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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 11.03.1899
Physical description: 18
ich einen Augenblick an um zu zuhorchen. Kein Laut war vernehmbar — todtenstill alles! Nur das Heulen und Aechzen der mit aller Kraft arbeitenden Maschine und das Brausen des Sturmes hallte durch die Nacht. Auf die Lokomotive selbst konnte ich nicht sehen, da mir die Tenderwände jene Aussicht versperrten. Was thun? War ich doch im Jrrthum? Während ich noch überlegte, sah ich jetzt aber ganz deutlich, daß wir eine Station durch fuhren. Nun war kein Irren mehr möglich Berger hatte wieder kein Signal gegeben

und auch den Zug nicht langsamer fahren lassen. Auf der Maschine war zweifellos etwas vorgefallen! Der eigenen Ge fahr vergessend, sprang ich auf's Trittbrett des Tenders und lief auf demselben weiter. Was für ein Annblick bot sich mir auf der Maschine. Von Berger und Piehl sah ich nichts. werden. Die Rechtsfolgen der versäumten Anmeldung , wurden schon bei Eröffnung des Grundbuches in : Völs bekannt gemacht und bestehen darin, daß allen jenen Personen gegenüber, welche auf Grund recht zeitiger Anmeldungen

und die Fortschrittspartei, konstituirten sich im Nov. 1881 in Zum Tode erschreckt, schwang ich mich auf. Hier, es war kein Zweifel, hatte ein Kampf stattgefunden — ein Stück lag hier, das andere dort. Ich be griff sofort alles — zunächst mußte ich jedoch für den Zug sorgen. Schnell schloß ich den Regulator und brachte den Zug nach Kurzem auf der Strecke zum Stillstände. Nun konnte ich nach dem Verbleib des Personals Umschau halten. Berger lag blutend auf den Kohlen im Tender, — von Piehl war nichts zu sehen. Nachdem

der Lokomotivführer, der eine Stichwunde in der Brust hatte, in ein Koupee gebracht worden war, leitete ich den Zug bis zur nächsten Station. — Seine Ver wundung war schwer aber nicht tödtlich; er genas nach einigen Monaten. Den Heizer Piehl fand man des anderen Tages schrecklich verstümmelt, auf der Strecke; er war unter die Räder des Zuges gerathen und eine Strecke weit mit geschleppt worden. Der Lokomotivführer Berger hat mir später den Hergang jener grausigen Fahrt erzählt: Er hatte Piehl einen Auftrag

gegeben, welchen dieser aber nicht zu hören schien oder absichtlich überhörte. Auf einen abermaligen Befehl, den er aber wieder nicht ansführte, sagte ihm Berger: „Wenn Sie nicht thun, was ich Ihnen sage, werde ich Anzeige erstatten und um Ab lösung auf der nächsten Station antragen". Hier über war Piehl in eine schreckliche Wuth gerathen, auf ihn losgesprungen und hatte versucht, ihn von der Maschine zu werfen; Berger hatte sich aber kräftig gewehrt und es sei ihm in der Todesangst auch fast gelungen

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 11.03.1896
Physical description: 4
der k. k. Landesgerichtsrath v. Mo r, die Anklage vertrat der k. k. Staatsanwalt substitut Tschurtschenthaler und die Vertheidigung hatte Dr. Duregger übernommen. Auf der Anklagebank erscheint Georg Berger, 51 Jahre alt. ledig, Schweizer aus Waidring, ohne be stimmten Aufenthalt, daher auch Vagant, unter der An klage des Gewohnheitsdiebstahls, des Betruges, der Falschmeldung und der Landstreicherei. Berger hat innerhalb der letzten 20 Jahre 11 Abstrafungen, dar unter 7 wegen Diebstahl erlitten, und hat seit dem Jahre 1877

seine Lebenslage größtentheils in Unter- suchungs- oder Strafhaft, oder im Zwangsarbeitshause zugebracht. Seit Juni 1880 bis Ende November 1894 genoß Berger nur durch 6 Monate und 22 Tage die Freiheit, die er aber wieder zum Stehlen benützte, weshalb er von obiger Zeit 13 Jahre, 11 Monate und 2 Tage in Straf- und Zwangsarbertshäusern zubringen mußte. hat. Bei diesem Geständniffe bleibt Berger auch wäh rend der Hauptverhandlung, die keine wesentlichen neuen Momente mehr bietet. Die Geschworenen (Obmann Herr

