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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 01.12.1934
Physical description: 6
reicht in ein tiefes Altertum zurück, die Kirche S. Leonardo > wurde urkundlich 1194 geweiht. Damals hauste „auf dem Berge' ein Ministerialengeschlecht der > Bischöfe, das sich „die Herren vom Berge' nannte 'und seit dem Anfange des 11. bis Ende des 14, i Jahrhunderts in vielen Urkunden unter diesem Namen (als „de Perge', „de Monte'), sowie in direkter Stammfolge auch unter anderen Namen sich nachweisen läßt. In der Nähe des bischöflichen Maierhofs-; „Zinzages' (der gegenwärtig als „Dorf

' bezeichneten Fraktion) besaßen die Herren vom Berge einen ausgedehnten Giiterkomplex als Allodium. Es war für jeden Maier notwendig, auf oder wenigstens in der Nähe der Dingstätte zu Hausen. Man darf daher schließen, daß auch die Ministerialen „vom Berge' in früherer Zeit innerhalb der Dorfmarkung von Zinzages blei benden Aufenthalt hatten. In der Nähe von Zin zages lag und liegt heute noch der Sedelhof. Der Name deutet auf einen alten Herrensitz, welcher leuteigen, d. h. frei von allen Lasten

ist. Dieser Sedlhos stand auf leuteigenem Grunde der Herren vom Berge und lag frei da, den Ausblick auf das weite Talbecken gewährend, im Gegensätze zu dem hinter einem Hügel versteckten Zinzagen. Von diesem, schon durch seine Lage ausgezeichneten Her rensitze aus, walteten die Inhaber^ des Maierho ses auf dem Berge ihres einflußreichen Amtes, wie Pros. I. A. Heyl vor 33 Iahren in einem Aussatze „Zur Geschichte der Herren vom Berge' ausführ lich darlegte. Die von den Maiern zu beaufsichtigenden Güter

Andrea, an das Kloster Novacella usw. Die Her ren vom Berge bezogen aus ihren Allodien und Lehen bedeutenden Nutzen und kamen bald zu großem Wohlstande. Sie erwarben mit der Zeit ein Gut nach dem anderen in Eigenbesitz, auch Weingüter im Etschlande nach dem Brauche der Zeit. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gaben sie groß geworden — um 1230 das Maieramt auf, das ihnen nicht mehr genügte. Der Maierhof zu Zinzages war nämlich aus der Grundherrschaft des Bischofs in jenen des Domkapitels übertragen worden

, das sich in der Nähe von Zinzages ein Bruderhaus erbaute, um daselbst den Sommer in klösterlicher Gemeinschaft zu verbringen. Dieser Bau, monasteriolium. d. i. Kleinmünster gehei ßen, gehörte zum Weiler Unterkarnol und wurde 1809 von den Franzosen eingeäschert. Es steht beute noch als Bauernhof unter dem Namen Monttrol. Die Kapitelherren waren damit ihren Ministerialen, den vornehmen Herren vom Berge, nahe an den Leib gerückt, für letztere sicher mi^ ein Grund, im Dienste des Bischofes zu verblei- ben

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Brixener Chronik
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Page 9 of 10
Date: 29.08.1890
Physical description: 10
WeiLcrgs zu Wr. 35 der „WriZeener KHroniK' Zur Geschichte der Herren vom Berge bei Brwen. Von Prof. I. A. Heyl. lFortschuug.) Indem wir nunmehr die hervorragendsten Vertreter des Ge schlechtes der Herren vom Berge in ihrem Wirkungskreise etwas eingehender verfolgen, stützen wir uns theils auf Zybock, Burg- lechner, v. Mayrhofen und Sinnacher, theils aber auch auf einzelne im Hofarchiv Brixen und im Pfarrarchiv St. Andrä gesammelte Daten. Schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts treffen wir in zahl

reichen Urkunden auf die Zeugen Heribrand, Friedrich, Walther, Gebehart, Ortolf, Werinher, Eberwin, welche unter den Ministerialen der sogenannten „Familie' des Bischofs von Brixen*) aufgeführt werden und nachweisbar dem Geschlechte der Herren vom Berae angehörten. Ungefähr um das Jahr 1120 stiftet der „Minister' (Ministeriale) der Familie Brixens, namens Oudalschalk, einen ewigen Jahrtag für seinen Bruder Erchinger und übergibt dazu ein Landgut auf dem Berge, das Ruziuis genannt wird, dem Altar

der Heiligen Cassian und Jugenuin. Siunacher sieht in diesem Ondalschalk einen Edlen von Stilfes und in Rnzinis den Berg Rizol im Wipthal. Es heißt doch ausdrücklich „prasÄmm «zuoüäain in loeo Mi äieitur kuüwis siwin', und da Oudalschalk auch anderwärts mit dein „Berg' in näherer Verbindung steht und mit den Ministerialen vom Berge nrkundet, da weiter unter dem „Berg' schlechthin stets der St. Andreasberg bei Brixen ver standen wird, so darf hier kein Zweifel aufkommen, dass wir es mit einer Schenkung

des Ministerialen Oudalschalk vom Berge zu thun haben. Noch mehr; das Gut Ruzinis, andernorts Rnzines, heißt ja noch heutzutage so. Es war eine recht ansehnliche Schenkung, denn dieses prasäium begriff die Nnzenhöfe von heute auf dem St. Andreasberge ganz oder zum Theil in sich: den Ober-, Mitter und Niederrnzen in einer außerordentlich romantischen, vom Zauber des deutschen Waldes noch reizvoller gestalteten Lage.**) Daher rührt ja auch wohl der verehrte Familienname Mitterrutzner. Um das Jahr 1125 erwirbt

der Decan Cadalhoch (auch Chadelhous) aus dem Geschlechte derer vom Berge in der Stadt Brixen einen Grund, um dort Haus und Garten herzustellen, und seit dieser Zeit beiläufig finden wir die Herren vom Berge fort während thätig, Grund und Boden in und außerhalb der Stadt an sich zu bringen und so ihrem großen Herrn näher zu rücken. Der früher genannte Oudalschalk vom Berge, der sonst mehr fach als Wohlthäter der Kirche Brixen sich erwies, übergab ungefähr im Jahre 1140, vor seiner Wallfahrt

