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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 24.03.1918
Physical description: 12
Krankheit heißt Heimwehe, und wer sie nicht probiert hat, der soll kein Wortlein da von reden, denn er hat keine Ahnung,- wie fürch terlich ihre Gewalt ist. Zum Unglück traf es sich auch, daß der Sepp! von der Höhenstellung in Saoinien, wo er hinkommandiert war, drei Berge semer Heimat erschauen konnte: den senn- kogel, den Großwolkner und das Note Manul. Zwar sah er bloß ihre Köpfe und ein Ltückleiu von ihren schultern, aber es waren doch leib haftig der sennkogel, der Großwolkner und das Rote Manul

Wässerchen durchstrahlt, un- scymiegte sich ein braunes, trauliches Häus- w"n eng an den Bannwald, es war zum Malen schön und darinnen saß ein Vater mit tiefgefurch teu treuen Zügen, am Herde aber werkelte ein Mütterchen, das ein grundqütiges Gesicht hat und das beste ist auf der ganzen Welt. Nicht alles das iah der sunge Krieger von seinem Standort cus. sondern nur das Oberste von den 3 Bergen: aber wenn er die Gipfel der drei Berge auschaute, trat ihm alles andere so lebendig vor die Seele

, als ob er es wirklich mit Augen sehen würde, sa noch lebendiger. Und der Sennkogel und der Großwolkner und das Note Manul schrien: „Grüß' Gott, Seppl! Komm', komm', komm' — da bei uns ist's wonnig und fein!" — Ter junge Mensch streckte ihnen die Arme entgegen und riet: „Ich darf nicht, ich darf nicht! Hab' dem Kaiser geschworen, und die Pflicht ist streng!" Aber die Berge ließen nicht nach zu rufen und zu locken: „Komm', komm'! Ta drüben schießen sie dich tot, dann siehst du uns nicht mehr, und du Alm

, denn Bannwald, das Haus unter oem W ld. die zwer alten lieben Leutchen sichst auch nnnmer. dein Lebtag nimmer." — „Mein Gott", sahnte der Seppl. „es geht nicht." Er bat seine Vorgesetzten um Urlaube natürlich — von der Front weg und ohne besondere Ursache — er* dielt er keinen. Ta starrte er immerfort auf die drei Berge hinüber, vergaß seinen Tienst, rührte ke-n Essen an. überhörte, was die Kameraden sprachen und ging elend herum. Solche Pein suhlte er im Innern, daß er glaubte, sie müsse ibm das Herz

abbrennen. Und noch stärker lockten die Berge: „In der Heimat ist es schön *r — komm', komm', sonst gibt's nimmer ein ' Wiederjeh'n!" Er wehrte sich mit allen Kräften. — ' doch die Berge übten eine förmliche Gewalt aus. das furchtbare Heimwehe störte feine klaren Ge danken, und eines Abends war es um ihn ge schehen: Er rannte auf und davon, der Heimat zu. — Als er einige hundert Schritte von der Stellung fort war. ging hinter ihm ein mächtiges Lärmen und Schießen los. da kriegte er es noch eiliger

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 12.01.1906
Physical description: 12
die „Anbetung der Hirten" und die „Flucht nach Ägypten". Wir gratulieren dem Gesellenverein zu dieser Aufführung, Was man werden kann! Da lebte nämlich zu jener Zeit in einer nahen Stadt ein Franziskaner, der Pater Juli, der ein besonderer Freund der Naturgeschichte, ihr wißt schon, der Wissenschaft von den Tieren, Pflanzen und Steinen war. Ein Riese von Gestalt und Kraft lief er, wenn er einmal im Zuge war, auch über sieben Jöcher und Berge. Da und dort schlug er von den Felsen mit seinem Stahlhammer

Stücke los, bearbeitete sie, bis sie länglich viereckig waren, und legte sie dann in seine große grüne Büchse. Mehr als einmal habe ich auch fast tellergroße runde, versteinerte Schnecken, wie sie bei uns gar nicht mehr Vorkommen, bei ihm gesehen. Auf sei nen vielen Streifzügen über die Berge kehrte er mittags immer im großen Gasthof zur Sonne ein, das heißt, er setzte sich an einer frischen Bergquelle im warmen Sonnenschein nieder und verzehrte sein Stück Brot, das er, wenn es hart geworden

war, geduldig im Wasser aufweichte. Fand er dazu auch Brunnenkresse, ich wette, er hätte mit keinem Fürsten getauscht. Besagter Pater Juli war nun, daß ich sage, am Tage vor der nächtlichen Festversammlung wieder weit über die Berge gegangen und wollte auch den Blaser noch besteigen, aber der Tag wurde ihm zu kurz und die Nacht überraschte ihn, bevor er ein schützendes Obdach er reicht hatte. Doch war ihm dies schon oft begegnet; leicht fand er ein trockenes Plätzchen unter einem Felsen, raffte eine Lage

