, nachdem er zuvor die einfache Ordre an die Passeirer erlassen: „Morgen wird für Gott, Kaiser und Vaterland ausgezogen und jeder mann ermahnt, brav dreinzuschlagen." In Gasteig hatte Hofer seine Leute gesammelt und erschien am 11. früh vor Sterzing. Dort lag das bayrische Bataillon „Bärenklau", das eben seinen an der Brixener Klause kämpfenden Brü dern zu Hilfe kommen wollte. Die Schützen drangen durch die Valsergasse ein, die Bayern stellten sich ihnen beim Zwölferturm entgegen, sahen
sich aber von allen Seiten umgarnt und beschossen, und zogen sich deshalb auf die Ebene des Sterzinger Mooses zurück, wo sie ein Viereck bildeten und durch die Schüsse ihrer Kanonen die Feinde in der Ferne hielten. Die Tiroler wag ten sich nicht in das Freie, und die Bayern woll ten sich trotz zweimaliger Aufforderung nicht er geben.^ Da beschloß man, drei Heuwagen, die in der Nähe am Tage zuvor stehen geblieben waren, dorzuschieben, und durch dieselben gedeckt, gegen me Bayern das Feuer fortzusetzen. Anna Zoder
. Einen die Geschütze zum Schweigen und schossen von allen Seiten aus dem Gebüsch auf die Bayern los. Durch Verlust von 240 Mann geschwächt, streck ten diese nach langem, heldenmütigen Widerstand die Waffen. Die Gefangenen, 380 Mann und 10 Offiziere, wurden schnell in das eine Stunde entfernte Schloß Wolfsthurn (bei Mareit) ge bracht und jede Spur des Kampfes nach Möglich keit verwischt, um die Feinde, die heranzogen, nicht zu reizen, und sie von der Befreiung der Gefangenen abzuhalten. Die Sieger zogen fröhlich
in die Stadt zu rück, als plötzlich Kanonendonner das Heran rücken der Feinde vom Süden meldete. Es wa ren Franzosen vom Korps Vision, von jener Ko lonne, die von Mantua nach Augsburg wollte; die Mitte und der Nachtrab war von Bozen unter Lemoine umgekehrt, trotz aller Bitten Bissons. Die Franzosen und die unter Wrede ihnen nach folgenden Bayern waren in grimmer Stimmung, denn auf dem Wege waren sie von den Bauern hinter Gebüschen und von Felsen hervor beschos sen und durch rollende Steine geneckt worden
, hinter jedem Felsen hervor flogen totbringende Kugeln, hin und wieder sperrte ein Verhau den Weg. Vor der Ankunft der Franzosen und Bayern hatten die Sterzinger die Passeirer gebeten, die Stadt nicht der Erstürmung auszusetzen — und diese zogen sich zurück und ließen in der Nacht vom 11. bis 12. die Bayern und Franzosen unbehel ligt, kehrten aber am 12. zurück, übergaben die gefangenen Bayern an Chasteller, welcher inzwi schen in Mühlbach angekommen war und brachen dann zur Verfolgung der Feinde gegen Inns bruck