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Brixener Chronik
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Page 9 of 10
Date: 22.08.1890
Physical description: 10
MeiL«age zu Wr. 34 der „Wriseener KHronik' Zur Geschichke der Herren von: Berge bei Brwen. Von Prof. I. A. Heyl. lFortschmig.) Das gemeinschaftliche Wappen der Herren vom Berge war mm bis in den Beginn des 14. Jahrhunderts der Kampfschild mit einem von rechts unten nach links oben schräg gestellten Balken und dem Topfhelm darüber, von dem sich Ohren und Hörner des Stieres als Helmzier abzweigen. Auf Grund dieses Wappens und der in der Familie sich wiederholenden Lieblingsnamen find

wir m die Lage versetzt, den Bestand des Geschlechtes der Herren vom Berge vom Beginn des 11. bis zum Ende des 14. Jährhunderts ziemlich sicher zu verfolgen. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an werden wir dabei freilich wesentlich von den immer eonstanter anstretenden Familiennamen unterstützt. Es ist früher erwähnt worden, dass es sehr schwer sei, nach zuweisen, ob die zu Maiern bestellten Ministerialen ursprünglich Freie oder Unfreie gewesen seien. In unserem Falle können wir uns eher für das letztere

entscheiden. Denn um das Jahr 1210 übergibt der Graf Albert von Tirol dem Bischof Konrad von Brixen das Schloss Sommersberg in Gnfidaun und stellt einen Sohn des Rupert von Sommersberg in den Dienst des Münsters zu Brixen. Nun gehörte dieser Ministeriale Rupert von Sommersberg einem Seitenzweige der Herren vom Berge an, wie wir später hören werden. Aus dem Umstände, dass die Herren vom Berge in der Nähe des Maierhoses zu Zinzages einen ausgedehnten Gütercomplex als Allo- dium besaßen

, wie auch aus der sich für den Maier ergebenden Noth wendigkeit, auf oder wenigstens in der Nähe der Dingstätte auch zu wohnen, dürfen wir mit Recht schließen, dass auch unser Ministerialen geschlecht der Herren vom Berge in früherer Zeit seinen bleibenden Aufenthalt im Dorfe Zinzages oder wenigstens in der nächsten Umgebung desselben genommen habeil müsse. In der Nähe von Zinzages treffen wir nun in der im äußersten Süden von Nieder- carnol gelegenen Hänsergruppe einen Sedelhof. Der Name deutet auf einen alten Herrensitz

, welcher „luteigen', d. h. frei von allen Lasten ist. Dieser Sedelhof stand auf dem luteigenen Grund und Boden der Herren vom Berge, und da weiter keine andere Adels familie als da fesshaft nachgewiesen werden kann, so gehen wir sicher nicht fehl, wenn wir annehmen, dass die Herren vom Berge in der älteren Zeit auf diesem Hofe ihre gewöhnliche Wohnung genommen haben. Der Maierhof in Zinzages lag versteckt hinter einem vorliegenden Bergrücken; der Sedelhof hingegen lag frei da nnd gewährte unbehindert

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Dolomiten
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Page 3 of 6
Date: 23.11.1936
Physical description: 6
, sondern auch frühere Schulden getilgt werden konnten. Ersreu- b Gasthof Eisenhut jeden 2lbend Konzert. Sarrrer Berge Zur Eröffnung der Penserjochstraße. Bon Dr. Hans Kiene (Bolzano). Nicht nur eine wesentliche Entlastung der Eisacktaler Straße für den Sommerverkehr wird die sich binnen kurzem eröffnende Sarntaler Strage bilden, sondern auch einen neuen Ucber- gang von Bipiteno nach Bolzano, welcher ob seiner landschaftlichen Schönheiten wahrscheinlich der Iaufenstraße große Konkurrenz bieten wird. Das etwas höhere

. Anderseits wird diese neue Alpenstraßc den Touristenverkehr in ein Gebiet erleichtern, das vordem schwer und umständlich war, das infolgedessen, obwohl im Mittelpunkt großer Verkehrsadern gelegen, wenig besucht war und sich des nicht schmeichelhaften Rufes er freute. nur auf weiten, zeitraubenden Wegen, auf beschwerlichen Tnlwanderungen und an strengenden Hochpässen erreicht werden zu kön nen. Dies war wobt auch einer der Haupt gründe, warum die Sanier Berge in Touristen- kreisen als jade „Schinder

' galten und warum sie in keiner Weise mit den nahen, bis ins Detail erschlossenen, oieldurchwandcrten Dolo miten wetteifern konnten. Es ist ja richtig: der Charakter jener Berac und ihr lvortlicher Wert können mit den weltberühmten Dolomiten nicht verglichen werden. Es sind Berge, die weder durch ibrc Höhe noch durch die eiaenartiaen Schönheiten ihrer Form imponieren. Berne ohne Sensationen in Linie, grotesker Zerrissenheit, ragender Steilheit und seltsamer Färbung. Beroe obne olvine Traditionen

und ohne den Nimbus der Sage und des sportlichen Ruhmes, der die Dolomiten so anziehend und geheimnis voll. so unerhört romantisch macht. Und dennoch gibt es nianche weltgewanderte Bergsteiger, die die Reize des rotglühenden Zauoerreichs der Dolomiten und diejenigen der hohen Gletscherthrone zur Genüge kennen, denen auch die Sarnerberge ans Herz gewachsen sind und die in ihnen jene heimlichen, ursprünglichen, bisher noch wenig gepriesenen Schönheiten fan den, welche ihnen jene Berge lieb machten. Berg steiger

, die die Erfahrung machten, daß es im Frühling und im Spätherbst keine schöneren Touren gibt als jene auf die bescheidenen, ein samen Höhen der Berge, die das Sarntal in weitem Bogen umschließen und die ob ihrer zentralen Lage nach allen Seiten hi» freien, um fassenden Rundblick auf das gesamte Hochgebirge unserer Heimat schenken. Aber auch die aus schwarzrotem Gneis und schimmernden Schiefer», aus graueni Granit und wirr anfgetürmten Phyllitblöcken gebauten Gipfel selbst, die herr lichen Almen, die sprudelnden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 6
Date: 03.07.1923
Physical description: 6
sich mir L die seid sich suh Nä kor ten Ee lax Ks Hai mo lich mi gei Ne Ich au mi ter Al ZU El Lursum vorSs zur Eröffnungsfeier der Schlernhäuser. Einige Hundert Menschen wohl, Bergstel ger, alte und junge Freunde der «heimat lichen Höhen hat in diesen Tagen der Schlern zu sich emporgeführt, um. gleich einem Be kenntnis zu dem Geist unserer Berge, die diesjährige Eröffnungsfeier zu begehen. Und nicht nur ein Bekenntnis zu den Bergen und zum Schlern, als dem immer nahen, lieben und großen Symbol unserer Landschaft

war es, sondern ein Bekenntnis und eine Huldi gung für jene Menschen, die von jeher den Geist der Berge in uns geweckt, gehütet und gefördert haben und durch ihr begeistertes Beispiel und ihre Tat fort und fort in uns wirken das über alles erhabene Gut der Berge in uns mächtig zu erhalten. So war diese Feier auch ein schönes und bedeutungs volles Bekenntnis zu dem Geiste und Erbe Santners, zu dem Willen und Tun ves Alpenvereines und eine Huldigung für den immer jüngsten und eifrigsten von uns Freunden der Berge, den alten

um das Kirchlein, alle die Mensä>en im Gewände der Berge standen und schwiegen. Das „Ehre sei Gott in der Höhe' des deutschen Schu bertmesse klang von den Stimmen der Hör ner in den schweigsamen Morgen der durch leuchteten Berge. Und dann sprach Pater Viktor nach dem Evangelium des Tages Predigerworte von der größeren Ehre Gottes in der Natur. Sursmn Corda, empor die Herzen! Noch ein anderes Sursum Eorda mußten in jener Stunde alle in sich hören, ein Sur sum Eorda zur Heimat, zu ihrer Landschaft

