. „Sie klettern aber auch drauflos wie's Don nerwetter!" stöhnt Franz, die beiden Körbe nie dersetzend. „Da geht einem ja die Puste aus oder so was." „Ja, bergauf klettere ich — pff — pff — pff — immer schnell — pff — pff — pff! So bin ich nun einmal — pff — pff — pff —!" keucht die alte Dame. „Ein solcher oller

? Dummes Zeug!... Picknick!" „Picknick? Was ist denn das für eine Schose?" „So eine Schrulle vom Herrn — Rolfs oder wie er heißt —" Mit einer verächtlichen Be wegung steht Fräulein Berger auf und' schickt sich an, weierzusteigen. „Also eine Esserei oder so was!" „Ja, eine Esserei, bei 'oer man feinen Tisch hat und keinen Stuhl, bei der kaum die Teller gewechselt werden —" „— wohl auch, wo einer mal mit der Fünf- zinkigen" — Franz macht mit gespreizten Fin gern eine bezeichnende Geste — „in den Braten

greift?" ,Auch das," nickt Fräulein Berger. „Dabei sind sie oft froh, wenn sie überhaupt was krie gen." „Also eine Esserei auf verrückte Manier. Eine Tadle d'hote im Freien —" „— wo alles fehlt! Ja." Kopfschüttelnd nimmt Franz die Körbe wieder auf. Das Vergnügen eines solchen Schmauses kann sein dicker Schädel nicht begreifen. „Da haben die armen Schlucker, welche auf der Land straße herumlnngern oder so was, jeden Tag Pick nick", brummt er. „Hm! — Aber wenn ich unten

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