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 27.06.1929
Physical description: 8
unter dem Einflüsse der Theologie und Scholastik stand, die A r i st o t e l e s als höchste Instanz verehrte, huldigte vor allem dem Ntttzlichkeitsstandpunkt, ö. h. man meinte, die Berge seien von Gott zu dem Zwecke geschaf fen, Völker zu scheiden und Meere abzudämmen. Man glaubte mit Galilei zwar, daß auf dem Monde Ge birge wären, aber keine Vegetation, denn — es sind ja keine Menschen da droben. Doch dienen die Gestirne anderseits dem Menschen wieder als Zeitmesser . Das kleine Menschlein, wie wichtig nahm

es sich damals doch! Und Mer was alles spintisierte man doch in jenen Zeiten! Da fragte man, ob es möglich set, daß es einen Berg ohne Tal gäbe, ob es dem Begriff der runden Erde widerspräche, daß es hohe Berge aus ihr gibt, ob das Paradies aus einem Berge oder ans einer Ebene gelegen sei usw. Man interessierte sich ferner, warum Schnee aus den höchsten Bergen liegt, warum die Reben auf den Hügeln besser als im Tale wachsen, ob man auch im menschlichen 'Körper Gips, Gold oder Steine finde. Ob sich heute

noch Steine auf der Erde bilden, warum der gleiche Wind in einer Gegend Gesundheit, wo anders Schaden bringt. Den Gestirnen schrieb man eine segenspenöenöe und samenbildenöe Kraft zu, woraus die dem Himmel näheren Berge besonders Vorteil schöpfen. Die Heilkräuter öer Alpen rühren daher. Was aber damals auch in den gelehrten Kreisen für ein krasser Aberglaube herrschte, beweist die Annahme, daß die ungarischen Sachsen tatsächlich von den Kindern abstammen sollen, die der Rattenfänger bei Hammeln

in den Berg führte und die dann in Siebenbürgen wieder das Himmelslicht erblickten. Dte indischen Entenbäume werden nicht in Zweifel gezogen, aber an die Wünschel rute glaubte man nicht. Aber man glaubte dafür an einen Einfluß der Gestirne auf die Erzeugung von Metallen, man führte den Wasser reichtum der Berge auf das Meer zurück. Das Wasser, folgerte man, gelange durch große unterirdische Kanäle dahin und dringe dann als Quellen an dte Oberfläche. So, meinte man, seien auch die Meeresmuscheln

auf die Berge gekommen, die Voltaire durch Pilger hinaufgetragen glaubte, ja man hat sogar ein Meeresschiff gefunden, das so in eines der Meeraugen der Tatra kam. Der Bergesluft schrieb man Wunder zu. Man führte die kräftigen Schweizer Aelpler auf sie zurück. Allzu „feine" Luft betrachtete man allerdings als schädlich. Man zitierte die Leiden der Spanier in den Anden. Ebenso die der Holländer im Polargebiete. wobei natürlich die Kälte auch eine Rolle spielte. Aber man führte den Skorbut noch auf die Kälte

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 8 of 10
Date: 26.11.1938
Physical description: 10
Buben, unter Leitung des alten Lehrers, nett vorgetragen, entlockte den Hamburgern starken Beifall. Heiß brannte die Sonne auf die Berge in den ersten, Beschimpfungen mit den Fäusten mehrmals ins Ge sicht. In den folgenden Stunden wurden alle Geiseln von den bis an die Zähne bewaffneten Wachen unter Mißhandlungen und Beschimpfungen mit dem Erschie ßen und Aufhängen bedroht. ttnr Mitternacht ließ Martin seinen Spießgesellen Penz rufen und teilte ihm mit, daß „etwas geschehen müsse. Honomichl müsse

. Das waren Eindrücke, diese erste Begegnung mit den, Bergen! Er, ein Holsteiner Kind, das die See liebt wie kein anderer, und das flache, grüne Holsteiner Land, der nie verstehen könnte, wie man s o für die Bergs schwärmt. Betroffen aber und schweigend stand er vor der Gewalt und Schönheit dieser Landschaft. S o ge waltig hatte er sich das denn doch nicht vorgestellt! Die Berge zeigten aber auch alles, was sie an Schö nem hatten in dem prächtigen, sonnigen Wetter der ersten Tage. 1 Von ihrem Tiroler Haus schauten

sie rund auf die Berge. Auf der einen Seite das „Kaisergebirge" in seiner ganzen Breite, so nahe, daß man meinte, man, könne vom Fenster aus schon den Aufstieg beginnen. Auf der anderen Seite das Kitzbüheler Horn und da zwischen das Achental, in dem sich die Eisenbahn ent langwindet. Zur Linken, unsichtbar hinter grünen Tan nen, St. Johann, und rechts, wie aus einer weihnacht lichen Spielzeugschachtel aufgcbaut, die Wintersport-, stadt Kitzbühel. Zwischendurch, auf allen Höhen, ein same Tirolerhäuschen