Ferdinand Neßler, Kaufmann hier,) erklären Berger einstimmig im Sinne der Anklage schuldig und der Gerichtshof verurtheilt ihn zu 8 Jahren schweren und verschärften Kerkers. Kirchliche Mchrichteu. -s Zur Notiz über den Schematismus wäre weiters noch zu er» ähnen, daß Seite 222 noch eine Filiale der barmher.igen Schwestern vom hl. Kreuze im Josefinum zu Volders mit 8 Schwestern aufgeführt erscheint, obgleich dieselben schon Mitte Juli 1895 das Von Ende November 1894 bis März 1895 war Berger

n.,*,“»», o*»» anscheinend brav, gewiß ist es, auch nicht ; seit März s Institut verlassen haben. Desgleichen erschemt auch die 1895 aber hat er wieder 13 Dicbstahlssakta begangen mit einem Gesammtberrage von 192 fl. 75 kr. und 581 Mark 50 Pfennige. Am 17. März 1895 treffen wir Berger beim Bauern Nikolaus Gfin in Rökla, Ge meinde Frasdorf bei Rosenheim, wo er feit Anfangs März im Dienste stand. An diesem Tage, einem Sonn tage, bat er den Bauern, während alle anderen Be wohner in die Kirche gingen, zur Bwachnng

des Hauses zurückbleiben zu dürfen, was ihm auch gestattet wurde. Als die Hausbewohner von der Kirche zurückkamen, war Berger verschwunden, hatte aber, nachdem er eine Kammerthüre und mehrere Kästen gewaltsam erbrochen, verschiedene Kleidungsstücke, Schmuck u d Werthgegeri- stände im Gesammtwerthe von 160 Mark 50 Pfennige Mitgenommen. Die eigentliche Absicht des Berger war Wohl gewesen, 600 Mark zu entwenden, von denen derselbe wußte, daß sie der Bauer drei Tage zuvor für ein verkauftes Pferd eingenommen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 06.04.1895
Physical description: 10
jetzt als Militärlehrer und Schrift steller in Prag. Das in Rede stehende Volksstück entstand bereits vor zwei Jahren, wurde jedoch im „goldenen" Prag mit Berufung auf den dort herr schenden Ausnahmszustand nicht zur Aufführung zu gelassen, was mich sehr wundert, da es nichts Auf reizendes enthält. Es ist im Stile der Modernen gehalten und spielt in Wien. Der brave Zimmermann Karl Berger hat infolge des Streiks keinen Ver dienst und zu Hause ein todtkrankes, geliebtes Weib. Da kommt der ebenso gutmüthige als komische

Haus meister Donner mit dem Buche, um den Miethzins einzutreiben, denn der Vormund des jungen Haus besitzers ist gar streng. Dem Hausmeister fällt unbe merkt ein Fünfziger aus dem Buche, Berger ffndet ihn und steckt ihn zu sich, meinend, der junge Hausherr habe ihn verloren, der seiner Schwester Klara den Hof macht. Da stirbt sein Weib. müssen derartige Kundgebungen gerade in unserem Vater lande eine Schranke erfahren, die darin ! liegt, daß der eigene Dtaatsgedanke auch nicht vorübergehend

habe. Berger hat aber in der Noth die Miethe beglichen; jetzt befällt ihn eine furchtbare Gewissensqual, da er den wahren Ver lustträger kennt. Der Vormund erscheint und will wissen, woher Berger das Geld genommen habe, da er etliche Stunden vorher noch zahlungsunfähig ge wesen. Die Geschichte droht sehr tragisch zu werden. Im Anblicke der Leiche des theuren Weibes ver greift sich der verzweifelte Zimmermann am Vor munde, dieser holt einen Polizisten — höchst peinlich! Doch im richtigen Augenblicke

erscheint der verliebte junge Hausherr und wendet die Geschichte zum Besseren, die nun stets freundlicher sich gestaltet. Die wohlthätige Mutter des jungen Bernhardt läßt Klara, die Angebetete ihres unmündigen Sohnes, und dann auch den Bruder derselben holen. Sie kennt sich gleich in der Sache aus, legt den Fünf ziger heimlich ins Zinsbuch, nimmt Berger als „ehrlichen Mann" ins Geschäft und verlobt ihren Max mit dem braven Mädchen, das schon mit dem Bruder zur Heimkehr nach Tirol entschlossen

mit seinem militärischen Raportstil. Max fand in Herrn B. Held einen guten Darsteller; die Rolle des verliebten Jungen, der ein bischen Deus ex machina spielt, ist auch dankbar. Gut war ferner Frau Regerl (Frln. Walla), die resche Kaffeeschwester. Von Herrn Wilhelm Popp, der den Berger gab und die Regie führte, war es schön, daß er das Stück eines Freundes zu seiner Einnahme wählte; er fand brausenden Beifall. Auch der Dichter wurde gerufen und fre kindlichst begrüßt. Das Stück hat also einen vollen Erfolg errungen

