829 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1932/15_03_1932/NEUEZ_1932_03_15_3_object_8167804.png
Page 3 of 6
Date: 15.03.1932
Physical description: 6
von mir sehen; das ist Geschmacksache, darüber läßt sich nicht streiten!" „Dr. Fränkel hält vor allem die Gestalt der Sabine für verfehlt," erklärte Beatrice. „Verfehlt ist zuviel gesagt!" widersprach Fränkel. „Es lief aber auf das gleiche hinaus! Dr. Fränkel ist der Ansicht, daß es eine Frau mit solch schlechten Eigenschaften, wie Sie sie der Sabine angedichtet haben, gar nicht gibt!" Wildermann lächelte frivol. „Da bin ich nicht ganz Ihrer Ansicht, Herr Doktor! Es laufen noch ganz andere Kanaillen umher

, der Zynismus, mit dem Wildermann gesprochen hatte, stießen Fränkel ab. Ein un sympathischer Kerl, dachte er und hatte den sehnlichen Wunsch, daß der andere bald verschwinde. Als aber dann, nach einer halben Stunde, Wildermann Anstalten machte, zu gehen, sagte Beatrice Heyl: Kern ehrende Ansprachen. Im Namen der Veteranen dankte Oberbaurat B u ch s b a u m für die kameradschaftliche Ehrung. Insolvenzen in Tirol. Konkurs: Silvester Kollnig, Gutsbesitzer in Unterplonig, Gemeinde Nörsach; Masse oerwalter

?" wandte Beatrice sich an Fränkel. Ihn verlangte ganz und gar nicht nach einem längeren Zu sammensein mit Wildermann; viel lieber hätte er den Abend allein mit Beatrice verbracht. „Gewiß," antwortete er widerstrebend. Sie suchten eines der großen Hotels Unter den Linden auf. Der vornehme Raum, in dem eine kultivierte Kapelle musi zierte, war nur schwach besetzt. Kurt Fränkel kämpfte gegen eine Verstimmung, die mehr und mehr von ihm Besitz ergriff. Anfangs beteiligte er sich am Gespräch; bald

aber verstummte er. Beatrice schien es nicht zu bemerken. In ihrer tempera mentvollen Weise unterhielt sie sich mit Wildermann; sie sprachen ausschließlich vom Theater und verwandten Dingen, hin und wieder stritten sie miteinander. Ein freier, manchmal etwas frivoler Ton herrschte zwischen ihnen. Fränkel wurde sich plötzlich bewußt, wie ferne eigentlich die Welt, in der die beiden andern sich bewegten, seinem eigenen Denken und Fühlen lag. War da nicht eine unüberbrückbare Kluft zwischen seinem eigenen Leben

, diesem Leben ernster Arbeit, ruhiger Bürgerlichkeit, und dem farbigen, an immer neuen Sensationen reichen Künstlerdasein Beatrices? Mit schmerzlicher Klarheit wurde Fränkel sich dieser Fragen bewußt. Verzweifelt lehnte er sich dagegen auf. In einer sehn süchtigen Aufwallung umfingen seine Blicke das Antlitz Bea trices. Aber er sah nicht die heitere, strahlende Miene, die sie nun zur Schau trug; ein anderes Gesicht hatte sich davorgeschoben: das von Wildheit verzerrte, todesblasse Antlitz, das Beatrice

1
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/30_05_1953/TIRVO_1953_05_30_10_object_7683832.png
Page 10 of 16
Date: 30.05.1953
Physical description: 16
würde, setzte sie Marcel zu ihrem Univer salerben ein. Er hatte somit Aussicht auf herrliche Besitzungen und ein schönes Ver mögen. Eines Tages trat dann die damals erst 22jährige Beatrice Jeunmox in das Leben des lebenshungrigen und doch recht schwer mütigen Mannes, der in Madame Rocheford eine zweite Mutter gefunden hatte. Als Freundin des Notars Dr. Baire er fuhr Beatrice durch Zufall von der Erb schaft, die Marcel zu erwarten hatte. Von diesem Zeitpunkt an verging kein Tag, an dem sie nicht bei Tarbes

getroffen war, aber trotzdem die Liebe sich ihm nicht verschloß. Er zeigte sich unbelehrbar und wollte sich damit begnügen, Beatrice tags über bei sich zu haben, wo sie ihn glücklich machen sollte, Er fühlte und wußte, daß er von der jun gen Französin, einer Kabarettkünstlerin, hintergangen wurde, aber er wollte nicht daran rühren, weil er fürchtete, dann die junge Frau ganz zu vertreiben. Marcel wurde seiner späteren Verlobten Beatrice völlig hörig Er legte nun Sorge und Pflege seiner uneigennützigen

mit Dir meinte Wenn ich einst nicht mehr unter den Le benden weile, sollst Du meine letzte Ermah nung erhalten. Sie lautet: Traue nicht Beatrice Jeunmox. Sie hat keine wahre Liebe für Dich und wird Dich eines Tages Die teste fcauen'ze.UunCf- \ Die erste Zeitung zur Wahrung weib licher Interessen erschien 1948 unter dem Titel „La Voix Des Femmes“ (die Stimme der Frau), Herausgeberin war Eugenie Ni- boyer, die sich schon vorher als Frauen rechtlerin einen Namen gemacht hatte. Das Blatt führte den Untertitel

Sohn und Dir alle irdischen Werte gab, mit ihrer angeblichen Liebe und ihrer für Dich verhängnisvollen Jugend zu be stehlen.“ Marcel zog sich einige Tage von der Außenwelt ganz zurück. Dann ließ er Beatrice durch den Bünde nfürsorger zu sich bitten und übermittelte ihr die letzte Nach richt Madame Rochefords. Er konnte nicht hören und sehen, wie der Fürsorger bei dem plötzlich hysterischen Auflachen der jungen Frau zusammenzuckte und vor ihrem berechnenden Blick erschrak. Sie zwang sich schnell

zurückkehren, weil Beatrice mit einem leichtlebigen Pariser Fabrikanten einfach, ohne ihren jungen Gatten zu be nachrichtigen, in die Schweiz gereist war. Schon einen Monat nach der Hochzeit litt der Blinde an schrecklichen seelischen Qualen. Er beshwor Beatrice, ihn nicht zu hintergehen und immer bei ihm zu bleiben. Sie wurde aufgebracht ob solcher Vorhalte und fragte spöttisch, ob er etwa etwas ge sehen oder gehört habe. Marcel dachte mit Schmerz an seine Adoptivmutter und ver traute seinem angestellten

