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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 24
Date: 05.10.1923
Physical description: 24
werden nun das Deutsche Reich ganz an die Gegner aus liefern. In Bayern ist diese Anschauung' sehr stark ver breitet und die Unzufriedenheit unter der Be völkerung Wicht bent Grollen und Rollen eures schweren Gewitters; der Unwille gegen Berlin und die Berliner Regierung wächst zu einer starken Beivegurrg an. Es schaut ans, als ob man in Bayern zu Gewaltmitteln greifen wollte, um die unbeliebte Berliner Regierung zu vertreiben, tatsächlich wird auch gerüstet und in den radikalen deutschuationalar Kreisen

ist das Schlagwort aus-gegebeü: „Auf nach Berlin!" Nun gibt es aber in Bayern auch starke Kreise, die zwar auch gegen die Berliner Regierung sind und in der Sorge um düs bayeri sche Vaterland Opfer an Gut mcd Blut bringen wollen. Diese Gruppelr sind aber gelnäHigter. Sie vrreiniguc sich irr bcu sogenanntwr vaterländischen Verbänden, während der rrationalsozialistische Führer Hitler seine Auhmrger radikaler RickMngi in den vaterlärüüscherr Kampfver bänden gesammelt hat. Dieser letzteren auch sehr starken Grirppe

stcht der bekanrrte General Ludendorss zur Seite, der frühere GcneralstcMchef HindenLüvM. Die Hitler- Leute lvvtten unbedingt mit Waffen los schlagen, die vaterländischen Verbände aber wollen die Ordnung und Riche tut Lande aufrechterhalten, weil sie sich sagen, bei Kämpfen könnte es den FrGczofar einfallen, auch Teile Bayerns' zu besessen. Die Gefahr von Unruhen in Deutsch land, Bürgerkrieg genannt, ist also sehr groß. Diese Unv stände haben sowohl die Staatsregierung in Bayern

als auch die Reichsregiernng in Berlin voraus gesehen, Bayern hat deshalb über das Land den Au sn a h msz ustand verhängerr lassen, ein« Vorkehrung, die bekanntlich nur im Kriegsfälle oder bei Unruhmr getroffen wird und strenge Bestrafung, aicch die Todesstrafe, vorsieht, gegen jene, die die Ruhe stören. Bayern hat ferner die ganze Staatsgewalt irr eine Hand gelegt und den früheren baye rischen Ministerpräsidenten und letzten RegilermrgZpräsi- denleu von Oberbayeru, Dr. v. Kahr, Zum Generatrats- Lovrmiffär für Bayern

ernarmt. Seine Macht stützt sich auf die ihm treu ergebene Reichswehr, auf die LcmdpoliZei und am die vaterländischen Verbände, ein Beweis für die Beliebweit rtitb das große Ansehen dieses Mamres, dem nmr die ganze Regierungsaewalt irr Bayern in die .Hand gegeben ist. Diese Lösung hat vorläufig einen guten Einfluß gehabt rcnd bereits beruhigend geivirkt. Die Reichsregrerung irr Berlin sah sich eberrfalls veranlaßt, Vorbeugungsmaßregelu gegen Unrcrhen zu treffen, sie hat über das ganze Reich

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 11.01.1930
Physical description: 8
am 7. Jänner wurde auch ein Thema au geschnitten, das schon seit Jahren aktuell ist, über das man "sich jedoch bisher in solcher Deutlichkeit nicht zu reden getraute. Herr Kaufmann Leopold Maier, der Vor sitzende der Aseru, war es, der die Dinge einmal beim richtigen Namen nannte. Dieser Redner führte aus, daß die Rosenheimer es nie fertig bringen werden, die Ti roler nach Bayern, bezw. nach Rosenheim heraus- zuziehen. Die Rosenheimer hätten seit 40 Jahren den Fehler g e m a ch t, bei Tagungen Konferenzen

, daß wohl sehr viele Bayern nach Tirol hineinsahren, daß aber von Tirol mit dieser Linie sehr wenig Leute nach Bayern herauskommen. Vielleicht stimmen diese ernsten Worte doch manche Leute diesseits und jenseits der Grenzpsähle etwas nach denklich. Eine Liebe, die fortgesetzt nur einseitig ist, muß mit der Zeit endlich erkalten. . . So der ,,Rosenheimer Anzeiger" vom 8. Jänner. Der Herr Kaufmann Leopold Maier ist ein Gemütsmensch. Und der „Rosenheimer Anzeiger" macht aus seinem Herzen keine Mördergrube

auf geheiligtem Tiroler Boden statt. Auf königl. bayr. Boden lassen sich weniger Gespräche und Gesänge der Liebenden erlauschen. Ist das wirklich alles wahr? Und wenn es wahr ist, warum ist das alles so? Steigen wir hinab in der Liebe Abgrund und leuchten wir hinein in das Herz der Liebenden mit der Fackel der Vernunft. Bayern hat ungefähr 20 mal soviel Einwohner wie Tirol, Rosenheim fast dreimal soviel wie Kufstein und München zehnmal soviel wie Innsbruck. Also müssen normalerweise wenigstens zwanzigmal

soviel Bayern nach Die Arbeitsmarktlage im Reiche hat eine weitere starke Belastung erfahren. Die Zahl der Haupt- unlerstützungsempfänger betrug zu Jahresende rund 1 , 770 . 000 . Zu schweren kommunistischen Ausschreitungen kam es in Berlin nach der Beerdigung zweier Kommu nisten. Der neue Bil-telegraphrndienst zwischen London und Berlin wurde vom englischen Generalpostmeister eröffnet. Die spanische Währung hat seit Weihnachten wie der 10 % verloren. Man spricht von einem durch England lancierten

Börsenmanöver. und Land. Tirol kommen als umgekehrt Tiroler nach Bayern, drei mal so viel Rosenheimer nach Kufstein als Kussteiner nach Rosenheim und zehnmal so viel Münchner nach Innsbruck als Innsbrucker nach München. Das tun sie auch. Sie tun vielleicht sogar ein übriges. Vielleichr kommen gar zehnmal mehr Rosenheimer nach Kufstein als Kussteiner nach Rosenheim. Warum tun sie das? Aus purer Liebe bezw. Nicht- Erwiderung der Liebe? Nein, sondern aus einem ganz anderen Grunde. Wenn die Rosenheimer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 12
Date: 17.08.1919
Physical description: 12
Seite 10 Dolls-Zerrung W. 16 / fl trotz des Umstandes, als die Rohstoffe dazu von Oesterreich bezogen wurden, der zweimalige Zoll und die Transportspesen dazu kamen, billiger und solider von Bayern geliefert werden konnten als Dom Jnlande. Daß, nebenbei erwähnt, der Schmuggel lebhaft blühte, möge nur der Voll ständigkeit halber hier verzeichnet werden. Besonders aber im Kriege haben wir in un seren Nachbarn, den Bayern, eine allzeit hilfs bereite, opferfreudige Bevölkerung kennen, achten

und schätzen gelernt. In den Zeiten, als man den Bezirk Ausfern in Innsbruck nur bei den Vieh abstellungen, Butter- und Milchlieferungen kannte, als man im Frühjahre und Sommer 1917 und 1918 monatelang kein Brot und kein Mehl bekam, als die Greise, Frauen und ^Kin der mit kalten Kartoffeln die steilen Bergmähder bearbeiten mußten, da war es Bayern, das der Ausferner Bevölkerung in der größten Not hilf reich beisprang durch Lieferung von Mehl, Kar toffeln, Gemüse aller Art und in offizieller Weise