, zu ihren Gebirgen, die unser sind und mehr als Alles Zuflucht und Hort, Hoffnung und Glaube. Denn mehr als je wissen wir, daß den Geist und die Seele unserer Menschen der Geist unserer Landschaft, unserer Berge ausmacht. Und wenn in uns noch Kraft lebt, so ist es die Erde, die Erde dieser Berge. In den tausendjährigen Einöden der Hochtäler ist unser Volk als Hirten und Bauern ge wachsen und Berge und Wälder. Wiesen und Feld haben es geformt und bewacht. Berge und Wälder aber werden dieses Volt wei ter behüten

und seine Seele unwandelbar er halten wie die Berge, die sich nicht wandeln. In uns Städter aber, die wir mehr denn je unserer inneren Entrissenheit in der Stadt bewußt werden, vollzieht sich ein immer stär keres Flüchtenwollen, ein immer innigerer Anschluß an die Landschaft, an die Erde der Heimat, an den Geist unfererBerge als un serem letzten Heil. Ein Sursum Eorda soll daher jeder Gang in die Höhen, sei es als Bergsteiger sei es als Wanderer, sein, ein Aufheben der Augen in Glauben und Liebe zu den Bergen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 23.09.1937
Physical description: 6
die Far ben unzerstörbar sind. Die Erfindung des bunten Aluminiums ist einem deutschen Chemiker gelun gen. der als Emigrant in England lebt. heimliche Leben à Berge Drei Erlebnisse von Josef Friedrich Perkonig. da ein paar kleine Geschichten zu erzäh- mcht verschweigen möchte, es begibt sich m ihnen, und doch sind es Ereignisse, senken muß, denn aus allen leuchtet ehre nach, keine große Weisheit, die da > einem großen Glänze, sondern es aus ihnen ein sanftes Licht, das man lehen könnte, wäre

mir auch in diesem kleinen, scheinbar toten Bilde aus Gips. Ich bin glücklich, ich brauche nichts mehr. Ach, man muß sehr alt werden, bis man weiß, wie wenig mai» zum Glücke braucht.' Und da der alte Mann dieses gesprochen hatte, wandte er sich wieder ab und sah mit seinem müden, etwas tränenden Greisenauge hin zu dem Berge im Glasschrank. Ich aber beneidete ihn um die wunderbare Kraft seines Herzens und wünsch te in jenem Augenblick mir und allen meinen Mit menschen: „Könnten wir zuletzt

doch alle so wie dieser zerbrechliche alte Herr vor dem Bilde un seres Lebens stehen und uns begnügen mit einer letzten wunschlosen Erinnerung, mit der wir nichts bàuern, nichts herbeisehnen, in der wir nur at- n»n.' Es gibt einen Perg, der ist mein Feind, ich kann nichts anderes glauben, zìi merkwürdig ist sein Verhältnis zu mir. Ich bin ihm zugeneigt seit jungen Jahren, auch mich hat es, wie jenen alten Herrn zu seinem Berge, zu ihm gezogen in einer geheimnisvollen Weise, der ich keinen Namen zu geben vermag: er àr vergalt

das Relief ge gossen und bemalt werden. So weit bin ich nie ge kommen. Als es mir ein unstillbarer Hang ge bot. dem Berge, dem meine fast besessene Liebe galt, auf solche Weise nahe zu sein, da brachen mir Dutzende der feinen Sägen, es verbog sich das Holz, das sonst seine Form behält, die sorg fältig aufgeleimten Schichten brachen wieder ab, das Wachs trocknete über Nacht, daß der Berg voll von Rissen und Sprüngen war. Auch dieses Bild gelang mir also nicht. Da ließ ich endlich ab von dem Berge, und heu

Husen, Klauen und Krallen auf der nackten Erde und spürte sie ganz anders als die Leute durch die Fuß- und Stein böden. Aber man sollte einmal eine Magd oder einen Hirten fragen, die gerade barfuß waren, wenn sich der Geist in dem Berge regte, da wissen sie auch zu erzählen, wie sie auf der festen Erde mit einem Male unsicher wurden, und die Unru he der Tiere ist ihnen nicht fremd. Von dem Hutmacher Oremus ist in manchen Häusern noch immer eine merkwürdige Geschichte im Umlauf. Es gibt

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 25.06.1929
Physical description: 6
aus werden dann die herrlichen Berge be sucht. Dabei wird beobachtet, daß Leute, die noch nie die Berge besucht haben, mit größter Leicht fertigkeit sich an „gewagte' Touren heranma chen und es ist kein Wunder, wenn um diese Zeit die meisten Bergopfer gemeldet werden. Diese Bergopfer, ob tot oder schwer verwundet, sind iin eigentlichen Sinne nicht Opfer der Ber ge geworden, sondern Opfer des eigenen Leicht sinns. „Die Berge sind heilig', heißt ein Spruch des Bergvolkes und es ist viel Wahrheit darin. Die Berge lassen

mit sich nicht spaßen und welch große Gefahren die Berge an sich haben, das beweisen die folgenden Beispiele und Ersahrun gen. Zu einer Bertour, auch wenn sie auf einen so genannten ungefährlichen Berg führt, gehört vor allem eine dementsprechende Kleidung. Das Hauptaugenmerk ist auf das Schuhwerk zu rich ten. Feste, genagelte Schuhe sind das beste. Di- rikt sträflich ist ein leichter Schuh. An einem ein zigen Tage ereigneten sich in den oberbaysri- schen Bergen 16 Unfälle, wobei allgemein kon statiert wurde

wird, beweisen die großen schweren Berunsälie der letzten Jahre. An einem Tage — es war herrliches Wetter — unternahmen wir eine Tour in die Berchtes gadener Berge. Eine geradezu drückende Hitze herrschte und als wir über ein weites, über 2000 Meter liegendes Plateau gingen, konnten wir noch ganz ferne im Westen eine Wolkenwand sehen. Und es dauerte keine zehn Minuten da pfiff ein eisiger Wind über die Berge. Wir risseil sofort die warmen Jacken und Mäntel aus dem Rucksack und bekleideten uns so warm

geschleudert werden.' Auch jedes Lärmen und Jodeln soll vermieden werden, um die Gemsen nicht scheu zu mach-en/ dadurch kann nämlich viel Unglück (und haupt sächlich die gefürchteten Steinschläge) vermieden, werden. Man soll auch hier an den Spruch der Bergbewohner denken: Berge sind heilig, ent weihe sie nicht durch Schreien und Lärmen. Vorsicht ist auch beim Pflücken von Blumen' geboten. Bei Bergtouren soll es sich jeder zur Pflicht machen, in den in den Unterkunstshiiitcn auflie genden Büchern genau

zu können. 300 Meter Seil waren er forderlich. Man mußte mit äußerster Vorsicht an lebensgefährlicher Stelle den Verunglückten abseilen. Eine kleine SchlußbemerkuNg sei noch erlaubt« Wer sich in die Bergwelt begibt, nehme bitt« auch Rücksicht auf die Bräuche der Bergler. Man achte sie und man wird immer ihre Unter stützung und ihren Rat bereitwilligst dann er--' halten. Denke der, der in die Berge wandert,! stets an den Volksspruch: Berge sind heilig. ^

