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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 21.03.1919
Physical description: 8
, da die wirtschaftlichen Vorbe- dingungen dafür durchaus als nicht günstig angefehefl j werden. Die klare Erkenntnis, daß »ns unsere wirt- ! schaftllchen Interessen unbedingt nach Norden weisen, ! mag ihr« Ursache wohl darin haben, daß schon Jahr hunderte laug beinahe der ganze verkehr mtt Boden- «nd tierischen Prodickten nach Bayern ging und uinge- tehrt der Handel mtt Fertigprodukten von Bayern her- j «in den ganzen Bezirk versorgte. Aber auch von Jnner- Järct wurde über Ausfern ein äußerst schwunghafter Handel

mit Zuchb- mid Nutzvieh mtt Bayern betrieben. ; Allfährlich kämmen aus dem Zillertal und dem Dinstch- !gau, wie auch aus dem Oberinntale Händler mtt in ! diesen Tälern überwintertem Zuchtvieh zu den großen Reutte n« Herbstoiehmärkten, die an Mehaustrleb wotL die grüßten de» Landes genannten werden dürften. Wie bereits erwähnt, spielte sich der ganze Verkehr ■ in wirtschaftlicher Hinsicht im Bezirke Reutte mtt ! Bayern ob. Die Jnnigkett des gemeinsamen Wttt- ; schaftslebens von Ansssrn mit Bayern geht

wohl schon ; aus dem «inen Umstande klar hervor, daß neben öster reichischen Kronen die deutsche Mark im ganzen Bezirk als vollkommen gangbare Münze ttn Verkehr war und von den Leuten mindestens ebenso gerne genommen ] wurde wie die Krone. Der verkauf von Vieh und Hotz DolkS-Zekt««g wickelte sich nicht etwa in Kronen, sondern in Mark ab. Die Bahn Kempten—Reutte war die erste, di« Ans- fern an das Bahnnetz von Deutschland und Europa an- fchloß und den Verkehr mtt Bayern, der sich bisher per Achse

abwickelte, nur noch mehr steigerte. Auf den drei natürlichen Embruchswegen: 1. Garmisch—Aließen ins Decken von Ehrwald-Lermoos, 2. Füssen—Pfronten ms Becken von Reutte und 3. Jmmenstadt—Sonthofen ins Tarmheimertal, wickelte sich der rege Verkehr mit Bayern ab, während die einzige fahrbare Einbrucksttelle nach Tirol der Fernpaß war, über den man die erste tirolische Bahnstation, Imst — 58 Kilometer von Reutte entfernt —, erreichen konnte. Die geographischen Verhältnisse von Ausfern spreche,' ebenfalls

ganz für die Zugehörigkeit zu Bayern. Wäh rend Ausfern gegen Süden links vom Fsrnpaß die ge- schlosienen Ketten des Miemiuger Gebirges mtt durch schnittlich 2700 Meter hohen Erhebungen (Grünstem 2667, Griesspitzen 27SS, Hochplattig 2697, Hochwand 2724 Meter) und der Wettersteinstock mit ebenfalls gegen 3000 Meter hohen Erhebungen von Tirol abfchllehen, die mir für geübte Lcmderbewohner gangbare Steige auf- westsn, stillt es rechts vom Fernpaß die Lechtaler Alpen, welche Ausfern ebenfalls

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 12
Date: 07.12.1913
Physical description: 12
und ihn dann heruingeheii liest. Käte suchte wiederholt den Blick ihres Verlobten. Aber diesen nahm die Mutter so in Arispruch mit Vorschlägen und Bestimmungen für seinen neuen Haushalt, dast er keine Zeit für sie hatte. Sie sah sich ihre neue Verwandtschaft näher an. Kronprinz Rupprecht von Bayern. Von der Königs-Proklamation in Bayern. König Ludwig III. von Bayern, geboren am 7. Januar 1845 in München, folgte seinem Vater, Prinzregent Luitpold, als Verweser des Königreichs Bayern am 12.Dezember 1912

in der Regentschaft und übernahm am 5. November 1913 die Negierung als König Ludwig III. So ist nach 27 jähriger Dauer die Regentschaft aufgehoben worden, die in Bayern den in geistige Umnachtung ver fallenen König vertrat. König Otto selbst hat nie regiert; als sein älterer Bruder, König Ludwig II., unheilbar erkrankte, über nahm der Onkel der Brüder, Prinzregent Luitpold, die Regentschaft. Jetzt wurde nun seinem Sohne durch eine Verfassungs änderung die Möglichkeit gegeben, den Thron Bayerns als König

zu besteigen, denn die Aerzte haben konstatiert, daß König Otto nie wieder gesunden wird. Kronprinz Rupprecht von Bayern, der Sohn des Königs Ludwig III. von Bayern, ist geboren am 18. Mai 1869. Ec war ver heiratet mit der inzwischen verstorbenen Prinzessin Marie Gabriele, Herzogin in Bayern. König Ludwig II!. von Bayern. er nicht mehr Raum einnähme, als der Haken über ihm ge stattete. Dann nahm es den Schirm, rollte ihn und steckte ihn in den Schirmständer. Sie mußte lächeln. Aber unwillkürlich fröstelte

, runden Tisch. Vor ihnen stand ein selbstgebackener Napf- Ein künftiger Bayernkönig: Prinz Luitpold von Bayern, der zwölfjährige Enkel König Ludwig III., beim Angeln im Königsee. Die Brüder kannte sie schon, aber deren Frauen waren ihr bis heute fremd gewesen. Die Frau des ältesten Bruders wäre lehr hübsch gewesen, wenn sie nicht den verdrossenen gereizten Ausdruck gehabt hätte. Käte hörte, wie sie heftig mit ihrem Mann flüsterte und erkannte aus Mienen und Gestikulationen

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 24
Date: 01.09.1921
Physical description: 24
WIDERHAL L Redaktion: Dr. Heinrich von Schullern. INNSBRUCK, AM 1. SEPTEMBER 1921 Bismarck oder Goethe? Von Dr. Walter Rothes. Daß Bayern die „Gesundungszelle" für ganz Deutschland nach Weltkrieg und Revolution gewor den ist, daß von Bayern aus Gesundung das ganze Deutsche Reich erfassen soll, solche Gedanken hört man nicht nur in Süddeutschland, sondern fast noch mehr in Norddeutschland fortgesetzt ausgesprochen. Da dürfen die Bayern stolz darauf sein, daß ihr Land die Hoffnung

für alle deutschen Länder geworden ist. Ost genug — namentlich seitens Norddeutscher — knüpft sich an solche für Bayern schmeichelhafte Aeußerungen dann die weitere Bemerkung: Das kann „natürlich" nicht so bleiben, sondern später, wenn erst der „rote Jahrmarkt" in Berlin einmal vorbei ist, dann übernimmt „selbstverständlich" der „deutsche Norden" wieder die Führung. Das war „immer so", ist also „historisch" begrün det, und man weiß hundert Ursachen, innen- und außenpolitische, Industrie, Handel, Landwirtschaft