, während inoffiziell die Bevölkerung scha renweise ins benachbarte Bayernland strömte und von der allzeit hilfsbereiten bayrischen 3)‘= völkerung Lebensmittel oft um ganz gerüches Entgelt bekommen hat. Dieses wackere Einspringen zu Zeiten höchster Not bestärkt die Ausferner nur noch mehr in ihrem Vorsatze, den Anschluß an Bayern zu su chen. Vor allem sind es aber die wirtschaftlichen Interessen, die den Anschluß eines in Sprache, Gesittung und Art vollkommen gleichartigen Volksteiles unbedingt erfordern

. Auch in Bayern selbst sind die Bestrebungen, das Ausferner Gebiet einzuverleiben, immer rege gewesen. Die Schwierigkeiten der Mittenwald bahn, zweimalige Zoll- und Paßkontrollen auf ganz kurzer Strecke wurden hüben und drüben als äußerst unangenehm empfunden. Die Lech- Regulierung konnte in Bayern nie durchgeführt werden, da man in Ausfern zu einer durchgehen den Verbauung dieses Flusses nie kam. Man hört nun aus der verschiedenen Stellung nahme der Blätter überall den kummervollen Unterton heraus, ob wohl

, daß er seine Entwicklung zum ferner sind keine Freunde des langen Herum- redens, wir würden Taten lieber sehen als Worte. Heute kann man es ja ruhig sagen. Der Bezirksausschuß Reutte hatte bei der bayrischen Negierung bereits angeklopft, wegen einen wirt schaftlichen (zollpolitischen) Anschluß Ausserns an Bayern. Von den Behörden der angrenzenden Bezirke wurde diese Aktion auch wärmstens un terstützt. Leider ist durch die Rätegeschichte in München die Sache wieder auf die lange Bank geschoben worden

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.09.1914
Physical description: 8
waren, der Richtung gegen Ranch geschleppt. Innerlich knirschend vor Ingrimm, aber äußerlich willig in in ihr Schicksal ergeben scheinend, marschierten die entwaffneten Bayern inmitten der französischen Eskorte. Ab und zu tauschten sie einige Bemerkungen aus und hin und wieder machte sich einer ganz unauffällig an seinem Stiefel zu schaffen. So ging es stunden lang dahin, bis sie außerhalb der französischen Hauptmacht angelangt waren. Da plötzlich tönte aus der Mitte der Gefangenen das energische Kommando

. Sie wurden von Maschinenge wehren mit Kugeln begrüßt, aber sie schienen keinen Schaden zu leiden. Dagegen wurden mehrere Personen durch die herabgeschleuderten Bomben Franzosen erzählen können, daß es bei den Nieder- bahern noch eine besondere „Waffe zum Nahkampf" in den Stiefelschäften gibt .... Lin weiteres bayrisches Bravourstück wird der „Frankfurter Zeitung" aus dem Ober- j elsaß geschrieben: In den Gefechten, die in der j Gegend Gebweiler-Tann sich abspielten, wurden jj etwa 50 Bayern

von den Franzosen abgeschnitten ! und gefangen genommen. Die Freude der Fran- ! zosen war groß, denn die ebenso gehaßten wie \ gefürchteten Bayern gefangen genommen zu haben, ! war eine große Heldentat. Schon bei der Ent- j waffnung suchten die Franzosen ihr Mütchen an ? den Gefangenen zu kühlen, wobei sie wenig gent- ; lemanlike vorgingen. Einige Fußtritte mit grobge- j nagelten bayrischen Kommis stiefeln lehrten den | Franzosen jedoch bald höflicher sein, worauf auch f unsere Bayern sich scheinbar

in ihr Geschick er- j gaben. Der Abtransport nach Frankreich sollte { stattfindeu, und der Gefährlichkeit der Bayern i Rechnung tragend, waren den 50 unbewaffneten j Gefangenen 80 schwerbewaffnete Begleitmannschaften ? mitgegeben worden. Durch einige Dörfer ging \ es, und da die Gefangenen willig mitgingen, schwoll den Franzosen allmählich der Kamm, und sie machten ihrem gepreßten Herzen in Flüchen über die verdammten Bayern und im fortwähren dem Antreiben zu schnellerem Marschieren Luft. Die Bayern

waren wütend, doch noch war es keine Zeit und Gelegenheit zum Raufen. Im Dorfe M., unweit der Grenze, fühlten sich die Franzosen so sicher, daß sie bescyloffen, im Dorf wirtshaus ihren Durst zu löschen. Sie ließen jedoch zehn Mann zur Bewachung der Gefangenen zurück. Jetzt war die Zeit für dis Bayern ge kommen. Sich auf die Bewachnungsmannfchaften stürzen und sie beim Halse fassen war eins. Nach dem sie abgetan waren, bemächtigten sich die Bayern der in Pyramiden zusammengesetzten Ge wehre und jetzt hinein

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Alpenland
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Page 9 of 12
Date: 20.10.1920
Physical description: 12
&m ÄÄ« I“‘ w|u 9 di« «nnoncen-öspcbition Haas-Ost-M Mld B-al-r A.-G^ Wie» I. Echulerstratz« II. Mem «Ad Frankreich. Der »Neuen Zürcher Zeitung" vom 7. LMOer wird ans München geschrieben : Die AetLeruny m der französischen terutsg wurde vielleicht nirgends außerhalb Frankreichs M größerem Interesse verfolgt und lebhafter kommentiert üls m Bayern. In der Presse kam der Eindruck, den der ßräsidentenwechsel machte, weniger stark # zum Ausdruck, ier immerhin noch stark genug, um sich ein Bild von der Mkung bei den politischen

. Lachte man wohl gelegentlich in Frankreich an Bayern und in Deutschland-Bayern an Franfteich. Baye rische Diplomaten wurden mit Vorliebe zur privaten Füh lungnahme mit Ententekreisen deutscherseits herangezogen. M umgekehrt bediente man sich im anderen Lager dazu gerne Leuten, die speziell mit bayerischen Verhältnissen ver- traut waren. *Die deutsche Revolution rückte Bayern eben es wieder in den Mittelpunkt des Interesses, zumal es Lmge den Anschein hatte, das politische Schwergewicht ioürde

Aufstieg im Reiche unverkenn bar. Nur in Bayern, wo der Putsch ziemlich lautlos vor sich gegangen, hatte er Erfolg gehabt und die Ursache war das Auseinanderstreben. Entwickelt es sich nach der Demo krat^ hm, so entwickelte sich Bayern immer mehr m der Richtung des monarchistischen Obrigkeitsstaates. Paleo- logue ist es, der für die französische Politik gegenüber Bay- ern verantwortlich zu machen ist. Er trat in Fühlung mit den blauweißen Partikularisten und begann die von ihnen inszenierte Bewegung

zu besor gen. Das Entgegenkommen aber, das man für die eige nen Pläne fand, nahm man gerne an. So kam es, daß man in Bayern sogar mit ausländischer Hilfe^ für den Sturz der Republik und Demokratie und für die Restau ration des monarchistischen Obrigkeitsstaates gründliche Vorbereitungen treffen konnte. Die bayerische Regierung leugnet zwar hartnäckig ihre Beziehungen zu Baron de Dard ab und versichert nach wie vor ihre Treue zur Weimarer Reichsverfasung. Es ist aber einwandfrei festgestellt