, wie das, in dem sie selber wohnten. Friedlich und sauber. In den Tanncnwaldstückchen, überall verstreut, dröhnte den Tag über der Schlag der Aexte. Auf den Weiden bimmelten die Glocken der Kühe. Früh um vier Uhr schon stand der Bauer mit seinen Helfern auf dem Felde, mähte den Hafer, wendete das Heu. Da stieg rundherum aus dem Tale in lauter Säulen der weiße Morgennebel auf. In halber Höhe der Berge blieb er hängein, verfing sich zu Wolken, die um die, Bergspitzen schwebten — mal höher, mal tiefer — mal

sich wie ein Kranz um die Berggipfel legend, daß nur !noch die Spitzen herausschautcn, mal die Gipfel verdeckend, daß es aussah, als stießen die Berge in den Himmel. G em Begriff sozialen Handelns! Vom Ausbau der Llnterinntaler Reichsstratze (NSG.) Das Anschlußstück an die mit Betonbelag versehene Straßeinstrecke östlich von Schwaz, das bei Mäurach beginnt und vor der Zillerbrücke nächst Straß in die bestehende Reichsstraße einmündet, wurde diese Woche für den Verkehr freigegeben. Damit ist ein wegen

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 23.12.1937
Physical description: 10
ausgespreizt scheinen, der kurze, gerade abgeschnittene Schwanz und vor allem die gewalttge Größe: der Steinadler! Dieselbe Wildheit des Karwendels, die dem Menschen eine dauernde Besiedlung seiner inneren Täler verbietet, die den Lebenskampf der Vegetation so unerbittlich macht, die diesen Tälern ihre wunderbare Einsamkeit gibt — diese selbe Wildheit macht dem Steinadler diese Berge und Täler zur Heimat. Zeit weise mag er ausgestorben sein! Aber immer wieder besiedelt er — sei es von andern Teilen

ich nur dieses eine Tier. In wetten Zickzackzügen zieht der Steinadler über das Kar. Ich verfolge seinen Iagdzug, bis er hinter den rötlichen Kulissen der Melzerwand verschwindet. Er wird nicht lange suchen müssen in dieser Zeit. Es gibt viel geschwächtes Getier im Tal, das sich mühsam durch den Schnee schleppt, zu hungrig und zu müde, um auf das Todeszeichen zu achten, das als ein dunkles Mal am Himmel steht. Inzwischen sind mächtige Wolken aufgezogen. Sie hängen, um die Berge geballt, tief herab. Es beginnt

Julen und der Berg", der vor kurzem bei Gebr. Richters Verlagsanstalt, Erfurt, erschienen ist. Der Verfasser gibt dem Berg und den Menschen, die um ihn kämpfen und denen er zum Erleb nis, Glück oder Verhängnis, wird, Decknamen. Aber in jenen Stellen des Romans, in denen Blatt! die Herrlichkeit der Berge mtt glühenden Farben schildert, schlägt seine Heimalliebe so heiß 'durch, 'daß man den bergbegeisterten Sohn Tirols sofort erkennt. Die Naturbilder und die Stellen, in denen die Beziehungen

, der Grenzstadt Kufstein', und ihrem berühmten Berg kranz, windet Blatt! noch ein anderes Ehrenkränzlein in dem vom Bergverlag Rudolf Rother, München, mit reizenden Blldern aus- gestatteten Bändchen „Kufstein und seine Berge". In an ziehendem Plauderton macht der Verfasser den Leser mit' den Sehens- würdigketten und der geschichtlichen Vergangenheit Kuffteins bekannt und entschleiert das Geheimnis des Kaisers im „Fahrtenbuch des Wanderers". Sicherlich wird dieser „Wandertraum" gar vielen alten und neuen

Freunden der Kuksteiner Bergwelt zu beglückender Wirk lichkeit werden. P. „Bergbanu." Roman von Hermann I. Spieß. Verlag Felizian Rauch, Innsbruck. — Der Verfasser, der bekannte, in Imst lebende MusikpWagoge, schenkt uns hier eine Erzählung, die in leicht lesbarer und immer anregender Weife ein hohes Lied der Heimat, chrer Berge und ihrer Menschen singt. Wer sich an Blut und Boden versündigt, geht zugrunde. Die Tochter eines Landarztes heiratet den Eltern zu Liebe und um eine Alm

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 21.06.1935
Physical description: 8
heben sich düster die Wände des Turnerkamp aus dem Gletscher, in das Tal hin unter spiegelt der Schwarzenstein sein fernerweites Licht. Lange schon, ehe die ersten Bergsteiger kamen, führte der Felsgrat ins Tal. So wie die Mächten dort über den Grat hereinhängen und zur Tiefe drohen, so formt sich in himmelstrebender Kraft der werdende Berg. Mächten und Felsen sausen in erdwärts ziehender Schwere zur Tiefe und Berge heben ihre Kronen über weißem Schnee. Hier rieselt's im Schutt, dort pocht

: Hochfeiler, der schönste Zillertaler Gipfel. Man zeichnete auf Landkarten eine Grenze zwischen ihm und diesen Bergen. Aber er gehört zu diesen Bergen in ewiger Verbundenheit und empfängt den Besuch jedes wahren Bergsteigers. Eine lange Brücke spannt sich von Gipfel zu Gipfel, geschmückt mit steilen Mächten und zackigen Kämmen. Südlich über die Grate schaut die wilde Wand der Dolomiten, im Osten das sonnentrunkene Weiß der Hohen Tauern und im Westen stehen tausend Berge mitten in der Sonne. Die Kalkfelsen