, Wissenschaft, Kunst, Macht, Verteidigung betreffende, konfessionelle, ethnologische, gar anthropologische (zu mal was die Gehirn-Phosphoressenz angeht), warum die Vorherrschaft des deutschen Nordens, sagen wir ruhig: Preußens, doch wieder kommen muß, und warum es gar nicht anders als so kommen kann. Wir haben uns hier mit der Lösung der Vorfrage nicht zu beschäftigen, wie die Ordnungszelle Bayern für alle deutschen Länder Gesundung bringen soll und kann, solange man an offiziellen Stellen

in Norddeutschland gerade gegen die Ordnungsorgane in Bayern, Einwohnerwehr usw., Krieg führt. Nein, wir wollen die Voraussetzung annehmen, die Ord nungszelle Bayern hätte sich tatsächlich schon als Ge- sundungszelle für alle deutschen Bundesstaaten er wiesen und die Führung übernommen. Nun ergeben sich die Fragen: Inwiefern wäre das möglich? Könnte und müßte beim Wiederaufbau Deutschlands und im wieder ausgebauten Deutschen Reich süddeut sche Führung Möglichkeit, Bestand, Dauer haben? Wäre solche süddeutsche

Gunsten entschieden wären: Kommt Deutsch- jterreich zu Deutschland? Ganz oder teilweise? In welcher Form und Art? Werden ehedem deutschöster reichische Landesteile speziell Bayern einverleibt? Oder wird doch der von sehr mächtigen Stellen geför derte Plan der „Donau-Konföderation" siegen? Und wird so das Zepter Seiner K. und K. Apostolischen Majestät auch die ehemals deutschen Länder — alle oder teilweise? — seiner Doppelmonarchie wieder verwalten, nachdem es nun doch wohl nicht mehr zweifelhaft

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 08.11.1913
Physical description: 10
XXXXIIL Jahrgang 1913. Nufstein, Samstag, 8. November. Mit Amtsblatt und Unterhaltungsbeilage. Lelephonruf Nr. 33. k^albwochenschrift für Stadt und Land. Mezugs-Preise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 350. viertel jährig K T80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig X 4'—, vierteljährig k 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt YO Wirksames Ankündigungs-Wkatt zufolge starker

Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündignngsäintern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Ludwig Hl. König von Bayern. Seit Mittwoch. 5. November 1913, vormittags 9 Uhr, hat Bayern wieder einen regierenden König. Prinzregent Ludwig von Bayern hat eine Proklama tion erlaffen, in der er auf Grund der abgeünderten Verfaffung die Regentschaft für beendet und die Thron

besteigung als eröffnet erklärte. Damit ist einem lang gehegten Wunsche des bayeri schen Volkes entsprochen worden, das sich in seiner Mehrzahl nach einem wirklichen König und den damit verknüpften geordneten Staatsverhältniffen sehnte. Siebenund zwanzig Jahre dauerte das Scheinkönigtum im Lande Bayern. Als das glanzvolle und doch wieder schrecklich verdunkelte Königstum 1886 durch den tragischen Tod des kunstsinnigen, unglücklichen Bayernkönigs Ludwig 11. in den Fluten des Starnbergersees versank

, da war Bayern nicht nur seines, vom Volke abgöttisch ver ehrten Königs beraubt, sondern mußte auch mit an- sehen, wie ein grausames Schicksal des neuen Königs Geist umdüsterte und ihn nicht einmal ahnen ließ, welche Macht und Würde ihm anheinigefallen war. War doch Prinz Otto, der bisherige König, schon seit dem Jahre 1871 als unheilbar geisteskrank erkannt worden, sodaß sich die Notwendigkeit der Einsetzung einer Regentschaft durch seinen Neffen ergab. Als Prinz Luitpold, der am 12. Dezember 1912

Luit pold wies dieses Ansinnen stets entschieden ab. Er wollte nichts anderes sein, als des Königreichs Bayern Verweser und als solcher leitete er die Geschicke seines Landes mehr als ein Vierteljahrhundert, sich dabei einer fast beispiellosen Verehrung und Popularität seines Volkes erfreuend. Mit der Uebernahme der Regierung durch Prinz Ludwig im Dezember 1912 ist auch die Königsfrage in Bayern wieder stärker hervorgetreten. Aber staats rechtliche Bedenken und ein Entschluß des Prinzregenten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 12
Date: 17.08.1919
Physical description: 12
Alpen, welche Aussern ebenfalls durch ein 2300 bis 2600 Meter hohes, wildes Gebirge vom Gurgl- und Jnntal abschlie ßen, durch das gleichfalls nur Uebergänge führen. ^ Nach Bayern hin führen jedoch drei bequeme, für jeden Verkehr geeignete Straßen, von denen zwei keine nennenstverten Steigungen aufweisen. Mehrere staatliche uno private Autolinien (Füs- s en—Reutte, Neutte—Tannheim—Sonthofen) dienten dem Personenverkehr Zwischen Bayern und dem Bezirke Reutte. Das Gebirge flacht sich gegen Bayern

, die Aus fern an das Bahnnetz von Deutschland und Europa anschloß und den Verkehr mit Bayern, der sich bisher per Achse abwickelte, nur noch mehr steigerte. Auf den drei natürlichen Einbruchs wegen: 1. Garmisch—Grießen ins Becken von Ehrwald-Lermoos, 2. Füssen—Pfronten ins Becken von Reutte und 3. Jmmenstadt—Sont hofen ins Tannheimertal, wickelte sich der rege Verkehr mit Bayern ab, tvährend die einzige fahrbare Einbruchstelle nach Tirol der Fernpaß war, über den man die erste' tirolische Bahn station, Imst

— 58 Kilometer von Reutte ent fernt —, erreichen konnte. Auch in geschichtlicher Beziehung lassen sich zwischen Bayern und Ausfern leicht Zusammen gehörigkeitsmomente Nachweisen. Die Besiedlung der Gegenden von Reutte und des LechtaleS durfte über Füssen und Augsburg herein erfolgt sein. Die Bewohner von Ausfern entsproffen aus dem deutschen Blute der Alemannen oder Schwaben, die auch in den benachbarten bayri schen Gauen ihren Wohnsitz hatten. Auch der I Name . Allaäu" kommt vc uescu Völkern her.' i Ais

ern verketteten. Die Innigkeit des gemeinsamen Wirtschaftslebens von Ausfern mit Bayern geht wohl schon aus dem einen Umstande klar hervor, daß neben österreichischen Kronen die deutsche Mark im ganzen Bezirke als vollkommen gang bare Münze im Verkehr war und von den Leu ten mindestens ebenso gerne genommen wurde wie die Krone. Der Verkauf von Vieh und Holz wickelte sich nicht etwa in Kronen, sondern in. Mark ab. Das ganze Zucht- und Nutzvieh von Ausfern ging an den großen Viehmärkten

im, Frühjahre und Herbst in Reutte, bei denen Auf triebe von 3000 bis 4000 Stück keine Seltenheit waren, nach Bayern. Schätzungsweise kann man den jährlichen Absatz an Vieh von Ausfern.nach. Bayern vor ungefähr zwanzig Jahren mit rund 6000 Stück jährlich angeben, welche Ziffer in den Jahren bis zum Kriege infolge immer stärker werdenden Viehrückganges stetig zurückging. Ein weiterer Hauptausfuhrartikel war Holz,, uud zwar sowohl Bauholz als auch Zellulose- und Brennholz. Teils von ärarischen, teils