, daß sie engste Fühlung mö: dem französischen Gesandten hatte und von diesem nicht nur Konzessionen zu ereichen suchte, sondern auch solche teilweise erhalten hat. Frankreichs Rechnung in Bayern war gründlich falsch, das mag man be reits auch ür Paris eingesehen haben. Man mochte glauben, die Politik gegenüber DeutWarE. wäre sehr einfach und ihr Weg durch den Krieg vorgezerch- net: Bekämpfung des alten Systems, wo immer es sich zeigt und Unterstützung der deutschen Demokratie, die allein genügende Garantien

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 19.04.1918
Physical description: 8
waltungsräten konnten im Summa nur 470.000 K ausbezahlt werden. Sind das nicht arme Hascherl? Um stilles Beileid wird gebeten. Glückliche Bayern! Auf ein Gesuch des Bayerischen Gastwirteverbandes an Staatsregierung und General kommando, im Hinblick auf die unbestreitbare Not lage des Gastwirtsgewerbes und die daraus entsprin gende Notwendigkeit einer Erhöhung des Schank- nntzens den Ausschankpreis für das 8vroentige Kriegs bier von 28 auf 32 Pfennig scstzusetzen, hat das zuständige Generalkommando ablehnend

geant wortet. Es sei zurzeit nicht in der Lage, einer Erhö hung des Bierpreises nahezutreten. Tie Einnahmen der Gastwirte hätten durch die mit Wirkung vom 1. April erfolgte Erhöhung der Belieferung mit Bier von einem Drittel auf die Hälfte ohnedies eine nicht unerhebliche Mehrung erfahren. Die Bayern können auch in Zukunft ein Liter Bier für nur 23 Pfennig bekommen. Bei nnS kostet ein Liter „Bier" schon zirka zwei Kronen. Ein großzügiges Programm des Kraftsahrwesens in Bayern. In Berlin

bis zur Verteilung anstrebe, so daß eine außerordent liche Verteuerung des Benzins zu erwarten sei. Es seien bereits Emmissäre dieses Konzerns in Bayern, um den einzelnen Fabriken und Automobilbesitzern Ver träge mit hohen Konventionalstrafen (100 Mark für das anderwärts bezogene Kilogramm Benzin) abzu- schließen! — Der Verkehrsminister von Serdlein gab hierauf ein großzügiges Programm bekannt, wo nach Bayern sein Kraftfahrwesen möglichst unabhängig von Berlin nach dem Kriege organisieren und zur Durchführung

Gewinnung von Wagentypen. Die bayerische Staatsregierung hat gegen die Ausdehnung der deut schen Kraftwagen-Gesellschaft auf Bayern nach län geren Verhandlungen erzielt, daß die deutsche Kraft- wagengesellschaft von Bayern ausgeschlossen bleibt, so fern die bayerische Regierung für die Zwecke der Heeresverwaltung die gleichen Verpflichtungen über nimmt, wie die deutsche Kraftwagen-Gesellschaft. Abg. Held begrüßte das vom Minister darglegte Zukunfts programm des Kraftfahrwesens in Bayern und warnte

nochmals eindringlichst vor dem Berliner Benzin konzern. Die Redner aller Parteien und der Vor sitzende des Finanzausschusses sprachen den Wunsch aus, daß die Bevölkerung sich über die hier drohenden Berliner Zentralisationsgesähren klar werden und der von der Verkehrsverwaltung geplanten Organisation sich anschließen möge, um Bayern vom Berliner wirt schaftlichen Einfluß frei zu halten. Der Verkehr der Zukunft, das ist der Verkehr in der Luft, hat dieser Tage den Fmauzausschuß der bayerischen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 29.10.1905
Physical description: 16
waren. Es mochten anfangs im ganzen 1500 Mann den Platz verteidigen. Obwohl noch nicht alle Truppenkürper Deroys in Lofer eingetrcffen waren, so begann derselbe schon in den frühen Morgenstunden des 2. November seine Angriffe auf den Salz burger Paß. Bei ihrer großen Uebermacht, namentlich an Reitern und Geschützen, glaubten die Bayern, hier ein ebenso leichtes Spiel zu haben, wie tagsvorher am Bodenbühel. Als sie jedoch in den Bereich der Tiroler Schützen kamen, wurden sie so übel empfangen

bis 4 nachmittags erfolgte nun Angriff auf Angriff und jedes mal wurden die Bayern, trotz ihrer mit größter Tapferkeit unternommenen Anläufe, mit bedeutenden Verlusten zurückge worfen. — Hägers Schützen zielten gut, und ihre nie fehlenden Kugeln wirkten verheerend. Die sicheren Stutzen der Tiroler krachten und trafen und die auf den Felswänden stehenden Sturmmänner schleu derten Steine und Felsblöcke auf die fliehenden Feinde her nieder. Schon ging es gegen 11 Uhr nachts, es fiel Regen und Schnee und die größte

Dunkelheit herrschte im Passe, als Deroy einen nochmaligen Sturm mit Aufgebot aller seiner Kräfte anordnete. Er wollte den Durchbruch mit aller Ge walt erzwingen. Unter dem Donner ihrer gesamten Artillerie drangen die Bayern gegen den Salzburger Paß vor. Er war leer. — Jetzt ging es im Sturmschritt über die Landesgrenze gegen den Tiroler Paß; auch er schien verlassen. Doch plötz lich kommandierte General St. Julien „Feuer". Die beiden Kanonen des Tiroler Passes warfen ihre Kartätschen in die Feinde

, die Tiroler schossen ihre Gewehre auf die im engen dunklen Passe anstürmenden Massen und stürzten dann mit erhobenen Gewehrkolben von allen Seiten auf die Bayern. Ein wildes, grauenerregendes Erschlagen der Feinde begann, welche ein solches Entsetzen erfaßte, daß sie in der tiefen Fin- sternis in größter Verwirrung durch die Strubache und die Wälder irrend in regelloser Flucht und mit schweren Ver lusten gegen Lofer retirierten. Der an der Spitze seiner Truppen vorgerückte tapfere Deroy wurde

von einer Tiroler Kugel schwer verwundet und mußte nach Lofer getragen werden. Am 3. November erneuerten die Bayern mit Tagesan bruch den Angriff. General Graf Minucci, welcher an Stelle des schwer verwundeten Deroy das Kommando übernommen hatte, stürmte viermal unter unaufhörlichem Donner seiner gesamten Geschütze, unter Schmettern der Trompeten und Wirbeln der Trommeln an diesem Tage den Paß, und jedes mal scheiterte der Sturm an der Tapferkeit der Verteidiger. Als General-Major Graf Minucci, selbst verwundet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 07.07.1925
Physical description: 8
zählung im Freistaate Bayern veröffentlicht. Die Ziffern belehren uns. daß Bayern um ungefähr eine Million Ein wohner mehr zählt, als die Republik Oesterreich. Ein Blick auf die Karte "belehrt uns des weiteren, daß Bayern seiner Bevölkerung ungleich größere Erwerbsmöglichkeiten bietet. Bayern besitzt eine reiche Landwirtschaft, hat die herrlich sten Getreideböden, etwa 90 Prozent seiner Bodenfläche ist in irgeneiner Form landwirtschaftlich genützt. Bayern hat < 2 uch eine sehr erhebliche Industrie

und besitzt viele volk reiche Srädte, die zusammengenommen zweifellos Oester reich in der Zahl seiner Städtebevölkerung einholen. Dieses uns wirtschaftlich um vieles überlegene Land hat eine ver hältnismäßig einfache Maatsorgamsation. Bayern be- scheidet sich mit einem Landtag, der nicht größer ist als der österreichische Nationalrat. Wenn in Bayern jemand ausstehen und erklären würde, das Land müsse mit Rück- sicht darauf, daß einzelne Teile früher besondere Herzog tümer waren, ihre eigene Geschichte

