in Preußen-Berlin nud in Bayern- München in Helle Aufregung versetzt, ist ein politischer Akt von verhäkttrismäßig schwerwiegender Bedeutung im allgemeinen unbeachtet geblieben, obwohl er gerade für uns Oesterreicher von besonderem Interesse sein sollte. Gemeint ist damit der Aufruf der deutschen Zentrumspartei, in dem die Parteivorsbchuug kundg'ibt, daß fte daran geht, den bisher zur Schau ge tragenen konfessionellen Charakter der Partei abzustreisen nud sich z« einer rein polt- tischen Partei stt
der W ü y l- arbeitgegenBayern und wegen der Eingriffe w Me bayrische Polizeihvheit zur Sprache. In «et Interpellation wurde darauf verwiesen, daß durch *8 Massß Lsopx echt ins bekannt geworden sei. daß Personen, Me Bayerns Reichstrene verdächtigen, beim Reichskanzler und bei verschiedenen Retchs- und preußischen Staatsbehörden, insbesondere auch bei dem Gesandten des Deutschen Reiches in München, ein geneigtes Ohr fanden, geldliche Unterstützungen von diesen Behörden zu ihrer Wühlarbeit gegen Bayern- er hielten
aus Retchsnrttteln im August vorigen Jah res 30.000 Mark für seine angebliche Korrespondenz, im Oktober und Dezember je 7500 Mark für seine Nachrich ten erhallen habe. Dieser Nachrichtendienst sei aber nichts anderes gewesen als eine po litis cheBespitzelnng Bayerns und eine Verdächtigung der bayeri schen R e i ch s t r e u e. Diese Getdmtterstützmtgen allein hätten es Leoprechting möglich gemacht, ein Jahr lang Bayern durch Spitzel überwachen zu lasten, Me so- gar vor Diebstahl nicht znrückgeschrecki seien
Sünde gegen den heiligen Geist der Treue und Aufrichtigkeit, wie sie das Reich den Bundesstaaten schulde. Es zeige sich, daß man beim Reich Bayern von vornherein mit dem allergrößten Mißtrauen gegen überstehe. Notorische Hochstapler unterstütze man mit dem Gelöe bayerischer uuhdeutsch.r Steuerzahler und laste durch sie über Bayern wie über einen außerdentschen feindlichen Staat insgeheim Nachrichten sammeln, um letzten Endes zu erfahren, daß man die Geschäfte Frankreichs besorgt
gebracht, daß der Reichskanzler und die sonstigen Spitzen tnr Berliner Be hörden mit der Person des Angeklagten sich überhaupt nicht besaßt hättem Die Ergebnisse des Prozesses ließen keinen Zweifel darüber zu, daß einflußreiche Beamte der Reichs-Presteabteilnng und des preußischen StaatSkom- missariates sich des Leoprechttng bedient hätten, um ge heime A a ch richten über die politischen Verhältnisse in Bayern zu erhalten. Im Ergebnis lause ein solches Verfahren auf eine politische Ueberwachung Bay