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 28.10.1944
Physical description: 8
anbringen lassen. Auch der Bozner Maler Heinrich'Tohl hau te sich hier in Rungg ein slilgerech- hi tiefem Nebel waren wir vom Sella- jocli den lieben, friedsamcn Eriednch- August - Höhenweg zum Seiscralpen- haus gewandert. Die Nebel kamen vom Tal herauf gespenstisch gezogen und wallten windgepcitscht von den Glet schern der Marmolata herüber, ver deckten tyrannisch alle Kämme und Berge und die hcrbstgriiiien Ahntriften. Die Rodcüa bekam ihre dichte Witwen. ihn nicht alle Tage ge- zwei Wetterkrage

» ge- dranken auf dem luii:- blick, wie man Hieben kann. In wickelt, sal.l ich gen Altan und zitterte vor Kälte und! der Wind fuhr durchs Maar. Da trat: der Wirt zu mir und sprach markig und feierlich vom Nahen und vom Feinen. O Schönheit der Berge, wer dich malen könnte! Vor Zeilen galt die (es Sarncrhaus. Und m Aslfehl wohn- und der Platt- und Langicofe! und Poesie als eine redende Malerei. Peler Oberstolz. Sattlermelster In Bruiieek Ölgemälde von Rudolf Oberstolz wieder durch Stiftung von Bildern Bozen

. Ganz zu trauen war der Sache noch nicht, denn aus dem Tale hoben sich neue weiße Nebel und nur zwischendurch glänzte das Weiß einiger Höfe an den Hängen des Grödner Tales. Aber es war ein An- Abei sie versagt wohl in solcher Lage Was nützt es. Namen autzuzählcii und Um risse zu zeichnen: die Tarnen hat sie nicht, die das Leben geben und d : e Stimmung, die sich von Minute zu Mi nute ändernd über das- Bild gießt. Und doch. Höre, was die Berge sagen, deute ihre Stimme, erzähle ihre Größe! Zwar ragen

Hochlaiulsateui auf euch hinab. Daraus strömen die (.hiel ten. die die Alpen und die Täler spei sen. Mühlen treiben. Brot schaffen. Schiffe tragen. Lieht erstrahlen lassen. Und die Winde senden wir. die Wol ken über die Frde zu jagen, sie zu reinigen und zu gesunden. Menschlein, schaut herauf, kommt zu uns. wir sind eure Freunde, wir Berge, wir eisum- panzerten. wir rissig durchfurchten, ewigen, ulten. Messet euer kindlich Tun an uns. die wir in die Höhe und Weite die Körper reckeil. allen Stür men Trotz

. Sie verkündeten die M : '- tcrnacht. Da war mir's, als hörte i.h vom Berge her tief-geheimnisvoll die Worte des Dichterphilosophen: O Mensch, gib acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? „Ich schlief, ich schlief — aus tiefem Traum erwacht: — Die Welt ist tief und tiefer, als der Tag gedacht. 'Tief ist das Weh — Lust tiefer noch als Herzeleid. Well spricht: vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit — — Will tiefe, tiefe Ewigkeit!' Der Dichter nennt die Verse „Das t'imk'ne Lied'. Die Mitternacht im Rosengarten

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Alpenzeitung
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Page 5 of 8
Date: 01.07.1934
Physical description: 8
den Thermopylenpaß preis gab (480 v. Chr.). Wir werden nun Jahrhunderte und Jahrtausende überspringen, um zum 19. Jahr hundert, zur Epoche des heroischen Alpinismus zu ^ gelangen. Die Bergführer waren in den ersten Zeiten nur Schmuggler, Jäger, Wilderer. Das Begleiten von Touristen in die Berge wurde erst später, als der Zufluß der Fremden immer größer wurde, und der Gewinn dem Bergbauern zeigte, daß man da von leben konnte, ein Gewerbe. Ich spreche mit Liebe und Ehrerbietung von diesen Bergbauern, die stark

, wie die Berge, die sie umgeben, und voll eiserner Willenskraft Md. jedoch bald verschwinden werden, um den Alleingehern Platz zu machen. Das führerlose Bergsteigen ist, wie Piaz sagt, vielleicht noch die einzige Form, die existieren darf oder ge wiß die einzige, die man ernst nehmen kann; dies beweist den großen Abstand, der zwischen Führer und Bergsteiger herrscht. Aber darüber später. Die Bergführer sind, sagt Guido Rey, der Dich ter der Berge, einfach und mit einem sechsten Sinn versehen

, der bei uns schon lange verschwunden ist. Die Ruhe des Schrittes, der außerordentliche Orien tierungssinn, das Auge, das im Nebel die Berge erkennt und aus weiter Ferne Menschen und Tiere sieht, der Instinkt, in der Nacht und im Sturm den Weg zu finden, die Liebe zur heimatlichen Scholle, so klettern sie immer höher. Alles muß der Führer ausnützen, die Adhesion det Kleidung, sogar das Atmen muß oft geregelt werden, weil man sich in so exponierten Stellen finden kann, daß das Er weitern des Brustkastens

während einer Kletterpartie verfolgt haben und wir wissen, wieviel von ihm abhängt, können wir uns näher mit diesen Söhnen der Berge befassen. Neben einer Fels- oder Eiswand sehen wir immer den Führer von Her Sonne und vom Sturme verbrannt. Weltbekannte Führer find die der Valle d'Aosta, 'NM die uns die ganze Welt beneidet, die der Alpen und Dolomiten. Die Führer der Valle d'Aosta konnten ihren Mut, ihren physischen Widerstand am Hymalaia, am Kaukasus, ani Nordpol beweisen. Die Führer in den Dolomiten sind ganz

. Jedes Jahr sucht er neue Wege und obwohl, er die SV Jahre schon überschritten hat, so sucht er noch immer die 80 Erstoesteigungen zu vermehren. Nicht nur das. aber auch sein I2jähriger Sohn muß mit, um die Gefahren und Schönheiten der Berge zu erlernen. Alle jungen Alpinisten betrachten ihn mit Ehrerbietung, weil sie wissen, daß er den Ita lienern das Klettern gezeigt hat, weil sie wissen, daß er jeden, der ihn darum ersucht, auch ohne Bezahlung, auf die Berge begleitet. Und wenn er auch während der Tour

