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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 26.07.1922
Physical description: 8
. Wenn nahezu drei Viertel der deutschen Reichstagsabgeordneten, unter ihnen die uns als national und bürgerlich freiheitlich verläßlich genug erscheinenden Män ner der Deutschen Volkspartei neben den gewiß auch nicht jakobinischen Koalitionsparteien Zen trum und Demokraten, wenn der Reichsrat mit überwiegender Mehrheit und die Konferenz der Ministerprä gutheißen, identen fast einstimmig ein Gesetz o fällt nach unserer Ueberzeugung auch den Bayern kein Stein aus der wittels- bachiichen Krone

, so sie sich durch fünf Jahre den gewiß nicht sympathischen Gesetzen, die nun einmal strenge nach der Reichsverfassung be schlossen worden sind, wenn vielleicht auch unter Groll und Schelten, fügen würden. Ueber allem das Reich und „Reichsrecht bricht Lan desrecht'. Wenn diese Satze nicht mehr gel ten, dann besteht eben kein Deutsches Reich mehr. Cs bedarf gar keiner offen separatistischen Pa role, vor deren Ausgabe sich die Parteien In Bayern, deren Zeitungen so tapfer gegen die „Reichseinheits-Zwangsjacke' eifern

, denn doch wohl noch hüten werden. Es genügt schon die Aufsage des Gehorsams gegen die in Weimar mitbeschlossene Verfassung, um Bayern als ver tragsbrüchig, als einen Empörer gegen das Reich erscheinen zu lassen, und für eine solche Empörung hat wohl kein anderer deutscher Stamm, am wenigsten der Oesterreicher, «in wohlwollendes 'Verständnis. Die Schwaben und die Niedersachsen sind uns wahrlich auch als eigensinnig und als Stämme bekannt, die sich nicht beugen würden, wo das Recht gebeugt

wird. Wenn diesen Stämmen das richtig er scheint, was die deutsche Republik zu ihrem Schutze beschließt und durchführt, so werden wir nicht mehr die Bayern fragen, oo das deutsche Gewissen die Belastung durch die neuen Gesetze vertragen könne. Mit einem Worte: die natio nal empfindenden Oesterreicher sid der Haltung Bayerns durchaus abgeneigt und hegen keinerlei Wünsche für einen Erfolg des weibblauen Pa triotismus. Man stelle sich nur vor, was es für uns bedeu ten würde, wenn der Streit zwischen Danern und dem Reiche

zu einem offenen Bruche führen würde. Dann wäre ja Oesterreich vollständig vom übrigen Deutschland geschieden, da es nur an den Staat Bayern grenzt. Nicht ohne Grund verfolgen die anschlußfeindlichen Kreise, die Schwarzgelben, die Donaufäderalisten und auch solche, die von einem besonderen katholisch-süd deutschen Reiche träumen, den Gang der Dinge mit unverhohlener Genugtuung, wie sich aus den Berichten und Aeußerungen zum Beispiel der „Reichspost' deutlich erkennen läßt. Ja, man kann hier leicht

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 12
Date: 08.10.1921
Physical description: 12
an Deutschland einzustellen. In diesem Sinne ist auch der deutsche Konsul in Innsbruck, Freiherr v. Gelbsattel, telegraphisch benachrichtigt worden. Hierauf soll sich die Tiroler Abordnung n'ach München begeben haben, wo sie mit dem früheren Ministerpräsidenten Herrn v. Kahr und dem früheren P ses an Bayern bt hierzu, daß Polizeipräsidenten Poehner wegen des Arisch verhandelten. Die „Neue Frei« Presse' sch man in Berliner politischen Kreisen in großer Sorge wegen dieser Verhandlungen zwischen Tirol

und Bayern sei. Die „Innsbrucker Nachrichten' kommentieren diese Meldung wie folgt: Wir zweifeln an der Richtigkeit dieses Wiener Tele- grammes. Die Meldung dient nur der politischen Brunnen vergiftung in Wien. Man fürchtet eben eine selbstä Anschlußaktion in Tirol und da versui. sich zwischen Tirol und Deutschland xa stellen. Es Ist richtig, daß eine Abordnung in Berlin und München gewesen ist, aber es handle sich nur um die Kartosselbelieferung Tirols und es ist kaum glaublich, daß diese Abordnung

, das auf seine jüngste Entwicklung nicht mit Reue und Scham zurückschauen muß. Der ungeheure Aufschwung» den Bayern in den letzten beiden Jahren auf allen Gebieten genommen hat, ist in keinem anderen Teile Deutschlands er reicht worden und hat dem zweitgrößten Bundesstaate in mehr als einer Hinsicht eine führende Stellung in Deutschland ge sichert, die höchstens von denen bestritten wird, die nur in der Demokratisierung, d. h. Sozialdemokrattsierung einen Fort schritt erblicken. Doch auch ln dieser Richtung

hat Bayern schon einmal die Führung in Deutschland übernommen. Das war am 7. November 1918, als ein gewisser Kamarowski, alias Eisner, zusammen mit ein paar nicht minder östlichen Helfern die Münchner Borstädte gegen dle bestehende Staats- und Ge sellschaftsordnung mobil gemacht und dann glaubte, die sechs Millionen stockkonservatlver Bayern ebenso rasch der allein eligmachenden sozialistischen Revolution zuführen zu können. Ind als das mißlang, hat man kein Mittel unversucht gelassen, >en Bayern

die Unübertrefflichkeit des Marx-Leninschen Staates mit Gewalt einzuhämmern. Wo vordem Arbeit, Ord nung und deutsche Treue das „glücklichste Jahrhundert bayri scher Geschichte' geschasfen, führten nun sozialistische Experi mente und bewußter Zerstörungssinn einen tiefen Fall herbei: Bayern hat nach dem 7. Nov. 1918 In 177 Tagen zwölf Um wälzungen erlebt, zwölf Regierungen über sich ergehen lassen müssen, die es endlich dahin brachten, daß kein Land im Deutschen Reiche so verrufen war, wie Bayern. München wurde

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Volksrecht
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Page 1 of 6
Date: 03.09.1920
Physical description: 6
dreimal wöchentlich und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag mit dem Datum des daraussolgenden Tages. Nr. 54 Freitag, den 3. September 1920 1. Jahrgang Die Konterrevolution in Bayern. Von Rudolf Franke. , Das Experiment der bayrischen Räterepublik im April vorigen Jahres hat die Sammlung aller gegenrevolutionären Kräfte nach sich gezogen. Diese Entwicklung ist umso verständ licher, als Bayern mit seiner überwiegend landwirtschaftlichen und kleinbürgerlichen Bevölkerung und ohne einen genügenden

