Weick. Trotz einer unbestimmten Abneigung, die Edith Fränkel stets in Beatrices Nähe empfand, mußte sie sich auch jetzt wieder eingestehen, daß die Schauspielerin eine ungewöhnlich kluge und scharmante Frau war. War es eigentlich ein Wun der, daß Kurt sich in sie verliebt hatte? Mußte die stille, zurückhaltende Irene Suter gegenüber dieser blendenden, faszinierenden Erscheinung nicht verblassen? In der Unterhaltung war eine kurze Stockung eingetreten; da sagte Beatrice Heyl unvermittelt
," meinte Fränkel. „Rätselhaft bleibt mir nur, wie es dem Täter nach dem Fall schirmabsprung gelingen konnte, unbemerkt zu entwischen. Die Tat erfolgte zwar im Schutze der Nacht; aber irgendwo in der Nähe von Luckenwalde, wo fast jeder den anderen kennt, hätte man den Fremden bemerken müssen! Alle Re cherchen der Polizei in dieser Richtung sind aber ergebnislos geblieben." „Ich bin nicht über alle Einzelheiten der Sache unterrichtet," sprach Beatrice Heyl, die bisher interessiert dem Gespräch der beiden
, über die die Behörden verfügen, leicht zu erfassen!" „Ich glaube, daß dieser Kreis doch größer ist, als Sie an- nehmen, Fräulein Edith! Vergessen Sie nicht, daß im Kriege die meisten Flieger gelernt haben, auch mit dem Fallschirm umzugehen!" Edith Fränkel spürte in sich jäh etwas wie Abwehr gegen über Beatrice Heyl. Warum versucht sie, mir den Mut zu nehmen? fragte sie sich. Es klang unfreundlich, als sie er widerte: „Dann muh man eben versuchen, aus anderem Wege zum Ziele zu kommen! Es sind ja noch eine Reihe
von Punkten da. die der Aufklärung bedürfen! Ich bin überzeugt, daß, wenn es gelänge, die geheimnisvolle Dame aufzufinden, die mehrmals abends bei Lesiing war, man der Lösung des Rätsels um ein gutes Stück näherkäme!" Beatrice Heyl schien sich an dem fieberhaften Eifer, den Edith Fränkel an den Tag legte, insgeheim zu ergötzen. „Soweit ich unterrichtet bin, ist man auch dieser Spur nach gegangen, allerdings mit negativem Erfolg." Edith Fränkel schien plötzlich selbst von Zweifeln befallen
Mathiesien!" „Dann verstehe ich Ihre Anteilnahme an seinem Geschick, liebes Fräulein Edith!" antwortete Beatrice Heyl herzlich, so daß Ediths vorherige Verstimmung verschwand. Gleich darauf verabschiedete sich Beatrice; Kurt Fränkel begleitete sie.