von A. Zwickert. 23 tritachdrua. verböten.) Immer aufgeregter wurde der Kranke, immer wilder gestalteten sich seine Phantasien, Beatrice wurde zuletzt von steigender Angst befallen, in ihrer Sorge und Erregung kniete sie am Lager nieder und legte ihre schmale, kühle Hand auf die fieberheiße Stirn ihres Gatten, indem sie ihm zugleich mit milder Stimme beruhigend zusprach. Die Wirkung war auf fällig; der Kranke war ersichtlich ruhiger. „Beatrice ist hier, Beatrice sprich mit mir/ murmelteer, „Bea trice liebt
mich doch." Es war, als wenn von den Händen des jungen Weibes eine unbekannte Heil wirkung ausginge, kräftiger als alle Medicamente und Eisumschläge, welche die Aerzte verordnet hatten. Immer tiefer und ruhiger wurden die Athemzüge des Leidenden, stets friedlicher erschien der Ausdruck seines vorher so schmerzverzogenen Gesichts; endlich schliefZer sauft und fest ein. Obgleich Beatrice nach und nach die Arme erlahmten, hielt sie doch geduldig still. Erst die Gefahr, in welcher Allan schwebte, die Sorge, daß er ihr für immer entrissen
ge schaffen, das dem Geliebten seine Hände hätte unter die Füße legen mögen, damit er weich dahinschreite. Als Allan am andern Morgen erwachte, war er bei vollem Bewußtsein, das Fieber schien völlig ge wichen, und auch die Schmerzen seiner Kopfwunde^be- lästigten ihn nur wenig. Suchend ließ er den Blick durch das Zimmer wandern, und als sein Auge Bea trice traf, entrang sich ein heller Jubellaut seinen Lippen. „Sie sind also wirklich hier! ES war kein Traum, daß Sie bei mir wachten. O Beatrice
, wie soll ich mir Ihre Anwesenheit deuten ?" Ohne zu antworten, sank das junge Weib aber mals vor dem Lager des Gatten in die Kniee. De- müthig, mit umflortem Blick sah sie dann zu ihm auf. „Ach, Allan, kannst Du mir verzeihen? Ich schäme mich meiner Leidenschaft, meiner häßlichen Rachgier. Bergieb mir, Allan, vergieb!" „O, Beatrice," rief Allan jauchzenden Tones, „Du liebst mich noch, nun ist alles, alles gnt! Laß die Vergangenheit begraben sei« mit all'ihrem Leiden und Gra«; wir beginnen fortan ein neues Leben voll
gegenseitiger, treuer und inniger Liebe, voll Glück und Seligkeit, so wie Dein Vater es gehofft hat in seiner Sterbensstunde." „Wie gut Du bist," Allan !" flüsterte Beatrice, und drückte demüthig einen Kuß auf die Hand des Geliebten. „Beatrice — Du mir!" rief Allan fast er schrocken, und zog sein junges schönes Weib mit starkem Arm an sich, indem er ihr lockiges Haar, ihre Augen und ihren Mund mit zärtlichen Küffen bedeckte. Beatrice aber schmiegte sich mit leidenschaft licher Hingebung an ihn. Plötzlich