Stamm eines Inöustrieproletariats nicht reif war für die proletarische Diktatur. Rach dem Zusammenbruch der Räte republik musste die rein sozialistische Regierung bereits einem Koalitionskabinett aus Äechtösozialisten, Klerikalen, Demokra ten und Bauernbündlern weichen. Diese Regierung konnte sich bis zuin Kapp-Putfch im März dieses Jahres halten. In der Zwischenzeit war die Reaktion in Bayern so stark - geworben, dass sie den Kapp-Putsch benutzen konnte, um die Sozialisten gänzlich

aus der Negierung zu drängen. Bayern war damit das einzige Land,, in dem der Militärputsch Erfolg hatte und die Reaktion sich in den Sattel schwingen konnte. Obwohl sie ihre Existenz in den Ministersesseln nur einem. Verfahren verdankt, das man sonst als Hochverrat.zu bezeichnen psiegt, sah die neue Regierung doch ihre vornehmste Aufgabe darin, gegen die Führer des bayrischen Proletariats einen Hochver ratsprozess um den anderen zu inszenieren, deren Ende fast stets eine langjährige Gefängnis

- oder Zuchthausstrafe, in zwei Fällen das Todesurteil war. Die bayrischen Landtags wahlen, die am 6. Juni stattfanden, brachten den Kle rikalen (bayrische Volkspartei) ihre vorrevolutionäre Macht stellung in Bayern zurück. Demokraten und Rechtssozialisten verloren erheblich an Mandaten, während $ie Unabhängigen Sozialisten «inen, starken Zuwachs erhielten und die reaktionäre Mittelpartei ebenfalls Erfolge verzeichnen konnte. Dieser'neue Landtag wählte eine Regierung, die sich von der Putschregie rung nur dadurch

der Klerikalen zu tanzen. Bayern dürfte damit das reaktionärste Ministerium unter den deutschen Einzelstaaten haben. Die bayrische Volks paktei hat vier Ministersessel besetzt und hat damit die unbe strittene Mehrheit in der Regierung. Der bauernbündlerische Landwirtschaftsminister geht mit den Klerikalen durch dick und dünn, .der Zustizminister i)t womöglich noch reaktionärer als die Klerikalen und der demokratische Handelsminister ist im Kabinett nicht viel mehr, als ein geduldetes Dekorationsstück

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 02.10.1920
Physical description: 8
unserem Münchner Korrespondenten. München, Ende September. Feste — Feste — Bayern feiert Feste! Festsviele auf den Theatern. Oktoberfest und Landesschießen. Wo vor einem Jahre die Zukunft aus der Utopie katastrophal eingebrochen war. siedelt nun wieder die Vergangenheit, rutscht auf sinn bildlichen Rutschbahnen und Teufelsrädern und trinkt sich am schwachen Vollbier starke Räusche an. Nur der Groschen hat sich durch die Mark ersetzt, und diese Mark ist von Pa pier. Die Entwaffnung wird, gemäß

dem Diktat von Spa, durchgeführt — und beginnt mit einem Landesschießen, das ein Heer von Schützen in der Landeshauptstadt vereint. Wie deute ich mir diese Wendung, die soviel gedeutet wird? Das alte Wort vom Königsschießen — vom Schießen um die Schützsnkönigsmürde — fand bei den ängstlichen Auguren der jungen deutschen Republik politische Deutung: die Schützen wollen ihren König. Bayern wird wieder Monarchie! Ich schätze, über R'.'ßsimd — über das ferne, abgefporrte Sowjetrußlanb ist in den letzten

Wochen nicht so viel Unsinn gesäbelt worden wie über das nahe Bayern, das doch noch uns gehört. Gewiß, in einem Punkts gleicken beide sich: Rußland wie Bayern jind gegen Fremde hermetisch abge sperrt — jenes unfreiwillig aus fremden, vieles freiwillig und au« eigenem Willen. Das mag Bayern sich gesagt sein lassen, w§nn es über Märchen und Verleumdung klagt. Wer sich abschließt von der Welt, ist der Mißdeutung ausgesetzr. Und ist es denn so ganz Mißdeutung? Ist Bayern, in dem anderen Punkte

— ist es politisch nicht so etwas wie der Antipode Rußlands? Ist die Grundstimmuna in Bürgertum und Bauernschaft des Bayernlandes nicht eher der Mon archie als der »Reprrblik geneigt? Hat es Sinn, den Vogel.' Slrauß zu spielen? »Rur begehen die politischen Auguren in Berlin und Wien den Irrtum. Grundstimmung und Absicht zu verwechseln: an eine Wiederausrichtung der Monarchie mit Gewalt denkt in Bayern niemand als ein paar »Narren, die ohne nennenswerten Anhang sind. Denn die Wiederausrichtung der Monarchie

und sagten feierlich jeden Gedanken an einen Staatsstreich ab. Herr Dard, der französische Gesandte, hatte e« sorge« zogen, der Demonstration nach Paris auszuweichrn — ich nehme an. er hatte schon vorher über Stimmung und Aus sichten in Bayern mehr und anderes erfahren, als seine Auftraggeber in Paris gar zu gerne hören möchten. Herr Dard wird nicht umhin können, zu berichten, daß die Stimmung in Bayern treudeutsch ist wie je. und daß sich die Verhältnisse ick Land konsolidieren. Gewiß, der über zeugte

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.01.1921
Physical description: 8
Organisation erhoben hat. Lnsbesonoere wird auch die Tätigkeit der spanischen Gesandt schaft in Wien angegrinen, welche nach wie vor den russischen Staatsangehörigen Pässe ausstellt und konsularische Funktio nen ausübt. Di« russische Regierung beruft sich aus den ln' Kopenhagen mit Oesterreich abgeschlossenen Vertrag, welcher Das neue Bayern. ui. Während sich die Verhältnisse in Bayern konsolidierten, Bayern sich aus eigener Kraft langsam emporzuarbeitcn be ginnt, haben die Tinge im Norden eine weniger

in schroffem Gegensatz zu den Zielen des neuen Bayern, wo Regierung so ernstlich bemühen, das Land von den ~ ' der Revolution zu befreien tmb zu neuem Aufstieg zu führen, wo man scharf darüber wacht, daß die revolutionären Kräfte, die man in der Stunde höchster Not bezwungen und nun mit Mich« nstedcchält, nicht von außen wieder gckräftigt werden. Ter Terror der Linken, die zersetzende Tätigkeit! der RevolutionSmänner im Norden werden in Bayern mit Mißtrauen beobachtet, Me Berliner