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 18.07.1939
Physical description: 6
. sie steigen einfach nicht mehr in einen Eisenbahnwaggon Fliegen ist auch schön, das größte und unvergeßlich »e Erlebnis ist wohl ein Flug über die schneebedeckten Berge der Alpen. Die Fluggäste nach dem Süden, nach Zioma, Milano sind die letzten, die durch b',e Zollsperre in Aspern gehen und we nige Augenblicke später im glitzernden Anmpf der „IU 52' verschwinden, die > vor der Halle auf sie wartet und W sie in wenigen Minuten über Berge und Täler, Städte und Seen hinwegzu- tragen. Die Brennstoffbehälter

die grünen Berge des Alpenvorlandes herauf. Wir liegen schon ziemlich hoch, die Landschaft, die unten 'gleich einem Film dahingleitet gleicht ei nem riesigen lebenden Relief, Häuser sind nur mehr kleine und gryße Strich?, Landstraßen weiße Bädner, die sich zwi schen den Feldern und Wiesen dahin- ichlänaeln. in Häuserhäuschen verschwin- den. sich dort verästeln, um später wie der als weißer Faden auf der großen Landkarte zu erscheinen. Die Menschen und Tiere sind nur mehr Pünktchen, die man kaum

scheint eine Gruppe eisgepan« zerier Berge aus. die von emem impo santen „Herrn' überragt werden, es ist der Großglockner. Anfangs glaubt man sich zu täufchen, doch wenige Augenblicke später hat man auch schon das letzte Mitteilungsblatt' aus der Piloàka bine in Händen. Wir sind ja 35W Meter Iwch, warum soll man bei diesem h^r^ liàn Wetter nicht einen solchen Weit bück genießen, außerdem nähert sich di^ Maschine schon der Landesgrenze Stei» sind die Kärntnerseeen, der kleinere un ter

ganz draußen am Horizont sieht man in eine Dunstdecke gehüllt die herr lichen Dolomiten. Der Monte Cristallo ist deutlich sichtbar, die anderen Berge aber tragen Wolkenkäppchen und ver stecken sich scheu vor den Blicken der Fluggäste wie junge Mädchen. Der Höhenmesser zeigt 4WV Meter an. Die Berge liegen hinter uns, noch ein mal wirft man einen Blick zurück, be wundert dieses steinerne Spitzenmeer, das noch Eis und Schnee auf seinen höchsten Kämmen trägt. Dann blickt man wieder gerade

vor. Die Ausläufer der Berge verlieren sich in fruchtbares Land, es ist aber auch heiliges Land, getränkt von dem Blute Hunderttausender Sol daten, die einst hier kämpften, bluteten und starben. Zwischen steilen Wänden schießt das grüne Wasser des Isonzo dem Meere zu, Udine gleitet vorüber, hinter den Bergen liegt Gorizia, in einer Bucht erkennt man Monfalcone und ganz draußen der violette Fleck, es ist Trieste. Das breite Be:t des Tagliamento haben wir überflogen, am Horizont zeigt sich wieder ein weißer

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Dolomiten
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Page 2 of 6
Date: 14.09.1936
Physical description: 6
der König über einer Stunde Golf und fuhr nach kurzem Aufenthalt im Schloß in sein Hotel nach Wien zurück. Am Nachmittag fuht König Eduard VIII. auf den Semmering und abends wohnte er in 130 Jahre Bergsport Von Hermann Fink. Man wird sich vielleicht wundern, daß der Bergsport erst 150 Jahre alt ist, zumal die Menschen schon seit Urzeiten in den Bergen wohnen. Daß vorher die Menschen nicht auf die Berge gestiegen (hier handelt es sich um Berge über 2300 Meter, denn niedere wurden schon früher bestiegen

), ist in der eigenartigen Tatsache begründet, daß die Menschen bis zum Beginn des vorigen Jahrhunderts noch der Meinung waren, daß die Berge das Reich der überirdischen Wesen sei, daß in Fels und die Seelen der abgestorbenen Menschen wohnen und dort herumirren. Sie glaubten, daß jeder, der versuchen wolle, in die Berge zu steigen, elend zugründe gehen würde, da die Geister den Irdischen nie erlauben wür den, : in ihr Reich einzutreten. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts lebte im damals noch kleinen Dörflein Chamonix

der Menschheit durch feine umwälzende Tat zeigen, daß ihre Meinungen nur blöde Einbildungen seien. Aber selber den Berg zum erstenmal zu be steigen, getraute er sich boch nicht, da er über zeugt war, daß eine solche Tat nur einem Menschen der Berge gelingen könne. So ent schloß er sich, einen Preis von 20 Luisdor für die erste Besteigung des Mont. Blanc aus zusetzen. Durch die Ausschreibung dieses schönen Preises hoffte er. die Gebirgler für seinen Plan zu gewinnen. Und es gelang ihm auch, denn bald taten

nahmen sein An- gebot an. Auf halber Strecke bekamen sie aber so große Angst vor dem Berge und den Geistern, daß sie umkehrten, Balmat ging allein weiter, erreichte aber den Gipfel nicht, da er in ein furchtbares Sturmwetter geriet. Mit knapper Mühe gelang es ihm, dem Tode zu entrinnen. Daraufhin wagte niemand mehr einen Versuch. Der Dorfarzt von Chamonix namens Francoise Paccard aber stachelte Balmat immer wieder an, den Berg zu be zwingen. Balmgt aber hatte kein Interesse, er suchte

und trug des Gelehrten geheimnisvolle Instrumente, die die Höhen und Luftfeuchtigkeiten maßen. Die Jahre gingen dahin, die Geschichte be richtet uns nichts Näheres mehr über Balmats Lebensgang: wir wissen nur, daß er 72 Jahre alt wurde und in diesem hohen Alter noch , in die Berge stieg. Einmal kehrte er nicht wieder. Das Volk von Chamonix weiß aber zu er zählen: „Von den Bergen ist Balmat ge kommen und die Berge haben ihn wieder zurückgeholt.' Balmat hat die nach seiner Meinung im Berg vergrabenen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 08.02.1918
Physical description: 8
', wird besonders allen, die zu Berge fahren, ihre Berge lieben, Schönes und Tiefes geben. Gewinnt schon die schlichte, warme Sprache, so noch mehr die Herzlichkeit und Hingebung, die in der Schilderung der Alpenwelt, ihrer Schönheit und Größe, ihr friedlichen und schreckhasten Wunder liegt. D. Sehr. .»«««e r tühne Nebelbrücken, überspannen in schlanken Lögen die abgründige Luft und stürzen lau'- los s.in, wenn es dem Bergwind gefällt. Seit Wochen braut es so in den Ke>few, die im langen Jahr weiß geworden

sind. Ter neue Wtnterschnee hat das letzte kümmerliche Leben auf den Höhen zugedeckt. Unter kaltem Eis schluchzen spärliche Bergwässer zu Tal. Selbst die Tränen, die die Berge dem ent schwindenden Sommer nachweinten, sind glä sern erstarrt: wie Spitzenoorhänge fallen weiße Eiszapfen von schwarzen Gesimsen. Winterstill ist es in den triegslauten Tälern geworden. Längst nicht meyr wiegen sich schwerbeladene Maultiere auf steilen Pfaden zu Berg. Kein lachender Sordatentrupp zieh, zur Hohe. Limmer schwanken

im Hinterlcuid weiß, im teuren Land, für das lein Ovser zu groß, kein Blut zu kostbar ist. Tas Icanc», das sich hinter himmelhohen Bergen breiter, in das sie, wenn der Nebel steigt, sehnend, liebend ihre hciszen Blicke schicken. Und die ^andhürer nehmen alle Pein nnd alles Leid gern auf sich nnd harren willig ans, trotz Tod und Tränen, und werden starr in, it,rem Trntz und hart in aller Unbill. Tag und Nacht stehen sie. wie an die Berge geschmiedet, auf der Wacht, nnd lugen hinüber zum verhaften Feind. Tief