2
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1935/31_10_1935/TIRVO_1935_10_31_7_object_7662296.png
Page 7 of 8
Date: 31.10.1935
Physical description: 8
, schlecht ge rechnet, hat eine göttliche Stimme und heißt Beatrice. Sie ist eine echte Stradivari, denn der große Meister Ankonto Stradivari, der König der Geigenbauer, hat sie geschaffen. Er hat sie Beatrice getauft, nach der Königin seines Herzens, der seine ganze Sehn sucht galt, ülber — das alte Lied — die wunderschöne Beatrice nahm einen anderen und Stradivari verfluchte die Geige, die ihren Namen trug. Das wgr im Jahre 1673 in dem kleinen italie nischen Städtchen Cvemona. Seitdem hat die Beatrice

der schönen italienischen Geigerin Maria Bellini, die den Mann, der ihr Schicksal werden sollte, durch die Meistergeige Beatrice kennengeler-nt hat. Sie hat Angst vor dieser Liebe; denn Sine arme Geigerin und ein armer Husaren- ofsizier — das kann nicht gut ausgehen. Doch seltsam: gerade die unheilvolle Geige, die Beatrice, die im Lause der Jahrhunderte so viele Herzen verwundet, so visle Menschen getrennt hat, bringt chr den Mann ihres Herzens zurück, als sie ihn schon für immer der- loren geg^ubt

Meiftergeige Beatrice — der „Stradivari*. „Cafe Tomasoni" Da der Filmautor lange und vergeblich gesucht hatte, ein neues Motiv für einen neuen Tonfilm zu finden, blieb er in der vielhunderffeitlgen Geschichte deS vergangenen Jahrhunderts an jener Stelle hängen, in der von der Brautwerbung Kaiser Franz Josephs um die Herzogin Elisabeth geschrieben stcht . . . Und da entdeckte er, daß sich an die Ueberlieferung dieser in der Folge recht unglückseligen Werbung auch eine kleine LiebeS»' avschichte

3
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1933/06_02_1933/TIRVO_1933_02_06_3_object_7655900.png
Page 3 of 8
Date: 06.02.1933
Physical description: 8
und verübten dann, als sie keinen Ausweg nrehr wußten, unter grauenhaften Umständen Selbstmord in einem Hotel in Bordeaux. Zn hemmungsloser Leidenschaft... Leon Diet war der Sohn eines schwerreichen Weinhänd lers in einer Kleinstadt in der Nähe von Bordeaux. Er ar beitete als Lehrling im väterlichen Geschäft. Beatrice, seine kleine Freundin, war die Tochter des heimatlichen Bürger meisters. Trotz ihrer dreizehn Jahre war Beatrice schon voll entwickelt. In hemmungsloser Leidenschaft waren die jun gen

nach allen Regeln der Kinokunst: Er mietete sich ein Autotaxi, holte Beatrice von der Schule ab und fuhr mit ihr nach Bordeaux. Hier fand das seltsame Liebespaar Unterschlupf in einem obskuren Hotel, das die beiden wäh rend der nächsten zwei Wochen überhaupt nicht verließen. Las Totenbett mit Rosen Nun hat man die verliebten Kinder in ihrem Zimmer tot aufgefunden. Leon lag blutüberströmt im.Bett. Er hatte sich eine Kugel in den Ko§s gejagt. Neben ihm ruhte das Mädchen; das Gesicht war durch einen Revolverschuß

schreck lich entstellt. Leon hatte Beatrice erschossen. Das Totenbett des Kinderliebespaares war mit Rosen übersät. Die beiden Leichen lagen in einem Meer voä Blumen. Leon hatte sie mit dem Rest des unterschlagenen Geldes gekauft. Am Tage vor der Tat hatte ein Kriminalbeamter das Liebespaar ausgesucht. Die Eltern der beiden Kinder waren mit der Polizei in Verbindung getreten und hatten sie er sucht, die Flüchtlinge wieder in die Heimat zurückzubeför dern. Jetzt, nach der Tat, machen die Eltern

die Polizei für den Doppelselbstmord verantwortlich. Doch die Polizei lehnt jede Verantwortung ab. Die winterlich harte Erde schloß sich über den Särgen der beiden Kinder. Und nun werden sich, nach den Feuilleto- nisten der Zeitungen, die Bänkelsänger der französischen Landstädte des erschütternden Themas annehmen und kün den von der glücklichen und traurigen Liebe zwischen Leon und Beatrice. Bergleute eingeschlossen Welschenmnest (Westfalen), 4. Februar. (Wolfs.) Auf der Bleigrube der Zeche Glanzenberg

4
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/31_12_1935/AZ_1935_12_31_3_object_1864219.png
Page 3 of 6
Date: 31.12.1935
Physical description: 6
? aber eigentlich auf eins Eingebung. Einmal, ol^ er vam HauptmM nach dem Platz de» Steuer» Mannes umkehrte, sah er auf einer Bank einen dunklen Schauen, welchen er vorher dort nicht bemerkt ha««: schon ging er zurück, um sich dl« Unterhaltung mit einem Reisenden zu ersparen, welchen vielleicht die Seekrankheit auf das Ver deck getrieben hatte, als er eine leise Stimme ver nahm. die ihn „Tofimol* rief. „Beatrice!' und sogleich war er bei seiner Gattin. „Ich glaubte dich schlafend', sprach er zu ihr, und sand

aus alter Gewohnheit den täuschenden Ton, womit er so lange seinen Kummer verborgen hatte. „Ich konnte kein Auge schließen.' „Es ist wahr, man kann kein Auge zutun, da» Tchisf knarrt, als wollte es auseinandergehen, und doch, sieh nur. da» Meer ist ruhig.' lLch konnte die Sedanten nicht von jenen Ver- wlag dort josmachen', sagte Beatrice, ohne auf fevw Worte zu achten, „immer steht chr Bild vor wir; sie ist da, hat die Augen offen und scheint un, ins H«rz zu blicken... Jetzt weiß