ZentralifierungSbestre- bungen energisch ab gelehnt, weil man den Süden den hellte inr Norden wirkenden Kräne nicht preisgeben will' und von der Durchführung dieser Pläne eine Beeinträchtigung de« staatlichen Freiheit Bayerns befürchtet. Durch dte^verfchteden- artige Entwicklung der Tinge in Nord und Süd wnrdrw Gegensätze geschahen, die vordem nicht oder doch nicht ln diesem Maße vorhanden waren und so in Bayern eilt gün- Mer Nährboden bereitet für den Vartikularismus, den man längst begraben wähnte

und der hier bei seinen extremsten Anhängern endlich Separationsbestrebungen zeitigte, wenn a : auch nie eingestanden wurden. Aber diese Strönrungen en, soferne nicht außerordentliche Ereignisse dle bayrische Politik in ein stürmisches Fahrwasser drängen sollten, nir gends in Bayern zur Macht gelangen und der bayrische Ministerpräsident hat wohl der Ueberzeugung der über wältigenden Mehrheit deS bayrischen Volkes Ausdruck ge geben, als er äm 10. November unter dem brausenden Beisall der Kämmer erklärte: „Wir Bayern halten

mit aller Zähigkeit, de reu wir fähig sind, an der Einheit und Unze rreißbarkeit des Deutsche» Reiches fest.' Gewiß, die Bayern find ein MM Volk, zäh und hart, deshalb konnten sic ankämpsen gegen diese harte Zeit, wollen sich einen Weg bahnen ans der deutschen Not, indem sie sich Ruhe chassten zur Arbeit und dann mit Mut und Kraft den Aushau begannen. Aber die Bayern wollen nicht leben und arbe teil in oet dumpfen Schwüle einer schwelenden Revolution, in steter Sorge um daS ungewisse Morgen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 02.10.1923
Physical description: 8
: Peter Fuchsbrugger, Bozen. — Rotationsdr»«!: Buchdrucker«! Tqrolia Bozen Einzelpreis 2ö Tent. Für dos Inlani» mit Post monatl. L. 5.ö», Ausland L.10LY Zum Abholen monatl. L. 5.—. Die Aus trägergebühr wird eigens berechnet, fortlaufende Annahme des Blatte» oer» oslichtet zur Zahlung der Bezugsgebllhr. ' /PK N.M. — 24. Zahrg. Bozeu-Merau, Dienstag, 2. Mober IM Post-Klmto-Äoneut Bayerischer Brief. AZ. München. 28. Sept. Seit zwei Tagen steht Bayern unter Aus- hmerccht' die gesamte Exekutivgewalt

im frischen Staat ruht in der Hand des Re- Mungspräsidenteil von Oberbayern und eren Ministerpräsidenten Dr. v. Kahr, « als Generalstaatskommissär am Mitt- Mch abend sein schweres Amt antrat. Wenn mr gleichwohl erst heute zu dieser außer ordentlichen bedeutungsvollen, aber unschwer vorauszusagenden Wendung der Dinge in »Bayern Stellung nehmen, so geschieht das Ikswegen, weil wir erst den Verlauf des Izestiigcn Abends abwarten wollten. Denn Igestein abend hatte die Diktatur Kahr ihre leiste Feuerprobe

zu bestehen. Seit lemigen Tagen war es offenkundig gewol lten, daß die aktivistischen Gruppen der va- ImlSndischen Bewegung in Bayern, die sich I-ls „Deutscher Kampsbund' unter der Füh- Ininz Hitlers und General Ludendorffs zu- ßs-mmengeschlossen und vergangenen Sonn» auf dem Deutschen Tag in Ansbach sich leb revolutionäre Bewegung mit dem Ziele Iks Bürgerkriegs bekannt haben, zu einem I Hauptschlag ausholen wollten. Am letzten lÄittwoch nun ließ Hitler seine Maske rest- Ib? fallen, indem er. offenbar

gegen den Marxis- i Ms in Bayern, Mittel- u. NorÄdeutschland. Es ist klar, daß die bayrische Regierung ! Segen die Bestrebungen der sog. National- attiven sofort mit den allerschärfsten Mit teln einschreiten mutzte. Denn zu weit hatte die Eefahr sich bereits ausgewachsen, als laß die einfache Regierungsgeroalt noch hin reicht hätte, sie einzudämmen. Daß Hitler j kch so weit vorwagen konnte, daran trägt die bayrische Regierung allerdings auch eine ^ Misse Schuld' denn weder sie, noch die hin- j« ihr stehenden

Kahrs mußte sein, dem ilebeimut Hitler und seinen Hintermännern (darunter in erster Linie dem General Lu- dendorsf und dem früheren bayrischen Ju- ^izminister Dr. Roth) mit rücPchtsloser Entschlossenheit zu zeigen, daß es in Bayern nur eine Staatsgewalt gebe, der sich alles Zu beugen habe. Wohl dachte man ursprüng- lch nicht daran, die 14 Riesenversammlun gen, die Hitle? gestern abends halten und im denen e? seine Getreuen zum Freiheitskampf ausrufen wollte, zu verbieten. Als aber im ^ause

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 09.11.1923
Physical description: 8
Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplotz Nr. IS. Tel ephon Nr. IM. Ausgabe täglich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer 25 Cent. Nr. 255 Freitag, 9. November 1923 31. Jahrg. Die Bayern marschieren aus Berlin, die Franzosen auch. Nationale Revolution und nationale Diktatur in Bayern. Kahr Landesverroeser. Ludendorfs Minister für nationale Verteidigung. Die Ber liner Regierung und Reichspräsident Ebert abgesetzt «Klart. Züge mit Nationalsozialisten am Weg nach Berlin. In Norddeutschland Gärung

an allen Ecken und Enden. Der Drahtverkehr abgeschnitten. Gestern war der 5. Jahrestag der deutschen Revolution, die von Bayern mit der Beseitigung der bayerischen Monorchie ihren «ersten großen Triumph seierte. Diesen Jahrestag haben die Bayern Mm Losschlagen ausersehen. Der bis herige Generalstaatskommissär Kahr wurde zum Landesverweser sür Bayern erklärt, zu gleich der Vormarsch der Bayern aus Berlin begonnen. Glückt das Unternehmen, so wird KÄHr ehestens an die Spitze des Reiches treten. Die Berliner