der dämonischen Berge, die nach kurzem Gespräch mit dem armseligen Men schen die schwarzen Wolken zerfetzen und uns einen klaren Sternenhimmel zeigen. Ueber alles Geschehen fendet der Mond sein Zauberlicht. Reinheit und Lichtfülle umgeben uns in tagwerdender Pracht. Wir atmen Frieden und fühlen die Wärme der jungen Sonne, die uns froh und zuversichtlich macht. Wie Glockenklang durchbebt der Morgen unser Herz. Die reinen, schönen Berge sind uns Wegweiser für ein wahres Menschsein. An diesen Zillertaler Tagen

blicken wir zu vielen lichten Höhen auf, stehen auf vielen Gipfeln und schauen oft in endlose Fernen. Vom Schwarzenstein ins sonnige Tauferer Tal, vom Mörchner in die Gunkel hinab, und viele andere Berge lehren uns die Unendlichkeit der Welt. Wir fühlen uns sicher und wohlbewahrt in den reinen Höhen, die ungezählte Iahrtausende nicht ver nichten konnten. Wir erstürmen höchste Gipfel, Berge, gekrönt mit schneeigen, silberhellen Spitzen. Lassen uns von den Stunden der Erkenntnis umwehen, standzuhalten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 04.05.1914
Physical description: 8
. „Verzaget nicht," schloß der Prediger, „weil wir, um dem Herrn zu dienen in seiner rechten Weise, den Deckmantel der Nacht und die Hülle des Geheimnisses borgen und uns verkrie chen müssen in die Höhlen 0er Berge, gleich dem wilden Getier des Waldes! Berge sind rings um Jerusalem her, sagt der Psalmist, und der Herr ist rings um sein Volk her, ein rings schirmender Wall, ein unüberwindliches Bollwerk! Verzaget nicht! Wir werden nicht zu Schanden werden, denn wir haben die Verheißung dessen, der da sagt

: Eh' als die Erde ward, war ich gegründet! Noch waren die Abgründe des Meeres nicht, und ich war schon — noch waren keine Quellen her vorgebrochen — ehe die Berge befestigt wurden, ehe die Hügel erschie nen, war ich geboren! Verzaget nicht in der Trübsal — die Seelen der Gerechten sind in der Hand Gottes, selbst im Tode wird sie keine Oual berühren! Vor den Augen der Törichten scheinen sie zu ster ben; ihr Ausgang aus dieser Welt wird für ein Uebel, ihre Hinfahrt für eine Zerstörung gehalten

ans Licht! Selig dann, die da ausgeharret haben und nicht verzagt sind — sie werden unter den Erstlingen des Herrn auf dem Berge Sion stehen, die seinen und seines Vaters Na men auf ihren Stirnen geschrieben haben! Sie werden mit einstim men in das neue Lied, das da lauten wird: Hallelujah dem Ewigen, der sich uns erwiesen hat als ein gnädiger und gerechter Gott! Halle lujah dem Erlöser, dem kreuztragenden Lamme von E gkeit zu Ewigkeit — Hallelujah! — Amen!" Ties ergriffen lauschte die Gemeinde

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Alpenländer-Bote
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Page 12 of 16
Date: 29.08.1915
Physical description: 16
sammeln diese Pflan zen und stellen aus ihnen würzige Tränklein her, die allerhand Bresthaftigkeit vertreiben und den Kranken Gesundheit bringen. Nach dem Volks glauben sollen aber diese Kräuter zwischen den Frauentagen — nämlich innerhalb der Zeit von Mariä Himmelfahrt bis Mariä Geburt — ge pflückt werden, denn zu dieser Frist sind sie am heil kräftigsten. Wie eine fromme Legende erzählt, geht in diesen Tagen Unsere Liebe Frau, begleitet von dielen kleinen Engeln, über die Berge, segnet Wie sen

ist, daß sie in dieser Zeit doppelt gern un sere Bitten erhört. Unsere Gebete zur Muttergot- les, unsere heißen Liebesseufzer, unsere ver trauensvollen Anmutungen sind auch duftige Hö henblümchen mit glühenden Himmelsäuglein und Maria gibt ihnen zwischen ihren Festtagen eine wunderbare Kraft, so daß sie uns beim lieben Gott Heilung und Hilfe in unseren großen Nöten er wirken. Meine lieben Leser, Unsere Liebe Frau geht in diesen Tagen unsichtbarer Weise, aber wirklich über die Berge und streckt uns ihre wunderkräftige

über die Berge zu ihrer Muhme Elisabeth und zu dem frommen Zacharias, um die beiden alten Leut chen zu trösten und ihnen zu helfen. Da Zacharias wegen seines Zweifels stumm war und neun Mo nate lang kein Wort reden konnte, herrschte jeden falls eine stille Trauer in dem Hause. Aber da kam Maria, redete den armen Leutchen freundlich und warmherzig zu, blieb mehrere Wochen bei ihnen, half ihnen bei der Arbeit und brachte ihnen durch ihre liebe Gegenwart unnennbaren Trost. Wie Zacharias und Elisabeth