sie alles...' Sie hatte ihres Gatten Arm genommen und zog ihn leicht an sich. »Jetzt weiß sie alles', seuszte sie, und es war, als ob der Nachthauch ihr den Seufzer und die Worte von den Lippen trüge; »wir können nur die Lebenden täuschen. „Beatrice, was sagst du da?' rief Cosimo aus, indem er sich an ihre Seite setzte. „Sie ist da', wiederholte die jung« Frau, „sie ^ hat die Augen ossen und sieht uns an.' , „Meine Beatrice, was willst du mir damit sagen?' „Und du', sagte die Gräfin mit gedämpfter Stimme, du Haft

mir nichts zu sagen?' Ein Seufzer drang aus ihrer Brust, und ehe Cosimo antwortete, wollte er ihr Gesicht küssen, um zu fühlen, ob sie weine. „Ich wein« nicht', sagte Beatrice, „seine List zuvorkommend; fürchte nichts für mich: ich bin nicht so schwach, wie ich dir bisher erschient Mein Sosimo', drang fte in ihn, „haßt d« «ir nicht» zu sagen?' Cosimo glaubte zu träumen: er war so s «r« da von. diese Worte zu «rwaà, daß «r noch an ihrem wahren Sinn zweifelte. „Was soll ich dir sagen....? stammelte er. „Ach

und sich mit gespreizten Beinen sicheren Schrittes entfernte. „Meine Beatrice , begann Tosimo, indem er die Gefährtin seines Lebens an sich drückte, „wirst du mir vergeben?' „Sage mir alles.' „Meine Beatrice, wir find nicht mehr reich.' „Ich weiß es.' „Wir kämpften seit langer Zeit mit der Welt, welche den Schein der Üppigkeit verlangte: der Zusammenbruch einer Bank, die Unredlichkeit eini ger Schuldner, in die unsere arme Verstorbene blindes Vertrauen setzte, hat uns zu Grunde ge richtet.' »Ich weiß »s.' „Ich gehe

5
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1932/30_03_1932/NEUEZ_1932_03_30_3_object_8167968.png
Page 3 of 6
Date: 30.03.1932
Physical description: 6
sind bisher ohne Erfolg geblieben. lNcrchor-uck verboten.) 25 Sprung in die Origtnalroman von Hermann Wem. Beatrice Heyl war in sich zusammengesunken. Ein schwerer Kampf schien in ihr sich abzuspielen. Plötzlich ging es wie ein Ruck durch ihren Körper. Sie ließ die Maske fallen. Furchtlos sah sie den Untersuchungsrichter an. „Ja, ich habe Lesiing erschossen, wie ich früher auch Karl von Siemer getötet habe! Ich mußte mich von Lessing befreien, weil er mir zu gefährlich geworden war!" Es wurde ganz still

zum Absturz bringen; dazu fehlte ihm aber der Mut. Dann wieder äußerte er in seiner sinnlosen Wut gegen Fränkel die Absicht, in den Tempowerken Sabo tage zu treiben, um Fränkel zu schaden." Amtsgerichtsrat Thomas warf dem Kommissär Bertens einen Blick zu. „Danach hätte Mathiessen mit seiner Vermutung, daß Les- sing ihm seine Wagen beschädigt habe, doch recht gehabt!" sagte Thomas. Darauf wieder zu Beatrice Heyl gewandt: „Sie mußten also, wenn Sie Lessing nicht zu Willen waren, damit rechnen

, daß er seine Drohung wahrmachen und Sie dem Gericht anzeigen würde. Diese Gefahr war nach ihrer stürmischen Auseinandersetzung mit Lessmg, von der ich vor hin sprach, akut geworden! Damals beschlossen Sie, sich von ihm mit Gewalt zu befreien, nicht wahr?" In Beatrice Heyls Augen kam der Ausdruck einer grau samen Härte. „In meinem Leben hatte ich bis dahin immer durchgesetzt, was ich wollte! Sollte ich jetzt zum willenlosen Werkzeug eines Lessing werden? Sollte ich meine Zukunftspläne Leffing opfern? Nein! Nein

! Nein!" „Sie versöhnten sich dann zum Schein mit Leffing?" „Ich ging auf seine Wünsche ein, er konnte glauben, daß er sein Ziel erreicht habe!" Der Untersuchungsrichter machte eine kurze Pause. Im Zim mer war es still. Man hörte nur das leise Geräusch, das der Protokollant beim Schreiben verursachte. „Nun erzählen Eie uns ausführlich den Hergang der Tat, Frau Heyl!" sagte Amtsgerichtsrat Thomas darauf. Beatrice Heyl sah überlegend vor sich hin. Sie hatte noch das hellgrüne Nachmittagskleid

6
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/25_01_1936/AZ_1936_01_25_3_object_1864506.png
Page 3 of 6
Date: 25.01.1936
Physical description: 6
an den Mund nd schickte einen schallenden Antwortruf durch ie Luft. Dieser Ton wiederhallte durch die Flur und in uvio's Herzen, und Gevetter Baingio bemerkte: ..Der Professor ist zerstreut.' Und. er war wirklich zerstreut, der Professor, °nn auch auf diese Bemerkung erwiderte er nichts, àch wenige Schritte, und er hätte Beatrice nd Cosimo, die stehen geblieben waren, eingeholt, aber ein eigentümliches Mißtrauen in sich selbst hieß ihn, seinerseits stehen zu bleiben und die Ent fernung zu erhalten