, eine eigenartige Tra dition und einen besonderen Dialekt haben, nach dem Muster Oesterreichs in neun Gliederstaaten zerlegt wer den, in welchen selbstverständlich Landtage aufzurichten und Regierungen einzusetzen sind? Nun, wenn jemand in Bayern so reden würde, was möchte man wohl diesem Menschen antworten? Daß er ein Narr ist und in das Irrenhaus gehört! Keinem Menschen in Bayern fällt es ein, den Aufbau des Maates vom Gesichtspunkte der Krä- winkele: aus vorzunehmen. Bayern hat in seinen Regie rungsbezirken

und in seinen Bezirksämtern mehr als genug Lokalverwaltung; an eine Erhebung der alten Herzogtümer zu eigenen Staaten denkt in Bayern, das gewiß nicht von einem übertriebenen Sparsinn geplagt ist, kein einziger Mensch. Oesterreich aber gibt sich mit >der jetzigen Bersaßungs- reform eine gro^ ,-ttge Staatsorganisation, die aus- reichen würde, beinahe halb Europa mit Regierungsmit gliedern, Abgeordneten, Landesräten, Regierungsräten und sonstigen Räten, die Rat wissen oder auch ratlos sind, zu versorgen. Diese große

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 20.08.1923
Physical description: 8
Stresemann entstanden ist". Es wird geradezu behauptet, daß Stresemann das sozialistische Aktionsprogramm übernommen habe. Die bayerischen Reakttonäre weisen den di rekten Weg der Verhandlungen mit Frankreich ab, obwohl alle Welt weiß, daß nur dieser nach der Haltung Englands aus dem Labyrinth des Ruhr- ömfliktes führen kann. „Angesichts der Umstände der Entstehung des Kabinetts Stresemann", heißt es in der offiziösen Erklärung des bayerischen Mi nisteriums weiter, „kann aber in Bayern die Be fürchtung

nicht unterdrückt werden, daß der links gerichtete Tell des Kabinetts versuchen wird, man gelnde außenpolitische Erfolge durch innenpolitische Festigung der Parteistellung zu ersetzen. In den wichtigsten Ministerien sitzen Sozialisten. Ihnen untersteht das Gebiet der Polizei- und Justizhoheit. Damit besteht nach den bisherigen Erfahrungen mit sozialistischen Reichsministern die Möglichkeit zu folgenschweren Meinungsverschiedenheiten zwi schen diesen Reichsministern und Bayern, denn sie »eigen

zu zentralistischen Eingriffen. Es darf in der Reichsregierung kein Zweifel darüber bestehen, daß das bayerische Staatsministerium in völliger Uebereinstimmung mit dem Willen des bayerischen Volkes in Fragen der Hoheit der Länder nicht in der Lage zu Kompromißen und Zugeständnisien ist. Sollten nach früheren Mustern Eingriffe in unita- rer Richtung versucht werden, so würde man in Bayern auf "unbeugsamen Widerstand stoßen." DaS ist eine unverblümte Kriegserklärung Bay erns an das Reich. Sobald die bayerische

Sonder- Politik und Reaktion, die Förderung des Faszis mus und des Monarchismus, nicht ruhig hinge nommen wird, sobald die Reichsgesetze auch für Bayern Anwendung finden, gibt es Krieg. Aber auch gegen die finanziellen Maßnahmen der Reichsregierung, die allein imstande find, -Deutschland vor dem Untergang zu bewahren, ver wahrt sich die bayerische Regierung. Der Besitz mutz geschont werden! Es heißt nämlich in der bayrischen Regierungsau slasiung weiter: bestimmten Gefühlen. Nierumw wußte, wer

Zusammenarbeiten zwischen der neuen Reichs regierung und den Negierungen der Länder die richtigen Mittel und Wege suchen." Man lasse sich nicht Durch den väterlich-sorgenden Ton dieser Auslastung über den Kern derselben täuschen. Das reaktionäre Bayern sagt dem Reiche klipp und klar: Wir wollen, daß der Besitz geschont wird und nur die Massen bei erhöhter Arbeits leistung zu erhöhten Pflichten herangezogen wer den. Die vom Reichstag in der Panikstimmung be- schlostenen Steuergesetze sind den Kapitalisten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 05.09.1921
Physical description: 8
' Außenpolitik sabotiert werde. Es sei uner- ; klärlich, daß sich zu gewissen nationalistischen . Veranstaltungen an führender Stelle hervor ragende Persönlichkeiten hergeben, die doch früher ; auch große politische Verantwortung getragen hätten und imstande wären, die verderblichen , Folgen ihres Tuns zu e r k e n n e n. Gerade der bayerische Gesandte habe eine gewisse Schärfe nicht vermissen lassend Sei denn wirklich Berlin an aller Spannung schuld, die dort in Bayern ' sei? Bezüglich

- : nung sei allerdings in Bayern nicht angefragt worden. Diese Eile sei auf die politische /Hochspannung zurückzuführen. Von der großen Erregung, die durch die A r b e i- tenden Deutschlands, auch durch das christliche werktätige Volk gehe, habe er sich in den letzten -Tagen persönlich überzeugen können. Wenn diese Erregung nicht beseitigt werde, so könne es zu ■einer Parole „hie Bürgertum, hie Pro dlet a r i a t" kommen. Die Reichsregierung ^ werde einer solchen Parole nicht Folge leisten, i Er wolle

vorher versuchen, einem Konflikt zuvor zukommen und bitte hiebei den bayerischen Ge sandten und die bayerische Regierung um ihre ' Unterstützung. Dr. Beyerle (Bayer. Volksp.) begrüßte in der Samstagsitzung die beginnende Beruhigung zwischen Reich und Bayern und behauptete ent- - gegen den Tatsachen, der Ausnahmezustand in Bayern sei nicht verfassungswidrig. 1 Reichskanzler Dr. Wirt h erwiderte: Wir haben bereits gestern mit den beauftragten Män- jnern die Gefamtlage, wie sie sich im Reich und Bayern