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 01.02.1919
Physical description: 12
, wie in früheren Zetten, wieder über den Brenner führen. Wenn hingegen Deutschtirol ohne Widerstreben, vielmehr freiwillig sich bereit zeigt, nur an Bayern sich anzuschließen, dann kann Italien das Hvchetschgebiet viel eher wieder fret- geben,' und es muß dies sogar tun, wenn es nicht Tirol und Bayern, ja ganz Deutschland von Anfang an zum Feinde machen will. Die Richtigkeit dieser Ueberlegungen dürfte, denk' ich, jedermann etnleuchten. Warum aber dann ist die sich deutsch nennende Partei von diesem anfangs

heillosen Wiener Korruption kurieren. Vor allem aber ist eine Operation einer Amputation immer vorzu ziehen. Daß wir übrigens ungeachtet unseres Entschlusses, uns an Bayern anzugliedern, die Wiener Nationalversammlung beschicken würden, um am Liquidationsprozesse teilzunehmen, versteht sich wol von selbst und ebenso dies, daß diese Ver sammlung keineswegs kompetent sein wird, über unfern An schluß hier oder dort zu beschließen. Vielmehr steht die Ent scheidung darüber nur Tirol selbst und weiterhin erst

einer gesamtdeutschen Nationalversammlung zu. Mittlerweile hat der Verfassungsausschuß derselben bereits in unserm Sinn seinen Plan entworfen: das Zuflußgebiet des Inns (mit dem Hochetschgebiet), also Tirol und Salzburg, sollen an Bayern angegliedert werden. In der Tat, die einzige geschichts- und naturgemäße Lösung! Wenn aber immer noch jemand behaupten wollte, daß wir unfern Willen zu Bayern auf keinen Fall heute schon offen bekennen dürften, weil wir dadurch unsere Position in Wien gar sehr erschweren

und auch schädigen würden, so ist darauf immer wieder zu entgegnen, daß für uns Tiroler der Verlust Deutschsüdtirols der allergrößte Schaden wäre. Ich selbst halte die Zumutung, wir müßten „diplomatisch" vorgehen und uns „vorläufig" wenigstens für Wien entscheiden, den An schluß an Bayern könnten wir ja immer noch als Hinterge danken hegen, für eine jener uns gegenüber sicher oft bewähr ten Spekulationen auf unfern berglerischen Charakter, der sich in der Hinterhältigkeit am sichersten und wohlsten

, mit einem Worte am „geborgensten" fühlt. Glückt solche Berglerfängerei wieder einmal in unserer Schicksalsstunde, so werden wir eines Tages wieder als die verlogenen Betrognen dastehn, als das dumme Biehzuchtvolk, das ja doch nie seine vierzig Jahre alt wird. Müßte unser Anschlußwille an Bayern wirklich bloß als Hintergedanken gehegt werden, so würde für eine solche Stel lungnahme das Bekenntnis zu einem selbständigen Tirol doch weit tauglicher sein. Denn da hätten wir den guten, weil so triftigen Vorwand

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 20.02.1918
Physical description: 4
bette 4 „Neueste Morg? nzelkiru Volkswirtschaft. Bayemr und die Donaumonarchie. Die zollpolitische Annäherung an Oesterreich-Ungarn. Eine Denkschrift, die die tzanderslammer München. an das K. Bayerische Staatsministerium des K. Hauses und des Aeußern ge richtet hat, führt nach der „M. Zeitg." aus: Unter Hinweis darauf, daß Bayern r. d. dih. im allgemeinen ge genüber den anderen deutschen Bundesstaaten geographisch und wirt schaftlich im Nachteil, daß es nicht so groß ist, um sich nötigenfalls

selbst zu genügen, wird auf die Umstände hinge.oiesen, die den Verkehr zwischen dem Kammerbezirk und ?en angrenzenden Teilen Oesterreichs begünstigen können. Da heißt es u. a.: .Besonders ist es die Donau, welche Bayern mit Oesterreich geographisch verbindet, in höherem Maße verbindet als mit Württem berg und Baden, denn die Donan wird erst im unteren Teile ihres bayerischen Gefälls für größere Lastschiffe befahrbar. Die Donau öffnet sich nach Oesterreich auf bayerischein Gediew, und Bayern bildet

so den Korridor für einen größeren Teil des Verkehrs zwischen 'dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn. Bayern gravitiert also-in vielen Beziehungen wirtschaftlich zu Oesterreich-Ungarn. Di« hierdurch Bayern gebotene Gelegenheit zur Erweiterung seiner Handelsbeziehungen gilt es auszunützen, umso mehr, als in anderer Beziehung die neuesten wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für Bayern nicht so günstig war wie für andere Reichstene, besonders für Preußen. Zwar hat auch Bayern wirtschaftlich

in den letzten Jahrzehnten und Jahren große Fortschritte gemacht, aber sie waren nicht bedeutend genug, um zu verhindern, daß Bayern wirt- schafllich gegen Norddeutschland zurückblieb. Etn Zeichen davon ist die passive Wanderungsbilanz Bayerns, dessen Anteil an der Einwohnerschaft des Deutschen Reiches alrmahlich, aber ununter brochen zurückgeht. Jenes ungünstige Lc-yaluris hat ittt Kii.g eine weitere Verschärfung, erfahren. Demr die Notwendigleit der straffsten Zusammenfassung aller nationalen Kräfte

, hat der Zentra lisierungstendenz, die sich schon vorher immer mehr geLtitb gemacht hatte, mächtigen Vorschub geleistet. Im Kriege ist'das Deutsche Reich der wichtigste und beste Kunde für die Industrie geivorden. Diese «Kriegskonjunktur" konnte aber Bayern nicht ausuntzeit, wen es nicht nur zum Weltverkehr, sondern auch zum polrtrjchen Mittelpunkt des Reichs sich in Außenlage befindet. Ein Hindernis bildete auch die Eigenart der bayerischen Industrie, die ihrer Natur nach mehr Friedensindustrie

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Unterinntaler Bote
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Page 12 of 20
Date: 11.10.1913
Physical description: 20
324 Don der Dilcholsweihe in Limburg an der Lahn. um Regiment setzte vergeblich zum Sturm ein, die große Batterie Wredes machte jedes Vordringen unmöglich. „Und ich muß und will durch!" sagte Napoleon, der auf einer kleinen Anhöhe stand. „Wo ist Drouot?" Der General ward befohlen. Auf schweißtriefendem Gaule sprengte er heran. „Sire * befehlen!" „Die Batterien dieser Bayern hindern mich." „Ich sehe es, Sire!" „Und ich will durch. Schaf fen Sie an Geschützen herbei, was eben geht; diese Bayern

müssen nieder!" „Es wird geschehen, Sire!" Weg sauste der General, daß die Spritzer flogen. Und in einer knappen Stunde schon donnerten fünfzig schwere Ge schütze gegen die Bayern, und zwar in der Flanke. Dagegen schwiegen nach und nach alle Geschütze der Verbündeten, weil die Munition, verschossen war. Der Kaiser sandte seine Garde vor, er ließ mehr als 10 000 Reiter anstürmen; aber die Bayern und Oesterreicher stan den fest. Erst als sie ins Feuer der Batterien Drouots gerieten und die eigenen