, so erbarmt auch ihr in euren Nöten der lieben Gottesmutter gar sehr und sie ^ommt eilends über die Berge zu euch, hilft euch in euren opfervollen Kämpfen, schirmt euch vor so mancher Kugel, wärmt euch mit ihrer Liebe, wenn ihr friert am Körper, und noch mehr, wenn ihr frieret an der Seele, das heißt, wenn ihr euch recht verlassen und einsam fühlt, sie deckt euch mit ihrem Mantel, daß euch die Kälte nicht schade und ihr vor schweren Krankheiten belvahrt bleibet. — O er innert euch, so oft euch schwer

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 16
Date: 14.05.1933
Physical description: 16
Botschafter Dr. E. A. Boretsch. Ob auch im Bereiche der deutschen Missionäre das Unglück gehaust hat, ist noch nicht bekannt. Die deut schen Steyler wirken jenseits der Berge im Westen und Nordwesten der Insel. Den deutschen Franzis kanern untersteht fast ganz Hokkaido. Möglich ist es, daß auch in ihren Gebieten das Erdbeben und die fol gende Flut viel Schaden angerichtet haben. Schreibt doch Pater Meßner S, I., ein Tiroler Missionär, der viel weiter in Süüjapan lebt: „Ich bin an die Erd stöße so gewohnt

fuhr, herrschte dort bitterste Hungersnot; so hart quälten Armut und Hunger diese Menschen, daß ganze Familien ihr Heim verließen und in die Berge 8 sind? Sind es nicht viele, die den Schnee der Reinheit abgestreift haben und Mutter geworden sind durch Schuld? Unvorbereitet, unwürdig, unglücklich? Und sind es nicht viele — es ist furchtbar traurig —• die keinen dieser beiden Gipfel besteigen wollen, die keines dieser beiden Ideale verfolgen, weil sie ein Ideal überhaupt nicht mehr verstehen

Jungfrau, die Jungfrau schlechthin. Sie ist die unbefleckte Mutter, die Mutter aller Lebendigen wie einst Eva; aber in viel höherem Sinn. Maria allein ist beides: Jungfrau und Mutter. — Jungfrau, das bedeutet einen Berg, sonnenhoch und bedeckt mit blendend reinem Schnee. Nur des Him mels keusches Blau und der kühle Hauch der Höhe rühren an dies unnahbare Weiß und der zarte Son nenstrahl schimmert und leuchtet darüber hin. Sind es noch viele, die nach diesem Berge schauen? Die da droben ihr Ziel sehen

und Umgebung, durch eigene Schuld dies Jedealbild verloren haben und in den Tiefen des Lasters verkümmern, statt wie sonnenbestrahlte, schneebedeckte Berge in den Himmel hineinzuragen. Mutter bedeutet einen Berg, der durchglüht und durchflammt wird vom Sönnengold der Liebe, der vollkommen treuen Hingabe und Aufopferung. Auch hier fehlt der Schnee nicht, nur ist er hier nicht silber weiß, sondern er glüht rot wie lauteres Gold. Sind es noch viele, die in diesem Gipfel ihr Ziel sehen, die da hinaufstreben

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Dolomiten
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Page 3 of 6
Date: 23.11.1936
Physical description: 6
, sondern auch frühere Schulden getilgt werden konnten. Ersreu- b Gasthof Eisenhut jeden 2lbend Konzert. Sarrrer Berge Zur Eröffnung der Penserjochstraße. Bon Dr. Hans Kiene (Bolzano). Nicht nur eine wesentliche Entlastung der Eisacktaler Straße für den Sommerverkehr wird die sich binnen kurzem eröffnende Sarntaler Strage bilden, sondern auch einen neuen Ucber- gang von Bipiteno nach Bolzano, welcher ob seiner landschaftlichen Schönheiten wahrscheinlich der Iaufenstraße große Konkurrenz bieten wird. Das etwas höhere

. Anderseits wird diese neue Alpenstraßc den Touristenverkehr in ein Gebiet erleichtern, das vordem schwer und umständlich war, das infolgedessen, obwohl im Mittelpunkt großer Verkehrsadern gelegen, wenig besucht war und sich des nicht schmeichelhaften Rufes er freute. nur auf weiten, zeitraubenden Wegen, auf beschwerlichen Tnlwanderungen und an strengenden Hochpässen erreicht werden zu kön nen. Dies war wobt auch einer der Haupt gründe, warum die Sanier Berge in Touristen- kreisen als jade „Schinder

' galten und warum sie in keiner Weise mit den nahen, bis ins Detail erschlossenen, oieldurchwandcrten Dolo miten wetteifern konnten. Es ist ja richtig: der Charakter jener Berac und ihr lvortlicher Wert können mit den weltberühmten Dolomiten nicht verglichen werden. Es sind Berge, die weder durch ibrc Höhe noch durch die eiaenartiaen Schönheiten ihrer Form imponieren. Berne ohne Sensationen in Linie, grotesker Zerrissenheit, ragender Steilheit und seltsamer Färbung. Beroe obne olvine Traditionen

und ohne den Nimbus der Sage und des sportlichen Ruhmes, der die Dolomiten so anziehend und geheimnis voll. so unerhört romantisch macht. Und dennoch gibt es nianche weltgewanderte Bergsteiger, die die Reize des rotglühenden Zauoerreichs der Dolomiten und diejenigen der hohen Gletscherthrone zur Genüge kennen, denen auch die Sarnerberge ans Herz gewachsen sind und die in ihnen jene heimlichen, ursprünglichen, bisher noch wenig gepriesenen Schönheiten fan den, welche ihnen jene Berge lieb machten. Berg steiger