Besprechungen zwischen dein Reichskanz ler Dr. Wirth und dem bayerischen Gesandten i wegen der Aufhebung des Ausnahmezustandes in -Bayern stattgefunden. Wenn nicht alle Anzeichen 'trügen, wollen es die leitenden Männer in der chayerischen „Ordnungszelle" doch nicht zum völ ligen Bruch mit dem Reich kommen lassen. Offen bar schweben ihnen die, wirtschaftlichen Folgen einer solchen Handlung vor; die Arbeiter in den westdeutschen Kohlengebieten haben schon wieder holt mit dem Zaunpfahl gewinkt, Bayern

bei -Aufrechthaltung der die Einigkeit des Deutschen -Reiches schädigenden Haltung die .Kohlenzufuhr 'zu sperren. Und eine wirtschaftliche Abhehrung des Reiches von Bayern wäre die Quelle neuer -sozialer Unruhen in der „Ordnungszelle", die -unweigerlich zur Versagung der reaktionären Kahr-Pöhner-Sippe führen müßten. Und das wollen diese Herrschaften im ureigensten Inter esse der bayerischen Reaktion vermeiden. Daß Kahr vor der Reichsregierung äußerlich szurückweicht, beweist die sofortige Einstellung

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 29.05.1920
Physical description: 8
gegen Aus weisungen aus Bayern. Salzburg, 26. Mai. Im großen Kurhaussaal in Salzburg fand.gestern abends eine Versammlung statt, in der der Vorsitzende des Deutschösterreichischen Volksbundes in München, Puttinger, gegen die Aus weisung der Deutschösterreicher aus Bayern sprach. Die Versammlung nahm einstimmig folgende Entschlie ßung an: „Die im Kurhaussaal versammelten Deutschösterrei- cher erheben energischen Protest gegen die vollzogene Ausweisung der Deutschösterreicher aus Bayern. An die Landesregierung

Salzburg ergeht die Aufforderung, sofort an die Regierung des Freistaates Bayern tele graphisch zu berichten, daß vom 26. Mai 1920, mit tags 12 Uhr an. für jeden aus Bayern ausgewiesenen Deut schösterreicher ein Bayer ohne Rücksicht darauf, ob ein Grund vorliegt oder nicht, abgcschoben werden wird. Ferner kann kein bayerischer Staatsangehöriger k von diesem Zeitpunkt an nach Salzburg reisen, es sei j denn, daß die bayerische StaatLregierung die Verord nung über Zuzug und Aufenthalt vom 20. März 1920

aufhebt. Der Grenzverkehr ist ebenfalls vollständig aufzuheben, wenn die Verordnung bestehen bleiben sollte. Sollte dies trotzdem der Fall sein, so habe die Nationalversammlung energisch einzuschreiten." An den bayerischen Ministerpräsidenten v. Kahr wurde folgendes Telegramm abzusenden beschlossen: „Die Versammlung fordert mit sofortiger Wirksamkeit die Aufhebung der Ausweisungen der Deutschösterreicher aus Bayern, denn sonst müßte das anschlußbereite Brudervolk scharfe Gegenmaßnahmen von der Landes

regierung fordern." In dem heute zusammengctretenen Salzburger Land tag wurde dem Verfaffungs- und Verwaltungsausschuß ein Dringlichkeitsantrag des Salzburger Landeshaupt- marmstellvertreters Preußler zugewiesen, der gegen die neuerliche Ausweisung deutschösterreichischer Staatsan gehöriger aus Bayern schärfsten Protest erhebt. Trentiner Herausforderung. Meran, 26. Mai. Die „Mer. Ztg." berichtet: Wie wir erst nachträglich in Erfahrung bringen, hat sich bei der Autonomieversammlung am Bahnhosplatz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 12
Date: 05.02.1921
Physical description: 12
Politik der bayrischen Regierung! D. Red.) würde in Bayern die schwersten Erschütterungen Hervorrufen." Deutlicher kann man es kaum aussprechen, mit welchem Auftrag Herr v. Kahr am gestrigen Freitag nach Berlin gefahren ist. Wie einst Ge neral Hoffmann in Brest-Litowsk, wird der „schlitzohrige" Bürokrat heute in Berlin auf den Tisch hauen und im Namen Bayerns eine ge waltpolitische Geste gegen Paris verlangen. Selbstverständlich ist cs ihm dabei in erster Li me um seine Einwohnerweh f zu tun

, mit her die Regierung Kahr steht und fällt. Er will also mit seiner Auftrumpfunaspolitik die Reichs- reHicrung zu einer strikten Ablehnung der Pari ser Beschlüsse in ihre Gesamtheit veranlassen, um so auch die Auslösung der Einwohnerwehr hint- anzuhalten. — Nun erkennt man unschwer den wahren Zweck des Auftaktes im Landtag! Sin bayrische» Großmaul. Bayern trennt sich vom Reich und ist übermor gen Monarchie! Das ist der Herzenswunsch vie ler bayrischer Reaktionäre und deshalb läuft

. Zu diesen gehört seit langem der ehemalige Münchener Oberst Ödländer aus einem Ad jutantengeschlecht der Wittelsbacher. Er reist im Auftrag der Bayrischen Mittelpartei, der bay rischen Deutschsrationalen. Aus seiner Tournee landete er auch in Dresden, wo er im Klub seiner Gesinnungsfreunde am 29. Jänner als Heiliger aus der Ovdnungszelle ziemlich gefeiert wurde und nach allerlei Anzapfungen folgende Weis heit verspritzte (wir geben den Bericht der „Tresd. Volkszeitung"): „Lylander Mach über Bayern

und das Reich, wobei er zunächst desGeburtstages Wilhelms des Letzten gedachte. Und dann redete der Referent dicke Töne. Er behauptete, daß Bayern unmittel bar davor stehe, sich vom Reich zu trennen» da die Berliner Regierung es nicht verstanden habe, sich Staatsautorität zu verschaffen. Bayern sei niemals mit der Weimarer Verfassung einver standen und werde „eine Regierung der Weich heit mrd Feigheit", als die er die Reichsregierung bezeichnete, nicht urrterstützen. Tylander erzählte

dann weiter, daß er nach Dresden gekommen sei, um der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei mitzuteilen, daß das bayrische Mini sterium Kahr niemals seine Einwohnerwehren auflösen würde, selbst wenn die Franzosen das Ruhrrevier und Bayern besetzen würden. Hinter diesem Entschlüsse stehe, wie er kühn behauptete, das gesamte bayrische Volk. Ja, sogar die bay rischen Sozialdemokraten und Kommunisten ver treten den monarchistischen Gedanken! Wenn Bayern wolle, könne es schon übermorgen die Monarchie proklamieren

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.04.1919
Physical description: 4
, daß die Proklamierung der Räte republik in Bayern den Ausschluß Bayerns von den Bestimmungen des Friedensvertrages tm Folge haben wird. Die «ommunisten qegen die Aäto- republik. KB. München. 8. Anr«. Die gestern erschienene „Ro!e Kahne" das Organ der Kommunisten, wendet sich in edmn Aufrufe an die Arbeiterschaft gegen die jetzige Räteregierung, sie erkennt den jetzt bestehenden revolutionären Rat in keiner Weise als Vertretung der Arbeiterklassen an. In keiner Weise seien die ckyelnen Parteien

, die das Bürger- Ui nl u ? Gegen streik aufrusen. Die Räteregierüng twümm^Ettsche Persönlichkeiten als Geiseln sestge- Zerzliche Grütze. Lenin fragt an und bittet 'um baldige ^ntwor- was Bayern Hinsichtlich der Sozialisierung von Grund und Boden zu tun gedenke. Nordbayern gegen München. Berliu, 7 April. (Priv.) Dem „Berliner Tageblatt" wird aus Franken gemeldet: . den. nördlichen Landesteilen Bayerns macht sich er» erheblicher Widerstand gegen die Münchener Absich ten geltend. Man scheint dort gesonnen