deckt der Schnee die winzige Wohnhütte ein, längst ist der schmale Lauf- graben, den sich der Posten gestampft., ver- weht, und an dem einsamen Mann aus der Wacht klettern die fallenden ^chneeschichten erdrückend empor. Lon der Welt, vom glück lichen Sein abgeschnitten, führen die ein samen Soldaten Tag und Nacht ihren Krieg weiter; den harten Krieg in de» Bergen, den Kampf um die Berge, den Krieg gellen die Berge. Vor grauen Wolkenschleiern tänzeln nun seit Tagen flatternde Flocken. Ter Wind

hat sich im Nebeljagen müd gehetzt, jetzt liegt er hinter den Bergen uud holt sich neuen Acem. Inzwischen sinkt der Schnee: fällt nnd sällt, stundenlang, tagelang. In dicke», weichen Tüchern legt ec sich über die Berge, sickert lauttos in dichten Strömen vom Himmel, glättet alle Unebenheiten in den Karen ans und gibt dem Land ein freundliches, milderes Gesicht. Tie reisumsponnenen Drahtverhaue versinken unter den sich stauenden Massen, Steige, Wege verschwinden, der Schnee füllt schon die dachlosen Grräben

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 03.08.1935
Physical description: 6
der Zeit um Ber ge und Gletscher gewoben hatte, endgültig abge lehnt wurde und man furchtlos Gipfel um Gipfel bestieg, um die herrliche Aussicht zu genießen. — Heute freilich ist an Stelle des reinen Genusses von Alpenwanderungen vielfach die Gipfelstürme- rei getreten: so ist es auch nicht zum Verwundern, wenn die Berge jahrein, jahraus bedeutend mehr Opfer fordern als es eigentlich nötig wäre: denn mit Menschen, die des Kletterns unkundig oder hierin nur wenig erfahren,. aus Prahlerei und Großtuerei

jungfräuliche Felswände abtatzen, bis meist das vorauszusehende Ende ihnen den jähen Tod' bereitet, spassen die Berge nicht. — Ist das Gebiet der Dolomiten so ausgestattet mit Kletter partien jeden Schwierigkeitsgrades, sind die Gipfel dieses Gebirgsstockes besonders reich an pracht voller Aussicht, so sind sie auch meist mit nicht allzu großer Mühe oder mittelmäßigen Klettereien zu erreichen; wer, um in das letzte Stockwerk eines Hauses zu gelangen, über die Dachrinne empor gaukelt, obwohl er weiß

abwand ten... ein wunderbares Gemisch von wilder Na tur und mühsamem Anbau o?irieten überall die Hand de? Menschen, selbst an Stellen, wohin sie nach aller Berechnung nie zu dringen vermocht hätte. Dicht neben einer Höhle siieß man auf Häu ser... auf schroffen Felswänden herrliche Obst bäume und in Abgründen Aecker'. In freien und einfachen, doch höchst wirkungs- >ollen Worten kennzeichnet Otto Rogu ette die lllpen im Gedichte: „Hirtenknabe': ähnlich aus: es ist in „Ritter Haralds Die Berge ragen

silberhell, Der Himmel ist so blau, Ich weiß auf dieser ganzen Welt Mir keine liebere Schau. Nikolaus Lenau (1802—1860) schaut die Alpen mit Freude, so daß seine sonst tiestraurigen Wei fen verstummen und im Wiedersehen der Berge Fröhlichkeit atmen: Alpen! Alpen! Unvergeßlich seid Meinem Herzen ihr in allen Tagen . . . Frischen Mut zu jedem Kampf und Leid Hab ich talwärts von der Höh' getragen. Ein andrer, mit Lenau geistig verwandter Dichter, drückt feine Gefühle Lord Byron (1788-1824), Brautfahrt

starb Der herrliche Frühling. Daran reiht sich würdig ein anderes Dichtèv wort, das von Herman Gilm (1812—1864) stammt: Ihr Berge seid der Heimat hohe Dichter; Die Poesie zog hin nach jenen Firnen, Im Tal ist 's Nacht, doch Gottes ew'ge Lichter Verklären eure sieggekrönten Stirnen. Ein eindrucksvolles Bild eines Hochgewitters gibt uns L. von Morayn im Gedichte: „Alpen sturm': Meilenbreit das Schneegefieder Stürzt er von den Höhen nieder, Ein erzürnter Riesenaar, Schlägt den Gletschern in die Flanken

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 09.08.1924
Physical description: 10
Seit« S «ugust 1«4. Hrlesach 1924. Von Anna von Sazenhofen^. Hochsommersonne Wer wogender Fruchtbar keit! Blühende Erde! Ich sehe die Städte sich leeren^ die dumpfen engen Straßen, Paläste und Zinshäuser — und sehe einen Strom sonnen» hungriger Menschen sich in das Land ergießen. Wie ein Schwärm ist das und rinnt auseinan der nach Nord und Süd und Ost und West und über ihnen ist die große Sehnsucht nach Leben — Farbe — Licht — Erde! .Wohin?' „An das Meer! In die Berge! In die Bäder I' .Laßt

das Meer und die Berge! Das Meer ist heute wie es morgen ist und ewig ist — und ihr habt noch Jahre, es zu suchen und zu feiern! Die Berge und Gletscher sind so ewig wie das Meer und halten ihre Matten euren Füßen bereit, ob ihr heut kommt oder morgen! Laßt die Bäder! Sie bespiegeln nur euer eigems Angesicht, das ihr kennt. Ich will euch sichren!' „Wohin?!' „Nach Friesach in Kärnten.' „Was ist dort?' „Dort ist heiliger Boden, denn ein Jahrtausend legt in dieser Iahrscmme seinen Ring leise

Mauern. Ethische Werte gehen da vor materiellen. Daß er seine Sage hat» der Geyersverg, ist klar. Der Lsbensstrom Gold ging von Ihm aus, denn hier war die Schmelze. Hier war die Quell« für all den vielen Glany und alle Pracht und alles mächtig« Leben der Fürsten und der Bürger. Denn Gold und Silber spendeten die Berge. Gold! Wo Gold ist, gibt es Seelen, die daran kleben bleiben und über alles Evdendasein hin aus nicht frei werden von ihm, und so nrusz die Burg ihre Sage haben, und die Geier im hohen

hat — immer wandelnd ihr« kosmischen Atome. Es wird plötzlich hell — der Mond ist da. — Weit unten sieht man den Dürnstein — wie den Verschluß des Tales. Weiter reicht der Mick nicht. Er schließt die Kulissen der Berge wie ein Siegel. Die dort hausten, die Dürnsteiner — sollen «in wahrhast edles Geschlecht gewesen sein. Wie der Mond höher steigt und alles gang hell wird, sind wir wieder im Tal. Da ist der L«gt eure Hände an diese Mauern! Graben. Wie oft warm sie zerstört! An sie prallte der , erste Stoß

das Echorufen meiner Berge. Ich war so klein, so schuldlos und fromm. Die Morgenröte war mein erstes Gebet, das Rieseln meiner kleinen Wellen meine Andacht, das Sehnen in die Fem« mein Hoffen, mein Be gehren — mein Abendgebet. Leise und still rannen und verannen meine Wasser — wie langsam tropfende Tränen. Noch ahnen sie ja gar nicht, sie, so jung und weltfremd, daß einstens in den Tagen de» Sommers Fluten sie hinaustragen mit den Träumen nie wiederkehrenden Waldesduntels. Mollig, zarte», weiches Moos