, die die Erfahrung machten, daß es im Frühling und im Spätherbst keine schöneren Touren gibt als jene auf die bescheidenen, ein samen Höhen der Berge, die das Sarntal in weitem Bogen umschließen und die ob ihrer zentralen Lage nach allen Seiten hi» freien, um fassenden Rundblick auf das gesamte Hochgebirge unserer Heimat schenken. Aber auch die aus schwarzrotem Gneis und schimmernden Schiefer», aus graueni Granit und wirr anfgetürmten Phyllitblöcken gebauten Gipfel selbst, die herr lichen Almen, die sprudelnden

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 21.08.1901
Physical description: 8
zu bewahren und stimmet begeistert ein in den Jubelruf, den wir vereint mit all den treuen Völkern unseres großen Oesterreich ertönen lassen wollen, dass es tausend fach die Berge wiederhallen: Franz Josef I. Er lebe dreimal hoch! Unter dem Bei fallsstürme, der diesen Worten folgte, unter den mächtigen Klängen dreier Musikkapellen und dem Dröhnen der Pöller wurden die Hochrufe auf unseren guten Kaiser tausendfach erwidert und die „Volkshymne" gesungen. Es war ein hochfeierlicher Moment

als die tausendköpfige Menge diese begeisterte Huldigung dem allgeliebten Landesvater aus innerstem Herzen brachte, und manches Auge füllte sich dabei mit Thränen und mancher warme Händedruck wurde gewechselt: So soll es sein, so soll es bleiben für alle Zeiten, solange unsere Berge stehen, so lange Gottes Sonne Wald und Flur im Land be scheinet, so lang der rothe Aar uns siegesmuthig und fiegessicher winket. Mit Schluß dieser erhebenden Ovation hatte der osficielle Theil der Festfeier seinen Abschluß gefunden

hatte sich in ihr Winterkleid ge hüllt. Droben in den Bergen lag der Schnee mehr als knietief. — Der Jäger-Hias war mit seiner Flinte ausgegangen, eine Marderspur zu verfolgen. Die Spur führte ihn immer höher hinauf in die Berge. Nur mit Mühe konnte er sich im tiefen Schnee einen Weg bahnen. Er kam hinauf zum unteren Vieh-„Leger". Da sah er aus dem Schnee ein klafterhohes Kreuz emporragen. Der Quer balken war mit einer Schnur auf den aufrechten Stab gebunden. Weiter unten war ein Papicrfetzen mit einem Faden an dem Stab

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 11.04.1920
Physical description: 16
und Schim mer und spiegelnden Farben auf allen Käm men und Fächern. Eine halbe Stunde später lag ein berückend schönes Alpenglühen über der ganzen westlichen Bergseite. Die Roh köpfe, der Rautenstock, die Norkenspitze stan den wie im Feuer und die brennenden Berge hoben sich um so schärfer und greller hervor, ols die Kämme weiter unten und das Tal schon ganz im Dunkel lagen. Zwischen den feuerglühenden Türmen der Rohköpfe stand gespenst'g weiß die Kirclze auf dem Leuchten- berg hoch in den sahlblauen

, und es gelang ihm vortreftlich; als es aber fertig war, begannen die rotglühenden Berge wirklich zu brennen, und das ganze Kunstwerk sank in Asche. Schweißtriefend erwachte der Maler in der Früh. Er stand rasch auf und ging wieder in den Wald hin aus. Nach langem Sinnen schien er einen Entschluß gefaßt zu haben. Rüstig wanderte er jetzt ins Pfarrdorf hinab, kehrte in der Lehrerwohnung zu urch besprach sich längere Zeit mit dem Lehrer. Hierauf eilte er in den Marrwidum hinüber und rumpelte in des Pmrrers

in die Hände gekommen sei. Sie möchten ihm rasch^ die Leinwandrollen, Paletten, Farben und Pinsel, aber auch sämtliche Bildskizzen, die zuhinterst in seinem Kasten lägen, hieher schicken. — Aus Innsbruck bestellte er noch allerlei Malgerät. Bevor die Sachen kamen, ging er fleißig in die Berge, machte Farben» studien und grübelte an dem Plan für sein Gemälde. Nach vierzehn Tagen hatte er schon eine oberflächliche Skizze fertig. Das Bild sollte Maria als die Königin des Bergvolkes darstellen. Doch gefiel