Regierung samt dem sozialisti schen Präsidenten haben sie bereits gestern von München aus als Abgesetzt erklärt. Wie sich das Unternehmen entwickelt, hängt von der Reichs wehr ab, doch deuten verschiedene Nachrichten -an, daß die Führung mit Bayern sympathisiert, weil, wenn von irgendwo, die Rettung Deutsch- Lands noch vom Einschreiten Bayerns erhofft wird. In Paris herrscht einigermaßen Auf regung und ertönt bereits wieder der Ruf: „Aus nach Berlin!' Zugleich wird wieder die militä rische

Kontrollkommission gegen Deutschland in Bewegung gesetzt, die vor ollem Bayern unter die Lupe nehmen soll. Aber mit Kommissionen wird man den Wildbach der nationalen Bewe gung, der bereits die Dämme durchbrochen hat. nicht mehr einsangen. Interessant sind die gleichzeitigen Meldungen, die aus Oesterreich- Ungarn und Rußland eintreffen. Die deutsche Flut mag weithin ihre Wellen schlagen. Vor läufig wird man sich mit Geduld wappnen müssen, denn es heißt, daß der direkte Draht verkehr unterbrochen

vor dem offiziellen Beginn der Saal von der Polizei ^geschlossen werden mußte. Von^der bayerischen Regierung waren einige Mitglieder anwesend. Wenso Ge neralstaatskommissär von K a h r und der Kom mandant der bayerischen Reichswehr, General Lossow. Kahr wurde bei seinem Eintritt in den Saal stürmisch begrüßt. Nach Eröffnung der Versammlung bestieg Kommerzienrat Zentz das Podium und sprach unter ungeheurem Beifall im Namen derAn wesenden Kahr den Dank für sein Wirken für das deutsche Vaterland und Bayern

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.01.1923
Physical description: 8
Ausland uv.— l.1 l- e so. valutoschwoches Ausland l^6.—. für das Übrige Nummer 22 I Aleran. Samstag, den 27. Zänner 1923 ^ 55. Jahrgang Bayerns Stellung zur Ruhrbesetzung. Von unserem Münchner Korrespondenten. In den französischen Plänen zur dauernden Niederhaltung Deutschlands bildete von Ansang an Bayern «inen wichtigen Kalkül. Aus den mancherlei Verschiedenheiten zwischen Nord und Süd, die durch Gegenüberstellungen wie prote stantisch und katholisch, industriell und agrarisch, republikanisch

, der auch bayerische Landestelle und bäuerische Beamte ausgesetzt find. Entschlossen, zum gemeinsamen Schicksal mit dem Reich, fleht Bayern fich somit vor die be deutungsschwere Frage gestellt, bis zu welchem Grade es von den Zwangsmaßnahmen im alt» un^ neubesetzten Geriet mitbetroffen und ob es dem wirtschaftlichen Druck gewachsen ist.Bayerns Handelsminister Dr. von Meinel, dem überdies als bayerischem Delegationsmitglied in Genua die Vorgeschichte der franzöfifcherv Aktion ver traut

- und Hausbedarfes verbreitet werden, dürften für Bayern vielleicht etwas zu hoch gegriffen fein. Dennoch wird auch bei wei terem Rückgang der Kohlenförderung an der Ruhr und gewaltsamer Umleitung der Kohlen- HÜge die bayerische Industrie nlcht erliegen. Voraussetzung dafür ist, daß die erforderlichen Einschränkungen in oer Zuteilung der Kohle und die Umstellung der Betriebe auf die verrin gerte Kohlenbafis zielbewußt durchgeführt wer den. Torf und Holz, an denen Bayern reich ist, kommen nur für Hausbrandl

des Ruhrgebietes und um die Brechung des deutschen Widerslandes zu tun ist, sondern vor allem um die Zerstörung und Auf. lösungdesdeutschen Reiches. München. 27. Iänner. Die Blätter melden, daß die französische Regierung Agenten nach München gesandt habe, die die Bevölke rung zu Ausschreitungen gegen die Fran zosen aus stacheln sollen. Das wäre dann ein Vorwand für Frankreich, Bayern den Krieg zu erklären und den Norden Deutschlands vom Süden zu trennen. Berlin, 27. Jänner. Das Reichskabinett hatte gestern

, so auch auf Bayern. Uno daß Bayern unter allen Umstän den, mag da kommen, was kommen mag, völlig eins mit dem Reicks geht, darüber ließ Herr von Meinel als Mitglied des bayerischen Kabinetts keinen Zweifel: „Bei allen Maßnahmen gegenüber Frankreich und Belgien steht Bayern in unverbrüchlicher Zusammengehörigkeit hinter dem Reiche. Die emeinsamen Anweisungen sprechen für sich elbst. Eine Abberufung des bayerschen Vertre ters in Paris oder Brüssel kommt nicht in Frage, da Bayern seit dem Kriegs kein« ausländischen

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Der Burggräfler
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Page 1 of 4
Date: 15.07.1922
Physical description: 4
und absichtlich ^ die Isolierung Bayerns fördern. Wo ein Deutscher ist. in dessen. Herz muß Ingrimm. Haß, Abscheu. Bayern gegenüber genährt werden. Bayern mutz der Gegenstand der- Verachtung für alle redlichen Deutschen werden. Allerorts in Deutschland müssen Männer in Scha ren vorhanden sein, lvenen Herz uno Wams heiß wird, wenn sie den Namen „Bayern' hören. So sind dann die Voraussetzungen geschaffen für die Stunde. der .Vergeltung, in der Bayern dafür zu büßen hat, was rs dem. Reiche zligefügt hat. Tic

starke Zentrakgewalt. an deren moralischem. Recht »iemand zwei felt, wird Bayern in den Staub werfen. Uns obliegt es, diese Stunde her Vergeltung nnt- vorzubereften. Sehe» wir Bayern auf bje Finger! Ru fen wir zede bayrische ^Schandtat und Niedertracht, jede bayrische Mordbegünstigung und jeden bayrischen Reichs verrat in alle Welt hinaus! Stellen wir uns einmütig und geschlossen hinter die republikanisch^ Reichsreglerung! Gesellen wir uns zu der Schar jener, die sich verschwö ren, erst^voi