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Tiroler Post
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Page 13 of 20
Date: 08.12.1900
Physical description: 20
; die Sonne, deren Strahlen /iv sich erst spät durch die dichten sie verhüllenden Wolken Bahn gebrochen, leuchtete nun freundlich und helle, die Luft war von jener wohligen Warme, wie sie nur den Herbsttagen eigen ist, und der Himmel, erst noch in einförmiges, düsteres Grau gehüllt, erglänzte nun im sanften Lichtblau. Der warme Sonnenschein hatte auch das alte Fräuletn Lisbeth Berger aus ihrem Hause in das kleine Vorgärtchen ge lockt. Und ein freundlicher Anblick war es, der sich hier ihren müden Augen

würde, als sie deren rastloses Ringen und Jagen nach Gewinn und Reichthum begreifen konnte. Deshalb war Lisbeth Berger aber doch keine engherzige, alte Jungfer geworden, die nur für ihr liebes Ich sorgte im Gegentheile, sie wirkte für Andere, ohne für sich auch nur einen Dank zu beanspruchen. Ans ihrem ein samen Hanfe kam so manche Liebesgabe zur Linderung von fremder Roth und manchen Genuß versagte sich Lisbeth, um | den Armen beizustehen. Sie hatte, als sie nach dem Tode ihrer Eltern allein lind

mit Thürinchen, Erkern und Spitzbogensenstern und allem möglichen stilvollen und stillosen Zierrath, sondern schlicht iind einfach, mit hölzernen, grünen Jalousien, iind die Einrichtung im Jnnerii entsprach dem Aeußeren. Lisbeth's Vater, Hofrath Berger, hatte mit Frau und Tochter hier immer den Sommer verbracht, denn Hietzing war ein dantals von den Wienern sehr besuchter Landaufelithalt. Zu der Zeit konnte mau noch nicht so leicht weiter reisen wie jetzt, und die Städter waren zufrieden

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 26.08.1899
Physical description: 10
die mäch tigen Humpen, stoßt an aus das Wohl Flora's, der Königin ihres Geschlechtes! Sie soll leben hoch!" „Hoch! Hoch! Hoch!" scholl es im Chore, wo rauf die Stenographin schelmisch zu singen anhub: „Es leben die Schwarzen, die Blonden, die Braunen. Sie leben alle hoch! „In aller Welt, Ihr elenden Notenquetscher," , schrie Mohring jetzt dem unermüdlichen Kammbläser ! zu, „haltet doch mal ein mit Euerem vermaledeiten | Gedudel! Berger!" dies galt dem Hausmann — j „sind Sie noch nicht fertig

? Ich habe einen höllischen Kater — her mit dem rettenden Haifisch, oder ich zwicke Ihnen jedes Barthaar einzeln aus." Berger brachte lachend den kunstreich entgräteten Meeresbürger, auf den der Buchhalter sich mit Gewerbefragett. v. I>er Kausterhandei. Der Hausierhandel ist eine Erscheinung, die bei den heutigen Verkehrsverhältnissen eigentlich nicht mehr zeitgemäß erachtet werden kann. Er ist mehr eine Schädigung, als ein Nutzen für das Gewerbe und es ist daher erklärlich, daß man ihn einzu schränken sucht

schleunigst Tisch, Stühle und Gläser bei Seite, worauf sich die Sünder allgemach still an ihre Plätze schlichen. „Wo ist denn Herr Kolbe?" fragte Herr Donat scharf — er meinte den Kanzleivorstehcr. „Noch nicht da," antwortete kleinlaut der Diener. „Noch nicht? Kommt er immer so spät?" „N—, nein," erwiderte Berger mit einer Stimme, die deutlich das Gegentheil besagte. Da faßte sich Mohring, der nunmehr glücklich die Gräte hinuntergewürgt hatte, ein Herz, trat vor und sagte: „Sie wollen entschuldigen, Herr