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 22.01.1927
Physical description: 8
Seite 4 Feierabend Nr. 1 Müller Fritz. Berge 26. 16. Nieder! Franz. An Kufstein 25. 9. Rusko K.. Judas Jfchariol 26. 16. Opperer Georg. Schimpf Christs Beichte 24. 14: D' Feuer- bfchau 25. 2; Selbst gerichtet 25, 18; Schlechtes Gewis sen 26, 1; Bei der sechsten Station 26, 12. Pöll Josef. Erinnerungen an Dr. Prem 25. 15. Povinelli Hilda, Sunnawend 24, 11. Prem. Dr. S. M.. Nach Emaus 25. 8. Parseoal v., E.. Sagen aus der Umgebung von Kitzbühel 26. 11. 12. Raff Helene, Sagen aus Tirol

am Tatzlwurm 25. 11: Die Heimat Adolf Pichlers 25. 17. Sinwel Rudolf. Dr. S. M. Prem und seine Heimat 25,15. Schrönghamer-Heimdal Fr., Das Tischgebet 26, 1: Tiroler Altertümer 26, 3: Der Leckerbissen 26, 4: Weiberlreu 26. 3: Die Forelle 26. 14: Weihnacht 26 .17. Schrott-Fiechtl Hans, Wert der Heimat 23. 3: Im Duft der Berge 25, 13. Schweter Walter, Weihnachten im Wald 25, 19. Stein Ed.. Dezember in Wald und Flur 24, 18. Stöckl P., In der Silvesternacht 24, 20: Die Achillesferse 25. 2: Das Johanni

nie durch Liebe Leid geschah 24, 20. Eaudy v.. A.. Weihnacht 26. 17. Geibel Emanuel, Halt die Hoffnung fest 23 5. Gilm v.. Hermann. Frühlingslied. Unsere Berge. Die Ge orgine 24, 8. Greuhing Paul, Rosenhochzeit 23. 3: Der letzte Grutz 24. 14: Mein Abschied vom Kaiser 26. 5. Hagen Adolf, Deutsches Wesen 24, 5. Herold Franz, Wellbürgeradel 23, 7. Hohlbaum Robert, Oesterreich an Deutschland 23, 11. I. M.. Menschheit 23, 5: Paradiesende 23. 6. Keller Frieda, Weihnacht 24, 19. Kühn Lena. Trost

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Unterinntaler Bote
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Page 20 of 22
Date: 06.04.1912
Physical description: 22
ist der letzte Ort des Hügel landes, wo es an das Hochgebirge stößt. Seine hellgrünen Bäume, die nahen Gebirge, sein spitzer Kirchturm und die sonnige Lage machen es zu dem lieblichsten Orte, den es nur immer auf unserer Erde geben kann. Viktor blieb bis gegen vier Uhr an seinem Gassentischchen — welcher Gebrauch ihn sehr freute — sitzen und ergötzte sich an dem Anblicke dieser hohen Berge, an ihrer schönen blauen Farbe und an den duftigen, wech selnden Lichtern darinnen. Dergleichen hatte er nie

, während für seine Augen die Berge dort so duftschön zusammengingen, daß er den Wasserschein tief nnten liegend er achtete; obwohl er anderseits auch sah, daß die Afel gerade von jener Gegend springend und schäumend gegen Attmaning daherkam. „Geh, Rudi, führe den Herrn da auf den Hals hinauf und zeige ihm dann in die Hul hinunter," rief der Wirt in das Haus hinein. „Ja," tönte eine kindliche Stimme heraus. MM - 110 - Alsbald kam auch ein blondhaariger, rot backiger Bube zum Vorscheine, sah Viktor mit freundlichen

, und alle Berge, die er von dem flachen Lande und Attmaning aus schon ge sehen hatte, standen nun um das Wasser herum, so stille, klar und nahe, daß er dar nach langen zu können vermeinte — aber dennoch waren ihre Wände nicht grau, son dern ihre Schluchten und Spalten waren von einem luftigen Blau umhüllt, und die Bäume standen wie kleine Hölzlein darauf oder waren an andern gar nicht sichtbar, die schier mit einem ganz geglätteten Rande an dem Him mel hinstrichen. Nicht ein Häuschen, nicht einen Menschen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 11.08.1943
Physical description: 4
auf. Er öffnete das Schreiben, überlas es, und erblaßte. Denn jedes Wort darin war rauh unh hart und war Befehl und Vorwurf. „Ich dank's Euch mit dem Teufel, daß Ihr mir meine Berge verlassen habt'..." schrieb der König. „Schafft mir meine Berge wie der ... um jeden Preis." Soldat bis in die Fingerspitzen, brannte in Fouqus gekränkter Stolz auf. Hielt der König ihn, für einen schlechten und unzuverlässigen Kerl?... Warf der König ihm gar Feigheit vor?... Der alte Soldat fühlte sich bis ins Mark getroffen

. Schafft mir meine Berge wieder! Wie ein böser Spuk tanzten diese Worte vor seinen brennenden Augen. Bei sinkender Sonne versammelte Fouquö seine Offiziere um sich. Es war draußen vorm Zelt, in den zerstampften Feldern zirpten die Grillen, und ab und zu klangen von den Wachtfeuern abgerissene Fetzen eines preußischen Soldaten liedes herüber. zusammen ich habe das Unglück gehabt, das Vertrauen meines Königs zu verlieren. Auch Sie haben Teil an die sem Unglück. Haben Sie mich verstanden?..." Stille

. „Wir werden alles an unsere Ehre setzen und im Morgengrauen die Berge zurückerobern. Nur dies, meine Herren, wollte ich Ihnen sagen." Der General hob die Hand zum Mützenrand, machte eine langsame Kehrtwendung und trat wieder ins Zelt. Wie ein Strom, der donnernd über die Ufer tritt, waren die Preußen zum Angriff vorge gangen, wie ein Unwetter. Dreizehntausend gegen Sechzigtausend. Die Erde dröhnte, es war als berste ein Damm. Und als der neue Tag vom Kampflärm aufgeschreckt die Augen auftat. hatten die Preußen die Berge