-der aüftuatmen. wenn Bayern gezüchtigt.und in den Staub geworfen ist! Bayern hat sich unermeßlich am Reiche vergangen. Es.hat fein Recht zu staatlicher Selbständigkeit. ja stur zu nemcsnswetter Selbstoenval- tung, endgiltig verwirkt.' So zu Wn in der Zeitung „Die Umschau'^ dem ZWochenblatt der Unabhängigen sozialdemokratischen Par tei Schwaben und Neuburg. Und der verantworts. Schrist- lefter und Verleger dieses Blattes ist der bayrisch: Land tagsabgeordnete Eduard Ni ekisch.^ Dazu bemerkt

die „B. D: T.': Herr Niekisch fühlt sich so wohl und so sicher unterster Reichsverordnung zum Schlitze der Republik-, datz er :i: der uuverschämtjesterv Sprache^ zum Morde am Leben- des bayrischen Staates auffordert, daß er ungehindert in der schamlosesten Hetze Bayern schmähen und verleumden kann. S». pudelwohl fühlt sich Herr Niekisch im Schutze seiner Abgeordneten- Kftmunität, daß er^ darüber die. Scham vergißt., die auch einem Abgeordneten seiner Couleur innewohnen müßte.,, d Herr Niektsch gehört dsr

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 14
Date: 26.04.1901
Physical description: 14
Nr. 50 Spliigeu- oder Fttlt-Vltler Kahn! Aus Augsburg erhalten wir v n bekannter Seite — Architekten und Ingenieur Baumeister Karl Gollwitzer — folgende Zuschrift: Bürgermeister Schützinger in Lindau hat sich im vermeintlichen Interesse seiner Stadt sehr viel Mühe gegeben. Oesterreich, Bayern und Württemberg vor den schädlichen Folgen des Entstehens einer Fern-Ortler- Vahn zn warnen. Er glaubt, daß die Splügenbahn für Lindau speziell, für Bayern und Württemberg auch viel zweckmäßiger sei

und zwar 1) weil sie mehr Verkehr nach Bayern und Württemberg zieht, 2) weil sie weniger kostet, 3) weil Trieft durch sie weniger geschädigt wird, 4) weil sie keine so große verlorene Steigungen auszu weisen hat. kä 1) Daß die Splügelbahn für den Kanton Grau- bündten und das Thal von Chiavenna ähnliche große Vortheile bringen würde, wie die Grtthardbahn den betreffenden Angrenzern brachte, ist selbstverständlich und daher ganz natürlich, daß die dortigen Bewohner als kluge Schweizer alle Anstrengungen

machen, eine solche Bahn zu erhalten und zwar womöglich auf Kosten anderer Staaten k la Gotthard, Simplon u. s. w. Ganz anders liegt aber die Sachlage für Lindau und Württem berg, besonders aber für Bayern und Tirol. Die Splügenbahn wird mit und ohne Hilfe der Bahnlinie Donauwörth-Treuchtlingen den Verkehr von Lindau weg über Friedrichshafen nach Rorschach u. s. w. bringen, weil die Linie Donauwörth-Ulm-Zriedrichshafen kürzer ist und zirka 400 Meter weniger verlorene Steigungen aufzu weisen

sosort aus der Karte, daß Württemberg beim Bau der Splügenbahn zwar diesen Verkehr nicht verlieren würde, wohl aber Bayern und Lindau. Mit Hilfe der Fern-Ortler-Bahn gewinnt aber Lindau mittelst der Arlbergbahn und Württemberg mittelst beider den Anschluß an das untere Engadin-, das Piz- und Oetzthal, das Paznaunthal, das Vintschgau-, daS Addathal und später noch die hieher gehörigen Thäler, z. B. das Val di Sole, Judicarien, daS Gardasee- und Jseoseegebiet, Brescia, sogar die Thäler oberhalb Bergamo

. Venedig und Trieft werden wesentlich Baden, Württemberg und Elsaß-Lothrin gen u. s. w. genähert, mit der Splügenbahn dagegen ledig lich das Thal von Chiavenna, da die anderen am Como- see liegenden Gebiete ohnehin schon durch die Gotlhard- bahn mit Württemberg in Verbindung sind. Vollständig unbegründet ist die Behauptung, daß Bayern, Augsburg und gar München einen größeren Vortheil von der Splü genbahn als von der Fern-Ortler-Bahn hätte. Mit Hilfe der Fernbahn werden alle die vorher genannten Gebiete

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 24.03.1888
Physical description: 8
, indem er ihnen den Auf trag gab, nach Wörgl zum General Chasteler zu gehen, weil die zu erhaltenden Gelder auf die Feldkriegscasse angewiesen werden müssen. Während Eyrl und Hep- perger aus die Ausfertigung der betreffenden Vollmachten warteten, entstand in der Stadt ein so furchtbarer Lärm, daß alles aus den Häusern lief und wirr durch die Gassen und Plätze der Stadt rannte. Es verbreitete sich nämlich die niederschmetternde Kunde, daß die Bayern mit 10.000 Mann über St. Johann vorge drungen seien und bereits in Schwaz

hier. Wie sehr er innerhalb dieser Zeit die Achtung und Liebe der Gemeinde sich erworben hatte, zeigte sich bei der Be erdigung am 16. ds.; denn sie erschien vollzählig bei derselben und erbot sich, die Kosten zu tragen. So wurde denn die irdische Hülle des Verstorbenen ehrenvoll Toben der Bauern nimmer aufhören. Der Geduld faden der Bauern, erzählt v. Hepperger, war vollständig gebrochen, sie fingen an über Meuterei und heimlicher Verbindung mit den Bayern zu schreien, zogen über den armen Chasteler entsetzlich los

, drohten ihn nicht lebend in Innsbruck einziehen zu lassen und forderten Genug thuung. Hormayr suchte mit aller Anstrengung die auf geregten Gemüther zu beruhigen und versprach schnellstens Hilfe zu verschaffen. Die Nachricht des Einmarsches der Bayern in Tirol beruhte leider aus Wahrheit, denn am 11. Mai er schienen die Bayern in großer Anzahl unter General Wrede am Strubpaß, der von Salzburg nach Tirol führt und fanden zu ihrer Freude nur wenige Schützen und noch weniger österreichisches Militär

, welches den Paß vertheidigen sollte. Neun volle Stunden hielten diese echten spartanischen Tiroler den Bayern Stand, mußten aber dann abziehen. Hierauf durchzogen 10.000 Bayern unter Wrede, Lefebre und Deroy das Unterinnthal sengend', brennend und plündernd und kamen so naH Schwaz, das sie gänzlich einäscherten, nachdem sie es vollständig geplündert hatten. Daß die beiden Bozner auf derartige Nachrichten hin nicht mehr nach Wörgl reisten, sondern mit einem Reisepaß versehen, den Heimweg antraten, begreifen