Donat, heute ist mein Geburtstag und da —" „Und da mußten Sie ihn mit allen Kameraden dadurch begehen, daß um halb neun Uhr noch niemand hier war, wie?" „Entschuldigen Sie, ich hatte mich gestern etwas verspätet." „Das glaube ich wohl. Und Sie Teller?" „Ich habe verschlafen, Herr Donat." „Sie, Berger?" „Meine Uhr ist stehen geblieben " „Genug." rief Herr Donat entrüstet. „Ich kenne das. Von nun an werde ich —" Kliingtingling! Er unterbrach sich und trat an den Fernsprecher. „Hier Donat," rief

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Tiroler Post
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Page 2 of 14
Date: 20.10.1900
Physical description: 14
" lautet, und die mit ihnen zum Kampfe gegen die Religion aus wirtschaftlichen Gründen verbündeten Radicalnationalen in Tirol. Wer seine Hoffnungen auf endliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage zu Grabe tragen will, der wähle als Todtengräber die Candi^aten dieser sogenannten „freisinnigen" Parteien! Dem mo bilen Großcapital, dem Judenthum und den Umsturzparteien wird er damit die größte Freude bereiten. Bauernfänger. Ein sonderbarer Kauz, Paradebauer Scham berger, geht jetzt im Lande

um. Ein Mann, der sehr viel von der Errettung der Bauern redet, Zeter und Mordio über die bisherigen Vertreter des Bauernstandes schreit und ein großes Wesen aus seinem Programme macht, das er feierlich als das von ihm endeckte Heil mittel für die Wunden des Bauernstandes aus preist, um nebenbei für seinen Schutzgott Schö nerer Propaganda zu machen. Es wäre wirklich an dem wirtschaftlichen Programm, das Schuee- berger predigt, nicht viel auszusetzen, im Gegen- theil, dasselbe wäre sogar

, Niederösterreich, Obersteier mark und wahrscheinlich auch in Kärnten, wer den Bauernbündler gegen christlichsociale Can- didaten auftreten ; in Tirol bereiten die radical nationalen Los von Rom-Bündler durch Scham berger den Boden vor. Es wird dem Volke leicht werden zu unterscheiden, ob es die An hänger einer Partei wählen will, die bisher nichts als Versprechungen gemacht, im Parlamente und außerhalb desselben jedoch immer gehetzt und die Arbeit verhindert hat, oder jenen, dessen Par tei seit langem

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 12
Date: 29.11.1891
Physical description: 12
oder auf dem Billard als draußen in Wald und Flur. Da trat ein jun ger Mann herein und vertheilte mit seiner Gestalt die Rauchwolken, die vor ihm hin und her ausein anderwichen. „Guten Tag, Herr Berger! Einen Schwarzen?" rief ihm die Kellnerin zu. Er nickte und ging auf jenen Sessel los, auf welchem der weiche Hut lag. Es schien Berger's gewöhnlicher Sitz zu sein. Er nahm den Hut, nach welchem so fort der Eigenthümer griff, und den dieser nur mit Hilfe der Kellnerin unterzubringen wußte; so ver legen

hatte ihn die Entfernung seines Hutes von einem wahrscheinlich sehr unpaffendcn Platze ge macht. Berger war über die erste Jugend hinaus. Er schlug sich durch Sprachunterricht durch und Niemand konnte begreifen, warum er, der doch gewiß Studien gemacht habe, in einer so schwankende» Lebensstellung sich befinde. Man kannte ihn als ausgezeichneten Lehrer — sein Inneres aber blieb Jedem verschlossen, i Wer ihn ffdock in seiner Einsamkeit bätte belauschen ■ I rönnen, der hätte vnllelcht ven Schlüssel seines Wesens

allein, allein auch in seinem Her zen, ohne Freude der Jugend und ohne Freude der Theilnahwe. Der eigenthümliche Gast in seiner Nähe, den er heute zum erstenmal sah, hatte für einen Augenblick seine Aufmerksamkeit gefesselt. Denn die Augen dieses Bäuerleins sahen gar so erschrocken drein, als Berger dessen Hut vom Sessel entfernte. Forschend und gleichsam fragend blickten eine Zeitlang diese Augen in die Bergers, der aber sofort in eine Zei tung sich vertiefte. Beim Lesen hatte Berger das Gefühl