Kanonen gänz lich schwiegen, kehrten die tapferen Reiter um. Wieder setzte Napoleon seine Garde ein. Und endlich, nachdem Wrede einen ganzen Tag gegen eine erdrückende Uebermacht stand gehalten hatte, ging er geordnet etwas zurück. Er wich aber nicht ganz vom Feinde; an den Ufern der Kinzig ging er in Stellung. Napoleon kämpfte am anderen Tage nicht weiter; sein Marschall Marmont sollte den Feind in den Main werfen. Aber der Feind waren Bayern, und deshalb gelang das Vorhaben nicht. Wrede setzte

sich selbst an die Spitze seiner Bataillone und reinigte Hanau von den Franzosen. Nur an der Kinzigbrücke hielten sie sich noch. „Mir nach!" rief Graf Wrede, hob seine Klinge und sprengte auf die Brücke. Dicht hinter dem General keuch ten °seine Mannen heran. „Drauf! werft sie von der Brücke!" Dichter Pulverrauch legte sich zwischen Freund und Feind. Plötzlich sank Graf Wrede schwer verwundet von seinem Pferde. Seine Bayern fingen ihn auf und trugen ihn zurück. „Daß mir aber kein Franzose über die Brücke kommt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 12
Date: 17.08.1919
Physical description: 12
Seite 10 Dolls-Zerrung W. 16 / fl trotz des Umstandes, als die Rohstoffe dazu von Oesterreich bezogen wurden, der zweimalige Zoll und die Transportspesen dazu kamen, billiger und solider von Bayern geliefert werden konnten als Dom Jnlande. Daß, nebenbei erwähnt, der Schmuggel lebhaft blühte, möge nur der Voll ständigkeit halber hier verzeichnet werden. Besonders aber im Kriege haben wir in un seren Nachbarn, den Bayern, eine allzeit hilfs bereite, opferfreudige Bevölkerung kennen, achten

und schätzen gelernt. In den Zeiten, als man den Bezirk Ausfern in Innsbruck nur bei den Vieh abstellungen, Butter- und Milchlieferungen kannte, als man im Frühjahre und Sommer 1917 und 1918 monatelang kein Brot und kein Mehl bekam, als die Greise, Frauen und ^Kin der mit kalten Kartoffeln die steilen Bergmähder bearbeiten mußten, da war es Bayern, das der Ausferner Bevölkerung in der größten Not hilf reich beisprang durch Lieferung von Mehl, Kar toffeln, Gemüse aller Art und in offizieller Weise

, während inoffiziell die Bevölkerung scha renweise ins benachbarte Bayernland strömte und von der allzeit hilfsbereiten bayrischen 3)‘= völkerung Lebensmittel oft um ganz gerüches Entgelt bekommen hat. Dieses wackere Einspringen zu Zeiten höchster Not bestärkt die Ausferner nur noch mehr in ihrem Vorsatze, den Anschluß an Bayern zu su chen. Vor allem sind es aber die wirtschaftlichen Interessen, die den Anschluß eines in Sprache, Gesittung und Art vollkommen gleichartigen Volksteiles unbedingt erfordern

. Auch in Bayern selbst sind die Bestrebungen, das Ausferner Gebiet einzuverleiben, immer rege gewesen. Die Schwierigkeiten der Mittenwald bahn, zweimalige Zoll- und Paßkontrollen auf ganz kurzer Strecke wurden hüben und drüben als äußerst unangenehm empfunden. Die Lech- Regulierung konnte in Bayern nie durchgeführt werden, da man in Ausfern zu einer durchgehen den Verbauung dieses Flusses nie kam. Man hört nun aus der verschiedenen Stellung nahme der Blätter überall den kummervollen Unterton heraus, ob wohl

, daß er seine Entwicklung zum ferner sind keine Freunde des langen Herum- redens, wir würden Taten lieber sehen als Worte. Heute kann man es ja ruhig sagen. Der Bezirksausschuß Reutte hatte bei der bayrischen Negierung bereits angeklopft, wegen einen wirt schaftlichen (zollpolitischen) Anschluß Ausserns an Bayern. Von den Behörden der angrenzenden Bezirke wurde diese Aktion auch wärmstens un terstützt. Leider ist durch die Rätegeschichte in München die Sache wieder auf die lange Bank geschoben worden

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.09.1914
Physical description: 8
waren, der Richtung gegen Ranch geschleppt. Innerlich knirschend vor Ingrimm, aber äußerlich willig in in ihr Schicksal ergeben scheinend, marschierten die entwaffneten Bayern inmitten der französischen Eskorte. Ab und zu tauschten sie einige Bemerkungen aus und hin und wieder machte sich einer ganz unauffällig an seinem Stiefel zu schaffen. So ging es stunden lang dahin, bis sie außerhalb der französischen Hauptmacht angelangt waren. Da plötzlich tönte aus der Mitte der Gefangenen das energische Kommando

. Sie wurden von Maschinenge wehren mit Kugeln begrüßt, aber sie schienen keinen Schaden zu leiden. Dagegen wurden mehrere Personen durch die herabgeschleuderten Bomben Franzosen erzählen können, daß es bei den Nieder- bahern noch eine besondere „Waffe zum Nahkampf" in den Stiefelschäften gibt .... Lin weiteres bayrisches Bravourstück wird der „Frankfurter Zeitung" aus dem Ober- j elsaß geschrieben: In den Gefechten, die in der j Gegend Gebweiler-Tann sich abspielten, wurden jj etwa 50 Bayern

von den Franzosen abgeschnitten ! und gefangen genommen. Die Freude der Fran- ! zosen war groß, denn die ebenso gehaßten wie \ gefürchteten Bayern gefangen genommen zu haben, ! war eine große Heldentat. Schon bei der Ent- j waffnung suchten die Franzosen ihr Mütchen an ? den Gefangenen zu kühlen, wobei sie wenig gent- ; lemanlike vorgingen. Einige Fußtritte mit grobge- j nagelten bayrischen Kommis stiefeln lehrten den | Franzosen jedoch bald höflicher sein, worauf auch f unsere Bayern sich scheinbar

in ihr Geschick er- j gaben. Der Abtransport nach Frankreich sollte { stattfindeu, und der Gefährlichkeit der Bayern i Rechnung tragend, waren den 50 unbewaffneten j Gefangenen 80 schwerbewaffnete Begleitmannschaften ? mitgegeben worden. Durch einige Dörfer ging \ es, und da die Gefangenen willig mitgingen, schwoll den Franzosen allmählich der Kamm, und sie machten ihrem gepreßten Herzen in Flüchen über die verdammten Bayern und im fortwähren dem Antreiben zu schnellerem Marschieren Luft. Die Bayern

waren wütend, doch noch war es keine Zeit und Gelegenheit zum Raufen. Im Dorfe M., unweit der Grenze, fühlten sich die Franzosen so sicher, daß sie bescyloffen, im Dorf wirtshaus ihren Durst zu löschen. Sie ließen jedoch zehn Mann zur Bewachung der Gefangenen zurück. Jetzt war die Zeit für dis Bayern ge kommen. Sich auf die Bewachnungsmannfchaften stürzen und sie beim Halse fassen war eins. Nach dem sie abgetan waren, bemächtigten sich die Bayern der in Pyramiden zusammengesetzten Ge wehre und jetzt hinein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.03.1922
Physical description: 8
der bay rischen und ungarischen Reaktionäre machte. (Buir haben darüber berichtet.) , Die bürgerliche Presse versuchte zwar bei und und in Bayern diese Enthüllungen als unwahre Verleumdungen hinzustellen, gleichsam als Aus fluß einer gewissen Angstpsychose der Berliner Regierung vor der Ordnungszelle Bayern. Na mentlich die bürgerliche Presse Innsbrucks, voran natürlich das offizielle Organ des Dr. Steidle, die „Innsbrucker Nachrichten", konnte nicht ge nug Entrüstung heucheln über die „dumm-dreiste