, ein so praktisches und nützliches Lehr- und Gebetbuch wie dieses zu finden und für Eyrl und Hepperger nicht ohne Schrecken abgehen. Denn als sie am 13. Mai 10 Uhr Nachts die Stadt verließen, ertönten in allen Thürmen Innsbrucks die Sturmglocken und auf den Gaffen, Straßen und Plätzen der Stadt das Geschrei: „die Bayern kommen, die Bayern kommen.' Die Innsbrucks scheinen vor den Bayern wirklich große Furcht gehabt zu haben, was sich aber leicht erklären läßt, wenn man an die fast unglaublichen Grausamkeiten denkt

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 05.10.1919
Physical description: 12
Seite 4 „Bozner Nachrichten'. 5. Oktober 191?. Bayern «nd Sirot. V»n eiae» Mtochaer. Der Friede von St. «ermain ist unterzeichnet, die Zukunft Deutschösterreichs festgelegt und die H»ssnungen der Anschlußauhänger vorläufig zurück- Htftellt. 'Während es sich bei Deutschösterreich als G-s-mtheit hauptsächlich um den Beitritt in das »eutsche Reich als selbständiger Bundesstaat gehan delt hat, gab es in Tirol viele, die bereit gew^esei^ wären, in Bayern aufzugehen Freilich läßt sich nicht leugnen

eine ähnliche selbständige Stellung be^ wichrt und errungen wie Bayern in Deutschland, bei »ielen Verordnungen und ÄesedtSvorschriftcn konnte »an den Zusatz bemerken: „gültig für alle Kronlän- »,r mit Ausnahme von Tirol'. Was den Anschluß «, Teutschland betrifft, s» waren die Tiroler viel- »ichl realpolitischer als die Wiener'Regierung, in- »cm sie bald einsahen, daß sie damit in Paris auf heftige Schwierigkeiten stoßen würden, und daß -S knien Wert habe, etwas ergingen

, in Aussicht stellt. WaS Bayern betrifft, so sieht es nicht beson- b»rk erbaut der Neuorientierung Tirols »u, hatte »e doch schon so schöne Kombinationen ausgedacht. Tirols Anschluß an Bayern, Vergrößerung Bay erns,' oder andere Kreise im Verein mit Tirol ein katholisches Mitteleuropa. Und nun fällt alles ms Wasser Bis heute habe ich keine Stimme in der Presse gefunden, die eingeieven hätte, daß Bayern nicht ganz unschuldig ist, wenn dieTiroler v»n einem Anschluß nicht mehr recht viel wissen

in ein besseres Geleis zu kommen. Schauen Sie ringS her um, und w« die Kammer tuerst sauber ist, da gehen Sie hinein. Bei unS in Deutschland ist eS bi» zur Sauberkeit noch recht weit. Suchen Sie sich aber eben so sehr von dem Einflüsse des großen Wasser kopfe» Wien freizuhalten.' Dr. Heim wie» dann ein gehend auf die großen Nachteile hin, die der Zeatra« , liSmu» für Bayern gebracht habe, und unterstützte sehr den föderalistischen Gedanken. lva» Interesse für den Anschluß Tirols an Bay ern dürste heute allein

auf wirtschaftlichem Gebiete liegen. Innsbruck ist der WarenumschlageplaH >wl« schen Italien und Deutschland Bayern ist ein Haupt abnehmer der italienischen Produkte «nd wird fSr Italien wiederum als Holzlieferant sehr in Frage kommen. In München wurde »or zwei Monaten eine deutsch-italienische Ein- »nd Ausfuhrg.'sellschaü ^ gegründet — die „Jtala' —, die mit großen Schwn- > rigkeiten zu kämpfen hat, weil Berlin Ken Handel l mit Italien durchaus Wer Berlin leiten will. ! lN.Z.Ztg.Z Der Gedankenleser. Mne

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 6
Date: 25.08.1922
Physical description: 6
an Boden gewinnt. Die eingangs in der 'französischen Pressestimme de- tonten Richtlinien werden für dts Haltung Ita liens maßgebend blöiben. Nur so wird die Der» slawung Oesterreichs vermieden werden. Die Aussprache Dr. Süipülg mit Schanzer in Verona wird ein günstiges Terrain vorfiniden. Die Einigung Bayerns mit dem Reich. Die Koalitionsparteien haben die Zustim mung der bayerischen Regierung zu den neuer lichen Berliner Vereinbarungen gebilligt. Damit dürfte der Streiffall zwischen Bayern

und f ch auf ihre verfassungsmäßige Stellung besonnen hat. Der Inhalt der endgültigen Vereinbarungen ist weiter unten ausführlicher wiedergegeben. Bei der Bewertung der Zugeständnisse, die Bayern erreicht hat, darf nicht außer acht ge lassen werden, daß sich Bayern in dem ganzen Konflikt gegenüber dem Reiche in einer außer ordentlich ungünstigen Rechtslage und in einer noch ungünstigeren politischen Lage befand'. Ueber die formal juristische Werfassungswidrig' keit des bayerischen Borgehens bestand schließ lich auch in Bayern

kein Zweifel mehr und die « e Isolierung Bayerns war hoffnungs- i Reichstag fand sich fast eine Dreiviertel majorität gegen Bayern zusammen und im Reichsrat hatte es sämtliche übrigen Länder ge gen sich. An maßgebenden bayerischen Stellen wird auch nicht verkannt, daß das für Bayern verhältnismäßig günstige Ergebnis wesentlich der versöhnlichen und entgegenkommenden Art zu danken ist. mit welcher die Reichsregierung und vor allem der Reichspräsident die bayeri schen Wünsche ausgenommen

haben. Man ist sich an diesen Stellen auch klar, daß die Zugeständ nisse des Reiches an Bayern ein gewisses Höchstmaß darstellen, das nicht nur mit Ruck- K auf die politischen Kräfteverhältnisse, son- t vor allem «auch auf die Allgemeinverbind lichkeit der Reichsverfassung nicht überschritten werden konnte. Andererseits wäre es auch falsch, von einer Niederlage der Reichsregierung zu sprechen, und das um so weniger, als die Reichsregierung von vomeherein zu Verhand lungen über die in den endgültigen Berliner Vereinbarungen