, daß die Augen des Nachbarn auf ihn ge richtet waren. Auf einmal sprach der Mann ihn an. Aber Berger konnte ihn nicht sofort verstehen. Endlich gelang es ihm: „Ich habe Btloer da, wollen Sie ste anschauen?" Es klang so leise, so demüthig. Ja! Recht gerne! Aber", fügte Berger hinzu, „ich sage ihnen sofort, daß ich nichts kaufen werde." \ Berger wollte dem Manne keine Hoffnung machen, denn seinem guten Herzen kam es immer o schwer an, abzuschlagen, und dieser Nothwendigkeil wollte er Vorbeugen. Jener nahm

nun mit den un- geschicktesten Bewegungen, die man sich vorstellen kann, aus einem yelben Strobpayiere drei Bilder heraus uno zeigte sie Berger. Es waren in Oel ge malte Landfchaftsbilder von mäßiger Größe. Eines klebte fast noch farbenfeucht. Ein Wasserfall, eine Teufelswand aus irgend einer Gebirgswelt der Erde, eine Waldgegend and Böhmen — kurz, die gewöhn lichen romantischen Motive einer älteren Zeit oder dcS Dilettantenthums! Berger, dessen Inneres nur in dem Gebiete der Kunst sich heimatsselig fand, be trachtete

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 11.03.1899
Physical description: 18
zu einseitige, wenn auch gut gemeinte Verfügungen der Veterinärorgane vom höheren Verwaltungsstandpunkte aus, der auch die anderen wirthschaftlichen Interessen nicht unbe- rücksichigt läßt, eine Korrektur erfahren werden. Auf der zweiten Station von hier, wo wir zwei Minuten Aufenthalt hatten, wurde mir vom Lokomotiv führer Berger gemeldet, daß sein Heizer plötzlich krank geworden sei und seinen Dienst wohl nicht zu Ende verrichten könne; ich möchte doch bei der nächsten Station Ersatz

für denselben schaffen lassen. Ich besorgte das pünktlich auf der nächsten Station, wo wir so gegen 12 Uhr ankamen, wurde der erkrankte Heizer abgelöst. Ein Heizer namens Piehl, der auf die von mir abgegebene Depesche schnell zum Dienst beordert war, nahm nun dessen Stelle ein. Als ich Piehl sah, ahnte ich sofort Unheil. Ich wußte, daß derselbe vor einigen Tagen vom Lokomotiv führer Berger eines groben dienstlichen Vergehens wegen angezeigt und von der Behörde in Geldstrafe genommen war, zudem wußte ich, daß Piehl

, der ein roher rauflustiger und rachsüchtiger Mensch war, zu anderen geäußert hatte, er werde dem Berger gele gentlich 'mal diesen Streich vergelten. Bei diesen Gedanken kam mir aucb die Gewißheit, daß es zu nichts Gutem führen würde, wenn die beiden Menschen zusammen auf der Maschine seien. Das Beste wäre es wohl, so sagte ich mir, wir nehmen den Piehl gar nicht mit. Aber das war leichter gesagt als gethan. Einen anderen Heizer zu requiriren, würde zu lange gedauert haben — und womit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.09.1897
Physical description: 4
: „Welchen Abgeord neten wählst Du?" Antwort: „Das weiß ich nicht, sie (»io!) werden es mir schon sagen." So war es be reits überall. Förg ist also ein Vertreter derjenigen, die ihn als Stimmapparat nach Wien brauchten. Was er selbst nicht weiß, besorgen schon die vorhandenen Souffleure. Ein Opfer der Denunziationswuth schur- lifcher Christlich * Socialer ist der Genosse Winters berger geworden. Man ist von der Gemein heit der Christlich-Socialen schon ziemlich abgestumpft, aber was sich das Organ

ein schüchtern, das Recht zu wählen ist euer freies Recht!" beantwortet die „Christliche Wacht" — so ist der Artikel gefertigt — mit den Fragen: Aus welchen Grunde ffndet sich die Südbahndirection gegenüber diesem Wintersbergerverpflichtet? Diesem Winters berger, welcher Obmann jener Eisenbahnerorganisation war, die wegen Staatsgefährlichkeit aufgelöst wurde? Warum protegirt die Südbahndirection diesen Wintersberger, der hinter dem Eisenbahner steht, der auf jeder Seite den Eisenbahnminister mit Koth

besudelt? Und in diesem Ton geht es so eine ganze Spalts fort. Es wird der Generaldirector angegriffen, daß er das Treiben dieses Wintersberger dulde und ganz unverblümt dessen Maßregelung gefordert. Und der Generaldirector? Was thut der General director? Statt diesem schurkischen Verlangen ein ent schiedenes „Nein!" entgegenznsetzen, ist er wirklich so feige und hat dem erbärmlichen Ansinnen der Christlich- Socialen Folge gegeben und den Genossen Winters- berger strafweise von Wien in irgend

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