, bis der kleine Aufruhr in seinem Herzen sich gänzlich gelegt habe. Es schien ja wirtlich, als od Cosimo und Beatrice ihn ver gessen hätten, sie sahen sich nicht einmal nach ihm um: desto besser. Aber in diesem Augenblick fragte Beatrice laut ihren Mann: „Und der Professor?' — und setzte, sich um wendend, hinzu: „Da ist er, der Herr Bär!' Der Herr Bär eilte herbei, als ob er Flügel hätte. „Bedürfen Sie meiner?' fragte er mit leidlicher Unbefangenheit. Es kam Silvio vor, als ob Beatrice ihn neugie rig ansehe

von der Mauer und fiel in ihres Vaters Arme, die, vom Fieber geschwächt, sie kaum zu halten vermochten. Wie das junge Mädchen den Boden berührte, wankte sie einen Augenblick, lief dann aber flink wie ein Reh den Freuden ent gegen. Giorgio blickte ihr lächelnd nach. „Armes Vaterherz — wie muß es leiden!' sprach Beatrice leise. „Ach ja. der Ärmste!' seufzte Silvio. Er erstaunte über den falschen Klang, welchen das Mitleid auf den Lippen des beseligten Lie benden annahm. „Nun, was gibt es dort schönes im Walde

?' fragte Angela, noch ehe sie still stand. „Du hättest mit uns kommen müssen', antwor tete Beatrice. „Warum ist das Fräulein zurück geblieben?' „Cr hat mir die Geschichte eines Banditen er zählt', sagte das Mädchen und deutete mit einer Bewegung des Kopfes auf den falschen Cfisio, „die Geschichte eines guten Banditen, der nichts getan hat, als seine Ehre verteidigt — doch um sie zu verteidigen, hatte er einen Mann getötet. Die Justiz suchte ihn zu fangen, aber er floh, schwamm eine Strecke durchs Meer

und verbarg sich in einem fernen, fernen Lande.' Silvio und Beatrice »vsrfen sich einen Blick zu. Angela setzte, noch atemlos vom Laufen, hinzu: „Sie haben ihn nicht gefangen und er hat nie mehr jemandem Übles getan... und damit ist die Geschichte zu Ende. Onkel Silvio, wie viele Efisio Pacis giebt es denn?' „Wie meinst du das?' „Weil jener dort sich Efisio Pacis nennt und der Andere, der uns vorige Woche zu Haus besuchte, auch Cfisio Pacis hieß...' „Es ist wahr, es sind ihrer zwei', antwortete Silvio

8
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/31_01_1936/AZ_1936_01_31_3_object_1864571.png
Page 3 of 6
Date: 31.01.1936
Physical description: 6
. Als er am folgenden Morgen eben die Leitung der Ardelten wieder aufnehmen wollte, mhlte er allerdings, dich sein» Pulse fieberhaft ichlugen, und daß, wo er ging. Beatrice'» Bild einen Schritt vor ihm herwandelte; Tags Uber gestand er sich Mehrmals, daß dieser Tag kein ^nde nehme; aber als die Gynde tam, wo er sich Hause zu h<geben pflegte, ging ?r bis an. vi» Hauptstraße und kehrte gesenkten Hauptes Wiedel um. ,. Seine Eigenliebe repeje. ihm. listig ein, daß er auch diesmal nur seine Seetenstttrke bewähre

, wenn er die Nacht über auf devi-Lande bleibe» In Folge kehrte Silvio, unter dem Vorwande.à großer Ermüdung, nicht' 'nur Abends' nicht mehr »ach dem Windmühlenhäuschen zurück, sondern wenn Beatrice auf das Gut hinauskam und nach Silvio fragte oder ihn gradeswegs im Weinberg oder im Wäldchen aufsuchte, und er sie nur von WesteM sah, so hämmerte e? ihm in der Brust und er, versteckte sich bisweilen im Gehölz oder im Weinberg wie der schlaueste Spitzbube. Als das mehrmals geschehen, war er nicht Heuchler genug

blieb und er keine Lust spürte, etwas nicht Dringendes vorzunehmen. »Ich gehe nach Hause', sagte er kühn zu Gior gio, „wenn ich Angela bestimmen kann, zu kom men, so bringe ich sie dir.' Unterwegs stellte Silvio sich auf verschiedene Weise die kleine Szene vor, welche nun erfolgen werde; er malte sich aus, daß er unvermutet Ihnen ins Haus fallen »nd Beatrice, Cosimo und Angela beisammen im Eßzimmer finden würde, während das Haus von fröhlichen und eben so fröhlich er widerten Neckereien

; er durchschritt den Corridor, ohne Annetten Zeit zur Improvi sation einer hübschen Szene des Erstaunens zu lassen, und eilte in den Salon. Beatrice war allein. Dem Professor blieb keine Möglichkeit mehr zum Fliehen, denn die scheine Freundin hatte ihn gesehen und lächelte ihm zu. „Welch' unverhofftes Glück!' sagte sie, legte ihre Stickerei ins Arbeitskörbchen und erhob sich schnell. Dieser herzliche Empfang gab Silvio Muße, sich zufassen: ein von Beatricss Schoß .gefallenes Briefkouvert, welches aufzuheben

er sich bückte, half ihm noch weiter seine Verwirrung zu ver bergen. „Lassen Sie liegen', sagte Beatrice, „es ist nur ein leeres Couvert; danke.' Sie nahm das Couvert und steckte es in die Tasche, und Silvio sah einen leichten Schleier von Traurigkeit sich über ihr schönes Gesicht breiten. „Setzen Sie sich hierher', sprach Beatrice mit nervöser Munterkeit, „und erzählen Sie mir von Speranza Nostra: wissen Sie, daß ich mich vor gestern müde nach Ihnen gesucht habe? Ja, nach Ihnen... grade