, sich der Münche ner Diktatur weder in politischer, noch Lu wirtschaftlicher Hinsicht zu fugen. So hat die Nürnberg-Fürtber Ber- eruigung der gewerblichen Verbände scharfen Einspruch gegen die „Bollwzialisierung" in Bayern erhoben. Sie fordert die «taatsregierung auf, nichts zu unternehmen, "was die chr vom Landtag erteilten Vollbrachteu irber- fchrettet". Weit bedeutsamer aber ist der politische Wiöer- jtand Ztoröbayerns. Die von einer „bolschervist auf die Dauer nicht h sich aber" heißt es dann'wett

^^ttrneHaLb'DeMsKlarws eme bolschenmLlsme Insel in Bayern halten. Entweder ergreift die ^Seuche ganz Deutschland, oder sie wird in Bayern wieder ausgerotret". Es wird dann darauf hinge- ww.sen — und diese Ansicht ist in Nvröbayern sehr ver- ^bt - daß verhütet werden müsse, datz ganz Bayern vom Bolschenrismns überflutet werde. Deskalb müsse grauten eine bcwndere Haltung zu den Münchener Vorgängen emnehur-en. Man fommt zu dem Ergebnis, daß die Losung nur lauten könne: „Los von Mün chen! Los von Bayern!" Zuversicht

der sächsischen Regierung. Dresdeir, 8. April, (Priv.) In den Kreisen der sächsi schen Regierung beurteilt man die Vorgänge in Bayern sehr ruhig. Man glaubt nicht, datz.die Gefahr eines uebergrerfens auf Sachsen besteht Das neue DeMschlEd $m& die VAnöm§polMK. Der deutsche Retchsminister des Aeutzern, Graf Brock- o o r f f - R a n tz a u, gewährte eineur Vertreter des «Ber liner Tageblattes" eme Unterredung, die folgenden Verlaus hatte: Anschließend an ansländische Pressenotizen über die Möglichkett, neuer

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 13.07.1907
Physical description: 16
r-Wai d ringer Stein- - — -LÜSÜlii , fahr 8 Tage nach Martini, an welchem Tage die Uebergabe an der Langenbrücke stattgefunden hatte (wahrscheinlich Krismers Unterredung), als die Bayern an dieser Brücke ankamen. Pfundser Schützen oder Bauern standen hier auf Spionage. Sie hatten sich vorher in Tschuppach (wie Eiterer sich auf einem kleinen Zettel nicht sonderlich zart ausdrückt) vollge soffen und griffen hier die vorüberziehenden Bayern an. Es war am Abend. In einer viertel Stunde war alles vorüber

, die „beleuchteten" Pfundser stoben auseinander und gewaünen Zeit zum Ausnüchtern, wurden aber nicht verfolgt. Merkwürdig ist nur, daß die Bayern ihre Drohung nicht erfüllten. Man sieht, sie hatten noch heilsamen Respekt von der Tulle- affaire her und wollten mit Gewaltmitteln nicht mehr das Volk aufs äußerste reizen, obwohl sie sehr er bittert sein mußten. Außer diesem Vorfall und nach her herrschte Ruhe und die Bayern bezogen ihre Standquartiere (Prutz). Es liegt der Verdacht sehr nahe, daß jene Pfundser

von den obengenannten Hetzern aufgestachelt wurden. Dies wird bekräftigt durch die sofortige, scharfe Ver folgung dieser Leute von Seiten der Bayern. Die vier, sagen wir drei, Männer kamen aber nicht mehr ins Vintschgau. Von Pfunds aus be gann ihre Flucht. Waren sie vielleicht durch ein vorausgeeiltes Reiterdetachement am Weiterfliehen gehindert? Kurz, sie flohen von Pfunds über die Berge zurück und kamen zuerst nach Pftans (Rieder höfe) (auch geschrieben Gfrans). Ein Josef Eberhart von Fendels hat dem fleißigen

Straße von Fieberbrunn her ausgebaut ist, wird die dortige Gegend sicher dem neuen Hauptverkehre sich anschließen, umsomehr als gegen Norden der kürzeste Uebergang nach Reit im Winkel in Bayern führt. Um Waidring, welcher Ort sich eines lebhaften Fremdenverkehrs erfreut, finden sich auch Lager von Torf, Zement, rotem und schwarzen Marmor und drei Sägen. Unweit dieses Ortes ist das sogenannte „Moratal", welches zwar von berufener militärischer Stelle als Artillerie-Schießplatz geeignet befunden wurde

Staats bahnen fieberhaft gearbeitet. Besonders kann Bayern von dem Zeitpunkte an nicht zur Ruhe kommen, als es einem österreichischen Fahrplan politiker glückte, den Schnellzug Budapest—Wien— Arlberg—Paris von dem Zuge Wien—München— Paris zu trennen und bei etwas früherer Abfahrt von Wien über Amstetten noch vor Mitternacht und nur etwa 3 / 4 Stunden später als über München nach Paris zu bringen. Dabei wird für diesen Arlbergzug in der langen Strecke Wien—Zürich die dritte Klasse geführt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 12 of 16
Date: 11.01.1934
Physical description: 16
und unter dem angestammten Fürstenhause so schwer von den Tirolern empfunden wor den war, das schien ganz unerträglich unter der aufgezwun- enen Herrschaft Bayerns. Die bayerische Gleichmacherei, ie Verständnislosigkeit und der Kamps gegen die Eigenart von Land und Volk, die Mißachtung der Landesrechte, haben wesentlich dazu beigetragen, die Tiroler zum Aus stand gegen Bayern zu treiben. Ein bayerischer Beamter urteilte zu Beginn des Aufstandes ganz mit Recht. „Der größte Fehler wurde gemacht . . . weil man alle Schuhe

über einen Leisten schlagen wollte." In Tirol hing das Volk, namentlich auch das Land volk, an seiner alten, ehrwürdigen Verfassung. Man war stolz aus die Freiheit von Land und Volk, namentlich auch aus die anderen Ländern unbekannte Freiheit des Bauern standes. Mit Geringschätzung sah der Tiroler Bauer auf seinen Standesgenossen im benachbarten Bayern herab, der — wie übrigens auch der Bauer der östlichen öster reichischen Alpenländer — politisch rechtlos und persönlich seinen Grundherren untertänig

des Preßburger Friedens hatten sich die Stände Tirols an den Kaiser Franz gewandt und ihn gebeten, bei den Friedensverhand lungen doch dafür Sorge zu tragen, daß das Land nur mit Verbürgung seiner Versassungsrechte an Bayern übergeben werde. Kaffer Franz sprach in seiner Erwiderung auf diese Bitte von seinen Bemühungen, daß das Land unge teilt an Bayern komme und seine Verfassung behalte; der achte Artikel des (Preßburger) FriedensvertrageS werde die Stände darüber beruhigen. Diese Antwort des Kaisers

war aber irreführend; der Artikel 8 enthielt in Wirklich keit nichts, was eine Sicherung der tirolischen Verfassung bedeutete, auf welche sich die Tiroler hätten berufen können. Anders war es mit dem Versprechen, das der bayerische König bei der Besitznahme des Landes gab; feierlich hatte er damals zugesagt, daß an der Landesverfassung „kein Iota" geändert werde. Dieses Königswort haben die Bayern damals ebenso gebrochen, wie die italienischen Fa schisten das Wort, das der König von Italien den Süd tirolern