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 30.08.1927
Physical description: 6
, zutiefst aus den Wassern Aber stumm ist dieser glatte, gleißende Spie gel, stumm wie tote Lippen und' die Zeugen längst entschwundener Tage, nur sein Auge ist beredt, weist immer wieder nach den Wundern seiner Tiefen. Am Karerfee Wanderer — locken die blauen Fluten, das einschläfernde Flüstern und Rauschen wald düsterer Tannen, oder sahst du die Wunder berge In ihrem Zauberlichte, so sich in den Wellen spiegelten, als deine Augen müde wur den vom Schauen und Staunen? Tannengrün mischte

sich mit den dunklen Wassern und dem dahinsterbenden Leuchten der Berge. ' , In traumhafter Abendstille ruhen die gewal- rigen Massen der Dolomiten, Berge, Heimat berge, die sich in die Herzen schmeicheln, deren Anblick leise die Sehnsucht lockt. Wie sie emporstreben, gigantisch, hehr und feierlich, thronend wie Könige im weiten. Reiche. Letzter Abschiedsstrahl der Sonne huschte wie fröhliches Kinderliicheln leise über Fels und Stein, weit ausholend noch zum letzten, späten Gruße. Das „Pferdefest' in Sarentino

verklärt, sie losschälen vom emporwallenden Erdenschatten. Noch ein letztes Strahlen und Berge unì Felsenhäupter sinken und hüllen sich tief in d« stille Nacht, wenn fernes Rot purpurgliihènì sie noch küßte. Traumschönes Bergesleuchten, irrende Lich ter um einsame Firne und weltenferne Höhen, Firnenfeuer im berückend hehren Glänze! Leis flüstern die Tannen am See im lauen Abendwind und erzählen sich Märchen vor fernen Bergen, so ihr Antlitz tief erröten las sen wie im Bann übergroßer Freude. Rosen

Abenden in tiefe Gründe schweigende« Wasser verlieren. Am Karersee Ich sah die Berge stolz aufragen, sie neigten sich tief unter dem Kusse letzter Sonnenstrah len und blickten fremd und unirdisch Heraul aus den dunklen Wassern zu meinen Füßen, die Kuppeln, Spitzen und Türme lugten irrend herauf — wie Gespenster einer versunkenen Stadt. Nur das Leuchten in den Tiefen zeugte voin Leben, das Wunderglühen stieg auf wie frü hes, verheißungsvolles Morgenrot . . . Als du Sonne sank. Glühet, ihr Berge

, ihr stolzen Südlands- berge, seid Leuchttürme der Sonnenheimat, in stillen Abendstunden erhaltet die Feuer, die ein Gott in Liebe euch schuf, seid Wegweiser und grüßend Hände. Im heimlichen Halbdunkel gehüllt, träumt in stiller Vergeinsamkeit der tiefdunkle See. Sanft schmiegen sich harzduftende Tannen ganz nahe an die Wasser, tauchen ihr Silbergrün zutiefst in die blauen Fluten, grüßen wie aus ferner, ferner Welt empor, wie ein süßes Wunder märchen aus uralter, grauer Zeit. Ueber den Wellen

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 12
Date: 30.08.1925
Physical description: 12
und dabei glänzende Geschäfte machte. Der Handel brachte Geld, Verdienst und schließlich Macht. Es gab eine Zeit, so vom 9. bis zum 16. Jahrhundert, wo Venedig die erste und reichste Handelsstadt Europas war. Der Handel von ganz Deutschland ging über Venedig. Fast ganz Dal matien, der Großteil der lombardischen Ebene bis hin über nach Verona und hinauf bis in unsere Berge ge hörten zu Venedig. Es fühlte sich stark genug, selbst mit dem Kaiser Max 1508 Krieg zu führen. In seiner Blütezeit hatte Venedig

und dergleichen ein wahres Paradies; und das schon jetzt, und wie erst vor zwei Jahrtausenden, wo z. B. Deutschland kein Obst, fast keinen Getreide bau und dergleichen kannte. So wandernten schon hun dert Jahre vor Christus die Eimbern und Teutonen durch unsere Berge gegen Süden, sie wurden aber vom dazumal noch starken Römerreich vollständig aufgerie ben, und der Rest in die Skaverei verkauft. Im 3. und 4. Jahrhunderte kamen dann die Ost- und Westgoten, die Vandalen und Langobarden, später die Hunnen

, sich in der ungarischen Tiefebene niederließ. Von dort aus unternahmen sie ihre entsetzlichen Raub- und Streifzüge, kamen über ganz Süddeutschland bis an den Bodensee und an den Rhein und drangen bis in die Mitte Frankreichs vor und brachen auch zu wiederholten Malen in Ober italien ein. „Die Hunnen kommen", war dazumal ein Schreckensruf, der ganze Gegenden erschauern machte. Was im Gebirge war, war gut daran, es flüchtete in die Berge und ließ die Sturmflut der Mordbrenner vorüber, wo aber sollten die Bewohner

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