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 02.08.1936
Physical description: 8
den Stab erst zögernd fallen, als die letzten Klänge schon ver rauscht sind. Die Menge klatscht Beifall und lang sam wird es still. Die Sterne funkeln am Nacht himmel. In bleicher Bläue strahlen die Berge. Der Mond wandert durch die schweigende Nacht. Und wieder zieht ein leuchtender Tag herauf. In fruchtbarem Grün locken die Wiesen, dehnen sich die unendlichen Wälder. Mäher formen Gar ben, die sich gegen das dunkle Grün der Tannen abheben. In majestätischer Ruhe recken sich die Zinnen der Berge

, von denen ,hn, Gekreuzigte in eine friedvolle Welt blickt. Schönt alte Höfe liegen in der Stille oerborgen, — von großen Linden beschattet, von blühendem Holun der umgeben. Weiße Sommerwolken umspielen die . Berge. Kühe Meiden auf den Halden. Eidech sen schlafen in der Sonne. Fern zu Füßen der Berge ruhen kleine Dörfer und das Geläut der weißen Kirchen weht zart herüber. Zeit wird ein unbekannter Begriff. Sind es Stunden, sind es Minuten, die man in den Wiesen liegt? Wieder und wieder folgen die Augen

zärt lich den Linien der Berge. Wieder und wieder lockt die Vielfalt der Wege und Saumpfade zu ziel losen, stundenlangen Wanderungen. Der Alltag ist vergessen, alle Sehnsüchte begra ben. Vielleicht ist dies die Erfüllung des Lebens, wird von nun an Ziel und Sehnsucht sein? Sich eins zu fühlen mit dieser lebenden, atmenden Na tur, demütiger und dankbarer Anbet?r dieser un vergänglichen, ewig sich erneuernden Schönheit. Bejahend dem großen Rhythmus anheimgegeben sein, in dessen Harmonie

die Nichtigkeit des All tags und die müßigen Fragen des Warum in der einfachen Beglückung des Lebendigseins zer gehen. Es wird Abend. Än wunderbarer Klarheit zeich nen sich die Konturen der Berge gegen den leuch tenden Himmel ab. Alle Farben vertiefen sich in ungeheurer Intensität. Die Domomiten strahlen rot im Abendlicht. Bläuliche Schatten liegen in den Felsspalten. Der Himmel wird türkisfarben. Alle Kraft, aller G anz dieser Landschaft flammt noch einmal im Lichte der scheidenden Sonne auf. — beglückende

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 20.01.1945
Physical description: 8
r Seite 4 » B 0 Z N K R \ A G B L A t T «. Samstag-Sonntag. 26 / 21 . .Männer 1945 Sieg der Berge Von Hubert Mumelter Im Mer/cn der Dolomiten, wo mis tU*m innersten K:iinnt? der bleichen StemriOV und grünen Hochwoidon die Täler nach allen Seilen ausbrc- eher. mit ihnen tiio letzten Bezirke lälUchen Volkslums, die Ladiner ge nannt. :u die Landschaften münden, liegt zu Füssen der üipiel- kello von Lnres .Ins Almeiland Ardo nahm Wanna das Zeichen Titas. Sie traf ihn dann auf den Schafhoden

unterhalb der Schutzhülle, die der Krieg frühzeitig geschlossen halte. Mil alter Hingebung ihres Erwartens und Beschwörenwollens warf sie sich Tita in die Arme. Dennoch blieb Tita hei dem, warum er gekommen: sie solle ihm über den Grenzkamm fol gen, es werde bald Krieg auch in den rte 'alles] ids sieh l ila in jenen Bergen hier geben und er werde das iren um den Bucht der Hütte he- Seine auf der anderen Seite tun.Wan- Tirols na. >>den dei Berge. c.M» jtlmc «r^horli» flu* jede Zurechlsetzung

. Sic Iness fo) : sr j ien ~ Doch nuc |, Wanna wusste verkündete das Manifest des Kaisers. Wnnnn «'** » ,a h «hÄe «5 nichts, sie und Morin konnten nur wie den'Krieg, die spärlichen Häuflein dir Vater. Doch sparen besuchte sc vermuten, dass Tita über die der Slandschiilzen ruckten in die in «Je»* Winlcrzeit die Grenze gegangen sei. ln ihrem Herzen Berge und nuf die Grenzpässe..In ei- des Hingen Las de, r k g n *[ 0 \v nn „a Tita nicht ablun, ner Nacht tauchte Titu no*h einmal iihf»r wim»n unfernciti

das Patent des .Alpenvereines erworben hatte, wurde er einer der verwegensten Bergführer der Gegend. Wanna, die täglich die Milch von der Alm auf die Hütte brachte, verliebte sich in Tita mit de«) glühenden Traum ihres verhal tenen, erwachten Herzens, und Tita wurde ihr Held, Welt und Inbegriff der grossen wilden Heimat der Berge. Tita fand an der scheuen Verehrung des Mädchens zuerst nur spieleri sches und beiläufiges Gefallen, denn seine tolle lind ehrgeizige Art war zu sehr besessen und abgelenkt

sich als Italiener fühlen, denn die Ladiner gehörten zur Mutter Ita lien, welches sie von dem Joche Ti rols und Oesterreichs erlösen würde. Die Leute wussten nichts mit sol chem Gerede anzufangen, sie hatten wie die anderen Täler von jeher im besten Einvernehmen mit den deut-, sehen Nachbarn und den Behörden gelebt, wie alle zusammen waren sie Tiroler und hatten keinen Grund* es anders zu wollen: ausserdem brachten die Deutschen mit all dem Verkehr jetzt Wohlstand in die Berge und Tita seitist sei ja ein grosser

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 14
Date: 03.04.1834
Physical description: 14
zu Zeit abstürzen. Die Wol ken hüllen die Zacken der verwitterten Berge ein, und treiben mit ihnen ihr Spiel. Ungeheure Steinriesen mit unzähligem Gerölle, lehnen sich an die Berge, und werden von dem Ge wässer, das den Bergen entstürzt, hinabgcwaschen. Man sieht Fichten und Tannen, nicht von den Bergen, sondern im Thale sammt der Erde aus dem Grunde gerissen; man sieht Spuren von Gießbächen , die sich zur Regenzeit wüthend über die Fel- senmassen stürzen, die schwergedämmten und dennoch ansge

- rissenen Ufer der Salza , die in ihrer Zerstörung daliegen. Merkwürdig sind in dieseln seltsamen Thale die Formen der Berge. Sie verflachen sich hier nicht und bilden keinen Abhang, an dein die Bäume sich halten und Sträucher Wurzel fassen könnten; sondern sie gehen beinahe senkrecht bis an den Boden, und die einzigen Steinriesen sind es, welche hier noch eine Art Abhang bilden. Daher mag auch das Große, das Schauer liche, das Jmponirende kommen , womit dieses Thal auf den Fremden wirkt