gegeben. Die Tiroler selbst, wie auch die Vertreter Oesterreichs, die später Tirol zur Erhebung gegen die baye rische Herrschaft aufforderten, nahmen die Beseitigung der Verfassung durch Bayern zum besonderen Anlaß, die Er hebung gegen die bayerische Herrschaft zu rechtfertigen. Wurden die Tiroler bereits durch die Beseitigung ihrer Verfassung erbittert, so brachte die bayerische Herrschaft auch manche schwere wirtschaftliche Schädigung des Landes. Schon die Einordnung Tirols in ein fremdes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.12.1920
Physical description: 8
. durch die Kolporteure uud durch die Pos! für Deutsch-Oesterreich: mor-all. K 23.—. Viertels. KH9.-V Halbs. X13«.—. DrsfschlanL X 27««* Einzel» Rümmer 1 K» Rr. 275 SembruS. Zsunerrtag Sen 2. Seiender 1120 28. Sohrs. 8in Waggon Waffe» aus Nayrrn beschlagnahmt. &e Reise des it. Seim Wien md Ssdavey. Gestern kam wieder ein Waggon Waffen aus Bayern, wahrscheinlich bestimmt für die Tiroler Heimatwehren, in Innsbruck an. Die Fracht war. wie immer, falsch deklariert, nämlich als Akten und Bücher. Ueberaus bemerkenswert

über die Einwohnerwehren in Bayern eine Antwort awusenden. welche ins besondere auf die bayrischen Verhältnisse eingehe und die Bedenken, die von der bayrischen Regie rung gegen eine jetzt vorzunehmende Entwaff nung dw Einwohnerw'bren vorqebracht werden, zur Geltung bringen loll. In Ententekreisen sei man der Ansicht, daß die Gefahr des Bolschewis- rnus für Bayern verschrunden sei und daß durch die Einwohnerwehren eine neue Gefahr für die innere Ruhe von Bayern entstanden sei. Man erkenne aber andererseits

die Schwierigkeiten für die bayrische Regierung. Wie verlautet, besteht Geneigtheit, Bayern einen Zeitraum von sechs Monaten zu gewähren, innerhalb der die Ein- wohnerwehren ohne Aenderung beibchalten wer den sollen. vereinbar sind, um den Landesbewohnern alle Beziehungen mit den Bewohnern des Staates zu verbieten, gegen den sich die Blockade richtet. Nach einer kurzen Darlegung des Standpunk tes der skandinavischen Länder durch Melsnart (Schweden) beschloß die Kommission. dem Völ- kcrbundrat ihren Wunsch

würde. Es war also nicht allzu schwierig, den Papst zu gewinnen. Doktor Heim verhandelte dann mit französischen Agen ten. Auch das ist längst bekannt, muß hier aber angeführt werden, um durch Aneinanderreihen. der einzelnen Glieder die Kette vollständig zu machen. Von Frankreich hat Heim seinerzeit allerhand Versprechungen bekommen und beson ders die französische Einwilligung zur Beibebal- tung der Einwohnerwehren in Bayern . dürfte auf Heims Unterhandlungen Zurückzuführen sein. Damals war Herr Palelogue

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 22.05.1919
Physical description: 8
will. Zur Ausweisung Axelrsds. Schraffl will nichts zur Ausweisung bei getragen 'haben. Auf Grund § 19 des Preßgesetzes ersuche ich um Ausnahme folgender amtlicher Berich tig n n g des in der Nummer 114 vom 20. Mai 1919 der „Volks-Zeitung" unter dem Titel „Das Asylrecht, zur Ausweisung Axelrods" gebrachten Artikels. Es ist u n w a h r, daß ich den Besebl zur Ver haftung Axelrods und dessen Ueberstellung an Bayern gegeben hohe, wahr ist, daß ich zur Zeit dieser Verhaftung und der Ueberstellung Axelrods an Bayern

nicht in Innsbruck war und erst nach meiner Rückkehr von der Verhaftung und Ueberstellung Axelrods an Bayern Kennt nis erlangt habe. Der Landeshauptmann: Schraffl. Die „Renen Tiroler Stimmen." reiben sich an uns, weil wir gegen die beschämende Tatsache Stellung genommen baben, daß der Bayern- Fcmg in Tirol nicht oloß geduldet, sondern durch eine Ehrenwache beschützt worden ist, wäh rend man Axelrod sofort ausgewiesen hat. Das Blatt behauptet, das ganze Land billige die Aus weisung. Diese Behauptung

. Es ist nicht wahr, daß die Auslieferung unter dem Drucke der italienischen Behörden erfolgte. Es muß bedacht werden, daß zwi schen Italien und Bayern noch der Kriegszustand besteht und dadurch die Unrichtigkeit einer sol chen Nachricht erklärt wird. # . * Diese Feststellung ist überaus bemerkbar, denn sie zeigt erstens, daß die Italiener lvert mehr Verständnis für das Asylrecht haben als die christlichsozial-klerikalen „Republikaner", die bei uns das Landhaus beherrschen; sie ist zwei tens eine entschiedene

hat und diesen als Agent diente. Merker war zweifellos ein Spitzel und Werkzeug der Mrlitärkamarilla, die sich jetzt in Bayern» auftut und die schon über dem Ministerium steht und den Schrecken des Bolschewismus durch tun gesteigerten Schrecken unglaublicher Verfol gungen ersetzt. Hat die Landesregierung etwa ans Detteiben dicjes Merkers die Ausweisung Axelrods ver fügt? Eine Auftlärung ist dringen!) notwendig! Bürgerliche Lvvofitiou. Unsere bürgerlichen Parteien sind jetzt in einer ganz ungewohnten Rolle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.11.1923
Physical description: 8
, daß den französischen Truppen als bald Befehl gegeben werde, nach den völkerrecht lichen und vertragsmäßigen Verpflichtungen der Besetzungsmächie zu handeln. Bayern beantragt eine Verfassungsänderung. Die Bayrische Volkspartei hat im Reichstage einen Antrag eingebracht, der von der Reichsregie rung die Vorlage eines Gesetzentwurfes zur Revi sion der Weimarer Reichsverfassung in föderali stischem Sinne verlangt. Kampf zwischen Erwerbslosen und Polizei. Berlin, 20. Rov. Rach Blättermeldungen aus Breslau