Letze gegen Bayern" und versicherte jedem, der es gerne glauben wollte, 'daß natürlich die Tiroler Orgesch mit diesen Machenschaften absolut gar nichts zu tun habe, von Bayern überhaupt ganz unabhängig sei, und wie diese alten Leiern alle heißen. Es scheint aber dennoch so manches wahr ge- wesen zu sein, was der deutschnatiouale Herr Abel der Oeffentlichkeit mitgeteilt hat. Denn die bayrische Staatsanwaltschaft, also gerade die oberste Rechtsböhörde in der Ordnungszelle^ Bay ern, sah sich veranlaßt

an Bayern, sowie die zeitweilige Trennung Bayerns Vom Reiche, als für dessen Gesundung notwendig dar. Ferner sollten zufolge seiner Erklärungen die Banden Hejjas und Pronais am 17. Oktober 1921 gegen Wien marschieren, um dort eine völkische Regie- 1 rung wie in Ungarn einzurichten. Dieser Plan scheiterte aber an der Unentschlossenheit der Mit wisser und der Wachsamkeit der Wiener Arbeiter. Sylvester erklärte, die „Erwachenden Ungarn" hätten diesen Plan nicht aufgehoben, sondern nur tiefer Verehrung

einen: Spaß vogel mit der „N. Fr. Pr." gelungen zu fein. Und — natürlich — auch bei der „Reichspost", die nachhüpfte und feie gleiche Nachricht brachte, mit Abscheu" vor dem ,/Selbsi'l'o'.:t<rsei des Materialismus". Es ist schon vorge- komrn-en. daß Ernte oder Vorräte vernichte: wurden, um die Preise zu steigern, was den Wahnsinn der kapitalisti- ausgeschoben und dächten, ihn später einmal mit; Hilfe Bayerns zu verwirklichen. Die Verbindung zwischen den „Erwachenden Magyaren" und Bayern sei

durch die Entsendung von Pülfzeiofsizieren hergestellt, die Polizeiprä-? sident Pöhner „zum Studium der Verhältnisse in Ungarn" und"namentlich der diktatorischen: Einrichtungen dorthin geschickt hatte. Bauer, i Bischofs, Lüttwitz und andere hätten die Bezie-i Hungen ausgebaut. Durch diese Verbindung Pöh-; ners mit Horthy kam dann die Verbindung mit Obergeometer Kanzler zustande. Sanitätsrat Pittinger sei Sylvester bekannt. Er unterhalte; Beziehungen zu ihm, die auf eine Diktatur in' Bayern mit Kahr und Pöhner

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Alpenland
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Page 9 of 12
Date: 20.10.1920
Physical description: 12
&m ÄÄ« I“‘ w|u 9 di« «nnoncen-öspcbition Haas-Ost-M Mld B-al-r A.-G^ Wie» I. Echulerstratz« II. Mem «Ad Frankreich. Der »Neuen Zürcher Zeitung" vom 7. LMOer wird ans München geschrieben : Die AetLeruny m der französischen terutsg wurde vielleicht nirgends außerhalb Frankreichs M größerem Interesse verfolgt und lebhafter kommentiert üls m Bayern. In der Presse kam der Eindruck, den der ßräsidentenwechsel machte, weniger stark # zum Ausdruck, ier immerhin noch stark genug, um sich ein Bild von der Mkung bei den politischen

. Lachte man wohl gelegentlich in Frankreich an Bayern und in Deutschland-Bayern an Franfteich. Baye rische Diplomaten wurden mit Vorliebe zur privaten Füh lungnahme mit Ententekreisen deutscherseits herangezogen. M umgekehrt bediente man sich im anderen Lager dazu gerne Leuten, die speziell mit bayerischen Verhältnissen ver- traut waren. *Die deutsche Revolution rückte Bayern eben es wieder in den Mittelpunkt des Interesses, zumal es Lmge den Anschein hatte, das politische Schwergewicht ioürde

Aufstieg im Reiche unverkenn bar. Nur in Bayern, wo der Putsch ziemlich lautlos vor sich gegangen, hatte er Erfolg gehabt und die Ursache war das Auseinanderstreben. Entwickelt es sich nach der Demo krat^ hm, so entwickelte sich Bayern immer mehr m der Richtung des monarchistischen Obrigkeitsstaates. Paleo- logue ist es, der für die französische Politik gegenüber Bay- ern verantwortlich zu machen ist. Er trat in Fühlung mit den blauweißen Partikularisten und begann die von ihnen inszenierte Bewegung

zu besor gen. Das Entgegenkommen aber, das man für die eige nen Pläne fand, nahm man gerne an. So kam es, daß man in Bayern sogar mit ausländischer Hilfe^ für den Sturz der Republik und Demokratie und für die Restau ration des monarchistischen Obrigkeitsstaates gründliche Vorbereitungen treffen konnte. Die bayerische Regierung leugnet zwar hartnäckig ihre Beziehungen zu Baron de Dard ab und versichert nach wie vor ihre Treue zur Weimarer Reichsverfasung. Es ist aber einwandfrei festgestellt

, daß sie engste Fühlung mö: dem französischen Gesandten hatte und von diesem nicht nur Konzessionen zu ereichen suchte, sondern auch solche teilweise erhalten hat. Frankreichs Rechnung in Bayern war gründlich falsch, das mag man be reits auch ür Paris eingesehen haben. Man mochte glauben, die Politik gegenüber DeutWarE. wäre sehr einfach und ihr Weg durch den Krieg vorgezerch- net: Bekämpfung des alten Systems, wo immer es sich zeigt und Unterstützung der deutschen Demokratie, die allein genügende Garantien

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 13.08.1920
Physical description: 12
Sette 4. Nr. 33 „T i r o l e r Bauern Freitag, den 13. August 1920. Aus Bayern. Bayern hat die Wahlen hinter sich, dieselben sind überraschend gut ausgefallen und die wahr nehmbare Folge ist eine Festigung der inner politischen Lage Bayerns und Hebung seines An sehens im Auslande. In Bayern wurde eine Negierung gebildet ohne Beiziehung von Sozial demokraten. Wir Oesterreicher staunen das Wunder an wie einen Energieanfall aus der guten alten Zeit, von der in Oesterreich keine blasse Spur mehr