10
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/14_12_1938/DOL_1938_12_14_3_object_1203884.png
Page 3 of 8
Date: 14.12.1938
Physical description: 8
P a n st i n g l. Copyright 1932. by Dr. G. PanMngl. The Laaue. Lolland. Urhcbcr-LlcchtSschuh: Drei Quellen-Verlag. Königsbrück/Sa. * (51. Fortsetzung) Das genügte Braddon und er bewunderte nun alles, was Beatrice getan hatte. Dann kam die Geschichte von Sufchins Verfolgung. Die erzählte Alice. „Ich war noch mit Sahib beschäftigt, als die Meldung von Sufchins Flucht kam. Beatrice eilte ihm im roten Wagen nach. Hinter ihr fuhr der Vater her. Ich saß neben ihm und duckte mich, als mir an dir vorbei fuhren. Dann kam

der furchtbare Augenblick, indem wir den roten Wagen fanden und Beatrice mit der Schußwunde in der Brust.' Alices Stimme stockte. Sie war also keines wegs so gefühllos, als sie sich stellte. Brad- dons Arm aber zog Beatrice fester an sich. „Wir rissen ihr die Kleider auf. Ich zog ihre Jacke an und setzte Suschin nach. Ich habe schon, oft Verbrecher verfolgt. Aber, daß ich Suzchin damals nicht jedes Glied im Leibe gebrochen habe, ist mir noch immer ein Rätsel. Ich sah stets nur das bleiche Antlitz Beatrices

vor mir. Ich bin zurück gerast und habe Suschin dann mit dem Ele fanten zusammengesperrt.' Mit welcher tiefen Zustimmung hörte Braddon dies nun. Aber Beatrice unterbrach jie. an das Geburtshaus des Duce. Ihre König liche Hoheit die Herzogin zeigte das regste Interesse für diese Art der Volkswohnbauten. Bei der Verabschiedung wurde der erlauch ten Prinzessin auf dem Littorio-Platz von der Menge «ine herzliche Begrüßung zuteil. Jahresrapport der Bcrsaglicri in der Reserve Am Sonntag, den 11. Dezember, fand im Saale

. „Das haben wir uns teilweise durch gegen seitige Beobachtung anerzogcn. Auch darin liegt ein gutes Stück Arbeit.' „Tatsächlich unglaublich! Eure Aehnkich- kcit ist haarsträubend.' Da fiel' ihm Bondevcer ein. „Mein Onkel muß doch die Sache gewußt haben!' „Natürlich! Er hat uns ja beide unter richtet. Das heißt, Beatrice ist ihm in dem Augenblick ausgerissen, in dem jie sich mit dir verlobt hat. Du brauchst dich also nicht zu fürchten, daß sie dich vergiften wird. Onkel Bandeoeer durfte uns aber nicht ver raten. weil Paps

entschlossen sei. dich nicht zu heiraten, und dann wurde er wütend, als ich ihm sagte, daß ich Alice und nicht Beatrice sei.' Alle lachten und Beattice sagte: „Mich hat er einmal wegen meines Flei ßes bei seinen Vorlesungen gelobt. Dabet hatte ich das Studium schon vierzehn Tage lang aufgegeben.' „Das ist noch nichts', begann Alice. „Beatrice war von der Schußwunde schon ziemlich genesen und lief wieder herum. Onkel Bandeoeer, der sie überdies betreut hat wie der beste Bater, ist aber noch jeden Tag

11
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1904/15_07_1904/BZZ_1904_07_15_2_object_379965.png
Page 2 of 8
Date: 15.07.1904
Physical description: 8
die den feindseligen Standpunkt des römischen Stuhles gegen Frank neich nicht teil«?, der Aufforderimg des Papstes, in Rom zu erscheinen, nicht nachkommen werden, da sie fürchten, daß man sie in Rom ähnlich be handeln könnte, wie den Olmützer Erzbischof Dr. Kohn und sie dann gezwungen wären, auf ihre Stellen zu verzichten. Der Sieg Combvs. Die französische Kannner hat in ihrer dienstägigon Sitzung mit mit großer Mehrheit den Antrag angenommen; Beatrice lächelte über den Eifer Erikas, mit dem diese ihre Behauptung

sie doch nach, was Frau Betty ihr schon oft vorgesagt hatte. Von dein Tage an waren die beidsn, Beatrice -und Erika gute Freunde. Beatrice kam gewöhn zu derselben Zeit in den Park, wo mich d'as der die Regierung und.insbesondere den Minister-- ,residenten Combes Aon jedem Perdachte frei- zrüht, unerlaubte Handlungen in der viel erör- rtrten Am^täuisevKestöchmlgsangeliezelchjeit begin gen zu haben. Der ^ von den Gegnern der der zeitigen Regierung beabsichtigte Sturz des Kabi netts Combes ist mit der Aufrollung

näher auf die Spnr zn kommen. - - kleine Mädchen sich einstellte, oft allein, oft auch das Brüderchen an der Hand führend. Lothar. dc>m Beatrice von den KiNlderin eHähltH zKÜgs'e sich sehr ungehalten. Er, der bisher nur Worte der zärtlichsten Liebe für seine Gattin -gehabt, fuhr sie auf einmal barsch an. und verbot ihr geradezu den ferneren Verkehr mit den Kleinen. „So etwas geht doch' nicht,' brauste er aus. Du solltest das selbst einsehen? wir haben nie mit unseren Untergebenen verkehrt

nichts^ Beatrice nahm! dessen ungeachtet die kleine Erika sogar einmal mit sich ins Schloß, und er götzte sich an dem naiven -Staunen des Kindes Erst wagte es gar nicht recht, seiner Verwunder ung kauten Nusdrilck zu geben, doch das i dauerte nicht la:rge. . Erika.»vußte tausend Fragen . zu stellen, und Beatrice gab lächelnd Auskunft. Erst als die junge Frau sich an das Klavier setzte, und das ..Heimatlied' spielte, varstummte der kleine Plaudeomund. In das frische Gesichtcheit- trat ein Zug. den Beatrice

noch nie wahrgenom men hatte. Fast andächtig lauschte das Kimid den süßen >und doch so schwermütigen Tönen, und lange, nachdem der letzte Ton verklungen war, stand es noch still, die kleinen Hände in einander geschlungen. Und immer, wenn Erika wieder- kan^nvn durste, bat sie mit ihrer weichen, süßen Stimme, der „man so schwer widerstehen konnt?': „Bitte, bitte, spiele mir etwas vor.' Und' immer «Mächtiger lauschte das Kind den Tönen, die Beatrice dem Klavier zu entlocken wußte. Hier konnte Erika still