Feststellung handelt es sich um eine Versammlung des Nationalverbandes deutscher Offiziere, Landes gruppe Bayern, in der ein Schreiben Ruprechts verlesen wurde, das aufs nachdrücklichste den Ge- rüchten entgegentritt, als sollte in Bayern dem nächst die Monarchie ausgerufen werden. — Wie doch dem braven Ruprecht Unrecht getan werden kann. Er hat doch wiederholt und mit Nachdruck erklärt, daß er nicht bayrischer König werden will — wenn es nicht leicht geht. Warum die unnötige Aufregung? Das Reich

für das meuternde Kahr-Bayern. Der bayrische Partikularismus arbeitet auf die poli tische Unabhängigkeit vom Reich hin. Aber wirt schaftlich ist es den Herren Kahr und Konsorten ganz recht, wenn das Reich Bayern zu Hilfe kommt. Die Reichsbank hat für das rechtsrheinische Bayern jetzt nämlich einen weiteren Kredit zur Kartoffel, beschaffung in der Höhe von 1200 Blllwnen Mark zur Verfügung gestellt. Bis zum 15. November sind etwa 2200 Waggons mit 650.000 Zentner Kartoffeln aus Norddeutschland nach Bayern

ein geführt worden gegenüber 233 Waggons mit 58.000 Zentnern im Vorjahre. — Die Reichssronde in Bayern würde bei einer allfälligen staatsrecht lichen Separation bald die übelsten Erfahrungen machen. Was augenblicklich von der Ernährung gilt, kommt noch in erhöhtem Maße bei der Koh lenversorgung in Betracht. Ern Verfahren gegen Dr. Zeiqner. Die Staats anwaltschaft Leipzig hat gegen Dr. Zeigner wegen Verdachts der Bestechlichkeit ein Verfahren einge leitet. Es wird Dr. Zeigner vorgeworfen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.11.1923
Physical description: 8
und der Reichswehvmimster Geßlex in einer Unter redung mit dem Berliner Vertreter deS „Hambur ger Frenrdeniblatt". Dabei zeigte sich zwischen den beiden Regierungsmännern eine tiefgehende Dif ferenz in der Beurteilung der Vorgänge in Bayern. Während der Reichskanzler das Vorgchen Bayerns geradezu verteidigte, erklärte es der Reichswebr- mmister unzweideutig als verfassungswidrig. Dr. Geßler stellte sich ohne Einschränkung aus den Standpunkt des Professors Zorn, daß die Berufung Bayerns aus die Reichsversassung

juristisch ein Un ding sei. Bayern habe sich nicht aus den klaren RechtSstanrPunkt gestellt und dadurch seien Kon- flikte entstanden. Dr. Geßler beschäftigte sich dann mit dem Fall Lossow und stellte fest, daß General Lossow, der bekanntlich mit dem Genevalstaats- kommifsär Kahr Hand in Hand arbeitet, ausdrück lich den Gehorsam verweigert hat. Gegen über Kahr betonte er. daß Kahr die Auseittünder- setzung mit den Anhängern des „Völkischen Beob achters" nicht fürchten durfte, wenn er sich nicht völlig

tn ihre Hände begeben wollte. Er (Getzler) habe Kahr dadei helfen wollen, Kahr habe jedoch dt« helfende Hand den Weg begdben. der zu stoßen und sich damit auf M Umsturzversuch vom 8. November und den aus ihm entsprungenen traurigen Ereignissen führte. Getzler stellte also nochmals fest, ldaß Bayern ver- faWngslwWrig handelte, daß Kahrs Vertrauter Lossow meuterte und!daß sich Kahr durch feine Pas sivität gegenüber den deutschvölkischen Putschisten an dem Münchner Putsch mitschuldig gemacht hat. Daraus ergibt

sich, daß die Neichsvegterung pflicht- gbNäß gegen Bayern einschreiten mußte, wie es vsn Geßler und andern auch verlangt worden ist. Im auffallenden Gegensatz zum Reichswchrmittister behauptete 'dagegen Dr. Stresemann in seiner Ber liner Rede, daß bis zum 8. November, d. h. bis zum Mtltzr-Ludendorff-Putsch, die Dinge in Sachsen und Bayern nicht gleich gelegen hätten, «daß also wohl gegen Sachsen, nicht aber gegen Bayern eingeschrit- ten hätte werden müssen. Stresemann verteidigt sogar bas „Recht Bayerns, zu versuchen

, die alten Rechte wisdevzuerlangen". Der Kampf in Bayern habe sich „aus dem Gebiet bundesstaatlicher For- dsvungen gegenüber der Retchsgewalt abgespielt, ohne ldaß dabei bis Notwendigkeit direkten Ein- gveifens vorlag oder sich erkennen ließ". Stress- mam deutet zwar an. daß dieser Kamps verfas- Lßig geführt werden müsse. Wie es aber „verfassungsmäßigen Wege" Bayerns steht, die Aeußerungen seines Ministerkollogen Es bMbk also die Tatsache bestehen, daß BaySM die Bevfaftung gröblich verletzt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 20.04.1889
Physical description: 8
sich, daß man vergebens gehofft — es kam nun das Kriegsjahr 1703, in dem sich die oberen Jnnthaler so tapfer und klug erwiesen haben. Es liegt mir ferne, das längst Bekannte aus unserer vaterländischen Geschichte wieder zu erzählen — es sei mir daher nur gestattet, einiger noch unbe kannter Episoden zu erwähnen. Am 21. Juni kamen die Nachrichten nach Imst, daß der Chursürft Max Emanuel von Bayern tut Lande eingefallen sei. Vont damaligen Bürgermeister Fr. Anton Martinell wurde sofort eine Gemeinde- rathssitzung

für Tag wurde umsonst aus die Rückkehr des wackeren Kundschafters gewartet — Tönig wurde nämlich bei Zirl von bayerischen Dragonern gefangen genommen und nach Innsbruck eskortiert, wo er mit einigen Etschländern bis zum 26/ Juli hinter Schloß und Riegel kam. Am 28. Juni um Mittag kamen die Bayern (Regiment der Rothröcke) zur größten Ueber- raschung nach Imst, hielten dort kurze Rast und Mittagsstation, dann zogen sie nach Landeck. Der Pfleger Reinhart schickte sofort den Boten Christian Seelvs

nach Laudeck, den Bayern voraus, der vom Sterzittger die Nachricht bringen mußte, was zu thun sei. Am 29. wurde in Landeck beschlossen, die Bayern bei der Pontlgtz-Brücke zu vernichten, sonst aber die Feinde nirgends zu behelligen. Als Seelos mit dieser Nachsicht nach Imst zurückeilte, begegnete er am Galgenbüchel vor Imst jenen bayerischen Offizier, der die Truppe in Landeck verständigen sollte, wieder nach Innsbruck zurückzukeyren. Seelos vermuthete ganz richtig in dem Reiter einen höheren feindlichen

, den Bayern die große Niederlage bei Pontlatz und Landeck beige bracht hatten, gab es für sie keine Raft. Mit den Jmstern vereint zogen sie dem Feinde nach, der über den Fern nach Ehrenberg marschirte. Die Bezirke Silz, Telfs und Zirl verweigerten dabei ihre Mit wirkung, weil sie von dem falschen und feigen Post meister Schandl von Zirl gegen die Oberländer gestimmt wurden. Ein Theil des Feindes wurde zwar bei Fernstem glänzend besiegt, es war jedoch nutzlos, da die Feste Ehrenberg bereits schon

den Bayern übergeben war. Alles andere von diesem Kriegsjahre ist zu bekannt, daher komme ich lieber wieder auf unseren biederen Kundschafter Tönig zurück. Es war am 26. Juli. Kaum daß der Morgetr zu grauen begann, da klirrten die Schlüssel an der Kerkerthür. Es kamen Soldaten um den gefangenen Imster zu holen — und nun wohin? Vielleicht zum Tode! Er wußte nichts von den Siegen seiner Lands leute — denn, wenn sich ein Bayer mit ihm in einen Verkehr einließ, so bestand derselbe nur darin

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