übrig geblieben ist. In Bayern scheint die Vernunft wieder festen Fuß zu fassen und das wahnsinnige Lizitieren knieschlotternder Abgeordneter um die Gunst des souveränen or ganisierten Arbeiters allmählich abzuflauen. Wir »vollen nicht untersuchen, inwieweit zu dieser Aen- derung in Bayern das religiöse Innenleben der katholischen Bayern oder der kluge deutsche Rechner beigetragen hat. Tatsache ist, daß der bayerische Ministerpräsident v. Kahr in seiner Antrittsrede die Worte gebraucht

hat: „In Gottes Namen will ich die Regierung über nehmen!" Es ist dies zweifellos eine ehrliche Bekräftigung des christlichen Staatskurses, der nun in unserem benachbarten deutschen Bundes staat seit dem Zusammenbruche 'wieder mutig ausgenommen »vorder» ist. Diese Haltung der Bayern kann uns Tiroler nur in der Uebtt- zeugung bestärken: Je eher »vir Tiroler mit dem miedererwachen den deutschen Brudervolke wenigstens wirtschaft lich vereinigt werden, desto besser. 2!ns Italien. In den neu angegliederten Ländern

Zustimmung und mit dein Danke an dieselben schloß der Vorsitzende nach 3 stündiger Dauer die iuteressante Versammlung. Grgauisaliou Escherich. Infolge der verschiedenen Angriffe, denen die H e i»»» a t w e h r e n in der letzte»» Zeit ausgesetzt Ware»» so hieß es z. B., daß die Heimatwehren von Bayern aus zu monarchistischen Umsturz- ztvecken und zu Loslösungsbestrebungen Bayerns und Süddeutschlands vom deutschen Reiche benützt und zur Aufrichtung einer Donauföderation ge schaffen wurden

haben sich, solvohl die Führer der Einwohnerwehren in Bayern, wie auch die Führer der Heimatwehren itt Tirol und in den anderen Ländern veranlaßt gefühlt, sich einmal klare»» Wein über diese Sache selbst gegenseitig einzuschenken uitö eine Aussprache zu pflegen. An» 25. Juli find in München die Vertreter sämtlicher Heimatwehren von ganz Deutschöster- reich und die Vertreter der Einwohnerwehren von Bayern zusammengekommen und haben dort eine gemeinsame Aussprache gepflogen, u»n die genauen Ziele zu erkunden

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Außferner Zeitung
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Page 24 of 28
Date: 04.10.1913
Physical description: 28
und 1 br Raiffeisenkasse Auswärtige Ein) TeUpHetimf 93 lirnl Größtes Lager Blusen, Schürze — 324 — um Regiment setzte vergeblich zum Sturm ein, die große Batterie Wredes machte jedes Vordringen unmöglich. „Und ich muß und will durch!" sagte Napoleon, der auf einer kleinen Anhöhe stand. „Wo ist Drouot?" Der General ward befohlen. Auf schweißtriefendem Gaule sprengte er heran. „Sire befehlen!" „Die Batterien dieser Bayern hindern mich." „Ich sehe es, Sire!" „Und ich will durch. Schaf fen Sie an Geschützen herbei

, was eben geht; diese Bayern müssen nieder!" „Es wird geschehen, Sire!" Weg sauste der General, daß die Spritzer flogen. Und in einer knappen Stunde schon donnerten fünfzig schwere Ge schütze gegen die Bayern, und zwar in der Flanke. Dagegen schwiegen nach und nach alle Geschütze der Verbündeten, weil die Munition verschossen war. Der Kaiser sandte seine Garde vor, er ließ mehr als 10 000 Reiter anstürmen; aber die Bayern und Oesterreicher stan den fest. Erst als sie ins Feuer der Batterien Drouots

waren Bayern, und deshalb gelang das Vorhaben nicht. Wrede setzte sich selbst an die Spitze seiner Bataillone und reinigte Hanau von den Franzosen. Nur an der Kinzigbrücke hielten sie sich noch. „Mir nach!" rief Graf Wrede, hob seine Klinge und sprengte auf die Brücke. Dicht hinter dem General keuch ten seine Mannen heran. „Drauf! werft sie von der Brücke!" Dichter Pulverrauch legte sich zwischen Freund und Feind. Plötzlich sank Graf Wrede schwer verwundet von seinem Pferde. Seine Bayern fingen

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Tiroler Post
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Page 16 of 20
Date: 10.10.1913
Physical description: 20
, der auf einer kleinen Anhöhe stand. „Wo ist Drouot?" Der General ward befohlen, Gaule sprengte er heran. „Sire befehlen!" „Die Batterien dieser Bayern hindern mich." „Ich sehe es, Sire!" „Und ich will durch. Schaf fen Sie an Geschützen herbei, was eben geht; diese Bayern müssen nieder!" „Es wird geschehen, Sire!" Weg sauste der General, daß die Spritzer flogen. Und in einer knappen Stunde schon donnerten fünfzig schwere Ge schütze gegen die Bayern, und zwar in der Flanke. Dagegen schwiegen

nach und nach alle Geschütze der Verbündeten, weil die Munition verschossen war. Der Kaiser sandte seine Garde vor, er ließ mehr als 10 000 Reiter anstürmen; aber die Bayern und Oesterreicher stan den fest. Erst als sie ins Feuer der Batterien Drouots gerieten und bie eigenen Kanonen gänz lich schwiegen, kehrten die tapferen Reiter um. Wieder setzte Napoleon seine Garde ein. Und endlich, nachdem Wrede einen ganzen Tag gegen eine erdrückende Uebermacht stand- gehalten hatte, ging er geordnet etwas zurück. Er wich

aber nicht ganz vom Feinde; an den Ufern der Kinzig ging er in Stellung. -*■ Napoleon kämpfte am anderen Tage nicht weiter; sein Marschall Marmont sollte den Feind in den Main werfen. Aber der Feind waren Bayern, und deshalb gelang das Vorhaben nicht. Wrede setzte sich selbst an die Spitze seiner Bataillone und reinigte Hanau von den Franzosen. Nur an der Kinzigbrücke hielten sie sich noch. „Mir nach!" rief Graf Wrede, hob seine Klinge und sprengte auf die Brücke. Dicht hinter dem General keuch ten

seine Mannen heran. „Drauf! werft sie von der Brücke!" Dichter Pulverrauch legte sich zwischen Freund und Feind. Plötzlich sank Graf Wrede schwer verwundet von seinem Pferde. Seine Bayern fingen ihn auf und trugen ihn zurück. „Daß mir aber kein Franzose über die Brücke kommt", röchelte der General Der zu Tode verwundete Löwe Frankreichs erreichte mit etwa 70 000 Mann den Rhein und rettete sich nach Frankreich. Ueberall ging es mit der Macht des Korsen zu Ende, und nur in einer kleinen Anzahl Festungen

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 05.03.1922
Physical description: 12
das Herz, sie Konnten nicht helfen, sie waren zu schwach. Wreden hat in feinem Tagbefehle aus Elmau feine Soldaten gefragt, ob sie noch Menschen seien, und nun ist er selbst das Haupt der Mordbrenner, ein Attila, denn rauchende Brandstätten, die mit dem Blute der Unschuldigen getränkte Erde zer tretene Saaten und die vernichtete Habe bezeich nen seinen Weg von Straß bis über Schwaz hin auf. Die Nachricht von den Greueln der Verwüstung durch die Bayern im'Unterlande gelangte auch bald nach Innsbruck