enthaltenen Punkte bereit war und diese Bereitwilligkeit auch den bayerischen Koalitionsparteien bekanntgegeben hat, ohne daß allerdings dieselben sich von dem Erlaß der bayerischen Sonderverordnung hätten abhalten lassen. Amtlich wurde am Mittwoch eine Mitteilung über die Ergebnisse der Berliner Werhanülun- gen ausgegeben, die zunächst die Entstehung der Schutzgesetze bespricht, die Bemühungen Bayerns um Abänderungen schildert, die Gründe dar legt, weiche Bayern vevanlaßten, eine eigene Verordnung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 17.09.1923
Physical description: 10
. Eine Verständigung ist auf dem Boden, auf dem Poincare steht unü> von dem er sich um keinen Zoll entfernen will, unmöglich, außer wenn sie m der glatten Unterwerfung besteht. Das begreift heut« das Volk, insbesondere in Bayern. Mit den neuen, von sozialistischem Geist durchsetzten Steuer- vewrdnungen hat die Reichsregierung eine maglose Erbitterung geschaffen. Nun soll da? Briefgeheimnis nicht mehr bestehen, die Nohnung jedem Einblick der Steuergewalt offenstehen, ja jedermann persönlich auf der strage

des christlichen Sittengesetzes aus schweifte oerletzt worden ist. Man mag über die verschiedenen Vor gänge in Bayern denken, wie man will; wer die Dinge aus der Nähe zu betrachten in der öoge ist, der muß zugestehen, daß sich hierzu lande im Gegensatz zu anderen deutschen Ge bieten eine ganz neue Auffassung vom Staate und vom Verhältnis des einzelnen zum , Staate herausgebildet. Wohl läuft diese Aus- ! sassung in der Hitlerbewegung und ähnlich I zerichtcten völkischen Bestrebungen ins ! lkxtrem

Offiziere, Lan desverband Bayern, in München folgende Ausführung gemocht: Tiefbewegt danke ich Ihnen für den Empfang, den Sie mir bereitet haben, wie für den Ausdruck treuer Anhänglichkeit. Ich weiß, daß Si-' heute nicht bloß der Wunsch ber persöniiäM Fühlungnahme zusammen- gcführt hat, sondern die gemeinsame Sorge um das große Schicksal unseres deutschen Vaterlandes. A!s unlängst em Herr zu mir sagte: ..Auf Ihnen beruht unsere einzige Hoss- nung' entgegnete ich: „Nur wenn künftig

separatistische gewertet werden darf, sondern daß dieselbe im.Gegenteil als eine Rettungsaktion für dos Reich gelten will. Darum sind denn auch im Norden und Westen des Reiches vieler Augen hoffnungsvoll aus Bayern gerichtet. — Ein Beleg hiefür mag ein neulich in der „Mün- chen-Augsburger Abendzeitung' veröffent lichter Originalbericht über die Pöbelherr-, fchaft in Aachen sein, der mit den Worten schließt: „Möge Finsternis hängen über dem Rheinland das einst eine stolze Flagge trug, wir schöp fen Mut

und Hoffen am Urquell Bavariae. auf daß eure Zucht und Ordnung, die völki sche, tiefe, deutsche Art eurer Heimat auch wieder als heilige Güter in unsere rheinische Heimat einziehen. So rufen wir euch aus tiefster Knechtschaft zu: Haltet weiter »reue Wacht! Seid bereit! — Das Bayernland ist zu Großem berufen! Nur Bayern kann uns und das Reich der Auserstehung entgegen- sühren.' Tüntenhausen. 17. September. (Ag. Br.) Bor einer christlichsozialen Bauernoeroinigung hielt gestern Ministerpräsident von Knillmg

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 20.10.1923
Physical description: 8
ZV. Oktober 1923 Seite 3 bayerischen Parlamentariern damals einen Köder hin. Es war die Forderung der Beendigung des Ausnahmezustandes. Einer stemmte sich damals mit aller Macht gegen die Berliner Anmaßung, nämlich Herr v. Kahr, der für Bayern, und erst recht für ganz Deutschland, vorausahnend Schlim mes sah. Sein Parlament, die Mehrzahl seiner Minister beugte sich jedoch unter das Joch des Ber liner Parlamentarismus. Kahr blieb aufrecht und fest, ein echter deutscher Mann, der lieber auf Ehren

verzichtete, auch auf die zweifelhafte Ehre, von der Republik Gnaden bayerischer Ministerpräsident zu sein. Kahr ging und nach ihm gab Graf Lerchen- feld ein kurzes Gastspiel. Er fiel über die Repu blikschutzgesetze. Knilling kam. Bei allem gu ten Willen dieses Staatsmannes blieb die Wirkung der Preisgabe auch der letzten Neste der bayerischen Selbständigkeit für Bayern zum Schaden des Rei ches bestehen. Das, was Kahr vorausgesehen hatte, die verderblichen Folgen der jahrelangen, öden Zen tralisierung

waren folgerichtig gewesen. So hat Bayern instinktmäßig richtig gehandelt, wenn es Herrn v. Kahr, der eines Morgens wieder der Führer Bayerns war, freudig begrüßte als den Mann des e i s e r ne n d e u t s ch e n Willens. Man empfindet es als eine Erlösung, daß der Staats gedanke in Bayern wieder seine Verkörperung ge funden hat, daß Autorität und Disziplin, daß Be fehl und Gehorsam wieder Geltung haben. Man wird fragen, wohin soll nun die Reise in Bayern gehen? Und die Befürchtung bayerischer Sonder

bestrebungen ist da und dort aufgetaucht. Der Weg Kahrs ist eindeutig und klar: Gegen den Mar xismus in jeder Form, für die große Sache des großen deutschen Vaterlandes. Die Entwick lung der Tinge ist noch ungewiß, aber der eine Ge danke soll durch ganz Deutschland gehen: Jede Diktatur, und wir worden wohl in Deutschland mehrere erleben, hat nur dann einen Sinn, wenn sie die Übergangsstufe zum b u n d e's st a a t l i ch e n Gefüge des Deutschen ReiHes darstellt. So werden wir in Bayern

deutschen Stämme. Bei der raschen Entwicklung der Dinge ist der Weg dahin vielleicht nicht weit, und lvenn Bayern den übrigen Stämmen ein paar Smrittc vorausgehen sollte, so mögen dies die an deren Stämme nicht als Sonderbestrebungen be trachten, sondern sich das Beispiel Bayerns zum Vorbilde nehmen. Kahr gebt seinen Weg nicht nur zum Wohle Bayerns, sondern auch zum Heile Deutschlands.' Daß der Beifall groß war, läßt sich begreifen. Kommunistische CemiZtsmenWen. Nach zuverlässigen Nachrichten

