gewesen. Sic sas- sen auf ihrem gemeinsamen Ruck sack wie zwei glückliche Dohlen. Dann kam wieder die Rede auf Schenk. Am Abend vorher war in der Oi!schall unten die Nachricht eingetroffenen, dass er gefallen sei. Wir halten ihn alle mehr oder weniger gekannt. Schenk war Skilehrer und Bergführer gewesen, überall beliebt durch seine gewinnende und leben strotzende Art wie durch seine un bändige und begeisterte Freude an seinem Sport und allem Schönen der Berge. Der Architekt schien mit ihm von vielen Touren
der Berge der Gedanke, dass dies alles ewig jung und wunderschön bleibe, während der Mensch, es kaum ergrei fend und begreifend, vergehe. Das sei sehr rätselhaft und darum kom me ihm vor, dass das Sterben nicht schwer sein dürfe, wenn man alles so ganz gehabt habe. Dieselbe Ge fasstheit habe man ja schliesslich auch bei jeder Klettertour. Nach einer Weile, anscheinend noch immer mit der Erinnerung je nes Ausspruches beschäftigt, sagte der Architekt* -Wer, zum Leben taugt, taugt nucji zum Sterben
. Man kann sagen, wir leben und sterben, auf dass das Gött liche lebe. Wir lieben, die Liebe bleibt, wir fallen auf dass das Vater land lebe, uns verzaubert die töd liche Herrlichkeit der Berge und sie besieht weiter in anderen. Kurzum, ich meine, die unpersönlichen Inhalte' unseres höchst persönlichen Lehens, der Geist im Fleische ist ein so mächtiger Gott, dass-er, wo der Raum eines Daseins erfüllt ist, reif und wil lig zum Tode machen kann. Dies hat wohl Schenk in primitiver Art emp funden. Und so meinte
ich Ihnen deshalb erzählen, weil sie zum Anlass unserer Erörterung zu rückkehrt, zu Schenk, seiner und unserer leidenschaftlichen Liehe zu der Well der Berge. Ich war damals so jung wie die, die heule an der Front stehen. Und ich muss gestehen, ich gehörte zu jenen, die voller Le benserwartung waren, denn ich woll te damals Maler werden. Ich befand uiicli da drüben in den Tolanen, in einer vorgeschobenen Stellung, auf einer Inn gal ligen Felsnnse, dem so genannten Schveekonslein, wie er bei uns hiess
- Weiss- Panorama da, erfüllt von zauberhaf ter Ruhe und Glanz. Der Nachthim mel erschien fast blau, Sterne und Mond wie daraus gestanzt, und man sali die grossen südlichen Berge und was sein kann im gesicherten Lehen. Es ist schwer auszudriiekeh, wie dies war. Ihr müsst euch vor Augen hallen, in welcher Lage wir waren. Auch die Beschiessungen hallen aus- gesetzt, es war die Ruhe vor dem Sturm eilige Ire len und nichts konn te uns täuschen, dass jede Stunde die Hölle losbrechen konnte. Unsere Leu