ein ungläubiges Gesicht. «Ich kann Ihnen hierin beim besten Willen nicht folgen, Aerr Kommissar! Mir erscheint das Ganze bis jetzt noch wie M unlösbares Rätsel!" „Gewiß ist es ein Räätsel, Herr Generaldirektor", entgegnete Kommissar Vertens, während er mit raschem Blick Peter Mathiessens noch immer seltsam verstörte Züge streifte, „aber ich hoffe bestimmt, es bald zu lösen!" 3. „Ich freue mich, Sie wiederzusehen!" sprach Beatrice Heyl. Kurt Fränkel beugte sich über ihre Hand und küßte sie. „Es war sehr gütig
von Ihnen, daß Sie mich angerufen haben, gnädige Frau! Ich hatte Sie erst in einigen Tagen zurückerwartet." „Meine Verhandlungen in Wien waren rascher beendet, als ich angenommen hatte; seit gestern abends bin ich wieder zu jjaufe." die nahmen Platz. Ein rechtes Gespräch wollte aber zwischen ihnen nicht Zustandekommen. Fränkel fühlte sich unfrei. Es huschte ihm durch den Sinn, wie er während des ganzen Tages, seitdem Beatrice Heyl ihm ihre Rückkehr angekündtgt hatte, mit sich gekämpft und sich hatte zwingen wollen, den Besuch
bei ihr zu unterlassen; durfte er seiner Verlobten, die ihm vertraute, noch weiterhin solches Unrecht antun? Nun war er doch wieder dem Ansturm seiner rasenden Sehnsucht erlegen . . . „Warum so schweigsam, lieber Herr Doktor?" fragte plötz lich Beatrice Heyl in sein Grübeln hinein, und aus ihren großen, dunkel glänzenden Augen traf ihn ein prüfender Blick. Fränkel wurde von starker Unsicherheit erfaßt; ihm war, als habe Beatrice die Gedanken, die ihn peinigten, ihm von der Stirne abgelesen. „Verzeihen Sie, gnädige
Frau, wenn ich heute ein mangel hafter Gesellschafter bin! Ich hatte in den letzten Tagen sehr viel Aufregung im Betrieb, Sie werden von dem Absturz meines Flugzeuges gehört haben . .. ." „Die Zeitungen sind ja voll davon", unterbrach ihn Beatrice Heyl. „Ich habe den Verlust, den Sie erlitten, sehr bedauert!" Fränkel wehrte ab. „Das Flugzeug wäre zu verschmerzen, obwohl ich es natür lich nur ungern entbehre! Sie sind ja einigemale mit mir ge flogen, gnädige Frau, und kannten die Maschine
mit oder ohne Wissen und Einverständnis von Lessing, sich in seinem Flugzeug versteckt hat. Da die Maschine sehr geräumig war, sei es ihm, so kalkuliert Bertens, nicht schwer gewesen, sich vor den Blicken der den Abflug kontrollierenden Beamten zu verbergen." „Dann müßte der Betreffende ja mit Ihrem Piloten ab gestürzt sein!" sagte Beatrice Heyl nach kurzem Nachdenken. „Allerdings! Da dies aber nicht der Fall war, man hat wenigstens die ganze Gegend ergebnislos nach ihm abgesucht, so bin ich der Ansicht