12
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/28_02_1936/AZ_1936_02_28_3_object_1864883.png
Page 3 of 6
Date: 28.02.1936
Physical description: 6
folgte ihnen von 'weitem, er 'aßigte seine Schritte, aher jens gingen noch lang- qmer als er, ihm den MljsN zukehrend, und bald M er ihnen wieder nahe. Hls er nun genau ^»blickte, sah er, dsh »? sich Wtäuscht hatte; von M beiden Frauen hatte die One nicht Beatrice'» U seine Gestalt; In, Segenteil, sie wpr star?, m» gekleidet, ein wenig unförmlich: die Andere kleineres Beatrice, aber sicherlich größer als Angela. Wer waren di» beiden Damen? . '.^uvio blleb stehen,, um sie vorangehen zu lassen, «ocy

ohne die Augen van ihnen zu wenden — oft setzte er sein« vorsichtigen Bewegungen fort, beiden Frauen hatten den Weingarten er- Eine, die schlankere, verschwand zwischen Weinstöcken und rief plötzlich: «Komm schnell, Bice, eine reife Träubel' Und da Beatrice nicht schnell kam, kehrte Angela zurück, eine prächtige henkle Traube in die Höhe hastenh' und has' vyn jàndllchqx Schönheit strah lende Gesicht zeigend. - > Silvio begriff schnell warum Gevatterin Bea triee Ihm als eine Andere erschienen

war: aber wie Angela in weniger als zwei Monaten so gewachsen sein könne, das faßte er nicht ganz. Cr stellte sich hinter einen Zwerg-Apfelbaum, und so versteckt, könnt« er seine beiden Freundinnen mit dem Blick umfassen. Noch hatte Beatriee sich nicht umgewendet. Da gegen zeigte sich ihm voll und ganz die leuchtende SchWeit Ungela's, auf deren Antlitz die Sonne jeden Tag einen neuen Strahl niedergelegt zu hà Wen. Das Mädchen erblickte ihn, stieß einen Schrei aus und warf sich in seine Arme. Beatrice eilte herzu

, und finde eine junge Dame, eine richtig» junge Dame wieder, die weint. Was ist denn vorgefallen?' Erschien die Frage an Beatrice, an Angela, an den Weinberg um sich her zu richten, der Kurz- lichtige! „Das große Ereignis besteht darin, daß sie jetzt lange Kleider trägt', erklärte Beatrice. .. >.Aa. has ist wahrl' rief der Professor aus und ließ Angela tos. dl« eilig davon lief. «Und was ist sonst noch geschehen?' fragte Sil. Gevatterin Beatrice hatte einen verlockenden NnM; fie faßte den Ahnungslosen

13
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/10_12_1938/DOL_1938_12_10_8_object_1203832.png
Page 8 of 16
Date: 10.12.1938
Physical description: 16
? Ich bin Gerry 'Alice Nickeberg, zu neun Zehntel jenes Geschöpf, das man den Teufel zu nennen beliebt und zu zehn Zehntel jenes Geschöpf, das ein gewisser junger Mann nicht ausstchen kann, weil es keine beson deren Anlagen zum Vcrliebtsein zeigt. Und dies hier ist Gerry Beatrice Rickeberg, ge boren eine Stunde nach der Erstgenannten, ein Zehntel vom Teufel und zehn Zehntel von jenem Geschöpf, das in Mister Braddon bis über die' Ohren . . .' „Hör auf, 'Alice! das ist . . „Geschäftsgeheimnis! Ich weiß! Jim

ein Junge war. bestand in Wirklichkeit ans zwei Schwestern, die sich gegenseitig halfen und ergänzten. Darum nannte man seine Gerry zu Hause I immer Bcatrice und vor Fremden immer Gerry. Darum fand der Kokainhändler Bob Mikes den Teufel in Edinburgh am Bahnhof, als er von Plymouth geflüchtet war. Darum hatte Beatrice keilt Zeichen des Erkennens von sich gegeben, als sic John Baker am Wegrande begegnete. Sie kannte wohl seine Geschichte, hatte ihn selbst jedoch nie gesehen. Sie gingen zurück

in das Musikzimmer und setzten sich in die Plauderecke. Braddon fühlte sich noch immer so, als ob er einen Schlag vor den Kopf erhalten hätte. Schritt für Schritt entrollten die beiden Schwestern vor ihm die Geschichte ihrer Er ziehung und ihrer Arbeit. „Als wir noch Babys waren, band uns Ma Bändchen um das rechte Handgelenk. Ich bekam ein rotes und Beatrice ein blaues. Wenn sie niemand verwechselt hat, bin ich also wirklich 'Alice Rickeberg.' Nun hörte Braddon auch, daß Li-Sing eigentlich ihr Kinderfräulein

überzeugt, ob Beatrice wirklich in allen Einzelheiten genau gewesen ist. Die Sache selbst hat mir jedoch häufig heimliches Vergnügen bereitet. Manchmal konnte man dir die Unzufriedenheit mit Gery Alice direkt an der Nasenspitze ab lesen, lieber Jim.' „Hat sie dich wirklich so schlecht behandelt, wie sic vorgibt?' fragte Beatrice mit ihrem Spitzbubcnlachcn. „Nein, noch schlechter! Leider muß ich ihr dieses Zeugnis ausstellen.' Dann erzählten sic ihm von ihrem Dienst in der „Dacia'. John Parelesku

war durch Beatrice gefan gen genommen worden. „Den Erpresser Fred Shanby hat 2llice für sich behalten. Ueberhaupt hat sie mir immer die schönen und gefährlichen Fälle weggeschnappt.' „Natürlich! Erstens bin ich die Aeltere und zweitens ist Beatrice von einer direkt schauerlichen Gutmütigkeit. Einmal ist ein Geschäftsmann in die .Dacia' gekommen, dem irgendeiner seiner Angestellten beinahe tausend Pfund unterschlagen hat. Beatrice hat den Fall sehr einfach gelöst. Sie hat ihm die tausend Pfund geschenkt

14
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/11_11_1936/AZ_1936_11_11_6_object_1867835.png
Page 6 of 6
Date: 11.11.1936
Physical description: 6
zu einer fesselnden Handlung. Beginn: S, K.30, 8, g.30 Uhr. Kino Savoia. Heute: «Stradivari', ein Großsilm mit einem Höchstaufgebot von Künstlern wie: Gustav Fröh lich, Albrecht Schönhals, Sybille Schmitz, Harald Paul- sen und Hilde Krüger. Der große Meister Antonio Stra divari, der König der Geigenbauer, hat sein Meisterwerk Beatrice getauft, nach der Königin seines Herzens, der seine ganze Sehnsucht galt. Aber — das alte Lied — die wunderschöne Beatrice nahm einen anderen Stradivari verfluchte die Geige

