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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 13.07.1907
Physical description: 4
eine Großstadt ge- Festgruß. Euch grüßt die Stadt am schönen Inn; es trägt Auf grünen Wogen Euch den Willkomm zu Der stolze Strom, das Kind der Alpenwelt. Die Berge rings — von Gottes Hand getürmt Zum Felsenwall — entbieten Euch den Gruß, Des Landes Gruß! Was an der Firne Brust, Vom Hauch des Todes bleich geküßt, erblüht In keuscher Schönheit — unser Edelweiß; — Und Alpenrosen, die der Matten Saum Mit Purpur brämen; der Aurikel Gold, Gentianenblau samt duftenden Brunellen — Zum Strauß vereint — sind unserer

Berge Gruß. Und lichte Quellen, die mit blankem Gischt Zu Tale sprudeln; schäumend Flutgetos, Das brausend sich von hohen Wänden wirft, Zum Abgrund donnernd — und der Lüste Weh'n: Sie grüßen Euch, die Boten unsrer Berge! Hebt Euren Blick! Seht Ihr das Leuchten nicht Auf all den Höhen? Wie ein Lächeln liegt - Das Sonnengold auf Fels und Firn; — Ihr schaut'S Entzückten Auges, denn es ist so schön: Das Sonnenlächeln der Tiroler Berge! — So lächeln Greise, wenn der Kindheit Glanz Noch einmal golden

; Und um den Mund, der leis die Märchen schwatzt Von Lenz und Liebe, — gleitet froh ein Lächeln. — Tiroler Berge! Eure Stirnen glüh'n, Von der Erinnerung zartem Hauch umsonnt, Im Widerglanze längstvergangner Tage. Ihr denkt daran, wie Romas stolze Adler An Euch vorbei zu neuen Siegen flogen. Und diese Täler dröhnend widerhallten Vom Eisenschritt gepanzerter Legionen; Wohl trotztet ihr! Doch mit dem Schwerte schlug Die Römerfaust durch euer Quadernmark Sich freie Bahn, bis endlich schlachtenmüde Die Waffen

den welschen Dolchen bot. Die, hinterlistig, feige Meuchlerhände Dort nach dem Herzen seines Kaisers zückten? Dann kam die Zeit, wo Walters Harfe scholl, Und Leutholds Leier in das Eisaktal Die lieben Wersen seiner Muse sandte. Sieh! mit dem Epheu, der sein grünes Laub Um Turm und Mauer bis zum Erker schlang, Klomm lenzgeboren auch das Lied der Minne In süßer Not zur Allerliebsten auf. Tiroler Berge! — euer Leuchten dünkt Mir jener Zeiten noch ein Widerglast; Und wenn euch abendlich das letzte Blut

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