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Volksrecht
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Page 2 of 8
Date: 21.07.1922
Physical description: 8
der Widerstand gegen das Ge setz znitt Schutze der Republik von Bayern ausging, ^ ist riach der Annahme desselben mit einer Krise in her bayrischen Negierung zu rechnen nild hat sich auch bereits gestern die Monarchistische Lerchenfeld-Kninpanei in Mün chen zusammengesetzt, um über die Lage zu beraten. .Hoffentlich beschließt sie ihre Abdankung, damit auch in Bayern die republikanische Tendenz deutlicher zum Ausdruck kommt. Oberammergau. von Dr. Kermann Schützing er, München.' Oberammergan ist zweifellos

eine „Volksbühne' von Weltruf geworden. So hat das Spicljahr 1922 bereits seit Monaten seine Schatten voransgeworfon, die Le- bensmittclpreise in Erwartung des Massenbesuches in ganz Bayern auf eine noch nicht erreichte Höhe getrieben, und dadurch scharfe Kämpfe um das tägliche Brot hervor- > gerufen. Die Forderung nach Absage des Spiels wurde vor allem von den gewerkschaftlichen Organisationen r mit aller Entschiedenheit — bei der Zusammensetzung! des bayrischen Landtages natürlich vergebens — er- • hoben

hat sozusagen „ererbte' Rechte ans! diesen oder jenen Darstellcrposten. ! Tie Sozialdemokratie hat keine Veranlassung,, seit c langem überkommene Bolksbränche !vie mit einein eiser -) wegzukehrcn., Gerade wir Bayern' haben hier' grösste Rücksicht auf die Werbekraft unserer sozialistischen Idee ans dem flachen Land zu nehmen. Gerade >vir. Bayern haben den echten Gottesglanben der bayrischen Bergbauern in all seiner Innigkeit und Tiefe zu re- ‘ spektieren. Das Oberammerganer Passionsspiel 'schließt

aber soviel menschliches Beitverk in dem großen Gebäude ; der „Passion' mit ein, daß berechtigte Ziveifel über' die kulturelle Bedeutung des Spieles angebracht er-' scheinen. Vor allein ist >zn bedenken, daß die hohen' MolkSreiffr' Nr. 87. „Republikaner'! 'In der Pfingstwochc fcntb in Konstanz eine Kon ferenz katholischer Politiker statt, an der, wie wir seinerzeit berichteten, der deutsche Reichskanzler, aber auch zahlreiche Politiker aus Bayern, Graf Lcrchen- seld, 'Tr. Matt und andere steilnahmen

. Dr. Rcnt- Nicolussi als Vertreter der Südtiroler_katholischen Politiker tcilgcnoMinen. Die an die anwesenden Zen- trnmslcnte aus Bayern gerichtete kitzliche Frage be treffend die Republik muß den Herrn tzlbgeordncton eben falls sehr nstangenchm berührt haben, denn die Süd- tirolcr Klerikalen sind trotz der republikanischen Kon- junktnrcrklärung des 'Deutschen Verbandes in Rom und trotz, des Bekenntnisses zur.republikanischen Staatsform int christlichsozialcn Partei-,,Programm' ausgesprochene

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Der Burggräfler
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Page 3 of 10
Date: 20.10.1923
Physical description: 10
Bayerischen Parlamentariern damals einen Köder hin. Es war die Forderung der Beendigung des Ausnahmezustandes. Einer stemmte sich damals mit aller Macht gegen die Berliner Anmaßung, nämlich Herr v. Kahr, der für Bayern, und erst recht für ganz Deutschlaird, vorausahnend Schlim mes sah. Sein Parlament, die Mehrzahl seiner Minister beugte sich jedoch unter das Joch des Ber liner Parlamentarismus. Kahr blieb aufrecht und fest, ein echter deutscher Mann, der lieber auf Ehren verzichtete

, auch auf die zweifelhafte Ehre, von der Republik Gnaden bayerischer Ministerpräsident zu sein. Kahr ging und nach ihm gab Graf Lerchen- f e l d ein kurzes Gastspiel. Er fiel über die Repu blikschuhgesetze. K n i l l i n g kam. Bei allem gu ten Willen dieses Staatsmannes blieb die Wirkung der Preisgabe auch der letzten Reste der bayerischen Selbständigkeit für Bayern zum Schaden des Rei ches bestehen. Das, was Kahr vorausgesehen hatte, die verderblichen Folgen der jahrelangen, öden Zen tralisierung waren folgerichtig

gewesen. So hat Bayern instinktmäßig richtig gehandelt, wenn es Herrn v. Kahr, der eines Morgens wieder der Führer Bayerns war, freudig begrüßte als den Mann des e i's e r n e n d e u t s ch e n Willens. Man empfindet es als eine Erlösung, daß der Staats- gedanke in Bayern wieder seine Verkörperung ge funden hat, daß Autorität und Disziplin, daß Be fehl und Gehorsam wieder Geltung haben. Man wird fragen, wohin soll nun die Reise in Bayern gehen? Und die Befürchtung bayerischer Sonder bestrebungen

ist da und dort aufgetaucht. Der Weg Kahrs ist eindeutig und klar: Gegen den Mar xismus in jeder Form, f ü r die große Sache des großen deutschen Vaterlandes. Die Entwick lung der Dinge ist noch ungewiß, aber der eine Ge danke soll durch ganz Deutschland gehen: Jede Diktatur, und wir werden wohl in Deutschland mehrere erleben, hat nur dann einen Sinn, wenn sie die Übergangsstufe zum bundesstaatlichen Gefüge des Deutschen Reiches darstellt. So werden wir in Bayern nach wie vor uns nicht auf uns selbst beschränken

. Bei der raschen Entwicklung der Dinge ist der Weg dahin vielleicht nicht weit, und wenn Bayern den übrigen Stäminen ein paar Schritte vorausgehen sollte, so mögen dies die an deren Stämme nicht als Sonderbestrebungen be trachten, sondern sich das Beispiel Bayerns zum Vorbilde nehmen. Kahr geht seinen Weg nicht nur zum Wähle Bayerns, sondern auch zum Heile Deutschlands.' Daß der Beifall groß war, läßt sich begreifen. Kommunistin EkmiitsmeuNn. Nach zuverlässigen Nachrichten hat in den letzten Tagen in Berlin

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