, die ihren Namen trug. Das war im Jahre 1673 in dem kleinen italienischen Städtchen Cremona. Seitdem hat die Beatrice viel Unheil ge bracht: keiner, der sie besaß, bekam die Frau, die «r liebte.,Ruhelos wanderte sie von Italien nach Frankreich, von Frankreich nach Rußland, von Rußland nach Un garn. Bis sie eines Tages in die Hände eines Husaren offiziers gelangte — der beste Reiter, der beste Fechter, der beste Soldat seines Regimentes war er und ein bril lanter Geigenspieler dazu. Ihn schreckte

Fröhlich. Er entzaubert aber nicht nur die Schicksalsgeige, er bezaubert auch ein jun ges Mädchenherz. Dieses Mädchenherz gehört der schö nen italienischen Geigerin Marini Bellini, die den Mann, der ihr Schicksal werden sollte, durch die Meistergeige Beatrice kennen gelernt hat. Sie hat Angst vor dieser Liebe? denn eine arme Geigerin und ein armer Hufa- renofsizier — das kann nicht gut ausgehen. Doch seltsam: gerade die unheilvolle Geige, die Beatrice, die in» Lause der Jahrhunderte so viele Herzen

dargestellt. Fünf Menschen — fünf Schicksale. Ueber ihnen schwebt zeitlos, in unvergänglicher Schön heit, der herrliche Ton der edlen Meistergeige Beatrice — der „Stradivari'. Beginn ab S Uhr. Vestanone Skernkino. Heute der Großsilm „barcarole' mit Gu stav Fröhlich und Lida Baroova. Ein tragisches Aben teuer, das sich im Vorkriegs-ZZenezia am Abend des Bar- carolefestes abspielt. Der fesselnde Stoff, die vielen star ken Leistungen des Ensembles und die Schönheit der Naturaufnahmen bürgen für einen vollen

15
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/03_12_1935/AZ_1935_12_03_6_object_1863929.png
Page 6 of 6
Date: 03.12.1935
Physical description: 6
ist wie >'ch, und daß ich ihm keinen Streich spielen kann. Schöne Zeiten!' seufzte sie. Keiner antwortete ihr: Graf Cosimo hatte die Lippen zusammengepreßt und drehte an seiner Uhrkette. Beatrice sah bald die Mutter, bald den Sohn an. „Und die Nuraghe?' rief die Kranke plötzlich aus, ' „was haben wir mit der Nuraghe ge macht?' „Die blieb unverändert', antwortete Cosimo mit seltsamem Ausdruck: »die ist noch da.' „Als junges Mädchen', sagte die Gräfin, „ge dachte ich, einst das Familienbegräbnis daraus zu machen, jetzt möchte

ich nicht mehr unter jenen Steinhaufen begraben sein, nicht ünmal in Ploaghe überhaupt möchte ich es... Wo würde ich gern begraben sein? Ich weiß es selbst nicht.' Sie schloß von neuem die Augen und schien einzuschlummern. Cosimo sah vor sich hin wie jemand, der ein Gedankenbild fixiert: die Gräfin Beatrice bewegte sich langsam, geräuschlos, mit gewissen Wendungen, ähnlich denen eines Vögel- chens im Käfig, hier- und dorthin im Zimmer und stellte mit ihren weißen Händchen überall Ordnung und Symmetrie her

oder Ploaghe, oder in Jgiesias, bei dem Berg werk: und auf mein Grab sollt ihr sine Palme pflanzen.' Es wurde an die Türe geplopft. „Herein!' sagte Beatrice. Die Türe öffnete sich kaum weit genug, um Ambrogios Kopf hindurch zu lassen. «Der Notar', sagte er, und der Kopf verschwand wieder. Doktor Parolini, der Notar, trat lächelnden Antlitzes und leichten Schrittes ein. „Die Frau Gräfin', sagte er und näherte sich ungeniert dem Bett der Kranken, „will ihr Testa ment machen, um dann noch lange unbehelligt

zu leben: sehr gut — es ist das eine List, die nie trügt — ich wünsche der Frau Gräfin noch hun dert Lebensjahre. Und wie , geht es?' „Mir geht es gut, ich danke,' antwortete die Kranke: «heute fühle ich mich besser.' „Können wir sagen: „körperlich gesund?' fragte der Notar, indem er sich an einen Schreibtisch setzte, wo die Gräfin Beatrice ihn mit dem zum Schreiben Erforderlichen versab. „Ich fürchte, nein, Parolini. „Schädel' seufzte Parolini: „ich freue mich immer, wenn ich in meine Akten schreiben

, wenn ich nicht zustimme, aber das Gesetz verlangt, daß die Zeugen gültig seien, und die Gräfin Beatrice ist in den Augen des Gesetzes keine gültige Zeugin.' „Warum?' fragte die Gräfin Beatrice. „Weil du eine Frau bist, weil wir Frauen sind', antwortete die Kranke. - „Ich habe das Gesetz nicht gemacht,' beteuerte Carolini und die Unschuld sprach von seinen ippen. „Ruft Ambrogio!' sagte die Gräfin Veronika. „Auch der genügt noch nicht.' „O, so ist auch der nicht einmal gültig?' (Fortsetzung folgt.) Verantwortlich: Mari

16
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/26_11_1936/AZ_1936_11_26_6_object_1868012.png
Page 6 of 6
Date: 26.11.1936
Physical description: 6
, er hat alle Span nungen eines Dramas der Wilden, die Gewalt und den ganzen süßen Zauber der Menschheit. Zu seiner Herstellung waren nötig: eine komplete Ex pedition nach der Insel Tahiti, der Wiederaufbau zwei er vollkommen zerstörter Eingeborenendörfer, die Mit- Wirkung^ von SlM Eingeborenen, Aufnahmen unter Wasser im Pazifischen Ozean, ein Jahr Arbeit und über eine Million Dollar an Spesen. — Beginn: S, 6.30, S und 9.30 Uhr. divari, der König der Geigenbauer, hat sein Meisterwerk Beatrice getauft