; wie ein Dieb schlich er sicher überall durch; desto besser, wenn er einmal abfährt, allein machen wir es besser. Du aber mache dich eilig über das Gaistal und sage dem gestrengen Herrn, daß er mit seinem Außerferner Bataillon schleunigst nach Kranewit- ten komme, ich werde die Oberländer holen, dann werden wir den Bayern heimzünden, und zeigen, wo der Zimmermann das Loch gernacht hat. Aber die Schanzen an der Grenze, warf Han nes ein, wer verteidigt sie gegen Arko? O gegen den, antwortete Teimer, schicket

, uns davonzumachen. Kaum hatte Hannes dieses gesagt, pfiffen die Kugeln ober ihrem Haupte vorbei, und die Aeste sielen von den Bäumen. Briganten, hieß es von den bayerischen Solda ten, in den Wald Sturmlausen. Ihr schießt zu hoch, schrie Pius den Bayern spöttisch zu und machte mit seiner Hand eir:e Be wegung nach hinten, dann aber ging es mit ihnen im Galopp dem Inneren des Waldes zu. ! Sei es, daß die Bayern einen größeren Hinter halt vermuteten, oder daß ihnen in ihrer schweren Armatur

es plötzlich von: Seeberg herüber und gleichzeitig knallte es vom Walde her aus, schon waren ein paar Milizen niedergestreckr. und von ailm Seiten drangen die Landstürmler gegen die Pestkapelle vor, die Bayern hatten nicht n:ehr Zeit, auf die Gefangenen zu achten, sie muß ten auf ihre eigene Rettung bedacht sein. Es warm: 4 Kompagnien Imster und Nassereiter, welche be stimmt waren, an die Nordgrenze über den Fern zu marschieren. Sie hörten in Lermoos von dem Einbrüche des Arko-Korps in Leutasch, daher

wollten sie die Höhen des Gaistales besetzen. Eie hatten schon das Herannahen der Bayern bemerkt, daher schlichen sie sich dem Walde entlang. Der gestrenge Herr mit den Lermoofern und Ehrwal- dern war auch bei ihnen. Sie führten sie die be kannten Schleichwege. Ueber Hals und Kopf rannten die Bayern der Tiefe des Gaistales zu; denn die grauen Joppen mit ihren fürchterlichen Stutzen waren hinter ihnen her. Nun wurde die Jagd umgekehrt. Was ist denn dort ort der Kapelle beim Brünn lein, fragte

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Außferner Zeitung
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Page 6 of 28
Date: 08.11.1913
Physical description: 28
Ludwigs III. statt. Das Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Bayern enthält eine Allerhöchste Ent schließung vom 5. November, in welcher kund gemacht wird, daß durch die Thronbesteigung der Titel und die Ehrenrechte Sr. Majestät des Kö nigs Otto nicht berührt worden sind. Aus Anlaß der Thronbesteigung hat König Ludwig III. eine umfassende Amnestie für -Zivil- und Militärpersonen erlassen. Im Laufe des Vormittags fuhren der preu ßische, der österreichische und der sächsische Ge sandte

und Achselstücken, die Unteroffiziere und Mannschaf ten auf den Schulterklappen unter der Königs- Weise gelbwollener Plattschnur tragen. Kron prinz Rupprecht von Bayern wurde von feiner kröne feinen Namenszug in Gold, beziehungs- Prinz Luitpold führt nun diesen Titel seit 1818 zum ersten Male wieder. Jnhaberschaft beim 20. Infanterieregiment ent hoben und Prinz Franz von Bayern zum In haber dieses Regiments, das nunmehr den Na men „Prinz Franz" führt, ernannt. Die erste katholische bayerische Königin

. Die Gemahlin des Königs Ludwig III. von Bayern, Maria Theresia, ist die erste ka tholische bayerische Königin. Die drei Königinnen, die Bayern vor ihr hatte, waren sämtliche Pro testantinnen: die Königin Karoline, Gemahlin des Königs Max I., eine Prinzessin von Baden; die Königin Therese, Gemahlin des Königs Lud wig I., eine Prinzessin von Sachsen-Altenburg, und die Königin Maria, Gemahlin des Königs Max II., eine Prinzessin von Preußen. Erst als Witwe trat die Königin Maria zur katholischen Kirche

über. * * : Kronprinz Rupprecht. ■' Mit seinem neuen König hat Bayern auch wieder einen Kronprinzen bekommen, nach fast sOjähriger Pause. Prinz Rupprecht ist als Kron prinz einer der ältesten unter den europäischen Thronfolgern. Auch einen „Erbprinzen" hat Bayern nun wieder. So wird nämlich des Kron prinzen ältester Sohn genannt. Der zwölfjährige Vom kranken König Otto. Dienstag nachm, haben die beiden Referen ten des Etats des kgl. Hauses in der Abgeord netenkammer, die Herren Giehrl und Dr. Cassel mann

, dem kranken König Otto im Schloß Für stenried einen Besuch abgestattet, der etwa 40 Minuten dauerte. Die Herren wurden von Ba ron Stengel, dem Hofmarschall des Königs, be gleitet, der versuchte, die Abgeordneten in der Form einer Audienz dem König vorzustellen. Es möchte vielleicht als undelikat erscheinen, über diesen Besuch und den Zustand des bisheri gen nominellen Königs von Bayern vor eine weitere Öffentlichkeit zu treten, mit Angaben, die naturgemäß das Gebiet des menschlich Trau rigen berühren

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Tiroler Post
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Page 6 of 20
Date: 07.11.1913
Physical description: 20
. anläßlich der Thron besteigung Ludwigs III. statt. Das Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Bayern enthält eine Allerhöchste Ent schließung vom 6. November, in welcher kund gemacht wird, daß durch die Thronbesteigung der Titel und die Ehrenrechte Sr. Majestät des Kö nigs Otto nicht berührt worden sind. Aus Anlaß der Thronbesteigung hat König Ludwig III. eine umfassende Amnestie für -Zivil- und Militärpersonen erlassen. Im Laufe des Vormittags fuhren der preu ßische, der österreichische

die Offiziere auf den Epauletten und Achselstücken, die Unteroffiziere und Mannschaf ten auf den Schulterklappen unter der Königs- weise gelbwollener Plattschnur trägem Kron prinz Rupprecht von Bayern wurde von seiner kröne feinen Namenszug in Gold, beziehungs- Prinz Luitpold führt nun diesen Titel seit 1848 zum ersten Male wieder. Jnhaberschast beim 20. Infanterieregiment ent hoben und Prinz Franz von Bayern zum In haber dieses Regiments, das nunmehr den Na men „Prinz Franz" führt, ernannt. Die erste

katholische bayerische Königs«. Die Gemahlin des Königs Ludwig III. von Bayern, Maria Theresia, ist die erste ka tholische bayerische Königin. Die drei Königinnen, die Bayern vor ihr hatte, waren sämtliche Pro testantinnen: die Königin Karoline, Gemahlin des Königs Max I., eine Prinzessin von Baden; die Königin Therese, Gemahlin des Königs Lud wig I., eine Prinzessin von Sachsen-Altenburg, und die Königin Maria, Gemahlin des Königs Max II., eine Prinzessin von Preußen. Erst als Witwe trat die Königin