, der es zum ersten Male betritt. Drei Stunden oberhalb Meran, auf der Straße nach MalS, strömt bei der schnalserbrücke aus dem engen Thale, das am Eingange kaum fünf Klafter breit ist. zwischen hohen Fel- senwänden der Schnalsbach hervor. Noch dießseitS dicht an dem Berge rechts, links an dem Bache, führt ein schmaler Fußsteig ich eine Wildniß, wo kein Baum mehr sproßt, kein Vogellied mehr ertönt, und wo man zwischen den steilen und morschen Gebirgswänden kaum mehr einen schmalen Streif des blauen Himmels

, der mit Sinn für das, wa« die GebirgSnatur Großartiges und Eige nes hat, mit prognostischem Blicke auf die Gestaltungen und Veränderungen, welche sich hier zeigen und vermuthen lassen, und mit Achtung für Menschenfleiß, wie er sich hier beurkun det , diese Thäler und Berge betritt, — wird sie nicht ünbe- friediget verlassen. Indem er ferner Schritt für Schritt neuen Situationen und Ansichten von Berg Und Thal iiN ununter brochenen Wechsel des furchtbar Erhabenen mit dein fröhlich Schönen ohne irgend

ein Einerlei entgegen tritt, muß eS ihn mit Bewunderung erfüllen, hier Berge Und Thäler, welche Lage, Klima, Beschaffenheit und fortwährende Verwüstung durch Gewässer und Bergabsitzungen zu einer ewigen Wüste verdammt zu haben scheinen, durch Menschenfleiß zum Auf enthalt zahlreicher Einwohner in der Art umgestalten zu er blicken, daß er zu höchst auf dem Berge, wie zu Unterst im Thale Alles auf das emsigste, und auf oft kaum begreifliche Weise zur Kultur gebracht findet, und Mühe hat, dort einen Vorsprung

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 17.08.1901
Physical description: 12
-Oktober 5.21—5.22. Hafer per Herbst 6.30—6.31. Wetter: Regnerisch. . 49'/« . 168'/° . 167'/« . 155»,« . 159'/« 114-/- . US'/« . 106-^ . S5'/, . 1S0',s . 289'/« Mein Glück find die Berge im schönen Tirol. (Sangbar nach der Melodie: „Der Mai ist gekommen.') Wie fühl' ich mich glücklich, wie fühl' ich mich frei. Kommt endlich die Zeit der Erholung herbei. Ade nun, ihr Freunde, du Stadt, lebe wohl: Mein Glück sinv die Berge im schönen Tirol! Im durstigen München, da mach' ich erst Halt Und opf're

Gambrinus in jeder Gestalt; Beim zwanzigsten Kruge ich trunken noch johl': Mein Glück sind die Berge im schönen Tirol! Dann geht'S auf die Gipfel, bald spitz und bald rund. Ich grüß' euch, ihr Berge, mit Herz und mit Mund: Drei Zinnen und Pelmo, Schiern, Patteriol: Mein Glück sind die Berge im schönen Tirol! Und fordert ihr manchmal auch euren Tribut, Fließt oft auch -aus Rissen und Wunden das Blut: Ich singe in Watte noch und in Karbol: Mein Glück sind die Berge im schönen Tirol! Und geht

es dann leider zum heimischen Land, Den Blick, den umflorten, nach München gewandt. So singe ich traurig — die Stimme klingt hohl —: Mein Glück sind die Berge im schönen Tirol! Der Weg zum Herzen. Zu den eigenartigsten Aposteln in der modernen Frauenbewegung gehört Frau Johanna Schmahl. Sie wohnt in Paris, agitirt in französischer Sprache, und diese französische Sprache, die allen Nationen der'Erde Lchrmcistcrin war in allen verfeinerten Freuden des Lebens, in der ein Brillat-Savarin die Wissenschaft

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 14.07.1883
Physical description: 8
der Riesenferner- Gruppe. Sie alle mit ihren Vorbergen und da zwischen die Thalläufe Präsentiren sich auf das Vortheilhafteste, ein Panorama von fesselndster Schönheit bietend, was hauptsächlich auch dadurch hervorgerufen wird, daß wir von den beeistesten Firndomen den Blick in die vor ihnen hinziehen den Thäler streifen lassen können, so in das Tanfe- rer-, Antholzer- und Gsieserthal ?c. Den Blick immer wieder zu sich hinzuziehen vermögen in dieser Richtung die Berge der letzt genannten Gruppe: der Hoch

- und Wildgall und das Rnthner-Horn: vor ihnen nehmen wir ganz gut das Dorf Gais im Ausgange des Tanserer- Thales mit seinen Höfen und Kornfeldern wahr. Streng nach Norden fesseln die Zillerthaler-Eis- berge: Löffelspitze, Turnerkamp, Hochfeiler: hinter dieser Olperer ?c. und weiters die Spitzen des Spitzen des Pfitschergrundes. Nach Nordwesten gewendet, erblicken wir die Stubaier- und Oetzthaler Eisesdome: sie alle vom Tribulaun angefangen bis zur Weißkugel er schließen sich den Blicken, ein für mich schwer

entwirrbares Chaos gewaltiger und vielzähliger Spitzen entrollend, und noch weit am Horizonte Berge von stolzer Majestät zeigend, wahrscheinlich schon der Silvretta-Grnppe angehörig. Im Westen ist es die Ortler-Gruppe, welche uns gänzlich gefangen nimmt: da ragt in wunder barer Schönheit die Königin unserer Berge, die Ortler-Spitze, nebst der rangnächsten Königsspitze, in die blaue Lust, vor sich die weitgedehnten Eis felder ausbreitend. Im Südwesten begrüßt uns noch eines der herr lichsten

auch die Meldung von Brand's Gefangennehmung gleichgil- tig entgegen. Und hätte das Weltall in seinen Fugen gebebt, heute wäre es ihm ohne Interesse gewesen^ Nur die Dunkelheit sollte erst herabsinken, dann Südosttiroler Berge, auf die Marmolata; nach dieser Richtung hin ist sie die Herrscherin weit und breit. Hinter ihr bauen sich die Berge der Primör-Gruppe auf. Dies wäre so in großen Zügen die überwälti gend schöne Rundsicht; rechnet man zu dem Kranze all der unzählig vielen Bergeshäupter den sich vielfach

darbietende» Blick in die Thäler, beson ders auch gegen Süden und überhaupt in die nächste Umgebung hinab, so dürfen wir mit Fug und Recht von unserer Spitze sagen, sie biete einen der schönsten Rundblicke überhaupt, und ist in Folge dessen unter die, wenn auch beschwerlich zu ersteigenden, so doch wegen ihrer Aussicht gefeiert sten Berge einzureihen. Nach anderthalbstündigem Aufenthalte verließ ich die Svitze, nicht ohne vorher ein Steinmannl errichtet zu haben. Die Richtung des Abstieges war genau

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