, nach der Königin seines Herzens, der seine ganze Sehnsucht galt. Aber — das alte Lied — j die wunderschöne Beatrice nahm einen anderen. Stra divari verfluchte die Geige, die ihren Namen trug. Das war im Jahre 1673 in dem kleinen italienischen Städt chen Cremona. Seitdem hat die Beatrice viel Unheil gebracht: keiner, der sie besaß, bekam die Frau, die er liebte. Ruhelos wanderte sie von Italien nach Frank reich,-von Frankreich nach Rußalnd, von Rußland nach Ungarn. Bis sie eines Tages In die Hände

und dem nicht minder starken Gefühl, der ein Soldat ist, ein Künstler und ein Liebender zugleich, den Helden des neuen Films „Stradivari' verkörpert Gustav Fröhlich. Er entzaubert aber nicht nur die Schicksalsgeige, er be zaubert auch ein junges Mädchenherz. Dieses Mädchen herz gehört der schönen italienischen Geigerin Maria Bellini, die den Mann, der ihr Schicksal werden sollte, durch die Meistergeige Beatrice kennen gelernt hat. Sie hat Angst vor dieser Liebe; denn eine arme Geigerin und ein armer

Husarenoffizier — das kann nicht gut ausgehen. Doch seltsam: gerade die unheilvolle Geige, die Beatrice, sie im Laufe der Jahrhunderte so viele Herzen verwundet, s o viele Menschen getrennt hat, bringt ihr den Mann ihres Herzens zurück, als sie ihn schon für immer verloren geglaubt. Sybille Schmitz leiht dieser jungen Geigerin ihr seelenvolles Gesicht, ihr ver haltene Leidenschaftlichkeit. Des blonden Offiziers dunk> ler Gegenpol, ein italienischer Arzt, der die schöne Gel gerin mit ebenso heißem, glühendem

, eine andere lebensbejahende Geigerin, immer froh und bei Laune, weniger kompliziert als ihre italienische Kollegin und Freundin, wird von der blonden Hilde Krüger darge stellt. Fünf Menschen — fünf Schicksale, lieber ihnen schwebt zeitlos, in unvergänglicher Schönheit, der herr liche Ton der edlen Meistergeige Beatrice — der „Stra divari'. — Beginn: ö, 7 und 9.1S Uhr. Thealer-Kino. Heute der Film der großen Sensatio- non: „Varietes' mit Hans Albers, Annabella und Atti la Höbiger. Regie Nikolas Farkas, der Schöpfer

19
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/07_12_1935/AZ_1935_12_07_6_object_1863980.png
Page 6 of 6
Date: 07.12.1935
Physical description: 6
, ebendort ist auch ein billi ger Ziehwagen, 4rädrig, zu verkaufen. Vie Pe trarca, Villa Flora M 3982-1 Lu Kausen AeRuciik SN für Kinder von S—IZ Zahren zu kl''^en ge sucht. Via Monte Tessa 4, 1. Slvck. M 6980-2 Sofortiger guter Perdienst an Damen und Herren mit gutgehendem Artikel geboten/ welche kundig in Hotel, Pension und. Privat. Auskunft Sacheli, Via Beatrice d i Sa vo ia Nr . 20 M 3987-3 Anfangskellnerin wird sofort gesucht. Pircher, Via Roma 5 M 3981-3 Tüchtige, verläßliche Damenschneiderin

ja, sie ist heiter, ist stark', bestätigte der Professor, „und sie ist auch gut...' Cv>>mo unterbrach ihn: «Und der Rat, den du in Hinsicht Angelas brauchst?' „Er betrifft Angela und einen anderen...' «Einen anderen?' «Ihn!' Jnsrinktmäßig hatte Silvio mit gedämpfter Stimme dies Wort gesprochen, dessen Bedeutung sogleich verstanden wurde. „Hat er geschrieben?' fragte Cosimo, während Silvio ein Papier aus der geschlossenen Hand her vorgehen liesz. Beatrice lachte nicht mehr; sie war ein wenig blaß geworden

ein, „erinnert sich Gräfin Veronika Angela's nicht einmal.' „Im Gegenteil', sagte Beatrice, „sie spricht of von ihr; sie ist's, durch die ich die ganze traurige Geschichte erfahren habe; ihr hätttet mir nichts da von gesagt — doch hat sie mich feierlich schwören lassen, das Geheimnis nicht zu offenbaren. Ich have es keinem offenbart, denn sie wissen es alle.' „Außer Angela!' seuszte Silvio. „Es ist wahr, darin liegt die Schwierigkeit; An gela weiß nichts! Wirklich gar nichts?' „Sie weiß, daß ihr Vater fern

hatte, so sprach sie auch aus diesem Schweigen: Silvio mußte so bald als möglich mit Angela abreisen. „Wann?? fragte Silvio, als stelle er sich selbst die Frage. Da nahm der Freund ihm den Brief aus der Hand und las ihn noch einmal für sich^ Mit einer Art kindlicher Neugier stellte Beatrice sich neben ihn und indem sie den Arm des Gatten an sich zog und sich aus den Fußspitzen erhob, suchte auch fle auf dem Blatt die Antwort. „Sogleich', sagte Cosimo. „Vielleicht doch nicht', warf Beatrice schüchtern

.' > Graf Cosimo sagte'diese Worte mit eigentüm lichem Ton, mit einer spöttischen Leichtfertigkeit, i Der Professor stand in Gedanken, den Kopf ge» senkt; dann ermunterte er sich und sagte: „Ich werde schreiben.' „Ja, schreiben Sie', redete Beatrice zu, faßt« den Freund beim Rockärmel und führte ihn an ein Schränkchen, das durch Herablassen einer Platte zum Schreibtisch wurde. Cr hatte da ein kleines, galantes Schreibzeug vor Augen, von dem ein boshafter Amor einen silbernen Pfeil in den Busen

20