Maria zur katholischen Kirche über. Kronprinz Rupprecht. _ Mit seinem neuen König hat Bayern auch wieder einen Kronprinzen bekommen, nach fast 60jähriger Pause. Prinz Rupprecht ist als Kron prinz einer der ältesten unter den europäischen Thronfolgern. Auch einen „Erbprinzen" hat Bayern nun wieder. So wird nämlich des Kron prinzen ältester Sohn genannt. Der zwölfjährige Vom kranken König Otto. Dienstag nachm, haben die beiden Referen ten des Etats des kgl. Hauses in der Abgeord netenkammer

, die Herren Giehrl und Dr. Cassel mann, dem kranken König Otto im Schloß Für stenried einen Besuch abgestattet, der etwa 40 Minuten dauerte. Die Herren wurden von Ba ron Stengel, dem Hofmarschall des Königs, be gleitet, der versuchte, die Abgeordneten in der Form einer Audienz dem König vorzustellen. Es möchte vielleicht als undelikat erscheinen, über diesen Besuch und den Zustand des bisheri gen, nominellen Königs von Bayern vor eine weitere Oeffentlichkeit zu treten, mit Angaben, die naturgemäß

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 31.12.1921
Physical description: 12
vor 6 Tagen nach Kematen, um die Aufrührer zu züchtigen. Unnachsichtliche Strenge soll geübt wer den, dann wollte man nach Sellrain rücken, dem Sammelneste aller Flüchtlinge und Unzufriede nen. und sie vom Tale ausfegen; doch die Vor posten der Unsrigen standen in den Wäldern des Drittelgebirges, und als sie die Bayern das Michel- feld gegen Kematen hinaufrücken sahen, fingen sie an in Götzens, Birgitz, Axams und Oberperfuß Sturm zu läuten. Bald standen die Mittelgebirg- ler alle unter Waffen

, sie hatten das Ding schon los, die Soldaten wurden im Halloh über den Berg nach Kematen hinuntergejagt; dort im Fried hofe setzten sie sich, doch in Kematen hatte man das Jahr 1703 nicht vergessen, zeugten ja noch die Inhrzahlen an den Häusern und Stadeln von der Grausamkeit der Bayern, sie hatten damals das ganze Dorf niedergebrannt, und so etwas ver gißt man nicht, jetzt war einmal Zeit, wenn gleich spät, zurückzuzahlen; es kommen die Brüder von oben, erbittert wurde, wie in Spinges. um den Friedhof gestritten

: die Bayern mußten eilig nach Völs und Innsbruck ziehen. 13 Verwundete und l8 Gefangene zurücklassend. Das öffnete den bayrischen Regierungsherren m Innsbruck die Augen, sie hatten geglaubt, mit den paar Kematern und Mittelgebirglern bald fer tig zu werden: doch jetzt bekam's ein ganz anderes Gesicht, das ganze Mittelgebirge ober Innsbruck war in ein paar Tagen schon auf dem Kriegsfüße; Pulver halte man auch, es war dessen genug in der Pulvermübie bei Kematen aufgehäuft; man holte

und in Binschgau und in Passeier, überall, wo ein tirolerisches Herz schlügt. Der Erzherzog Johann wird mit den Kaiserlichen bald nach Tirol konr- men. Hier ist eine Abschrift des Aufrufes von Prinz Johann an die Tiroler. Teimer hat sie mir durch einen heimlichen Boten zugeschickt. Lese sie deinen Leuten vor. Wie die ersten Oesterreicher ihren Fuß in's Tirol setzen, soll es von allen Sei ten losbrechen. Der Sandwirt mit den Passeirern steht auch schon mit dem Gewehr bei Fuß. Und noch merken die Bayern

, sie fangen frühe schon an, der alte Müller wird ihnen schon gehörig heimleuchten. Das wird heute der Bayern Gottesdienst sein, die Leute im Gottesdienste zu stören. Und der Postmeister eilte den Wald hinab, Bieberwier zu. Hannes aber schaute noch eine Zeitlang von dem Lerchwalde aus, den bayrischen Soldaten zu, welche die Mühle am Bache regel recht belagerten und mit Sturm einnahmen; der tapferste Verteidiger der Mühle war der Hund, welcher vor seinem Häuschen durch das Loch hin aus wacker räsonierte

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 19.04.1918
Physical description: 8
waltungsräten konnten im Summa nur 470.000 K ausbezahlt werden. Sind das nicht arme Hascherl? Um stilles Beileid wird gebeten. Glückliche Bayern! Auf ein Gesuch des Bayerischen Gastwirteverbandes an Staatsregierung und General kommando, im Hinblick auf die unbestreitbare Not lage des Gastwirtsgewerbes und die daraus entsprin gende Notwendigkeit einer Erhöhung des Schank- nntzens den Ausschankpreis für das 8vroentige Kriegs bier von 28 auf 32 Pfennig scstzusetzen, hat das zuständige Generalkommando ablehnend

geant wortet. Es sei zurzeit nicht in der Lage, einer Erhö hung des Bierpreises nahezutreten. Tie Einnahmen der Gastwirte hätten durch die mit Wirkung vom 1. April erfolgte Erhöhung der Belieferung mit Bier von einem Drittel auf die Hälfte ohnedies eine nicht unerhebliche Mehrung erfahren. Die Bayern können auch in Zukunft ein Liter Bier für nur 23 Pfennig bekommen. Bei nnS kostet ein Liter „Bier" schon zirka zwei Kronen. Ein großzügiges Programm des Kraftsahrwesens in Bayern. In Berlin

bis zur Verteilung anstrebe, so daß eine außerordent liche Verteuerung des Benzins zu erwarten sei. Es seien bereits Emmissäre dieses Konzerns in Bayern, um den einzelnen Fabriken und Automobilbesitzern Ver träge mit hohen Konventionalstrafen (100 Mark für das anderwärts bezogene Kilogramm Benzin) abzu- schließen! — Der Verkehrsminister von Serdlein gab hierauf ein großzügiges Programm bekannt, wo nach Bayern sein Kraftfahrwesen möglichst unabhängig von Berlin nach dem Kriege organisieren und zur Durchführung

Gewinnung von Wagentypen. Die bayerische Staatsregierung hat gegen die Ausdehnung der deut schen Kraftwagen-Gesellschaft auf Bayern nach län geren Verhandlungen erzielt, daß die deutsche Kraft- wagengesellschaft von Bayern ausgeschlossen bleibt, so fern die bayerische Regierung für die Zwecke der Heeresverwaltung die gleichen Verpflichtungen über nimmt, wie die deutsche Kraftwagen-Gesellschaft. Abg. Held begrüßte das vom Minister darglegte Zukunfts programm des Kraftfahrwesens in Bayern und warnte

nochmals eindringlichst vor dem Berliner Benzin konzern. Die Redner aller Parteien und der Vor sitzende des Finanzausschusses sprachen den Wunsch aus, daß die Bevölkerung sich über die hier drohenden Berliner Zentralisationsgesähren klar werden und der von der Verkehrsverwaltung geplanten Organisation sich anschließen möge, um Bayern vom Berliner wirt schaftlichen Einfluß frei zu halten. Der Verkehr der Zukunft, das ist der Verkehr in der Luft, hat dieser Tage den Fmauzausschuß der bayerischen

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